Freund, ich & die Unsicherheit

Worauf sollte ich achten?

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Micky1244
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Micky1244 » 18.07.2013, 13:57

Liebe Miena,

ich sehe das genauso wie Jakobs-Weg, vergiss nicht, Du kennst ihn erst zwei Wochen, 14 Tage, eine sehr kurze Zeitspanne, da sollte es doch wohl kein Problem sein, die Sache schnell und kommentarlos zu beenden.
Zwei Wochen ist doch kaum etwas, zumindest kann man daraus keine Erwartungen an eine lange Beziehung und einen gemeinsamen Lebensweg ableiten.
Und du hast ihm ja bereits gesagt, dass du ihn nicht liebst. Du bist ihm keine Rechenschaft schuldig, er hat keinerlei Rechte. Vergiss ihn so schnell wie möglich!
Reden mit ihm ist sinnlos! Er würde dich entweder dumm und dämlich reden oder dich beschimpfen oder rumheulen oder alles zusammen. Oder er wird aggressiv, das musst du dir nicht antun-
Nutze deine Zeit für´s Studium-
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Miena
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Miena » 18.07.2013, 16:31

Danke Micky! Irgendwie verliert man das Zeitgefühl doch leicht aus den Augen ...

Leider wurde ich doch nicht "verschont". Erst kam ein Anruf und dann, als ich nicht dran ging, eine Sms.
Er: "Komme um x Uhr zu dir."
Eigentlich wollte ich weiter die Ignorier-Schiene fahren. Aber weil ich nicht wollte, dass er dann nachher hier steht, hab ich doch zurückgeschrieben.
Ich: "Nein, mir geht es nicht gut. Ich will nicht, dass du herkommst.""
Leider habe ich mich nicht getraut direkter zu werden, "Verschwinde, ich will dich nie mehr sehen" oder so zu schreiben. Die dumme Angst war doch irgendwie stärker. Könnte mich dafür!
Er: "Ok. Hoffentlich du bald wieder besser."
Mehrere Stunden Ruhe. Dann ...
Er: "Wenn du etwas brauchst, ich komme sofort, Schatz". 8)

Nilopa
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Nilopa » 18.07.2013, 16:37

Hallo Miena,

Du hast geschrieben:
Ich habe nur Sorge, dass er dann vielleicht einfach bei mir auftaucht und meint, wir wären doch verabredet gewesen. Aber selbst wenn, ich muss ihn ja nicht reinlassen - und könnte schlimmstenfalls die Polizei rufen.
Ja, damit mußt Du rechnen! Auch darauf, die Polizei zu rufen, bzw. Deine Eltern um Hilfe zu bitten, solltest Du Dich auf jeden Fall vorbereiten. :wink:
Außerdem wäre meiner Meinung nach eine klare Absage, falls jetzt noch möglich, doch besser.
Du hast Schmerzen, das ist Grund genug, ihm abzusagen! :(

Ruf ihn an, formulier es kurz und knackig, vermeide jede Art von Diskussion und leg dann sofort wieder auf.
Danach handy aus.
Laß Dir dabei am besten von der Person aus Deiner Familie helfen, welche Du bereits eingeweiht hast.

Ich wünsch Dir dahingehend viel Erfolg,
LG 8) Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

Nilopa
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Nilopa » 18.07.2013, 16:45

Er: "Wenn du etwas brauchst, ich komme sofort, Schatz".
Was könntest Du wohl von ihm noch brauchen? :roll:
Noch mehr Schmerzen, noch mehr Lügen, noch mehr Sorgen, noch mehr Stress, noch mehr Angst,...??? :evil: :(
Aber ich finde nichts Genießbares daran, angelogen zu werden, hier mit Schmerzen zu sitzen und mir Sorgen zu machen
Zieh einen klaren Schlußstrich und fang danach an, Dein Leben, erstmal ohne Männergeschichten, wirklich zu genießen.
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

Micky1244
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Micky1244 » 18.07.2013, 18:59

Wird nicht heutzutage oft per SMS Schluss gemacht? Das wäre in diesem Fall sehr praktisch. Wenn er noch Kleinigkeiten bei dir hat, die ihm gehören, dann schick sie ihm umwendend.
Liebe Grüße, Micky


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RenaII
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von RenaII » 18.07.2013, 20:53

