nach Ehejahren und einem Baby

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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lila2010
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Re: nach 6 Ehejahren und einem Baby ist es doch nichts

Beitrag von lila2010 » 12.08.2010, 15:05

Gibt es noch eine Zukunft für diese ehe?

Warum nur musste es mir passieren. Betrug tut saumässig weh und ich bin in tiefer trauer um mich und meine fantasie. Beraubt betrogen und verarscht von nächsten Menschen in meiner Umgebung. Wie naiv bin ich eigentlich?

Ich bin nun nach einem Zusammenbruch einige Wochen psychisch betreut worden. Mann Mann kümmert sich immer rührend während der Klinkbesuche. Zu Hause macht er nun Ramadan, ist da und doch nicht. Lässt immer wieder Bemerkungen fallen um Streit zu entfachen und mir für seine Misere die Schuld in die Schuhe zu schieben. ich liebe diesen Mann immer noch..

Was bliebt mir, als mich zu stabilisieren und langsam wieder arbeitsfähig zu werden. Der Sumpf um mich hinterlässt Spuren. Vertrauensbrüche zu vielen Kontakten, da es scheint als ob meine Freudinnen schon auch seine Freundinnen (gewesen) sind.

Ein Fake ist mein Beitrag bestimmt nicht, obwohl ich es mir auch manchmal wünschen würde. Zu erwachen und alles wird wieder wie es wahr. Schön und aufbauend. Mein Traum von einen kleinen glücklichen Familie zu leben. Mit vielen interkulturellen Vorteilen und Herausforderungen, die uns anspornen und zusammenschweissen..

Hülya

Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von Hülya » 12.08.2010, 15:13

Hallo lila,

was tust Du Dir da nur an.

Du hast doch bestimmt in der Klinik viele, viele Gespräche geführt.Und hast viele Ratschläge bekommen.

Wenn Du nicht weißt, was Du willst, kann Dir niemand helfen.


Man kann nur sich ändern, niemals den anderen.

nanik
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von nanik » 12.08.2010, 17:46

@ Lila

ich bin mir nicht sicher, ob ich das was Du schreibst richtig deute... Aber Du wünschst Dir, dass Du aufwachst und alles ist wie es war ? (vor Deiner Erkenntnis, dass er ein Mensch ist, der Dich betrügt, fertigmacht und nur vorgibt Dich zu lieben)

Es ist nun schon sehr weit bergab gegangen für Dich und auch für Dein Kind. Du bist / warst in einer Klinik, Dein Freundeskreis erscheint Dir nicht mehr vertrauenswürdig und Dein Mann macht Dich weiterhin psychisch fertig.

Ich verstehe nicht wie Du in einer solchen Lage noch immer in die Vergangenheit schauen kannst und Dir diesen Zustand zurückwünschst. Es gab ja nie den ehrlichen, liebenswerten Mann, den Du dachtest zu haben.... es war ja alles nur Show !

Du musst anfangen nach vorne zu schauen und Deine Zukunft in Angriff zu nehmen! Begrabe endlich den Traum von der interkulturellen Beziehung, die motiviert und anspornt (wie Du es ausgedrückt hast), denn die wird es nie geben.

Wenn Du Dich kraftlos fühlst, dann denk doch an Dein Kind ! Allein dafür musst Du einfach den Absprung schaffen und aktiv werden !
Ich weiß es klingt einfach - ist es nicht - aber es ist höchste Eisenbahn, dass Du anfängst Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen und es hilft leider nichts, wehmütig in die Vergangenheit zu schauen, wo scheinbar noch alles in Ordnung war.
Es / Er war niemals in Ordnung ! So weh diese Erkenntnis auch tut... es muss endlich vorwärts gehen !

