Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Ariadne
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Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Ariadne » 28.05.2014, 21:42

Ich grüße alle Forum-Leser, die Moderatoren und die Mitglieder,
ich bin neu hier. Meine Mutter hat mich gedrängt, mich hier anzumelden, mitzulesen und falls nötig Fragen zu stellen.
Ich verstehe ihre Sorgen, weil sie selber Opfer von Bezness geworden ist. Sie möchte mich vor einem schlimmen Schicksal schützen, das rechne ich ihr hoch an.
Nachdem ich mich hier durchgearbeitet habe, bin ich unsicher geworden.

Ich habe vor 3 Jahren Urlaub in Hammamet gemacht, meine Mutter hat mich begleitet, da sie ein paar Bekannte in der Umgebung hat.
Sie ist absichtlich nicht mit mir in die Altstadt gegangen, weil sie sagte, dass das ein Vespennest sei!
Ich wollte mir das trotzdem anschauen und habe dabei einen jungen Mann kennen gelernt, er ist ein kleiner Händler am Altstadtrand, sehr freundlich und nett,
sein Name ist Yxxxxx.
Er war sehr überrascht von meiner offenen Art und hat mir die Stadt gezeigt, er meinte es wäre nicht ratsam alleine durch die engen Gassen zu gehen. Wir haben uns unterhalten und haben festgestellt, dass wir ähnliche Ideen und Meinungen haben. Und ich musste feststellen, dass er recht hatte, die engen Gassen waren unheimlich. Nach dieser Aktion haben wir uns noch ein paar mal getroffen, zusammen Tee getrunken oder einfach mal auf einer Bank gequatscht. Ich hätte auch nicht gedacht, dass daraus eine Beziehung werden könnte, aber es ist geschehen. Ich bin jetzt in einer Sackgasse. Er möchte nicht nach Deutschland, ich möchte nicht nach Tunesien, das Thema Heirat wurde schon erwähnt, aber wir haben eingesehen, dass es zwecklos ist, wenn keiner von uns seine Heimat verlassen möchte und dazu kommt die Tatsache, dass ich älter bin als er. Und soviel ich über Tunesien erfahren habe, wird das dort nicht gut gesehen.

Meine Mutter hat mich gewarnt, sie meinte, er könnte ein Bezzie sein. Obwohl ich seitdem öfters Urlaub in Hammamet gemacht habe, hat er kein Geld von mir verlangt. Ab und zu hat er mich gebeten Kleinigkeiten mitzunehmen, die er mir dann bezahlen wollte. Manchmal habe ich das Geld angenommen, andere Male habe ich ihm es geschenkt. Es war nicht viel.
Unsere Kommunikation war meistens gut, nur eine Sache kommt mir ganz kommisch vor: es passiert, dass er 1-2 manchmal auch 3 Wochen nicht erreichbar ist, und auch nicht zurückruft. Er sagt entweder hat ein schlechtes Handy, mal kein Geld auf der Karte oder er ist müde, weil er im Sommer bis in die Nacht arbeiten muss. Seine Arbeit gefällt ihm auch nicht, aber er muss es machen, weil er in seinem Beruf keine Arbeit findet. Die Arbeitslosigkeit ist groß.
Jetzt weiss ich wirklich nicht, ob ich ihm das alles glauben soll. Hammamet ist wirklich schlimm, Bezness wird dort sehr intensiv praktiziert.

Ich schreibe hier in der Hoffnung, dass vielleicht Touristen ihn kennen gelernt haben oder etwas beobachtet haben. Sein Verkaufsstand ist unmittelbar an der Außenmauer der Altstadt gegenüber des Bräuhauses. Ich habe auch schon mal daran gedacht, es könnte sein, dass er auch andere Frauen oder Freundinnen hat. Wenn mich das Gefühl beschleicht, bin ich fast am Punkt meine Beziehung aufzugeben. Vielleicht hilft ihr mir mit ein paar Ideen, ich musste feststellen, dass es hier oft hilfreiche Tipps gegeben werden. Es gibt klar auch viele User (habe ich gelesen), die Spott oder verletzende Äußerungen parat haben, darauf werde ich nicht eingehen. Es tut mir leid, aber ich habe genug negative Erfahrungen gemacht in vielen Bereichen, Spott kann ich nicht mehr ertragen.
Lg Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
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Anaba
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Anaba » 28.05.2014, 21:49

Hallo Ariadne,

ich habe dich zwar schon im anderen Thread begrüßt, aber später bemerkt, dass deine Mutter unter deinem Namen geschrieben hat.

