Der kurdische Arzt und ich

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Nazar
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Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Nazar » 29.06.2014, 22:57

Hallo,
schon länger lese ich hier still mit (nachdem ich bei google "Beziehung mit Kurden eingab") und möchte mit Euch gerne meine Erfahrungen teilen und Eure ehrliche Meinung dazu hören.
Ich bin 22 Jahre alt, studiere Pharmazie und habe, als ich noch im Krankenhaus arbeitete, einen kurdischen Arzt (30 Jahre) aus dem Nordirak (Erbil) kennengelernt. Er hat eine Approbation, arbeitet als Assistenzarzt und möchte hier in D seinen Facharzt für Chirurgie machen.
Wir haben erst Smalltalk geführt, dann auch mal was unternommen (Essen gegangen, Kino etc) und wir verstehen und nun nach einem halben Jahr immer besser. Leider sind meine Eltern sehr konservativ, sie haben ein "Schubladen-Denken" und sind überhaupt nicht damit einverstanden, dass wir uns gut verstehen.

Momentan hat er die blaue Aufenthaltskarte, aufgrund seiner Facharztausbildung. Er hat zwei Brüder, einer ebenfalls in Europa, der andere lebt weiterhin im Nordirak. Seine Eltern ebenfalls, eine wohl eher wohlhabende Familie. Er erzählt viel über sie und möchte auch einiges über meine Familie und allgemein die deutsche Kultur erfahren. Außerdem spricht er gut Deutsch, wobei er immer noch dazu lernen möchte.
Nun habe ich hier viel Negatives gelesen und bin verunsichert. Hier herrscht ja Fachkräftemangel, gerade in der Medizin und somit ist ihm ja eigentlich eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung sicher. Da ich momentan Studentin bin, bin ich nicht gerade gut si­tu­iert und das weiß er auch. Er bezahlt mir alles und unterstützt mich auch beim Lernen. Nun sind wir quasi "zusammen", es läuft gut aber die vielen negativen Berichte über die Orient-Männer beunruhigen mich doch sehr.

Nun meine Frage: Wie denkt ihr über unsere Beziehung :?:
Bin über jede Meinung froh, egal ob positiv oder negativ.

Franconia
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Franconia » 29.06.2014, 23:04

Hallo Nazar,

herzlich willkommen im Namen des Teams von 1001 Geschichte.
Wir wünschen Dir einen guten und informativen Austausch.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Franconia
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Franconia » 29.06.2014, 23:18

Hallo Nazar,

eine bina-Beziehung ist nie einfach, unabhängig von Bezness.

Einen Vorteil hast du schon einmal, er hat es aus eigener Kraft hier her geschafft und braucht dich nicht für den Aufenthalt. Ob er trotzdem einen Hintergedanken hat wird dir wohl jetzt noch keiner sagen können, vor allem da er ja momentan auch nicht nach Geld fragt, ganz im Gegenteil.

Lasse es langsam angehen, beschäftige dich mit seiner Kultur und seiner Religion und auch mit den Traditionen und den rechtlichen Aspekten (im Falle einer geplanten Heirat) in seinem Heimatland - nicht nur indem du mit ihm über dieses Dinge sprichst sondern auch, indem du dir aus anderen Quellen Informationen holst.
Egal wie "europäisch" er sich gibt, egal wie gut er hier integriert ist, Kultur, Tradition und Religion haben einen nicht zu unterschätzenden Stellenwert in seinem Leben - oft der Knackpunkt in einer bina-Beziehung, der früher oder später zum Bruch führt, weil sich einer der Partner zu sehr verbiegen muss um dem anderen gerecht zu werden.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Efendi II
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Efendi II » 29.06.2014, 23:21

Nazar hat geschrieben:Nun meine Frage: Wie denkt ihr über unsere Beziehung :?:
Bin über jede Meinung froh, egal ob positiv oder negativ.
Inwieweit hast Du Dich denn schon mit seiner Religion und seiner (kurdischen) Kultur und dem Status der kurdischen Frauen befasst ?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Nazar
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Nazar » 29.06.2014, 23:32

Inwieweit hast Du Dich denn schon mit seiner Religion und seiner (kurdischen) Kultur und dem Status der kurdischen Frauen befasst ?
Ich habe ihn einiges gefragt und er antwortet auch auf alle meine Fragen. Er ist Moslem, aber hält sich z.B. nicht an Ramadan (was ich merkwürdig finde), aber er sagt er macht das eben nicht.

Desweiteren scheinen die Kurden viel Wert auf Traditionen zu legen, die Familie und deren Ansehen ist sehr wichtig. Und was mich an allem etwas Zweifeln lässt: die Jungfräulichkeit vor der Ehe. Das bin ich nicht mehr und das weiß er auch. Er behauptet er fände es nicht schlimm, er wäre ja auch nicht mehr "unschuldig".

