Homosexualität und "Bezness"

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Horus
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Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Horus » 22.06.2015, 22:39

Seit einigen Monaten lese ich regelmässig die erschreckenden Schilderungen hier auf dieser Seite. Nach einigen Überlegungen möchte ich nun vor einer ganz besonderen Art von Bezness warnen. Ich frage mich, ob die Problematik, welche ich nun zu schildern gedenke, überhaupt in den Bereich Bezness passt?!

Zunächst zu mir: Ich bin Mitte 40, männlich, homosexuell und adoptiert. Mein "Originalvater" war/ist Marrokaner und die "Originalmutter" war/ist eine Deutsche. Durch die Adoption bin ich komplett in Deutschland und mit der deutschen Kultur aufgewachsen. Unabhängig davon, habe ich -natürlich?!- schon immer eine gewisse Neugierde bzw. Affinität in Zusammenhang mit der arabischen Kultur und dem Maghreb verspürt. Mein Beruf führt mich in ganz viele unterschiedliche Kulturkreise und ergo auch in eine Vielzahl arabisch geprägter Staaten. Als "arabischer" Mann und als "arabischer" Europäer fällt es mir oftmals leichter, einen Zugang zu der oftmals komplexen (männlichen) Gesellschaft zu finden. Auch ohne arabische Sprachkenntnisse (was HÄUFIGST zu extremer Verwunderung führt :wink: ) finde ich schnell in der farnzösischen, englischen und manchmal deutschen Sprache eine Basis der Kommunikation.

Nun zu meinen zwei Geschichtchen in Zusammenhang mit der Homosexualität in Tunesien:

Vor vielen Jahren (es muss so um 1989 gewesen sein) reiste ich nach Sousse. Im Rahmen eines von mir organisierten Ausflugs flog ich für einen Tag nach Tunis, um mir die Stadt anzuschauen. Jung und testostorongesteuert verwickelte mich im "Café de Paris" auf der Avenue Habib Bourguiba ein (natürlich ;-) ) reizender, braunäuiger, charmanter junger Mann in ein Gespräch. Natürlich wollte er mir die Stadt zeigen, natürlich "einfach nur so" und natürlich ging ich mit. Nach einer kleinen Stadtführung endeten wir -ebenso natürlich- in einem Treppenhaus... OK, ich war 18! :wink: Um es kurz zu machen: Nach maximal fünf Minuten war ich um meinen Fotoapparat und um eine goldene Kette ärmer... Ich war froh, zumindest noch mein Ticket für den Rückflug nach Monastir und meinen Reisepass zu besitzen.

Auf dem Rückflug am Abend des Tages lernte ich einen Flugbegleiter der Airline kennen, welchem ich bereits auf dem Flug nach Tunis wg. meines Aussehens und der damit einhergehenden mangelnden arabischen Sprachkenntnisse aufgefallen war. Er sprach mich an und fragte mich nach meinen "Wurzeln". Wir kamen auf diesem extrem kurzen Flug ins Gespräch und noch am selben Abend trafen wir uns auf einen Tee: Wir hatten ein wirklich schönes Gespräch, tauschten die Telefonnummern aus und eine NICHT!!!!! erotische Freundschaft entwickelte sich. Er weiss bis heute offiziell nicht, dass ich schwul bin!!!!
Ich habe viele Urlaube mit ihm, seiner Familie und seinen Freunden in Tunesien verbracht: Wunderbare Zeiten, viele Eindrücke und ganz viel "Insiderwissen" über die Kultur und die Mentalität des Landes.

Die Freundschaft schlief irgendwann ein und es trieb mich nichts mehr in das Land. 2011 bereiste ich mit meinem Partner Tunis für ein kurzes Wochenende: Viele viele Dinge hatten sich verändert. Ebenfalls auf der Av. H. Bourguiba sprach uns ein Tunesier an und wollte uns die Stadt und Sidi Bou Said zeigen. Ich/wir sind wirklich nicht als typisch schwules Paar zu identifizieren und sowohl Habitus und Gestik passen so gar nicht in das Klischeebild. Unabhängig davon endeten wir nach einem gemeinsamen Bier (der Mann war wirklich nett!) in einer Situation, welche unsäglich war. Er wollte unbedingt eine weitergehende Geschichte mit mir oder (!!!) uns im Hotel: Selbstverständlich kam das gar nicht in Frage und nach 20 Euro für "Zigaretten und Essen" wurden wir ihn los....

