Integration - wie kann ich unterstützen?

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Efendi II
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Efendi II » 21.03.2014, 02:03

Strauss hat geschrieben:Mir sind für Tunesien kaum Ablehnungen bekannt,
Die Visums-Ablehnungsquote liegt dort bei etwa 17%.
Allerdings weiß ich nicht, welcher Personenkreis davon im Wesentlichen betroffen ist.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

DanceFloor
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von DanceFloor » 21.03.2014, 02:39

Jetzt noch mal, unglücklicherweise landete mein Beitrag von vorhin irgendwo im Cyberspace.

Alles sehr merkwürdig und hat mit deutschen Aufenthaltsbedingungen rein gar nichts zu tun. Ein deutscher Arbeitgeber muss bei Anstellung von nicht EU-Bürgern nachweisen, dass diese mit ihrer Qualifikation unabdingbar sind und er keine EU-Bürger mit dieser Qualifikation finden kann. Wir hatten das in meiner Firma mit US-Amerikanern! Im übrigen kann man im Regelfall den Aufenthaltsstatus im Land nicht ändern - will heißen, eingereist mit Besucher- oder Touri-Visum, kann man das hier nicht in ein Arbeitsvisum oder ein Studentenvisum ändern. Dafür darf man dann wieder nach Hause. Kostet Zeit und vor allem Geld! "Gut aufgestellte" Ausländer in Deutschland wissen das und davon gehen wir bei dieser Konstellation doch mal von aus. Folglich ist der "Plan" doch wohl ein völlig anderer - oder?

Tut mir leid, ist aber so!
DanceFloor

123-vorbei
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von 123-vorbei » 21.03.2014, 07:08

123-vorbei hat geschrieben:Sie hat sich bei ihrem letzten Besuch in D in den besten Freund meines Mannes (einen Deutsch-Tunesier) verliebt. Sie chatten nun täglich und besuchen sich gegenseitig.
Kurz zur Erklärung: sie hatte ein Touristenvisum für 3 Monate (ist jetzt aber abgelaufen, neuer Antrag läuft) mit multiplen Ein- und Ausreisen. Dieses hat sie aber über die französische Botschaft beantragt. Da sie mal ein Auslandssemester in Paris war und ihr Bruder Passfranzose ist, war das anscheinend kein Problem. Und mit diesem französischen Touristenvisum ist sie dann problemlos nach D ein- und ausgereist.
Anaba hat geschrieben:
Deshalb habe ich mit meinem Mann darüber gesprochen und er hat mich gebeten Fakten zu sammeln, damit wir ihr eben beim nächsten Besuch gemeinsam die Augen öffnen können.
Tut mir leid, aber das glaube ich nicht. Klingt für mich ziemlich unwahrscheinlich.
Mein Mann will ihr nicht den Zuzug nach D verbieten, aber es ist ihm wichtig, dass sie dann auch einen Job findet und ihr eigenes Geld verdient. Das hat für ihn mit Ehre zu tun. Sie kommen ja aus einer Akademikerfamilie, wo auch die Frauen gute Jobs haben (Psychologen, Ärzte, Ingenieure). Da will er nicht, dass seine Schwester zum Sozialhilfefall wird, sondern sich ein gutes Beispiel an ihm nimmt.

Die Idee mit dem Aufbaustudium und Deutschkurs finde ich übrigens super! So könnte sie vielleicht ein Studentenvisum bekommen und einen besseren Eindruck bekommen, ob sie wirklich hier leben will. Danke für den Tipp!!!

Franconia
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Franconia » 21.03.2014, 12:30

Sorry wenn ich das so unverblümt schreibe, aber ich komme mir bei der Fragestellung und dem Anliegen etwas verarscht vor.