Liebe Miena,

Dein Eintrag hat mich sehr berührt. Es kann doch nicht sein, daß eine gebildete, junge Frau, die z.Zt. viel Kraft und Zeit aufwenden muß, um ihr Studium und damit ihre komplette Zukunft, zu einem guten Abschluß zu bringen, ihre Zeit, an einen
illegalen, verlogenen Asybewerber verschwendet. Dieser Mann MUSS schnellstens heiraten, Kinder in die Welt setzen, um in Deutschland ein warmes Plätzchen zu ergattern, seine Familie zu unterstützen und später eine gläubige Jungfrau zu ehelichen. Es kann schon mal gar nicht sein, daß DU die jenige bist, die Ausbildung und künftiges Leben aufs Spiel setzt, um ihm dies zu ermöglichen. Lies die Einträge hier, dann weißt Du was zu tun ist.

Ganz oft wird hier von den Frauen geraten, dem Unguten eine SMS zu senden, mit dem Inhalt, Dein Vater, sowie Deine erwachsenen Brüder, (alle im Polizeidienst), hätten Dir den Umgang strikt verboten. Als Tochter hast
Du zu gehorchen, Dein Vater würde bereits Erkundigungen einziehen und gegebenenfalls die geeigneten Maßnahmen ergreifen.
Ich glaube kaum, daß das Herzchen danach noch Lust verspürt, Dich weiterhin zu belästigen.

Ich wünsche Dir eine gute Besserung, einen klaren Durchblick und die Kraft, genau das zu tun.

Ganz liebe Grüße von Rena

Haram
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Haram » 19.07.2013, 00:58

@ Blume

Hallo
Habe zwar nicht studiert, aber an diese Zeit am Neckar erinnere ich mich gerne zurück. :D

Gruss
haram
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ulli89
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von ulli89 » 19.07.2013, 10:21

Es ist schon schwierig nicht zu reagieren. Besonders als Frau fällt man auch Gefühlsgequassel usw. schneller rein. Das ist auch normal so, da es quasi in unserer Natur liegt. Da ist es hart Vorsätze durchzusetzen und hart zu bleiben.
Jedoch solltest du immer vor Augen behalten das du im Mittelpunkt stehst und es einzig und allein darum geht dich selbst zu schützen (emotional). Das bedeutet, dass du nicht reagieren solltest. Je öfter du es selbst durchziehen kannst umso leichter wird es mit der Zeit werden.
Halte durch, das schaffst du!

Miena
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Miena » 19.07.2013, 11:43

Guten Morgen,

ich finde es so klasse, wie unterstützend und hilfsbereit hier alle sind, obwohl man sich doch gar nicht persönlich kennt. Ein ganz großes herzliches Danke an euch!

Ich habe jetzt beschlossen, sobald hier arbeitsmäßig nix mehr ansteht, meine Sachen zu packen und erstmal zu meiner Familie zu fahren. Lernen kann ich ja auch von dort ;- ) Dort fühle ich mich sicher, habe liebe Gesellschaft und komme nicht ins Grübeln. Ich möchte dann so vorgehen, wie Rena geschrieben hat.

