Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypten

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gadi
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Re: Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypte

Beitrag von gadi » 09.08.2017, 14:13

Mignon hat geschrieben:Kleiner Tipp: Es gibt in Kairo ein Goethe-Institut. Auf der Website findet man auch die Fotos, Namen und E-mail-Adressen von deutschen Mitarbeiterinnen. Einfach mal hinschreiben und fragen, wie sie mit der Situation klarkommen. Ich habe mehrere Jahre für eine andere Organisation in einem ähnlich gefährlichen Land gearbeitet und solche Anfragen immer gern und ausführlich beantwortet.

Und wenn der/diejenige in meiner Stadt arbeiten wollte, habe ich immer hinzugefügt: Meld dich doch, wenn du da bist.

Es gibt viele Mitarbeiterinnen in solchen Instituten oder in den Botschaften, die nur schwer mit der Situation klarkommen, insbesondere auch in Cairo.
Dort wo du gearbeitet hast @Mignon, wurde Frau da auch auf Schritt und Tritt sexuell belästigt, ganz unabhängig von Kleidung oder Benehmen?
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Mignon
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Re: Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypte

Beitrag von Mignon » 09.08.2017, 14:45

gadi hat geschrieben: Es gibt viele Mitarbeiterinnen in solchen Instituten oder in den Botschaften, die nur schwer mit der Situation klarkommen, insbesondere auch in Cairo.
Dort wo du gearbeitet hast @Mignon, wurde Frau da auch auf Schritt und Tritt sexuell belästigt, ganz unabhängig von Kleidung oder Benehmen?
Deswegen hatte ich ja geraten, Kontakt aufzunehmen. Vielleicht sagen sie ja: Lass es bleiben!

Ich wurde nicht auf Schritt und Tritt belästigt, habe mich aber allein oder mit anderen Frauen nur in sehr begrenztem Maße und in ausgewählten Bereichen der Hauptstadt zu Fuß bewegt. Ansonsten immer im Auto, auch die ca. 15 Minuten Fußweg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Im Prinzip habe ich tatsächlich die meiste Zeit in Ausländerghettos zugebracht. Überlandfahrten in größeren Gruppen und mit begleitenden Männern waren in bestimmten Landesteilen möglich, in anderen ein no go. Das Risiko der Entführung war allerdings immer größer als das der sexuellen Belästigung.

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Re: Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypte

Beitrag von Mignon » 09.08.2017, 14:51

gadi hat geschrieben:
Mignon hat geschrieben:
gadi hat geschrieben: Fahrt hin und schaut es euch an ...
Sag ich doch ...
...bedeutet nicht zwingend: "Fahrt hin für einige Monate, arbeitet dort, lebt außerhalb von Hotels... :wink: "
Ich behaupte: Wenn man ein Land kennen lernen will, muss man dort arbeiten. - Oder aber man lebt dort als Ehefrau eines Einheimischen. Aber wir wissen hier alle, dass das in bestimmten Ländern die mit Abstand schlechteste Methode ist.
Was das Wohnen betrifft: Das ist ja von Land zu Land sehr unterschiedlich. Zumutbarkeit und Sicherheit sind die Schlüsselwörter. In manchen Ländern kann man sich durchaus unter der einheimischen Mittel- und Oberschicht einquartieren. Leben im Hotel ist ätzend.

Letztlich ist es die Frage, ob es mir Spaß macht, mich für eine Zeit in fremde Länder und Kulturen zu begeben oder nicht und wenn ja, ob ich dafür auch gewissen Einschränkungen und Risiken in Kauf nehme. Das muss jeder für sich entscheiden.

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Re: Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypte

Beitrag von gadi » 10.08.2017, 08:40

Mignon hat geschrieben:
gadi hat geschrieben: Es gibt viele Mitarbeiterinnen in solchen Instituten oder in den Botschaften, die nur schwer mit der Situation klarkommen, insbesondere auch in Cairo.
Dort wo du gearbeitet hast @Mignon, wurde Frau da auch auf Schritt und Tritt sexuell belästigt, ganz unabhängig von Kleidung oder Benehmen?
Deswegen hatte ich ja geraten, Kontakt aufzunehmen. Vielleicht sagen sie ja: Lass es bleiben!

Ich wurde nicht auf Schritt und Tritt belästigt, habe mich aber allein oder mit anderen Frauen nur in sehr begrenztem Maße und in ausgewählten Bereichen der Hauptstadt zu Fuß bewegt. Ansonsten immer im Auto, auch die ca. 15 Minuten Fußweg zwischen Wohnung und Arbeitsplatz. Im Prinzip habe ich tatsächlich die meiste Zeit in Ausländerghettos zugebracht. Überlandfahrten in größeren Gruppen und mit begleitenden Männern waren in bestimmten Landesteilen möglich, in anderen ein no go. Das Risiko der Entführung war allerdings immer größer als das der sexuellen Belästigung.
Mit einer davon hat sie ja sozusagen schon Kontakt aufgenommen, nämlich mit meiner Wenigkeit. Und ich möchte ihr sagen: Überleg es dir gut.

