Er fragt nach heiraten

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Chika

Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Chika » 22.09.2010, 09:50

Also, kläret ihn auf, den Dilettanten (Chika).

1. in den Forenregeln klar definiert, Gross-und Kleinschreibung. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sollte dies, so finde ich zumindest, dem User ans Herz gelegt werden.
2. ok, ich bin, als Tochter einer Deutschlehrerdynastie, ganz klar vorbelastet. Doch finde ich, dass konsequente "DASS VS. DAS"-Fehler nun wirklich vermeidbar sind. Ausserdem passen sie meines Erachtens nach nicht zu einer Studentin...
3. Die TE erwähnt immer wieder "im Oran", "dem Oran" etc. Nun war ich doch in Boumerdes, 2001, ich kenne Algerien nur in seinen Ansätzen, aber von DEM Oran habe ich noch nichts gehört. Ich kenne DIE Stadt Oran. Ich würde mich über eine belehrende Erklärung zwecks Wissenserweiterung freuen!

Nisha... wieso beantwortest Du Imene's Text nicht? nti bistahhhi ou simplement mafahamtisch? c vraiment bizarre wallah.... c rien de grave, juste reponds pour k on voit k t as compris...safi... Bevor da nix kommt von Dir, werde ich auch noch kein Statement abgeben.

bslema, C.

morena
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von morena » 22.09.2010, 09:56

Hallo Chika,
Oran ist auch die gleichnamige Provinz im Westen Algeriens.
Aber ich verstehe auch nicht, dass deine deutsche Studentin nicht gut Deutsch kann und an einer deutschen
Universität nicht in deutscher Sprache studiert abgesehen vom Studium der arabischen Dialekte.

Ich habe auch Sprachen studiert, darüber aber mein Deutsch oder die Rechtschreibung nicht verlernt.
Gerade als Sprachlerin sehe ich mich mit Vorbildfunktion.
Viele Grüsse, Morena

Chika

Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Chika » 22.09.2010, 10:06

morena hat geschrieben:Hallo Chika,
Oran ist auch die gleichnamige Provinz im Westen Algeriens.
Aber ich verstehe auch nicht, dass deine deutsche Studentin nicht gut Deutsch kann und an einer deutschen
Universität nicht in deutscher Sprache studiert abgesehen vom Studium der arabischen Dialekte.

Ich habe auch Sprachen studiert, darüber aber mein Deutsch oder die Rechtschreibung nicht verlernt.
Gerade als Sprachlerin sehe ich mich mit Vorbildfunktion.
Viele Grüsse, Morena
Ok, die Wilaya Oran gibts auch noch, genau, vielen Dank für den Input, liebe Morena, barakallahufik :)

Ich denke eben auch, dass man als Sprachler(in) die Feinheiten einer jeden Sprache zelebrieren sollte, .... Aber da schliesse ich arg von mir auf Andere :))

LG
C

morena
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von morena » 22.09.2010, 10:06

Hallo nisha,

was mir noch aufstösst, dass Dein muslimischer indischer oder halbindischer Vater dort Probleme wegen seines Glaubens
hatte und "verfolgt"wurde. Meines Wissens nach ist Indien das 2.grösste muslimische Land.
Auch wenn der Hinduismus immer so im Vordergrund steht, lässt sich die riesige Ausbreitung des Islam in Indien
nicht wegdenken.
Grüsse, Morena

Imene
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Imene » 22.09.2010, 12:51

Anaba hat geschrieben:
wie du ja eventuell gelesen hast geht es mir ja darum das ich das praktikum in diesem bereich im oran absolvieren werde das bedeutet in einem islamischen land da es dort mitunter so ist das viele frauen sogar besser im studium abgeshlossen haben aber dennoch bevorzugt die männer eingestellt werden weil es darum geht muslimische frauen eben auch unter anderem mit niqab und hijab trotzdem in diesen berufen die sie studiert haben die gleichen chancen zu ermöglichen wie den muslimischen männern.
Die Frage stellt sich schon wer den Posten der Gleichstellungsbeauftragten in einem mosl. Land denn bezahlen soll ?
Der dann auch noch von einer Deutschen besetzt würde.

Z. B. in einem Land wie Algerien, in dem viele Männer nach dem Studium auf der Straße stehen.
Wer soll da ein Interesse haben den Posten einer Gleichstellungsbeauftragten (für eine Deutsche) zu schaffen ?
Wer wäre daran interessiert ?
Das Frauen im Hijab oder Niqab dort in weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt werden weißt du schon ?

Aber dazu kann Imene mehr sagen als ich.
Dazu kann ich etwas sagen, ja.

