Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

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EmilyStrange
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von EmilyStrange » 28.02.2018, 10:34

Ja in diesen MOmenten ist dieses Forum für mich ein Anker, da es hier noch Menschen gibt, mit denen ich mich darüber austauschen kann, ohne dass es einerseits in dumpfe Hetze gegen alle Ausländer per se ausartet, oder dass ich und meine Ansichten als Andersdenkende hingestellt werden. Dieses schwarz-weiß Denken kotzt mich zur Zeit extrem an

Entweder bist du dafür oder dagegen, abwägen, differenzieren gibts nicht mehr...

Eine andere Freundin (Kroatin) teilt meine Meinung völlig - übrigens sehr viele mit nichtdeutschen Wurzeln denken so wie ich/wir. Sie verstehen die Welt nicht mehr. Sie sind nicht so gehirngewaschen wie gefühlt 90% der deutschen Ureinwohner.
There is freedom of speech - but I cannot guarantee freedom after speech - Idi Amin

gadi
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von gadi » 28.02.2018, 10:38

Was ich auch immer hören muss: "Ich will eine bunte Stadt, ein buntes Land..willst du denn keine bunte Stadt"?

Ja, ich will sehr gern eine "bunte Stadt", aber was hier passiert endet doch genau im Gegenteil. Wenn es so weitergeht, ist in 50 Jahren hier alles gleichgemacht.
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gadi
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von gadi » 28.02.2018, 10:39

EmilyStrange hat geschrieben:Ja in diesen MOmenten ist dieses Forum für mich ein Anker, da es hier noch Menschen gibt, mit denen ich mich darüber austauschen kann, ohne dass es einerseits in dumpfe Hetze gegen alle Ausländer per se ausartet, oder dass ich und meine Ansichten als Andersdenkende hingestellt werden. Dieses schwarz-weiß Denken kotzt mich zur Zeit extrem an

Entweder bist du dafür oder dagegen, abwägen, differenzieren gibts nicht mehr...

Eine andere Freundin (Kroatin) teilt meine Meinung völlig - übrigens sehr viele mit nichtdeutschen Wurzeln denken so wie ich/wir. Sie verstehen die Welt nicht mehr. Sie sind nicht so gehirngewaschen wie gefühlt 90% der deutschen Ureinwohner.
Diese Erfahrung mache ich auch ganz oft.
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NGal
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von NGal » 28.02.2018, 10:40

EmilyStrange hat geschrieben: Entweder bist du dafür oder dagegen, abwägen, differenzieren gibts nicht mehr...
Genauso geht es hier in Finnland auch. Entweder - oder, schwarz oder weiss, keine Nuancen mehr... Entweder ist man völlig für eine offene Asylantpolitik oder ein unanständige, grausame und inhumane Un-Mensch... :?

EmilyStrange
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von EmilyStrange » 28.02.2018, 11:10

gadi hat geschrieben:Was ich auch immer hören muss: "Ich will eine bunte Stadt, ein buntes Land..willst du denn keine bunte Stadt"?

Ja, ich will sehr gern eine "bunte Stadt", aber was hier passiert endet doch genau im Gegenteil. Wenn es so weitergeht, ist in 50 Jahren hier alles gleichgemacht.
Ist es denn jetzt nicht auch schon bunt?
Laufe ich durch die Straßen meiner Stadt (südhessen, Kleinstadt) habe ich türkische, indische, arabische, pakistanische, afrikanische, chinesische, japanische, mexikanische Restaurants und Imbisse, türkische Schneidereien, Shishabars, "Kulturvereine" etc. pp. Es gibt teilweise Läden, in deren Fenstern nur noch türkische Reklame steht

Nur...als meine Eltern einmal zu Besuch waren, fragten sie mich, ob es nicht auch mal eine Currywurstbude gäbe...ich musste wirklich überlegen...ja Best woscht in Town gibt es genau EINMAL

