EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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steckchen
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von steckchen » 30.04.2011, 09:48

Schuscha hat geschrieben:Liebe Steckchen,

nein, wie Du mich richtig erkannt hast :lol: lege ich schon jedes Wort auf die Goldwaage, um meinen Mann nicht unnötig zu ärgern/verletzen.
Wir hatten schon letztes Jahr einen Vorfall, wo ich ihm öffentlich die Meinung gegeigt hab :oops: und ich sage nur: zu Recht! Jedenfalls stand das Wort Trennung damals wochenlang im Raum und das wollten wir beiden nicht.

Er lebt unsere Ehe so wie er es bei seinen Eltern gesehen hat und ich hätte gern eine Ehe wie ich es bei Mama und Papa gesehen hab und so passiert es immer wieder, dass wir uns gegenseitig weh tun, weil jeder etwas "durchzubringen" versucht, das der andere nicht wirklich versteht.
Ach Schuscha,

Du hast im Vorstellungsthread geschrieben, daß Du Dich eigentlich eher wie eine Ägypterin fühlst und dort auch gerne leben würdest. Aber offensichtlich bist Du doch mehr europäisch, als Du selber manchmal wahrhaben willst, bzw. es Deinem Mann lieb ist. Denn die Hauptsozialisation liegt nunmal im Elternhaus und dort in der frühkindlichen Entwicklung und nicht an einer ägyptischen Schule bzw. im Umgang mit Freunden. Auch wenn uns die Medien, solche selbsternannten Schulexperten und andere Pädagogen gerne etwas anderes einreden wollen.

Was ich mich bei Deinem Post in diesem Thread gefragt habe, war, wieso Du Dich eigentlich eher als Ägypterin siehst? Klar, Du bist dort aufgewachsen. Aber gerade, wenn beide Eltern europäisch sind, dann hat man doch eigentlich auch viel Kontakt zu anderen Kindern mit demselben Hintergrund. Vor allen Dingen, wenn das für Dich als Mädchen mit mehr Freiheiten verbunden sein gewesen dürfte. Du wirst sicherlich auch viele andere europäische Kinder von damals dort in Kairo kennen, nehme ich an. Oder haben sich Deine Eltern auch "bewußt orientalisiert"? Aber eben weniger, als Dir vielleicht bewußt ist? Ich weiß jetzt nicht, wie ich das besser beschreiben soll, aber mir ist schon in Deutschland aufgefallen, daß viele Kinder aus arabisch-deutschen bi-nationalen Verbindungen sich eher dem arabischen Teil verbunden gefühlt haben, obwohl der arabische Elternteil häufig nicht so viel in die Beziehung und die Kinder investiert hat wie die deutsche Mutter. Wollten es die Kinder auch so "einfach" haben, indem sie sich mit dem solidarisierten, der immer so "einfach" durchkommt, kraft seiner Wassersuppe? Irgendwo hat mal eine Userin geschrieben, in einer Auseinandersetzung würden meist nicht die besseren Argumente, sondern häufig die stärkere Willenskraft zählen. Ich glaube, sie hat recht. Und vielleicht ist es diese Fähigkeit, mit an sich simplen Mitteln Maximales zu erreichen, eine der Faszinationen, die so eine wie die arabische Gesellschaft hier in Deutschland ausübt. Das Kind sieht ja: Mutti muß viel strampeln, aber es wird nicht anerkannt. Vati sagt ein Wort - und sofort spuren alle. Das hinterläßt natürlich Spuren.
Schuscha hat geschrieben:Es geht um Überlegenheit und Recht haben und als Frau soll man, des Friedens willens, beides nicht beanspruchen.
Kann ich aber nicht :D , so höre ich folgenden Satz, denn sicher jede Frau in einer Beziehung zu einem Orientalen mal hört öfter: WER IST HIER DER MANN IN DIESER EHE :shock: :o :D , : Du musst akzeptieren das Du eine Frau bist :roll:

Es ist verletzend für mich, dass zu hören und genau so verletzend ist es für ihn, wenn ich eine Andere Meinung habe als er, oder ihm den Gehorsam verweigere :shock: Er interpretiert das dann als mangelnde Liebe meinerseits.
Und genau das ist die Manipulation, die dann einsetzt und der viele erliegen. Du machst nicht, was ich will, also liebst Du mich nicht. Und wehe der Frau, die ihren Mann mehr liebt als der sie. Und darin genau liegt ja auch der Fluch unserer Freiheit, daß sie zwar objektiv vorhanden ist, aber leider durch das biologische Bedürfnis der Frau, dazugehören und geliebt zu werden, offensichtlich nur allzuleicht ausgehebelt werden kann. Und leider gibt es hierzulande nicht immer die starke Familie, die einen dann auffängt und gut berät, sondern es wird nur gesagt: "Dann mach mal", weil man selbst ratlos ist. Oder es wird zu platt argumentiert, so daß der Ratsuchende dem nicht glauben kann.