Ich denke, es kommt auf die Gesellschaftsschicht an, in der Frau sich bewegt. In der Gesellschaftsschicht, in der ich mich bewege, weil sich in ihr mein berufliches und familiäres Umfeld befindet, wird der Niqab strikt abgelehnt. Es ist ein Import aus dem Iran oder Saudi-Arabien und hat mit den Traditionen des eigenen Landes nichts zu tun. Kopftuch wird von den jüngeren Frauen ebenfalls nicht getragen, bei den älteren Frauen kommt es auf die eigene religiöse Überzeugung an, definitiv wird aber nicht versucht Frauen zum Kopftuch zu bekehren. Qualifizierte und hochqualifizierte Posten bekommt man in Algerien in privaten Unternehmen mit Kopftuch nicht und mit Niqab schon mal gar nicht. In staatlichen Unternehmen und in der Administration sind die Kopftücher häufiger, Niqab habe ich dort noch nie gesehen, weiss aber, dass es seit letztem Jahr eine Lehrerin an einem Gymnasium gibt, die mit Niqab unterrichtet. Viele Eltern wollten dies nicht.
Die Zahl der Niqabträgerinnen ist je nach Stadtviertel in Algier gar nicht so gering, in der Regel gilt je ärmer der Stadtteil, desto mehr Niqabs. Diese Frauen wollen aber meist auch gar nicht arbeiten und wohl auch nicht wirklich gleichgestellt werden.
Sowieso Gleichstellung in Algerien: die Verfassung sagt aus, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind, aber schon der Code de la famille benachteiligt die Frauen erheblich. Daher ist der erste Ansatz in Algerien sicherlich erst einmal rechtliche Gleichstellung auf dem Wege der Legislative zu schaffen und in 20 Jahren wird es EVENTUELL auch Gleichstellungsbeauftragte geben....
Zuletzt geändert von Imene am 22.09.2010, 13:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Marie v. Ebner-Eschenbach

morena
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von morena » 22.09.2010, 12:56

Hallo, Imene

danke für den interessanten Bericht aus Algerien.
Viele Grüsse, Morena

steckchen
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von steckchen » 23.09.2010, 10:42

morena hat geschrieben:Hallo nisha,

was mir noch aufstösst, dass Dein muslimischer indischer oder halbindischer Vater dort Probleme wegen seines Glaubens
hatte und "verfolgt"wurde. Meines Wissens nach ist Indien das 2.grösste muslimische Land.
Auch wenn der Hinduismus immer so im Vordergrund steht, lässt sich die riesige Ausbreitung des Islam in Indien
nicht wegdenken.
Grüsse, Morena
Hallo Morena,

wenn Nishas Vater in Indien Probleme wegen seines Glaubens hatte, dann ist er sicherlich ein Fundamentalist gewesen, der vielleicht auch was mit extremistischen und terroristischen Organisationen zu tun hat/te. Und mit solchen Leuten spaßt die indische Regierung nicht, da Indien zuerst streng laizistisch ist, also die Religion in der staatlichen Verwaltung und in den Institutionen nichts zu suchen hat, schon allein, um den Religionsfrieden zwischen Hinduisten, Muslimen und Buddhisten und den vielen anderen kleineren Religionsgemeinschaften zu wahren.

Auch aus Ägypten kommen viele solche strenge Muslime hierher nach Deutschland, weil sie hierzulande unter der immer noch ahnungslosen Politik ihre Hetzereien und Bekehrungen und Drohungen viel eher ausleben können als in ihren Heimatländern. Sie können hier mehr Muslim sein als irgendwo sonst auf der Welt.

LG
Steckchen
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steckchen
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Re: er fragt nach heitaten?

Beitrag von steckchen » 23.09.2010, 10:47

mariam hat geschrieben:
nisha hat geschrieben:ich studiere orientalistik/ arabistik dort lernt man auch verschiedene dialekte die in der orientalischen welt vorkommen hierbei geht es nicht ausschliesslich um arabische dialekte sondern auch um dialekte die in verschiedenen muslimischen ländern gesprochen werden
Liebe Nisha

Schön, dass du dich wieder meldest.

Es würde mich ungemein interessieren, an welcher Universität du Orientalistik studierst.
Wenn deine Universität das wirklich anbieten kann - verschiedene Kurse zu arabischen Dialekten und anderen im arabischen Raum gesprochenen Dialekten - dann bedeutet dies, dass die Universität resp. das entsprechende Institut über sehr viel Geld verfügen muss.
Denn erstens braucht es Fachleute, die das unterrichten können und zweitens wird es jeweils eine kleine Gruppe Studenten auf einen Dozenten geben, sprich es herrscht ein kleines Betreuungsverhältnis, und das geht immer ins Geld.
Eine Universität, die das finanzieren kann, ist interessant zu kennen. Die meisten Universitäten können das nämlich nicht. Leider.

Und wenn du nicht auf Deutsch studierst. In welcher Sprache studierst du dann?

Liebe Grüsse
mariam
Liebe Mariam,

eine Universität muß nicht besonders reich sein, um Dialektstudium des Arabischen anzubieten. Und es geht nicht immer ums Geld. In vielen Ländern werden bestimmte Unis ausgewählt, die bestimmte Fächer anbieten müssen, damit alle Bereiche im Studium abgedeckt sind. Daß es dabei Orchideenfächer gibt, die nicht viele Leute studieren, ist auch klar. Das wird dann aus den staatlichen Töpfen finanziert und da die Professoren meist nicht alle Dialekte sprechen, bekommen die Dozenten, die dies dann tun, auch häufig nur Honorarverträge, sind also an der Uni nicht fest angestellt und fallen also der Uni nicht als Vollzeit-Personalfixkostenfaktor zur Last. Und selbst in Privatunis, wo es ums Geld geht; dort wird dann eben Geld von den Studiengängen, die mehr frequentiert werden und mehr Studiengebühren einspielen, etwas in die Orchideenfächer abgezweigt. Ist doch in jedem Betrieb so: Kostenintensive, kleine, aber notwendige Bereiche werden durch profitintensive, einnahmereiche Bereiche finanziert.

LG
Steckchen
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Re: er fragt nach heitaten?

