Wissende und Unwissende

Wie lebe ich heute. Was habe ich geändert. Wie habe ich Bezness verarbeitet. Der "Neuanfang".

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kkj
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von kkj » 13.04.2014, 19:34

Zum Thema Zeit heilt alle Wunden - ja/nein?

Doch, tut es. Aus den Augen, aus dem Sinn - jede Erinnerung, jeder Schmerz verblasst mit der Zeit. Und wenn man so weit ist, dass man sich wieder aufrappeln kann, kommt das Selbstvertrauen fast von alleine. (Wenn dem NICHT so sein sollte, muss man sich Unterstützung holen, sei es die beste Freundin, ne neue Frisur, Therapie oder sonst was.)

Ich habe eine gedankliche Kommode, mit vielen unterschiedlich großen Schubladen. Und alle Gedanken und Sorgen, die ich jetzt nicht haben will, weil die zu sehr schmerzen oder ich das Problem jetzt eh nicht lösen kann, schließe ich ein. Große in große Schubladen, kleine in kleine. Und wenn die Kraft reicht oder die Zeit passt, werden die Schubladen geöffnet. Manche auch nie wieder.

Mir ist es gelungen, alle Ex-Beziehungen mit schönen Erinnerungen zu belegen, auch wenn ich weiß, es gibt auch weniger schöne, bis ganz schlimme (diese allerdings nicht mit "meinem" Türken, sondern einem kreuzkonservativen Deutschen). Ich will mich nicht ewig mit negativen Gedanken beschäftigen, ich will zurückschauen in mein Leben und viel Gutes sehen.
LG
kkj

Levent
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von Levent » 13.04.2014, 21:21

Hallo kkj,

das ist ja jetzt eine spannende Diskussion. Zeit ist ein Faktor, kein Wunderheiler, da könnten sich die Menschen theoretisch in die Ecke setzen und nur ihre Zeit absitzen

Heilen kann der Mensch sich nur selbst. Zeit kann das fördern, doch spielt sie eine passive Rolle. Unser Unterbewußtsein hat alles, was uns in irgendeiner Art und Weise emotional berührt hat gut und sicher abgespeichert. Ob wir das wahr haben wollen oder nicht.

Da wundert man sich oft, warum Dinge, die vielleicht vor 5, 10…20 Jahren so schön unter den Teppich gekehrt wurden, nun plötzlich wieder aufbrechen. Ja, diese Dinge wurden nie bereinigt und plötzlich, wie aus dem Nichts heraus, sind sie wieder da. Alle sind verwirrt und erstaunt, weil alle dachten, diese Sache war längst erledigt ,war sie aber nicht. Die Wunde war nur oberflächlich zu. Das Leid, der Schmerz, die unangenehmen Gefühle sind wieder da und werden ständig neu erlebt.

Wenn die Zeit genutzt wird um sich mit bestimmten Dingen auseinander zu setzen, dann unterstützt sie dabei, aber wichtig ist dabei die Auseinandersetzung.

Liebe Grüße Levent

Levent
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von Levent » 13.04.2014, 21:37

Liebe Corinna,

danke für deine Antwort, und du machst überhaupt keine Mühe. Sinn eines Hilfeforums ist die Unterstützung anderer Menschen, und das macht jede/jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten und auf seine Art und Weise. Und du hast die Freiheit dir aus den Antworten das heraus zu filtern was in deinen Augen hilfreich für deine Situation ist.

Das Verlieben und spätere Lieben geschieht auch nicht von heute auf morgen, das bedarf einer gewissen Zeitspanne. Das Entlieben dauert leider länger ähnlich wie bei der Gewichtsabnahme. Ich nehme in drei Monaten zehn Kilo zu, brauche aber mindestens fünf Monate um diese wieder abzunehmen. Oder ich gebe in einer Woche sehr viel Geld aus, es dauert aber fast ein Jahr bis ich es der Bank komplett zurück gezahlt habe. Das sind jetzt profane Beispiele, tragen aber zum besseren Verständnis bei.

