Ich will meine Ruhe

[Wüstenblume33]

Hallo Ihr Lieben,

vorgestern hat mich fast der Schlag getroffen, als ich meinen Exmann sah, der eigentlich in Tunesien sein sollte. Seit längerer Zeit haben die kinder und ich keinen kontakt mehr zu ihm gehabt, er hat ihn abgebrochen. Seine Vermieterin hat mir mitgeteilt dass er nach Tunesien gegangen ist und nicht mehr zurückkommt. Ich weiss nicht was er hier vorhat (mit Kindsentführung hatte er mir gedroht, es lief begleiteter Umgang bis er ihn abbrach). Was ratet ihr mir? Ich bin so nervös. Ich hatte nun so lange eine absolut stressfreie Zeit, die Kinder sind aufgeblüht. Ich hatte ein Gefühl der Sicherheit, weil ich hoffte, er habe nun endlich verstanden dass alles kaputt ist. Geschieden sind wir. Ich bin dankbar für Eure Ratschläge.


Viele Grüße

[Candy]

Liebe Wüstenblume,

ich kann mir sehr gut vorstellen, wie du dich jetzt fühlst. Es muss ein Schock gewesen sein, dem Mann zu begegnen, der dir so viel Leid angetan hat. Angst und Unsicherheit sind plötzlich wieder da, erlebtes wird wieder präsent und zu allem kommt die Unwissenheit hinzu, was er wohl im Schilde führt.

Momentan bleibt dir sicherlich nichts weiter übrig, als nur sehr gut aufzupassen.
Vielleicht gibt dir der eine oder andere User hier im Forum einen besseren und brauchbaren Tipp.
Mangels Erfahrung kann ich das leider nicht, aber es ist mir ein Anliegen, dir ganz viel Mut und Kraft zu wünschen.
Bleib bitte stark und vor allen besonnen, vielleicht hat er gar nichts mit dir/euch im Sinn, ich wünsch es dir so sehr,

[Anaba]

Liebe Wüstenblume,

diese Angst wird dich, wie viele andere Mütter, die binational verheiratet waren, begleiten.
Erst wenn deine Kinder größer sind wird sie kleiner werden.

Wie Candy schon geschrieben hat, kannst du leider nur wenig tun.
Du darfst die Kinder nicht aus den Augen lassen. Mache Nachbarn, Familie und Freunde mobil.
Sie sollen alle verstärkt mit auf deine Kinder achten.
Auf jeden Fall müssen Schule, Hort oder Kita Bescheid wissen.
Sie dürfen die Kinder niemals jemandem mitgeben, ohne Absprache mit dir.
Sollte dir zu Ohren kommen, dass er, evtl vor Zeugen, mit Mitnahme der Kinder droht, dann zeige ihn sofort bei der Polizei an.
Wenn er deine Telefonnummer noch hat, untersage den Kindern in der nächsten Zeit ans Telefon zu gehen.
Sollte er dich kontaktieren, nimm die Gespräche auf.

Ich wünsche dir Kraft für die nächste Zeit

[Anaba]

Ich empfehle dir, dich bei kindesentzug24 anzumelden.
Hier kannst du dich über Kindesentzug austauschen und viele wertvolle Tipps erhalten.

Ich stelle dir mal ein, was dort zur Vorbeugung geraten wird:


Prävention. Kindesentzug und Kindesentführung erkennen und verhindern.
DDie Gefahr eines internationalen Kindesentzug ist grundsätzlich ernst zu nehmen so dass ein frühzeitiges handeln oder eingreifen möglich ist. Dies gilt besonders, wenn sich ein internationaler Kindesentzug oder eine internationale Kindesentführung außerhalb eines Vertragsstaates des Haager Abkommen abzeichnet. Hierbei sind, wie an anderer Stelle beschrieben, die rechtlichen Möglichkeiten einer Kindesrückführung sehr begrenzt.

Bessere Chancen auf eine internationale Kindesrückführung ergeben sich bei einer Kindesentführung ins Ausland, welches dem Haager Abkommen beigetreten ist. Eine Kindesrückführung oder ein Rückführungsverfahren kann unter Umständen sehr viel Zeitaufwand und einen hohen finanziellen Aufwand mit sich führen, ganz abzusehen von der gesundheitlichen und seelischen Belastung für den von der internationalen Kindesentführung betroffenen Elternteil. Hierbei darf natürlich nicht die Belastung des entzogenen Kindes außer Acht gelassen werden, welche sehr oft eine soziale Verschlechterung mit sich führt.