Beitrag von steckchen » 23.09.2010, 11:09

nisha hat geschrieben:
morena hat geschrieben:In einem muslimischen Land braucht man jedoch keine Gleichstellungsbeauftragte für Muslime.
Da tut es eher Not ,Gleichstellunsbeauftragte für Christen und andere Religionen.

Und in deutschland braucht auch kein Mensch so etwas. Das erscheint mir nicht koscher.
Morena
wie du ja eventuell gelesen hast geht es mir ja darum das ich das praktikum in diesem bereich im oran absolvieren werde das bedeutet in einem islamischen land da es dort mitunter so ist das viele frauen sogar besser im studium abgeshlossen haben aber dennoch bevorzugt die männer eingestellt werden weil es darum geht muslimische frauen eben auch unter anderem mit niqab und hijab trotzdem in diesen berufen die sie studiert haben die gleichen chancen zu ermöglichen wie den muslimischen männern.
Hallo Nisha,

schön, daß Du Dich wieder meldest. Ich dachte schon, Du hast bei Deinem Berufswunsch folgende Anzeige im Sinn gehabt: http://www.antidiskriminierungsstelle.d ... pagne.html Man beachte besonders das linke Bild der drei Plakat-Bilder weiter unten. :D
Anaba hat geschrieben:Die Frage stellt sich schon wer den Posten der Gleichstellungsbeauftragten in einem mosl. Land denn bezahlen soll ?
Der dann auch noch von einer Deutschen besetzt würde.

Z. B. in einem Land wie Algerien, in dem viele Männer nach dem Studium auf der Straße stehen.
Wer soll da ein Interesse haben den Posten einer Gleichstellungsbeauftragten (für eine Deutsche) zu schaffen ?
Wer wäre daran interessiert ?
Das Frauen im Hijab oder Niqab dort in weiten Teilen der Bevölkerung abgelehnt werden weißt du schon ?
Liebe Nisha,

Deine Berufswünsche sind ein schönes Beispiel dafür, wie Europäer in der Dritten Welt Entwicklungshilfe leisten wollen, ohne sich darüber im Klaren zu sein, ob ihre Hilfe auch wirklich gewollt und benötigt wird. Weißt Du, Du kannst Dich doch nicht als Deutsche dort hinstellen und den Algeriern (sei es in Oran oder anderswo) sagen, wieviele Frauen sie in ihren Betrieben und Institutionen einstellen sollen? Das ist in meinen Augen keine Hilfsbereitschaft, sondern ziemlich vermessen. Vielleicht findest Du ja irgendeine deutsche Hilfsorganisation, die so einen Posten einer Gleichstellungsbeauftragten für Muslimas wirklich finanziert, aber sei darauf gefaßt, daß Du auf viele Widerstände stoßen wirst. Und daß Du verlacht werden wirst, egal, ob Du nun Hocharabisch sprichst oder den Oran-Dialekt.

Weißt Du denn, daß z.B. im Jemen jeder Jemenite, der für die Erhöhung des Heiratsalters der Mädchen dort kämpft, als dekadenter Lakai des Westens beschimpft und bedroht wird? Und Du willst in Algerien als behinderte Deutsche dort für die berufliche Gleichstellung der Muslimas kämpfen? Nun ist Algerien nicht Jemen, aber in vielen Entwicklungsländern werden Entwicklungshelfer verlacht, die dort bestimmte Ziele, eben wie Gleichberechtigung der Frauen, mehr Umweltschutz, durchsetzen wollen, was in den Augen der einheimischen Bevölkerung völlig unnütz und europäischer Luxus ist. Wenn überhaupt, wäre es sinnvoller, selbst in Algerien eine Firma zu gründen und dort dann Frauen einzustellen. Ob Du das kannst?

Ich glaube jedenfalls, Du bist einer der Entwicklungshelfer, die vor allem sich selbst helfen wollen, sei es, daß Du in Algerien nebenbei einen Mann findest, den Du hier in Deutschland nicht gefunden hast, der sich um Deine speziellen Bedürfnisse kümmert, oder wie einer, der sich den Leuten dort überlegen fühlt mit dem Motto: "Ich weiß und kann es besser als ihr". Hier in Europa bist Du nichts, aber dort möchtest Du gerne Prinzessin sein. Und solche Entwicklungshelfer sind dort bestimmt nicht gerne gesehen. Wir hatten in bestimmten Schwarzafrika-Threads dieses Thema ja schon mal diskutiert. Sorry für meine harten Worte, aber ich glaube, Du rennst gerade in Dein Unglück mit dem Internet-Algerier. Ja, lies Dir mal die Geschichte 202 durch. Sie hat auch mich sehr erschüttert. :x

LG
Steckchen
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mariam
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Re: er fragt nach heitaten?

Beitrag von mariam » 23.09.2010, 12:33

steckchen hat geschrieben: Liebe Mariam,
eine Universität muß nicht besonders reich sein, um Dialektstudium des Arabischen anzubieten. Und es geht nicht immer ums Geld.
LG
Steckchen
Liebe Steckchen

Ich finde es schön und toll, wenn es Länder gibt, wo das Geld an den Universitäten eine untergeordnete Rolle spielt.
Leider ist das aber in der Schweiz nicht so. Und mit diesem Hintergrundwissen habe ich meinen Beitrag geschrieben.

