Bezness verkehrt

Erfahrungsaustausch von Angehörigen, wie Eltern, Kinder und Ehemänner von Betroffenen. Auch Freunde & Bekannte kommen hier zu Wort.

Moderator: Moderatoren

Indie
Beiträge: 48
Registriert: 06.04.2009, 09:50

Beitrag von Indie » 08.04.2009, 19:47

Hi Karol,
bei der Geburt waren beide ja noch verheiratet. Er hat sich, trotz aller Zweifel, im Krankenhaus als Vater eintragen lassen und einige Tage später auch beim Standesamt. Die Ergebnisse des VT waren ja erst einige Wochen später da. Eigentlich wusste er ja schon vorher, dass er unmöglich der Vater sein konnte, wollte es sich aber nicht eingestehen. Außerdem hat er ja immer noch die Chance gesehen die Beziehung irgendwie zu retten.
Übrigens, bevor jetzt alle denken er wäre ein Traummann, mein Bruder kann auch total nerven. Das müssen große Geschwister ja auch, aber ich als Nesthäkchen habs nicht leicht. :D

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 08.04.2009, 20:01

Ihr Lieben,

auch ich finde die Haltung von Indies Bruder/ Familie bewundernswert -
als Schwester kann sie nur nicht objektiv sein, falls es einmal wirklich dazu kommen sollte, dass Mrs. Tunisia das Sorgerecht für`s Töchterlein beantragt.

Manche Menschen, die entsprechend veranlagt sind - auch oft Männer - tun dies übrigens nicht zum Wohle des Kindes, sondern um zu gewinnen.

Das Gericht wird auf alle Fälle alle Beteiligten anhören, falls die Situation jemals entstehen sollte.

Liebe Canim,

auch wenn Ehrlichkeit immer gut ist, kann ich Dir nur wärmstens an`s Herz legen, Deinem Kind keinerlei Einzelheiten/ psychiatrische Diagnosen/ Urteile über Deinen Ex zu erzählen - ausser, wenn sie etwas reifer ist (Mitte 20/ Anfang 30). Solche brutalen Wahrheiten können ihr gesamtes
Weltbild/ Männerbild in`s Wanken bringen. Ich finde, Du hast eine Art "Sorgfaltspflicht" ihr gegenüber.

Liebe Grüße

Brighterstar

Canim
Beiträge: 2166
Registriert: 12.03.2008, 16:41

Beitrag von Canim » 09.04.2009, 07:47

Liebe Karol, auch offtopic, ich hoffe, Indie verzeiht's.
Das ist eine schwierige Sache. Ich bin mir aber sicher, du schaffst das, deiner Tochter trotzdem auf den Weg zu helfen.

Meine Tochter kennt ihren Erzeuger nicht, das vereinfacht manches. Er hat sie mit 6 Monaten eine Woche gesehen und dann noch einmal als sie 1 1/2 war. Ob sie ihn da "gesehen" hat, wage ich zu bezweifeln, aber man weiß ja nie.

Ich habe damals Rat bei einer Psychologin gesucht, sie hat mir g esagt, das Wichtigste sei, die Wahrheit zu sagen, sobald das Kind anfängt, Fragen zu stellen.
Die ersten Jahre war ein Vater (na klar, Mäuschen ist noch klein) kein Thema, da auch ihre großen Geschwister keinen Vater in ihrer Nähe hatten. Rückhalt gab's in der Familie, die Vaterfigur hat der Großvater übernommen und als sie drei war, habe ich meinen jetzigen LEbensgefährten kennengelernt. Er ist ihr Ersatzvater. Sie weiß, dass er nicht ihr biologischer Vater ist. Sie hat vor ein paar Jahren (heute ist sie 11) mal gefragt, warum ihr erster Name so komisch ist (ich hatte eine Namensänderung betragt und sie hat mal die Urkunde dazu gesehen). Da habe ich ihr erklärt, dass ihr Vater und ich uns scheiden lassen haben, weil er nicht nach D kommen durfte und weil wir uns immer gestritten haben. Die Namensänderung hat sie viel mehr interessiert und sie sagte damals, sie sei froh, so zu heißen wie ich und ihre Geschwister und sie hätte ja einen Papa. Thema erstmal für ein paar Jahre erledigt. Wichtig war immer, dass sie einen Vater vorweisen konnte, im Gespräch mit ihren Freundinnen oder den Lehrern ist mein Lebensgefährte auch immer ihr Papa, auch wenn sie ihn nicht so anspricht, wenn sie über ihn redet, dann ja.
Vor einiger Zeit kam dann mal die Frage, ob ihr Vater nie nach D kommen dürfe. Da wird's schon ein bisschen schwieriger, die Gesetze zu erklären, ich hab's versucht, so gut ich kann. Intention von ihr war, dass sie nicht will, dass der jemals nach D kommen darf. Denn sie wurde schon recht früh mit Kindesmitnahme vertraut gemacht und das frische ich auch regelmäßig auf. Diese beiden Gelegenheiten waren bis jetzt die einzigen Fragen. Ich denke, da wird auch nicht mehr v iel kommen. Ihre Welt ist in Ordnung, wie sie ist (bis auf die Meckerei von Mama mal abgesehen :wink: ).