Warum ich im Chatroom war, statt in der Uni oder in der Freizeit jemanden kennenzulernen, darüber habe ich jetzt auch nachgedacht. Ich denke, es könnte (neben etwas Schüchternheit :oops:) damit etwas zu tun haben:
Ich habe eine chron. Erkrankung. Sieht man mir nicht an, merkt man als Außenstehender auch nix von bei Treffen oder so. Phasenweise kann es sein, dass es losgeht und mir dann nicht gut geht oder es teilweise im Alltag zu Einschränkungen kommt. Mein Ex hat böse Worte darüber verloren, die Familie meines ersten Freunds teils ebenfalls. Bei einem Date vor einiger Zeit kam der Spruch, er wolle mich nicht weiter kennen lernen deswegen. Ich möchte die Erkrankung aber nicht verschweigen, da ich potentielle neue Partner nicht anlügen möchte und ich denke, wer das nicht akzeptieren kann, passt eh nicht auf Dauer zu mir.
Na ja, die Trennung von meinem Ex und die Worte, die nach diesem Date fielen, nagten ziemlich an mir. Auch war ich nach einem erneuten Schub nach langer Zeit ohne Beschwerden gerade ohnehin ziemlich down und mit allem am Hadern. Ich fragte mich, ob es überhaupt noch jemanden gibt, der mich so akzeptieren wird und war auch traurig, weil meine Freundinnen alle glücklich vergeben bzw. frisch verliebt sind. Ich glaube fest daran, dass man als Single genau so wertvoll ist wie in einer Partnerschaft, aber - zu zweit finde ich das Leben doch noch schöner. Bin auch ein ziemlicher Familienmensch.
Weiter im Text: Ich fand Chatten einfacher, da ich ohnehin schon immer sehr gern geschrieben hab´ und dachte mir, so fällt es mir leichter jemanden erstmal kennen zu lernen und einschätzen zu können (hahaha) und es ist unverbindlicher. Als "er" dann kam und wir irgendwann über das Thema alte Beziehungen schrieben, kam dann natürlich so was wie "Was, sowas geht ja gar nicht, würde man bei uns nie tun, seine Freundin deswegen so runtermachen, man ist für einander da usw." :lol:
Job- und studienmäßig habe ich viel mit anderen Kulturen zu tun, fand auch den Islam aus dieser Perspektive interessant. Von daher hatte mich seine Herkunft nicht abgeschreckt oder so ...
Alles schön naiv von mir :roll:
Zuletzt geändert von Miena am 19.07.2013, 11:53, insgesamt 3-mal geändert.

kleeblatt
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von kleeblatt » 19.07.2013, 11:48

liebe miena,

du musst dich nicht schämen. viele frauen machen nach einer großen enttäuschung blödsinn. das selbstbewusstsein ist angeknackst, und man versucht es auf verschiedene arten wieder aufzupäppeln.

OK, das hast du jetzt gemacht, und nun musst du aufpassen, dass du nicht vom regen in die traufe kommst (du bist gerade auf dem besten weg dorthin)

dir wurden hier ja schon viele gute ratschläge gegeben, nimm sie dir zu herzen.

und auch mein rat, erstmal finger weg von ALLEN männern, du musst erstmal wieder zu dir selbst finden.

du bist noch so jung, irgendwann wird schon der richtige kommen. lass dir zeit, man kann es nicht erzwingen.

liebe grüße, kleeblatt
liebe grüße, kleeblatt

Darinka
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Darinka » 19.07.2013, 12:00

Miena hat geschrieben:Leider wurde ich doch nicht "verschont". Erst kam ein Anruf und dann, als ich nicht dran ging, eine Sms.
Er: "Komme um x Uhr zu dir."
Eigentlich wollte ich weiter die Ignorier-Schiene fahren. Aber weil ich nicht wollte, dass er dann nachher hier steht, hab ich doch zurückgeschrieben.
Ich: "Nein, mir geht es nicht gut. Ich will nicht, dass du herkommst.""
Leider habe ich mich nicht getraut direkter zu werden, "Verschwinde, ich will dich nie mehr sehen" oder so zu schreiben. Die dumme Angst war doch irgendwie stärker. Könnte mich dafür!
Er: "Ok. Hoffentlich du bald wieder besser."
Mehrere Stunden Ruhe. Dann ...
Er: "Wenn du etwas brauchst, ich komme sofort, Schatz". 8)
Hallo Miena,

Du weißt offensichtlich nicht wie Du ihm am Besten verklickerst, dass Schluß ist.
Wichtig wäre, dass er nicht das Gefühl hat, da geht später noch was (an Kommunikation oder gar persönlich sehen). Also ein "es geht mir gerade nicht gut", heißt ja letztlich Du magst ihn halt nur im Moment nicht sehen. Und schon hast Du später wieder sms oder sonst was von ihm an der Backe...

Du musst das doch nicht beenden mit einer Begründung, die ihn provoziert (also was er wohl für ein mieser Typ ist).
Mach es doch viel einfacher. Schick einfach nur eine sms, dass Du ihn nicht liebst, ihn nicht vermisst und ihn nicht mehr sehen möchtest. Es tut Dir leid (schwindel halt), aber es ist so. Er soll sich eine andere Frau suchen.

