kleine "gute" Geschichte :)

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Wena Dima
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Wena Dima » 05.03.2016, 10:38

Ich finde es gut, dass deine Geschichte, Anni8, hier stehen gelassen wird, denn ich finde Aufklärung gelingt nur, wenn man nicht pauschalisiert. Wie oft liest man hier im Forum das Argument "ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass alle Tunesier so sind", an welchem sich dann gerieben wird.

Ich finde es auch nicht schlimm, dass eine Hochzeit, die Grenzen überschreitet, auch mit dem Gedanken an Papieren einher geht. Und ich betone dabei das "Auch"! Machen einige Europäer ja nicht anders und folgen ihrer Liebe in die USA, Australien oder sonstwohin, wo man nicht ganz so einfach einen dauerhaften Aufenthaltsstatus bekommen kann.

Was ich sehr schade finde, ist, dass von vielen Frauen hier betont wird, dass sie "echt hübsch seien und viele Komplimente von Männern bekämen". Das ist doch keine Gegebenheit, die vor Bezness schützt. Zumal es, nicht nur in traditionellen tunesischen Familien, dem Mann und seiner Familie es weniger wichtig ist, ob die Zukünftige ein wahres Top-Model ist.

Karlotta
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Karlotta » 05.03.2016, 10:45

Asylbewerber=das Leben ist bedroht im Heimatland :oops: Das das nicht stimmt, zeigt mal wieder Deine Geschichte. Hier wird Asyl gesucht, aber wenn es um die Heirat geht, kann man gefahrlos in die Heimat wieder einreisen. Sein Ziel war es, durch Heirat den Fuß in der Tür zu haben. Was nicht heißen soll, dass er es nicht ernst mit Dir meint.
Anni, hast Du Dir den schon Gedanken über die Zukunft Eurer Kinder gemacht :?: Es werden von Geburt an Moslems sein, u.U. wird er Dich dazu bringen, zu konvertieren.
Oft ist es bei Moslems auch so, dass sie im Alter erst den Glauben stark ausleben. Dann wird nach Mekka gepilgert, alle Sünden sind vergeben, darf man natürlich keine neuen mehr machen.
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Wena Dima
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Wena Dima » 05.03.2016, 11:13

Karlotta hat geschrieben:Asylbewerber=das Leben ist bedroht im Heimatland :oops: Das das nicht stimmt, zeigt mal wieder Deine Geschichte. Hier wird Asyl gesucht, aber wenn es um die Heirat geht, kann man gefahrlos in die Heimat wieder einreisen.
Anni8 hat nichts über die Gründe des jungen Mannes genannt. Seiner Familie gehe es ganz gut. Allerdings setzt man sich auch nicht einfach mal so in ein Schlauchboot und überquert das Mittelmeer und setzt damit sein Leben aufs Spiel. Es mag Gründe geben. Die sind uns nicht bekannt und solange jeder Gedanke darüber auch nur mutmaßlich.
Und natürlich war sein Ziel Europa. Das hat er mit seinen Handlungen auch ganz klar deutlich gemacht. Natürlich war Anni8 auch die Eintrittskarte. Aber das ist ihr bewusst und findet sie nicht schlimm, denn sie scheint ja nicht nur die Eintrittskarte zu sein.

Anni8 beschreibt es zudem sehr nett in ihrem Eingangspost: Sie hätte sich nie Gedanken darüber gemacht, dass manche Menschen einfach nicht so frei reisen können wie wir, dass manche Menschen nicht soviele Möglichkeiten wie wir haben, einfach mal ein Leben in einem anderen Land zu beginnen. Wir haben da einen enormen Luxus. Und da zu sagen, dass deren Leben ja nicht bedroht sei, finde ich etwas anmaßend. Darüber wissen wir nichts. Wir wissen nur, dass es einen Grund für ihn gab. Aber ich glaube nicht, dass du tauschen wollen würdest und dieses unbedrohte Leben leben möchtest.

