Bocanda, ich stimme Dir voll und ganz zu.
So eine Therapie geht, wie jeder weiß, ans Eingemachte und kramt sehr genau hervor warum man auf einen Beznesser hereingefallen ist, oder warum man ein bestimmtes Männerbild hat.
Jede Therapie beschäftigt sich ausschließlich mit dem, der da ist und das Ziel ist, dass der-/diejenige anschaut, was an der aktuellen Situation ihr Anteil war (nicht Schuld!!!) und was sie ändern kann. Man kann ja nur sich selbst ändern und nicht die anderen.
Das beste Beispiel sind Eltern und Kinder. Die Kinder halten einem den Spiegel in ihren Reaktionen am deutlichsten vor und zwar unmittelbar. Auf eine (falsche) Aktion kommt sofort eine entsprechende Reaktion. Und so ist es mit den Beznessern auch.
Die "falschen" Signale sind es, auf die sie sich spezialisiert haben. Welche das sein können, wurde hier schon 1.000 mal geschrieben: sich vernachlässigt fühlen, an die europäische Hilfsbereitschaft in Notsituationen (die dann erfunden werden, dramatisch!!) appellieren usw.
Ich meine nicht, dass hier irgendwelche Frauen Vorhaltungen gemacht werden. Wenn aber jemand als Beispiel einem Mann glaubt, dass seine Ehe kaputt wäre, weil er sich vor 3 Jahren keinen Fischteich kaufen durfte oder sich gängeln lässt mit dieser Zuckerbrot- und-Peitsche-Methode und darunter leidet, dann muss man doch einfach sagen: Mensch, hör doch auf und schalt mal Deinen Verstand ein. Du bist nicht das typische Opfer und musst das aushalten, sondern Du bist auch wer bzw. frag Dich mal, wer Du bist und wer so ein dummer Schwätzer ist.
Du hast an anderer Stelle geschrieben, dass einige Frauen sich halt Romantik wünschen und eben so verliebt wären. Ich denke, das Problem ist, dass sie sich das mit Recht wünschen, aber nicht von irgendwem wünschen sollten. Oftmals ist es doch so, dass erst das Schmachten via Telefon usw. dieses Gefühl vermitteln soll. Ist es da nicht sinnvoll zu sagen: Es kann doch Dir egal sein, ob er glaubt, Dich zu lieben (auf welcher Grundlage überhaupt?) Du bist doch kein Spielball, die über jedes hingehaltene Stöckchen springen muss. Zu Deinem Lebensmuster gehört kein Mann, mit dem Probleme vorprogrammiert sind, egal ob Sprache, anderer Kulturkreis, andere Religon, keinen Beruf usw.
Wenn man sich das nicht klar macht, wird man sich zurecht als Opfer sehen, aber nicht als Opfer der bösen Welt, sondern als Opfer, das sich selbst nicht schützen, für sich gut sorgen und vor allem nicht abgrenzen kann.
Trösten ist eine Sache, aber Hinweise auf die eigene Kraft und die eigenen Möglichkeiten, eine Situation, die einem nicht gut tut, sind hilfreicher - zumindest wenn die Verstickungen noch nicht komplett katastrophal sind.
Das Thema "Opferrolle" ist so alt wie das Forum und es gab durchaus viele und gute Ansätze, das verständlich zu machen, dass es keinesfalls ein schönes Gefühl ist, sich als Opfer zu fühlen. Das hat etwas von Mitlied. Schrecklich. Du sagst es ja indirekt selbst: Die Therapie hat Dich von der Opferrolle in die Rolle eine agierenden, handelnden Frau gebracht. Ohne schmerzlich die eigenen Anteile oder "Signale" anzuschauen, geht es nicht.
Das ist auch der Grund, warum es einigen Frauen "passiert" und anderen gegen Bezness immun sind bzw. für die Beznesser völlig uninteressant sind.
Dass solche Hinweise als "rumhacken", "Schuldzuweisungen" usw. abgetan werden, ist nicht gerechtfertigt. Ich habe in Jahren hier nie gelesen, dass geschrieben wurde: Du bist selbst und alleine Schuld. Es gab immer die gut erklärte Intention wie oben beschrieben.
Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass wer in einem öffentlichen Forum Hilfe sucht (und hier meist auch findet), auch aus den Hinweisen auf eigene Muster etwas rausziehen kann und sei es nur, dass er sich z.B. professionelle Hilfe sucht.
Ich würde mich mein Lebtag nie wieder auf so einen Kerl einlassen.
Das freut mich und ist der beste Beweis, dass Du kein Opfer mehr bist und vor allem nie mehr sein wirst, weil Du Dich mit Hilfe der Konfrontation mit Dir selbst kennengelernt hast und nun agierst und nicht reagierst. Herzlichen Glückwunsch zu diesem guten Gefühl.