@Brighterstar
Wenn ich schreibe, ihr Erzeuger ist ein Soziopath, kriminell durch und durch, werde ich das meiner Tochter so wohl kaum erzählen. Aber sie wird die Wahrheit erfahren, dass ihr Vater hier jahrelang im Gefängnis gesessen hat, dass er Menschen betrogen und belogen hat und dass er Frauen zu Abzockzwecken und dergleichen mißbraucht hat. Ebenso wird sie erfahren, dass er ein Alkohol- und Drogenproblem hatte.

Ich habe meine Kinder immer weltnah und nicht weltfremd erzogen und sie wissen, dass Menschen Probleme haben können. Ich wüßte nicht, warum ich meiner Tochter diese Wahrheiten vorenthalten sollte. Da sie das Vaterbild durch meinen Lebensgefährten geprägt hat, halte ich die Wahrheit in diesem Fall nicht für schädlich.

Liebe Karol,
deine Tochter wird eine Vaterfigur vermissen, aber nicht unbedingt ihren leiblichen Vater. Sie wird die anderen Kinder sehen, die eben mit Mama und Papa kommen. MeinerTochter war auch immer wichtig, dass mein Freund mit zu diversen Veranstaltungen geht.
Vielleicht findest du in deiner Nähe jemanden, der diese männliche Funktion (nicht unbedingt als Vater), aber eben als Freund vertreten kann. Gibt es einen Großvater, der das z. B. übernehmen könnte?

Herauszufinden, ob Papa noch lebt, wird vielleicht nicht schwer sein, aber was empfiehlt die Psychologin dann? Kontaktaufnahme? Ist die von dir gewünscht? Hier muss man alle Bedürfnisse berücksichtigen, das wird ein Drahtseilakt. Aber vielleicht genügt es deiner Tochter auch, zu wissen, da wo die Nadel steckt, da wohnt mein Papa. ER ist nicht hier, weil meine Eltern sich nicht vertragen.

Vielleicht solltest du der Lehrerin mal erzählen, was Sache ist. Ich habe damals kein Blatt vor dem Mund genommen und die Wahrheit über meinen Ex im Kindergarten, in der Schule und auch in der Nachbarschaft und bei Freunden rausgelassen. Viele waren schockiert, aber letztlich hat sich das unterm Strich durchaus positiv ausgewirkt, auch für mein Kind.

Ich wünsche dir und auch allen anderen, die in einer ähnlichen Situation stecken, dass ihr das hinbekommt. Ich bin auf jeden Fall froh, dass die Trennung bei uns schon erfolgte, bevor er nach D kommen konnte. Das hat m. E. vieles vereinfacht.

LG
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

Indie
Beiträge: 48
Registriert: 06.04.2009, 09:50

Beitrag von Indie » 09.04.2009, 08:48

Für mich ist in diesem Fall der Stellenwert der Familie nicht ganz so klar. Diese Frau wird doch wahrscheinlich Muslima sein, oder? Wie der voreheliche Sex einzuordnen ist in diesen Ländern, wissen wir zur Genüge. Geschah das alles mit Billigung der Familie von Ihr? Ich verstehe das alles nicht so ganz. Müßte sich da nicht auch die Familie mütterlicherseits um das Kind kümmern?

Umgedreht, Mann Bezzi im Einklang mit seiner Familie,, ggf. noch Mithelfer in seiner Familie kennen wir zur Genüge, aber umgekehrt? Für mich nicht gleich einzuordnen, da die Frau von ihrer Famlie geschützt werden müsste und keinesfalls sich hingeben sollte, vor der Ehe.