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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Thelmalouis » 05.03.2016, 11:20

Möchte nicht wissen, wie viele Wirtschaftsflüchtlinge im Schlauchboot hocken. Von daher finde ich die Mutmaßung überhaupt nicht anmaßend.
Gruß Thelmalouis


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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Atin » 05.03.2016, 11:22

Ich finde schon das er dich ausgenutzt hat. Immerhin warst du minderjährig und hast keine wirkliche Ahnung vom Leben gehabt. Aber okay, wie man sieht passt es anscheinend. Asylsuchend sind sie alle . Berechtigt die wenigsten.

Was mir auffällt ist das du sagtest so selbstbewusst und intelligent zu sein. 1. schützt das auch nicht vor Bezness und 2. was willst du dann mit so einem Ungebildeten? In der Schweiz laufen doch auch gut gebildete Männer rum.

Vielleicht hat sie keine Lust mehr auf ihn.
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Wena Dima
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Wena Dima » 05.03.2016, 11:47

Thelmalouis hat geschrieben:Möchte nicht wissen, wie viele Wirtschaftsflüchtlinge im Schlauchboot hocken. Von daher finde ich die Mutmaßung überhaupt nicht anmaßend.
Ja. Wie ich meinte: Ist mir egal, welcher Grund. Wer flüchtet, hat seinen Grund. Und die Flucht vor wirtschaftlicher Not, ist für mich ein plausibler Fluchtgrund. Nicht anerkannt, das ist wohl wahr. Und da wird es anmaßend: Aus einem Land voller Wohlstand zu kommen und zu behaupten, man würde aus dem und dem Grund keine Berechtigung haben zum flüchten, ohne jemals annähernd so gelebt zu haben.

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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Atin » 05.03.2016, 12:05

Wena Dima hat geschrieben:
Thelmalouis hat geschrieben:Möchte nicht wissen, wie viele Wirtschaftsflüchtlinge im Schlauchboot hocken. Von daher finde ich die Mutmaßung überhaupt nicht anmaßend.
Ja. Wie ich meinte: Ist mir egal, welcher Grund. Wer flüchtet, hat seinen Grund. Und die Flucht vor wirtschaftlicher Not, ist für mich ein plausibler Fluchtgrund. Nicht anerkannt, das ist wohl wahr. Und da wird es anmaßend: Aus einem Land voller Wohlstand zu kommen und zu behaupten, man würde aus dem und dem Grund keine Berechtigung haben zum flüchten, ohne jemals annähernd so gelebt zu haben.
Na und Wena Dima. Wir können nicht alle aufnehmen. Sie können ja selbst mal ihr Gehirn und ihre Hände benutzen um es zu etwas zu bringen!
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Wena Dima » 05.03.2016, 12:10

Atin hat geschrieben:
Wena Dima hat geschrieben:
Thelmalouis hat geschrieben:Möchte nicht wissen, wie viele Wirtschaftsflüchtlinge im Schlauchboot hocken. Von daher finde ich die Mutmaßung überhaupt nicht anmaßend.
Ja. Wie ich meinte: Ist mir egal, welcher Grund. Wer flüchtet, hat seinen Grund. Und die Flucht vor wirtschaftlicher Not, ist für mich ein plausibler Fluchtgrund. Nicht anerkannt, das ist wohl wahr. Und da wird es anmaßend: Aus einem Land voller Wohlstand zu kommen und zu behaupten, man würde aus dem und dem Grund keine Berechtigung haben zum flüchten, ohne jemals annähernd so gelebt zu haben.
Na und Wena Dima. Wir können nicht alle aufnehmen. Sie können ja selbst mal ihr Gehirn und ihre Hände benutzen um es zu etwas zu bringen!
Wer spricht denn davon alle aufzunehmen? Wer spricht davon überhaupt jmd aufzunehmen? Ich habe hier über Verständnis gesprochen. Du schreibst "Sie können ja selbst MAL"... ich glaube, das tun mehr, als du dir vorstellen kannst. Und nicht zuletzt sogar, auf etwas andere Art und Weise, der junge Mann aus dieser Geschichte. Er hat sowohl sein Hirn als auch seine Hände dafür eingesetzt, um Spengler zu werden.