123-vorbei,
DU bist doch mit einem Tunesier verheiratet, also müsstest du doch aus erster Hand wissen welche Probleme und Schwierigkeiten hier auf einen Ausländer zukommen können. Solltest du davon noch nichts mitbekommen haben, dann frag doch deinen Mann oder eure tunesischen Freunde. Dein Mann und eure Freunde können dir auch sagen wie schwer es hier ist Fuß zu fassen als Ausländer und wo die Unterschiede sind zwischen D und TN.
123-vorbei hat geschrieben:Deshalb habe ich mit meinem Mann darüber gesprochen und er hat mich gebeten Fakten zu sammeln, damit wir ihr eben beim nächsten Besuch gemeinsam die Augen öffnen können.
Sei dir sicher, dein Mann weiß um die Fakten. Warum sonst hat er seine Schwester seinem Freund vorgestellt, denn das war sicher kein Zufall.
Die Fakten, die du sammelst werden schlussendlich nur dazu dienen, wie bekommt man die Schwester hier her und wie kann sie bleiben. Den besten Grundstein hat dein Mann ja schon gelegt indem er sie mit seinem Freund verkuppelt hat und den sie sich jetzt warm hält.

Sei sicher, deine Schwägerin kommt hier her und dein Mann wird das seinige dazu betragen, denn das gehört auch mit zu seiner Pflicht die Familie zu unterstützen. Es liegt einzig an deiner Schwägerin wie lange es dauert bis sie sich hier häuslich niederlassen kann, aber ich bin sicher, sie arbeitet fleißig daran dies so schnell als möglich zu bewerkstelligen.
Ich würde mich nicht wundern wenn sie schon alle Papiere besorgt, übersetzen und wenn nötig beglaubigen lässt, die sie für eine Heirat braucht und bei euch bald, spätestens bei ihrem nächsten Besuch hier, eine entsprechende Einladung im Briefkasten ist.
Und gehe davon aus, ihr Freund weiß darum, dass er ihre einzige Möglichkeit ist. Ob es dann wirklich eine Liebesheirat ist oder es einen Deal gibt werden sie dir aber wohl kaum verraten.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

123-vorbei
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von 123-vorbei » 21.03.2014, 13:14

Blume hat geschrieben:Seine Schwester ist aber über Frankreich eingereist und kam nur von F nach D zu Euch zu Besuch. Dort hat sie den besten Freund Deines Mannes kennen gelern. Wen hat denn die Schwester in F besucht? Aus welchem Grund kam sie nicht zu Euch? [..]Und wenn Dein Mann sich so Sorgen um seine Schwester macht, aus welchem Grund sammelt nicht er die Infos? [...] Und wenn die beiden sich so lieben, was hälte den Verliebten ab zunächst regelmäßig nach Tun zu fahren.
Da habe ich mich wahrscheinlich nicht gut ausgedrückt. Sie reist direkt nach D ein und besucht nur uns oder neuerdings ihren Freund. Allerdings hat sie ein französisches Touristenvisum, wahrscheinlich weil das leichter zu bekommen ist - ohne Einladung etc. Mein Mann kann die Infos nicht selbst sammeln, dafür spricht er noch nicht gut genug Deutsch. Ist für seinen Job auch nicht erforderlich, weil alles auf Englisch läuft. Und besagter Freund hat sie auch schon in Tunesien besucht.
Blume hat geschrieben:Magst Du mal verraten, wie alt Dein Mann ist? Wer 15 Jahre in F und D arbeitet, kann 30, 35, 40 oder auch älter sein.
Mein Mann ist 34. Er kam zum Studieren nach Frankreich (lebte beim Onkel und wurde von seinen Eltern finanziert), hat danach einen Job gefunden und ist schließlich eingebürgert worden. Da gibt es in Frankreich erleichterte Bedingungen für Leute aus dem Maghreb. Und bevor die Frage kommt: ich bin 29, wir arbeiten in der gleichen Firma und verdienen fast dasselbe (er ein bisschen mehr, weil er schon länger dabei ist).
Alexa-Gabrielle hat geschrieben:Ich verstehe die ganze Fragestellung nicht.
Ja, für mich hat sich die Fragestellung auch geändert. Zu Beginn wollte ich Fakten, damit wir ihr klar machen können, wie schwierig die Integration hier wird, damit sie hinterher nicht frustriert in einem fremden Land sitzt. Durch Eure Rückmeldungen hat sich das geändert, deshalb bin ich froh das Thema veröffentlicht zu haben.
Jetzt muss ich nämlich erstmal herausfinden, was da wirklich hinter steckt.

