Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hätte

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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kieselstein2015
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Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hätte

Beitrag von kieselstein2015 » 22.08.2015, 21:37

Guten Abend, Ihr Lieben,

ich bin neu in diesem Forum und hatte bis dato in meinem Leben noch nie etwas von Bezness gehört. Ich bin zufällig beim Googlen auf Euch gestoßen, da auch ich-wie sollte es anders sein- einen Tunesier kennengelernt habe, dessen Verhalten ich bis jetzt noch nicht richtig einordnen kann, obwohl ich hier schon fleißig gelesen und leider zumindest ein paar Indizien für das Vorliegen von Bezness gefunden habe.
Ich würde Euch gerne meine Geschichte erzählen und Eure Statements dazu hören.
Kurz zu mir: Ich bin im April 50 Jahre alt geworden und habe mich im März endlich auch räumlich von meinem langjährigen Partner (15 Jahre), einem Kubaner, getrennt. Davor lebten wir ca. 3 Jahre in der gleichen Wohnung aber ohne jegliche Gemeinsamkeit. Es war in der gesamten Zeit eine schwierige Beziehung, und eigentlich hätte ich diesen Schritt schon wesentlich eher gehen sollen. Ich tat es wohl nicht, da wir eine gemeinsame Tochter haben, die gerade 15 geworden ist.