Die kurdische Frau spielt wohl eine untergeordnete Rolle. Das merke ich leicht wenn wir irgendwo essen sind, er bestellt komplett für uns beide etc. Das finde ich jedoch nicht schlimm, das bin ich von einigen meiner ausländischen Freunden gewohnt.
Er lehnt Hijab ab und ihm ist auch meine Bildung wichtig. Ebenso bringt er mir etwas Kurdisch bei.

Tonopah
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Tonopah » 29.06.2014, 23:57

Nazar hat geschrieben: Er ist Moslem, aber hält sich z.B. nicht an Ramadan (was ich merkwürdig finde), aber er sagt er macht das eben nicht.

Desweiteren scheinen die Kurden viel Wert auf Traditionen zu legen, die Familie und deren Ansehen ist sehr wichtig. Und was mich an allem etwas Zweifeln lässt: die Jungfräulichkeit vor der Ehe. Das bin ich nicht mehr und das weiß er auch. Er behauptet er fände es nicht schlimm, er wäre ja auch nicht mehr "unschuldig".

Die kurdische Frau spielt wohl eine untergeordnete Rolle. Das merke ich leicht wenn wir irgendwo essen sind, er bestellt komplett für uns beide etc. Das finde ich jedoch nicht schlimm, das bin ich von einigen meiner ausländischen Freunden gewohnt.
Er lehnt Hijab ab und ihm ist auch meine Bildung wichtig. Ebenso bringt er mir etwas Kurdisch bei.
Oft ist es so, dass sie es HIER nicht machen, aber dort schon. Und HIER Hijab ablehnen, dort nicht usw.

Sicher kennst Du den Roman "Nicht ohne meine Tochter"...ein (vorgeblich) moderner, freundlicher Arzt der in seinem Heimatland im Urlaub zu einem anderen Menschen wurde, von einem Moment zum anderen anfing intensiv zu beten, von Frau und Tochter das Tragen der traditionellen Kleidung verlangte, beide einsperrte usw.

Wenn er schon für Euch beide bestellt...? Mir wäre das ein Hinweis, ehrlich gesagt. Er ist durch sein Heimatland geprägt, seine Denkweise ist eingebrannt. Wäre er so modern würde er wissen dass das hier unüblich ist und nicht so handeln.

Da würde mir das Gerede von "ich bin total modern" nicht gerade überzeugend vorkommen. Wie lange ist er denn schon hier? (oder hab ich das überlesen)

Franconia
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Franconia » 30.06.2014, 00:04

Nazar hat geschrieben:Er ist Moslem, aber hält sich z.B. nicht an Ramadan (was ich merkwürdig finde), aber er sagt er macht das eben nicht.
das mag jetzt so sein, kann sich aber ganz schnell ändern, vor allem wenn bei ihm Probelem auftauchen. Dann gibt die Religion starken halt und die Religionsgemeinschaft tut das ihrige dazu.
Das er sich nicht an den Ramadan hält oder nicht die vorgeschriebenen 5 Gebete pro Tag verrichtet ist kein Einzelfall. Ich kenne viele Muslime die es mit der Ausübung ihrer Religion nicht so genau nehmen. Das muss er mit sich und seinem Gott ausmachen. Allerdings sind es auch nicht wenige die sich so verhalten und sich dann auf ihre Religion berufen, wenn sie sich damit Vorteile erhoffen.
Nazar hat geschrieben:Desweiteren scheinen die Kurden viel Wert auf Traditionen zu legen, die Familie und deren Ansehen ist sehr wichtig. Und was mich an allem etwas Zweifeln lässt: die Jungfräulichkeit vor der Ehe. Das bin ich nicht mehr und das weiß er auch. Er behauptet er fände es nicht schlimm, er wäre ja auch nicht mehr "unschuldig".
stellt sich die Frage ob seine Familie von dir weiß und wie sie zu eurer Beziehung steht.
Oftmals ist die Jungfräulichkeit bei europäischen Frauen egal, sie stellen damit ja auch ein Übungsfeld für die Männer dar. Wenn sie sagen, es macht ihnen nichts aus, dass du keine Jungfrau mehr bist ist das oftmal nicht mal gelogen, da du als angesehene ehrbare Partnerin eh nicht in Frage kommst. Denn sobald es um Ehre und Ansehen geht kommt nur eine heimische Jungfrau in Betracht.
Nazar hat geschrieben:Die kurdische Frau spielt wohl eine untergeordnete Rolle. Das merke ich leicht wenn wir irgendwo essen sind, er bestellt komplett für uns beide etc. Das finde ich jedoch nicht schlimm, das bin ich von einigen meiner ausländischen Freunden gewohnt.
auch wenn du es von deinen ausländ. Freunden so kennst solltest du ihm da Grenzen setzen. Entscheidungen die er über deinen Kopf hinweg fällt einfach zu akzeptieren ist der erste Schritt im "sich für den Partner verbiegen". Wenn du ihn jetzt nicht bei Kleinigkeiten stoppst wird sich das im Laufe eurer Beziehung auf viel mehr Bereiche ausdehen und auswirken und du wirst irgendwann nicht mehr du selbst sein, sondern nur noch eine Marionette von ihm.
Nazar hat geschrieben:Er lehnt Hijab ab und ihm ist auch meine Bildung wichtig.
Und wie steht es da bei seiner Familie?
Würde sie eine Frau ohne Hijab akzeptieren? Würde sie überhaupt eine Frau mit einer anderen Religon an seiner Seite akzeptieren? Und was machst du, wenn er sich im Laufe eurer Beziehung vermehrt der Religion zuwendet und dir dann auch in Bezug auf Kleidung, Kontakt mit Freunden, etc. Vorschriften macht?
Akzeptiert er nur deine (Aus)Bildung oder würde er es auch akzeptieren wenn du deinen Beruf, z. B. nach einer Heirat, ausübst. Bedenke, du kommst dort mit fremden Männern in Kontakt.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Efendi II
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Efendi II » 30.06.2014, 00:39