Gioia
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Gioia » 05.03.2016, 12:11

Wena Dima hat geschrieben:
Thelmalouis hat geschrieben:Möchte nicht wissen, wie viele Wirtschaftsflüchtlinge im Schlauchboot hocken. Von daher finde ich die Mutmaßung überhaupt nicht anmaßend.
Ja. Wie ich meinte: Ist mir egal, welcher Grund. Wer flüchtet, hat seinen Grund. Und die Flucht vor wirtschaftlicher Not, ist für mich ein plausibler Fluchtgrund. Nicht anerkannt, das ist wohl wahr. Und da wird es anmaßend: Aus einem Land voller Wohlstand zu kommen und zu behaupten, man würde aus dem und dem Grund keine Berechtigung haben zum flüchten, ohne jemals annähernd so gelebt zu haben.
Ich finde es schon bedenklich, dass man jedesmal darauf herumreitet, dass wir es gut haben und in einem Land von Wohlstand leben! Das kommt nicht von ungefähr... Es kann nun nicht unser Problem sein, wenn diese Länder - welche eigentlich zu den reichsten Ländern der Welt gehören sollten (Bodenschätze, Erdöl usw.) - eine korrupte Regierung haben und die Menschen dort VON DER EIGENEN REGIERUNG im Stich gelassen werden :!: :!: Jedes Mal kommt jemand mit der "Schelchtes Gewissen-Keule" und möchte uns weismachen, wir seien Schuld, dass diese Menschen in Not sind! Kommt noch dazu, dass unsere Männer dazu angehalten werden, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, ich kenne kaum jemanden aus Nordafrika, der die Verantwortung für sein Leben selber übernimmt!! Es wird ERWARTET, dass alle anderen für sein Lebensglück verantwortlich sind, nur er selber nicht! Es kann nicht sein, dass Europa für die Misere der Nordafrikanischen Ländern verantwortlich gemacht wird!

Wenn jemand in unserem Land Asyl beantragt - und die Gründe um Asyl zu bekommen sind klar definiert - und Asyl bekommt, dann kann derjenige ganz bestimmt nicht mehr in sein Land zurück.

Der Mann von Anni8 hatte keine Gründe, Asyl zu beantragen, egal wie die Wirtschaftslage in Tunesien war oder ist.

Gruss
Gioia

Wena Dima
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Wena Dima » 05.03.2016, 12:18

Gioia hat geschrieben:
Wena Dima hat geschrieben:
Thelmalouis hat geschrieben:Möchte nicht wissen, wie viele Wirtschaftsflüchtlinge im Schlauchboot hocken. Von daher finde ich die Mutmaßung überhaupt nicht anmaßend.
Ja. Wie ich meinte: Ist mir egal, welcher Grund. Wer flüchtet, hat seinen Grund. Und die Flucht vor wirtschaftlicher Not, ist für mich ein plausibler Fluchtgrund. Nicht anerkannt, das ist wohl wahr. Und da wird es anmaßend: Aus einem Land voller Wohlstand zu kommen und zu behaupten, man würde aus dem und dem Grund keine Berechtigung haben zum flüchten, ohne jemals annähernd so gelebt zu haben.
Ich finde es schon bedenklich, dass man jedesmal darauf herumreitet, dass wir es gut haben und in einem Land von Wohlstand leben! Das kommt nicht von ungefähr... Es kann nun nicht unser Problem sein, wenn diese Länder - welche eigentlich zu den reichsten Ländern der Welt gehören sollten (Bodenschätze, Erdöl usw.) - eine korrupte Regierung haben und die Menschen dort VON DER EIGENEN REGIERUNG im Stich gelassen werden :!: :!: Jedes Mal kommt jemand mit der "Schelchtes Gewissen-Keule" und möchte uns weismachen, wir seien Schuld, dass diese Menschen in Not sind! Kommt noch dazu, dass unsere Männer dazu angehalten werden, die Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen, ich kenne kaum jemanden aus Nordafrika, der die Verantwortung für sein Leben selber übernimmt!! Es wird ERWARTET, dass alle anderen für sein Lebensglück verantwortlich sind, nur er selber nicht! Es kann nicht sein, dass Europa für die Misere der Nordafrikanischen Ländern verantwortlich gemacht wird!

