Zur Geschichte 294

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 294

Beitrag von Evelyne » 05.06.2014, 17:11

Hier ist nun die ganze Geschichte von Lilen. Sehr ausführlich erzählt sie, wie ihr trauriges Leben mit einem Schwarzfrikaner war und läßt dabei nichts aus. Danke für diese Geschichte, liebe Lilen.
Evelyne
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Pamela
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Pamela » 05.06.2014, 18:24

Liebe Lilen,

toll dass es Dir heute gutgeht und Du diese Szene komplett hinter Dir gelassen hast! Ich fühle mit Dir und hoffe dass Du Dir Deine Fehler von damals verziehen hast. Du warst das perfekte Opfer für ihn, da Du einsam warst und soooo jung!
Er hatte ein leichtes Spiel! Es war für Dich damals nicht zu durchschauen was für ein Typ er ist.
Sei nicht zu hart zu Dir selbst..

In kurzer Zeit wusste er alles über Dich - und Du nichts über ihn! Das habe ich bei schwarzafrikanischen Bezness Beziehungen immer wieder gesehen.
Er war Deine erste "Beziehung", Du hattest keine Vergleichsmöglichkeiten wie sich Liebe anfühlt.
Ähnlich muss es jungen Mädchen gehen, die in die Hände von sogenannten Loverboys geraten.

Nochmal liebe Lilen: Kopf hoch und Brust raus!!! Du brauchst Dich nicht und niemals zu schämen.
Gruß
Pamela
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Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Darinka
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Darinka » 05.06.2014, 21:04

Liebe Lilen,

Deine Geschichte berührt mich sehr. Du warst noch soooo jung, so unerfahren und auch noch emotional angeschlagen, ohne Deine Eltern. Gerade deshalb sicher auch besonders liebesbedürftig und zeitweise einsam. Ein gefundenes Fressen für solche miesen Typen.

Sich so viele Jahre Niemandem anvertrauen zu können, ist sicher eine große Last. Es ist schwer das alles nur mit sich selbst auszumachen. Niemanden zu haben mit dem man über alles reden kann und wenn es nur dazu ist, es mal loszuwerden.
Ganz ehrlich? Ich habe gerade Tränen in den Augen beim Schreiben. Das geht mir wirklich sehr ans Herz.

Es gibt keinen Grund, Dich zu schämen. Erwachsene, erfahrene Frauen fallen auf Beznesser rein, wie soll da ein verliebtes Küken wie Du die Gefahr besser erkennen können…
Ganz im Gegenteil - ich bin mächtig stolz auf Dich. Du hast es ganz alleine daraus geschafft. Hast erkannt, dass Du wegziehen musst, um dort wirklich rauszukommen und hast es umgesetzt. Du hast eine Ausbildung gemacht und Dein Leben wieder in die richtigen Bahnen gelenkt. Da kannst Du mächtig stolz auf Dich sein. Das hast Du - und nur Du - ganze allein geschafft!

Fühle Dich mal ganz lieb virtuell gedrückt.
Viele liebe Grüße
darkness
Zuletzt geändert von Darinka am 05.06.2014, 21:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Lilen
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Lilen » 05.06.2014, 21:58

Hallo.

Ich bin wirklich zu Tränen gerührt.
Danke für eure wirklich lieben Beiträge!
Das bedeutet mir sehr viel und es tut mir gut.

ich habe nie daran gedacht mir meine Fehler zu verzeihen, eher dachte ich das ich ja selber schuld bin und deswegen so leiden muss.

Auch habe ich nie mit solchen Antworten gerechnet. Eher mit einem " Da bist du selber schuld! "
Diese angst, kein Verständnis, tröstende worte zu bekommen hat mich so zurück geschreckt mich je zu öffnen.
Auch konnnte ich mir nie vorstellen das jemand in der gleichen Situation war oder ist.
Mittlerweile weiss ich das es viele Frauen und auch Männer gibt die in der Falle dieser Verbrecher sitzen!

Ich war mit 18 jahren so am ende meiner nerven das ich gesundheitliche Probleme dazu bekam.

