Einblick in die Fremden Lebensweisen

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 27.11.2014, 17:30

Hallo Candy,
das könnt ihr gerne wissen wie ich verschwunden bin.
Also, meine Älteste Tochter hat schon in Österreich studiert (was für ein Wahnsinn das war bis ich ihren Vater soweit hatte könnt ihr euch gar nicht vorstellen )ich bin nämlich ein ÖSI müsst ihr wissen und ich habe jedes Jahr in den Sommerferien mit den Kindern meine Eltern besucht.
Kurz vor den Ferien hatte mein älterer Sohn einen Unfall der ihn um ein Haar ein Auge gekostet hätte. Die Reaktion meines Mannes darauf war dergestalt,dass er damit auch das allerletzte Fünkchen Liebe in meinem Herzen endgültig ausgetreten hat. Sicher kennt ihr alle wie das ist wenn man einen Menschen den man wirklich geliebt hat plötzlich in einem ganz anderen Licht sieht, nämlich im unbarmherzigen Licht der Tatsachen, und sich sagt :"oh mein Gott, bin ich bescheuert das alles mitzumachen? Wozu brauche ich den eigentlich? Als Ehemann eine Katastrophe, als Vater ein Versager, als Geschäftsmann eine Niete. DIe ehrliche Antwort war : für gar nichts! Ich hatte gearbeitet und die Kinder erzogen als wäre ich eine alleinstehende Mutter, hatt die Verantwortung für alles allein getragen, von im war nie Trost oder Hilfe in Krisensituationen gekommen. Im Gegenteil, er hatte jedes Problem noch vergrößert und ausser "Du bist schuld" nichts zu einer Lösung beigetragen.
WIr flogen, wie jedes Jahr in die Ferien und als er anrief um zu fragen wann wir zurückkämen, sagte ich ihm dass wir blieben. Das war ein großer Schock für ihn.
Das Telefon klingelte Tag und Nacht, er zog alle Register seiner Überredunskunst ,er suchte Hilfe bei seiner Familie von der er allerdings zu hören bekam man hätte ihm lange genug gesagt er solle sich ändern, er hätte sich alles selber zuzuschreiben.
Zu seiner Ehrenrettung muss ich sagen er war kein schlechter Mensch und wir hatten einander wirklich sehr geliebt und schöne Zeiten miteinander verbracht, ich verlangte auch nicht die Scheidung sodass er sein Gesicht wahren konnte und alle dachten dass ich irgendwann zurückkommen würde . Er konnte auch mit seinen Kindern jederzeit Kontakt aufnehmen. Ich hinterliess ein gutgehendes business und verlangte von ihm gar nichts.
Ich fand sehr schnell einen Job,( wichtig wegen der Krankenversicherung usw.) natürlich keinen akademischen der meinem Studium entsprochen hätte, aber ich verdiente Geld und ich wohnte in meinem eigenen Haus das auch noch ein bisschen Miete einbrachte. Soweit wäre alles ok gewesen, bis mein Mann dem älteren Sohn sagte, er habe ihm einen original amerikanischen Jeep gekauft, er brauche nur zurückzukommen.
Ich kenne keinen 18Jährigen der da widerstehen könnte, ganz abgesehen davon dass Ägypten für einen Sohn aus angesehener Familie mit guten "connections" und jetzt auch noch mit Jeep einfach toll war. Der jüngere Sohn blieb bei mir und ging ins Gymnasium, die Kleine in die Grundschule.
Im Jahr darauf versprach mein Mann auch dem jüngeren einen Jeep worauf der natürlich auch zurück wollte. Ich ließ ihn ziehen, was hätte ich sonst auch tun sollen, hielt aber mit beiden engen Kontakt
ALs mein MAnn hörte dass ich in einer Boutique arbeitete, rief er mich an und sagte mir: "Du hast studiert und warst hier immer die Chefin und da arbeitest du als Verkäuferin? Wobei er das Wort "Verkäuferin" auf eine so angeekelte Art und Weise aussprach als wäre es etwas ganz degradierendes oder entehrendes für das ich mich schämen sollte.
Jetzt platzte mir der Kragen:"Lass mich in Ruhe, solange ich auf anständige Weise mein Geld verdiene geht dich das gar nichts an. Ich legte den Hörer auf. In Ägypten hatte ich doch auch gearbeitet, allerdings hatte er da jedem erzählt es wäre mein Hobby.
Leider waren aber längst noch nicht alle Probleme gelöst. Ich schenkte meiner grossen Tochter für die Ferien einen Sprachkurs an der Uni von Dijon(Frankreich) Nach ihrer Abreise räumte ich ihr Zimmer auf und sah ihr Tagebuch liegen. Ich hatte immer gedacht dass damit dass sie Ägypten verlassen hatte und hier leben konnte wie sie gerne wollte, alles in Ordnung sei. Ein Blick in das Tagebuch belehrte mich eines Anderen. SIe brauchte dringend einen neutralen Gesprächspartner und professionelle Hilfe. Trotzdem ich das Glück hatte einen renommierten Kinder und Jugenspsychologen für sie zu finden, dauerte es lange bis sie das Trauma "Ägypten " aufgearbeitet hatte.Ihr Vater hatte ganze Arbeit geleistet, war sich aber, natürlich, keiner Schuld bewusst.
Ägypter sind ja grundsätzlich nie an etwas schuld, das sind immer nur die anderen, oder sie sind vom Pech verfolgt oder Gott hat es so gewollt. Diese Grundhaltung werdet ihr ausnahmslos bei jedem! finden.
Eigentlich hat jeder von uns einen "Knacks" von unserer Ägypten-Zeit zurückbehalten, je nach Persönlichkeit halt unterschiedlich ausgeprägt und ich kann froh sein dass wir es alle geschafft haben trotzdem unser Leben auf die Reihe zu kriegen. Gott sei Dank war seit jeher mein Einfluss der stärkere, deshalb machten die Söhne auch ihr Abitur und verzichteten mir zuliebe auf das verlockende Angebot des Vaters ihnen ein "sudanesisches Abiturzeugnis" zu kaufen. Habt ihr je so einen Schwachsinn gehört?
Und in Ägypten gibt's noch ganz andere Sachen!
Wenn es Euch interessiert kann ich euch gerne noch ein paar interessante Details über den "Egyptian Lifstyle" liefern.