Jeder ist ja für sich selbst verantwortlich. Nur können das einige besser, andere weniger gut, für sich selbst Verantwortung zu übernehmen und vor allem sich selbst zu lieben, was auch ein Grund für den Erfolg von Bezness ist. Ich habe neulich einen Artikel vom äthiopisch-stämmigen Benimm-Experten Asserate gelesen, der von den Deutschen dasselbe sagte, daß ihr größtes Problem ist, sich selbst zu lieben und sich etwas zu gönnen.
http://www.welt.de/kultur/article132359 ... Wesen.html
Und diese Selbstliebe, dieses Sichselbstetwasgönnen, das möchte Frau dann von einem lebenslustigen Südländer erlernen, der hier im Forum nur allzuoft beschrieben wird, nur leider wird er ihr lediglich am Anfang vorgaukeln, das bei ihm haben zu können.

Und welche Frau traut sich schon, den Spieß umzudrehen und zu sagen: Du machst das nicht, also liebst Du mich nicht. Dann wäre sie ja kalt und berechnend. Und welche Frau will das schon sein? Wie könnte sie auch, wo er doch so arm ist und in so einem schwierigen Land lebt. Ich selbst habe einmal in einer Beziehung mit einem Araber große Schwierigkeiten gehabt, mein Recht und meine Bedürfnisse einzufordern, obwohl er mich bestimmt mehr geliebt hat als ich ihn. Und wenn ich selbst da mich überwinden mußte, meine Selbstachtung zu wahren und von ihm die Einhaltung gegebener Versprechen nachgerade zu erzwingen, mit Druck, mit Zähigkeit, wie kann man das dann von einer Frau erwarten, die vor so einer Beziehung zutiefst seelisch verletzt wurde und jetzt bis über beide Ohren rettungslos in so einen Mann verliebt ist, während er nur auf seinen Vorteil bedacht ist?

Wie kann man Orientalen dann eigentlich verübeln, wenn sie Angst vor wirklicher Liebe in Demut haben, wenn diese Liebe dann häufig derart ausgenutzt wird oder gar als vorübergehende Krankheit verachtet wird? Und so sehen wohl deshalb immer noch viele Orientalen ihr Heil in einer Vernunftehe, wo sie einen klaren Kopf behalten und also vor Manipulation und Ausnutzung einigermaßen sicher sind. Du schreibst ja selbst, wie sehr die ägyptischen Frauen kämpfen und sich den Mund fusselig reden müssen, um nach zähem Ringen etwas von ihrem Manne zu erhalten. Ich glaube, diese Kämpfe kann man gar nicht durchstehen, wenn man in den Mann rettungslos verliebt wäre. Dann wäre man ja als Frau verloren.

Und genau, weil ich mitbekommen habe, wie sehr diese Gesellschaft von Mißtrauen und Manipulation durchsetzt ist, habe ich mich entschieden, dieses Spiel nicht mehr spielen zu wollen. Eben weil ich mich dann irgendwo selbst verloren hätte wie die konvertierte Schwedin, von der Du berichtest. Wobei sie dieses Spiel offenbar ganz im Gegensatz zu Dir noch nicht einmal beherrscht, selbst wenn sie das wohl momentan glaubt. Aber genau dieser Kontrollwahn über die weiblichen Mitglieder der Gesellschaft, diese ständigen Betrügereien und Spielchen sind es doch, die die Gesellschaft dort von wahrem Fortschritt fernhält. Es ist ja erwiesen, daß es einer Gesellschaft desto besser geht, je mehr die Frauen an Rechten und an Wohlstand haben. Und diese Leute binden wertvolle geistige und körperliche Kapazitäten in solche dummen und gefährlichen Spielchen, die sie eigentlich auch nicht glücklicher machen.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

Schuscha
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Schuscha » 02.05.2011, 02:08

Liebe Steckchen,

nein, Du hast Dich wohl verlesen :)
Wie eine Ägypterin fühle ich mich nicht, nur ich fühle das Ägypten auch mein Land ist.
Eben weil ich dort eine sehr schöne Kindheit hatte, die Landessprache spreche, ich hab 2 Freundinnen dort, wir haben noch eine Wohnung...... also unabhängig von meiner Ehe werde ich immer wieder in dieses Land zurückkehren.
Ich hoffe natürlich sehr, dass sich die politische Sitaution nicht zu ungunsten uns Frauen gegenüber entwickelt.


Ich kenne viele binationale "Kinder" aus meiner Ägyptenzeit. Und jetzt wo Du es sagst: ja stimmt, die waren mehr arabisch als europäisch.
Diese Kinder sind ja mittlerweile erwachsen und bei den Jungs hab ich folgende Erklärung: hier in Europa kriegt er keine schöne junge Frau nur weil er mit einem europäischen Paß wedelt. Aber dort ist er der Obermacker und das nutzt er zu seinen Gunsten.
Ich glaub auch, dass sich viele Frauen in einer Beziehung zu einem Orientalen zu sehr orientalisieren, und von daher kriegen die Kinder mehr von der einen Kultur mit als von der anderen.
Eine bessere Erklärung hab ich nicht.


