Islamisches Scheidungsurteil

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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Malina
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Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Malina » 30.04.2013, 15:37

Hallo,

ich wurde letztes Jahr im Heimatland meines Ex-Mannes auch nach islamischen Recht geschieden. Davor habe ich mich einige Zeit geweigert, hier zum Notar zu gehen, damit er die Scheidung dort einreichen kann, da er mir partout nicht die vereinbarte "Morgengabe" zahlen wollte. Schließlich drohte er mir, keinen Unterhalt mehr zu zahlen. Ich hatte keine Lust auf einen Streit und ging schließlich doch zum Notar. Bis heute habe ich keine Bestätigung über diese Scheidung von ihm erhalten (er ist inzwischen wieder verheiratet mit einer Frau aus seinem Land - wie sollte es auch anders sein). Er verweigert es, mir diese Bestätigung zukommen zu lassen (sagt auch, er hat sie nicht mehr und müsste selbst eine neue beantragen) und antwortet inzwischen auch nicht mehr auf meine Mails. Weiß hier im Forum jemand, ob er verpflichtet ist, mir eine Kopie des Urteils zu geben? Ist es richtig, dass der Mann keine Morgengabe zahlen muss, wenn die Frau die Scheidung einreicht, selbst wenn er sie jahrelang gedemütigt hat und sie keine andere Möglichkeit mehr gesehen hat?

LG
Malina

kati3366
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von kati3366 » 30.04.2013, 15:41

Geht es jetzt rein um islamische Grundsätze ?
Oder auch um weltliche Gesetze ?

Mich irritiert das "Zahlen müssen" der Morgengabe etwas ( mehr ).

Um welches Land geht es denn ?
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Malina
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Malina » 30.04.2013, 16:05

In erster Linie interessiert mich, ob ich ein Anrecht auf das schriftliche Urteil habe. Und wie ich an dieses herankommen kann, wenn er sich stur stellt. Wie wird denn da unterschieden bei den weltlichen Gesetzen und islamischen Grundsätzen, wenn es um das Zahlen der Morgengabe geht? Mein Ex ist aus dem Libanon.

Evelyne
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Evelyne » 30.04.2013, 16:17

Liebe Malina,
an das Scheidungsurteil (falls eines existiert) kommst Du nur durch einen Anwalt, der im Libanon zugelassen ist. Ich würde es auf jeden Fall auf der libanesichen Botschaft (hier alle Kontaktdaten in Berlin und Frankfurt)
http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Laend ... banon.html
versuchen, die haben auch eine Liste deutschsprechender Anwälte vor Ort.
Immerhin ist es möglich, das Du dort garnicht geschieden bist.
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Evelyne
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Evelyne » 30.04.2013, 20:12

Frage: wurde die Ehe in Deutschland rechtsgültig eingetragen, oder hast Du nur islamisch geheiratet?
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Malina
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Malina » 01.05.2013, 10:33

Also ich habe zuerst in Deutschland geheiratet und ein Jahr später noch mal islamisch. Die Ehe in Deutschland wurde 2011 geschieden. Über diese islamische Heirat habe ich keine Unterlagen vorliegen. Ich weiß nur, dass 1000 Dollar im Falle einer Scheidung vereinbart wurden. Die will er natürlich nicht zahlen, weil er sagt, das gelte nur, wenn der Mann die Scheidung einreicht. Im Grunde hat er das eigentlich auch. Die Scheidung in Deutschland habe zwar ich beantragt, aber die islamische hat er kurz nach der deutschen Scheidung im Libanon beantragt. Ich kann es mir leider nicht leisten, einen Anwalt zu nehmen. Schon bei der deutschen Scheidung wurde nur der Versorgungsausgleich geregelt, sonst nichts, da ich keinen Anwalt gefunden habe, der über Beratungsschein/Prozesskostenhilfe gearbeitet hätte. So ging nur eine Online-Scheidung. Mein Ex hat fast den gesamten Hausstand inkl. Auto behalten, hatte keine Umzugskosten, da er im Haus wohnen geblieben ist und er musste nur kurze Zeit Unterhalt für mich zahlen. Wenn ich sehe, was eine Bekannte von mir bekommen hat (5 Jahre Unterhalt für sich selbst, obwohl sie auch Teilzeit arbeitet und mehr verdient als ich), ist er wirklich sehr billig weggekommen. Selbst die Scheidungskosten beliefen sich für ihn nur auf 200 €. Manchmal frage ich mich wirklich, warum ich viel zu lange so gutmütig war und nicht viel früher gegangen bin als die Kinder noch klein waren. Er hat mich eigentlich von Anfang an belogen, betrogen, erpresst, manipuliert und immer nur an sich gedacht. Und um vor der Umgebung immer noch als der tolle Ehemann dazustehen, hat er gewartet bis ich die Scheidung eingereicht habe.