Das Verhältnis in der nächstgrößeren Kleinstadt (Offenbach) ist schon nicht mehr ganz so buntbunt...da herrschen erstmal türkische, arabische und pakistanische Läden und Restaurants vor...dann kommt ne Weile nichts...und dann der Rest

Bunt heißt für mich, von ALLEM etwas, und nicht von einigem sehr sehr viel und von anderen fast nichts mehr

Aber ich muss mir eben immer wieder ins Gedächtnis rufen: es steckt ein ganz anderes Weltbild hinter diesen forderungen von Buntland, als ich es habe.
Ich mag Deutschland - vieles nervt mich, das Wetter könnte auch besser sein und die deutsche bürokratie geht mir auch furchtbar auf den Geist. Die Menschen könnten manchmal offener sein. Aber im Großen und Ganzen ist Deutschland absolut okay

Ich weiß nicht, warum so viele ihr Land nicht mögen, ihre Sprache, ihre Traditionen. Wir haben doch alle die gleiche Erziehung gehabt, auch mir wurden in der Kindheit wieder und wieder die Gräuel der Nazizeit vor Augen gehalten, die Anschläge von Mölln und Rostock, die Morde an Ausländern usw. usf.
Eine Zeitlang war ich auch auf dem Trip, das überall alles viel besser ist, das Essen leckerer, die Menschen netter, die Kultur schöner - aber das war eine kurze Zeit, Pubertät, in der man ohnehin rebelliert und alles in Frage stellt, das Fremde immer einen besonderen Reiz hat. Warum sind so viele in dieser Phase stecken geblieben? Was ist der Unterschied, wo bin ich abgebogen, während sie geradeaus weiter gefahren sind? Ich kapier es einfach nicht...
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gadi
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von gadi » 28.02.2018, 11:42

EmilyStrange hat geschrieben:
gadi hat geschrieben:Was ich auch immer hören muss: "Ich will eine bunte Stadt, ein buntes Land..willst du denn keine bunte Stadt"?

Ja, ich will sehr gern eine "bunte Stadt", aber was hier passiert endet doch genau im Gegenteil. Wenn es so weitergeht, ist in 50 Jahren hier alles gleichgemacht.
Ist es denn jetzt nicht auch schon bunt?
Laufe ich durch die Straßen meiner Stadt (südhessen, Kleinstadt) habe ich türkische, indische, arabische, pakistanische, afrikanische, chinesische, japanische, mexikanische Restaurants und Imbisse, türkische Schneidereien, Shishabars, "Kulturvereine" etc. pp. Es gibt teilweise Läden, in deren Fenstern nur noch türkische Reklame steht

Nur...als meine Eltern einmal zu Besuch waren, fragten sie mich, ob es nicht auch mal eine Currywurstbude gäbe...ich musste wirklich überlegen...ja Best woscht in Town gibt es genau EINMAL

Das Verhältnis in der nächstgrößeren Kleinstadt (Offenbach) ist schon nicht mehr ganz so buntbunt...da herrschen erstmal türkische, arabische und pakistanische Läden und Restaurants vor...dann kommt ne Weile nichts...und dann der Rest

Bunt heißt für mich, von ALLEM etwas, und nicht von einigem sehr sehr viel und von anderen fast nichts mehr

Aber ich muss mir eben immer wieder ins Gedächtnis rufen: es steckt ein ganz anderes Weltbild hinter diesen forderungen von Buntland, als ich es habe.
Ich mag Deutschland - vieles nervt mich, das Wetter könnte auch besser sein und die deutsche bürokratie geht mir auch furchtbar auf den Geist. Die Menschen könnten manchmal offener sein. Aber im Großen und Ganzen ist Deutschland absolut okay