Herzlich willkommen im Forum.
Das Team von 1001 Geschichte wünscht einen guten Austausch.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Franconia
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Franconia » 28.05.2014, 23:00

Hallo Ariadne,

du schreibst
Ariadne hat geschrieben:Ich bin jetzt in einer Sackgasse. Er möchte nicht nach Deutschland, ich möchte nicht nach Tunesien, das Thema Heirat wurde schon erwähnt, aber wir haben eingesehen, dass es zwecklos ist, wenn keiner von uns seine Heimat verlassen möchte
wie soll es denn deiner Meinung nach weiter gehen?
Fernbeziehung und du fliegst alle paar Monate zu ihm für 1 oder 2 Wochen, in der Zeit dazwischen die Angst, er könnte etwas mit anderen Frauen haben oder sich gar in eine andere verlieben? Die Befürchtung hast du doch jetzt schon.
Du hast doch schon geschrieben, ihr habt eingesehen das es zwecklos ist weil keiner in die Heimat des anderen ziehen will, also was versprichst du dir langfristig von dieser Beziehung?
Wie lange, wie viele Jahre, willst du deine frei Zeit, deinen Urlaub und vor allem dein Geld noch in ihn investieren (auch wenn du ihm kein Geld gibst, der Urlaub will ja auch bezahlt werden)?
Ist es das Leben was du dir langfristig oder dauerhaft vorstellen kannst - nur für die paar Tage Gemeinsamkeit im Jahr zu leben, während das wahre Leben an dir vorbei zieht?
Ariadne hat geschrieben:Obwohl ich seitdem öfters Urlaub in Hammamet gemacht habe, hat er kein Geld von mir verlangt. Ab und zu hat er mich gebeten Kleinigkeiten mitzunehmen, die er mir dann bezahlen wollte. Manchmal habe ich das Geld angenommen, andere Male habe ich ihm es geschenkt. Es war nicht viel.
Unsere Kommunikation war meistens gut, nur eine Sache kommt mir ganz kommisch vor: es passiert, dass er 1-2 manchmal auch 3 Wochen nicht erreichbar ist, und auch nicht zurückruft. Er sagt entweder hat ein schlechtes Handy, mal kein Geld auf der Karte oder er ist müde, weil er im Sommer bis in die Nacht arbeiten muss.
er verlangt direkt kein Geld von dir, aber er gibt dir durch die Blume zu verstehen, dass er eigentlich deine finanzielle Unterstützung will (schlechtes Handy, kein Geld auf der Karte, lange und schlecht bezahlte Arbeit, etc)
Ariadne hat geschrieben:Seine Arbeit gefällt ihm auch nicht, aber er muss es machen, weil er in seinem Beruf keine Arbeit findet.
heißt übersetzt nichts anders als: hilf mir und hol mich hier raus, du weißt und siehst doch wie schlecht es mir geht.

Und aus dem Grund nehme ich es ihm auch nicht ab, dass er nicht doch mit einem Ticket nach Europa (D) liebäugelt, auch wenn es ihm sein Stolz (noch) verbietet den Wunsch bzw. die Forderung direkt anzusprechen (er wartet vielmehr bis du zu ihm sagst komm zu mir, hier ist/wird alles besser für dich). Und bis dahin, so gibt er dir durch die Blume zu verstehen, erwartet er eigentlich deine finanzielle Unterstützung, damit er nicht mehr zu seiner ach so schweren und ungeliebten Arbeit muss.

Überlege dir einfach mal - nur für dich - wie und wo du deine Zukunft siehst und damit liegt die Antwort eigentlich auf der Hand und du hast sie auch schon genannt
Ariadne hat geschrieben:aber wir haben eingesehen, dass es zwecklos ist, wenn keiner von uns seine Heimat verlassen möchte
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Levent
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Levent » 28.05.2014, 23:36

Hallo Ariadne,

erst einmal ein herzliches Willkommen von meiner Seite.

Hammamet bereise ich neben anderen Standorten seit Jahrzehnten, aber seit Mitte 2012 ist das Land kein Thema mehr für mich. Das hat einige Gründe wie unglaubliche Geldgier, Korruption, Scheinheiligkeit, Respektlosigkeit und Distanzlosigkeit. Es hat viele Jahre gedauert, dort hinter die Fassaden zu blicken, als Tourist ist ja alles erst einmal schön.

Mit ein Grund ist auch das Abzocken der europ. Frauen. Wer das etliche Male im Jahr mit verfolgt, kann es irgend wann einmal nicht mehr sehen und ertragen. In den siebziger und achtziger Jahren gab es auch schon Bezness, seit Mitte der neunziger Jahre ist dieses nach meinem Empfinden rapide angestiegen. Und seit der Revolution in 2011 läuft das Geschäft
rund um die Uhr.