Wenn jemand in unserem Land Asyl beantragt - und die Gründe um Asyl zu bekommen sind klar definiert - und Asyl bekommt, dann kann derjenige ganz bestimmt nicht mehr in sein Land zurück.

Der Mann von Anni8 hatte keine Gründe, Asyl zu beantragen, egal wie die Wirtschaftslage in Tunesien war oder ist.

Gruss
Gioia
Sorry. Hier gehen mir die Argumente aus. ;-)

Nilka
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Nilka » 05.03.2016, 15:43

Hallo Anni,
mir tut es wirklich Leid, wenn ich mir vorstelle, dass Dich die Antworten hier ziemlich weh tun und Deine heile Welt womöglich ins Wanken geriet :(
Die Wahrheit aber ist, dass auch nach Jahren der Herr sich umorientieren kann, auch wenn er jetzt nicht unbedingt eine blutjunge tunesische Jungfrau im Sinn hat. Er hat ja im Moment Dich. Auf die Idee kann er aber kommen, wenn sein Bauch zu hängen anfängt oder die Familie eine Cousine nach Deutschland verfrachten will und echte Enkeln wünscht.
Warte vielleicht noch ein wenig mit Kindern in die Welt zu setzen, Du bist so jung!
Keine Investitionen in Tunesien mitfinanzieren : Ferienwohnung oder Haus für Urlaube uä.
Alles Gute und viel Glück.
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

Anaba
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Anaba » 05.03.2016, 15:47

Wena Dima hat geschrieben:Ich finde es gut, dass deine Geschichte, Anni8, hier stehen gelassen wird, denn ich finde Aufklärung gelingt nur, wenn man nicht pauschalisiert. Wie oft liest man hier im Forum das Argument "ihr könnt mir doch nicht erzählen, dass alle Tunesier so sind", an welchem sich dann gerieben wird.

Ich finde es auch nicht schlimm, dass eine Hochzeit, die Grenzen überschreitet, auch mit dem Gedanken an Papieren einher geht. Und ich betone dabei das "Auch"! Machen einige Europäer ja nicht anders und folgen ihrer Liebe in die USA, Australien oder sonstwohin, wo man nicht ganz so einfach einen dauerhaften Aufenthaltsstatus bekommen kann.

Was ich sehr schade finde, ist, dass von vielen Frauen hier betont wird, dass sie "echt hübsch seien und viele Komplimente von Männern bekämen". Das ist doch keine Gegebenheit, die vor Bezness schützt. Zumal es, nicht nur in traditionellen tunesischen Familien, dem Mann und seiner Familie es weniger wichtig ist, ob die Zukünftige ein wahres Top-Model ist.
Das möchte ich nicht so stehenlassen.

Wir sind ein Forum gegen Bezness, gegen Männer, die Frauen Liebe vormachen, um ihr eigenes Leben abzusichern.
Dazu gehört für mich in erster Linie eine Ehe zu schließen, um den eigenen Aufenthaltsstatus zu sichern.
Dich mag es nicht stören, dass Papiere beim Heiraten eine Rolle spielen..
Für mich wäre das ein Grund solchen Mann nicht zu heiraten.
Wenn das so locker wäre, könnten die Herren das ja sagen.
Warum eiern sie stattdessen rum und könnten alle angeblich leicht nach Europa?
Das ist eine glatte Lüge. Sie schaffen es eben nicht ohne eine europäische Frau.
Oder warum hat es bei Annis Mann in all den Jahren nicht geklappt und er wurde doch abgeschoben?