Ich weiß nicht, warum so viele ihr Land nicht mögen, ihre Sprache, ihre Traditionen. Wir haben doch alle die gleiche Erziehung gehabt, auch mir wurden in der Kindheit wieder und wieder die Gräuel der Nazizeit vor Augen gehalten, die Anschläge von Mölln und Rostock, die Morde an Ausländern usw. usf.
Eine Zeitlang war ich auch auf dem Trip, das überall alles viel besser ist, das Essen leckerer, die Menschen netter, die Kultur schöner - aber das war eine kurze Zeit, Pubertät, in der man ohnehin rebelliert und alles in Frage stellt, das Fremde immer einen besonderen Reiz hat. Warum sind so viele in dieser Phase stecken geblieben? Was ist der Unterschied, wo bin ich abgebogen, während sie geradeaus weiter gefahren sind? Ich kapier es einfach nicht..
.
Ich denke, dass es sich oftmals so verhält: Je mehr man wirklich mit anderen Kulturen in Berührung gekommen ist, je länger man mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun hatte (nicht nur zwei mal im Jahr im Urlaub für 2 Wochen und den "Freundschaften" die man dort geschlossen hat oder bei einem zweiwöchigen Praktikum bei der Essensausgabe in einem Asylantenheim), umso mehr weiß man auch das "Eigene" (wieder) zu schätzen.

Deshalb unterstelle ich Menschen, die alles Fremde für grundsätzlich besser halten erst einmal nicht die aller größte Ahnung zu haben von dem was sie da eigentlich reden.
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Nilka
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von Nilka » 28.02.2018, 12:14

Anaba hat geschrieben:
EmilyStrange hat geschrieben:Mein Mann hat einer gemeinsamen Freundin den Link zu dem Beitrag "Einblick in eine fremde Welt" geschickt
Ihre antwort darauf: rechtspopulistische AFD-uuuups

P.S. eben jene Freundin mit dem halbsyrischen Mann (Veganer, Hipster etc. pp)

Ja, der Freundeskreis lichtet sich - mir tut es in der Seele weh :cry:
Bei solchen Themen geht es sofort, um rechte Hetze, AfD Dreck usw.
Andersdenkende werden sofort beleidigt und oft unter der Gürtellinie angegriffen.
Eine faire Diskussion zu diesen Themen ist unmöglich.
Das spaltet die Gesellschaft. Der Riss geht durch den Freundes- und Familienkreis.
Ich ertappe mich selbst immer öfter, dass ich mit bestimmten Leuten über solche Themen nicht reden mag.
Es ist einfach sinnlos.

Musste ich auch erfahren, dass unsere sehr geschätzte Freundin einer anderer Meinung ist. Ich habe ihr testweise einige Links zu verschiedenen Artikeln geschickt. Wie befürchtet ist sie von der Propaganda durchtränkt. Wie weit wir auseinandr sind, will ich gar nicht wissen, weil ich auch der Auffassung bin, dass die Diskussion nichts bringt und ich will ihr gegenüber keine feindlichen Gefühle entwickeln.
Ich versuche nicht daran zu denken, der Kontakt ist neulich sowieso wegen der Entfernung eingeschränkt und wird vorübergehend oder dauerhaft aufs Eis gelegt.
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

karima66
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von karima66 » 28.02.2018, 12:36

Damit sagst du was Wahres, Anaba, diejenigen, die so nach allem Fremden, weil vermeintlich Besserem, Interessanterem oder so, schreien die haben meist wenig wirkliche Erfahrungen, sondern einen Idealismus der aus Theorie gespeist wird.

Seit ich in der Fremde lebte und zurück bin weiß ich Vieles hier viel mehr zu schaetzen.

In den letzten 20 Jahren wurde doch schon anders erzogen als zu meiner Zeit und wenn ich meine Nichte sehe, die sehr bodenständige Eltern hat, sie reist seit sie 14 ist durch die Welt, erst mit den Pfadfindern, jetzt als Studentin, ist grad nach einem halben Jahr Neuseeland zurück, sie redet nicht von Theorie, aber sie hat eben nur schöne Erlebnisse aus diversen Laendern und verteidigt deshalb alle und meint auch die Welt kann zusammen leben, alle miteinander.
Sie hat hier noch nie fuer sich selber sorgen muessen, hatte nie Geldprobleme und hat keine unangenehmen Erlebnisse mit Fluechtlingen.
Sie sieht mit 25 noch nicht die Zusammenhänge und denkt nicht an Zukunft zumal dort wo sie wohnt auch nur wenig sich verändert hat.