Möglichkeit 1: Sie ist wirklich zu verliebt/naiv, bindet sich im schlimmsten Fall mangels Alternativen durch eine Hochzeit und riskiert eben arbeitslos und frustriert zu sein, weil sie hier nicht Fuß fassen kann. Dann wäre das Aufbaustudium mit Deutschkurs mittels Studentenvisum eine gute Alternative. Danke nochmal für den Tipp!

Möglichkeit 2: Es handelt sich hier um eine angestrebte Zweckheirat. Ehefrau gegen AE. Das wäre dann zwar nicht sehr romantisch, aber ich müsste mir zumindest keine Sorgen um sie machen.

Möglichkeit 3: Richtiges Bezness und der Freund ist das Opfer halte ich zunächst mal für unwahrscheinlich.
Franconia hat geschrieben:ich komme mir bei der Fragestellung und dem Anliegen etwas verarscht vor
:? Kann ich sogar nachvollziehen, war aber bestimmt nicht meine Absicht!!! Inzwischen hab ich's auch begriffen, dass die eigentliche Fragestellung eine andere ist (siehe oben) Insofern Danke an alle für Eure ehrlichen und direkten Antworten und auch für die fachlichen Hinweise. Mir hat dieser Thread durchaus weitergeholfen.

naschkatze
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von naschkatze » 21.03.2014, 14:01

Bei Möglichkeit 2 sollte man nicht vergessen, dass dafür ein Sperrkonto mit gut 8000€ drauf während der gesamten Studienzeit erforderlich ist.
Und falls sie was anderes studieren will als zu Hause (und selbst bei derselben Fachrichtung) wird die Frage sein, ob man ihr den Grund für den Visumsantrag (Studium) glaubt (warum ein zweites Studium?). Wenn nein, wird der Visumsantrag abgelehnt. Wenn sie z.B. sich nur an der Uni der Stadt bewirbt, in der der Bruder wohnt und nicht auch 500km entfernt wird die Botschaft/ABH nicht glauben, dass der Grund für ihren Aufenthalt ein Studium sein soll und das Visum ablehnen. Und wäre sie bereit, 500km entfernt von Bruder/Freund zu studieren? Wenn der Weg des Visums für ein Studium beschritten werden soll wäre eine Schilderung der Angelegenheit bei http://www.info4alien.de sicher besser als in einem Beznessforum.

Candy
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Candy » 21.03.2014, 14:55

Strauss hat geschrieben:
123-vorbei hat geschrieben:Mein Mann will ihr nicht den Zuzug nach D verbieten, aber es ist ihm wichtig, dass sie dann auch einen Job findet und ihr eigenes Geld verdient. Das hat für ihn mit Ehre zu tun.
Ich glaube, daß da noch so einiges an Integrationsarbeit im eigenen Hause zu leisten ist, BEVOR die Frau nach Deutschland kommt - warum nicht darauf konzentrieren? :)
danke Strauss, ich schliesse mich deiner Meinung an.

Zur Integration gehört in erster Linie die Sprache des Landes wo ich lebe, so zu beherrschen,
dass mir eine Unterhaltung in der landesüblichen Sprache (hier Deutsch) möglich ist.
123vorbei sagt, ihr Mann spricht nur wenig Deutsch, deshalb erfolgen Unterhaltungen in Englisch.
Der Arbeitsplatz ist das eine, aber das Leben mit allem drum und dran und somit seine Integration ,
finden doch mindestens zu zwei drittel ausserhalb der Fa. statt.
Liebe Grüsse
Candy
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Franconia
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Franconia » 21.03.2014, 15:46

Candy hat geschrieben:Zur Integration gehört in erster Linie die Sprache des Landes wo ich lebe, so zu beherrschen,
dass mir eine Unterhaltung in der landesüblichen Sprache (hier Deutsch) möglich ist.
123vorbei sagt, ihr Mann spricht nur wenig Deutsch, deshalb erfolgen Unterhaltungen in Englisch.
Der Arbeitsplatz ist das eine, aber das Leben mit allem drum und dran und somit seine Integration ,
finden doch mindestens zu zwei drittel ausserhalb der Fa. statt.
und solange der Bruder seiner Schwester dies vorlebt und damit auch noch durch kommt, solange wird auch die Schwester viele Hürden hier nicht sehen. Denn warum sollte sie mehr als nur die Grundkenntnisse in D, die für eine AE nötig sind, beibringen, wenn sie vor gelebt bekommt, dass man es auch ganz gut ohne schaffen kann (und wenn nötig hilft ja die Frau :roll:).