Ich wünsche Dir viel Kraft
nanik

lila2010
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von lila2010 » 18.09.2010, 19:09

@all
ja wenn ich eure antworten so lese stimme ich euch zu. doch gefangen in dieser Situation, kann ich mich nicht wehren. fühle mich zu ausgeliefert und hoffe immer noch, dass wir als Familie den Rank finden und gemeinsam weiterleben können. Doch scheint alles so verdreht und vermurkst, dass es wohl nicht geht.
er ist nun eine Woche allein zu seiner Familie nach Algerien. Er wollte unsere Tochter mitnehmen, da ich im Moment immer noch gesundheitlich angeschlagen bin, hab ich die Reise für unsere Tochter und mich abgesagt. Viellicht kommen nun die Schwiegereltern zu besuch.
ich bin so ausgelaugt und fühle mich entwertet, ziel- und orientierungslos und schon so lange ohnmächtig blockiert.
Weiss echt nicht wo ich die Kraft finde um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
Eben hat er angerufen: "Jetzt bin ich zu Hause". hat er gesagt. und das nächste Mal sind wir alle drei dort.... :?
Zuletzt geändert von lila2010 am 18.09.2010, 19:59, insgesamt 1-mal geändert.

Elisa
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von Elisa » 18.09.2010, 19:17

Lila, das wird er nie, weil solche Menschen nie die Wahrheit sagen. Hast Du schon jemanden sagen hören: Ich bin ein Betrüger ?

Ich verstehe Dich, dass Du Dir wünschst, er würde einen klaren Schlussstrich ziehen, aber darauf wartest Du vergebens.

Im übrigen sind genau diese Verhaltensmuster Basis für Abhängigkeiten.

Du musst handeln, denn Du musst Dir das wert sein. Und da ist noch Dein Kind. Kinder spüren das alles doch.

Also, reiss Dich zusammen und mach Dich auf den Weg, auch wenn es schwer fällt.

Wünsche Dir Kraft.

LG Elisa

lila2010
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von lila2010 » 26.09.2010, 18:47

jetzt ist er wieder da. brachte uns goldschmuck mit.
wir sind wie ein Familie.
schade kann ich nicht mehr unterscheiden. was ist wahr von dem was war?

Arche Noah
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von Arche Noah » 26.09.2010, 19:27

Das Post wird ihr nun wirklich nicht viel helfen...

Ich finde es ist nicht ok, jetzt mit der Keule drauf zuhauen.

Sie hat doch geschrieben, dass sie nicht mehr weiß, wie
sie mit der Situation umgehen soll.
Ist es wahr oder spielt er wieder nur mit ihr ?

Ob sie ihm jetzt noch einen Chance gibt, ist auch alleine ihre Sache.

Sie wollte von uns Ratschläge, die hat sie bekommen, was sie daraus macht,
nun , das können wir sowieso nicht beeinflussen....

Gruß
Arche
Gemeinsam sind wir stark!

lila2010
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von lila2010 » 26.09.2010, 20:33

kann es verstehen, dass man von aussen mehr sieht. doch ich stecke noch immer tief im Scheiss und bin irgendwie zu blockiert um mich zu befreien. und wenn ich ihn ansehe, kann ich immer noch nicht glauben, dass es nur um profit geht. und lieben tu ich immer noch. fühle mich zu blockiert um zu reagieren und hoffe hier auf einen ratschlag, der mich in bewegung setzt. Gerade wegen dem Kind und meiner Krankheit fühle ich mich zu kraftlos um einfach einen Schnitt zu machen. Warte irgendwie auf den passenden Moment und hoffe immer noch dass er sagt was Wahr ist.

Alexa-Gabrielle
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von Alexa-Gabrielle » 27.09.2010, 11:35

Hallo Lila,

bei einer Freundin von mir hat es genauso angefangen wie bei Dir.

Die Geschichte begann vor ca. 25 Jahren. Sie heiratete in der damaligen DDR ihren Algerier, bekam 1988 und 1990 jeweils einen Sohn.

Aufgrund der Kinder gab sie ihre Berufstätigkeit auf. Er arbeitete und ernährte die Familie. Er bevormundete sie was Kleidung, Kindererziehung, Essen und Verhalten in der Öffentlichkeit betraf. Es wurde mit der Zeit unmöglich Freundschaften zu pflegen, da er mit allen möglichen Frauen und Freundinnen flirtete und mehr. Deshalb zog sie sich immer mehr zurück, kümmerte sich nur noch um die Kinder und den Haushalt. Sie vereinsamte Emotional und funktionierte nur noch in seinem Sinne um Eskalationen zu vermeiden, da er sehr cholerisch war.