Aber keiner in meinem Umfeld erkannte die schwere Situation. Ich war dank Jack der mich völlig isolierte durch seine unfreundliche art alleine.

Die Polizei konnte mir auch nicht viel helfen.
Als ich dann zum ende hin von diesen Männern, benutzt wurde, sexuell missbraucht, für mich nicht mal einfach aufzuschreiben, sah ich mich am ende meines Lebens.
Die Polizei hat mich wirklich im Regen stehen lassen.
Deswegen kam ich in stationäre Behandlung.
Dort konnte ich mich neu sortieren.
Ich habe mich aufgerappelt das hat jahre gedauert.
Mir hat es gut getan raus aus der stadt, neue Menschen treffen und Freundschaften aufzubauen.
Ablenkung und wieder Freude empfinden und vorallem zulassen.

KungShanPing
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von KungShanPing » 05.06.2014, 21:58

Liebe Lilen,
Deine Geschichte hat mich schwer erschüttert, wie bereits auch schon die Andeutungen im Thread. Unglaublich, wie hier ein junges Mädchen in ein Trauma getrieben wurde, dass mehr als nur kleine seelische und vielleicht auch andere Schäden verursacht hat. Ich denke auch, daß Du, um alles mit möglichst geringem Schaden zu verarbeiten professionelle Hilfe suchen solltest.
Du hast im Gegensatz zu vielen Frauen und auch Männern hier noch einen Großteil Deines Lebens vor Dir und den solltest Du mit Gepäck meistern,das so klein wie möglich ist.
Ich drücke Dir die Daumen, daß Du alles gut verarbeiten kannst und auch daß Du den Ankerpunkt im Leben findest, an dem Du loslassen kannst und mit Freude nach vorn schauen.
Alle, alles erdenklich Gute, fühle Dich gedrückt.
Irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem die Gewissheit, und sei sie auch noch so schrecklich, besser ist als jede Hoffnung.

Sinaluise
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Sinaluise » 05.06.2014, 22:58

Liebe Lilen,

mir geht es wie meinen Vorposterinnen - ich bin bis in jede Faser meines Herzens berührt von Deiner Geschichte!
Unglaublich, was Du in Deinem jungen Leben schon mitmachen musstest!

Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und hoffe, dass Du das Entsetzliche so bald wie möglich endgültig überwinden kannst!
Zufall ist die Maske des Schicksals, wenn es inkognito bleiben will

nabila
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von nabila » 06.06.2014, 00:13

hallo,

und ich bin stinkwütend, dass hier ein junger Mensch schon so einfach allein gelassen wird. Hi....Ar....und Zwirn (sorry)

Da hat anfangs der Betreuer aus der Gruppe schon nicht hingeschaut. Und dann die Polizei. usw. usw.

Wusste denn wirklich niemand, wo Hilfe zu holen ist. Grrrrr.

Liebe Lilen, ich wiederhole mein virtuelles Drücken ( wenn Du magst ). Ein Opfer sollte sich nicht schämen müssen.

Toll dass Dein Überlebensinstinkt dann doch noch funktioniert hat. Es wird Dir im Moment vielleicht nicht viel geben,

aber dieser ganze bewältigte Mist hat Dich zu der werden lassen, die Du jetzt bist. Stark, selbstbewusst, klar. Dafür

hast Du meine Bewunderung.


Liebe Grüße ♥
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Daisy2510
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Daisy2510 » 06.06.2014, 06:57