Wenn er trotzdem wieder schreibt, er kommt um x zu Dir, antworte wieder das einfach das Gleiche "Du liebst ihn nicht und möchtest ihn nicht mehr sehen. Es tut Dir leid, aber es ist so. Er soll sich eine andere Frau suchen."
Antworte immer das Gleiche, laß Dich NICHT (!) auf Diskussionen ein, warum weshalb wieso. Laß Dich nicht erweichen mit Liebesschwüren, die sind sowieso nur gelogen. Einfach gar nichts oder immer das Gleiche antworten.
Mach ein paar Wochen die Tür nicht auf, wenn es klingelt. Freunde werden sich schon telefonisch melden, falls Du Jemanden verpasst hast.


Viele Grüße
darkness
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Desert Dancer
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Desert Dancer » 19.07.2013, 13:37

Und sei nicht überrascht, wenn er dann vielleicht auch mal ausfällig wird, Dich als europäische unanständige Frau bezeichnet und über die Europäerinnen im Allgemeinen wettert, die die armen Männer ja immer nur verarschen... "jammerjammer".

Einfach nicht persönlich nehmen. Es ist das übliche Gelabber das dann kommt, wenn sie gecheckt haben, dass die Felle mal wieder davon schwimmen...

Die noch üblere Version ist, wenn er dann krank wird wegen Dir, oder sich umbringen will. Aber ich denke so dick trägt er nach 2 Wochen Bekanntschaft dann doch noch nicht auf...

:P
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Desert Dancer
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Desert Dancer » 19.07.2013, 13:43

Lach... ich wusste bis jetzt noch gar nicht, dass ihr so ein automatisches Beschönigungsprogramm habt hier... :D

Ich habe nämlich nicht "unanständige Frau" geschrieben, sondern was Schlimmeres... :wink:
Der Kerl wird sicher nicht so nette Worte gebrauchen, sondern Dich allenfalls mit sehr wüsten Worten beschimpfen...
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

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RenaII
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von RenaII » 19.07.2013, 22:34

Liebe Miena,

Kopf hoch! Wer mit der Krankheit des Partners nicht umgehen kann, sollte nur inständig hoffen, daß er lebenslang selbst hübsch gesund bleibt.
An einem solchen Menschen hast Du wirklich nichts verloren, daß Dich traurig machen sollte.
Ganz bestimmt findest Du einen Partner, der Dich so liebt, wie Du bist. Du hast doch jede Menge Zeit.

Übrigens hat eine Bekannte unserer Familie vor einigen Jahren geheiratet. Sie sitzt seit ihrer Geburt im Rollstuhl, ihr Mann
hat keinerlei Behinderungen. Beide kommen prima zurecht und sind echte Frohnaturen, die ständig auf Achse sind.

Ganz liebe Grüße von Rena

Nik
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Nik » 19.07.2013, 23:52

Wenn alle Stricke reißen, nutz deine Krankheiz dazu, um ihn abzuservieren. Das klappt meistens aus meiner Erfahrung ganz gut, denn ich vermute, dass wir das Gleiche oder zumindest etwas Ähnliches haben. Wenn du ihm nicht sagen kannst, dass du ihn nicht liebst, kannst du ihm vielleicht erklären, dass du deine volle Kraft und Energie in deine Krankheit bzw. deine "Genesung" (auch wenn du nicht wirklich gesund wirst) stecken willst. Dass du (in der Zeit) nicht für andere da sein kannst und dich doch sowieso nur um dich drehst, damit es dir bald besser geht. Dass du für dich gucken willst, wo du zur Zeit stehst, dass dir eigentlich sowieso alles zu viel ist, dass du Prioritäten setzen musst, um dein Studium zu schaffen und vielleicht sogar, wenn du ganz mutig bist, dass du gemerkt hast, dass er dir nicht gut tut, weil du wieder einen Schub herannahen oder dich allgemein schlechter fühlst und das ziemlich genau seit der Zeit, seit ihr euch kennt.