Hallo Silke,
Ja, theoretisch ist diese Frau Muslima, aber die ganzen Bezziemänner ja auch, dass hält sie auch nicht davon ab, vor der Ehe 6 zu haben, obwohl es für Männlein wie Weiblein verboten ist.
Natürlich wird das aufgrund der Mentalität in Tunesien bei Frauen viel strenger geesehen (was mich total ärgert), aber ihre Familie ist auch das, was man hier in Deutschland als asozial oder Flodders bezeichnen würde. Dreckig, laut, gesellschaftlich nicht tragbar, ungebildet, ohne Werte und Moralvorstellung. Ich weiß nicht in wie weit die Billigung der Familie ging, sie waren jedenfalls davon begeistert, dass sie einen Mann aus Deutschland heiraten würde und haben kräftig mitgeholfen. Neben den monatlichen Überweisungen die sie sowieso bekommen haben, haben sie zwischendurch auch so immer wieder nach Geld gefragt und auch sie haben sich nie nach der Kleinen erkundigt obwohl sie unsere Telefonnummer haben und anrufen könnten.
Ja, nach der Ehe war die Situation meines Bruders in vielerlei hinsicht sehr verfahren. Langsam ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen, die finanzielle Lage zumindest hat sich entspannt. Nur bei jeder monatlichen Kreditabbuchung wird er an das erinnert, wofür er diese Schulden überhaupt gemacht hat.
Natürlich ist die Konstellation befremdlich, ich denke nicht nur, weil es sich um einen Mann geht sondern weil es um einen tunesischen Mann geht, und viele Frauen in diesem Forum hier gerade von einem solchen gebeznesst wurden. Deshalb habe ich auch anfangs gezögert seine Geschichte hier rein zu schreiben, ich wusste nicht genau, ist es Bezness oder ist es in dieser Konstellation was anderes, aber so mehr ich hier gelesen habe um so mehr Parallelen habe ich entdeckt. Ich bin mir sicher, mein Bruder könnte sich nie dazu überwinden, selbst hier zu schreiben, und so wird es sicher auch anderen Betroffenen Männern gehen.
@Canim, auch wenn offtopic,ich verzeihs natürlich und so offtopic ist es auch wieder nicht, die Problematik betrifft ja auch uns, deshalb ist es interessant zu lesen, wie anderen Leuten ihren Kindern von ihren Vätern/Müttern erzählt haben.

Malin
Beiträge: 15
Registriert: 05.04.2009, 22:53

Beitrag von Malin » 09.04.2009, 11:11

Hey Indie,
traurige Story, ich hoffe, dein Bruder kriegts in den Griff!
Es war sicher schwer für euch, dass alles mitanzusehen und doch nicht wirklich helfen zu können.
Dein Bruder hat Glück, dass er eine Familie hat die hinter ihm steht.

Anaba
Beiträge: 19089
Registriert: 12.03.2008, 16:36

Beitrag von Anaba » 09.04.2009, 11:25

Liebe Malin,

willkommen im Namen des Teams 1001 Geschichte.

Wir wünschen dir einen guten Austausch.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

Hans Kupka, hingerichtet 1942

Malin
Beiträge: 15
Registriert: 05.04.2009, 22:53

Beitrag von Malin » 09.04.2009, 12:17

Das ist ja nett, man wird sogar persönlich begrüßt. Danke Anaba!

karima66
Beiträge: 2025
Registriert: 20.03.2009, 12:54

Beitrag von karima66 » 09.04.2009, 19:11

Hallo Indie,

mir tut es auch leid für deinen Bruder,finde es toll dass die familie so hinter ihm steht,wünsche ihm ,dass er wieder vertrauen lernt und sicher eines Tages eine Frau findet die seine Liebe zu schätzen weiss und zurückgibt.

Es ist nicht so bekannt,dass es mittlerweile auch eine Menge Frauen dort gibt die Bezness betreiben,sie machen sich an Tunesier die in Europa leben ran wenn diese im Sommer dort sind und auch an Touristen,hat zugenommen,ist noch nicht so üblich wie umgekehrt,aber mehr als man denkt.Die Frauen sind da zum Teil noch skrupelloser und geldgieriger als die Männer und machen einen Riesenkrach wenn sie nicht das bekommen was sie wollen,habe da Einiges erlebt,Frauen wie Furien,so materiell eingestellt wie selten hier,forderten von den Männern immer mehr egal wie diese es möglich machen.Gibt Frauen die sich mehrere Mal verloben,immer solange bis sie Jemanden finden der ihnen mehr bieten kann,dann wird entlobt und ausf ein Neues,krass.