Übrigens hat mein Mann ein paar Jahre später geerbt und mich dann angerufen um mir zu sagen:"Schatzi, ich habe jetzt viel Geld. Komm zurück, du hast mich jetzt genug bestraft. ????
Da hab ich mir gesagt er wird es nie kapieren was er angerichtet hat.

Nilka
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Nilka » 27.11.2014, 20:05

Und in Ägypten gibt's noch ganz andere Sachen!
Wenn es Euch interessiert kann ich euch gerne noch ein paar interessante Details über den "Egyptian Lifstyle" liefern.
Sehr gerne, liebe Lizzie :!:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/chann ... y/35109573
LG ♥ Nilka

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Ariadne
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Ariadne » 27.11.2014, 20:31

Nilka hat geschrieben:
Und in Ägypten gibt's noch ganz andere Sachen!
Wenn es Euch interessiert kann ich euch gerne noch ein paar interessante Details über den "Egyptian Lifstyle" liefern.
Sehr gerne, liebe Lizzie :!:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/chann ... y/35109573
Liebe Nilka,
du hast so gute Einfälle! Mir kommt das Schmunzeln :) , wenn ich sehe, wie du manche Situationen "beschreibst". Echt toll :lol:
Gruß
Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Thelmalouis » 27.11.2014, 20:44

Nilka hat geschrieben:
Und in Ägypten gibt's noch ganz andere Sachen!
Wenn es Euch interessiert kann ich euch gerne noch ein paar interessante Details über den "Egyptian Lifstyle" liefern.
Sehr gerne, liebe Lizzie :!:
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/chann ... y/35109573
Die Frau, die in Bildern spricht. :wink:

P.S. Manchmal besser als Worte.
Gruß Thelmalouis


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Nilka
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Nilka » 27.11.2014, 20:55

LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

Thelmalouis
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Thelmalouis » 27.11.2014, 20:57

Nilka hat geschrieben:Danke ihr Lieben :D :
http://fotocommunity.de/pc/pc/channel/7 ... y/35038211
:lol: :lol: :lol:
Schmatz zurück.
Gruß Thelmalouis


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Ammit
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Ammit » 28.11.2014, 07:48

Ich habe gestern ein wenig über den Link auf der ersten Seite von Turkishtalk nachgedacht. Eigentlich wiedersprechen sich die werten Herren dort dann doch...
Auf der einen Seite ist der Glaube so wichtig, der schon im Koran verlangt nach den Geboten Allahs zu leben, was auch lügen, stehlen etc. verbieten und das Leben so zu führen, dass man der beste Mensch ist, der man sein kann.