Ich habe im Laufe der vielen Jahre etliche Frauen kennen gelernt, die dort in ihr Unglück gelaufen sind. Die meisten sind nach der Heirat dort geblieben, haben in einheimischen Vierteln gewohnt, und sind bis auf eine – die sich vollkommen ihren Mann untergeordnet hat – alle wieder (geschieden) zurück in Deutschland. Die Freundschaften mit diesen Frauen bestehen heute noch, ich habe durch sie einen ganz tiefen Einblick in die Kultur erhalten. Als Tourist bleibt einem ja vieles verborgen, da kannst du noch so oft vor Ort sein. Und einige Männer haben auch gesagt sie wollen nicht nach Deutschland, einige Monate nach der Hochzeit bestand ganz plötzlich dieser Wunsch.

Ich denke, du meinst das Brauhaus gegenüber der Medina, die Frontseite geht Richtung Kreisverkehr/Taxistände, da gibt es auch einige Stände. Die ganzen Verkaufsstände in diesem Umfeld sind natürlich nur auf das Abzocken von Touristen aus, sie wollen ja verkaufen. Das Spießrutenlaufen in der Medina dürfte dir auch bekannt sein. Die Schauspielerei wird den Herren schon in die Wiege gelegt, natürlich auch ihr Verhalten den europ. Frauen gegenüber.

Du kannst dir gerne einmal meine Beiträge bezüglich Tunesien hier durchlesen – ich bewege mich überwiegend im Tunesien-Thread. Ein Beitrag über die dortigen Familienverhältnisse ist auch dabei.

123-vorbei
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von 123-vorbei » 29.05.2014, 00:29

Liebe Ariadne,

Ich werde das Wochenende in Hammamet sein :wink: Wenn mir etwas auffaellt, schreibe ich es Dir natuerlich, aber da ich mit der Familie unterwegs bin, wird er mich wahrscheinlich nicht ansprechen...

Du scheinst recht vernuenftig zu sein. Die rosarote Brille oder schlimmes Amiga-Sydrom sehe ich nicht bei dir. Dir ist doch laengst klar, dass es nichts "fuer immer" ist, da Hochzeit und Zusammenleben ausscheiden. Bleib dieser Linie unbedingt treu und lass den Geldbeutel immer gut verschlossen, und dann hab Spass bis sich etwas Passenderes in D findet, oder die Fernbeziehung zu kompliziert wird.

Herzliche Gruesse
A

Haifa
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Haifa » 29.05.2014, 02:46

Liebe Ariadne,
ich finde es super das du dich im Forum angemeldet hast und dazu bereit bist deine Geschichte mit uns zu teilen. Ich denke das braucht sicher viel Mut und Offenheit.
Es ist auch bemerkenswert, dass du deinen Monsieur auch nicht finanzierst hast, weil in seiner Kultur ist das100% Männersache.
Verdient er genug mit diesem Shop? Oder harzen die Einnahmen? Ich stelle es mir als äusserst schwierig vor mit einem Shop genug Geld zu verdienen. Besonders nach der Revolution dürfte es nicht mehr so einfach sein. Falls er davon knapp leben kann, ist sein Ziel sicher Europa, da sich die Leute bekanntlicherweise einbilden hier werde man reich.
Seine zum Teil wochenlange Abwesenheit ist sehr Merkwürdig. Dann die Ausrede mit dem langen arbeiten... Die meisten von uns arbeiten genau so viel oder noch mehr und können sich trotzdem melden. Dieses Verhalten seinerseits würde ich auf keinen Fall tolerieren. Es deutet jeden Falls auf nichts gutes hin und es ist sehr realistisch das andere Frauen der Grund dafür sind. Drehe doch Mal den Spiess um und melde dich nicht für ein bis zwei Wochen. :D Bei Nachfrage seinerseits nenne die gleichen Ausreden wie Arbeit, kein Geld, schlechter Empfang etc.
Übrigens hast du seine Familie kennen gelernt, kennst du sein Umfeld, seinen Werdegang etc.?
Zusammenfassend kann ich sagen in Bezug auf Geld oder Güter ist er nicht ein typischer Bezzie. Nur die langen Abwesenheiten deuten auf etwas ungutes hin. Normalerweise würdest du dir das hier von einem Freund sicher auch nicht bieten lassen. Wie gesagt kehre den Spiess um oder noch effizienter einen Überraschungsbesuch in einer solchen Phase.
Um die Situation ein wenig besser einschätzen zu können wäre es schön mehr von dir zu erfahren.
Liebe Grüsse
Haifa

nabila
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von nabila » 29.05.2014, 08:05

hallo,

Deine Mutter ist ein Bezness Opfer, schreibst Du.