Als ich dort lebte hatte ich mehr Angst vor Frauen als vor Männern,Männer sind durchschaubar mit etwas Erfahrungen,die Frauen teilweise dort,gerade die jungen Frauen die nicht aus einer guten Familie kommen,sind manchmal gefährlich,mit unserem europäischen Denken kennen wir so ein Verhalten von Frauen nicht,mir war es zumindest fremd,habe so viel Hinterlist,Falschheit und auch Aggressivität hier noch nicht erlebt.Ich habe in der ganzen Zeit seit ich Tunesien kenne und auch dort lebte nur zwei wirkliche Freundinnen gefunden,einige nette Bekannte,aber ansonsten eher Zurückhaltung.

LG Karin

Micky1244
Beiträge: 2930
Registriert: 29.03.2008, 11:55

Beitrag von Micky1244 » 10.04.2009, 08:34

Liebe Indie,
ich wünsche deinem Bruder, dir und deiner Familie vor allem, dass seine Ex die kleine Tochter und ihn für immer in Ruhe lässt und restlos aus eurem Leben verschwindet.
Und ich fände es schön, wenn du auch weiter bei uns im Forum schreibst.
LG Micky

Indie
Beiträge: 48
Registriert: 06.04.2009, 09:50

Beitrag von Indie » 13.04.2009, 09:30

Hallo Mickey,
ich möchte auf jeden Fall weiter hier schreiben, soweit es die Zeit zulässt.
Man muss ja auch auf dem Laufenden bleiben und vielleicht könnte ich bei kulturellen Fragen behilflich sein :D

Joghurt

Beitrag von Joghurt » 14.04.2009, 19:24

Also hab jetzt auch mal die Geschichte gelesen und kann nur sagen:

Wahnsinn, falls das so stimmt.

Nicht mal bei uns nimmt ein Mann so mir nichts dir nichts ein Kind an, mit welchem er verwandschaftlich nichts zu tun hat - einfach Wahnsinn!

Also an alle europ. Frauen, welche sich ganz aufgeben,konvertieren,
finanziell aushalten.
Die Landsmänninnen verhalten sich da schon anders :lol:

barbara
Beiträge: 1131
Registriert: 29.03.2008, 21:43

Beitrag von barbara » 14.04.2009, 19:56

Hi Joghurt,

"Die Landsmänninnen verhalten sich da schon anders"

Frauen wie diese, gibt es dort genauso.
Sie mögen zwar nicht so zahlreichreich auftreten, aber es gibt sie.
Ich persönlich kenne 2 davon.

"Nicht mal bei uns nimmt ein Mann so mir nichts dir nichts ein Kind an, mit welchem er verwandschaftlich nichts zu tun hat - einfach Wahnsinn! "

In D würde ein Mann mit grosser Sicherheit sagen, was hab ich mit dem Kind zutun.
Aber ich glaube in diesem speziellen Fall, in dieser Konstellation kommt wahrscheinlich auch noch was anderes hinzu.
Der Selbstschutz.
ich will Indie und ihrer Familie nicht zu nahe treten, ich schreibe nur das, was ich für mich persönlich vermute.
Weisste, in TN wird schon genug getratscht, es wird tunlichst vermieden,
familiäres nach aussen zu tragen, lieber untern Teppich gekehrt.
Immer den schönen Schein wahren.
Stehen die Familien in TN schon unter Beobachtung,
ist es hier in D zig mal intensiver.
Viele Familien kennen sich nicht mal persönlich untereinander, sondern nur vom Getratsche von Mund zu Mund.
Jede Familie versucht seinen guten Ruf zu bewahren.
Nun würden wir sagen, was kann der arme Mann dafür, an so eine Frau geraten zu sein.
Dort ist es aber irgendwie anders.
Da würde zwar auch das verhalten der Frau angeprangert werden, aber im Visier würden erstmal der Mann und seine Familie stehen.
Indie möge es mir verzeihen und evt. dazu berichten,
ich vermute, das aus dem erweiterten Umfeld keiner weiss, das es nicht sein Kind ist.
Und da ist es allemal besser, wenn man das Ansehen der Familie achtet,
das Kind grosszuziehen als ins Visier zu geraten.
Ich kann völlig danebenliegen.
Aber das sind eben meine Vermutungen ,die ich aufgrund der Beoabchtungen und Erfahrungen während meiner Ehezeit in TN und auch hier machen konnte.