Dieses Problem wird sich jetzt verschärfen, wenn die Maghrebstaaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden.
Dann heißt es für zig Tausende, die müssen zurück in die Heimat.
Es gibt nur für Chance zu heiraten oder ein Kind zu zeugen.
Da kann man die Frauen nur warnen. Sie sollten aufpassen und sich nicht gleich überreden lassen zu heiraten
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Thelmalouis » 05.03.2016, 16:32

Nilka hat geschrieben:mir tut es wirklich Leid, wenn ich mir vorstelle, dass Dich die Antworten hier ziemlich weh tun und Deine heile Welt womöglich ins Wanken geriet
Dem möchte ich mich anschließen.

Ich habe aber dennoch eine Frage. Wie verhält es sich mit seiner Aufenthaltserlaubnis, wenn sie sich scheiden lassen würden?
Könnte er dann auch wieder abgeschoben werden? Ich kenne mich da nicht gut aus. Habe aber gerade gegoogelt eine (Dauer)-Aufenthaltsbewilligung B für die Schweiz ist 5 Jahre gültig und kann verlängert werden. Ich vermute er hat so eine Aufenthaltsbewilligung, weiß es natürlich nicht.
Bräuchte er auch wie in D ein gemeinsames Kind um die nächsten 18 Jahre in der Schweiz leben zu können?
Gruß Thelmalouis


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Franconia
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Franconia » 05.03.2016, 16:53

Wena Dima hat geschrieben:Machen einige Europäer ja nicht anders und folgen ihrer Liebe in die USA, Australien oder sonstwohin, wo man nicht ganz so einfach einen dauerhaften Aufenthaltsstatus bekommen kann.
Merkst du den Unterschied zwischen einem normalen bina-Paar und einem Glücksritter wie dem Mann der TE?
Vermutlich nein.

Ich erkläre es dir, anhand dem o.g. Zitat (und das entscheidende hab ich dort hervor gehoben).
In einer richtigen bina-Beziehung kommt als erstes die Liebe zwischen den Partnern.
Dann die Entscheidung wo man lebt.
Ist das das Land des ausl. Partners, dann zieht man, in Absprache mit seinem Partner, dort hin um die Beziehung/Ehe, dort weiter zu führen. Dabei ist es egal ob man in ein "besseres" Land zieht oder in die hinterste Pampa in eine Strohhütte, denn es geht um den Partner und die aufrichtige Liebe zu ihm.

Bei Glücksrittern, wie dem Mann der TE, kommt erst die Auswanderung in ein anderes (meist besseres) Land unter den windigsten Vorwänden, was erst mal in 99% der Fälle zu einem Asylantrag führt.
"Liebe", und ich setze das bewusst in Anführungszeichen, kommt erst unter fernen liefen, nämlich dann wenn man(n) hier keine Chance auf nichts hat (nicht mal einen Daueraufenthalt).
Und so wie es bei den Glücksrittern zu 99% mit einem Asylantrag oder illegalen Aufenthalt beginnt, so ist es auch zu einem verdammt hohen Anteil keine echte Liebe zum Partner sondern nur vorgespielte Liebe/Gefühle als Mittel zum eigenen Zweck.