Hinzu kam, dass immer wieder Schriftverkehr mit Behörden und Polizei zu führen war, da es aufgrund seines cholerischen Verhaltens und nicht einsehen wollens unserer gesellschaftlichen Regeln (Gesetzte etc.) immer wieder zu Konfrontationen kam. Er verlangte immer wieder Zeugenaussagen von ihr und dass sie diesen Schriftwechsel führen soll. Er log und betrog alle Personen, die ihm nützlich sein konnten, sein Charakter erschreckte sie mehr und mehr.

Als die Kinder 3 und 1 Jahr alt waren, flog er 3 Wochen mit einer Freundin in den Urlaub (Türkei) und ließ sie ohne Geld sitzen.

Sie war emotional, psychisch und finanziell von ihm abhängig.

Trotzdem teilte sie ihm nach seiner Rückkehr mit, dass sie sich scheiden lassen wolle. Unter Tränen und Liebesschwüren bat er sie, dies nicht zu tun. Er habe die Affäre beendet und seine Familie sei ihm das wichtigste. Als dies nichts nützte, sagte er ihr, dass sie die Kinder niemals wiedersehen würde, da er mit ihnen im Falle der Scheidung nach Algerien gehen würde und keiner könnte ihn aufhalten.

Nur aus dieser Angst heraus blieb sie bei ihm. Jetzt hatte er Oberwasser und nahm keinerlei Rücksicht mehr auf sie oder die Kinder. Eine Affäre jagte die andere. Er kam und ging wie es ihm paßte. Sie funktionierte nur noch, mittlerweile emotional ihm gegenüber völlig erkaltet, kümmerte sich um Haushalt und Kinder. Sie litt unter Atembeschwerden, Herzbeschwerden, Rückenschmerzen (alles psychisch, kein Arzt hat eine körperliche Ursache gefunden) ...

Ihr Mann hat dann ein eigenes Geschäft eröffnet, ein Optikergeschäft. Nach 3 Jahren war er pleite, denn er war lediglich ein guter Verkäufer "Dummschwätzer" und hatte keine Ahnung von bürokratischen Aufgaben (Buchhaltung, Steuer etc.) Insolvenzverschleppung und Betrug wurden ihm vorgeworfen. Außerdem hatte er eine Polizistin angefahren, die ihn daran hindern wollte aus einer Parklücke wegzufahren. Da die Polizistin ihm in zivil (ohne Uniform) gegenübertrat, nahm er sie nicht ernst, als sie ihm sagte, er solle hier auf ihre Kollegen warten. Noch dazu war sie eine "Frau" ...

Bei der nachfolgenden Gerichtsverhandlung bekam er eine Geldstrafe, welche er jedoch ablehnte zu zahlen (300 €). Nach Ablauf diverser Aufforderungen und Fristen (ca. 2 Jahren) bekam er einen Haftbefehl.

Mittlerweile waren die beiden Söhne 17 und 19 Jahre alt und meine Freundin hatte eine Therapie bei einer Psychologin gemacht. Sie war nun stärker, hatte keine Angst mehr vor Entführung der Kinder und beantragte die Scheidung. Er tat alles um sie davon abzubringen, die Familie lebte nun auch noch von Hartz IV. Ihr Mann machte aber noch andere Geschäfte, schwarz.

Sie blieb aber hart und zog ihr Ding trotzdem durch, begleitet von massiven Psychospielchen und Drohungen seinerseits.

Er verzögerte alles um die Scheidung zu vermeiden. 3 Jahre nach Scheidungsantrag wurden sie geschieden. Doch was nützte es ihr. Er sagte, dass er nicht aus der Wohnung ausziehen wird. Dies sei seine Wohnung und sie könne ja ausziehen. Dies sah sie nicht ein, schließlich wollten die Kinder bei ihr bleiben und er bräuchte die 3-Zimmer-Wohnung doch nicht alleine.

Diese für sie unerträgliche Situation führte wieder vor Gericht. Die Ehewohnung wurde ihr zugesprochen und trotzdem zog er nicht aus. Aus Angst vor dem totalen Ausrasten und Morddrohungen wechselte sie nicht einfach das Schloß aus, wie ich es ihr geraten hatte. Sie wartete ab ....

Zum Glück erhielt er dann die Aufforderung sich bis .... im Gefängnis X zu melden. Aufgrund dieser Aufforderung packte er Hals über Kopf seine Koffer und flog nach Algerien, um dem Gefängnis zu entgehen. Hier ist er seit 2 Jahren immer noch und terrorisiert sie aus der Ferne telefonisch. Meistens geht es um den ältesten Sohn, den sie nicht mehr in seiner Faulheit und seinem religiösen Fanatismus unterstützen möchte.