Barbara

brighterstar007

Beitrag von brighterstar007 » 14.04.2009, 22:32

Ihr Lieben,

ob ihr es glaubt oder nicht , ich kenne einen deutschen christlichen Mann, der den Sohn seiner jetzigen Frau ( auch deutsch) wie seinen eigenen angenommen hat.

Sie haben auch nach vielen emotional-mageren Jahren in Bezug auf den Vater des Kindes jetzt eine freundschaftliche Beziehung zu ihm und seiner
neuen Frau - ich finde es beneidenswert ,lecke im Geiste meine Wunden und fahre meine Krallen aus (auf meinen Ex bezogen ).

Vielleicht wird irgendwann auch für uns ein HALBwegs normales Verhältnis möglich...für unser gemeinsames Kind wäre dies sicherlich
von unschätzbarem Wert.

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S. Ich glaube, es würde mein gesamtes düsteres zersplittertes Weltbild
ernsthaft gefährden, wenn auch ich einen derart "heiligen" Mann kennenlernen würde. Auf alle Fälle würde ich dem Frieden nicht trauen - traurig, aber wahr...

Indie
Beiträge: 48
Registriert: 06.04.2009, 09:50

Beitrag von Indie » 15.04.2009, 07:55

Joghurt hat geschrieben:
Also an alle europ. Frauen, welche sich ganz aufgeben,konvertieren,
finanziell aushalten.
Die Landsmänninnen verhalten sich da schon anders :lol:
Ja, das stimmt. Sie setzen auch ihre eigenen Interessen durch.
Obwohl diese Frau jetzt auch kein Paradebeispiel ist.

Hi Barbara,
grundsätzlich hast du recht. Unangenehme Themen wie diese hält behält man in Tunesien für sich.
Meine Eltern pfeifen aber auf diesen "schönen Schein" und haben meinem Bruder gesagt, er soll das regeln, wie er es für richtig hält.
Mein Bruder wollte sich das Gerede ersparen, wie sagt man so schön:Wer den Schaden hat braucht für den Spott nicht zu sorgen. Bis heute ist er ziemlich sensibel, wenn man ihn an die ganze Sache erinnert.
Außerdem weiß er noch nicht, wie er es der Kleinen mal erzählen will und das dann irgendeine entfernte Cousine daher kommt und es ihr, sensibel wie ein Holzfäller, ins Gesicht schleudert, will er unbedingt vermeiden. Deshalb weiß auch nur die allerengste Familie in Tunesien, also eine handvoll Leute Bescheid.
Die Entscheidung die Kleine großzuziehen war emotional. Er hatte sie direkt nach der Geburt auf dem Arm, die ersten Tage zuhause hat er sich fast ausschließlich alleine um sie gekümmert, weil seine Ex keine Lust hatte und dadurch war die Bindung schon so stark.
Ich weiß, dass es für viele von euch sicher nicht einfach ist, dass zu glauben. Ich kenne viele der Geschichten hier, in denen der tunesische Mann auf Frau und Kinder pfeift und sie die ganze Zeit nur benutzt hat.
Aber im Prinzip ist das was uns passiert ist genauso, nur das Bezzie eine Frau war.
Ich dachte feüher auch, dass es unmöglich sei, wenn eine Mutter ihr kleines Kind im Stich lässt, geht aber :(
Brighterstar,
tut mir leid, dass dein Verhältniss zum Vater deines Kindes so schwierig ist und hoffe für dich, dass du tatsächlich einen Mann kennenlernst, der dein düsteres Weltbild zersplittern lässt. :D

Indie
Beiträge: 48
Registriert: 06.04.2009, 09:50

Beitrag von Indie » 15.04.2009, 07:56

Ach so, warum wurde ich denn eigentlich verschoben???????

Arche Noah
Beiträge: 1070
Registriert: 12.03.2008, 16:51

Beitrag von Arche Noah » 15.04.2009, 15:11

Weil es nun mal in diese Rubrik gehört.


Gruß
Arche
Gemeinsam sind wir stark!