Ein fataler Fehler der Gesellschaft dies so hinzunehmen, aber auch ein fataler Fehler von 123-vorbei dies zu tolerieren und sogar noch zu unterstützen. Das Signal das hier gesetzt wird ist, komm einfach her, alle passen sich an dich an und du musst fast nichts dafür tun - und mit diesem Signal wird die Schwester hier von Anfang an in die Irre geführt.
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Alexa-Gabrielle
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Alexa-Gabrielle » 21.03.2014, 16:02

Liebe 1-2-3vorbei,

ich glaube, dass dein Mann nur rausfinden möchte welchen Weg es gibt seine Schwester am besten nach D zu bekommen, da er selbst den Weg über Frankreich gegangen ist, mit wessen Hilfe auch immer :roll:

Da er selbst nicht gut deutsch spricht, wird die Ehefrau dafür eingesetzt, alles zu erkunden.

Ist das in euerem Eheleben auch so? Gibt er Geld zum Lebensunterhalt oder spart er das, um Heimatland ein Haus für euch beide zu kaufen?

Es ist alles sehr merkwürdig. Ein über Frankreich Eingebürgerter (aus dem Maghreb) spricht doch auch eher französisch als englisch. Hat er die französische Staatsangehörigkeit? Wie kommuniziert ihr? Je mehr man erfährt, desto mehr Fragen tun sich hier auf.

LG Alexa-Gabrielle
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Anaba
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Anaba » 21.03.2014, 16:52

Auch in Frankreich werden händeringend Frauen oder Männer für die Familien oder Bekannten in der Heimat gesucht, die bereit sind zu heiraten, um so jemandem von ihnen die Möglichkeit zu bieten nach Frankreich zu kommen.
Wenn das der Mann von 1-2-3 nicht weiß, würde mich das sehr wundern.
Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass er seine Frau bittet Fakten zu sammeln, um seiner Schwester das Vorhaben Deutschland auszureden.
Liebe Grüße
Anaba

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Efendi II
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Efendi II » 21.03.2014, 16:53

123-vorbei hat geschrieben:Sie reist direkt nach D ein und besucht nur uns oder neuerdings ihren Freund. Allerdings hat sie ein französisches Touristenvisum, wahrscheinlich weil das leichter zu bekommen ist - ohne Einladung etc.
Ein klarer Verstoß gegen die Visumsbestimmungen. Da könnt Ihr froh sein, wenn das nicht aufgeflogen ist. Ob das beim nächsten Besuch auch noch so funktionieren wird.....?

Das Visum ist immer bei der Auslandsvertretung zu beantragen, in deren Land das Hauptreiseziel liegt. Der Besuch anderer Schengenstaaten ist zwar nicht verboten, aber das Hauptreiseziel sollte schon beachtet werden und für einen Besuch der im Wesentlichen in Deutschland stattfindet ist nun mal die deutsche AV zuständig und nicht die französische.
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von 123-vorbei » 21.03.2014, 21:33