Und wie darf ich Dich vertehen ? Einen Tunesier tät's schon wollen, nur ein Bezzie soll's nicht sein ?

Zum Handy : Manche haben MEHRERE Sim-Karten, auch wenn nur ein Gerät. Werden wahlweise ausgetauscht/benutzt.



Liebe Grüße
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Ariadne
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Ariadne » 29.05.2014, 09:42

Levent hat geschrieben:



Ich denke, du meinst das Brauhaus gegenüber der Medina, die Frontseite geht Richtung Kreisverkehr/Taxistände, da gibt es auch einige Stände. Die ganzen Verkaufsstände in diesem Umfeld sind natürlich nur auf das Abzocken von Touristen aus, sie wollen ja verkaufen. Das Spießrutenlaufen in der Medina dürfte dir auch bekannt sein. Die Schauspielerei wird den Herren schon in die Wiege gelegt, natürlich auch ihr Verhalten den europ. Frauen gegenüber.
Liebe Levent,
danke dir für die guten Tipps, ja ich meine das Brauhaus und ja, Medina ist ein gefährliches Fleckchen, soweit ich kann, halte ich mich fern von den Gässchen. ;-)
ganz liebe Grüße
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

Ariadne
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Ariadne » 29.05.2014, 10:03

Franconia hat geschrieben:
er verlangt direkt kein Geld von dir, aber er gibt dir durch die Blume zu verstehen, dass er eigentlich deine finanzielle Unterstützung will (schlechtes Handy, kein Geld auf der Karte, lange und schlecht bezahlte Arbeit, etc)
Liebe Franconia,
danke für deine Antwort, teilweise beinhaltet auch Wahrheiten, die ich erkannt habe, nur dass man die Liebe nicht einfach so ausschalten kann, als würde man den Knopf eines Stromschalters betätigen. :-( Das Leid mit dem Geld stimmt - hoffe ich - nicht. Er hat betont, dass er nicht der Typ ist, der mir das Geld aus der Tasche ziehen möchte. Er erzählte mir von seinem Geschäft nicht allzu viel. Er meinte, dass im Winter das Geschäft nicht gut läuft, im Sommer läuft gut, und wenn man wirklich in Schwierigkeiten ist, hilft die Familie und man ist nicht zu anspruchsvoll, wenn man in Tunesien lebt. Man ist mit wenig zufrieden.


Ich bedanke mich bei den anderen User auch für die Antworten, danke 123 vorbei und Haifa für die lieben Worte.
Ich habe seine Familie nicht kennengelernt. Sie wohnen sehr weit von Hammamet . Ich kenne nur seinen Bruder. Ehrlich gesagt hatte ich auch kein Interesse, weil ich unsicher bin, was unsere Zukunft angeht und möchte keine Annäherung, solange wir nicht wissen, wie es weiter gehen sollte. (Was soll ich seiner Familie erzählen?)
Ich würde mich dabei nicht wohl fühlen.
Liebe Grüße
Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

Karlotta
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Karlotta » 29.05.2014, 10:36

Hallo Ariadne, glaubst Du denn, er würde sagen "ich bin genau wie die anderen Profiteure, möchte Dich abzocken"? Sein Jammern zeigt doch, wohin der Weg führen soll. Natürlich will er nicht nach Deutschland,
Holzauge sei wachsam :lol: :lol: :P Er will doch nicht in das Land, wo einem die gebratenen Tauben in den Mund fliegen :lol:
Du solltest Dich nicht nur von den Gässchen fernhalten, vielmehr von so einem Stricher :!: :!: Lies doch einfach den Beitrag von Levent mal mit Verstand durch. Oder willst Du unbedingt die Erfahrung machen, ob es stimmt, was den anderen Frauen geschehen ist. Karlotta
Ich sehe älter aus als ich mich fühle! Doch der Körper haut ab, macht sich selbständig!
Sky du Mont

Ariadne
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Ariadne » 29.05.2014, 10:39

noor hat geschrieben:Liebe Ariadne,
tja, wieder so eine Geschichte, wo sich mir die Haare sträuben.
Was willst Du mit einem Mann, welcher teilweise nicht für Dich
erreichbar ist und Dir mit simplen Ausreden daher kommt???