Hallo Lilien,
gut, dass du deine Geschichte aufgeschrieben hast. Damit gehst du einen wichtigen Schritt, indem du sie schwarz auf weiß bringst, machst du sie fassbar und auch (halb) öffentlich. Sieh das als wichtigen Schritt, du bist hiermit vorangekommen bei der Aufarbeitung dieser Geschichte.
Ich war bei meinem Ex "schon" 18, als ich ihn kennengelernt habe. Ich denke, das große Problem, wenn man so jung ist, ist, dass einem eine gewisse Erfahrung mit Männern fehlt, man also wenig "Vergleichsmöglichkeiten" hat. Ich hatte davor auch keine richtige Beziehung. Darum hatte ich keine richtige Vorstellung von einer gesunden Beziehung.
Ich glaube sehr wohl, dass deine Umgebung wahrgenommen hat, dass etwas nicht stimmt mit deiner Beziehung. Es ist wohl so, dass die Gefahr einer solchen Beziehung nicht wirklich sieht, sehen will, vor allem wenn sie als "junge Liebe" verpackt ist. Dazu kommt noch, dass man selbst ja immer wieder vermittelt, dass alles gut ist und es einem schon fast "peinlich" ist, die schlechten Seiten, die schlechten Gefühle zu zeigen, sich Hilfe zu holen. Darum vermittelt man oberflächlich ein Bild, das nicht so schlimm wirkt, wie es wirklich ist.
Ich konnte zB in den 7 Jahren Ehe gut verstecken, dass mein Ex mich geschlagen hat, mich betrogen hat, Drogen verkauft hat und mir auf der Tasche gelegen ist (meine Geschichte ist 238). Und meine Familie war immer in meiner Nähe, ich bin sehr eng mit meinen Eltern. Darum wundert es mich nicht, dass viele um dich herum nicht so klar reagiert haben. Ich sage immer, ich hätte einen großen südländischen Bruder gebraucht, der meinem Ex einen A....tritt verpasst haben sollte. Das ist wohl auch ein Grund, warum die europäischen Mädels so beliebt sind, die Gefahr ist geringer. Mit Reden geht bei den Typen nichts. Die grinsen sich einen und das war es dann.
Meine Eltern wissen auch heute noch nicht alles, sollen und müssen sie nicht.
Du brauchst Zeit, um wieder ein Leben in normalen Bahnen zu leben. Aber eines kann ich dir sagen, um so mehr du aktiv für dieses "normale" Leben kämpfst, umso mehr kannst du es wieder sehen. Anfangs nur in einigen Bereichen, irgendwann dann in (fast) allen. Das Aufschreiben war so ein aktiver Schritt. Also: Gut gemacht!!!
Manchmal überrasche ich FreundInnen, die mich nach ihm kennengelernt haben, mit meiner Geschichte. Manche wissen gar nichts. Ich bin jetzt auch noch nicht so eine alte Haut. Viele heiraten in meinem Alter zum ersten Mal und ich sage dann "7 Jahre war ich schon verheiratet". Es ist oft schwer vorstellbar für junge Frauen, die in dem Alter, in dem "wir" mit heftigen Beziehungen verbracht haben, die grenzwertig waren, vielleicht grad mal ein Auslandsjahr gemacht haben. Aber eines ist klar: Es ist verdammt gut, manchmal die Maske fallen zu lassen. Es ist befreiend. und gerade so überraschte Reaktionen helfen mir persönlich, die Geschichte zu verarbeiten.
Glaub nicht, dass ich immer allen überhaupt allen meine Geschichte auf die Nase binde. Nein, so ist es nicht. Ich habe sehr wohl meine Maske, die auch Schutz ist. Man muss sie nur bewusst ablegen, so wie es einem hilft.
So und jetzt setze ich sie auf und gehe zur Arbeit. :-)
Alles Liebe,
Daisy

Gioia
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Gioia » 06.06.2014, 08:45

Liebe Lilen

Ich habe deine Geschichte gelesen, schrecklich, was dir angetan wurde, ich konnte die Traurigkeit durch deine Zeilen hindurch spüren. Es erschüttert mich immer wieder, wie Menschen so skrupellos und egoistisch sein können, und sich einen Dreck um andere Menschen scheren indem sie diese systematisch zerstören :shock: Und hier hat es ein Mädchen, das sich nicht geliebt fühlte und deshalb für die Schleimereien von diesem Heuchler und Verbrecher hereingefallen ist, getroffen. Da werde ich so richtig wütend, denn du warst ja noch ein Kind und hättest beschützt und geliebt werden müssen :!: :!: Solche Geschichten gehen mir immer sehr nahe, denn ich habe selber Kinder und Enkelkinder und wenn ich denke, jemandem von ihnen würde so schlimme Sachen angetan, ich denke da wäre ich zu allem fähig :twisted: :twisted:

Schön, dass du den Mut gefunden und dich dazu entschlossen hast, uns an deiner Geschichte teil haben zu lassen. Das war der erste Schritt aus der Scham hinaus. Ich möchte dir versichern, dass nicht du es bist, die sich schämen muss, oder die für diese Tragödie verantwortlich ist. Du hast keine Schuld und du musst diese auch nicht auf dich laden :!: :!: Schuld hat ALLEINE der Dreck.......... der dir das angetan hat........... Sei nun noch mutiger und verzeihe dir selber, halte dir vor Augen, dass du das Opfer warst (mit Betonung auf warst) und jetzt wieder zurück ins Leben gefunden hast :D :D

Big hug und liebe Grüsse
Gioia

Ariadne
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Ariadne » 06.06.2014, 15:34

Liebe Lilen,

deine Tapferkeit und dein Mut sind zu bewundern. Mich hat deine Geschichte auch erschüttert und ich habe großen Respekt vor deiner Umwandlung. Du hast trotz solch negativer Erlebnisse viele positive Ergebnisse vorzuweisen.

Ich möchte nicht die Ideen und Worte meiner Vogängerinnen wiederholen, sie haben völlig recht.
Eins möchte ich dir auf den Weg geben, lass es nicht zu, dass Zweifel an dir nagen. Bei kleinster Zweifel suche dir bitte fachliche Hilfe. Ich spreche aus eigener Erfahrung, leider habe ich das Ernst der Lage nicht erkannt - hätte nicht gedacht, dass solche Verletzungen so tief sitzen können. Lass es nicht zu, dass die Zweifel dein Leben beherrschen. Die positiven Erlebnisse sind schön, aber man kann sie nur dann beibehalten, wenn man an sich glaubt und gar keine Zweifel aufkommen lässt.
Ich wünsche dir alles Glück der Welt, du hast es verdient!

Liebe Grüße
Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

Darinka
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Darinka » 27.06.2014, 14:16

Liebe Lilen,

Du hast lange nichts mehr geschrieben... Bist Du im Urlaub oder magst Du grad nix schreiben?

Hat es Dich vielleicht zu sehr getroffen, dass Viele Dir zu therapeutischer Hilfe geraten haben?? Das ist nur gut gemeint, Lilen. Denn dass Du Dir über soooo viele Jahre ganz alleine die Schuld aufgeladen hast, ist nicht richtig. Du hast Dir Schuld aufgeladen, die auf SEINE Schultern gehört - und nicht in den Rucksack, den Du als junge Frau in Deinem Leben jetzt mit rumschleppst.
Ich denke dass Viele hier einfach Bedenken haben, dass der Austausch und die Begleitung hier im Forum nicht ausreichen könnten, um Dir den ganzen Müll in Deinem Rucksack abzunehmen.
Du bist doch eine so tolle Frau! Du hast Dich da selber rausgeholt, ganz allein! Und trotzdem hat man das Gefühl (wenn man Deine Zeilen liest), dass Du Dir das gar nicht richtig selber als große Leistung anerkennst.

Ich würde mich freuen, wenn Du wieder mal etwas von Dir hören läßt und schreibst wie es Dir im Moment geht.

Viele liebe Grüße
darkness
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Lilen
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Lilen » 10.09.2014, 13:32

Hallo ihr lieben.
Ich möchte mich herzlich bedanken.
Eure Posting tun mir sehr gut.

Ich war lange nicht mehr hier.
Musste erstmal durchatmen.
Es war für mich ein großer Schritt die Geschichte aufzuschreiben.
Ich habe mir euren Rat zu Herzen genommen und arbeite momentan alles auf.

Es ist aufwuhlend. Aber es tut auch gut.