Ich kann mich nicht mal ansatzweise in das Denken der ägyptischen Frauen hineinfühlen und manchmal denk ich mir so heimlich: die sind doch doof... wobei die denken das von mir sicher auch.

Ich nehm mal nur meine liebe Freundin:
Sie managet ihren Alltag mit 2 kleinen Kindern ganz alleine, weil der Göttergatte zum Geldverdienen in dem Emiraten ist.
Ihr Tag beginnt schon damit das kleine Kind zur Schwiegermutter zu bringen, dann das große in den Kindergarten und bis sie dann nach 20 verschiedenen Sammeltaxis an ihrem Arbeitsplatz ist vergehen schon 2 Stunden. Am Nachmittag dasselbe Prozedere. Sie schafft alles Allein und ich bewundere sie. Dann aber wundere ich mich wieder über ihr Verhalten ihrem Mann gegenüber. Sie muss ihn anrufen, bevor sie das Haus verlässt (ausser wenn sie zur Arbeit geht) und sie muss sich telefonisch wieder anmelden wenn sie heim kommt.
In meiner Meinung nach genügt das. Ihm nicht. Zusätzlich hat er noch verschiedene Nachbarn beauftragt nach ihr zu sehen.
Damit keine Ungereimtheiten auf den Tisch kommen.
Also nicht das sie sich schon um 10 zurückmeldet, wenn der Nachbar doch sieht das sie erst um 11 reinkommt.
Die Nachbarn liefern dann auch in wöchentlichen Skype sitzungen Protokoll über ihr Leben, ihr Kommen und Gehen und wieviele Minuten war der Gasmann in der wohnung, ist dabei die Tür offengeblieben etc....bei ihrem Ehemann ab.

Der Ehemann ist übrigens ein ganz Lieber, und wenn beide es so halten wollen, ist es ja gut.
Den Unterschied merke ich einfach daran, wieviel Stolz in Ihrer Stimmer mitschwingt wenn sie erzählt wieviele Leute beauftragt sind nach Ihr zu sehen. Er muss sie einfach lieben, wenn er soviel Zeit aufwendet sie zu beschatten.
Unsereins würde darüber stillschweigen bewahren, wenn der Mann sich so "aufführt"....
Ich hab Sie mal gefragt wer Ihr eigentlich Protokoll abliefert über sein Leben in den Emiraten.... sie hat aber meine Spitze nicht verstanden.

Also lange Rede, kurzer Sinn:

Ich fühle mich nicht wie eine Ägypterin :D
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
(Konfuzius)

Schuscha
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Schuscha » 02.05.2011, 02:18

Liebe sunwalk!

OT
Danke für das Wort "Habibtin", dass Du in irgendeinem Thread benutzt hast.

Ich war schon fast am Weinen, weil wir in den letzten Tagen ein massives Schlafproblem haben, aber jetzt muss ich wieder lachen :D :D :D


Liebe Frauen,

wer der arabischen Sprache mächtig ist, wird feststellen das Worte wie "habibi" oder "wahestiny" etc... keine Bedeutung haben, in dem Sinne wie wir es verstehen.
Das ist nur arabische Redekultur und Kunst und nichts weiter.

So sagt mein Mann auch zu seinem Frisör oder dem Kellner von unserem Lieblingslibanesen "habibi" und zu irgendeinem anderem Ägypter, denn er vor 5 Jahren mal bei einem Meeting kennenlernte und danach wieder sah, am Telefon: wahestiny awe awe awe, habibt alby... ich vermisse Dich so so so sehr Freund meines Herzens (häääääääääää)
Diese Wörter darf man nicht 1:1 übersetzen.
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
(Konfuzius)

Schuscha
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Schuscha » 02.05.2011, 03:27

Liebe Morena!

Du hast geschrieben:

Wenn Frauen hier immer wieder schreiben,ihrer sei so süß und romantisch, kann ich nur immer wieder auch wie Du sagen,dass Leben mit einem Mann
aus dieser Kultur ist alles andere ,als romantisch. Romantisch sind nur die Literatur und die Liebeslieder.



Ich geh sogar soweit zu sagen: dass man die Romantik eher bei einem europäischen Partner findet. Dieser interpretiert ROMANTIK zumindest ähnlich wie sein weibliches Gegenstück.
In meiner Ehe bringe ich die Romantik ein, er macht zwar gern mit, aber er braucht es im Grunde nicht und von ihm selbst kommt herzlich wenig.

Überhaupt dieses Arbeiten an einer "Paarbeziehung" ist gänzlich unbekannt.

So sah ich bei anderen ägyptischen Pärchen: In der Verlobungszeit und in der Ehe ging man natürlich zusammen ins Kino oder essen etc... jedoch meistens als Gruppe, eher selten als Paar allein.
Wenn dann jedoch die Kinder da waren, gabs dieses Weggehen als Paar überhaupt nicht mehr. Der Mann geht allein weg oder man nimmt die Kinder nimmt.
Aber das man da die Kinder einen Abend abgibt und sich ganz seiner "Paarbeziehung" widmet und sie pflegt, hab ich nie gesehen.