Auf der anderen Seite belügen sie sich selsbt und andere. Stehlen etc...? Wahrscheinlich ist dass die "Herzensgüte der dortigen Menschen und ihr selbstloses Geben ohne Hintergedanken" was Verblendete immer von sich geben und nur ich sehe es falsch. :?:
„Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte.“
Friedl Beutelrock

Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 28.11.2014, 08:44

Guten Morgen an alle,

also was das Lernen der Sprache betrifft muss ich euren Enthusiasmus schon ein bisschen bremsen. In 14 Stunden kann man das Alphabet lernen, aber nicht lesen und schreiben.
Dazu braucht es wesentlich mehr, aber es lohnt sich trotzdem.Ausserdem, ist die Umgangssprache wichtig, viele einfache Leute verstehen gar kein Hocharabisch. Mit der ägyptischen Umganssprache kommt man am weitesten, denn Ägypten hat die größte Filmindustrie und diese Filme laufen in allen arabischen Ländern.
Wir waren einmal in Tunesien in einem Cafe und haben uns arabisch unterhalten. Ein kleiner Junge am nebentisch sagte zu seiner Mutter: Mama hör doch zu! Die Leute da reden ja wie im Film!
Ich habe dann ein bisschen mitgelernt als meine Kinder in der Grundschule waren. Das war für sie immer ein grosser Spass wenn sie mir diktieren durften und das Diktat dann mit dem Rotstift korrigieren weil natürlich immer viele Fehler drin waren. Die geschriebene Sprache ist ja Hocharabisch und da werden viele Dinge ganz andes bezeichnet. Wenn ich dem Hausmädchen sage sie soll ein Huhn kaufen, dann sage ich "farcha" aber sie schreibt auf ihren Zettel "dagaega", ich will Strümpfe, also" Schurabat" haben , auf dem Zettel steht aber "gauareb". Das ist schon nicht ganz einfach.
Wusstet ihr dass es in der arabischen Sprache für moderne Kleidungsstücke gar kein Wort gibt? so heißt zum Beispiel ein Rock "jupe"( französisch) oder "Gonella" (italienisch) , BH "soutien" (französisch) oder Hose "pantalon". Im arabischen gibt es nur die Bezeichnung für die Harems(Pluder)hose, das ist "Saroual."
Ausserdem ist mir aufgefallen dass viele Frauen hin und weg von Bezzies blumigem Gesülze sind. Das ist 1 zu 1 aus dem Arabischen übersetzt, stammt oft aus kitschigen Filmen und Liedern und bedeutet gar nichts. Der soll seine Liebe durch Taten beweisen, quatschen kann jeder.
Ihr glaubt nicht wie viel von dem Süßholz geraspel einfach nur Floskeln sind, ohne Bedeutung, die aber zum Gespräch einfach dazugehören. kein Ägypter wird das ernst nehmen.
Nur ein Beispiel:
Zwei Ägyypterinnen, jeweils in Begleitung, treffen aufeinander.
Selbst wenn sie Todfeindinnen sind, es läuft so: Küsschen, Küsschen, lange nicht gesehen Herzchen, ich hab dich auch vemisst Schatzi, wie geht es dir, ach siehst du hübsch aus, du aber auch, bei welchem Friseur bügelst du denn deine Haare? ( das ist eine kleine Boshaftigkeit denn es heißt, dass die andere weiß dass sie krause Haare hat was in Ägypten ein großes Manko ist) und so weiter. Ein Europäer der zuhört würde annehmen das sind dicke Freundinnen.
Man verabschiedet sich und dann gehts los. Mein Gott die hat aber diesmal die Haare schlecht gebügelt, na kein Wunde so kraus wie die sind gehts wohl nicht besser. Geschmack hat sie auch keinen, die ist immer unvorteilhaft angezogen obwohl ihr MAnn so viel Geld hat. Der hätt auch was Besseres verdient.
Die andere wird genauso über sie herziehen.
Das "So tun als ob" beherrschen alle bestens und es dauert ziemlich lange bis man da den Durchblick bekommt.
So gehts auch schon in der Schule, kein Wunder dass meine große Tochter, die von Natur aus ehrlich und offen war, da bald Schwierigkeiten hatte. sie hat aber schnell gelernt sich zur Wehr zu setzen. Wir beide hatten nur ein großes Handicap wir hatten keine Freude daran fies zu sein, es war reine Notwehr es zu lernen. Zu einer solchen Meisterschaft wie die einheimische Weiblichkeit brachten wir es darum nie!