Er ist vom Charakter her genau wie sein Vater, ein Choleriker. Nach dem Abitur hat er sich von moslemischen Fanatikern "einlullen" lassen (Gehirnwäsche?!) und zum "radikalen Islam" gefunden. Er lernte arabisch, trägt nun Bart und lange Haare, betet 5 x täglich, geht in die Moschee, macht Ramadan. Er beschimpft seine Mutter, wenn sie ärmellose Kleider oder Röcke mit Schlitz trägt, Schweinefleisch ißt und abends 1 Bier trinkt. Er denkt auch nicht daran arbeiten zu gehen. Dafür hätte er keine Zeit, er habe sein Leben Allah gewidmet und treibe nur Sport. Alle die arbeiten gehen sind blöd, von HARTZ IV könne man doch gut leben. Mit dem Gesetz ist er aufgrund seines cholerischen Verhaltens auch schon in Konflikt gekommen.

Die einzige Belastung und Ersatz für den Ex-Gatten ist jetzt der älteste Sohn, der ihr in der gleichen Art und Weise das Leben zur Hölle macht.
Kurzum, er ist ein "Bezzi", der sich auf Kosten seiner Mutter als heute 23jähriger ein schönes Leben im "Hotel MAMA" macht.

Der jüngere Bruder ist ganz anders drauf, er ist fleissig und arbeitet an seiner beruflichen Karriere, hat sich mittlerweile schon ein gebrauchtes Auto zusammengespart.

Hätte meine Freundin sich früher getrennt wäre das Beispiel des Vaters vielleicht nicht auf den ältesten Sohn übergegangen, der glaubt sich in dieser Art und Weise überall "durchmogeln" zu können. Wer weiß .... Die Geschichte wiederholt sich in 2ter Generation im Fall des ältesten Sohnes.

Jetzt hat meine Freundin nach 23 Jahren wieder einen Job (befristet für 1 Jahr) gefunden und ist raus aus HARTZ IV.

Ich bin stolz auf sie, hoffe und wünsche mir für sie, dass sie es irgendwann noch schafft sich von ihrem "Bezzi"-Sohn zu befreien. :evil:

Liebe Grüße
Alexa-Gabrielle

Lippi
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von Lippi » 27.09.2010, 12:29

lila2010 hat geschrieben:kann es verstehen, dass man von aussen mehr sieht. doch ich stecke noch immer tief im Scheiss und bin irgendwie zu blockiert um mich zu befreien. und wenn ich ihn ansehe, kann ich immer noch nicht glauben, dass es nur um profit geht. und lieben tu ich immer noch. fühle mich zu blockiert um zu reagieren und hoffe hier auf einen ratschlag, der mich in bewegung setzt. Gerade wegen dem Kind und meiner Krankheit fühle ich mich zu kraftlos um einfach einen Schnitt zu machen. Warte irgendwie auf den passenden Moment und hoffe immer noch dass er sagt was Wahr ist.


Liebe lila

Könnte es vielleicht sein, dass Du dich hinter dem Wort "blockiert" ein wenig versteckst ???? :wink:

Hört sich für mich wie ein wenig übernommen von der Therapie an.................bin blockiert, kann nicht überlegen und entscheiden...........verschieben wir es auf morgen........... :?

Versuch aufzuhören vor den Tatsachen wegzulaufen............du tust Dir immer nur mehr weh. Er wird sich nicht ändern, du musst Dich ändern und ohne Angst den Tatsachen in die Augen sehen.
Ich finde das bist Du Dir und vor allem Deinem Kind schuldig, denn jeder Tag den Du weiterhin neben ihm verbringst ist ein verlorener Tag..........die Wahrheit ist nicht immer schön........aber man lernt damit zu leben anstatt sich immer selber zu belügen............

Denk mal drüber nach

Liebe Grüße Lippi
Ich wollte lieben,
ich wollte geliebt werden.
Also verliebte ich mich
Mit anderen Worten:
Ich machte mich zum Narren

morena
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Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von morena » 27.09.2010, 12:36

lila2010 hat geschrieben:jetzt ist er wieder da. brachte uns goldschmuck mit.
wir sind wie ein Familie.
schade kann ich nicht mehr unterscheiden. was ist wahr von dem was war?

