Frauenleben in Marokko von Loubna Abidar

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Agadirbleu
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Re: Frauenleben in Marokko von Loubna Abidar

Beitrag von Agadirbleu » 02.05.2017, 09:32

Prostitution ist bei Strafe in Marokko verboten, nicht nur der Religion wegen, wobei nur die Prostituierte bestraft wird, nicht der Freier.
Andererseits: wird unehelicher Beischlaf von Nichtverheirateten ausgeübt und sie werden dabei erwischt, droht beiden eine Gefängnisstrafe.
Wird eine Unverheiratete schwanger und gebärt als Single, geht sie (fast) nie in ein Krankenhaus, da sie Gefahr läuft, dass sie vom Klinikpersonal bei der Behörde angezeigt und bestraft wird.
Es gäbe noch viel auszuführen und die diskutierte Doppelmoral ist zum Teil im marokkanischen Gesetz begründet.

Der Film "Much loved" lief hier in Deutschland. Ich habe ihn seinerzeit gesehen und muss gestehen, dass ich ihn sehr mutig fand, das ausschweifende sex... Leben mit den Männern aus S.A. zu thematisieren. Die S.A. sind diejenigen, die ein Doppelleben führen und wissen, dass das schnell verdiente Geld scharenweise die Frauen anziehen, die sehr wohl wissen, was auf sie zukommt.
Und komme mir keiner mit der Aussage, die Armut würde sie dazu zwingen. hahaha.
Angebot und Nachfrage - mit einer Hand kann man nicht klatschen...

In den Großstädten oder touristischen Orten ist es fast nicht möglich eine Haushaltshilfe für einen Privathaushalt zu finden, da der Verdienst ungleich niedriger ist als das was sie im horizontalen Gewerbe verdient.

In dem Film wird auch sehr anschaulich gezeigt, dass die Familie der "Pute" sehr gerne ihre finanzielle Unterstützung annimmt, aber ansonsten nichts mit ihr zutun haben wird.

Ein marok. Polizeibeamter erzählte mir, dass abends an der Promenade in A. zwei Mädchen 14 und 16 Jahre, Geschwister, um Mitternacht aufgegriffen wurden. Sie dürften nicht nach Hause, wenn nicht jede von ihnen 200 Dirham (20 Euro) mit nach Hause brächten. Selbst Eltern bieten ihre eigenen Kinder zum Sex an, vorwiegend Knaben im Grundschulalter. Kein Unrechtsbewusstsein!
Zum Glück gibt es seit ein paar Jahren eine Initiative, die sich dafür einsetzt, dass die Kinderprostitution ein Ende nimmt.
Es ist ein Trauerspiel.

OT: Much loved ist auf Youtube.

Agadirbleu

Pia01
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Re: Frauenleben in Marokko von Loubna Abidar

Beitrag von Pia01 » 02.05.2017, 09:48

Liebe Anaba,

ich möchte mich an dieser Stelle aus dem Forum verabschieden. Dir und vielen anderen danke ich für die Erkenntnise die ich hier gewinnen durfte.
Inzwischen tut mir das Hiersein nicht mehr gut.

Pia

Nilka
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Re: Frauenleben in Marokko von Loubna Abidar

Beitrag von Nilka » 02.05.2017, 10:58

Und das ist genau das, was ich nicht wollte: dass man sich wegen mir/meines Posts in die Haare kriegt.
Pia, Du lehnst die Todesstrafe wegen Deines Glaubens ab und das ist in Ordnung ) :D
Damit kann ich leben.
Die anderen sprechen diese aus als eine Art sich abzureagieren ( und meinen es nicht wirklich ernst - Karim), das ist auch in Ordnung :D
Und ich meine, ich meine es ernst. Sollte auch in Ordnung sein. Trotzdem soll man sich an die Gesetze halten. Wenn ich einen Vergewaltiger umbringe, muss ich büßen. Das muss die Genugtuung für alle Gegner der Todesstrafe sein :D
Auch die eventuelle Hölle nehme ich zusätzlich in den Kauf, soviel Courage muss man haben :wink:
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

karima66
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Re: Frauenleben in Marokko von Loubna Abidar