Meinen Tunesier lernte ich im Juni diesen Jahres in Hamburg in einer Salsa-Disco kennen. Ich war mit einer Freundin dort. Da dort überwiegend Paare waren, wurden wir als Singles entsprechend wenig zum Tanzen aufgefordert. Also tanzte ich halt allein neben der Bar. Plötzlich tauchte A. auf, sagte "Vamos a bailar" und schleppte mich auf die Tanzfläche. Dies ist bei Kubanern die klassische Art, eine Frau zum Tanzen aufzufordern- das war mir also durchaus geläufig...
Während des Tanzens sah er mir die ganze Zeit in die Augen und strahlte mich mit seinem wunderschönen Lächeln an. Zudringlich wurde er jedoch gar nicht. Nach dem Tanz brachte er mich zu meinem Platz zurück und wich von da an nicht mehr von meiner Seite. Wir wären jetzt Partner für diesen Abend, sagte er. Wir stellten uns vor und redeten ein wenig, soweit es halt bei lauter Musik möglich war.
Als meine Freundin und ich unseren Aufbruch ankündigten, gab er mir seine Facebook-"Anschrift", damit ich mich bei ihm melden konnte, falls ich das wollen würde. Er brachte uns zum Auto, wir umarmten uns freundschaftlich zum Abschied, und er ging zurück in die Disco.
Ich hatte einen schönen Abend verbracht und fühlte mich sehr geschmeichelt, dass ich die Aufmerksamkeit eines derart attraktiven und jüngeren Mannes auf mich gezogen hatte. Verliebt war ich da noch nicht, aber interessiert...
Am nächsten Tag bedankte ich mich via Messenger für den schönen Abend. Er antwortete darauf, dass er mich gerne wieder treffen würde. Ich sagte daraufhin, dass ich erst kurz getrennt sei und noch nicht soweit wäre. Er bekundete sein Verständnis und seine Bereitschaft zu warten.
Drei Wochen schrieben und telefonierten wir jeden Tag bis wir für Anfang Juli ein Treffen vereinbarten. Ich muss dazu sagen, dass er in Berlin wohnte und arbeitete.
Also trafen wir uns am darauffolgenden Samstag. Es war ein wunderschöner Tag mit ihm. Wir fuhren kreuz und quer durch Hamburg und ich erfuhr vieles über ihn: Er habe davor in Schweden eine Pizzeria geführt, sei Koch und hätte viel Geld verdient bis seine damalige Freundin ihn auf fiese Art und Weise um alles gebracht habe, und er jetzt wieder von vorne anfangen müsse. Er würde jetzt in Berlin in einem Hostel wohnen und als Koch täglich 5 Stunden arbeiten. Diese Aussagen ließen sich auch anhand seines Facebookprofils glaubwürdig nachvollziehen. Auch seine Schilderung über sein Leben in Berlin war plausibel. Ich habe ihn ein paar Mal während der Arbeit angerufen, und während dieser Telefonate befand er sich eindeutig in einer Restaurantküche.
Dieser Abend kostete ihn mindestens 180€, da ich nichts bezahlen durfte. Er hatte ein dickes Bündel Geldscheine bei sich, sodass ich ihn scherzhaft fragte, ob er eine Bank überfallen habe.
Schließlich landeten wir bei mir in meiner Wohnung. Eigentlich hatte ich nicht vor, mit ihm schon beim zweiten Treffen zu schlafen....aber es passierte halt. Ab diesem Zeitpunkt war ich verliebt. Er konnte jedoch nicht bei mir übernachten, da meine Tochter spät in der Nacht von einer Reise nach hause kam, und ich ihr das nicht zumuten wollte so kurz nach der Trennung. A. hatte dafür vollstes Verständnis und übernachtete in einem Hostel hier in Hamburg.
Am darauf folgenden Wochenende hatte er überraschend frei bekommen und fuhr wieder zu mir nach Hamburg. Auch diese Zeit verlief sehr harmonisch. Wir übernachteten auf Wunsch meiner Tochter in einem nahegelegenen Hostel und verbrachten den Sonntag auch gemeinsam. An diesem Wochenende bat er mich das erste Mal um Geld. Er habe viel Geld an seine Familie geschickt, und er bekäme seinen Lohn immer erst am 15. ( es war der 11.) Ich würde alles beim nächsten Mal wiederbekommen. Ich gab ihm 200€. Mehr ging nicht, da ich während der Beziehung zu dem Kubaner nicht viel sparen konnte. Er hatte sich mit finanzieller Beteiligung mehr als zurückgehalten. Und ich bin jetzt alleinerziehend OHNE Unterhalt.
Von diesem Geld bezahlte er unseren Aufenthalt im Hostel, und den Rest nahm er mit.
Wir hatten für Ende Juli wieder ein gemeinsames Wochenende geplant, an dem meine Tochter wieder verreist war. Dies konnte jedoch nicht stattfinden, da er arbeiten musste. Die Woche darauf war ich krankgeschrieben und teilte ihm das mit. Am Mittwoch schrieb er mich morgens an und sagte er sei in Hamburg. Ich freute mich riesig und holte ihn vom Bahnhof ab. Er sagte, er habe mich überraschen wollen, da ich so traurig gewesen wäre wegen des geplatzten Wochenendes.
Wir hatten soo schöne Tage. In der Zeit sagte ich ihm auch das erste Mal, dass ich ihn liebe. Er schwieg dazu. Später sprach er mich darauf an und meinte, dass er mich auch sehr mögen würde. Wenig später sagte er, dass er mich nicht nur mag sondern tatsächlich auch liebt. Am Freitag spät abends telefonierte er dann mit seiner Schwester, die immer noch in Schweden lebt und sein Auto aus guten Zeiten verkaufen sollte und jetzt einen Käufer gefunden hätte. Sie wollte ihren Sohn nach Kopenhagen schicken für die Geldübergabe an A.
Also musste er am frühen Samstag nach Dänemark fahren und bat mich hierfür nochmals um Geld. Ich gab ihm 400€, für mich das absolute Maximum...
Achso, er gab mir eine schwedische Kreditkarte mit Geheimzahl. Ich habe aber bisher nicht ausprobiert, ob sie funktioniert. Habe das auch nicht vor!!
Er versprach, mich regelmäßig anzurufen. Ich brachte ihn zur Bahn, und seine letzten Worte waren: Ich liebe dich. Seither habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Ich habe noch ein paar mal versucht ihn anzurufen und auch auf Messenger und WA angeschrieben. Es kam keine Antwort, obwohl er on gewesen war.
Am letzten Sonntag habe ich ihn über Messenger angerufen, während er on war. Er hat aber nicht abgenommen. Seitdem ist er auf beiden Chatplattformen nicht mehr aktiv gewesen...
Ich verstehe folgende Dinge nicht:
- Sein FB-Profil ist absolut glaubwürdig, auch die Datumsangaben der eingestellten Fotos. Sind die manipulierbar?
-Warum hat er mich nicht geblockt auf WA und FB, wenn er zu der Ansicht gekommen wäre, dass ich kein lukratives Opfer bin?
-Warum sind seine letzten Worte beim Abschied: Ich liebe dich? Er hatte das Geld doch schon und hätte das nicht mehr nötig gehabt zu sagen...
oder ist das die Masche, eine Anzeige zu verzögern??