Ich hab dieses Ritual alle 2 Wochen weggehen ohne die Kinder eingeführt und auf die Einhaltung bestanden, weil ich glaube das tut unserer Liebe gut.

Ein weiterer Unterschied in unserer Denkweise!

Also nein, die Romantik findet man bei einem arabischen Partner nicht.

Alles Liebe!

Schuscha
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
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Justicea
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Justicea » 02.05.2011, 07:52

Liebe Susha,

Romantik ist ja nicht alles in der Ehe/Beziehung. Da tun sich auch Kleinigkeiten als Wohltat auf für die Liebe.

Am Anfang herrscht die Romantik pur bei den Bezzies sehr wohl, aber das soll ja seinen Sinn haben.

So wie gestern Abend in der Reportage bei Mona Lisa erwähnt wurde, dass wir europäische Frauen, genau dass bekommen, was wir vermissen.

Aber ich bin da auch deiner Meinung, dass ein europäischer Mann intensiver Romantik zeigen kann. Vorallem braucht ein Europäer länger zu sagen und zu zeigen, dass er seine "Frau" liebt. Aber dies meint er dann sehr ehrlich. Ein Bezzie mein es nicht ehrlich., der lügt die Liebe vor. Leider fallen zu viele Frauen darauf rein.

Ich wünsche dir alles Gute und Liebe in deiner Ehe.
Der Gerechte muß viel leiden.

morena
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von morena » 02.05.2011, 08:59

Guten Morgen,Schuscha

genau,das was Du schreibst,habe ich schon in unzähligen Beiträgen den Frauen hier versucht zu sagen,dass sie echte Romantik
nur bei einem europäischen bzw.westlichen Mann finden werden.

Mein Ex-Mann hat das auch von mir übernommen und findet es sehr schön aber von Natur aus kannte er es auch nicht und hatte auch nie das
Bedürfnis,erst später..Wir reden hier allerdings von bi-nationalen Beziehungen und nicht von Bezness Geschichten.


Hallo, justice

und da genau liegt die falsche Denkweise der Frauen,die diese Männer für besonders romantisch und "süss" halten.
Es ist pure Berechnung,da sie im Laufe der Zeit gelernt haben,was Frau hören und haben will, die Atmosphäre,die Sterne,das Klima,
Das Meer,die Wüste,das Dromedar, die fehlenden Sprachkenntnisse erhöhen wohl noch den exotischen wunderbaren Taumel der Verliebtheit.

Wenn dieser Mann dann hier ist , ist er nur ein hilfloses "mickriges Würstchen,"auf Hilfe in jeder Weise angewiesen,launisch und unberechenbar.
Oder,wenn Frau dort mit ihm lebt,wird sie schnell in die Realität geholt,was etliche Frauen auch erlebt haben, wenn es Bezness ist ganz besonders
in schlimmster Weise.

Viele Grüsse, Morena

steckchen
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von steckchen » 02.05.2011, 09:37

Schuscha hat geschrieben:
Ich kann mich nicht mal ansatzweise in das Denken der ägyptischen Frauen hineinfühlen und manchmal denk ich mir so heimlich: die sind doch doof... wobei die denken das von mir sicher auch.
Hallo Schuscha,

danke für Deine schöne Antwort. Das denkst Du nicht nur, das wissen auch die ägyptischen und andere arabische Frauen meiner Meinung nach schon selber. Allerdings haben sie ja meist keine Wahl, also müssen sie das Beste daraus machen. Als ich in Kuwait war, da war da so ein Mädchen aus Bahrain in meinem Wohnheim. Sie erzählte mir, daß sie später nach dem Studium am liebsten einen Piloten heiraten würde, weil der meist abwesend sei und sie hätte dann ganz viel Zeit für Schönheitspflege und Shopping-Bummel mit Freundinnen. Jaaa, das Leben in einem Studentinnenwohnheim im arabischen Ausland ist für diese Frauen schon ein Zuckerschlecken, das Lust auf mehr machte.

Und dann fragte sie mich nach meinen Männervorlieben. Und ich sagte ihr, daß ich schon gerne einen arabischen Mann haben würde, aber eben nicht jeden x-beliebigen. Ich muß dazu sagen, ich habe in Kuwait selbst einige europäische und auch amerikanische Frauen kennengelernt, die waren dort wirklich krampfhaft auf der Suche nach Mister Right. Das fand ich manchmal schon richtig peinlich. Und als ich diesem Mädchen nun meinen Traum erzählte, da fragte sie mich zurück, ob denn ein europäischer Mann nicht kultivierter, sensibler und romantischer sei. Und in diesem Augenblick, liebe Schuscha, rutschte meine rosarote Brille etwas weg und da kam ich mir so richtig doof und deppert vor. :oops: Und sagte mir, daß sie ja eigentlich recht hatte.

