Umfrage: Die Urfi-Ehe

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Antworten

Bist Du eine "Urfi-Ehe" eingegangen?

Ja, es hat unter 20,00 EUR gekostet.
17
14%
Ja, es hat über 20,00 EUR gekostet.
5
4%
Ja, es hat bis 50,00 EUR gekostet.
5
4%
Ja, ich habe mehr als 50,00 EUR gezahlt.
4
3%
Ich gehe keine "Urfi-Ehe" ein.
67
56%
"Urfi-Ehe" was ist das?
18
15%
Ich habe nach dem Urlaub die Papiere der "Urfi-Ehe" vernichtet.
4
3%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 120

Naomi

Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Naomi » 24.10.2013, 13:17

Habe jetzt noch meinen Freund gefragt was das ist.

Der meinte kurz und bündig: Das ist eine illegale Hereit. Sie ist im Islam verboten. Die Schiiten machen das um die Frauen auszunützen.

kokoant
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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von kokoant » 24.10.2013, 14:00

Naomi hat geschrieben:Hallo

Worin liegen die Unterschiede einer Urfi-Ehe und einer Ehe vor dem Imam? Ich habe auch gehört, dass eine islamische Ehe (nicht Urfi) gar nicht vor einem Imam gemacht werden müsse. Das gehe auch nur im privaten Rahmen mit den entsprechenden Zeugen. Stimmt das?

Wie merke ich als Laie ob mein Partner eine Urfi-Ehe eingehen will oder halt eben die andere "korrekt" islamische Ehe?
Hoffe wir bekommen darauf eine Antwort.

Vielleicht gibt es ja wirklich den Fall indem solch eine Eheschliessung Sinn macht. Z.B. Er ist verheiratet und möchte sich scheiden lassen (in der ehrlichen Absicht nur mit einer Frau zusammen zu sein). Um legitim mit der Frau seines Herzens zusammen zu sein, wird dann eine Ehe vor dem Imam und 2 Zeugen gehalten die nach der Scheidung von der ersten Frau dann auch noch standesamtlich geheiratet wird??

Irgendwie ergeben sich hier Fragen über Fragen :D
gruss
kokoant

Evelyne
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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Evelyne » 24.10.2013, 14:55

Das Thema wird in Bezness-Ägypten mehrmals behandelt.
Aufklärung gibt es hier: http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?f=4&t=377
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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 24.10.2013, 15:17

Z.B. Er ist verheiratet und möchte sich scheiden lassen (in der ehrlichen Absicht nur mit einer Frau zusammen zu sein). Um legitim mit der Frau seines Herzens zusammen zu sein, wird dann eine Ehe vor dem Imam und 2 Zeugen gehalten die nach der Scheidung von der ersten Frau dann auch noch standesamtlich geheiratet wird??
In Deutschland besteht für Ehen, die in der Moschee geschlossen werden, bisher keine Meldepflicht.
So kann ein Mann in verschiedenen Moscheen verschiedene Frauen heiraten.
Aus diesem Grund gibt es hier auch viele Moslems, die meherere Frauen haben.
Eine mosl. Ehe kann auch zu Hause auf dem Sofa geschlossen werden.
Wenn Zeugen und Imam vor Ort sind ist alles in Ordnung.

In verschiedenen mosl. Ländern ist es allerdings inzwischen nicht mehr gestattet zuerst mosl. zu heiraten.
Es darf in der Moschee nur geheiratet werden, wenn das Paar bereits standesamtlich getraut ist.
Möglich ist aber einiges.
Ich kenne persönlich ein Paar, beide moslemisch, die in der Moschee geheiratet haben, obwohl die Frau noch nicht geschieden war.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von kokoant » 24.10.2013, 15:25

Evelyne hat geschrieben:Das Thema wird in Bezness-Ägypten mehrmals behandelt.
Aufklärung gibt es hier: http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?f=4&t=377
Hallo Evelyne,

habe the thread gelesen aber nicht wirklich schlau geworden und Antworten entnhemen können. Da wird berichtet das eine Dame 3x eine Urfi Ehe einging. Das erstemal in einer Moschee das andere Mal nicht aber mit einem Wisch. Einige Links funktionieren leider nicht mehr.