Meine Geschichte ist doch länger geworden als gedacht, obwohl sie ja nur einen recht kurzen Zeitraum schildert.
Um mein Geld wäre es schade (war aber im Vergleich ja wenig), aber was mir am meisten zu schaffen macht und mich verletzt, ist möglicherweise verar... worden zu sein.
Mein ohnehin wenig ausgeprägtes Selbstwertgefühl leidet darunter sehr...obwohl meine Tochter sagt, ich hätte nicht geringsten Grund, kein Selbstbewusstsein zu haben.

Ich würde mich echt über Eure Stellungnahmen freuen.
Danke im Voraus

@admins: Ich habe eine Anfrage an die schwarze Liste gestellt, die mit einer Fehlermeldung endete, da ich seine Email-Adresse nicht benennen kann. Ist die Anfrage trotzdem angekommen? Dann würde ich das Geld überweisen..
Wenn nicht, was kann ich dann tun?

Franconia
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Franconia » 22.08.2015, 21:50

Hallo Kieselstein2015,

herzlich Willkommen im Forum 1001 Geschichte.
Wir wünschen dir einen guten und informativen Austausch.


Für deine Fragen bezüglich der Schwarzen Liste wende dich bitte an Rufina.
rufina@1001geschichte.de
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Honigbiene
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Honigbiene » 22.08.2015, 21:55

Hallo Kieselstein,
Zuerst würde ich gerne fragen, wie alt der gute denn ist?
Was ich nicht verstehe, wieso hat er sich das Geld für sein Auto nicht einfach schicken lassen? Über Western Union z.b.

Dass er nicht antwortet, obwohl er online war, ist schon merkwürdig. Vielleicht war er wirklich nur auf das schnelle Geld aus. Insgesamt 600 Euro ist nicht ohne.
Dass er dich nicht blockiert hat könnte daran liegen, dass er sich dich noch warmhalten möchte. Er wird sich bestimmt bald melden mit irgendeiner ausrede.
Ich finde das hört sich alles nicht so toll an leider.

Du bist quasi von einem Ausnutzer zum nächsten gegangen :-(

Ich hoffe, du erholst dich schnell von deinem Pech

nabila
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von nabila » 22.08.2015, 22:00

hallo,

auch von mir ein herzlliches Willkommen.

Magst Du uns die Vervollständigung Deiner Themen-Zeile nennen ?

Mich erstaunt, dass Du ihn anfangs Deiner rückkehrenden Tochter nicht zumuten wolltest, Dir selbst aber schon ?

Skeptisch bin ich angesichts Deiner Eile, würde eine Verarbeitung der Vorbeziehung eher für sinnvoll halten.

Und wenn dann schon Bezzi, ist es auch egal ob Anfangs- oder Vollprofi diskutiert wird, oder ?


Liebe Grüße ♥
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Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

luna2000
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von luna2000 » 22.08.2015, 22:12

Hallo Kieselstein,
ich glaube auch, dass Du das Opfer eines Betrügers wurdest.
Wahrscheinlich ist die Schweden- und Berlingeschichte erfunden und er arbeitet als Küchenhilfe (evt. illegal) in Hamburg.
Sein Reingewinn bei dieser Sache sind mindestens 400 €. Das ist viel Geld für eine Küchenhilfe.