Die Universitäten verfügen hier über ein Globalbudget. Dieses wird heruntergebrochen auf die einzelnen Fakultäten und anschliessend die Institute.
Nun muss jedes Institut mit dem ihm zur Verfügung stehend Geld seine Veranstaltungen planen.

Am Orientalischen Institut, das ich kenne, führt das dazu, dass zuerst die Grundausbildung der Studenten finanziert wird: Sprich die verschiedenen Sprachkurse im Grundstudium.
Anschliessend folgen die Veranstaltungen im Hauptstudium, wobei hier das Gewicht nicht auf den Dialekten liegt.
Erst ganz am Schluss, falls Geld übrig bleibt, werden Dialekt-Veranstaltungen finanziert. Und da dies nicht immer der Fall ist, werden diese dann eben gestrichen. Somit gibt es keine Möglichkeit am Institut arabische Dialekte vertieft zu studieren, geschweige denn eine Auswahl zu haben, aus z.B. verschiedenen arabischen Dialekten. Das ist und bleibt für viele Schweizer Studierende ein Wunschtraum.

Ich freue mich, wenn in dieser Hinsicht in Deutschland bessere Bedingungen herrschen.

Liebe Grüsse
mariam

steckchen
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Re: er fragt nach heitaten?

Beitrag von steckchen » 23.09.2010, 12:47

mariam hat geschrieben: Am Orientalischen Institut, das ich kenne, führt das dazu, dass zuerst die Grundausbildung der Studenten finanziert wird: Sprich die verschiedenen Sprachkurse im Grundstudium.
Anschliessend folgen die Veranstaltungen im Hauptstudium, wobei hier das Gewicht nicht auf den Dialekten liegt.
Erst ganz am Schluss, falls Geld übrig bleibt, werden Dialekt-Veranstaltungen finanziert. Und da dies nicht immer der Fall ist, werden diese dann eben gestrichen. Somit gibt es keine Möglichkeit am Institut arabische Dialekte vertieft zu studieren, geschweige denn eine Auswahl zu haben, aus z.B. verschiedenen arabischen Dialekten. Das ist und bleibt für viele Schweizer Studierende ein Wunschtraum.

Ich freue mich, wenn in dieser Hinsicht in Deutschland bessere Bedingungen herrschen.

Liebe Grüsse
mariam
Hallo Mariam,

habe mir schon gedacht, daß es in der Schweiz ganz anders ist. Und auch in Deutschland wird in der Regel Hocharabisch gelehrt und Dialektkurse finden höchstens für zwei Semesterwochenstunden statt, viel zu wenig, wie ich finde. Wer will damit schon richtiges lebendiges Arabisch lernen? Neben den ganzen Semesterarbeiten, Referaten, Hocharabisch? Manchmal habe ich das Gefühl, es wird politisch und universitär auch gar nicht gewollt, daß die Leute ordentliches lebendiges Arabisch lernen, womit sie verstehen könnten, was auf der Straße in diesen Ländern oder auch in der Schweiz oder Deutschland gesprochen wird. Deswegen glaube ich auch nicht, daß Nisha mit ihren Oran-Dialekt-Stunden weiterkommt. Wenn ihr nicht der Internet-Mann ordentlich unter die Arme greift. Und so ein Unterdiearmegreifen durch ethnische Araber wird im Studium meines Erachtens stillschweigend vorausgesetzt. Zumindest in Deutschland.

LG
Steckchen
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Re: er fragt nach heitaten?

Beitrag von steckchen » 23.09.2010, 13:02

Kater Karlo hat geschrieben:
Nisha hat geschrieben:
morena hat geschrieben:In einem muslimischen Land braucht man jedoch keine Gleichstellungsbeauftragte für Muslime. Da tut es eher Not ,Gleichstellunsbeauftragte für Christen und andere Religionen. Und in deutschland braucht auch kein Mensch so etwas. Das erscheint mir nicht koscher.
Morena
ich habe ja bereits geschrieben das ich in meinem post Muslima geschrieben habe was sich auch frauen bezieht es geht in dieser arbeit darum frauen höhere aufstiegschancen und entfaltungsmöglichkeiten im beruf zu schaffen
Nisha,

Frauen mehr Möglichkeiten zu verschaffen geht in erster Linie über die Bildung, nicht über die Religion.
Warum muß es Gleichstellungsberechtigte für Muslimas geben? Gleichstellung gegenüber Männern oder Frauen anderen Glaubens? Wie willst Du denn eine Frau im Niqab hier gleichstellen?
Wer soll Dich denn in dieser Funktion bezahlen? Die Moschee? Die ist doch eine sogenannte Kirche, eine Religion, aber keine
politische Einrichtung, oder vielleicht doch nicht? Ich halte Deine Idee unbedingt für wichtig in muslimischen Ländern, dass endlich die Muslimas dort den Männern gleichgestellt werden.
Ist das Dein Ziel?
Hallo KK und die anderen,

ich hatte das auch erst so verstanden, daß Nisha hier in Deutschland als Gleichstellungsbeauftragte für Muslimas arbeiten wollte. Dachte dabei an die großangelegte Plakataktion der Antidiskriminierungsstelle des Bundes hier in Deutschland.
http://www.pi-news.net/2009/11/antidisk ... misierung/
Habe die Plakate gesehen und mir rieselte es kalt den Rücken hinunter, erstens, als ich die Frau sah, die da zumindest plakatmäßig in höhere Positionen gehievt werden sollte und zweitens, als ich daran dachte, wieviel Geld für diese Aktion verpulvert wurde.