Malina
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Malina » 01.05.2013, 12:21

Hallo Blume,

das mit dem Beratungshilfeschein stimmt schon. Ich habe erst letzten Sommer wegen einem Arbeitszeugnis einen Anwalt angerufen, der mir bestätigt hat, dass es inzwischen sehr schwer ist, überhaupt noch an einen Beratungsschein zu kommen. Fakt ist ja, die Anwälte zahlen drauf, wenn sie auf Beratungsschein arbeiten, deshalb hat auch die Anwältin, bei der ich das Trennungsjahr eingereicht hatte und nach einem Jahr die Scheidung einreichen wollte, abgelehnt, weiter auf Beratungsschein für mich zu arbeiten. Vielleicht ist es auch je nach Stadt oder Bundesland verschieden. Mein Ex weiß schon, dass ich da nicht viel unternehmen kann, weil ich nur knapp über dem Hartz IV-Satz liege mit meinem Einkommen + Unterhalt für das Kind + Kindergeld. Ich lebe in einer Stadt, wo leider alles sehr teuer ist. Deshalb weigern sich die Anwälte warscheinlich auch, auf Beratungsschein zu arbeiten, geschweige denn, dass man überhaupt einen bekommt vom Amtsgericht.

Trotzdem danke für deine Antwort!
Malina

Efendi II
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Efendi II » 01.05.2013, 18:12

Man sollte eben erst dann heiraten, wenn man sich das Geld für die Scheidung zusammengespart hat.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Malina
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Malina » 01.05.2013, 20:31

Efendi, wie soll ich diesen Spruch verstehen? Wenig geistreich.

Haram
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Haram » 02.05.2013, 03:25

@ Malina

Das heißt bestimmt : Wer Geld für ne Heirat hat, sollte auch Geld für eine Scheidung haben,
und die Kosten dafür nicht auf die Allgemeinheit ( Steuerzahler ) abwälzen.

Gruss
haram
Die grösste aller Kampfkünste ist Jura

brighterstar007

Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von brighterstar007 » 12.05.2013, 01:18

Hallo Malina,

wie ich unter der Rubrik TV/News schrieb, gibt es eine gute Reportage der BBC zum Thema "Islamische Heirat bzw.
Scheidung" in Great Britain (auf englisch). Dort lagen die Fälle etwas anders : Die Frauen hatten nur nach islamischem
Recht, nicht aber zivil-rechtlich/standesamtlich geheiratet und konnten deshalb nur von einem islamischen Mediator/ Friedensrichter -wohlgemerkt mitten in ENGLAND - geschieden werden.
Es gibt inzwischen Proteste, da sie - im Gegensatz zum Mann - 400,-Britische Pfund (oder Euro ?) zahlen müssen und
weitere Diskriminierungen.
Es referierte eine englische Fachanwältin zu der Problematik. Dort war das juristische Hauptproblem, dass
die Ladies nur nach islamischem Recht verheiratet waren.

Liebe Grüße

Brighterstar

Moppel
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Moppel » 12.05.2013, 09:46

Malina hat geschrieben:Efendi, wie soll ich diesen Spruch verstehen? Wenig geistreich.
Der Spruch ist geistreich, denn er spiegelt die Realität (für Mann) wieder.
Frauen können in der Beziehung um einiges sorgloser sein.

@ Topic
wie ich unter der Rubrik TV/News schrieb, gibt es eine gute Reportage der BBC zum Thema "Islamische Heirat bzw.
Scheidung" in Great Britain (auf englisch). Dort lagen die Fälle etwas anders : Die Frauen hatten nur nach islamischem
Recht, nicht aber zivil-rechtlich/standesamtlich geheiratet und konnten deshalb nur von einem islamischen Mediator/ Friedensrichter -wohlgemerkt mitten in ENGLAND - geschieden werden.
Es gibt inzwischen Proteste, da sie - im Gegensatz zum Mann - 400,-Britische Pfund (oder Euro ?) zahlen müssen und
weitere Diskriminierungen.
Es referierte eine englische Fachanwältin zu der Problematik. Dort war das juristische Hauptproblem, dass
die Ladies nur nach islamischem Recht verheiratet waren.
Wenn die Damen so blöd sind, dann sollen sie auch die Konsequenzen tragen.
Der Skandal liegt darin das europäische Staaten diese Art "Ehe" überhaupt dulden.
Gruß
Moppel