Gut, dass Du die schwedische Kreditkarte nicht benutzt hast. Ich würde sie bei der Polizei abgeben, mit einer kurzen Aussage - ohne Anzeige, sondern mit dem Hinweis, dass Du nichts mit evt. kriminellen Machenschaften zu tun haben willst. Natürlich kannst Du Dir das auch ersparen und sie einfach vernichten und wegschmeißen.

Dann solltest Du Dir darüber klarwerden, dass Du mit Deiner Vorliebe für exotische Männer das gegebene Opfer für Betrüger bist. Die Menschen werden sich nicht ändern. Nur Du kannst Dich ändern und in Zukumft schützen.

Liebe Grüße
Luna2000

Darinka
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Darinka » 22.08.2015, 22:34

Liebe kieselstein,

ich teile Deine Bedenken und zwar unabhängig von der Nationalität. :? Auch wenn das ein Deutscher wäre, würde ich da die Warnlampe anknipsen.

Kein anständiger Mann fragt nach so kurzer Zeit nach Geld. Nein, auch nicht um wenige Tage zu überbrücken. Das wäre dem nämlich (vor einer Frau, die im wirklich wichtig wäre) furchtbar peinlich. Einerseits hantiert er mit dickem Geldbündel und dann kommt er nicht klar, kann sich aber auch nicht von seiner Schwester was per Western Union senden lassen???????? (seine Familie wäre zuständig doch nicht Du). Was soll das??? :roll:

Das ist doch was ober faul. Es ist mMn große Vorsicht geboten. So einem Mann würde ich mal ganz schnell klar machen, dass Du keine Bank bist. Und nein, ihr seid gar nicht lange genug zusammen, um da was von Partner helfen sich doch mal aus zu erzählen. Dein Gefühl ihm im seine Bitte nach Hilfe erfüllen zu wollen/müssen ist völlig unangebracht. Es wäre absolut in Ordnung ihm zusagen, dass das nicht in Frage kommt.

Und nein ich glaube nicht so wirklich, dass der mit wenigen hundert Euro abgehauen ist und nicht mehr wieder kommt. Ich denke der taucht wieder auf mit irgendeiner Story als Begründung und erwartet, dass Du die schluckst und ihm verzeihst (wenn er denn überhaupt sieht dass es etwas zum Verzeihen gäbe...) Ja vertraust Du ihm denn nicht, er hat doch gesagt er liebt Dich???? *Ironie off*

Da stimmt was ganz gewaltig nicht. Ein anständiger Mann mit Rückgrad ist das jedenfalls nicht, egal ob Tunesier oder Deutscher.
Tut mir leid, dass mein Feedback nicht angenehmer ausfällt. :( Aber das habe ich beim Lesen hauptsächlich gedacht.

Kopf hoch - Du hast etwas besseres verdient als so einen Unguten.... :idea: :wink: :wink:

Liebe Grüße
Darinka
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Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

nabila
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von nabila » 22.08.2015, 22:38

hallo,

@Honigbiene > wieso Western Union ? Dänemark / Schweden ist E U und mit BIC und IBAN eine ganz normale Überweisung.

Und der arbeitende Mensch von Kieselstein wird ja wohl ein Konto haben ?

Was hätte er denn gemacht ohne Kieselstein ? ----- Das ist wohl eher emotionale Erpressung.


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nabila
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von nabila » 22.08.2015, 22:52

noch kurz ein P S

Kieselstein schreibt > ...Meinen Tunesier lernte ich im Juni diesen Jahres in Hamburg in einer Salsa-Disco kennen.......

Nun kann ja in einem freien Land jeder sein wo er will, aber diese brisante Kombination fällt mir auf, weil es in Hamburg durchaus auch

arabische "Ecken" gibt. --- Gling gling gling Warnglöckchen !