Efendi II hat geschrieben:Ein klarer Verstoß gegen die Visumsbestimmungen.
Hab ich mir schon gedacht, aber so mussten wir wenigstens nicht für sie bürgen... Und jetzt hat sie ja ihren Freund, der sie einladen kann.
Strauss hat geschrieben:Ich glaube, daß da noch so einiges an Integrationsarbeit im eigenen Hause zu leisten ist
:shock: Bevor ihr Euch da hineinsteigert, fasse ich mal die wesentlichen Punkte bei uns zusammen. Ich spreche mit meinem Mann privat Französisch, auf der Arbeit sprechen alle Englisch und sein Deutschkurs ist in Arbeit. Unsere Tochter erziehen wir zweisprachig (deutsch/französisch). Für mich ist die Voraussetzung für Integration die gleichen Normen und Werte wie das Gastland zu haben und sich in das System einzugliedern. Also hier einen Job zu haben, hier Steuern zu zahlen, deutsche Freunde zu haben etc. Die Landessprache zu beherrschen ist sicherlich auch wichtig, aber dauert natürlich länger - er fängt ja bei Null an. Also seid mal nicht so streng! Die gemeinsamen Kosten teilen wir ganz normal und er muss auch nichts nach Tunesien überweisen. Die Eltern verdienen genug, er kommt aus einer Akademikerfamilie. Dass er von seiner Schwester erwartet selbst Geld zu verdienen, finde ich normal. Sie bekommen das in ihrer Familie auch so vorgelebt. Und die habe ich mir zu Beginn unsere Beziehung sehr genau angesehen, um zu wissen worauf ich mich da einlasse. Ihr seht bei mir ist alles gut. Konzentrieren wir uns bitte wieder auf den Fall meiner Schwägerin.
Anaba hat geschrieben:Deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass er seine Frau bittet Fakten zu sammeln, um seiner Schwester das Vorhaben Deutschland auszureden.
Es geht gar nicht darum es ihr auszureden. Deshalb spreche ich immer davon ihr die Augen zu öffnen, bezüglich der Schwierigkeiten, die auftreten könnten.
Wenn sie nach D will, dann bitte auf "würdevolle" Weise (mir fiel kein besseres Wort ein) inklusive Job oder Studium.

Es könnte nur sein, dass ich die Einzige in der Familie bin, die Zweckheirat als nicht-würdevolle Einreise ansieht ...

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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Anaba » 21.03.2014, 22:14

Es geht gar nicht darum es ihr auszureden. Deshalb spreche ich immer davon ihr die Augen zu öffnen, bezüglich der Schwierigkeiten, die auftreten könnten.
Deshalb habe ich mit meinem Mann darüber gesprochen und er hat mich gebeten Fakten zu sammeln, damit wir ihr eben beim nächsten Besuch gemeinsam die Augen öffnen können.
Das schreibst du und genau das kann ich mir nur schwer vorstellen. Welche Fakten sollten das sein, die Tunesier nicht kennen?
Sie alle wissen bestens Bescheid, wie man nach Europa kommen kann.
Deine Schwägerin weiß garantiert welche Wege sie einschlagen muss, um hierher zu kommen.
Der einfachste ist zu heiraten.
Die Weichen sind doch längst gestellt.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von kkj » 21.03.2014, 22:34

Ich würde es jetzt nicht zwingend alles so streng sehen. Wir sprechen hier nicht von Strandakademie, sondern nach meinem Verständnis über eine völlig andere Schicht, mit echtem Studium. Ob da jeder jedes Schlupfloch kennt, kann ich nicht beurteilen.

Die Anerkennung des Studiums halte ich für sehr unwahrscheinlich, selbst mit Zusatzstudium. Architektur ist bissl was anderes als Linguistik oder so (was ich selbst studiert hab).

Für die Schwägerin halte ich aber die Aussichten für sehr sehr gering - erst mal fürs Visum, dann für die Anerkennung, und erst recht für die Berufschancen, es sei denn, sie legt echt Turbogang ein, auch was Sprachkenntnisse angeht. Als Architekt hat man viiiieeeel Kontakt mit Bauherren und Baugewerbe - da ohne Deutsch? Unmöglich!
LG
kkj

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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Efendi II » 21.03.2014, 23:12

kkj hat geschrieben:Für die Schwägerin halte ich aber die Aussichten für sehr sehr gering - erst mal fürs Visum, dann für die Anerkennung, und erst recht für die Berufschancen, es sei denn, sie legt echt Turbogang ein, auch was Sprachkenntnisse angeht. Als Architekt hat man viiiieeeel Kontakt mit Bauherren und Baugewerbe - da ohne Deutsch? Unmöglich!
Durch meinen Bruder, der als Dipl.-Ing. für Bauwesen als Architekt (kein geschützter Titel in Deutschland) tätig ist, kenne ich mich ein bißchen mit dem Aufgabenbereich eines Bau-Ingenieurs aus und ich kann mir schwer vorstellen, dass ein Studienabsolvent in Tunesien tatsächlich über das umfangreiche Wissen verfügt, was zur Ausübung eines solchen Berufes in Deutschland notwendig sein dürfte.