Thelmalouis
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Thelmalouis » 28.11.2014, 09:17

Lizzie hat geschrieben:Das Telefon klingelte Tag und Nacht, er zog alle Register seiner Überredunskunst ,er suchte Hilfe bei seiner Familie von der er allerdings zu hören bekam man hätte ihm lange genug gesagt er solle sich ändern, er hätte sich alles selber zuzuschreiben.
Ist dies nicht ungewöhnlich, man könnte fast meinen, dass seine Familie hinter dir stand. Ich habe immer gedacht, die halten untereinander zusammen wie Pech und Schwefel und als Europäer hat man sowieso einen schweren Standpunkt. Hast du auch sonst Unterstützung von Seiten seiner Familie erfahren?
Auch beim Lesen deiner Berichte habe ich den Eindruck, dass du trotz der Schwierigkeiten in diesem fremden Land bestehen konntest und bist nicht daran zerbrochen oder hast dich unterkriegen lassen.
Dies kann ich z.B. auch daran erkennen, dass du dich bei der Kindererziehung durchgesetzt hast und sogar dafür gesorgt hast, dass deine älteste Tochter in Österreich studieren konnte.
Gruß Thelmalouis


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Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 28.11.2014, 09:21

Hallo Ammit,

die sind alle Meister im Lügen , sie belügen die anderen, sich selbst und versuchen sogar Gott zu betrügen, darin sind sie sicher alle gleich-
Nimm mal die Saudis die die heiligsten Stätten des Islam verwalten, wo du ins Gefängnis kommst wenn man Alkohol bei dir findet usw.
Die ägyptischen Nachtclubs sind voll mit denen, da fließt der Alkohol in Strömen und man schiebt den Bauchtänzerinnen die Geldscheine bündelweise in BH und HÖschen.
(selbst gesehen!)
Selbstverständlich gibt es in Ägypten keine Prostitution, doch die Lösung ist einfach. Man heiratet die Frau für ein paar Tage, vereinbart den bei der Scheidung zu bezahlenden Preis und das wars. Nach 2 oder 3 Tagen bekommt sie ihr Geld (hoffentlich!) und ist geschieden. Alles das läßt sich beliebig oft wiederholen, alles natürlich moralisch einwandfrei.
Na ja, Gott ist ja allwissend, da kennt er auch die Absichten hinter den Taten eines Jeden.
In Ägypten gibt es keine Schwulen? Warum muss man dann auf seine Söhne aufpassen wie ein Haftelmacher dass sie keinen Grapschern in die Hände fallen? Kann man Kinder nicht alleine mit dem Taxi fahrenlassen uund schon gar nicht mit irgendeinem anderen Verkehrsmittel?
Geht mal davon aus dass es dort alles gibt was es hier auch gibt, es gucken nur immer alle angestrengt in eine andere Richtung und tun so als wäre nichts.
Was dort wichtig ist, ist der Anschein der Frömmigkeit, des Anstands, der Moral, was wirklich ist will keiner wissen.
So kann man sich ja auch über den mangelnden Anstand der Ausländer moralisch entrüsten.
das ist Heuchelei hoch3.

Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 28.11.2014, 09:43

Liebe Lizzie,

genauso, wie Du es mit der Sprache und deren Umgang im Volk schilderst, habe ich es nahezu vermutet.
Sicherlich braucht es viele, viele Jahre, um die Sprache wirklich so zu lernen,
dass man auch das versteht, was "zwischen den Sätzen" gesprochen wird und was wirklich gemeint ist.

Es gibt doch etliche Völker wo nicht alles genau die sinngemässe Bedeutung hat,
wie wir es aus "unserer Kinderstube der eigenen Muttersprache" lernten.
M.M.n. prägt die Kultur auch Sinn und Gebrauch der Sprache.

So im ganz kleinen, kann man Unterschiede im Sprachgebrauch ja sogar in den verschiedenen Ländern hier in Europa bemerken -
und hier in EU ist der kulturelle Unterschied nun wirklich nicht sehr gross.
Aber als ich damals hier in die CH kam, war ich des Öfteren sehr erstaunt, manchmal irritiert und sogar pikiert,
über Redewendungen die in meiner deutschen Heimat ein faut pas gewesen wären.