Nein, er hat Dich nicht um Geld gebeten, Dir aber schon deutlich
durch die Blume gesagt, daß er das von Dir erwartet.
Liebe Noor,
ich habe mir schon Gedanken über manches Verhalten gemacht, sonst wäre ich nicht hier. Ich weigere mich irgendetwas durch die Blume zu verstehen. Das ist nicht mein Fall. Ich brauche klare Worte: und wenn er mich fragt, werde ich die finanzielle Spritze ablehnen. Ich habe nicht vor, seine Verluste zu finanzieren. Wenn sein Geschäft nicht laufen sollte, muss er sich eine andere Arbeit suchen. Das mache ich auch, ich arbeite! Ich bin nicht so sturr, um drauf zu bestehen, dass er mir alles zahlen soll, weil in Tunesien so üblich ist. Die Einsicht und die Zeiten sind vorbei. Ich trage meine Kosten selbst und er muss sein Geschäft auch alleine tragen. Kleine Gesten sind für mich o.k., es ist in einer Partnerschaft üblich, auch in Deutschland, aber das war es auch!
Danke dir für deine Gedanken und liebe Grüße
Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

FrauB.
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von FrauB. » 29.05.2014, 11:15

Ariadne,

bewahre dir deine Vorsätze und halte dich streng daran. (Kein Geld, keine finanziellen Vorteile verschenken und/oder verleihen.)
Ich weigere mich irgendetwas durch die Blume zu verstehen.
Für Europäer ist diese Aussage absolut verständlich und meistens auch selbstverständlich.
Für IHN dagegen nicht. Er wurde genau gegenteilig sozialisiert, es ist ihm so gut wie unmöglich, nicht "durch die Blume" zu kommunizieren.

Du weißt sehr genau, die Wahrheit ist, es gibt keinen wirklichen Grund für seine wochenlangen Kontaktabbrüche. Wenn der deutsche "Herbert" aus Dortmund oder Hamburg sich 3 Wochen nicht meldet und dann sagt, er war müde oder sein Handy hatte Probleme, würdest du sofort wissen, da stimmt etwas nicht.

3 Wochen, Ariadne, in denen du nichts hörst, keine Antwort bekommst, unsicher bist, dir schlimme Sorgen machst, x Visionen im Kopf hast, was der Grund sein möge. 3 Wochen, in denen er es nicht schaffte, wenigstens eine sms zu versenden, wenigstens kurz anzurufen? Seit wann glaubst du so einen Schei*? Seitdem er sich 3 Wochen nicht meldete! 3 Wochen Ängste um sein Leben, um eure Beziehung, Zweifel an allem - und dann die lang ersehnte Nachricht. Endlich! Er lebt noch! Er will mich noch! Der Arme hat einfach nur Probleme, mit mir hat das garnichts zu tun!

Ist es nicht so oder ähnlich?

Genau das ist das Zuckerbrot-und Peitsche-Spiel, das du hier im Forum HUNDERTE Male nachlesen kannst.

Mach sie mürbe, mach sie unsicher, fang ihre Gedanken ein, mach ihr Angst, mach ihr Schuldgefühle.

Übrigens: Bezzies, die sehr geduldig sind und lange nicht offensichtlich um Geld und/oder Geschenke bitten, haben i.d.R. langfristige Pläne, für die sich das Warten lohnt - EUROPA. Europa ist ALLES, für Europa nehmen sie alles in Kauf, scheuen keine Mühe, keine Last.

Ist da allerdings eine nervige Europäerin, die "schwer von Begriff" ist, wird gerne mal der Kontakt eingefroren, um der Dame auf die Sprünge zu helfen und um in der Zwischenzeit woanders zu ernten und zu sähen.

Eine Liebe, die voller Zweifel ist, schlechte Gefühle macht und Fragen offen lässt, unterscheidet sich nicht von einem Unglück. Darum war Liebe noch nie ein Argument, eine Beziehung zu führen, wenn sie das einzig verbleibende Argument ist.

Halte die Augen und Ohren offen, nimm dir die Zeit, hier ganz, ganz viel zu lesen.

Und hau auf die Bremse, bevor ein Backstein auf dem Gaspedal liegt!

Ich wünsche dir klare Gedanken,

FrauB.

Jakobs_Weg
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Jakobs_Weg » 29.05.2014, 12:37

Liebe Ariadne,

es ist schon vieles geschrieben, worauf du achten solltest.

Um insgesamt einen Eindruck von ihm und seinen Wurzeln zu bekommen empfehle ich
diesen Link: :arrow: Typischer Beginn von Beziehungen in Tunesien

Lies dich bitte dort durch sämtliche Titel, dann wirst du Einblicke in tunesische Traditionen und auch in Bezness bekommen.