Nazar hat geschrieben:Ich habe ihn einiges gefragt und er antwortet auch auf alle meine Fragen. Er ist Moslem, aber hält sich z.B. nicht an Ramadan (was ich merkwürdig finde), aber er sagt er macht das eben nicht.
Es wird viel erzählt, aber man sollte nicht alles für bare Münze nehmen, was einem erzählt wird. Besser ist es, wenn man sich aus Quellen informiert, die keinerlei Vorteile davon haben, wie die Entscheidung letztendlich ausfällt. Dein Freund wird Dir immer nur das erzählen, was Dir gefällt.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

macleod
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von macleod » 30.06.2014, 16:02

Liebe Nazar,

es ist natürlich ausgesprochen wichtig, sich mit SEINEN Traditionen, Sprache, Kultur, Religion etc... zu befassen, aber

wie sehr interessiert er sich für DEINE Religion? Deine Kultur, deine Traditionen?

Abgesehen davon, durfte ich persönlich (an der Universität wohlgemerkt, also keineswegs unterschichtig oder ungebildet) schon etliche Male hautnah das Mutieren vom " liberalen Westi" zum "verbiesterten Erzmoslem" miterleben. Es waren Leute, bei denen hätte ich es nie und nimmer gedacht. Interessanterweise geschah diese erschreckende Wandlung bei jedem nach der Hochzeit.
Dabei müßte man doch denken: jööö, frisch verheiratet, glücklich, gutes Einkommen alle super - Herz was willst du mehr?

Seit dem weiß ich, daß Bildung keinesfalls vor einem Rückfall in mittelalterliche Überzeugungen schützt. Die haben echt plötzlich den Tschador für nötig gehalten oder weiblichen Kollegen überhaupt nicht mehr die Hand gereicht, nicht mal daneben hingesetzt haben die sich mehr.

Wenn du ansonsten alles unverdächtig findest, dann besteht immer noch die Möglichkeit, daß er auf einmal einen Migrationsvordergrund aufweist, ohne daß du weißt wie dir geschieht.
LG, macleod


Der Geldbeutel des Kranken verlängert seine Heilung (schottisches Sprichwort)

Nazar
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Nazar » 30.06.2014, 21:39

Tonopah hat geschrieben: Wie lange ist er denn schon hier? (oder hab ich das überlesen)
Er ist seit einem Jahr hier, hat also noch gute drei Jahre vor sich und möchte dann auch hier bleiben und als Chirurg arbeiten.

Franconia hat geschrieben:Und wie steht es da bei seiner Familie?
Würde sie eine Frau ohne Hijab akzeptieren? Würde sie überhaupt eine Frau mit einer anderen Religon an seiner Seite akzeptieren? Und was machst du, wenn er sich im Laufe eurer Beziehung vermehrt der Religion zuwendet und dir dann auch in Bezug auf Kleidung, Kontakt mit Freunden, etc. Vorschriften macht?
Akzeptiert er nur deine (Aus)Bildung oder würde er es auch akzeptieren wenn du deinen Beruf, z. B. nach einer Heirat, ausübst. Bedenke, du kommst dort mit fremden Männern in Kontakt.
Ja, auch seine Mutter arbeitet, sie leben ja in Erbil-Stadt und scheinen meiner Ansicht nach recht modern zu sein. Sein älterer Bruder ist mit einer Europäerin verheiratet, schon 8 Jahre und trägt ebenfalls kein Hijab. Außerdem arbeitet sie (hat ebenfalls einen Uni-Abschluss) und sie haben eine Tochter, die auch einen europäischen Namen hat. Seine Geschwister kenne ich durch Facebook, die Eltern per Skype.
Zu dem fremden Männerkontakt: Er hat mich so kennengelernt (im Krankenhaus), dort habe ich mich ja um jedes Geschlecht gekümmert und außerdem spiele ich aktiv Fußball, mit einem männlichen Trainer. Dagegen hat er (noch) nichts gesagt..