Du setzt dich sehr bewußt und wie schon geschrieben tiefgründig mit dir und dem Geschehenen auseinander, ohne verbittert oder weinerlich zu wirken, obwohl du allen Grund dazu hast.

Veränderung bei Menschen tritt nur ein wenn es in die Tiefe geht, was zugleich ein schmerzlicher Weg ist. Wer nur an der Oberfläche schwimmt bleibt in seiner persönlichen Entwicklung stehen und entwickelt sich von daher auch nicht weiter. Natürlich hättest du die Option dicht zu machen, Mauer aufzubauen, noch höhere Mauer wegen Selbstschutz, und kaum mehr darüber zu sprechen oder zu schreiben. Aber das gefährliche an diesen Mauern ist, sie halten nicht lebenslang und können auch wieder einstürzen.

Und es ist sehr wichtig, das du deine kostbare Lebenszeit auch noch für andere Dinge offen läßt – Besuch der Freundin etc. Und die Zitate von Charlie Chaplin gefallen mir sehr.

Ich wünsche dir noch einen schönen restlichen Sonntag, liebe Grüße Levent

kkj
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von kkj » 14.04.2014, 00:17

Natürlich ist Zeit kein Wunderheiler. Aber mit der Zeit gewinnt man Distanz, auch zu den eigenen Gefühlen, und damit die Fähigkeit, so manches Problem oder Gefühl ganz nüchtern und sachlich zu betrachten, ohne im Schmerz und Trauer zu versinken.

Ich hab nach der Trennung von "meinem" Türken ganz in Bridget Jones-Manier da gehockt, ne Woche durchgehend geheult und meine Trauer rausgeschrien, gesungen, geschrieben und nochmal geheult. Heute denke ich - wozu? War eh schon klar, dass ich diese Entscheidung treffe, und ich war diejenige, die sich getrennt hat.

Die Trauerphase war richtig und wichtig. Zum damaligen Zeitpunkt. Aber dann hieß es, Kopf hoch, Krone richten, weitermarschieren. Wenige Monate später hatte ich eine neue Beziehung, mit einem Menschen, bei dem ich wirklich das Gefühl hab, angekommen zu sein. Wir haben natürlich auch unsere Probleme, sind ja beide Gebrauchtmodelle und verbrannte Kinder, aber es läuft auf einem ganz anderen Niveau ab.

Wie lange jeder für sich braucht, um wieder "heil" zu werden, ist natürlich sehr individuell. Gefährlich finde ich, wenn man zu sehr in der Vergangenheit hängen bleibt und nach Antworten sucht, die es ggf. niemals geben wird.
LG
kkj

Corinna
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von Corinna » 14.04.2014, 17:06

Hallo KKJ,

Du schreibst als Überschrift: " Zum Thema Zeit heilt alle Wunden - ja/nein?" und gehst dann auf dieses Thema ein, schilderst Deinen Standpunkt.

So weit ich es verstanden habe, machen die Frauen (und Männer), die gebeznesst werden, alle eine ganz ähnliche Geschichte durch. So jedenfalls verstehe ich die Beiträge im Forum (verliebt machen, unter Druck setzen, abzocken - sehr verkürzt gesagt). Die Frauen als solche sind aber sehr unterschiedlich in allem. Sie kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten, sind unterschiedlich im Alter, in der Lebenserfahrung usw.. Beim Lesen habe ich den Eindruck, daß jede Frau mühsam ihren eigenen Weg aus allem heraus findet.

Ich gehe meinen Weg und bemühe mich dabei, ab und zu nach links und rechts zu gucken, weil ich sehr wohl von anderen lernen kann. Manchmal bringt mich auch die Information, wie andere mit der Situation umgehen in sofern weiter, als ich es zwar nicht so mache wie gelesen, als ich aber durch das Gelesene für mich eine weitere, neue Möglichkeit finde.