Ich weiß, dass das ein sehr unfaires Mittel ist, aber er ist ja schließlich auch nicht fair zu dir. Male zur Not die heftigsten Horrorszenarien aus. Etwa sowas wie, dass du vielleicht irgendwann im Rollstuhl landest oder gar ein Pflegefall werden kannst (was ich auf gar keinen Fall hoffe) und du dir wegen Kindern auch nicht sicher wärst, denn da kann man bei einem Schub, für den nach einer Geburt die Chancen statistisch gesehen etwas erhöht sind, nicht wirklich sicher sein, ob du dich dann überhaupt noch um das Kind/die Kinder kümmern kannst (was ich ebenfalls unter keinen Umständen hoffe). Sprich: Es muss für ihn so aussehen, dass dann alles an ihm hängen bleiben würde. Haushalt, Kinder, dich zu Terminen fahren..... Das schreckt ihn hoffentlich ab, wenn er nur eine AE auf zwei Beinen, aber keine Verantwortung für ein Kind haben will. Einen Pflegefall, der sich auch noch unsicher ist, ob er überhaupt jemals ein Kind will, will sich so einer wahrscheinlich nicht ans Bein binden :wink: .

Ich wünsche dir, dass du trotz allem ganz bald das Richtige tust :)

morena
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von morena » 20.07.2013, 00:56

Wenn alle Stricke reißen, nutz deine Krankheiz dazu, um ihn abzuservieren.
Vermutlich war es gerade die Krankheit, die Miena für ihn interessant gemacht hat.
Ich betone ausdrücklich aus seiner Sicht ist er der Retter, derjenige, der im Gegensatz zu den ihm geschilderten anderen Männern ja gut und edel ist und Miena froh sein kann, dass sie so einen tollen Typen gefunden hat und schnell heiraten soll. Davon erhoffte er sich weniger kritische Beurteilung, was er ja mit seinen unglaublichen Geschichten schon in den ersten 2 Wochen abgecheckt hat. Illegalität, Sozialbetrug u.v.m. haben nicht zum sofortigen Abbruch des Kontakts geführt. (Aber Miena, Du hast noch ein funktionierendes Bauchgefühl, bist eine intelligente, gute Beobachterin, hast Dich um Informationen gekümmert und er ist glücklicherweise ziemlich dumm.)

Unvergessen ist die Geschichte 202.

Evelyne
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Evelyne » 20.07.2013, 08:55

Morena hat recht. Er benutzt Deine Krankheit um sich einzuschleimen und sich in Deinen Augen unentbehrlich zu machen. Du musst überhaupt nicht nach einer Ausrede suchen, um einen Schlussstrich zu ziehen, du bist ihm keinerlei Rechenschaft schuldig. Schreib ihm, dass Schluss ist und danach ignoriere ihn völlig.
Evelyne
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Miena
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Miena » 20.07.2013, 12:52

Hallo,

wieder ein Mal lieb danke an euch!

Was genau ich habe bzw. wie sich das auf den Alltag auswirken kann, hat er meinem Eindruck nach gar nicht so richtig gecheckt. Besonders süß fand ich dann: "Nein, du bist doch gar nicht krank, so eine Krankheit gibt es nicht, dass reden einem nur Ärzte ein, brauchst du keine Medikamente mehr." Vielleicht sollte der Herr sich als Wunderheiler betätigen? :mrgreen:
Ich glaube, was er dagegen sehr genau bemerkt hat ist, wie ihr schon geschrieben habt - dass ich unglücklich war wegen dem Verhalten meines Ex und den Reaktionen aus der Umwelt. Da kann mann dann sich ja gut verkaufen, eben selbst ganz anders zu sein, "tiefschürfende Gespräche" über innere Werte und Moral führen (auch wenn man gar nicht versteht bzw. einen es nicht wirklich interessiert, was die olle Deutsche denn jetzt genau hat) und das schön mit "Argumenten" aus der eigenen Religion und Kultur unterlegen, denn man weiß ja, die dumme Nuss ist ziemlich kulturinteressiert und diskutiert gern.

Gestern fiel mir auf, dass ich inzwischen automatisch erstmal Angst habe, wenn das Telefon klingelt oder südländische Typen (gibt es hier vor Ort einige von) länger vor unserem Haus stehen. Argh, dumm! Ich will nicht, dass dieser Kerl mich so beeinflussen kann.


@ Rena: Die Geschichte von deiner Bekannten finde ich sehr schön und mutmachend :-) Danke, dass du sie erzählt hast.