Natürlich kann ich es nicht sagen wie er sich in Zukunft verhalten wird. Aber wieso sollte er dann eine wollen die studiert und arbeiten will. Da könnte er es doch auch einfacher haben und eine nehmen die (eh nur aufs Geld aus ist und) am liebsten den ganzen Tag Zuhause sitzen möchte, davon gibt es ja meiner Meinung nach genug hier bei uns und die sehen ja auch ganz passabel aus..

Micky1244
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Micky1244 » 01.07.2014, 12:04

Mir fällt dazu ein, dass sich Orientalen außerhalb ihrer strengen Heimatländer oft eine Auszeit mit einer Frau in westlichen Ländern nehmen, sie kehren aber meistens zurück in ihr gewohntes orientalisches Umfeld. Und wenn sie im Westen bleiben, dann holen sie sehr oft eine Frau aus der Heimat nach. (manchmal sogar mehrere Frauen... :mrgreen: )
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

luna2000
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von luna2000 » 01.07.2014, 17:47

Hallo Nazar,

ich empfehle Dir dringend, nach dem Stichwort "Genitalverstümmelung Kurdistan", z.B. nach "stopfgmkurdistan" zu googeln. Demnach sind in Arbil "nur" 63% der erwachsenen Frauen genitalverstümmelt. In anderen Regionen sind es an die 80%.
Bitte informiere Dich erst umfassend und lasse die Informationen auf Dich wirken, bevor Du Deinen Freund darauf ansprichst. Er kann nichts dafür, daß er in solch einer Gesellschaft sozialisiert wurde. Und was er wirklich bezüglich dieser Tradition empfindet, kannst Du jetzt garnicht herausfinden. Aber Du kannst auch nicht Deine Augen vor diesem Problem verschließen.

Liebe Grüße
Luna2000

Efendi II
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von Efendi II » 01.07.2014, 23:45

luna2000 hat geschrieben: Demnach sind in Arbil "nur" 63% der erwachsenen Frauen genitalverstümmelt. In anderen Regionen sind es an die 80%.
Er kann nichts dafür, daß er in solch einer Gesellschaft sozialisiert wurde. Und was er wirklich bezüglich dieser Tradition empfindet, kannst Du jetzt garnicht herausfinden. Aber Du kannst auch nicht Deine Augen vor diesem Problem verschließen.
Das alles sollte man vorher bedenken, auch dass die Kinder, die aus solch einer Verbindung hervorgehen, Doppelstaater sind.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

luna2000
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von luna2000 » 02.07.2014, 01:16

Efendi II hat geschrieben:
luna2000 hat geschrieben: Demnach sind in Arbil "nur" 63% der erwachsenen Frauen genitalverstümmelt. In anderen Regionen sind es an die 80%.
Er kann nichts dafür, daß er in solch einer Gesellschaft sozialisiert wurde. Und was er wirklich bezüglich dieser Tradition empfindet, kannst Du jetzt garnicht herausfinden. Aber Du kannst auch nicht Deine Augen vor diesem Problem verschließen.
Das alles sollte man vorher bedenken, auch dass die Kinder, die aus solch einer Verbindung hervorgehen, Doppelstaater sind.
... und in irakisch Kurdistan den dortigen Gesetzen unterworfen sind, die eine Genitalverstümmelung erlauben.

Ein Kurde, der solches beführwortet , befindet sich nicht außerhalb seiner Gesellschaft, sondern mitten drin.

leva
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Re: Der kurdische Arzt und ich

Beitrag von leva » 02.07.2014, 16:37

Du hast doch alle Zeit der Welt,mit deimem kurdischem Freund unverheiratet in D zu leben,so wie es dir gefaellt.
Wenn ihm es irgendwann nicht mehr gefaellt,dann wird er schon etwas durchblicken lassen u. dann kannst darauf reagieren.
Ich wuerde ihn bei Gelegenheit mal in meinen deutschen Familien/Freundeskreis dazu einladen und dann sehen,wie er sich so macht.
Wenn er in D leben moechte und sich integrieren will,kann er das ja zeigen.
Du hast Heimvorteil,da er dich in D kennengelernt hat u. sich anpassen muss,will er dich als seine Freundin behalten.
Das ist dein Trumpf.

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