Also nicht das sie sich schon um 10 zurückmeldet, wenn der Nachbar doch sieht das sie erst um 11 reinkommt.
Die Nachbarn liefern dann auch in wöchentlichen Skype sitzungen Protokoll über ihr Leben, ihr Kommen und Gehen und wieviele Minuten war der Gasmann in der wohnung, ist dabei die Tür offengeblieben etc....bei ihrem Ehemann ab.

Der Ehemann ist übrigens ein ganz Lieber, und wenn beide es so halten wollen, ist es ja gut.
Den Unterschied merke ich einfach daran, wieviel Stolz in Ihrer Stimmer mitschwingt wenn sie erzählt wieviele Leute beauftragt sind nach Ihr zu sehen. Er muss sie einfach lieben, wenn er soviel Zeit aufwendet sie zu beschatten.
Unsereins würde darüber stillschweigen bewahren, wenn der Mann sich so "aufführt"....
Ich hab Sie mal gefragt wer Ihr eigentlich Protokoll abliefert über sein Leben in den Emiraten.... sie hat aber meine Spitze nicht verstanden. Also lange Rede, kurzer Sinn:

Ich fühle mich nicht wie eine Ägypterin :D
Genau das habe ich auch nie verstanden, wie Leute sich das gefallen lassen. Ich wohne ja im Ostteil von Berlin und sehe da auch immer solche augenscheinlich deutschen Frauen mit Kopftuch. Da frage ich mich auch: Ist denen ihre Freiheit gar nichts wert? Klar, ihnen wurde eingehämmert, daß sie jetzt mit Hijab was besseres seien, wertvoller als die wertlosen, unverschleierten angeblich allzeit verfügbaren Schl... Aber dann noch diese ständige soziale Kontrolle. Gerade, wenn man aus der DDR stammt. Ich finde, selbst die Stasi in der DDR war nichts dagegen, was in der muslimischen Welt tagtäglich abläuft. Auch und gerade hier in Deutschland. Selbst meine türkische Freundin wurde neulich von einem wildfremden Türken angesprochen, wieso sie denn so einen großen Ausschnitt hätte, ob keine Brüder auf sie aufpassen würde, wo sie denn hingehen würde, ob er mitgehen könnte. Ja, vielleicht war das eine grobe Anmache. Aber wahrscheinlich wollte er sie einfach nur demütigen und ihr hat das auch sehr wehgetan. Eine Frau kann ja so leicht gedemütigt werden mit allem möglichen, mit Schimpfwörtern in der orientalischen Welt. Aber wie ist das mit Männern? Denen kann man eigentlich nur sagen, daß sie keine Ehre haben, nicht auf ihre Frauen aufpassen können. Alles geht immer auf und um die Frauen. Nie gegen sie selbst.

Vielleicht hat deine Freundin die Spitze ja auch verstanden. Bloß konnte sie darauf schlecht reagieren, ohne ihre Unterlegenheit eingestehen zu müssen. Mich hat auch mal ein Shopbesitzer in Kuwait gefragt, ob es einen Aufpasser für mich gäbe (somebody, who is taking care of you). Ich habe ihn dann zurückgefragt, ob es für ihn auch einen Aufpasser gäbe. ER meinte, er sei ein Mann und bräuchte so etwas nicht. Ich meinte zurück, so wie er die Kunden behandle, bräuchte er unbedingt einen, der ihm gute Manieren beibrächte. Und verließ stracks das Geschäft wieder.

LG
Steckchen
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Freundin » 07.05.2011, 08:09

Schuscha hat geschrieben: Der Ägypter, der seine Zukünftige wirklich liebt und will, wird das Thema Ehevertrag von sich aus auf den Tisch bringen.
Denn er will, dass sie ihn für einen starken Mann hält, der in der Lage ist sich um sie zu kümmern.
Ein fairer Ehevertrag und ein paar schöne Schmuckstücke (mindestwert bei ganz armen Männern 3000 LE) sind der einzig zulässige Liebesbeweis bei einem ägyptischen Mann.

Schmuck hat einen ungeheuer hohen Stellenwert in dieser Gesellschaft und der verliebte Mann macht nichts lieber als seine Geliebte zu beschmücken, damit jeder sieht was er leisten kann.

Sollte er also beim Thema Ehevertrag zickig werden oder keinen Besuch beim Juwelier vorschlagen, kann man das ganze vergessen - so weh es auch tut. :(

Ich verbürge mich für jedes Wort :!: :!: :!: :!:
Alles Liebe!
Guten Morgen zusammen, besonders Schuscha,

ich finde es wahnsinnig interessant hier zu lesen. Du bringst soviele Informationen in dieses Forum und ich finde, man sollte jeder Frau die sich mit einem Mann zu einer Binationalen Beziehung zusammenfindet, diese Informationen erst einmal zu lesen geben.
Es ist wahrlich kein zuckerschlecken.

Natürlich sind auch rein europäische Beziehungen nicht immer ein zuckerschlecken, aber liegen die Probleme dort doch ganz anders.