Hallo,lila,

was macht denn für Dich eine Familie aus. Dass er Goldschmuck mitgebracht hat, entschuldigt doch nicht sein Verhalten.
Und wieso seid Ihr, wie eine Familie. Entweder Ihr seid eine Familie, die aus gegenseitigem Vertrauen, Respekt
Zueinander Stehen, liebevoller Behandlung und vielem anderen besteht.
Und das ,was Du bisher beschrieben hast sieht nicht nach all dem aus.
Lös Dich aus Deiner Starre, tu es Deinem Kind zuliebe und Deiner Wertschätzung Dir und dem Kind gegenüber.
Liebe Grüsse, Morena

Phoenix
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Registriert: 22.10.2008, 21:22

Re: nach Ehejahren und einem Baby

Beitrag von Phoenix » 30.09.2010, 21:46

Liebe Lila

Also, erst mal kommst Du mit einer allfälligen Scheidung gegen seinen Willen ohnehin nicht durch. Da müsstest Du vorher zwei Jahre getrennt leben. Ich gehe nicht davon aus, dass Du eine sog. Scheidung aus wichtigem Grund durchsetzen könntest - denn dafür muss gravierendes vorgefallen sein und faktisch kann sich ein solches Verfahren solange hinaus zögern, dass eh zwei Jahre vergehen.

Möglich wäre es, beim Eheschutzrichter eine Trennung zu beantragen, weil Dein Wohl oder das der Familie gefährdet ist.

Das mal aus rechtlicher Sicht.

Auf der anderen Seite stelle ich fest, dass Du irgendwie nicht mehr weisst, was oben und was unten ist und wem Du überhaupt noch trauen kannst, und dass es Dir nicht gut geht. Ich glaube, Du solltest in erster Linie dafür sorgen, dass Du wahrhaftige Unterstützung bekommst und wieder zu Kräften kommst. Setz Dich nicht unter Druck und lass Dich nicht unter Druck setzen, entscheiden zu MUESSEN. Ich kann gut verstehen, dass ein Entscheid in einer solchen Situation sehr schwierig ist.

In der Ruhe liegt die Kraft. Mir scheint wichtig, dass Du Ruhe findest. In der Ruhe auch heraus findest, was richtig und gut ist und was unrichtig und schlecht. Du kannst mal probieren, eine pro- und contra-Liste zu erstellen. Und dann eine solche mit den Dingen, die so bleiben dürfen und den Dingen, die sich ändern müssen.

Dann könntest Du als erstes schauen, ob Du mit Deinem Mann darüber reden und gemeinsam einen Weg finden kannst. Vielleicht auch mit Hilfe eines Ehetherapeuten. Vielleicht mit Hilfe von (vertrauenswürdigen) Familienmitgliedern. Vielleicht sogar mit Hilfe seiner Familie, wenn Du Deine Probleme schilderst. Wenn er wirklich an der Ehe mit Dir festhalten will und seine Familie das auch weiss, dann "bearbeiten" sie ihn möglicherweise entsprechend. Es ist nicht immer schlecht, wenn bei Familienproblemen ein erweiterter "Familienrat" mitwirkt.

Ich bin nicht sicher, dass er nur der Form halber an dieser Ehe festhält. Rechtlich verändert sich weder für ihn noch für Dich etwas, egal wer eine Trennung einleitet. Die einzige Veränderung sind höhere Gesamtkosten durch getrennte Haushalte und die Folgen tragen die Ehegatten unabhängig davon, wer nun die Trennung herbei führt.

Im übrigen ist es ja so, dass er seine Niederlassungsbewilligung nicht verlieren wird, da diese unbefristet ist und ein Entzug nur dann möglich ist, wenn sich ein Niedergelassener schwer straffällig macht.

Ich denke, Du darfst es Dir zugestehen, Dir alle Zeit damit zu lassen, um eine Entscheidung zu treffen. Ich wünsche Dir möglichst viele Ruhe und damit auch möglichst viel Kraft.

Phoenix
Niemand kann euch etwas zeigen, was euch nicht schon nahezu klar geworden ist.
(Khalil Gibran)

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