Dir alles Gute!
LG, Jakobs_Weg

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Franconia
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Franconia » 29.05.2014, 13:02

Ariadne hat geschrieben: Ich weigere mich irgendetwas durch die Blume zu verstehen. Das ist nicht mein Fall. Ich brauche klare Worte: und wenn er mich fragt, werde ich die finanzielle Spritze ablehnen.
die klaren Worte werden aber erst dann kommen, wenn er die Zeit für reif hält, sprich genug Zeit und Geld (z. B. Telefonkosten) in dich investiert hat. Bezzies haben dazu gelernt und lernen immer weiter - direkte Forderungen nach Geld oder Wertgegenständen vergraulen eine mögliche (lukrative) Einnahmequelle. Daher fordern sie nicht mehr direkt sondern jammern dir mit allerlei Märchen aus 1001 Nacht die Ohren voll, in der Hoffnung du kapierst und du hast ein Einsehen mit dem ach so armen Mann.

Du schreibst ja, Geldforderungen würdest du ablehnen und du weißt, dass sich die Familien dort erst mal selbst helfen. Aber was, wenn er mit der Story von der Kranken Mutter, der toten Oma, etc.pp kommt und ihm bzw. der Familie angeblich noch die letzten 100 oder 200 Euro fehlen um die Kosten komplett zu begleichen. Sagst du dann immer noch Nein, auch dann noch wenn er dir ein tragische Bild zeichnet von der Mutter die wegen den fehlenden paar Euros nicht behandelt werden kann oder der Oma, die wegen dem kleinen Rest nicht unter die Erde kann?
Natürlich hat die Familie in dem Fall schon alles versucht, hat das Geld auch bis auf den kleinen Rest schon zusammen, aber jetzt sind leider ihre Mittel erschöpft und deswegen bittet er dich (da du ja so ein gutes Herz hast). Und das Geld bekommst du 1000%ig zurück wenn die Familie es in 1 oder 2 Monaten zusammen hat (nur Mutter oder Oma könnten halt nicht so lange warten).
Ariadne hat geschrieben: Ab und zu hat er mich gebeten Kleinigkeiten mitzunehmen, die er mir dann bezahlen wollte. Manchmal habe ich das Geld angenommen, andere Male habe ich ihm es geschenkt. Es war nicht viel.
du hast ihm schon gezeigt das bei dir was geht, einfach indem du ihm "Kleinigkeiten" mitgebracht hast und ihm diese teilweise sogar geschenkt hast (also das Geld nicht von ihm zurück wolltest).
Kleinigkeiten deswegen in Anführungszeichen, weil es für dich, mit deiner Sichtweise, nur Kleinigkeiten sind, für ihn aber diese "Kleinigkeiten" (die du dir für ein paar lausige Euros locker aus dem Ärmel schüttelst) ein großes Loch in sein Konto reißen würden. Geschenke für 10 oder 20 Euro sind für dich nichts, für ihn bei einem Monatslohn von vielleicht 100 oder 150 Euro eine Menge.
Ariadne hat geschrieben:Kleine Gesten sind für mich o.k., es ist in einer Partnerschaft üblich, auch in Deutschland, aber das war es auch!
Keine Gesten in D beruhen aber auf einem meist ähnlichen finanziellen Backround, der hier absolut nicht gegeben ist - hier liegen Welten dazwischen.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

karima
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von karima » 29.05.2014, 13:39

Liebe Ariadne,
auch ich bin der Meinung beende diese Geschichte ganz schnell.Ich bin mir sicher sie wird kein gutes Ende nehmen.Erspar Dir jahrelanges hoffen und warten,um dann doch festzustellen nichts an dieser sogenannten Beziehung war echt!!!!!1 bis drei Wochen melden kenne ich auch,Handy verloren,gerne wird auch mal ins Krankenhaus gegengen..usw.Irgendwann stellt man,zumindest in den meisten Fällen fest,das er Besuch hatte oder auf reisen mit einer anderen Frau.
Ich hoffe Du ersparst Dir das!Ich wünsche es Dir von Herzen.
Allen anderen einen schönen Feiertag!!
lG

Levent
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Registriert: 26.01.2014, 19:28

Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Levent » 29.05.2014, 14:05

Hallo Ariadne,

ich würde dir so gerne schreiben: “Mach weiter mit der Beziehung“, es lohnt sich, aber ich kann es nicht.

Die Arbeitslosigkeit war schon immer hoch, seit der Revolution ist es schlimmer denn je. Die Touristenzahlen sind zurück gegangen, diejenigen welche noch kommen, geben kein zusätzliches Geld mehr außerhalb der Hotelanlagen aus. Und so ein Verkäufer ist unmittelbar davon betroffen, er kann dann nur in Richtung Fabrik/Landwirtschaft wechseln, wenn dies überhaupt möglich sein sollte, und da gibt es einen lächerlichen Mindestlohn. So viel zum Thema andere Arbeit suchen.