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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Darinka » 22.08.2015, 23:01

Ich reihe mich mal in die Fragerunde ein: Warum hat er die Reisekosten nicht einfach mit seiner Kreditkarte bezahlt? Egal ob Benzin oder Fahrkarte - was war da der Hinderungsgrund? Kann doch kein Ding sein... Dafür sind Kreditkarten doch da, auch wenn auf dem Girokonto Ebbe wäre..... :wink:
20 Euro borgen für unterwegs was essen oder trinken ist was anderes als 400€....
Dass er sie Dir gab, ist keine Sicherheit für Dich. Dann hätte er die ja auch benutzen können.... :idea:

LG Darinka
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Honigbiene
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Honigbiene » 22.08.2015, 23:19

War ja nur ein Beispiel nabila, so hätte er nicht extra hinfahren müssen.

Und weil diese Männer gerne über Western Union Geld verschicken ;-)

Geht ja auch viel schneller als per Überweisung, zudem er ja den Anschein machte, dass er es dringend braucht.

Vielleicht wohnt dort auch seine Ehefrau, irgendwie muss er ja mal dort hingekommen sein, wenn er denn wirklich ein Restaurant hatte dort. Vielleicht antwortet er deshalb nicht momentan

Flensee
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Flensee » 22.08.2015, 23:40

Ehefrau, denke ich auch.
Der kommt bestimmt wieder, mit tausend Ausreden, wie du glaubst mir nicht, aber ich liebe bla bla bla...
Lass die Finger von so einem, kennst ja schon die Mentalität der Kubaner, wird hier auf das gleiche hinauslaufen,
wenn nicht schlimmer.

Franconia
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Franconia » 23.08.2015, 00:17

1. Kreditkarte:
Finger weg, am besten bei der Polizei abgeben.
Keiner weiß was dir blüht, solltest du sie benutzen. Gut möglich, er wartet nur darauf und dreht dir dann einen Strick daraus (Anzeige, da du ihm die Karte gestohlen hast oder die Karte samt Pin ist an sich nicht "sauber", etcpp).

2. Arbeit in D:
Was für eine AE hat er denn für D oder hat er die schwedische StA und ist damit als Unionsbürger freizügigkeitsberechtigt?
Als TN-StA braucht er, selbst bei langjährigem legalem Aufenthalt in Schweden, für D eine AE und eine Arbeitserlaubnis und beides bekommt er nicht für einen Hilfsarbeiterjob in der Gastro, da er durch die Vorrangprüfung muss.
Eine AE+Arbeitserlaubnis bekommt er nur für einen Job mit entsprechendem Gehalt oder als Angehöriger (Ehemann) einer freizügigkeitsberechtigten Unionsbürgerin (z.B. einer Schwedin), wenn diese mit ihm nach D umzieht.

Alternativ (und meine Vermutung wenn diese Schwedengeschichte stimmt), er kommt mit seiner schwedischen AE hier her (darf er bis zu 90 Tagen pro 180 Tage im Jahr im Sinne von Urlaub) und arbeitet hier schwarz. Denn Arbeiten darf er legal in diesen 90 Tagen nicht.

Jetzt sind diese 90 Tage vorbei (oder er ist als Schwarzarbeiter aufgeflogen) und er ist nach Schweden zur Familie zurück - bis er nach Ablauf der "Wartezeit" wieder kommen kann. Und zurück nach Schweden kann er schlecht mit leeren Händen (bei der von dir geschilderten Arbeitszeit, minus seine Unkosten für Unterkunft/Verpflegung/Fahrtkosten/etc bleibt von seinem Lohn nicht viel), deswegen kommt ihm das Geld von dir gerade recht, denn er kann etwas vorweisen wenn er wieder in Schweden bei Frau, Kind und Kegel ist.

Alternativ kann natürlich auch an der Schwedengeschichte etwas faul sein, er ist z. B. auch in Schweden nicht legal oder die schwedische Ex ist sein Frau, oder oder oder.