Ist bei der Moschee vor dem Imam und den Zeugen kein Formular Ehevertrag notwending? Könnte der Wisch nicht auch ein Ehevertrag sein oder ist eine weitere bedingung der Imam und die Zeugen um eine Ehevertrag gültig werden zu lassen?

gruss
kokoant

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von kokoant » 24.10.2013, 15:30

Anaba hat geschrieben:
Z.B. Er ist verheiratet und möchte sich scheiden lassen (in der ehrlichen Absicht nur mit einer Frau zusammen zu sein). Um legitim mit der Frau seines Herzens zusammen zu sein, wird dann eine Ehe vor dem Imam und 2 Zeugen gehalten die nach der Scheidung von der ersten Frau dann auch noch standesamtlich geheiratet wird??
In Deutschland besteht für Ehen, die in der Moschee geschlossen werden, bisher keine Meldepflicht.
So kann ein Mann in verschiedenen Moscheen verschiedene Frauen heiraten.
Aus diesem Grund gibt es hier auch viele Moslems, die meherere Frauen haben.
Eine mosl. Ehe kann auch zu Hause auf dem Sofa geschlossen werden.
Wenn Zeugen und Imam vor Ort sind ist alles in Ordnung.

In verschiedenen mosl. Ländern ist es allerdings inzwischen nicht mehr gestattet zuerst mosl. zu heiraten.
Es darf in der Moschee nur geheiratet werden, wenn das Paar bereits standesamtlich getraut ist.
Möglich ist aber einiges.
Ich kenne persönlich ein Paar, beide moslemisch, die in der Moschee geheiratet haben, obwohl die Frau noch nicht geschieden war.

Danke Anaba,

für Deine sehr gute und Verständliche Erklärung.
Dann wäre diese Ehe doch gut wenn Sie wirklich in der Absicht geschlossen wurde vor Gott keine Sünde zu begehen und danach dann wirklich standesamtlich geheiratet wird.

Aber gemäss 90% der Fälle ist das oftmals nicht der Fall und die Frauen haben dann das nachsehen. Eine Frage hätte ich noch. Wenn bei der oben genannten Ehe vor dem Imam auch diese Formulare (Ehevertrag) ausgefüllt ist, ist es dann trotzdem Urfi? (quasi Urfi weil nicht standesamtlich?)

Vielen Dank für Eure Antworten
liebe Grüsse
Kokoant

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 24.10.2013, 15:46

Dann wäre diese Ehe doch gut wenn Sie wirklich in der Absicht geschlossen wurde vor Gott keine Sünde zu begehen und danach dann wirklich standesamtlich geheiratet wird.

Ja, eine Ehe, die in der Moschee geschlossen wird, ist vor Gott keine Sünde. Ein Mann kann solche Ehe viermal schließen und begeht damit keine Sünde. In einigen mosl. Ländern macht der Imam sich strafbar, wenn diese Ehe nicht vorher auf dem Standesamt geschlossen wurde. Es ist verboten.

Eine Frage hätte ich noch. Wenn bei der oben genannten Ehe vor dem Imam auch diese Formulare (Ehevertrag) ausgefüllt ist, ist es dann trotzdem Urfi? (quasi Urfi weil nicht standesamtlich?)

Nein, eine Ehe vom Imam geschlossen ist keine Urfi Ehe.
Wie es aussieht, bist du sehr am Thema interessiert. Hast du den von Schuscha eingstellten Ehevertrag schon gesehen?
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von kokoant » 24.10.2013, 15:51

Anaba hat geschrieben:
Dann wäre diese Ehe doch gut wenn Sie wirklich in der Absicht geschlossen wurde vor Gott keine Sünde zu begehen und danach dann wirklich standesamtlich geheiratet wird.

Ja, eine Ehe, die in der Moschee geschlossen wird, ist vor Gott keine Sünde. Ein Mann kann solche Ehe viermal schließen und begeht damit keine Sünde. In einigen mosl. Ländern macht der Imam sich strafbar, wenn diese Ehe nicht vorher auf dem Standesamt geschlossen wurde. Es ist verboten.