Und ja, es mag für einen Europäer nicht unbedingt ein Selbstläufer sein in den USA, Kanada, Australien, etc. einen Daueraufenthalt zu bekommen. Aber die Chancen dafür stehen nicht so schlecht wie du es hier darstellst. Denn wer von hier auswandert macht dies zu 99% mit einer abgeschlossenen Ausbildung/Studium (auch wenn das im neuen Land evtl. nicht 1:1 anerkannt wird), macht dies im Wissen das er sich erst wieder nach oben arbeiten muss (und ist bereit dazu) und kommt auch nicht mit leeren Händen sondern mit einem gewissen finanziellen Polster (was bei o.g. Ländern unabdingbar ist).
Und keiner macht es wie die arabischen Glücksritter --> in der (seeuntauglichen) Nussschale über den Atlantik oder Pazifik um dann als erste Amtshandlung bei der Ankunft einen Asylantrag stellen und darauf bestehen, vom Aufnahmestaat finanziell gepampert zu werden.
Wena Dima hat geschrieben:Wer flüchtet, hat seinen Grund. Und die Flucht vor wirtschaftlicher Not, ist für mich ein plausibler Fluchtgrund.
wirtschaftliche Not mag durchaus ein Grund sein um Auszuwandern, aber es ist definitiv KEIN Asylgrund!
Wie wäre es, wenn man seine angebliche wirtschaftliche Not erst mal mit eigener Hände arbeit in der Heimat bekämpft statt sich hier vom Staat finanziell pampern zu lassen?
Und wie wäre es wenn man hier, sobald man nach drei Monaten darf, dann JEDE mögliche Arbeit annimmt um seine wirtschaftliche Not zu bekämpfen, statt sich weiterhin vom Staat und der Allgemeinheit finanziell pampern zu lassen weil die möglichen Jobs unter dem (meist) männlichen Niveau ist?
Von denen, die als Glücksritter hier aufschlagen, sind sich die meisten zu Schade für - in ihren Augen - niedere Arbeit und ein nicht geringer Anteil ist noch nicht mal bereit Deutsch zu lernen um seine Chancen zu verbessern.

Schau dir doch mal den Mann der TE an.
- 2 Jahre Italien --> hat es dort nicht geschafft und zu nichts gebracht (ich hab nicht mal gelesen das er in der Zeit Italienisch gelernt hat, auf einem Niveau mit dem er hätte arbeiten können)
- dann über 1 Jahr in CH --> hat es dort auch zu nichts gebracht und nicht mal geschafft Deutsch zu lernen obwohl das in der Wohnregion wohl die "Amtssprache" ist.
CH ist zwar etwas strenger was die Arbeitserlaubnis für Asylbewerber betrifft, aber wenn er denn gewollt hätte, dann wäre es ihm auch in CH während seines laufenden Asylverfahrens möglich gewesen eine Arbeitserlaubnis z.B. für eine Ausbildung zu bekommen (und es gibt auch in CH genug Arbeitgeber, gerade im Handwerk, die Asylbewerbern die Möglichkeit einer Ausbildung geben würden).
- offensichtlich keine Ausbildung/Studium vor seiner Einwanderung in die EU (denn sonst hätte er nach der Heirat nicht erst eine Ausbildung machen müssen sondern sich ggf. nur weiterbilden damit sein Abschluss anerkannt wird).

OK, er hat sich nach der Heirat angestrengt und hat es geschafft seinen Weg zu gehen. Ist aber in CH auch nötig, da CH bina-Paare finanziell nicht so pampert wie D.

Thelmalouis hat geschrieben:Wie verhält es sich mit seiner Aufenthaltserlaubnis, wenn sie sich scheiden lassen würden?
Er hat wohl eine B-Bewilligung und die kann nach 5 oder 6 Jahren (weiß es nicht so genau da sie CH-Bürgerin ist) in eine C-Bewilligung umgewandelt werden (entspricht dann unserer NE). Bis dahin kommt es bei einer Scheidung u.a. darauf an ob er z.B. seinen LU sichern kann. Ein Kind könnte seinen Aufenthalt festigen, aber so ein Selbstläufer wie in D ist es dort nicht.
Und nach der Ausschaffungsinitiative, die vor 1 oder 2 Jahren vom Volk verabschiedet wurde, braucht es ein gesetzeskonformes Verhalten, denn lt. dieser Initiative können Ausländer auch schon bei geringeren Strafen (in Bezugs aufs Strafmaß) abgeschoben werden (vor allem bei Wiederholungstätern). Eine Frau/Kind schützt in CH nicht so stark wie in D vor einer Abschiebung/Aufenthaltsbeendigung und in Bezug auf belastende Strafen zählen z. B. auch wiederholte Verkehrsdelikte (Raser) mit rein.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Thelmalouis » 05.03.2016, 17:04

Danke für die Aufklärung Franconia und deinen tollen Beitrag.
Gruß Thelmalouis


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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von leva » 05.03.2016, 17:49

@Franconia:sehr gut geschrieben.