Indie
Beiträge: 48
Registriert: 06.04.2009, 09:50

Beitrag von Indie » 16.04.2009, 09:02

Hallo Clara,
mit der Scheidung hat mein Bruder auch das alleinige Sorgerecht und das Aufenthaltsrecht bekommen. Theoretisch hat sie ein Besuchsrecht, von dem sie aber noch nie Gebrauch gemacht hat

steckchen
Beiträge: 1632
Registriert: 01.08.2008, 18:03

Beitrag von steckchen » 20.04.2009, 02:30

Indie hat geschrieben:Hallo Mickey,

Ich hab da allerdings noch eine andere Theorie, warum er sich so bereitwillig ins Unglück gestürzt hat.
Mit 17 hat er seine erste große Liebe kennengelernt, ein total nettes deutsches Mädchen. ...Sie war 16, wollte in Deutschland bleiben, aber ihre Eltern wollten, dass sie mitkommt. Sie wollte wieder nach Deutschland zurückkommen sobald sie volljährig wäre, bis dahin wollten sie eine Fernbeziehung führen. Allerdings haben beide nach einigen Monaten gemerkt, dass diese Art von Beziehung beide mehr belastet, als dass sie irgendwelche Vorteile bringen würde.
Hallo Indie,

ihr beide scheint ja noch recht jung zu sein. Es ist auch nicht selten, daß ein in Deutschland geborener Araber nach einer Enttäuschung mit einer deutschen Frau sich eine Frau mit ebenfalls arabischen Wurzeln sucht. Ich selber habe es schon häufig gesehen: Gutaussehende, gebildete und solvente Araber, die sich hier ein paar Jahre mit deutschen Frauen vergnügt haben und dann doch eine Braut aus der Heimat importiert haben, sei es durch die Familie, sei es, daß sie bloß mal zum Urlaub in die Heimat fuhren und auf einmal sentimentale Gefühle in ihnen aufkochten und das erste hübsche Mädchen, daß ihnen schöne Augen machte, wurde dann geheiratet. Ich habe mal einen arabisch-stämmigen Orthopäden kennengelernt, fließend in Deutsch, intelligent, gutaussehend, charmant, gebildet. Der hätte hier jede Frau haben können, aber nein - er mußte sich aus Syrien eine Frau mit schwarzem Vollschleier importieren, die mir dann fast entschuldigend auf arabisch erklärte, sie hätten sich ja hier in Deutschland kennengelernt. Die war nicht mal besonders hübsch. Auch bei diesen Frauen ist meist keine Liebe im Spiel. Sie machen dem "Deutschling" halt schöne Augen, weil sie wissen, daß sie in Deutschland ein gutes Leben haben und dann spielen sie hier die liebende Gattin, bekommen Kinder, kochen und führen den Haushalt, während sie sich jedoch viel lieber mit Freundinnen und Kindern als mit ihrem Mann beschäftigen. Das ist kein Bezness, aber Liebe ist das auch nicht.

Dein Bruder hat dann wohl das genaue Gegenteil seiner ersten Freundin gesucht. War es vielleicht auch eine gewisse Faszination, die von einem "Bösen Mädchen" ausging? So wie du sie hier schilderst, scheint sie ja eine pechschwarze Seele zu haben. Also was waren denn die Knöpfchen, die sie bei deinem Bruder zu drücken gewußt hat? Hat sie an sein Helfer-Syndrom appelliert? Viele Leute mimen den bösen Buben oder das böse Mädchen, weil viele Leute sich ja wünschen, solche abgeirrten Menschen wieder auf den Pfad der Tugend zu bringen und sie dann so an sich zu binden. Gleichzeitig wollen sie von der durchtriebenen Schläue dieser Leute profitieren, weil sie diese Art des Lebens insgeheim fasziniert und sie denken, 'die oder der kann austeilen, also kann er mich und meine Kinder schützen und läßt sich nicht die Butter vom Brot nehmen.' Mancher wäre manchmal selber gerne so rücksichtlos und skrupellos, traut sich aber nicht oder will das gern an andere weiterdelegieren, vor allem Frauen. Und die Jungs denken: 'Das ist eine schwierige Aufgabe, so ein Biest zu zähmen, aber ich schaff das und dann ist sie mir ewig dankbar.' So stelle ich mir die Ur-Instinkte vor, die da im Stammhirn abgespult werden, wenn man auf solche Bad-Boys oder Bad-Girls trifft. Und wenn sie dann noch gut aussehen - einfach fatal. Ich würde es jedenfalls schade finden, wenn die deutsche Frauenwelt jetzt für deinen Bruder tabu wäre. Also, wenn ich als Mann gesehen hätte, wie sie in Tunesien mit den ihr anvertrauten Kindern umgegangen ist, dann wäre sie für mich sofort gestorben, denn dann ist sie mit den eigenen auch nicht besser.