Mir ist beim lesen des Satzes: -Sollte er also beim Thema Ehevertrag zickig werden oder keinen Besuch beim Juwelier vorschlagen, kann man das ganze vergessen - so weh es auch tut. :( -
ein Gedanke durch den Kopf geschossen...
Viele Frauen sind ja dann so vom AMIGA belegt, dass ja dann auch noch Argumente kommen wie... Er ist ja so europäisch, ER denkt nicht so.... Wir leben ja nach europäischen Standards und nicht nach ägyptischen (oder anderen muslimischen)....
Diese Frauen kommen ja dann auf den Gedanken (wie meine Freundin ja auch) dass die Männer ja so offen und tolerant sind und deswegen alles akzeptieren würden... Es ist ja in Deutschland nicht so, dass Männer alles alleine bezahlen. In Deutschland (resp. Schweiz) ist man ja so gleichberechtigt und wenn er so europäisch denkt, dann kann man ja beim Heiraten, wer bezahlt was, usw. nicht auf einmal ägyptische Standards ansetzen.
Und Schwupp hat Bezzi sein Ziel erreicht...
Unsere Europäische Denke ist und bleibt einfach völlig fehl am Platze....

Versteht man meinen Gedankengang? :oops: Kann mich nicht so gut ausdrücken...

steckchen
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von steckchen » 09.05.2011, 17:06

Hallo Schuscha,

Du hattest in einem Post mal geschrieben, daß Du Dir vorstellen könntest, mit Deiner Familie in Ägypten zu leben. Du hast auch geschrieben, daß Du Dich nicht als Ägypterin siehst, wohl aber Ägypten ein Teil von Dir ist und Du es als Dein Land betrachtest. Nun ist es so, daß Du ja als Kind in Ägypten immer den europäischen Rückzugsraum deines Elternhauses oder aber einer europäischen oder amerikanischen (?) Schule hattest, warst also immer geschützt. Wenn Du jetzt mit Deinem Mann nach Ägypten ziehst, dann kann es sein, daß Deine Kinder vielleicht ägyptischer werden, als Dir lieb ist und auch Dein Mann, der sich jetzt noch Mühe gibt, sich Dir etwas anzupassen, kann ohne den europäischen Rahmen schnell in Versuchung kommen, seine neu- bzw. wiedergewonnene Macht auszuprobieren bzw. auszukosten. Wenn er jetzt schon in der Schweiz nur einen Schritt auf Dich zu macht, während Du im selben Zeitraum drei Schritte auf ihn zu machen mußt, wenn Du jetzt schon unangenehme Diskussionen mit ihm hast, was glaubst Du wohl, wird es werden, wenn Du in Ägypten ohne Deine Eltern, deren Stellung oder soziales Netz bist? Wirst Du wollen, daß Deine Kinder auf eine normale ägyptische Schule gehen? Auch wenn seine Familie dich verachtet und er deswegen weniger Kontakt zu ihr hat, glaubst Du, er wird sich, wieder in Ägypten Wurzeln geschlagen, dann ihrem Einfluß ganz entziehen können. Selbst wenn Du erwachsen bist, so wird er doch immer schon von rechts wegen das letzte Wort haben (dürfen). Also meine Meinung ist die, daß ihr Zwei mit euren Zwillingen hier in der Schweiz bestimmt besser aufgehoben seid und eure Ehe mehr Chancen auf dauerhaftes Glück hat, als wenn ihr nach Ägypten übersiedeln würdet. Gegen lange Urläube, damit die Kinder die Sprache lernen, ist ja gar nichts einzuwenden. :)

LG
Steckchen
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morena
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von morena » 09.05.2011, 17:28

Hallo, steckchen

ich erlaube mir,darauf hinzuweisen,auch wenn ich nicht schuscha bin,dass sie zur Zeit in Oslo lebt mit ihrer Familie und nicht in der Schweiz
und wie sie schrieb,auch nicht dauerhaft dort bleiben werden.

Viele Grüße,Morena

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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von morena » 09.05.2011, 18:14

Hallo,clara

sie hat es in einem ihrer ersten Beiträge geschrieben un d es steht rechts neben ihrem Namen auch noch einmal" schuscha,darunter Oslo/Cairo.

Viele Grüße,Morena

morena
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von morena » 09.05.2011, 18:18

Noch eine weitere Information,der Beitrag wurde geschrieben am 3.05. um 19,57. Sie ist Tochter von Norweger und Österreicherin un d hat in der
Schweiz studiert.

Viele Grüße,Morena

Schuscha
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Schuscha » 09.05.2011, 23:06

Guten Abend Ihr Lieben,

kann leider nicht öfter schreiben. :? :|

Zur Verwirrung:

Seit ich Mutter bin hab ich mich in meine Elternhäuser zurückgezogen, eins in Österreich, eins in Norwegen.
Mein Mann ist beruflich sehr viel unterwegs, wir sind jeweils eine Woche zusammen, dann wieder eine getrennt....