Umgekehrt erlebte ich auch, dass ich Redewendungen benutzte, die in meiner Heimat lieb gemeint und nichts böses bedeuteten,
dass sie hier eine andere Bedeutung haben und ich mir besser abgewöhne mich so oder so auszudrücken.
Das es selbst hier schon kleine Unterschiede im Sprachgebrauch gibt, vor allem Umgangssprachlich, dass hätte ich im Leben nicht gedacht.
Liebe Lizzie, da lässt es sich ahnen, wie schwer es erstmal für Dich gewesen sein muss, bis Du die arabische Sprache und die Redewendungen beherrschst

Und Frauen die zu ihrem Habibi reisen, denen kann man dann erzählen, was immer man will, dass Lächeln im Gesicht des orientalischen Märchenonkels macht jede Lüge und Beleidigung wett :wink: .
Liebe Grüsse
Candy
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Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 28.11.2014, 09:45

Ihr Lieben,

hier noch etwas zur Lügerei:

https://www.youtube.com/watch?v=pPoZXjlpf1g
:wink: :wink: :wink:
Liebe Grüsse
Candy
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Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 28.11.2014, 09:47

Hallo Thelmalouis,

ja, das kann man sagen und das ist auch ungewöhnlich.
Aber meine Familie hatte Kontakt mit seiner Familie. Sie haben uns in Österreich besucht und umgekehrt. Das Niveau hat zusammengepasst wie es in Ägypten sein soll und ich war auch eine "Ziemlichc gute Partie". Ausserdem konservativ erzogen. Jemand hier im Forum hat es so formuliert "ein bisschen brav muss man schon sein"
Somit fühlte man sich meinen Eltern gegenüber verantwortlich für die Tochter die aus Liebe zu ihrem Sohn (Bruder) die Heimat verlassen hat. Durch diese Kontakte war auch mein Vater immer irgendwie im Hintergund präsent und vor dem hatte mein Mann Respekt.
Als er sich sträubte die Tochter im ausland studieren zu lassen und uns das Leben zur HÖlle machte als erkannte dass er es nicht verhindern kann, da hat mir meine Schwägerin den Rücken gestärkt. Sie sagte immer; `halt bloss noch durch bis sie im FLugzeug sitzt, dann kannst du mit ihm machen was du willst!"
Wenn die alle gegen mich gewesen wären hätte ich es niemals geschafft .Ich kenne Frauen die Selbstmord begangen haben oder in der Klapse gelandet sind und in einer ägyptischen Psychiatrie wollt ihr euch nicht wiederfinden.

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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 28.11.2014, 10:12

Hallo Blume,


du glaubst gar nicht wie angenhm es ist wieder mit Leuten zu tun zu haben die meinen was sie sagen und sagen was sie meinen ( zumindest meistens)!

Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 28.11.2014, 10:17

und nochc etwas,
auch in Ägyypten wird ein Unterschied gemacht zwischen Du und SIe, allerdings bei wohlerzogenen gebildeten leuten, wozu die BEzzies meist nicht gehören.

enta, enti (m,f) DU
Spricht dich einer mit "Hadretik" an, kommt er aus einer guten Familie und weiss was sich gehört und er respektiert dich!

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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 28.11.2014, 10:23

doppelten Beitrag gelöscht
Liebe Grüsse
Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 28.11.2014, 10:42

und ich habe noch eine Frage, liebe Lizzie:

Wie bist Du damit umgegangen, wenn Deine Kinder einmal krank waren?
Ich meine, wie war die ärztliche/medizinische Versorgung?
Ich finde diesen Punkt auch sehr wichtig,
denn Kinder haben ja schnell mal etwas "an der Backe".
Einige Habibis möchten doch immer ganz schnell ein Kind mit ihrer europäischen Liebsten
und wie ich hier schon oft las, nimmt es unglaublicher Weise manche europ. Frau recht gelassen, wenn sie dann schwanger wird.
Nur, wie würde es ihr in Ägypten mit der Geburt oder Krankheit ihres Kindes gehen?
Liebe Grüsse
Candy
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Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 28.11.2014, 11:15