Sie kämpfen alle ums nackte Überleben, Lebensmittel und Strom/Gas sind teurer geworden, eigentlich alles schlimmer wie vorher. Und ich habe in Tunesien noch nie so viele leerstehende und verwahrloste Geschäfte gesehen wie nach der Revolution. Die Verkäufer sind so frech und dreist geworden, dass sie nicht kaufenden Touristen richtige Unverschämtheiten hinterher rufen, taktisch total unklug. Aber sie sitzen in ihren Männercafes, palavern nur dumm herum, und vertrauen darauf das Allah oder die Touristinnen ihnen helfen, das zweite wird eher eintreffen.

Wenn ich nicht selbst erlebt hätte wie die europ. Frauen ausgenommen wurden, ich würde es nicht glauben und für Schwätzerei halten, weil solche Dinge in einem europ. Gehirn nicht zu verstehen sind. Und wie hoffnungsvoll waren diese Frauen, sie haben von Liebe gesprochen, waren bereit ihr ganzes Leben zu verändern, haben gegen sehr viele Widerstände an allen Fronten gekämpft, um letztendlich den Kampf zu verlieren.

Jakobs_Weg
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Jakobs_Weg » 29.05.2014, 14:55

Liebe CheshireCat,

die Schatztruhe ist dieses Forum! :)

So wie auch dieser :arrow: Bezness - Entscheidung für den Tourismus - aus einer SEINER Sicht hier schon öfter gepostet wurde.
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Ariadne
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Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Ariadne » 29.05.2014, 17:27

CheshireCat hat geschrieben:Liebe Ariadne,

Du hast einen netten jungen Mann kennengelernt. Wie denn? Hat er Dich angesprochen? Das ist in einem arabischen Land ein NoGo bei einer fremden Frau. Ihr habt euch zu zweit öffentlich gezeigt, ohne weitere Begleitperson? Ein weiteres NoGo, auch wenn es für Dich absolut harmlos aussieht, mit diesem Verhalten zeigt ein tunesischer Mann lediglich eines: dass Du für ihn keine "anständige" und "respektable" Frau bist.

Interessant auch, dass er gleich zu Beginn meint beteuern zu müssen, dass er auf keinen Fall aus TN weg wolle. Warum erwähnt er das eigentlich? Natürlich nur, um Dich in Sicherheit zu wiegen, dass er nie im Leben eine AE für D im Visier hat. Denn er ist ja ganz anders als all diese anderen, schrecklich unanständigen Männer um ihn herum.

Ich sehe in dem geschilderten Verhalten leider das Muster des von Franconia sehr treffend beschriebenen "geduldigen Bezzie". Behalte Deinen kühlen Kopf, frage Dich auch mal, warum dieser Mann Dir eigentlich so passend erscheint - ist es wegen dem, was er sagt, sprich: wegen dem Bild, das er von sich zeichnet? Denn sein Handeln ist es ja wohl nicht, diese blöde Hinhaltetechnik ist ja einfach nur daneben.

Sei vorsichtig und lass Dich nicht noch weiter emotional einfangen. Lies Dir die wahren Geschichten aus Tunesien und die Beiträge hier im Forum durch. Und schalte um Himmels Willen nicht Deinen Verstand aus, sondern hinterfrage jeden seiner Schritte.

Liebe Grüße
CheshireCat
das mache ich, liebe CheshireCat, ich bin gerade dabei seine Schritte zu hinterfragen. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen, ich merke es schon, wenn etwas nicht richtig verläuft. Ich bin dankbar für eure Tipps und gerührt von euren Sorgen, es scheint hier eine richtige Familie zu sein :-)
Ich lernte ihn in seinem Geschäft kennen, durch die Kommunikation zwischen Kunden und Verkäufer.
Es gibt ein paar Dinge, die ich nicht erzählt habe, weil ich nicht möchte, dass Freunde von ihm "das Bild" erkennen. Er selber liest hier die Beiträge nicht, weil er kaum Deutsch spricht. Zumindest nur das Nötigste. Er ist nicht ungebildet, ich möchte aber seinen Werdegang hier nicht preis geben. Ich möchte hier nicht hochnässsig rüber kommen (ich bin es wirklich nicht), aber ein Ungebildeter hätte bei mir keine Chance.