Nik
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Nik » 20.07.2013, 15:27

Miena hat geschrieben: Was genau ich habe bzw. wie sich das auf den Alltag auswirken kann, hat er meinem Eindruck nach gar nicht so richtig gecheckt. Besonders süß fand ich dann: "Nein, du bist doch gar nicht krank, so eine Krankheit gibt es nicht, dass reden einem nur Ärzte ein, brauchst du keine Medikamente mehr." Vielleicht sollte der Herr sich als Wunderheiler betätigen? :mrgreen:
Ich glaube, was er dagegen sehr genau bemerkt hat ist, wie ihr schon geschrieben habt - dass ich unglücklich war wegen dem Verhalten meines Ex und den Reaktionen aus der Umwelt. Da kann mann dann sich ja gut verkaufen, eben selbst ganz anders zu sein, "tiefschürfende Gespräche" über innere Werte und Moral führen (auch wenn man gar nicht versteht bzw. einen es nicht wirklich interessiert, was die olle Deutsche denn jetzt genau hat) und das schön mit "Argumenten" aus der eigenen Religion und Kultur unterlegen, denn man weiß ja, die dumme Nuss ist ziemlich kulturinteressiert und diskutiert gern.
Genau das hatte ich auch schon vermutet. Deshalb ja auch mein Vorschlag, falls du dir gar nicht mehr anders ihm gegenüber zu helfen weißt. Was man nicht sieht, das ist auch nicht da, ist bei vielen solcher Männer dann die logische Schlussfolgerung. Und klar reden die Ärzte sich das alles ein, wenn man auf dem MRT wieder neue helle Punkte sieht. Die sind in Wahrheit gar nicht da und nur Einbildung. An seiner Äußerung zum Thema Medikamente sieht man mal, was er von deiner Krankheit verstanden hat: Nichts! Aber auch absolut gar nichts! Im Endffekt ist er da auch nicht besser als dein Ex, was seine Reaktion auf deine Krankheit angeht. Dein Ex hat anscheinend sehr schlecht auf deine Krankheit reagiert, aber dein jetziger Freund reagiert eigentlich gar nicht auf die ganze Krankheit bzw. er ignoriert sie. Ist auch nicht wirklich besser oder?

Anaba
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Re: Freund, ich & die Unsicherheit

Beitrag von Anaba » 20.07.2013, 18:00

Ich weiß, dass das ein sehr unfaires Mittel ist, aber er ist ja schließlich auch nicht fair zu dir. Male zur Not die heftigsten Horrorszenarien aus. Etwa sowas wie, dass du vielleicht irgendwann im Rollstuhl landest oder gar ein Pflegefall werden kannst (was ich auf gar keinen Fall hoffe) und du dir wegen Kindern auch nicht sicher wärst, denn da kann man bei einem Schub, für den nach einer Geburt die Chancen statistisch gesehen etwas erhöht sind, nicht wirklich sicher sein, ob du dich dann überhaupt noch um das Kind/die Kinder kümmern kannst (was ich ebenfalls unter keinen Umständen hoffe). Sprich: Es muss für ihn so aussehen, dass dann alles an ihm hängen bleiben würde.
Liebe Nik,
die Krankheit in den schlimmsten Farben zu schildern wäre eine Möglichkeit einen Mann abzuschrecken.
Aber einen Mann, der dringend eine Frau zum heiraten sucht, den schreckt das garantiert nicht ab.
Im Gegenteil, er wird annehmen, diese Frau ist für mich leichter zu haben und dankbar, wenn ich ihr das Leben erleichtete.
Er wird alles versprechen und es wird ihm natürlich nichts ausmachen, wenn viel an im hängen bleiben würde.
Er hat den Wunsch seinen Aufenthalt zu legalisieren und wird alles tun, sich als tollen Mann darzustellen.
Denn wenn es hart auf hart kommt, ist er in ein paar Jahren sicher hier und Miena würde für sein weiteres Leben keine Rolle mehr spielen.
Deshalb wird das Argument "Krankheit" nicht ziehen.
Wenn Miena wirklich eine Ausrede braucht und sich nicht traut, ihm kurz und knapp zu sagen, sie hat kein Interesse an einer weiteren Beziehung, dann ist m.M. nach Renas Vorschlag gut.
Polizisten in der Familie, die sich mal um ihn kümmern und schon sauer sind, das zieht immer.
Das schreckt ihn garantiert ab.
Liebe Grüße
Anaba

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“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

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