Ja, da kann man so als frischgebackene Abiturientin ohne nennenswerte Berufs- und Lebenserfahrung schon auf dumme Gedanken kommen. Nisha hat sich auch anfangs etwas unklar ausgedrückt, wie ich finde.

LG
Steckchen
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Anaba » 23.09.2010, 17:48

Liebe KK,

ich habe diesen Beitrag gelöscht. Es geht einfach nicht Usern ständig was zu unterstellen.

Ich hoffe du hast dafür Verständnis.



@Majakowski,

bitte nicht hinter allem etwas vermuten und es auch sofort schreiben.
Solche Angriffe werde ich künftig kommentarlos löschen.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Tabiba
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Tabiba » 23.09.2010, 19:57

Liebe Nisha, ich nehme jetzt einfach mal an, dass alles stimmt, was Du schreibst.

Du bist behindert, schreibst dass Du nicht nicht laufen kannst, daher nehme ich an, dass
Du im Rollstuhl sitzt und auf ständige Hilfe und diverse Hilfsmittel angewiesen bist.
In Deutschland ist das ja kein so grosses Problem, obwohl oft schon. Als meine Tochter
im Kinderwagen sass, habe ich erst gemerkt, wie schwierig es schon damit ist, sich
in der Öffentlichkeit zu bewegen. Das Benutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln ist ohne
die Hilfe netter Mitbürger fast unmöglich.
Es gibt aber trotzdem viele Hilfsmittel (Rampen, Fahrstühle, behindertengerechte Toiletten
und behindertengerechte Wohnungen).
Wie stellst Du es Dir vor, dich in einem Land wie Algerien alleine auf der Strasse zu bewegen?
Fahren mit dem Bus oder Sammeltaxi geht nicht und dich im Rollstuhl an die Strasse zu stellen und
zu hoffen, dass dich ein Taxi mitnimmt, erscheint mir auch aussichtslos.
Wenn Du also nicht immer zu Hause sitzen willst, brauchst Du einen Begleiter, am besten mit eigenem
PKW.
Wenn die Strassen in Algerien so sind wie in Ägypten (Kairo) ist eine Spazierfahrt im Rollstuhl
kaum möglich. Schlechte Strassenverhältnisse, zugeparkte Bürgersteige, plötzlich auftauchende
tiefe Gruben, Hindernisse jeder Art...
Kannst Du Dir vorstellen, dass dein Freund dir eine behindertengerechte Wohnung zur Verfügung
stellt? Wie willst Du einkaufen, kochen, deine zukünftigen Kinder versorgen wie es von einer
guten Ehefrau erwartet wird?
Wie willst Du einen Beruf ausüben, ohne dass Du einen ständigen Begleiter dabei hast, am besten eine Frau,
denn behindertengerechte Toiletten wirst Du nicht finden.
Hast Du mit deinem Freund über diese Probleme gesprochen und was sagt er dazu?
Glaubst Du, nur weil er als RA für ein Krankenhaus arbeitet, wäre deine Versorgung kein Problem?
Ich weiss nicht, an welcher Krankheit Du leidest, ob angeboren oder durch einen Unfall bedingt.
Darf ich fragen, ob deine Erkrankung es überhaupt erlaubt, kinder zu bekommen. Wie stellst Du
Dir die Versorgung eines Säuglings, Kleinkindes als rollstuhlpflichtige Frau in einem Land wie
Algerien vor?
Die einzige Lösung wäre, dass ihr in Deutschland lebt, was dein Freund aber nicht will, aber
Dir zuliebe vielleicht doch macht.

Noch eine Frage, hast Du den Satz verstanden, den imene geschrieben hat? Du schreibst, du
bist mit der arabischen Sprache aufgewachsen, meinst du das Arabisch des Koran oder wurde
in deiner Familie arabisch gesprochen. Deine Mutter ist doch Deutsche und Du bist doch hier
geboren und wohl auch zur Schule gegangen? Dann müsstest Du doch die deutsche Sprache perfekt
beherrschen auch wenn Du jetzt in einer anderen Sprache (welche? ) studierst.
Darf ich fragen, welchen ethnischen Ursprung dein halbindischer Vater hat? Ich meine die andere,
nichtindische Seite? Deutsch? Da er Muslim ist, war sein Vater sicher auch Muslim.

Entschuldige die vielen Fragen, aber deine Antworten lassen viele Fragen offen.

Tabiba

Lucky
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Lucky » 23.09.2010, 21:42

Ich melde mich nicht oft zu Wort, aber langsam platzt mir der Kragen.
Wie kann es sein, dass so auf der Threadstarterin rumgehackt wird und ihr bei allem unterstellt wird, dass sie lügt?
Es würde mich gar nicht wundern, wenn sie sich nicht mehr melden würde, bei dem was ihr und ihrem Vater so alles vorgeworfen wird.
Vieles, was ihr angezweifelt habt, kann man ganz leicht nachgoogeln (Oran, Muslime in Indien, Dialektunterricht an der Uni, Studienfach etc..)
Ein bisschen Sensibilität kann da nicht schaden. Besonders da dabei das eigentliche Thema vernachlässigt wird und das ist nun einmal ihre Behinderung.
Alles andere scheint ja eine sehr gut Ausgangslage zu sein, sieht man einmal davon ab, dass eine Internetbekanntschaft immer ein großes Risiko darstellt.