3. Geld
Wenn du über die Geldtransfers an ihn nichts schriftlich hast (Schuldschein), wirst du das Geld wohl als Lehrgeld abschreiben müssen. Ob es Sinn macht, ihn deswegen zu belangen und falls ja wie, kann dir evtl. die Polizei sagen. Aber ohne was schriftliches hast du schlechte Karten (und auch mit Schuldschein ist bei ihm wohl nichts zu holen)

Kurz gesagt:
Hake ihn ab und entsorge ihn samt seiner Kreditkarte.
Ehrlich ist er keinesfalls und es kann für dich nur noch schlimmer kommen (emotional + finanziell) wenn du an ihm fest hältst.



zu den Salsaclubs...
aus meiner Ehezeit mit einem Latino ist mir noch in Erinnerung, dass sich viele Männer aus dem Maghreb oder der Türkei in diesen Club oder auf einschlägigen Partys getummelt haben um Frauen aufzureißen. Optisch war für die hiesige Damenwelt oftmals nicht auf den ersten Blick zu erkennen ob es sich um einen Latino oder einen Araber handelt. Und da die Latinos bei den Frauen besser gehandelt wurden (da keine Moslems) haben sich Ali, Ahmet, Mustafa & Co in diesen Kreisen gerne als Juan, Manuel, Enrique & Co ausgegeben. Die Karten wurden erst dann auf den Tisch gelegt wenn sie sich sicher sein konnten, der Fisch hängt am Haken und Frau ist so AMIGA das ihr die Herkunft letztendlich egal ist.
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Franconia
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Franconia » 23.08.2015, 00:20

Flensee hat geschrieben:kennst ja schon die Mentalität der Kubaner, wird hier auf das gleiche hinauslaufen,
wenn nicht schlimmer.
Latinos sind Machos wie sie im Buche stehen.
Aber bei Arabern kommt noch ihre Religion dazu, was alles nur noch schlimmer macht da Frau per Religion (Islam) ihr Eigentum ist.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

nilkrokodil
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von nilkrokodil » 23.08.2015, 08:04

Er arbeitet als Koch, und das nur 5 Stunden täglich? Gerade in der Gastronomie herrscht extremer Kräftemangel, wäre er "legal" wuerde man ihn sicher mindestens 40 Stunden beschäftigen wollen, eher 60 Stunden, also sind die 5 Stunden und das viele "freihaben" doch ein wahrscheinliches Indiz für ein lockeres, "schwarzes" Arbeitsverhältnis .Und der Hinweis mit der Kreditkarte , ich glaube von Franconia, nimm dir den zu Herzen.
Ich wuerde wirklich bei der Polizei vorstellig werden.Du kannst sie eh nicht legal benutzen, das kann nur der "Besitzer", also mit Kreditkarte eines andren mal kurz was kaufen geht im Gegensatz zu Film und Fernsehpraxis nicht legal. Ausser mit Vollmacht, aber das ist aussen vor.
Hak den Typen ab, knappe 600 Euro war der Preis für dieses Lehrstück in knallharten Betrug.
Mein Vater war Polizist und da habe ich immer viel mitgekriegt, von Einmietbetrueger (nettes Wort!) bis zum Zuwendungserschleicher( NOCH NETTER!) Amtsdeutsch von vor 30/40 Jahren, aber sagt genau aus, was Sache ist. Und genau das ist passiert.
Tief in die Augen geschaut, um Geld gebeten, gekriegt, nochmal geschaut, nochmal gekriegt, natürlich nur geliehen alles, und dann die Biege gemacht. Ein knallharten Betrüger.
Ein Zuwendungserschleicher. Lass dir das Wort mal richtig durch den Kopf gehen. Mir hat das immer geholfen, wenn jemand Geld von mir leihen wollte, wohnen wollte , mein auto leihen wollte, den ich erst kurz kannte oder nur oberflächlich.
ZUWENDUNGEN übrigens sowohl materieller als auch emotionaler als auch immaterieller Art ( zB wohnen, ).
Kopf hoch. Und zwar wirklich erhobene Hauptes. Daraus gelernt- beim nächsten mal anders gemacht.
Mir ist passiert, dass ich eine Urlaubsbekanntschaft , einen Italiener, der ja soooo verliebt in mich war, und ich war geschmeichelt und bald auch verliebt, bei mir 3Wochen hab wohnen lassen. Am 25. des Monats war er weg.
Sang und klanglos, ohne Abschied, nix. Ich hatte abends in den 3 Wochen gekocht. Geldmaessig kaum der Rede wert.
Aber ich war arbeiten und er allein Zuhause.......
Als dann die Telefonrechnung kam, das war Anfang der 90 er und nix mit billige Internettelefonie, traf mich der Schlag.
Knappe 1000 DM. Anstatt 30 DM, wie sonst. Er hatte stundenlang über Tage mit Italien telefoniert und mich absichtlich mit der Rechnung sitzen lassen. Natürlich hat Papa versucht ihn ausfindig zu machen. Aber Töchterle hatte ja nur vage Angaben. Im Urlaub in Griechenland kennengelernt, kannte nicht mal genau den Nachnamen, eigentlich gar nix von ihm. Standpauke von Papa.
Recht hatte er. Zuwendungserschleichung, 1000DM.viel Geld als Azubi. Habe ich brav abgestottert, und als Lehrgeld gewertet.
Wir Frauen sind oft viel zu vertrauensselig. Aber lernfähig.
In diesem Sinne: Hak ihn ab.
Liebe Gruesse
You have to be klug! ( Helena Rubinstein)