Deshalb ist es für mich ganz wichtig die Meinungen von anderen zu hören bzw. zu lesen. Am besten läuft es für mich, wenn ich einen Rat bekomme und dann das tue, was ich will. Auch wenn ich anderen einen Rat gebe, hoffe ich, daß dieser Rat sie weiterbringt und ich erwarte nicht, daß sie meinem Rat folgen (natürlich ist das manchmal nicht so einfach auszuhalten, daß andere nicht das tun, was ich rate. Hier bin ich noch nicht so weit, wie ich gern wäre….) Aber aufs Ganze gesehen ist es besser für die andere Person und auch für die Beziehung zu der anderen Person, wenn die andere Person ihren eigenen Weg geht.

Du schreibst: " Die Trauerphase war richtig und wichtig. Zum damaligen Zeitpunkt. Aber dann hieß es, Kopf hoch, Krone richten, weitermarschieren. Wenige Monate später hatte ich eine neue Beziehung, mit einem Menschen, bei dem ich wirklich das Gefühl hab, angekommen zu sein. "

Ich freue mich, daß Du jemanden gefunden hast, bei dem Du das Gefühl hast angekommen zu sein.

Liebe Grüße
Corinna

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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von Corinna » 14.04.2014, 17:07

Liebe Levent,

ja, das ist jetzt eine spannende Diskussion. Ich weiß von jemand, bei der sind Dinge nach extrem langer Zeit wieder hochgekommen und sie hat eine Trauma - Therapie gemacht. Auch insofern bin ich "gewarnt" und versuche mich jetzt auseinanderzusetzen. Zumal ich ja die Unterstützung aus dem Forum und auch im Privaten habe. Und ich den Wunsch habe mich auseinanderzusetzen.

Deswegen freue ich mich auch, liebe Levent, daß es Dir keine Mühe macht bzw. es Dir der Mühe wert ist auf meine Beiträge einzugehen und dies in einer Weise, die ich als sehr hilfreich empfinde. Ja, ich habe die Freiheit mir das herauszufiltern, was ich möchte. Das ist wunderbar.

Ich danke Dir noch einmal für Deine Antworten und wünsche Dir einen schönen Abend
liebe Grüße
Corinna

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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von kkj » 14.04.2014, 18:26

Liebe Corinna,

ich finde, du machst das schon goldrichtig! In deinem eigenen Tempo, und du beschäftigst dich eben nicht NUR mit dem Thema. Das wäre das, was ich für gefährlich halte, wenn man sich in der Spirale der Gedanlen verhängt. Aber ich hab nicht den Eindruck, dass das bei dir der Fall ist, keineswegs. Ich schreibe es lediglich allgemein, vielleicht hilft es ja einem der unzähligen namenlosen Mitleser.

Und vielleicht laber ich ja auch nur Blödsinn, aber das war ganz gutgemeint nicht meine Absicht! :lol:
LG
kkj

Patty
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von Patty » 16.04.2014, 00:54

Hallo liebes Forum,

mich beschäftigt schon lange die Frage ob und wenn ja warum die Menschen denen wir begegnen wir diese in unser Leben ziehen.
Ich finde die Antworten darauf sowohl vage als auch gefährlich.
Sie können in einer Situation in der ABstand überlebenswichtig sein könnte oder sogar ist destabilisieren und weiter in die Abhängigkeit eines meist- Persönlichkeitsgestörten Beznessers /Psychopathen verstricken.

Guter Rat ist anscheinend nur sehr individuell zu geben. Ich fühle mich völlig aufgeschmissen- nirgendwo bekomme ich die Hilfe die ich brauche und auch das werte deute ich als vermeintliches Zeichen- was ich wiederum auch als Gefahr sehe. Und genau das sind vielleicht die gemeinten Grübelprozesse- die einen die zu einer Loslösung führen können un die anderen sich weiter im Strudel versuchen zurecht zu finden- entweder weil den Schmerz nicht aushalten wollend tiefer reingehend- auch wenn es paradox ist- ind er Hoffnung dass alles nur ein böser Traum ist oder ein Missverständnis- doch man kann schlechtes Verhalten nicht entswchuldigen- Egoismus und Ausnutzertum.

Ich bin auf die Seiten "Em-life" und darüber "narzismus net" gelangt. Auch sehr schlüssig. Vor allem die Seiten übe rden emtionalen Missbrauch finde ich sehr großartig.