Mein Rat an alle Schwule, welche sich ein paar nette Stunden/Tage/Wochen in Tunesien erhoffen: Abgesehen von der Illegalität (!) der Handlungen ist die "Flucht" in homoreotische Handlungen oftmals ein Weg, Erfahrungen für das Leben mit einer Frau zu sammeln und eine Möglichket Bezness anderer Art zu betreiben....

Selbstverständlich gibt es auch Homosexualität in Arabien, jedoch sind die gesellschaftlichen Ausgrenzungen, Problematiken und Risiken um ein VIELFACHES höher als in Europa.

So groß auch die Sehnsucht nach einem "richtigen" Mann mit braunen Kulleraugen und vielen Sympathiebekundungen sein sollte: AUGEN AUF!!!!

Ich bin nun am Ende der Schilderung und ich hoffe sehr, das es für alle LeserInnen nicht zu ermüdend war. Wie gesagt, keine wirkliche Bezness-Geschichte, jedoch ein Hinweis an das "starke" Geschlecht....

Allen wirklichen Opfern GANZ GANZ VIEL KRAFT UND MUT!!!!!!!!!!!!

gadi
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von gadi » 22.06.2015, 22:57

Herzlich willkommen Horus.

Reines Bezness ist es nicht, was dir passiert ist, denn du wurdest nicht über Gefühle getäuscht.

Aber es gibt Übereinstmmungen: Beznesser verkaufen auch ihren Körper, Beznesser sind oft gewalttätig und immer letztendlich geldgierig, es wird mit Gefühlen geheuchelt (wenn auch in dem einen Fall nur gewisse Gefühle, einige Zeit vor dem "Treppenhaus" :wink: ).

Dein "Insiderwissen" könnte sicher hilfreich sein in diesem Forum.
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Horus
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Horus » 22.06.2015, 23:05

Einen herzlichen Dank für Deine Antwort! Ich befürchte, dass es es auch männliche Opfer des tunesischen Bezness geben wird und ich hoffe sehr mit meinen beiden Erlebnissen auch Männer zu ermutigen, sich auf dieser wirklich guten Seite Ratschläge einzuholen.

Darinka
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Darinka » 22.06.2015, 23:07

Lieber Horus,

vielen Dank für Deinen Bericht. Du kannst hier sicher Interessantes beitragen.

Natürlich gibt es das Thema Bezness auch im homosexuellen Bereich, auch wenn es hier nicht oft Thema ist (an wenige Threads, eigentlich nur einen, kann ich mich erinnern)... Deine Erlebnisse sind jedoch kein Bezness, das schreibst Du ja selbst. Und nein, das ist auch keine Sonderform.

Manchmal geht es auch nur um Sextourismus (anbieten von Sex für Geld), wogegen Bezness darin besteht eine richtige Beziehung (ggf. den zukünftigen Lebenspartner) vorzuspielen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Bezness = Beziehung + Business. Bei Bezness geht es darum Liebe vorzuspielen. Nur dann wäre es Bezness. Das ist in Deinen Beispielen nicht der Fall.

Ich denke, dass es in homosexuellen Bereich, wenn es denn um Bezness gehen würde, sehr oft nur um reine Geldabzocke geht. Männer verliebt zumachen und ihnen dann das Geld aus der Tasche zu ziehen. Da jedoch sehr oft eine AE (Aufenthaltserlaubnis) das Ziel ist, sind vermutlich deshalb hier überwiegend Frauen-Geschichten zu lesen. Die AE ist am einfachsten über ein Baby zu bekommen. Leider...
Ich habe auch irgendwo mal gelesen, dass Männer sich eher verschließen wenn sie soetwas erlebt haben und nicht so offen wie Frauen darüber reden. Hat mal ein Polizist gesagt der solche Fälle bearbeitet...

Du schreibst ja selbst, es sei kein richtiges Bezness was Du beschreibtst. Dem stimme ich zu. Trotzdem interessant auch dazu etwas zu lesen. Wie gesagt eine Sonderform ist das nicht. Aber es gibt sicher auch homosexuelle Fälle von Bezness.