Liebe grüße

Lilen
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Lilen » 03.05.2017, 13:26

Hallo,

Ich wollte mal wieder ein Update geben. Ein Unglaubliches!

Ich fuhr also zu meiner Verwandtschaft in die Stadt und als der Bus hielt konnte ich es einfach
nicht fassen.
Er ist wieder in der Stadt.
Ich dachte er wäre weg, nach knapp 10 Jahren und vorstrafen plus Gefängnis. Wie kann das sein?

Natürlich habe ich jetzt wieder angst. Es kommt viel hoch. Hoffe ich das er mich nicht stalkt wie damals.
Ich gehe aber davon aus das er jemanden an der Angel hat und vllt. kein Interesse hat mehr mich zu schikanieren.

Gruß

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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Thelmalouis » 03.05.2017, 16:13

Liebe Lilen,

ich kannte deine Geschichte nicht und habe sie gerade eben gelesen.
Was du erleben musstest hat mich sehr erschüttert und auch, dass du in dieser Zeit so ziemlich auf dich allein gestellt warst.
Das alles tut mir sehr leid für dich.
Aber du hast es auch geschafft NEIN zu sagen und dich von ihm zu befreien. Das war eine starke Leistung.

Es ist doch klar, dass es für dich ein Schock sein muss, ihn plötzlich wieder zu sehen und dass da das Ganze wieder hochkommt.
Versuche ruhig zu bleiben und das alles nicht zu sehr an dich ran zu lassen.
Du führst jetzt ein anderes und besseres Leben als früher, hast sicher auch gute Freunde, die für dich da sind und denen du dich anvertrauen kannst.
Lasse nicht zu, dass Gedanken an ihn und die Zeit von damals, nun wieder zu viel Raum in deinem Leben einnehmen.
Auch wenn das Erlebte schlimm war, du hast es hinter dir gelassen, es ist vorbei.
Außerdem er weiß doch auch gar nicht wo du wohnst.
Und selbst wenn er plötzlich vor dir stehen sollte und was von dir will, gehe nicht drauf ein, drohe mit der Polizei und ruf sie auch, auch, wenn er auf einmal vor deiner Türe stehen sollte und öffne sie auf keinen Fall.
Zeige ihm damit klare Grenzen auf, aber nicht, dass er dich einschüchtert kann oder du Angst vor ihm hast.

Bist du eigentlich noch in therapeutischer Behandlung?
Oder habt ihr in der Therapie die Situation einer erneuten Begegnung mal besprochen?

Kopf hoch und lass dich nicht unterkriegen. Du bekommst das hin.
Gruß Thelmalouis


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Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Lilen
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Lilen » 03.05.2017, 18:45

Hallo Thelmalouis,

ich habe nie im Leben daran gedacht ihn je wieder zu sehen. Ich dachte ehrlich gesagt, er sei abgeschoben worden.
Damalige Gerüchte besagten, dass er in der Schweiz sei.

Ich war darauf nicht gefasst.
Natürlich werde ich angstfreier sein, als damals. Ich denke nicht das er mir nachstalken wird.
Meine innere 17 Jährige sagt mir aber "Pass auf." Das macht mir Bauchschmerzen. Weist du was ich meine?

Die Begegnung war kurz, er lief einen anderen Weg weiter.
Was mache ich wenn ich ihn wieder sehen werde? Keine Gespräche führen, falls er mich anspricht werde ich
laut " Lassen SIE mich in Ruhe" sagen, denn ich habe gelernt das Menschen eher reagieren wenn man den Unguten siezt ( Siezen lässt darauf schließen das man sich unbekannt ist und die Leute werden hoffentlich hellhörig.)

Ich bin nicht mehr in Therapie. Werde aber auf mich und meine Seele besonders gut acht geben und habe im Notfall jemanden der mir helfen wird und ein offenen Ohr hat.