Verwerflich finde ich mit diesen Erafhrungen ein Geschäft machen zu wollen. Ich finde wir sind verpflichtet alles als Non Profit weiter public zu machen. gerne bin ich bereit mitzuhelfen staatliche Fördergelder bewilligt zu bekommen, da es ohne Geld leider nicht funktioniert. Wie jede Vereinsarbeit udn ehrenamtliche Tätigkeiten.

Ich sehne mich nach der Antwort ob er bei einer anderen Frau sich anders verhalten würde- eine Frau die ihn händeln kann. Aber ich glaube die gibt es nicht ohne dass sie eben auch sehr manipulieren müsste. Aber ich will mich nicht an falschem Glauben hochziehen. Ich will die Wahrheit wissen. Und ich denke es liegt doch an mir. Ich fühle mich sehr schlecht weil ich nicht erkenne was ich hätte wann anders machen sollen. Ich möchte auch wissen wenn es denn so ist- was er mir als Lehrmeister aufzeigen möchte. Ich meine wenn er mit mir im Bett ist war udn dann STeigerungen kamen von "du bist meine unanständige Frau" bis hin zu "Sag dass Du meine unanständige Frau bist, sag ja" weiter zu "Du bist meine kleine Nutte" Meine Sklavin" Und mir da auf den Allerwertesten kräftig immer weiter schlägt.Im Rahmen von Rollenspielen kann man das wem es gefällt ja ausleben- aber was bitte geht in dem Kerl vor, dass er an mir irgendwas abzuarbeiten scheitn und warum fühle ich mich so überrumpelt und sprachlos dann. Es ist komplex und vielschichtig und ich verstehe einfach nicht was er abzieht und ob ich allem eine Gewichtung und Bedeutung einen Plan zurodnen muss, den er im Hinterkopf hat.

Ich brauche da eure Rückmeldungen und Erafhrungsaustausch. Ich fühle mich wie von einem Insekt gestochen sobald er in meienr Nähe ist- ich bin dann wie betäubt ausgewechselt- schaffe es weinigeZeit bei mir zubleiben bevor ich dann wieder abgleite und nicht sagen kann welcher Moment das ist.

Meien Psychologin sagte das sei die Manipulation- aber wie habt ihr das denn alles erlebt- ich meine ich habe meine Geschichte mit Evelyne schon kurz gefasst-und dennoch ist sie unbegreiflich wenn man sie so liest- die vielen kleinen Prozesse innerhalb dieses Zeitraffertempos sind kaum nachzuvollziehen die unbewusst und geschickt ablaufen. Und ich bin der Meinung hier müsste driingend Aufklärungsarbeit erfolgen- wie Menschen anderen schaden können und welche Selbstschutzmechanismen es gibt. Ich weiss mir nicht zu helfen- und in Gottest Namen- was soll ich aus diesen Geschichten lernen??Ich bitte um AUfklärung.

Darf ruhig weh tun:-) Bin kritikfähig und zäh. :idea:
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Corinna
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von Corinna » 16.04.2014, 18:59

Liebe Patty,

Dein Beitrag hat mich sehr betroffen gemacht. Ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich alles nachvollziehen kann. Deswegen möchte ich mich zu Deinem Beitrag auch inhaltlich nicht äußern. Ich bin froh, daß Du bei einer Psychologin bist und hoffe sehr für Dich, daß es die richtige für Dich ist, daß Du bei ihr gut aufgehoben bist und Du zu den Antworten und der Hilfe kommst, die Du brauchst. Bzw. hoffe ich sehr, daß andere hier im Forum Dir weiterhelfen können.

In einem anderen Beitrag von Dir habe ich gelesen, daß Du auch vergewaltigt wurdest. Hast Du schon einmal überlegt mit dem Notruf für vergewaltigte Frauen Kontakt aufzunehmen?

Ich wünsche Dir alles Liebe
Corinna

Patty
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Re: Wissende und Unwissende

Beitrag von Patty » 24.04.2014, 00:13

@Blume

ja gute Idee-bin noch nicht so vertraut mit dem Forum was hier die richtige Orientierung meines Wortpurzelsalats ist :wink:

LG
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