Verfügt sie tatsächlich über fundierte Kenntnisse in diesen Bereichen ?
Entwerfen, Darstellungstechnik, Gebäudekunde, Geschichte der Architektur bzw. Bau- und Kunstgeschichte, Architekturtheorie, Baukonstruktion, Baumanagement, Bauchemie oder Baustoffkunde, Bauphysik, Haustechnik, Tragwerkslehre oder Baustatik im Bereich Betonbau, Holzbau, Stahlbau, (ggfls. Grundbau) sowie Städtebau und Bauleitplanung, Baurecht, Freiraum- und Landschaftsplanung ggfls. auch Innenraumplanung.

Kennt sie sich in den deutschen Baugesetzen aus ? Auch das gehört zu den Pflichten eines (guten) Architekten.
Von den (noch nicht) vorhandenen deutschen Sprachkenntnissen, die sicher nicht in kürzerer Frist erworben werden können, will ich garnicht sprechen.

Welcher verantwortungsvoller Bauherr wird sich für sein Bauvorhaben einen schlecht oder unvollkommen ausgebildeten Architekten aussuchen ?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von kkj » 21.03.2014, 23:38

Efendi, mein Reden. Ein Ding der Unmöglichkeit.
LG
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Geena
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Re: Integration - wie kann ich unterstützen?

Beitrag von Geena » 28.03.2014, 13:19

Sorry, aber irgendwas an dieser Geschichte ist nicht stimmig.

Wie du schreibst, kommt dein Gatte aus einer Akademikerfamilie und hat selbst auch studiert. Ihr 2 habt in Frankreich 1 Jahr zusammen gelebt, bevor ihr zusammen nach Deutschland gegangen seid.
Und dann kann dein Mann jetzt nicht so gut die deutsche Sprache und ein Deutschkurs ist erst "in Arbeit"?
Wenn ich mit meinem ausländischen Partner in seinem Land leben und arbeiten wollen würde, zudem auch noch über ein gewisses Maß an Intelligenz verfüge, dann lerne ich doch diese Sprache SOFORT. Und nicht erst gemütlich irgendwann mal, weil ja auf der Arbeit angeblich nur Englisch gesprochen wird.
Ich habe auch mal in einem Konzern gearbeitet, wo die Konzernsprache Englisch war, d.h. Mails, Meetings, Telefonate usw. fanden ausschließlich in englischer Sprache statt.
Trotzdem arbeiteten in dieser Firma Deutsche, d.h. in den Pausen oder außerhalb wurde natürlich Deutsch gesprochen.
Deswegen fang doch bitte mit Integration erst mal bei euch an - da kannst du nämlich ganz prima unterstützen.

Die liebe Schwester ist mit ihren 30 Lenzen auf dem tunesischen Heiratsmarkt unten durch. Das wissen ganz sicher auch ihre Eltern und ganz sicher weiß das dein Mann.
Das der deutsche Arbeitsmarkt nicht auf tunesische Architektinnen mit null Sprachkenntnissen und null Berufserfahrungen händeringend wartet, dürfte auch einer tunesischen Akademikerfamilie bekannt sein, ebenso deinem Gatten.
Also ist klar, was sie hier und von dem tunesischen Freund will. Der Plan steht und außer dir ist das eigentlich jedem klar.

So ganz glauben mag ich übrigens diese Geschichte, das dieses tunesische Fräulein mutterseelenallein in Europa herumreist - und das noch mit dem Segen der Familie und des älteren Bruders - nicht. Das wäre nämlich total gegen die Ehre, und zwar gegen die Ehre der kompletten Familie.
Aber damit kennst du dich sicher besser aus, als ich :wink: .

Geena
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