Eine Frage hätte ich noch. Wenn bei der oben genannten Ehe vor dem Imam auch diese Formulare (Ehevertrag) ausgefüllt ist, ist es dann trotzdem Urfi? (quasi Urfi weil nicht standesamtlich?)

Nein, eine Ehe vom Imam geschlossen ist keine Urfi Ehe.
Wie es aussieht, bist du sehr am Thema interessiert. Hast du den von Schuscha eingstellten Ehevertrag schon gesehen?
Ich liebe Schuscha´s Thread. Ich hab alle Einträge von Ihr gelesen und habe Sie förmlich aufgesaugt. Generell habe ich hier sehr sehr viel gelesen und für mich gelernt. Der Ehevertrag fand ich sehr interessant vorallem der Hinweis mit dem Scheidungsrecht der Frau im Falle das der Angetraute plötzlich Ehefrau Nummer 2 anschleppt. :twisted:

Wäre es dann nicht sinnvoll alle islamischen Ehen vom Imam schliessen zu lassen?

Anaba
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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 24.10.2013, 15:59

Nun bin ich ja bei isl. Eheverträgen etwas kritisch.
Denn wenn es hart auf hart kommt, nützt m.M. nach der schönste Vertrag nichts.
Stell dir eine ägyptische Frau mit einigen Kindern vor. Er kommt nach Jahren und will noch eine Frau heiraten.
Was bleibt denn vielen Frauen übrig, als damit einverstanden zu sein?
Ehe sie geschieden auf der Straße stehen, sind viele zähneknirschend mit einer Frau neben sich einverstanden.
Einfach, weil sie keine wirkliche Wahl haben.
Wäre es dann nicht sinnvoll alle islamischen Ehen vom Imam schliessen zu lassen?
Wie meinst du das? Es werden doch alle isl. Ehen vor dem Imam geschlossen.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von kokoant » 24.10.2013, 16:08

Aus der Perspektive hast Du recht. Da haben die armen Frauen oftmals keine Wahl. Ausser die Brautgabe ist so gross das es für ein Leben ohne Mann reicht. Aber ist in diesen Ländern eher nicht der Fall.

Aber in einem Europäischen Land kann der Ehevertrag in Teilen anerkannt werden und somit in einen Deutschen Ehevertrag miteingebunden werden. Das ist doch heute üblich und im Grunde nur Vernünftig. Ich dachte die Orfi Ehe ist die Ehe die im Wohnzimmer zwischen zwei "liebenden" geschlossen wird.

Deine Worte:

Wenn Zeugen und Imam vor Ort sind ist alles in Ordnung.

Nein, eine Ehe vom Imam geschlossen ist keine Urfi Ehe.

gruss
kokoant

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 24.10.2013, 16:21

Wenn Zeugen und Imam vor Ort sind ist alles in Ordnung.

Nein, eine Ehe vom Imam geschlossen ist keine Urfi Ehe.
Ja, das widerspricht sich doch nicht.

Eine mosl. Ehe wird vor dem Imam geschlossen und das könnte auch zu Hause passieren.

Während für eine Urfi Ehe kein Imam nötig ist.
Liebe Grüße
Anaba

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Naomi

Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Naomi » 24.10.2013, 17:11


Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitragvon Naomi » 24.10.2013, 13:05
Hallo

Ich habe noch nie was von diesen Urfi-Ehen gehört. Ich kenne mich also gar nicht mit diesem Thema aus.
Nun zu meinen Fragen:

Worin liegen die Unterschiede einer Urfi-Ehe und einer Ehe vor dem Imam? Ich habe auch gehört, dass eine islamische Ehe (nicht Urfi) gar nicht vor einem Imam gemacht werden müsse. Das gehe auch nur im privaten Rahmen mit den entsprechenden Zeugen. Stimmt das?

Wie merke ich als Laie ob mein Partner eine Urfi-Ehe eingehen will oder halt eben die andere "korrekt" islamische Ehe?

Danke

Gruss
Naomi
Evelyne: Ich habe den Beitrag nun auch gelesen und konnte ehrlich gesagt, meine Fragen damit nicht beantworten.

Darum habe ich hier meine Fragen nochmals reinkoppiert, in der Hoffnung, dass sie mir jemand beantwortet.