Viele Grüße
Darinka
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Darinka
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Darinka » 22.06.2015, 23:10

Horus hat geschrieben:Einen herzlichen Dank für Deine Antwort! Ich befürchte, dass es es auch männliche Opfer des tunesischen Bezness geben wird und ich hoffe sehr mit meinen beiden Erlebnissen auch Männer zu ermutigen, sich auf dieser wirklich guten Seite Ratschläge einzuholen.
Das glaube ich auch. Und es wäre sicher wünschenswert, wenn Du das erreichst was Du erhoffst mit Deiner Erzählung hier! Männer sind hier herzlich willkommen! Nur zu - falls es Jemand liest und denkt: Ja da finde ich mich wieder.

LG Darinka
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Amely
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Amely » 22.06.2015, 23:22

Hallo Horus,

herzlich willkommen im Namen es Teams von 1001 Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten und interessanten Austausch hier.

Die Problematik ist uns hier seit langem bekannt.
Ich verweise mal auf das Buch "Der Teufel kocht tunesisch" von Michael Dunkel, der hier auch viele Jahre
Mitglied des Forums war.
Liebe Grüße Amely

Horus
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Horus » 22.06.2015, 23:33

Liebe Never,

nach meinem derzeitigen Kenntnisstand ist eine solche "Verpartnerung" durchaus möglich.

Aber: Die Wahrscheinlichkeit des Wissens um diese Möglichkeit erachte ich als eher gering.... HOFFENTLICH bleibt das auch so!

Aus arabischer/tunesischer Perspektive gedacht: Familiär wäre das ein Desaster und von daher hoffe ich auf eine zu große Hemmeschwelle!

Darinka
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Darinka » 22.06.2015, 23:41

Horus hat geschrieben:nach meinem derzeitigen Kenntnisstand ist eine solche "Verpartnerung" durchaus möglich.
Ich hatte gehofft Du weißt da was ganz Konkretes. Ich habe mal versucht mich zu informieren... Gleichgeschlechtliche Ehen gibt es in D wohl noch nicht (wenn meine Infos korrekt sind), aber D ist als Land mit anderen Formen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften ausgewiesen. Ob da eine FzF (Familienzusammenführung) möglich wäre, habe ich noch nicht ermitteln können...
Das wäre ja der Casus Knacksus für eine AE... :shock:

Hier laut Wikipedia, die Liste mit Ländern gleichgeschlechtlicher Ehen (wie aktuell das ist, keine Ahnung....):
https://de.wikipedia.org/wiki/Gesetzgeb ... lichen_Ehe

LG Darinka
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Horus
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Horus » 22.06.2015, 23:59

Hallo Darinka,
eine Familienzusammenführung bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ist möglich. Ich habe das grad -dank Google- herausgefunden.

Franconia
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Franconia » 23.06.2015, 01:14

Eine eingetragene Lebenspartnerschaft zwischen einem/einer dt. StA und einem/einer Ausländerin ist möglich und in dem Zusammenhang dann auch eine AE.

Da allerdings v. a. arabische bzw. muslimische Staaten eine homosexuelle Verpartnerung nicht kennen bzw. Homosexualität als solche dort unter Strafe steht, kann die Lebenspartnerschaft erst hier eingegangen werden.
Also quasi Einreise mit einem Visum zur "Eheschließung" und dann hier die Verpartnerung mit anschließender AE.

Es gelten ausländerrechtlich die gleichen Bedingungen wie bei einer heterosexuellen Ehe, z. B. in Bezug Sprachnachweis vor Visaerteilung oder für eine eigenständige AE.

Problematisch dabei sind oftmals die nötigen Papiere, z. B. Ehefähigkeitszeugnis. Da dafür ja der künftige "Ehe"Partner angegeben werden muss verweigern manche (v.a. muslim.) Staaten die Ledigkeitsbescheinigung bzw. das Ehefähigkeitszeugnis für den ausl. Partner wenn es sich um eine sogenannte Homoehe handeln soll.


@ Horus
auch wenn in den arab. Ländern Homosexualität verpönt und oftmals sogar verboten ist, verkaufen sich dort die Männer durchaus nicht selten auch an Männer im Rahmen von Prostitution.
Ob und wie weit das dann zu Bezness, also vorgegaukelter Liebe zum Zwecke einer AE oder für finanz. Zuwendungen, führt vermag ich nicht zu beurteilen.
Ich vermute aber, es ist, zumindest momentan noch, eher das schnelle Geld was diese Männer reizt - reine Prostitution eben.