Bis zum Ende der Schwangerschaft war ich oft mit ihm unterwegs, u.a viel in Cairo, Deutschland, Emiraten..
Und jetzt bin ich wieder im Umzugsstress... beginne im Herbst ein Weiterstudium, die Kleinen in die Krippe... das Übliche

Wir könnten sofort wieder in Cairo leben, habens auch sehr schön dort und der Firma meines Mannes wär das mehr als Recht.
Aber das wollen wir momentan beide nicht, u.a auch wegen der politischen Situation.
Mein Masterplan war immer, dass die Kleinen mal in die British school in cairo gehen, sowie ich auch...
aber das ist noch lange hin und ich weis indem Bezug nicht mehr was ich will :roll:

Liebe Steckchen,

ja, ich glaub auch uns allen geht es hier besser.
Die Mentalität ist mir oft so fremd und wenn ich mir vorstelle, dass meine eigenen Kinder so "anders" denken könnten als ich, das tut schon weh. Aber soweit wird es nicht kommen :!:

Den Einfluss einer arabischen Familie darf man nie unterschätzen, kl. Beispiel am Rande:

Besuch in Cairo, die Kleinen 6 Monate, erster Abend als Paar geplant, Essen usw.. Babysitter organisiert, viel Geld beim Frisör gelassen,neue Bluse,1000 neue Vorsätze und LEIDER in der Familie bekanntgegeben wie sehr man sich auf den Abend freut.
5 Minuten bevor es soweit war, klingelt das Telefon, eine Verwandte lädt/zwingt uns zum Essen ein.... alles hat sie uns zu Ehren gekocht.. seit Stunden rackert sie in der Küche.. wir müssen einfach kommen..Heute gehen wir aus erwiedert mein Mann.. typisches Theater beginnt: die Verwandte beginnt zu weinen, zu flehen, zu betteln ihre Stimme wird immer hysterischer und ich denke mir das kann es nicht sein, dass eine 40jährige derat ausrastet am Telefon weil man nicht zum essen kommt. Wenn ich jetzt auch zu weinen beginne wie sie dann hab ich eine Chance (wäre ich eine Ägypterin würde ich so denken und ein noch größeres Theater veranstalten), aber ich hab "keinen Bock" auf so ein Theater also geb ich auf. Mein Angetrauter sichtlich erleichtert so eine "pflegeleichte Frau" zu haben. Wenigstens würdige ich ihn keines Blickes mehr und er kaut sich alle Fingernägel ab. Noch zu erwähnen: zu Essen gabs nur Dinge die zwar landestypisch sind, ich aber nicht essen kann, nicht mal aus Höflichkeit. Das war bekannt .

Diese und viele andere Vorfälle lassen mich zweifeln, ob ich dem Leben dort wirklich gewachsen bin.

Alles Liebe!
Schuscha
Wer ständig glücklich sein möchte, muss sich oft verändern.
(Konfuzius)

Amely
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Amely » 10.05.2011, 09:57

Schuscha hat geschrieben:

Diese und viele andere Vorfälle lassen mich zweifeln, ob ich dem Leben dort wirklich gewachsen bin.
Wenigstens hast du etwas Widerstand geboten.
Muss doch auf Dauer auch was bringen.
Liebe Grüße Amely

Pamela
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Registriert: 27.07.2008, 22:23

Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Pamela » 10.05.2011, 10:26

Liebe Schuscha,

wenn solche Aktionen seiner Familie öfter vorkommen, so hoffe ich sehr, dass ihr immer das Mittelmeer zwischen euch und Ägypten haben werdet!

Auf Dauer wird es einfach sehr schwierig für ihn werden sich seiner Familie entgegenzustellen - wie steckchen schon schrieb.

Vor längerer Zeit schrieb hier mal eine Frau unter "mein Leben in einem orientalischen Land" über ihr Leben mit einem Ägypter aus der Oberschicht... Habe eben gesucht, aber den Thread gibt es, glaube ich, nicht mehr.
Sie hat sich danach leider nicht mehr im Forum gemeldet - auch bei ihr waren die Voraussetzungen für eine Ehe eigentlich nicht schlecht, aber das Leben für sie dort war nicht schön.

Schuscha,
weißt Du, ob die Frauen in der Familie Deines Mannes beschnitten sind?
Gruß
Pamela
_____________________________________________________________
Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Gloria48
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Gloria48 » 10.05.2011, 10:28

Pamela hat geschrieben:...
Schuscha,
weißt Du, ob die Frauen in der Familie Deines Mannes beschnitten sind?
Wie soll man das denn herausfinden - in meiner Erfahrung ist das eine Frage, die man NICHT stellen darf!!!
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Elisa
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Elisa » 10.05.2011, 10:33

Liebe Schuscha,

ich frage mich, ob es nicht Vergeudung der eigenen Lebenszeit ist, sich ständig an solchen 'Lappalien' aufzureiben.

Du hast Dich auf den Abend mit Deinem Mann gefreut, auch Mühe auf Dich genommen, damit er wirklich wunderschön wird, und dann dieser 'Reinfall', der Dich auch noch emotionale Energie gekostet hat.