Hallo Candy,
ich habe mein jüngstes Kind in Ägypten bekommen.
Ich hatte einen privaten Arzt, einen älteren Herrn, der seine Belegbetten in einnem Krankenhaus in unserere Nähe hatte.
Als es dann soweit was erschien er gar nicht denn es war Freitag,er war beim Golf und nicht erreichbar, Zum Glück gab es keinerlei Komplikationen, das Kind wurde aber weder gemessen noch gewogen, das habe ich dann zu Hause gemacht. Ich ging nach 2 Tagen schon nach Hause.Ich würde es nicht mehr tun denn da hatte ich schon ganz schön Bammel als der Typ nicht kam und die Schwestern immer nur BAhnhof verstanden.
WEnn einer krank war lief das so: wir gingen zu mindestens 2 Ärzten und was auf beiden Rezepten stand nahmen wir. Durchchecken, ZAhnarzt ( war dort katastrphal) Mandeln entfernen wurde in den Sommerferien in Österreich gemacht.
MAn muss da in ÄGypten vorsichtig sein denn die verschreiben Dir wahre Hämmer an Antibiotika schon bei der kleinsten Erkältung.
Zum Glück waren wir eine sehr widerstandsfähige Familie und außer das wir einmal alle Hepatitis ( die stinknormale) bekamen war nie jemand wirklich krank.
Bei wirklich gravierenden Dingen sollte man möglichst nicht auf die angewiesen sein. Die Ärzte im Krankenhaus sind oft wirklich gut, aber das Pflegepersonal ist katastrophal.
Als mein Mann einmal zu einem Verbandswechsel ins Krankenhaus musste, konnte die Krankenschwester die Schere nicht finden um das Leukoplast abzuschneiden. Sie machte es schließlich mit der Zähnen! Als mein MAnn daraufhin eine sarkstische Bemerkung über ihr Zähne machte verstand sie das tatsächlich als Kompliment.
Ausserdem hatte ich immer Einwegspritzen, , Butterflypflaster um cuts zu versorgen, nadel, faden, VERbandszeugs usw. Bei zwei Jungs die Blödsinn machen war das nötig. Es war uns schon einmal passiert, dass wir ins Krankenhaus kamen und die hatten keinen Faden um die Wunde zu nähen. Damals habe ich selbsgebastelte Butterpflypflaster verwendet und es hat funktioniert. Meine Mann war in solchen Fällen nicht zu gebrauchen, der konnte kein Blut sehen, dem wurde schlecht.

Heute ist die Versorgung sicherlich besser, aber gut ist sie auch nur wenn du Beziehungen hast. Denn merke, wenn du kein Geld in der Tasche hast kommst du nicht rein, egal ob Notfall oder nicht. Da kommst du nur ins öffentliche Krankenhaus und das möchtest du nicht einmal von aussen sehen.
Auch beim Arzt wurde immer gleich cash bezahlt. Wollte man nicht warten, gab man der Sprechstundenhilfe (damals) 10 Pfund und schon war man der nächste Patient.
Also nach Ägypten zu gehen und alle Brücken hinter sich abzubrechen, womöglich noch in eine Kleinstadt oder aufs Land würde ich keiner Frau empfehlen ausser sie ist lebensmüde.

Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 28.11.2014, 11:25

Puh, das gibt doch sehr heftig zu denken!
Wer in ein fremdes Land geht, macht sich nur selten,
bis gar keine Gedanken über solche Sachen und was im Falle eines Falles wäre!
Doch niemand hat eine Garantie für seine Gesundheit bekommen und eben,
bei kindern kommen oftmals irgendwelche unliebsame Überraschungen, wo es dann gute med. Hilfe braucht.
So sehr wir auch manchmal auf unsere med. Versorgung schimpfen mögen, wir sind hier in EU schon sehr gut versorgt.
Danke, liebe Lizzie für Deine Antwort
Liebe Grüsse
Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 28.11.2014, 11:33

Ammit hat geschrieben:

Auf der anderen Seite belügen sie sich selsbt und andere. Stehlen etc...? Wahrscheinlich ist dass die "Herzensgüte der dortigen Menschen und ihr selbstloses Geben ohne Hintergedanken" was Verblendete immer von sich geben und nur ich sehe es falsch. :?:

Dort sind noch viel weniger Menschen tatsächlich selbstlos herzensgut und ohne Hintergedanken als hier weil der Überlebenskampf viel härter sind und sich die meisten das gar nicht leisten können.
Trotzdem sieht es so aus, weil dort alle Meister im Vograukeln nichtexistenter DInge sind.
Ich sagte es Euch schon dort geht es um den Schein der herzensguten Selbstlosigkeit, wie es um den Schein der Moral, des Anstands der Ehrenhaftigkeit geht. WIe die Wirklichkeit dahinter aussieht will keiner wissen, hauptsache der schöne Schein bleibt gewahrt.
Solltest du dit Tollkühnheit habe sie auf gewisse Tatsachen hinzuweisen wirst du dir viele Feinde machen. Die Wahrheit will dort niemand sehen.

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