Beitrag von karima66 » 02.05.2017, 14:40

Wenn man sich immer verabschiedet oder wegläuft wenn es schwierig wird, wobei dies ja nur ein Forum ist, finde ich das sehr traurig und unerwachsen.
Eine Pause, weil man nicht genug Zeit hat oder man sich anderen Themen/Dingen widmen möchte bzw. verabschieden, weil man sich warum auch immer mit allen Themen um die es hier geht nicht mehr beschäftigen möchte ok., aber gehen, weil einem Meinungen nicht passen, sorry.....ziemlich traurig.
Genau das ist nämlich der Punkt warum es in dieser Gesellschaft/in der Menschheit generell so schief läuft, die Unfähigkeit zum Dialog!

Was hier über Marokko geschrieben wurde kann ich für Tunesien größtenteils auch bestätigen.
Und mit Menschenhandel hat das selten zu tun, zumindest in diesen Ländern nicht, die Gründe warum sich Jemand prostituiert wurden ja schon geschildert.
Ich würde eher putzen, als Erntehelfer oder sonstwas arbeiten oder unter der Brücke schlafen (hoffe ich komme nie in die Situation) als dass ich mich prostituieren würde....

Für mich gilt nicht nur als gläubiger Mensch, sondern generell als Mensch, dass ich nicht töten würde, nicht mal Gewalt anwenden.......bisher befürworte ich den Tod für Jemanden auch nur mal gedanklich, bisher habe ich noch nie gegen Jemanden Gewalt angewendet, aber niemand kann garantieren, dass er bis zum Lebensende dies ganz sicher nie tun würde, man weiß nie in was für Ausnahmesituationen man kommt.....

Nilka
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Re: Frauenleben in Marokko von Loubna Abidar

Beitrag von Nilka » 04.05.2017, 11:12

Ein Buch hat meinen Weg gekreuzt, ich habe es in die Hand genommen. Schwarz vermummte Frau auf schwarzem Hintergrund - schüttel. Weg legen, weg laufen unterdrückt, Titel gelesen: "Flucht aus dem Iran. Eine Frau entrinnt den Ayatollahs" von Sousan Azadi.
Das Buch habe ich doch gelesen, es hat länger gedauert, weil man Pausen machen muss, um das durchzustehen.
Man weiß, wer Khomeini war und was er "geleistet" hat während seiner Schreckensherrschaft, aber dieses Bericht von einer Betroffenen Frau zu lesen haut einen um. Deswegen kann ich nicht sagen, soll man unbedingt lesen.
Wer sich dem gewachsen fühlt.
Man soll nicht vergessen, dass es Welche unter uns sind, die solche Zustände begrüßen würden :!:

Ich stellte mir oft die Frage, wer schlimmer war: der Hitler und seine Helfer oder der Stalin und seine Helfer.
Jetzt kommt ein dritte dazu : oder der Khomeini und seine (auch die geilen Mullahs dabei) Helfer.
Für mich steht fest, für sie Alle sollte die Hölle erfunden werden, falls sie noch nicht gibt :wink:
Mit allen Schikanen und Raffinessen und einmal am Tag Hinrichtung bis in alle Ewigkeit.
Das schreibe ich nicht, Um Dich, Pia, zu ärgern :D

Es gibt Parallelen zu heute in dem Buch.
Genauso "unschuldig" wie jetzt in der Türkei, ist die Khomeinis Revolution angefangen.

Erdogans Appetit auf Europa ist ihm doch nicht vergangen, er fordert jetzt wieder die Aufnahme der Türkei in die EU.
Es hieß doch "wir wollen das nicht mehr". Aber dann könnte er die Chance als Islamisator Europas ( oder mindestens Deutschlands ) verpassen :twisted:
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

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