Ich danke euch allen für die Tipps, ich kenne die Lage in Hammamet ziemlich gut. Durch die Beziehung meiner Mutter hatte ich Gelegenheit auch Einheimische kennen zu lernen, ihre Einstellung ist mir bekannt. Es kommt immer darauf an, mit wem man sich unterhält, die Meinungen der Einheimischen sind sehr unterschiedlich, die Gesellschaft hat sich sehr verändert. Es gibt auch dort anständige Menschen, auch unter den Jüngeren, nicht alle sind Bezzies. Dass viele nach Europa möchten, ist mir auch bekannt, andere wiederum möchten lieber bei ihrer Familie bleiben, auch wenn die Aussichten nicht so rosig sind. Ich kann vielen Menschen dort Respekt entgegenbringen, weil sie ihr Leben meistern, trotz Widrigkeiten.
Das heisst aber nicht, dass ich das AMIGA-Syndrom habe. Wie ich schon erwähnt habe, merke ich selber die Unstimmigkeiten. Deshalb habe ich auch versucht in letzter Zeit meine Gefühle herunter zu fahren. Klar, dass man dafür etwas Zeit braucht. Dass man unsicher ist und keine Fehler machen möchte ist ja selbstverständlich. Ich glaube, dass ich nach einer Bestätigung suche, die mein Gewissen beruhigt, weil ich Niemanden verletzen möchte. Und das ist mein Problem: ich war immer darauf bedacht, Niemanden zu verletzen, an mich habe ich selten gedacht. Dadurch wurde ich sehr oft enttäuscht, aber damit bin ich sicher nicht alleine.
Und jetzt möchte euren Feiertag nicht vermiesen und wünsche euch noch einen schönen Tag.
Bis bald und liebe Grüße
Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

Levent
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Registriert: 26.01.2014, 19:28

Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Levent » 29.05.2014, 18:57

Hallo Ariadne,

also, er ist nicht ungebildet – arbeitet aber dennoch nur als Verkäufer – warum? Die beste Bildung nutzt nichts, wenn ich sie nicht für einen gut bezahlten Job nutzen kann, und in Tunis gibt es auch noch Möglichkeiten. Hoffentlich hast du diese Bildungsnachweise schriftlich gesehen, bei dem Wort “studieren“ sind sie ganz schnell, und wenn sie nur einen Kurs von drei Tagen absolviert haben. Ich hatte zeitweise das Gefühl, das ganz Hammamet nur über studierte Menschen verfügt.

Die Einheimischen lernst du nur kennen, wenn du einige Monate mit ihnen und bei ihnen lebst. Du kannst bis zu vier Monaten ohne Aufenthaltsgenehmigung dort leben, warum machst du das nicht einmal – gilt nur für D oder USA, die anderen Länder nur drei Monate. Ich kenne ja deine berufliche Situation nicht, eventuell Urlaub und Überstunden horten für zwei Monate, oder wenn du es dir finanziell leisten kannst dann unbezahlten Urlaub.

Logisch kannst du dich nicht schlagartig entlieben, aber den Blick schärfen und dir über das hier geschriebene viele Gedanken machen.

Und du solltest darüber nachdenken, warum er das Recht hat dich zu verletzen mit wochenlangen Schweigen.

Noch einen schönen Abend und Grüße an die Mutter


PS: Hier gibt es an solchen Tagen Feiertagszuschlag****Grins****

Ariadne
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Registriert: 27.05.2014, 14:41

Re: Hammamet - Bezness ist leider an der Tagesordnung

Beitrag von Ariadne » 29.05.2014, 19:54

Levent hat geschrieben:Hallo Ariadne,

also, er ist nicht ungebildet – arbeitet aber dennoch nur als Verkäufer – warum?

Du kannst bis zu vier Monaten ohne Aufenthaltsgenehmigung dort leben, warum machst du das nicht einmal –



Noch einen schönen Abend und Grüße an die Mutter


PS: Hier gibt es an solchen Tagen Feiertagszuschlag****Grins****
Liebe Levent, ich freue mich für den Zuschlag ;-)
Ja, das kann ich mit Sicherheit behaupten, er hat studiert (FH). Er wurde in die Touristenbranche gelockt, du weisst schon, was ich meine, wollte nochmal versuchen in seinem Beruf einzusteigen. Er hat keine staatliche Stelle bekommen können; klar, dass der Hungerlohn, der von den Privaten Unternehmen angeboten wird, nicht zu vergleichen ist mit dem Verdienst in der Touristenbranche. Die Arbeitszeiten insgesamt sind auch nicht kürzer, das entmutigt sehr schnell.
Ich kann meinen Arbeitsplatz nicht länger als 3 Wochen verlassen. Ich bin alleine für den Bereich zuständig, Ersatz nur für kurze Zeit möglich!
Meine Mutter bedankt sich für die Grüße, grüßt zurück; kann sein :?: (es könnte Zufall sein), dass sie dich kennt :o . Sie hat mir erzählt von einer freundlichen deutschen Frau, die ihr die Augen geöffnet hat. Zu damaligen Zeiten gab es solche Foren nicht. Kann sein, dass es stimmen könnte, Hammamet ist gar nicht so groß.
Liebe Grüße
Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

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