Nebelwolke
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Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von Nebelwolke » 12.05.2013, 14:42

Malina hat geschrieben:Also ich habe zuerst in Deutschland geheiratet und ein Jahr später noch mal islamisch. Die Ehe in Deutschland wurde 2011 geschieden. Über diese islamische Heirat habe ich keine Unterlagen vorliegen. Ich weiß nur, dass 1000 Dollar im Falle einer Scheidung vereinbart wurden. Die will er natürlich nicht zahlen, weil er sagt, das gelte nur, wenn der Mann die Scheidung einreicht. Im Grunde hat er das eigentlich auch. Die Scheidung in Deutschland habe zwar ich beantragt, aber die islamische hat er kurz nach der deutschen Scheidung im Libanon beantragt. Ich kann es mir leider nicht leisten, einen Anwalt zu nehmen. Schon bei der deutschen Scheidung wurde nur der Versorgungsausgleich geregelt, sonst nichts, da ich keinen Anwalt gefunden habe, der über Beratungsschein/Prozesskostenhilfe gearbeitet hätte. So ging nur eine Online-Scheidung. Mein Ex hat fast den gesamten Hausstand inkl. Auto behalten, hatte keine Umzugskosten, da er im Haus wohnen geblieben ist und er musste nur kurze Zeit Unterhalt für mich zahlen. Wenn ich sehe, was eine Bekannte von mir bekommen hat (5 Jahre Unterhalt für sich selbst, obwohl sie auch Teilzeit arbeitet und mehr verdient als ich), ist er wirklich sehr billig weggekommen. Selbst die Scheidungskosten beliefen sich für ihn nur auf 200 €. Manchmal frage ich mich wirklich, warum ich viel zu lange so gutmütig war und nicht viel früher gegangen bin als die Kinder noch klein waren. Er hat mich eigentlich von Anfang an belogen, betrogen, erpresst, manipuliert und immer nur an sich gedacht. Und um vor der Umgebung immer noch als der tolle Ehemann dazustehen, hat er gewartet bis ich die Scheidung eingereicht habe.
Such einfach mal im I-net; hier die Seite ist z. B. ganz interessant:

http://www.haufe.de/recht/familien-erbr ... 77708.html

Was den Anwalt angeht, kann ich das nicht verstehen! Auch da kannst Du bestimmt bei gelbe Seiten suchen und einfach anrufen. Du wirst mit Sicherheit einen finden! Ansonsten wie hier bereits geschrieben Beschwerde einlegen!

Was für Anwälte hast Du denn gefragt? Super-Top-Staranwälte? Da kann es natürlich passieren, dass die ablehnen (oder der Einsatz / die Motivation zu wünschen übrig lassen). Die haben ja genug Mandanten, die im Geld schwimmen wie Dagobert Duck....

Auch muß man schon lange nicht mehr zum Amtsgericht, um einen Beratungsschein zu bekommen; zumindest bei uns in NRW nicht.

Zwar war ich zuletzt vor ca. 18 Monaten beim Anwalt, aber damals wurde auch wieder anstandlos akzeptiert, dass ich - zum damaligen Zweitpunkt zumindest - einen Beratungssschein brauchte.
Ich mußte meine Unterlagen mitbringen (über Einkommen) und die Anwältin hat für mich den Rest erledigt; nix mehr mit Amtsgericht!

Bei meiner Freundin war es auch so Anfang des Jahres. Sollte mich echt wundern, wenn Du keinen Anwalt findest...

brighterstar007

Re: Islamisches Scheidungsurteil

Beitrag von brighterstar007 » 12.05.2013, 16:02

Ihr Lieben,

meinerErinnerung nach waren die Frauen großenteils britische/orientalische Muslime - eine war auf alle
Fälle konvertiert, wobei ich nicht mehr weiß, ob sie diejenige war, die für die Reportage " undercover "
( Superwortspiel : to cover , (sich) bedecken, wobei sie im vorliegenden Fall tatsächlich auch kleidungsmäßig
"undercover" /unter dem "Schutz" /unerkannt des Gewandes/der Kopfbedeckung gewesen wäre...) für die
BBC tätig war oder ob es eine-von-ihr- Befragte war.
Ein schwacher Trost für uns : Nur, wer sich unterlegen/bedroht fühlt, muss versuchen, jemanden "Fremdes" im
Sinne von weiblichem Geschlecht, als Vertreter des anderen Geschlechtes zu unterdrücken, zu kontrollieren
oder "niederzumachen".
Das sagt mehr über das arme Schwein aus, welches dies tut, als über das "Ziel" seiner Aggression/ Unsicherheit.

Liebe Grüße

Brighterstar

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