Wer wirtschaftliche Gruende hat,wandert aus,wer politische Gruende/o im Kriegsgebiet lebend,flieht.

In D kommt es hoffendlich auch bald zu einer Trennung dieser Bereiche.

Franconia
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Franconia » 05.03.2016, 18:14

leva hat geschrieben:@Franconia:sehr gut geschrieben.

Wer wirtschaftliche Gruende hat,wandert aus,wer politische Gruende/o im Kriegsgebiet lebend,flieht.

In D kommt es hoffendlich auch bald zu einer Trennung dieser Bereiche.
und wer wirtschaftliche Gründe hat und dazu keine Lust diese Situation mit eigener Hände arbeit zu verändern/verbessern, beantragt in D Asyl und wird, bis über diesen Antrag entschieden ist (was ja bekanntlich dauert) von der dt. Allgemeinheit mit einem Betrag gepampert der deutlich über dem heimischen Einkommen liegt und der, aufgrund der sonstigen staatlichen und gutmenschlichen Zuwendungen und damit einhergehenden Einsparnisse beim Lebensunterhalt, nach einer Abschiebung in die Heimat dort für längerfristiges Auskommen reicht.


@Thelmalouis,

es gibt noch einen gravierenden Unterschied zwischen D und CH.
Kommt ein EU-Ausländer (freizügberichtigter) nach D, nimmt einen 450 € Minijob auf und beantragt zusätzlich Hartz4 gilt der Lebensunterhalt nach den Richtlinien des Freizügigkeitsgesetzes als gesichert (einzig hier her kommen und H4 ohne Job beantragen geht nicht) da er dann als Aufstocker gilt. Gleiches gilt bei einer Selbständigkeit die nicht genug zu Leben abwirft.
--> AE geht durch

Kommt ein EU-Ausländer in die Schweiz und würde dieses Spielchen versuchen, dann wird die AE nicht verlängert.
Das blüht einem EU-Ausländer im schlimmsten Fall sogar dann, wenn er neben einem regulären Vollzeitjob nur einen geringen Zuschuss (z.B. 50 oder 100 CHF) bekommt. Sobald du als EU-Ausländer in CH auf staatliche Hilfe (Arbeitslosengeld ist damit nicht gemeint) angewiesen bist und nicht mindestens eine C-Bewilligung hast, ist dein Aufenthalt in Gefahr und wird nicht selten nicht verlängert bzw. ggf. widerrufen/verkürzt (Ausnahmen gibt es, z. B. bei Arbeitsunfähigkeit aufgrund schwerer Krankheit wenn man mal eine gewisse Zeit in CH gelebt und gearbeitet hat)

Mein Lebensgefährte (dt. StA, wohnhaft in CH) hat aufgrund eines Jobwechesel vor ein paar Jahren einen beruflichen "Leerlauf" von ca. 3 Wochen. Er wurde deswegen zum Arbeitsamt an seinem Wohnort beordert und zur dortigen Ausländerbehörde und ihm wurde mitgeteilt, dass ihm nach Ablauf des zustehenden Arbeitslosengeldes ggf. die Aufenthaltsbewilligung entzogen werden kann, sollte er bis dahin seinen Lebensunterhalt nicht wieder aus eigener Kraft sicher können.

...und D pampert die ganzen osteuropäischen freizügigberechtigten minijobbenden oder (schein)selbständigen EU-Bürger mit allem Pipapo über H4 (und das nicht nur für ein paar Wochen sondern längerfristig) :roll:
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Dwarslooper
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Dwarslooper » 05.03.2016, 18:21

Um levas Punkt aufzugreifen und zu verdeutlichen:
Ich bin radikal pro-asyl für verfolgte
Homosexuelle
Scharia-bedrohte (Andersgläubige z.B.) und
aktive Menschenrechtler.