Vor einer Kindesentführung wird die Absicht derer häufig durch einen Elternteil unterschwellig angedeutet oder gar ausdrücklich erklärt oder sogar damit gedroht. Erhärten sich die Anzeichen für einen internationalen Kindesentzug oder eine Kindesentführung ins Ausland beachten bitte nachfolgende Punkte:

Pässe und Geburtsurkunden der Kinder an einem sicheren Ort deponieren.
Einer Eintragung in den Pass des verdächtigen Elternteils widersprechen.
Darauf achten, ob das Kind plötzlich nicht verhältnismäßige Impfungen erhält oder erhalten soll.
Reisebüros in der Nähe, oder “Stammreisebüro” mit der Bitte um entsprechende Meldung informieren.
Beantragung des Sorgerechts zumindest des Aufenthaltsbestimmungsrecht beim zuständigen Familiengericht.
Registrierung der Kinder bei den Grenzbehörden beantragen, um die Ausreise zu verhindern. Hierzu müssen sie jedoch über das gerichtlich zugesprochene Sorgerecht oder zumindest das Aufenthaltsbestimmungsrecht verfügen. Dieser Beschluss sollte ausdrücklich die Bitte der Registrierung der Kinder bei den Grenzbehörden enthalten. Siehe auch “Grenzsperre”.
Kindergarten und Schulen über die Situation informieren und um erhöhte Aufmerksamkeit bitten. darauf hinweisen, dass das Kind nur von ihnen persönlich oder durch bevollmächtigte abgeholt werden darf.
Die Botschaft des Heimatlandes des drohenden Elternteils informieren, mit der Bitte, den Kindern keine Pässe auszustellen.
Da immer wieder Kindesentführungen während der Ausübung des Besuchsrechts vollzogen werden, kann beim zuständigen Familiengericht, bei begründetem Verdacht ein “eingeschränktes“ oder begleitetes Besuchsrecht beantragt werden.



Quelle: kindesentzug24

[dickfrosch]

Hallo liebe Wüstenblume,

falls du, und das vermute ich, schulpflichtige Kinder hast nimm unbedingt Kontakt zum Rektor und dem Kollegium auf. (Ich habe es in Ermangelung der Zeit nicht genau nachgelesen wie alt die sind.) Es ist, falls dein Mann es wirklich will, relativ einfach für ihn in die Schule zu marschieren und die Kinder dort rauszuholen. Wenn die Lehrer kein Papier od. irgend etwas haben, müssen !!! sie die Kinder rausgeben. Sie sind gesetzlich dazu verplichtet. Dann reden, reden reden, zur Not verweise sie auf diese Seite hier, damit sie nachlesen können was alles bei euch schon lief. Das kann helfen, wenn du nicht wirlich schriftliche Unterlagen hast. Und es macht dich einfach glaubwürdiger. Leider kommt es nicht selten vor, dass Eltern während einer Scheidung alles mögliche über den anderen erzählen. Deshalb wundere dich nicht, wenn die zuerst mal skeptisch sind. Ausmachen, dass die Kinder nur gegen persönliche Abholung das Schulgebäude verlassen dürfen und solange im Klassenzimmer bleiben. Kann man im Gespräch mit Rektor und KL veranlassen, ohne dass jetzt alle Kinder davon etwas mitkriegen müssen. Keine Ahnung spezielle Hausikontrolle so als offizielle Erklärung.

Das wäre was mir so auf die schnelle einfällt



Grüße

[naschkatze]

Wenn die Lehrer kein Papier od. irgend etwas haben, müssen !!! sie die Kinder rausgeben. Sie sind gesetzlich dazu verplichtet.

Wenn er kein Sorgerecht hat ganz sicher nicht. Ich habe mir jetzt auch nicht die Geschichte von Wüstenblume durchgelesen, vielleicht könntest Du nochmal kurz in ein paar Sätzen den Stand der DInge zusammenfassen (Alter der Kinder, wer hat Sorgerecht und Aufenthaltsbestimmungsrecht, hat Dein Ex-Mann eine AE/NE für D oder ist er gar Deutscher...).

[Morgaine]

Genau, naschkatze, nur wenn er das Sorgerecht hat, dürfte er die Kinder mitnehmen.
Bei uns geben die Lehrer die Kinder nur an Personen weiter, die von den Eltern schriftlich angegeben wurden.

Liebe Wüstenblume, ich würde zur Vorsicht ein Gespräch mit der Lehrerin/ dem Lehrer suchen. Ich wünsche Dir, dass Angst und Nervosität (die ich gut nachvollziehen kann), nachlassen und Ihr ohne Einschränkungen unbehelligt weiterleben könnt.

[dickfrosch]

hallo nochmal,

habe die Schilderung von Wüstenblume so gelesen dass er nach Tunesien ging und dadurch den Kontakt abbrach. Deshalb dachte ich, wäre das Sorgerecht nie diskutiert worden und somit ging ich von einem gemeinsamen Sorgerecht aus, wenn auch nur auf dem Papier.
Wenn ich was falsch verstanden habe Sorry.