Einen lieben Gruß vom Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Indie
Beiträge: 48
Registriert: 06.04.2009, 09:50

Beitrag von Indie » 20.04.2009, 12:02

Hallo liebes Steckchen,
dass sich viele arabische Männer bewusst eine arabische Frau importieren, ist ja nix unbekanntes. Hab das im Bekanntenkreis auch immer wieder mal mitbekommen, besonders bei Marrokanischen Bekannten.
Woran das genau liegt, weiß ich nicht. Vielleicht haben diese Männer festgestellt, dass eine binationale Beziehung zu schwierig für sie ist?
Vielleicht fühlen sie sich einer deutschen Frau auch auf Dauer nicht gewachsen? Oder es ist wirklicj Liebe im Spiel, wenn auch manchmal einseitig.
Bei meinem Bruder war das alles nicht geplant. Aus einem Urlaubsflirt wurde plötzlich ernst. Nach der Trennung von seiner deutschen Freundin hatte er erst mal das Interesse an der Frauenwelt im allgemeinen verloren. Ich denke, dass er nach dieser unglücklichen Phase besonders anfällig für dieses ganze Beznessding war.
Das er dachte, er könne dieses "Biest zähmen" glaube ich nicht. Vielmehr hat er sie nicht so gesehen, soll heißen, er hat ihr wahres Gesicht nicht erkannt und ihre Macken verdrängt. Außerdem sind wir beide, wie du schon richtig erkannt hast noch ziemlich jung. Ihm fehlte, glaube ich, die Lebenserfahrung um zu erkennen, was da gerade passiert.
Die deutsche Frauenwelt ist für meinen Bruder übrigens nicht tabu, eher die tunesische.
Daran das die Beziehung damals mit seiner deutschen Freundin gescheitert ist, gibt er ja nur der Distanz die Schuld.
Er sagte mal zu mir, dass er an deutschen Frauen die Direktheit, Ehrlichkeit, Zielstrebigkeit und Unabhängigkeit mag, die arabische Frauen meistens nicht haben.
Natürlich gibt es überall gute und schlechte Menschen, aber seine Erfahrungen haben ihn von tunesischen Frauen erstmal ziemlich abgeschreckt.
Übrigens, seine deutsche Ex-Freundin hat sich vor kurzem gemeldet. Sie will im Sommer für zwei Wochen aus Kanada herkommen und Familie und Verwandte zu besuchen. Vielleicht geht da ja noch was? :D Würde mich jedenfalls freuen und selbst wenn nicht, eine gute Freundin, mit der man über alles reden kann, könnte meinen Bruder vielleicht auch auf den richtigen Weg bringen.

Horst E.
Beiträge: 328
Registriert: 04.04.2008, 21:05

Beitrag von Horst E. » 30.04.2009, 09:20

Anaba hat geschrieben:Liebe brighterstar,

vielleicht kannst du dich an den User Horst erinnern.
In dem Fall war die ganze Familie involviert. :evil:
Hallo Anaba,

ich kam eben zufällig zu diesem THema. Mir ging eine Lampe nach der anderen auf.

Nun lese ich Deinen Kommentar und schon ist es sehr hell um mich herum.

Es gibt zu meinem Fall täglich Neuigkeiten, eine davon habe ich ja bei der Geschichte kürzlich geschrieben. Es gibt aber noch mehr, viel mehr.
Kurz gesagt, das alles war keine gute Idee und sie ist dabei nicht gut weg gekommen.

"Lügen haben doch kurze Beine" oder "wer zuletzt lacht..."

So wird auch diese Tunesierin auf lange Sicht nicht dauerhaft den gewünschten Erfolg haben und kein so lockeres Leben haben, wie sie es sich mit Geld vorstellen mag. Geld ist nicht alles!.

Später einmal mehr unter der Geschichte.
Lieben Gruß

"Keines Menschen Gedächtnis ist so gut, dass er ständig erfolgreich lügen könnte."
ABRAHAM LINCOLN

Das gilt auch für Beznesser, wir müssen nur darauf achten!

Gesperrt