Noch einmal zurück zum Thema Behinderung: Im Orient wird eine Ehefrau traditionell erst mal nach völlig anderen Gesichtspunkten ausgewählt als bei uns.
Vor allem die individuelle Liebe der Partner spielt eine untergordnete Rolle. Vorrangig sind bei Frauen Jungfräulichkeit, guter Ruf und Schönheit (dazu gehört körperliche Unversehrtheit). Denn die Ehefrau soll die 6uellen Wünsche des Mannes erfüllen können, Kinder bekommen, diese versorgen können und auch repräsentativ aussehen. Der Mann schmückt sich mit seiner Frau und umgekehrt. Eine dicke oder körperlich behinderte Frau ist absolut undenkbar.
Daher ist die Partnerwahl dort extrem oberflächlich. Da wundert man sich als Europäer doch sehr, vor allem, wenn man immer nur hört, der Westen sei so oberflächlich...Das Gegenteil ist wohl der Fall.
Ich kenne auch eine gehbehinderte arabische Frau, die wahnsinnig hübsch, gebildet und ein ganz angenehmer Mensch ist. Sie wohnt in einem relativ liberalen Umfeld, hat viele soziale Kontakte, kennt viele Jungs...und sie sitzt noch nicht einmal im Rollstuhl, sie läuft "nur" schlecht. Alle Freundinnen sind schon verheiratet, alle Cousinene ebenso...sie wartet immer noch oder nein: sie wartet nicht, da sie weiß, da nie irgendeiner sie heiraten wird. Da wird nämlcih selbst wenn der Mann sie wirklich liebt, seine Eltern etwas dagegen haben. Denn, wie soll sie Kinder erziehen, wie kochen, wie putzen, wie ihren Mann "glücklich" machen?

Die arabische Welt, und die muslimische Realität ist sehr sehr hart und unmenschlich. Jeder, der nicht ins Schema passt, wird ausgemustert.

Imene
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Imene » 23.09.2010, 23:07

Ich habe Nisha nicht unterstellt,dass sie lügt - aber ihr Thread läßt viele Fragen offen, unter anderem, warum sie nicht auf meine Frage reagiert und zu verstehen gegeben hat, dass sie diese versteht.

Zu ihrem eigentlichen Problem. aus meiner Erfahrung sind körperliche Behinderungen bei Frauen ein großes Hinderniss bei der Partnerwahl. Die Gesellschaft ist auf oberflächlich, auf Schönheit und körperliche Unversehrtheit bedacht. So macht sich meine Kollegin gerade Sorgen, ob sie einen Mann bekommen wird, weil sie durch hormonelle Probleme seit kurzem wieder Akne hat. Was soll also eine Frau mit wirklichen Handicaps erwarten?? Nach allen Regeln der Gesellschaft sicherlich nicht den akademischen Prinzen auf einem weißen Pferd mit behindertengerechter Kutsche und überdurchschnittlichem Gehalt. Dieser Mann kann viele Frauen haben und selbst, wenn er eine Frau wie Nisha lieben würde, so müsste er sich gegen sämtliche familiären und gesellschaftlichen Erwartungen stemmen, um diese Beziehung auch leben zu können.

Im übrigen ist die Situation für Behinderte in Algerien beschissen.
Wie oft sehe ich Rollstuhlfahrer, die andere um Hilfe bitten müssen oder auf der Strasse rollen, weil die algerischen Bürgersteige entweder nicht vorhanden oder uneben, mit hohen Strassenkanten und ich weiß nicht nochwas versehen sind.
Behindertengerechte Wohnungen gibt es auch nicht - ich kenne Behinderte, die die Wohnung nur verlassen können, wenn sie getragen werden. Transport ist auch unmöglich, ich kenne keinen einzigen Bus in Algier, der eine Rampe hätte.

Will man als Mensch mit Handicap wirklich so leben?
"Dass so viel Ungezogenheit gut durch die Welt kommt, daran ist die Wohlerzogenheit schuld "
Marie v. Ebner-Eschenbach

Chika

Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Chika » 24.09.2010, 08:38

Lucky hat geschrieben:Ich melde mich nicht oft zu Wort, aber langsam platzt mir der Kragen.
Wie kann es sein, dass so auf der Threadstarterin rumgehackt wird und ihr bei allem unterstellt wird, dass sie lügt?
Es würde mich gar nicht wundern, wenn sie sich nicht mehr melden würde, bei dem was ihr und ihrem Vater so alles vorgeworfen wird.
Vieles, was ihr angezweifelt habt, kann man ganz leicht nachgoogeln (Oran, Muslime in Indien, Dialektunterricht an der Uni, Studienfach etc..)
Ein bisschen Sensibilität kann da nicht schaden. Besonders da dabei das eigentliche Thema vernachlässigt wird und das ist nun einmal ihre Behinderung.
Alles andere scheint ja eine sehr gut Ausgangslage zu sein, sieht man einmal davon ab, dass eine Internetbekanntschaft immer ein großes Risiko darstellt.