Du wirst sie nicht ändern, so wie Du Dich nicht ändern kannst. Für Dich ist es normal, mit Deinem Mann auszugehen, für sie halt nicht.

Aber allein schon die Vorstellung von einem Paar ist doch eine ganz andere. Partnerschaft zwischen Mann und Frau existiert das überhaupt ? Bei der türkischen Hochzeit tanzte von ca. 500 Leuten ein einziges Paar zusammen. Ansonsten nur Frau mit Frauen.

Sich gemeinsam Gedanken um die finanzielle Seite zu machen, das kennen sie nicht. Gut es gibt auch deutsche Frauen, denen egal ist, wo das Geld herkommt. Aber ich denke sie sind in der Minderheit.

Ein Leben dort erscheint mir zu anstrengend, denn irgendwann wird Dir die Kraft ausgehen, Dich immer wieder zu bemühen, Euch als Paar leben zu lassen.

Vom Kampf darum, dass Deine Kinder freie Menschen werden können, gar nicht zu reden.

LG Elisa

Pamela
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Pamela » 10.05.2011, 11:00

Gloria48 hat geschrieben:Wie soll man das denn herausfinden - in meiner Erfahrung ist das eine Frage, die man NICHT stellen darf!!!
Gloria,
so wie Schuscha ihre Ehe beschreibt glaube ich, dass sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihrem Mann hat, indem sie ihn solche Dinge durchaus fragen kann.
Oder gehst Du davon aus, dass ihr Mann es selbst nicht weiß?
Gruß
Pamela
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Gloria48
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von Gloria48 » 10.05.2011, 11:19

OK, privat zw. Mann und Frau darf man natürlich über dieses heikle Thema reden. Ich selber habe nie jemand so etwas gefragt, es wäre sehr unhöflich. Und verheiratet bin ich auch nicht...
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steckchen
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Re: EHEVERTRAG, mein Ehevertrag, Mehrehe

Beitrag von steckchen » 10.05.2011, 11:21

Schuscha hat geschrieben: Den Einfluss einer arabischen Familie darf man nie unterschätzen, kl. Beispiel am Rande:

Besuch in Cairo, die Kleinen 6 Monate, erster Abend als Paar geplant, Essen usw.. Babysitter organisiert, viel Geld beim Frisör gelassen,neue Bluse,1000 neue Vorsätze und LEIDER in der Familie bekanntgegeben wie sehr man sich auf den Abend freut.
5 Minuten bevor es soweit war, klingelt das Telefon, eine Verwandte lädt/zwingt uns zum Essen ein.... ....
Diese und viele andere Vorfälle lassen mich zweifeln, ob ich dem Leben dort wirklich gewachsen bin.
Was lernen wir daraus, liebe Schuscha?

Wenn ihr das nächste Mal in Kairo seid und solch einen Paar-Tag plant, dann laßt ihr es einfach mal klingeln. :D Das Essen der Verwandten wird sicherlich auch ohne euch nicht ungegessen schlecht werden. :lol:

Ja, der Einfluß der arabischen Familie ist nicht so ohne. Eine Freundin von mir aus dem Jemen hatte hier ihren Bachelor gemacht und wollte dann arbeiten. Sie war mit ihren drei Kindern auch voll ausgelastet und wollte keine weiteren. Und ein paar Monate, bevor ihr Bachelor fertig war, wurde sie wieder schwanger, trotz Pille, wie sie mir gegenüber beteuerte. Ich dachte mir erst nichts dabei, hört man ja immer wieder, daß Frauen trotz Pille schwanger werden. Allerdings sagte mir eine andere Freundin, die sie schon länger kennt, daß sie einen Deal vermutet, daß sie ihren Bachelor nur machen durfte, weil sie ihrem ebenfalls jemenitischen Mann im Gegenzug das vierte Kind versprochen hat, das dieser sich offenbar wünschte, sowie er sich wahrscheinlich wünschte, daß seine Frau zu Hause bleibt und eben nicht arbeiten geht. Und später habe ich erfahren, daß man, wenn man trotz Pille schwanger wird, es erstmal nicht unbedingt merkt, weil nämlich die Monats-Regel dann weiter kommt, wenn man die Pille regelmäßig weiternimmt. Also hätte sie in der sechsten Woche noch gar nicht unbedingt merken können, daß sie schwanger ist, wenn sie wirklich die Pille weiterhin eingenommen hat. Aber so einen Deal konnte und wollte sie vor uns beiden wohl nicht zugeben, weil sie dann ein Einknicken vor ihrem Mann eingestanden hätte. Genausowenig wie Deine ägyptische Freundin Deinen Witz verstehen konnte/wollte, wer denn auf ihren Mann in den Emiraten aufpassen würde, wenn er da so allein vor sich hin arbeiten würde. :P Aber sie wäre dann und wann gerne so wie wir gewesen; das weiß ich.

LG
Steckchen
Die Liebe vernachlässigt diejenigen am meisten, die ihrer am meisten bedürfen.
(Madame de Rosemonde im Film: Gefährliche Liebschaften (Regie: Stephen Frears) 1988

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