Thelmalouis
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Thelmalouis » 03.05.2017, 18:57

Lilen hat geschrieben:Die Begegnung war kurz, er lief einen anderen Weg weiter.
Was mache ich wenn ich ihn wieder sehen werde? Keine Gespräche führen, falls er mich anspricht werde ich
laut " Lassen SIE mich in Ruhe" sagen, denn ich habe gelernt das Menschen eher reagieren wenn man den Unguten siezt ( Siezen lässt darauf schließen das man sich unbekannt ist und die Leute werden hoffentlich hellhörig.)
Ja, hat er dich gesehen bzw. wiedererkannt?
Das mit dem Siezen und laut reagieren finde ich gut.
Aber du kannst ihn auch erst mal ignorieren und so tun als ob er Luft wäre.
Das habe ich neulich in der Stadt auch gemacht.
Ich bin hoch erhobenen Kinns einfach weitergelaufen.
Es war mir in dem Moment egal, ob das unfreundlich war, ich wollte mich in kein Gespräch verwickeln lassen.

Wenn er dir nachlaufen sollte kannst du ja zu ihm sagen - er soll dich nicht belästigen sonst rufst du die Polizei.
Dann weitergehen, auf keinen Fall dich in eine Diskussion mit ihm einlassen.
Und zeige Selbstbewusstsein auch durch deine Körpersprache (mach dich nicht klein).
Der ist Vergangenheit für dich und soll es für immer bleiben.
Gruß Thelmalouis


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Lilen
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Lilen » 03.05.2017, 20:32

Erkannt hat er mich schon. Auch wenn es 10 Jahre her ist das wir uns das letzte mal gesehen haben, ungefähr.
Ich bin einfach erbost das so einer schon / immer noch hier im Land ist.

Werde mal schauen das ich zu einem Selbstverteidigungskurs oder ähnlichem gehen kann, denn meine Körpersprache ist wirklich noch immer sehr klein und devot. Leider!

Darinka
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Darinka » 03.05.2017, 20:57

Lilen hat geschrieben: falls er mich anspricht werde ich
laut " Lassen SIE mich in Ruhe" sagen, denn ich habe gelernt das Menschen eher reagieren wenn man den Unguten siezt ( Siezen lässt darauf schließen das man sich unbekannt ist und die Leute werden hoffentlich hellhörig.)
Lilen hat geschrieben:Werde mal schauen das ich zu einem Selbstverteidigungskurs oder ähnlichem gehen kann, denn meine Körpersprache ist wirklich noch immer sehr klein und devot. Leider!
Hallo Lilen,

das sind beides sehr gute Ideen! Mach das. Und wie Thelmalouis schon schrieb: Versuche zuerst ihn zu ignorieren und einfach vorbei zulaufen. Vielleicht klappt das ja.
(Ich kann mich an Deine Geschichte noch erinnern, ich schrieb Dir damals hier noch unter meinem alten Namen darkness).
Aber die Ideen sind gut, ich finde daran kann man sehen dass Du Dich positiv entwickelt hast und eigene Abwehrstrategien überlegst! Super! :D

Liebe Grüße
Darinka
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Anaba
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Re: Zur Geschichte 294

Beitrag von Anaba » 03.05.2017, 21:34

Hallo Lilen,

wenn er nach so langer Zeit noch hier ist, kann das viele Gründe haben.
Er hat vielleicht inzwischen eine Frau gefunden, die ihn geheiratet und damit seinen Aufenthalt gesichert hat.
Das kann natürlich auch durch ein Kind passiert sein.
Oder er ist inzwischen unter anderem Namen da.
Es gibt viele Möglichkeien, warum er hier sein könnte.

Du solltest versuchen, dir von seiner Anwesenheit keine Angst machen zu lassen.
Es sind zehn Jahre vergangen, du bist inzwischen erwachsen und nicht mehr das junge Mädchen, mit dem
er machen konnte was er wollte.
Du lebst längst ein neues Leben und bist aus dieser Szene raus.
Lass dir keine Angst einjagen.
Solltest du ihn wieder treffen und er dich ansprechen, dann mach das, was du geschrieben hast.
Sobald er dich belästigt, geh zur Polizei.
Ich wünsche dir, dass es bei dieser Begegnung bleibt.

Dir wünsche ich weiterhin alles Gute.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

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