Noch einmal zurück zum Thema Behinderung: Im Orient wird eine Ehefrau traditionell erst mal nach völlig anderen Gesichtspunkten ausgewählt als bei uns.
Vor allem die individuelle Liebe der Partner spielt eine untergordnete Rolle. Vorrangig sind bei Frauen Jungfräulichkeit, guter Ruf und Schönheit (dazu gehört körperliche Unversehrtheit). Denn die Ehefrau soll die 6uellen Wünsche des Mannes erfüllen können, Kinder bekommen, diese versorgen können und auch repräsentativ aussehen. Der Mann schmückt sich mit seiner Frau und umgekehrt. Eine dicke oder körperlich behinderte Frau ist absolut undenkbar.Daher ist die Partnerwahl dort extrem oberflächlich. Da wundert man sich als Europäer doch sehr, vor allem, wenn man immer nur hört, der Westen sei so oberflächlich...Das Gegenteil ist wohl der Fall.
Ich kenne auch eine gehbehinderte arabische Frau, die wahnsinnig hübsch, gebildet und ein ganz angenehmer Mensch ist. Sie wohnt in einem relativ liberalen Umfeld, hat viele soziale Kontakte, kennt viele Jungs...und sie sitzt noch nicht einmal im Rollstuhl, sie läuft "nur" schlecht. Alle Freundinnen sind schon verheiratet, alle Cousinene ebenso...sie wartet immer noch oder nein: sie wartet nicht, da sie weiß, da nie irgendeiner sie heiraten wird. Da wird nämlcih selbst wenn der Mann sie wirklich liebt, seine Eltern etwas dagegen haben. Denn, wie soll sie Kinder erziehen, wie kochen, wie putzen, wie ihren Mann "glücklich" machen?

Die arabische Welt, und die muslimische Realität ist sehr sehr hart und unmenschlich. Jeder, der nicht ins Schema passt, wird ausgemustert.
ok.

mariam
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von mariam » 24.09.2010, 13:59

Lucky hat geschrieben: Vieles, was ihr angezweifelt habt, kann man ganz leicht nachgoogeln (Oran, Muslime in Indien, Dialektunterricht an der Uni, Studienfach etc..)
Ein bisschen Sensibilität kann da nicht schaden. Besonders da dabei das eigentliche Thema vernachlässigt wird und das ist nun einmal ihre Behinderung.
Liebe Lucky

Ich habe Nisha nicht unterstellt, dass sie lügt. Aber das, was sie über ihr Studiengebiet schreibt, ist sehr exotisch und entspricht nicht einer durchschnittlichen deutschsprachigen Universität.
Deswegen interessiert es mich so, an welcher Uni sie studiert und in welcher Sprache. Es ist immer interessant zu wissen, welche Universitäten gute Studienprogramme in arabischen Dialekten anbieten.
Mir ist aufgefallen, dass Nisha Fragen, gewisse Fragen, nicht beantwortet. Warum auch immer. Meine war eine solche. Sie war online und hat KKs Frage, die nur 2 Minuten nach meiner erschienen ist, beantwortet, aber meine nicht...

Ich habe versucht, diese Thematik nachzugoogeln. Aber leider war ich nicht erfolgreich. Entweder bin ich zu doof oder Google "weiss" auch keine Antwort. Wenn du hier weiterhelfen kannst, nehme ich deine Antwort gerne entgegen: An welcher deutschen Universität kann ich zwischen verschiedenen Arabischen Dialekten auswählen? Oder sogar: Welche Universität bietet verschiedene Berbersprachen im Rahmen des Orientalistikstudiums an, wovon ich eine als Schwerpunkt wählen kann? (Nisha schrieb von Schwerpunkt...) Und ja, schlussendlich müsste der Oran-Dialekt zur Auswahl stehen...

Ich meinerseits vermute in der Zwischenzeit, dass Nisha gar nicht an einer deutschen Universität studiert.

Zu guterletzt finde ich nicht, dass das Thema ihrer Behinderung vernachlässigt wurde. Da habe einige, die sich in dieser Hinsicht in Algerien auskennen, Stellung bezogen und viele Infos niedergeschrieben.

Viele Grüsse
mariam

steckchen
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Re: er fragt nach heitaten?

Beitrag von steckchen » 24.09.2010, 17:35

Never hat geschrieben:
nisha hat geschrieben:
Hülya hat geschrieben:Ich kenne von meiner großen mosl. Familie, das die Eltern von Mädchen und Jungen vor der Verlobung sich zusammensetzen und über die Brautgeld verhandeln. Unsere Familie würde niemals einen fremden Mann ihre Tochter geben. Auch würden sie von fremden Männern keine Geschenke annehmen.
Ich glaube meine Eltern sehen es leider ein wenig so das sie froh sind das ich überhaupt einen Muslimischen Mann kriege und der mich so akzeptiert / mit krankheit und allem. Ein Brautgeld soll trotztdem Gezahlt werden hierfür stehen meine Eltern in engem Kontakt mit seiner Mutter und seinen Großvater das hat er alles so arangiert. Das bestärkt meine Zweifel halt weil es alles so schnell geht.