coralia
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von coralia » 23.08.2015, 08:09

Hallo Kieselstein,

Eine merkwürdige Geschichte, die dir da passiert ist. Ich weiß natürlich nicht, was mit diesem Mann los ist, aber ich würde dir unbedingt raten, ab sofort sehr wachsam zu sein und falls er sich mit irgendeiner Erklärung wieder bei dir meldet, diese nicht voreilig zu glauben. Die Kreditkarte könnte zum Problem werden, vielleicht musste er sie loswerden. Das muss nicht so sein, ich habe aber ein komisches Gefühl dabei. Sei bloß vorsichtig und lass dich nicht weiter in seine Angelegenheiten reinziehen. Für seine finanzielle Situation ist er selbst verantwortlich, nicht du.

Coralia

kieselstein2015
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von kieselstein2015 » 23.08.2015, 09:06

Guten Morgen, Euch allen,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen.
Nun zu Euren Fragen: Er ist 39 Jahre alt. Dass er in Schweden gelebt hat, halte ich für glaubwürdig. Er hat einen schwedischen Pass, den ich gesehen habe und spricht die Sprache fließend. Ich habe auch im Internet seinen Namen und sein angegebenes Geburtsdatum mit einer schwedischen Adresse älteren Datums gefunden. Auch sein Leben und Arbeiten in Berlin in den letzten Wochen halte ich nicht für eine Lüge. Bei seinem letzten Besuch sah ich seine tagesaktuelle Fahrkarte der BVG. Das Hostel, in dem er angab zu wohnen existiert. Auch liegt es in dem gleichen Stadtteil in dem ich aufgewachsen bin, sodass auch diese Angaben in meinen Augen plausibel sind. Seine Beschreibung der Gegend war richtig. Die Sache mit der Schwarzarbeit ist wahrscheinlich zutreffend. Das würde das viele Bargeld beim ersten Treffen erklären. Auch, dass er tatsächlich Koch ist könnte stimmen. Er hat für uns hervorragend und augenscheinlich professionell italienisch gekocht.
Diese abgelaufene AE hier in Deutschland wäre eine Erklärung für seine doch sehr überstürzte Abreise. Eine Ehefrau ist natürlich auch denkbar, wobei er auf der o.g. schwedischen Internetseite als unverheiratet geführt wird. Das muss ja aber nichts heißen.
Ihr habt recht, wenn Ihr sagt, dass bei diesem Mann etwas nicht stimmt und absolute Vorsicht geboten ist. Ich werde auf jeden Fall eine Anfrage an die schwarze Liste stellen. Vielleicht ist er ja gelistet, und dann hat sich die Sache ohnehin erledigt. Sollte ich mich an die Polizei wenden, können die mir vielleicht sagen, ob da eine Straftat anhängig ist, die sein merkwürdiges Verhalten erklären könnte.
Ich glaube allerdings nicht, dass er sich nochmal meldet. Ich denke, er hat begriffen, dass bei mir nicht viel zu holen ist. Das wäre für ihn nur reine Zeitverschwendung.