Grüße

[Daisy2510]

Hallo!
Bitte gib unbedingt überall bescheid, dass sie auf keinen Fall dem Vater übergeben werden dürfen. Gib an, an wen! Ich unterricht zB ca. 120 Kinder. Da kann ich nicht wissen, bei wem Vorsicht geboten ist. Hatte den Fall, dass ein Kind zB oft gefehlt hat, immer die Unterschrift vom Vater gebracht hat, auf den Entschuldigungen. Erst durch Zufall habe ich von der Mutter erfahren, dass der Vater kein Sorgerecht hat und das Kind mit Wissen des Vaters in der Schule gefehlt hat, aber nicht mit dem Wissen der Mutter.
Bitte werde dahingehend aktiv!
LG

[Wüstenblume33]

Guten Morgen,

allein dass ich Euere Tipps durchlese und feststelle, dass ich fast nicht mehr machen kann, wie ich schon getan habe. Ein Tip war dabei, den ich nun noch in Angriff nehmen werde. Anhängen kann ich noch einen: Man sollte auch am Standesamt einen Sperrvermerk erwirken lassen, damit dem Vater keine Geburtsurkunde ausgehändigt wird. Das passiert im Normalfall eh nicht, aber man weiss nie wie krumm etwas laufen kann. Das Gefühl der Anspannung bleibt leider. Es wäre einfach so gut, ein "normales" Leben zu führen. Man muss das Beste daraus machen. Glg an Euch!

[Franconia]

Hallo Wüstenblume,

deine Geschichte macht mich betroffen denn nach all den Jahren der Ruhe und des normalen Lebens jetzt so einen Rückschlag zu erleben, wieder die allgegenwärtige Angst - ich wünsche dir ganz viel Kraft.

Bau dir ein Netzwerk auf aus Nachbarn, Freunden, Familie, Schule/Hort, Vereinen (falls deine Kinder in einen gehen), gib allen bescheid das ER wieder da ist und bitte sie auf deine Kinder ein Auge zu haben und verdächtige Personen zu melden.

Führe "Tagebuch" wann er wie mit dir in Kontakt getreten ist, dich meinetwegen verfolgt hat, etc.
Je nach dem was vorgefallen ist und was er sich jetzt so ausdenkt wäre eine Kontaktsperre und/oder ein Näherungsverbot zu überlegen. Aber darüber solltest du dich am Besten mit deinem Anwalt beraten, denn der kennt deine/eure Geschichte und weiß was machbar ist. Den kannst du auch mal wegen einer (europaweiten) Grenzsperre fragen.
Auch die Frage nach Unterhalt würde ich jetzt, da er in D ist, klären, denn solange er hier ist, ist er dafür greifbar.

Sollte dein Ex Kontakt/Umgang mit den Kindern wollen, dann wirst du es ihm nicht verbieten können. Aber du kannst es alles übers Jugendamt laufen lassen, also wenn, dann wieder begleiteter Umgang. Auf einen persönlichen Kontakt mit ihm würde ich mich gar nicht erst einlassen sondern ihn strikt an deinen Anwalt oder eben ans Jugendamt verweisen wenn er was will.

[Evelyne]

Liebe Wüstenblume,
nicht nur das Sorgerecht ist wichtig, sonder vor allem das Aufenthaltsbestimmungsrecht.
Bitte kümmere Dich darum, falls Du es noch nicht hast.

[Wüstenblume33]

Hallo Ihr Lieben!

Hat hier jemand Erfahrung mit einer öffentlich-rechtlichen Namensänderung der Kinder?

Viele Grüße!

[Franconia]

Hallo Ihr Lieben!

Hat hier jemand Erfahrung mit einer öffentlich-rechtlichen Namensänderung der Kinder?

Viele Grüße!

Hallo Wüstenblume,

ich wollte eine Namensänderung für meine Kindern nach Scheidung und den ganzen Vorfällen bei uns.
Leider war das nicht so ohne weiteres möglich bzw. nur mit großem Aufwand (für den ich damals keine Kraft hatte), deshalb haben wir es gelassen.

Mir wurde damals folgendes gesagt:
- das schriftliche Einverständnis vom Vater ist immer nötig, auch wenn du das alleinige Sorgerecht hast.
- in begründeten Fällen z. B. wenn die Weiterführung des Vaternamens für das Kind schädlich wäre kann dieses Einverständnis vom Gericht ersetzt werden.

Genaue Auskunft was wie möglich ist kann dir aber auch dein zuständiges Standesamt geben. Die wissen dann auch welche Unterlagen du genau benötigst.