Für Migration, die sich am Bedarf der hiesigen Verhältnisse orientiert. Zum Wohle aller Beteiligten.

Scheinbar human, aber in Wahrheit der hinterletzte Schß6%:
das "Surival of the fittest"-Rennen, das hier in Deutschland seit jeher veranstaltet wird und nun seinen unrühmlichen Höhepunkt gefunden hat.
Einfach widerlich. Verfolgte vergewaltigte Christinnen, Jesidinnen, Homosexuelle sitzen irgendwo im Nirgendwo in Lagern fest.
Die Frauen treiben dort ohne Ärzte ab. Nicht-muslimische Männer sind dort gleichfalls Freiwild.
Dafür haben wir hier Scharen von Kriminellen und Steinzeit-Moslems, diejenigen, die Geld für Schlepper hatten.

________________________________
Liebe Annie, bitte informiert dich über den Islam bei islamkritischen Autoren. Nichts von alle dem, was dein Mann gemacht hat, wäre dir als Muslima gestattet worden.
Auch nicht in einer noch so "liberalen" Familie.
-alleine verreisen
-Sex vor der Ehe
-einen Ungläugigen ehelichen: unmöglich!
Alles das ist für Muslimas wortwörtlich _lebensgefährlich_. (Auch hier in Deutschland oder der Schweiz).
Deine zukünftigen Kinder gehören im Islam dem Mann und der Familie des Mannes.
Ob du übertrittst oder nicht. Ob Tunesien Gesetze ändert oder nicht. Recht, das läuft in Arabien auf Bestechungswegen oder per Faustschlag/Entführung.

Als Frau kann das bei gesundem Menschenverstand doch keine Lebenslösung sein, sich einer streng patriarchalischen Sekte zu unterwerfen?

Viel Glück

Dwarslooper
Zuletzt geändert von Dwarslooper am 05.03.2016, 18:29, insgesamt 1-mal geändert.

Thelmalouis
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Thelmalouis » 05.03.2016, 18:24

Franconia hat geschrieben:Kommt ein EU-Ausländer (freizügberichtigter) nach D, nimmt einen 450 € Minijob auf und beantragt zusätzlich Hartz4 gilt der Lebensunterhalt nach den Richtlinien des Freizügigkeitsgesetzes als gesichert (einzig hier her kommen und H4 ohne Job beantragen geht nicht) da er dann als Aufstocker gilt. Gleiches gilt bei einer Selbständigkeit die nicht genug zu Leben abwirft.
--> AE geht durch
Das ist ja unglaublich, weiß grad nicht ob ich lachen oder weinen soll. Ich wünsch mir diesbezüglich Schweizer Verhältnisse.

Wir brauchen hier dringend einen Kopfschüttel-Smiley.
Gruß Thelmalouis


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Thelmalouis
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Re: kleine "gute" Geschichte :)

Beitrag von Thelmalouis » 05.03.2016, 18:42

Liebe Anni,

wenn du dich hier im Forum einliest wirst du feststellen, dass es schon sehr oft vorgekommen ist, dass die Männer, auch wenn sie am Anfang sehr lieb und fürsorglich waren und von ihrer Religion (angeblich) nichts wissen wollten, sich verändert haben und doch zu ihrem Glauben zurückgefunden haben.

Deine Kinder sind, wie auch die anderen bereits geschrieben haben, automatisch Moslems. Er wird sie nach seinen Regeln erziehen wollen. Würde dir das gefallen?

Sollte er sich entschließen, bei einem gemeinsamen Familienurlaub in Tunesien, dass die Kinder in Zukunft nun in Tunesien leben sollen, hast du keinerlei Handhabe mehr. Wenn er nicht mehr will, dass sie ausreisen, dann ist das auch so. Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wurde dieses Gesetz zwar etwas gelockert, aber wie es in der Praxis letztendlich aussieht, steht auf einem anderen Blatt. Ich würde es nicht ausprobieren wollen.
Gruß Thelmalouis


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