Ich war in jungen Jahren auch total fuer Bunt, liebte die Vielfalt der Kulturen, die Geschaefte, Restaurants usw.....hatte ja schon zu DDR Zeiten viel internationalen Kontakt durch die Kirche.
Mir faellt es immer noch schwer mich jetzt oft anders zu verhalten, meine Offenheit zu bremsen, ich werfe meine schönen Erlebnisse in Tunesien oder auch in Hamburg früher nicht in einen Topf mit dem was jetzt geschieht.

Aber es ist eben jetzt nur eine bestimmte Gruppe Menschen die aus dem Ausland herkommen, mit meist der Kultur und Religion die am wenigsten zu uns passt und das in einer Masse die eben gefährlich fuer uns wurde und ist.
Und es sind oft die Personen die in ihrem Land nicht Aerzte und Lehrer wurden, sondern nichts lernten oder nicht mal zur Schule gingen mit voellig anderen sozialen Strukturen.
Und das muss man einfach trennen und sehen und benennen wo das hinführt um nicht damit unterzugehen.

Ich bin entsetzt jeden Tag, dass nicht jeder einigermaßen hier kultivierte Mensch das auch so sieht, zumindest ab einem bestimmten Alter.

Da ich nicht davon ausgehe, dass ein Umdenken und konsequentes Handeln der dazu Befugten in Politik und Justiz einsetzen wird, auch die meisten Buerger nicht bestimmter durchgreifen werden im Alltag, sondern immer nur Wenige die man in die Ecke draengt so erwarte ich keine friedliche Loesung mehr.

EmilyStrange
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von EmilyStrange » 28.02.2018, 12:54

gadi hat geschrieben:[
Ich denke, dass es sich oftmals so verhält: Je mehr man wirklich mit anderen Kulturen in Berührung gekommen ist, je länger man mit Menschen aus anderen Kulturen zu tun hatte (nicht nur zwei mal im Jahr im Urlaub für 2 Wochen und den "Freundschaften" die man dort geschlossen hat oder bei einem zweiwöchigen Praktikum bei der Essensausgabe in einem Asylantenheim), umso mehr weiß man auch das "Eigene" (wieder) zu schätzen.

Deshalb unterstelle ich Menschen, die alles Fremde für grundsätzlich besser halten erst einmal nicht die aller größte Ahnung zu haben von dem was sie da eigentlich reden.
Mein Mann wollte sie noch fragen, wann sie denn ihr Haus fertig ausgebaut hätten, um dann ein paar Flüchtlinge aufzunehmen und zur veganen Lebensweise zu bekehren. Leider hat er es nicht gemacht...die Antwort wäre wohl dennoch die gleiche gewesen, wie auf seine Rückfragen, warum sie der Ansicht sei, dass das "AFD-uuuups" wäre - dröhnendes Schweigen
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Efendi II
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von Efendi II » 28.02.2018, 16:06

karima66 hat geschrieben:.... diejenigen, die so nach allem Fremden, weil vermeintlich Besserem, Interessanterem oder so, schreien die haben meist wenig wirkliche Erfahrungen, sondern einen Idealismus der aus Theorie gespeist wird.
So viel besser kann es doch anderswo wohl kaum sein, denn sonst wären ja sicher nicht so viele von denen hier. Sicher kommen die doch nicht alle nur unserer schönen blauen Augen wegen.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

karima66
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Re: Heute Abend "Einblick in eine fremde Welt"

Beitrag von karima66 » 28.02.2018, 16:40

Man will oft das was man nicht hat und sucht es dort wo man glaubt es zu finden.

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