In Ägypten ist es bzgl. Überlandfahrten in etwa genauso wie du es für "dein Land" beschrieben hast.
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Re: Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypte

Beitrag von gadi » 10.08.2017, 08:47

Mignon hat geschrieben: Ich behaupte: Wenn man ein Land kennen lernen will, muss man dort arbeiten. - Oder aber man lebt dort als Ehefrau eines Einheimischen. Aber wir wissen hier alle, dass das in bestimmten Ländern die mit Abstand schlechteste Methode ist.
Was das Wohnen betrifft: Das ist ja von Land zu Land sehr unterschiedlich. Zumutbarkeit und Sicherheit sind die Schlüsselwörter. In manchen Ländern kann man sich durchaus unter der einheimischen Mittel- und Oberschicht einquartieren. Leben im Hotel ist ätzend.

Letztlich ist es die Frage, ob es mir Spaß macht, mich für eine Zeit in fremde Länder und Kulturen zu begeben oder nicht und wenn ja, ob ich dafür auch gewissen Einschränkungen und Risiken in Kauf nehme. Das muss jeder für sich entscheiden.
Fürs Kennenlernen muss man länger dort sein/dort arbeiten, da bin ich bei dir.
Um aber beurteilen zu können, ob es erstrebenswert ist, solche "Zustände" auch bald hier in Europa zu haben reichen für Cairo ein bis zwei Stunden.

Ich glaube, bei Sonnenklar sowie auch bei dir und mir ist nicht die Frage, ob es Spaß macht, sich für eine Zeit in fremde Länder/Kulturen zu begeben, denn das können wir alle mit einem herzhaften JA beantworten.
Ob der Preis der zu bezahlenden Risiken/Einschränkungen gerecht oder zu hoch ist liegt an der Belastungsfähigkeit der Personen. Das muss jeder selbst einschätzen, selbstverständlich.
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Re: Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypte

Beitrag von Grampusgriseus » 14.08.2017, 08:32

Liebe Sonnenklar,

das mit der beruflichen Herausforderung kann ich absolut nachvollziehen, egal, worin sie bestehen mag. Und ich denke, ich würde diese, auch möglicherweise noch zu heutigen Zeiten, eventuell sogar annehmen aber ich denke auch, eins ist ganz klar: die Zeiten, wo man als Frau alleine in Ägypten unterwegs sein konnte, sind definitiv vorbei! Erst Recht „abseits von den typischen Touri-Orten“, auch wenn ich Dein Interesse an genau diesen durchaus verstehen kann.
Das, was MICH immer wieder am Meisten erschreckt in Ägypten, ist die absolute Willkür, der man (bzw. besonders frau) dort oft ausgesetzt ist. Ich habe immer wieder den Eindruck, dass JEDER und damit meine ich wirklichen JEDEN, der auch nur das geringste bisschen Macht hat, diese missbraucht, WENN ER WILL. Das gilt für den Mann (oder auch die Frau!!!) am Zoll genauso wie für den kleinen Strandwächter. Wenn irgendwer der Meinung ist, dass Du haargenau dieses kleine Stückchen Boden -aus welchen sinnlosen Gründen auch immer- nicht betreten darfst, dann wird er Dir den Durchgang verweigern...einfach „nur“, weil er es KANN. Wenn möglich auch mal gern mit vorgehaltener Waffe. Es muss dafür keine sinnvolle Begründung geben. Die „Macht hat dort aber nicht nur, wer die Waffe hat“, sondern jeder Einheimische, der diese nutzen möchte, da Einheimische immer die besseren „Kontakte“ haben, selbst wenn Du sie vielleicht in punkto Bakschisch überbieten kannst. Dazu sollte man vielleicht wissen, dass „Bakschisch“ schon lange kein Trinkgeld mehr sondern inzwischen zunehmend zum Bestechungsgeld mutiert ist.
Zusammenfassend kann ich Dir nur raten: falls Du die berufliche Herausforderung annehmen möchtest, dann sichere Dich gut ab! Ich finde die Tipps von Mignon da sehr hilfreich. Aber verabschiede Dich unbedingt von Plänen hinsichtlich abenteuerlicher Alleingänge oder -fahrten!

Liebe Grüße
Grampusgriseus

gadi
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Re: Geplanter mehrmonatiger beruflicher Aufenthalt in Ägypte

Beitrag von gadi » 14.08.2017, 12:14

Ironie on: Bitte auf keinen Fall Tipps von Menschen hier im Forum beachten, die wirklich vor nicht langer Zeit in genau der Stadt und in dem Land gelebt und gearbeitet haben in die @Sonnenklar sich begeben will zum arbeiten und bitte niemals Tipps von Menschen beachten die in einer von Usern zur Informationsbeschaffung empfohlenen Institution tatsächlich beschäftigt waren. Lieber Tipps von Menschen beachten die vor ca. 25 Jahren in einem ganz anderen Land und dort "auf dem Land" gelebt haben. Ironie off.

Falls @Sonnenklar überhaupt noch hier liest: Die Elefand-"Liste" (Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland) z.B. ist in diesem Zusammenhang nichts als ein Tropfen auf den heißen Stein. Das größte Risiko für Leib und Leben besteht in Cairo nicht in irgendwelchen Überfällen oder Anschlägen sondern in dem Wahnsinns-Straßenverkehr.
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