Thelmalouis
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Thelmalouis » 23.08.2015, 10:23

Hallo liebe Kieselstein,

Das alles hat doch keine Zukunft, zumindest keine gute für dich, so wie du es dir wünscht.
Der ist reine Zeitverschwendung für dich. Was ist das denn für ein unguter Anfang, wenn man erst recherchieren muss, ob seine Angaben, die er gemacht hat, der Wahrheit entsprechen.

Ich an deiner Stelle würde den Kontakt zu ihm abbrechen. Es ist etwas ungünstig, dass er weiß, wo du wohnst. Aber du könntest doch sagen, dass du dich mit dem Vater deiner Tochter wieder vertragen hast und ihr es doch nochmals miteinander versuchen wollt. Vielleicht schreckt ihn das ab, dich aufzusuchen.

Ich vermute auch, dass er sich bei dir, demnächst mit irgendeiner Ausrede meldet. Er will / muss dich ja "warm halten". Du hast ihm bereits Geld gegeben. Du kannst davon ausgehen, dass er es wieder versuchen wird. Und Hände weg von dieser Kreditkarte. Das hast du gut gemacht. Geh damit zur Polizei.
Gruß Thelmalouis


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Kitty_Kat
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Kitty_Kat » 23.08.2015, 10:37

Liebe Kieselstein,

Die Geschichte mit dem Bündel Geldscheine kommt mir leider sehr bekannt vor aus meinen früheren Verkäuferinnen-Jobs. Da wurden draußen in aller Öffentlichkeit und für alle sichtbar irgendwelche "Geschäfte" (zumeist Drogen) abgewickelt. Wenn diese "Unternehmer" - zumeist Nordafrikaner - bei uns im Laden etwas kauften, wurde dann das Bündel Geldscheine aus der Tasche gezaubert. Eine Freundin von mir hatte vor vielen Jahren eine Beziehung mit einer dieser Figuren, und sie hat mir das Geldbündelphänomen ebenfalls bestätigt. Dementsprechend denke ich bei Deiner Erzählung eigentlich sofort an kriminelle Aktivitäten. In dieser Hinsicht findet übrigens auch ein reger grenzübergreifender Reiseverkehr statt, was ebenfalls zum plötzlichen Verschwinden Deines Bekannten passen würde. Da reiht sich für mich Deine Geschichte mit der schwedischen Kreditkarte nahtlos ein. Wie praktisch für ihn, wenn Du diese eventuell gestohlene Karte benutzt und dadurch selbst Probleme bekommst. Wie kannst Du dann beweisen, daß er dahinter steckt? :cry: Und woher weißt Du, daß die Daten auf seinem Facebook Account der Wahrheit entsprechen? Im Zweifelsfall ist er also möglicherweise nicht mehr zu finden, aller Verdacht lastet auf Dir, und Du hast ein großes Problem. :shock:

Ich denke, es ist das beste, mit der Kreditkarte zur Polizei zu gehen und die ganze Geschichte dort zu erzählen. Paß gut auf Dich auf!

Liebe Grüße,

Kitty_Kat
"The road to hell is paved with good intentions."

Thelmalouis
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von Thelmalouis » 23.08.2015, 11:02

Das kam mir beim Lesen auch sehr verdächtig vor, erst zuckt er einen großen Bündel Geld aus der Tasche, dann pumpt er die TE an und als angebliche Sicherheit hinterlässt er eine Kreditkarte.
Da stinkt was gewaltig.
Bei mir würden da sämtliche romantischen Gefühle absterben.
Gruß Thelmalouis


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MojaMala
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Re: Ein Profi der Extraklasse oder Gelegenheitsbezzi? Ich hä

Beitrag von MojaMala » 23.08.2015, 14:08

Was mich interessieren würde ist, ob der tunesische Schwede bei seinem 3. Besuch die davor "geliehenen" 200€ denn erwähnt hat, bevor er nach weiterem Geld fragte?

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