Meine Mutter ist deutsche aber sie ist auch Konvertiert als sie meinen Vater kennen gelernt hat die beiden sind jetzt 28 Jahre verheiratet und wir sind 8 Kinder zu Hause
Oh je, Mädchen, das waren meine ersten Gedanken nach deinem ersten Beitrag. Verlass dich lieber auf dein Bauchgefühl und lass dich nicht verkuppeln, nur damit du (als kranke Frau) unter die Haube gebracht wirst! Weigere dich deinen Eltern und dem Mann gegenüber! Du lebst in einem freiheitlich, demokratischen Land und solltest dich auf so etwas keinesfalls einlassen. Erst recht nicht, wenn es noch dazu ein Bezness-Hintergrund hat. Auch deine Eltern sollten sich auf dieser Seite umsehen. Und nicht egoistisch handelnd, froh sein, dass sich jemand für dich "gefunden" hat. Unglaublich!
Liebe Never, liebe Hülya,

unglaublich, aber wahr. Wenn eine Familie acht Kinder hat und dazu noch ein gehbehindertes, dann werden sie wohl froh sein über jeden Heiratskandidaten für ihre behinderte Tochter. Zumal er als Muslim noch ein Brautgeld für eine Behinderte zahlen will. Ich weiß ja nicht, wie reich oder arm Nishas Familie ist, aber ich weiß, daß viele orientalische Paare gerade in Berlin ihre Töchter an Nicht-EU-Ausländer muslimischer Herkunft in dieser Art und Weise verschachern, damit die Herren ihre unbefristete Aufenthaltsgenehmigung bekommen. 10 000 - 15 000 Euro sind da als Brautgabe die Regel. Und, liebe Hülya, diese Familien lassen ihre Töchter durchaus auch total fremde Männer heiraten, solange es sich um Muslime meist derselben Nationalität handelt. Sie sehen es auch nicht als egoistisches Verschachern an, sondern als Aufwandsentschädigung für die Erziehung der Mädchen, falls sie das Brautgeld behalten, was oft genug vorkommt.

Im Prinzip ist es aber eben die Zahlung, wie sie auch bei Scheinehen gang und gäbe ist. Denn die Partner leben häufig gar nicht zusammen. Aber hier kann man es wieder mal unter der Vorgabe einer anderen Kultur und Religion besser tarnen. Und wenn diese Familien das schon mit nichtbehinderten Mädchen so machen, wie gerne werden sie es dann erst mit behinderten Mädchen machen, die ja laut Äußerungen von Imene weder in der muslimischen, noch in der islamischen Parallelgesellschaft Deutschlands gern gelitten sind.

Liebe @Never, Du hast ja recht: Nisha lebt zwar in einem freiheitlich, demokratischen Land und sollte sich auf so etwas keinesfalls einlassen. Aber wer sagt denn, daß dieses freiheitlich demokratische Land für Nisha so stark und anziehend ist wie die Zwänge der muslimischen Parallelgesellschaft? Und, nicht vergessen, der Algerier könnte hier in Deutschland auch für Nisha Pflegegeld beantragen, je nachdem, wie bedürftig sie ist. Dann bräuchte er einige Zeit lang überhaupt nicht arbeiten gehen und Vater Staat zahlt alles und das nicht schlecht, weil Pflegenotstand herrscht und man sich über jede Entlastung freut. Ob er sich dann auch so gut um sie kümmert, wie es nötig wäre? Ich bin überzeugt, dieses Nishas islamische Umfeld würde eher dulden, daß sie von einem muslimischen Mann mißhandelt, mißbraucht und ausgenutzt wird, als daß sie einen Ungläubigen heiratet, der "nur" ethnischer Deutscher ist, kein Arabisch spricht, sie aber ehrlich liebt und achtet. :mrgreen:

Und liebe @Hülya, bist Du Dir absolut sicher, ob Deine Familie bei einem Fremden nicht auch ein Auge zudrücken würde, wenn ein Mädchen in ihr behindert wäre?

LG
Steckchen
Zuletzt geändert von steckchen am 24.09.2010, 17:53, insgesamt 3-mal geändert.
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Lucky
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Re: Er fragt nach heiraten

Beitrag von Lucky » 24.09.2010, 17:37

Liebe Mariam,

Ich sehe es ein, dass es vielen seltsam erscheint, was Nisha studiert. Aber viele Universitäten bieten Dialektkurse an. Gut, das Angebot könnte besser sein.
Aber ich finde es gar nicht so unglaublich, einen Dialekt an der Uni zu lernen. Viele Unis stellen Freie Mitarbeiter ein, oft Muttersprachler, die für relativ wenig Geld Dialekte unterrichten.
Außerdem findet man in jeder gut sortierten Uni-Arabistik-Bibliothek Lehrbücher zu den verschiedensten Dialekten oder auch Analysen davon. Wenn man etwas Selbstdisziplin aufbringt, kann man sich selbst schon einiges beibringen.

Mich würde es natürlich auch interessieren, wo Nisha studiert, aber ich denke, wir sollten es ihr nicht verübeln, wenn sie darauf nicht reagiert. Oder vielleicht per PN?
Schließlich ist ihre Selbstbeschreibung schon auffällig genug, da will sie vielleicht nicht noch den genauen Wohnort angeben oder andere Daten abändern.
Um solche "Details" sollte es hier gar nicht gehen (auch wenn ihr in "Troll-Alarmbereitschaft" seid, was auch grundsätzlich gut ist).
Viel wichtiger ist die "Kerngeschichte", die ich ihr ohne Probleme abnehme.
Auch im Sinne der stillen Mitleser,ist das Hauptthema, die Behinderung, sehr wichtig. Wenn man bedenkt, wie sehr sie sich einen Partner wünscht und wie sehr die Eltern drängen, um so schrecklicher ist Nishas Schicksal in meinen Augen. In dieser Situation auch noch eine Liebe vorgegaukelt zu bekommen....bei solch einer Dreistigkeit von seitens des Algeriers und seiner Familie fehlen mir die Worte....

Hoffe, Nisha meldet sich noch zum Thema.

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