Was hier in D sicher häufiger anzutreffen ist, sind Asylbewerber, die aufgrund ihrer sex. Ausrichtung in ihrer Heimat verfolgt oder bedroht werden.
Und dieser Grund (Homosexualität) wird leider auch oftmals von jungen Männern aus diesen Ländern vorgeschoben um hier Asyl zu bekommen. Nachweisen ob jemand wirklich schwul ist oder nur so tut als ob um (s)ein Ziel - Asyl und irgendwann AE - zu erreichen ist schwer, denn man will ja niemanden wegen seiner sex. Ausrichtung diskriminieren.

Ich glaube, die Gefahr hier in D auf einen homo- oder vor allem bisexuellen Bezzi reinzufallen, der sich mit einer eingetragenen LP hier seinen Aufenthalt sicher will (da ihm die Felle davon schwimmen und keine Frau, die er evtl. bevorzugen würde, in Sicht ist), ist evtl. größer als auf einen so orientieren Bezzi in seiner Heimat rein zu fallen.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Desert Dancer
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Desert Dancer » 23.06.2015, 12:37

Deine Warnung Horus, finde ich hier durchaus angebracht.

Das man in Tunesien Kontakte zu jungen Männern finden kann, ist in der homosexuellen Szene schon seit Jahrzehnten bekannt. Ich war 1980 das erst mal dort und habe es da schon mitbekommen. Ausserdem hatte mein homosexueller bester Freund einen schwulen Reiseführer, wo auch konkret genannt wurde, wo man sich bewegen soll, um diese Kontakte zu finden.

Auch wenn es vermutlich mehrheitlich um Prostitution geht, bin ich sicher, dass es unzählige europäische Männer gibt, die auch von Bezness betroffen wurden.

Vermutlich tauschen die sich aber woanders aus, wenn überhaupt.

In Tunesien selber ist es natürlich ein Tabu. Obwohl hinter vorgehaltener Hand schon immer irgendwas gemunkelt wird und mit grösster Verachtung über diejenigen gesprochen wird, die sich mit Männer einlassen. Dabei haben wahrscheinlich viele junge Männer homoerotische Erfahrungen, da es ja schwieriger ist, Sexualität mit Mädchen auszuleben.
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

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leva
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von leva » 23.06.2015, 16:11

Ich kenne die gleichgeschlechtlichen Verhaeltnisse aus Marokko.(Damals als hetero Studentin-Urlauberin mitbekommen,was sich da so an Strand,Bars etc ( im Ramadan)angebahnt hat......)Ich war als junge Frau damals auch schon verwundert ,dass Maenner Haendchen halten..... :lol:
Da gab es ja auch prominente Beispiele in der Vergangenheit.Ich denke,da wird genommen,was man kriegen kann,wenns ums Geld geht .....

Agadirbleu
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Agadirbleu » 23.06.2015, 17:18

http://www.bladi.net/homosexuels-traves ... 42377.html
hier kann nachgelesen werden, wie man neuesten gegen Homos in Marokko vorgeht.
Früher war die Toleranzgrenze sehr viel höher, besonders wenn Ausländer involviert waren.

Marrakech und Agadir sind die bekanntesten Plätze für Homos, wobei nicht jeder, der spazieren geht und mit seinem Freund leger die Hand hält, ein Homo ist.
Unter den Homos befinden sich nicht wenige Travestieten, z. T. bildhübsche "Frauen", oftmals in Marrakech auf dem Place Djemma el Fna, der/die dann als Tänzerin auftritt.

Es lohnt sich die Romane von Abdelahak Serrane "Messauda" und "Söhne der engen Gassen" zu lesen, die ein düsteres Bild der marokkanischen Realität zeichnen.
Auch der neue marokkanische Film "Much Love" (in Marokko verboten) wird demnächst in den deutschen Kinos gezeigt. Die Darsteller sind z.T. Laienschauspieler.

Agadirbleu

Prince
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Re: Homosexualität und "Bezness"

Beitrag von Prince » 24.06.2015, 15:13

Als schwuler Mann und regelmäßiger Tunesienbesucher kann ich versichern, dass schwule Männer genauso Opfer von Bezness werden wie Frauen. Nein, es ist genauso wenig oder oft Sextourismus. Homosexualität gibt es im gleichen Ausmaß, wie in der westlichen Welt. Allerdings wird diese nicht offen ausgelebt. Bezeichnend ist auch die sehr hohe Anzahl von bisexuellen Männern, die beiden Geschlechtern gleichrangig zugetan sind. Die Möglichkeit der Verpartnerung ist weitläufig bekannt!

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