Anaba
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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 24.10.2013, 18:50

Ich versuche es noch einmal.
Es gibt klare Unterschiede zwischen einer mosl. Eheschließung und die einer Urfi Ehe.

Urfi:

Zwei Zeugen und evtl. Anwalt oder Notar.
Es wird ein formloser Verzrag geschlossen.

Die Frauen sollten nichts unterschreiben, was sie nicht verstehen.
Nach isl. Regeln muss ein Mädchen einen solchen Eheantrag ablehnen, sonst gilt sie als billig zu haben.
Man sollte keinem Mann trauen, der Urfi heiraten möchte.
Durch diesen Vertrag hat die Frau keinerlei Rechte.
In vielen mosl. Ländern ist diese Ehe verboten.

Moslemische Ehe:

Zwei Zeugen, Vormund für die Frau.

Sie wird in der Moschee oder in der Wohnung der Brauteltern geschlossen.
Sie kann von Region zu Region verschieden sein.
Sozusagen, eine Mischung zwischen Religion und Tradition.
Zuerst wird dem Imam die Urkunde der standesamtlichen Trauung übergeben
Dann folgt ein Vorgespräch mit dem Imam, u.a. über die Ehevereinbarungen,
in dem grundlegende Vereinbarungen über die Rechte und Pflichten des zukünftigen gemeinsamen Lebens getroffen werden.
Der Ehemann verpflichtet sich mit der Hochzeit dazu, finanziell für seine Frau zu sorgen und ihr mindestens denselben Lebensstandard zu ermöglichen, den sie vor der Ehe gewohnt war.
Der Ehemann kann im Ehevertrag zum Beispiel auch festlegen, dass er mit dem Studium, der Berufstätigkeit und Empfängnisverhütung seiner Frau einverstanden ist.
Auch die Bestimmung des Wohnorts, die Aufgabenverteilung im Haushalt, die islamische Erziehung der Kinder oder Scheidungsmodalitäten werden im Ehevertrag geregelt.

Die muslimische Hochzeit sieht ebenfalls vor, dass der Mann der Braut eine Mitgift (Mahr) in Form von Geld oder Wertgegenständen (Schmuck, Möbel, Immobilien…) übergibt.
Diese Mitgift wird auch Morgengabe genannt, weil sie der Braut traditionell nach der Hochzeitsnacht übergeben wurde.
Die Morgengabe ist ein Geschenk an die Braut, aber auch eine finanzielle Absicherung im Falle einer Scheidung oder im Todesfall des Ehemannes.
Die Höhe der Mitgift wird vertraglich/notariell festgelegt und ist nach oben hin offen. Wenn die Frau einverstanden ist, kann die Schenkung auch nur einen rein symbolischen Charakter haben (eine Goldkette, ein Ring...)
So oder ähnlich läut das ab. Also ein deutlicher Unterschied zur Ufi Hochzeit.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 24.10.2013, 22:26

Was war nun falsch, an dem was ich dazu geschrieben habe?
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 25.10.2013, 08:57

ich habe mir deine Ausführungen noch einem durchgelesen und kann keine großen Unterschiede zu meinen finden. :D
Allerdings stellen sich für mich einige Fragen.
Du schreibst:
Die islamische Eheschließung bedarf vom Grunde her weder des Anwesenheit eines Imams, noch der Schriftform, noch der Propagation (Verkündung an Außenstehende).
Wenn für eine lslamische Ehe kein Imam nötig ist, wie wird in dem Fall die Ehe geschlossen?
Die standesamtliche Trauung, die in vielen islamischen Ländern vorgeschrieben ist, hat dagegen _nichts_ mit der islamischen Ehe zu tun, sondern bewirkt nur die Gültigkeit gegenüber dem Staat, auch wenn sie manchmal religiöse und säkulare Elemente vereint.
Eine standesamtliche Trauung ist daher gesetzlich gültig, muß es aber nicht automatisch auch in religiöser Hinsicht sein - eine islamische Ehe ist religiös gültig (eventuell aber nur in bestimmten Gebieten, deren Brauch übereinstimmt, s.o.), doch nicht automatisch auch gesetzlich gegenüber dem Staat.
Nichts anderes habe ich geschrieben.
Unter den Begriff "Urfi" werden sodann zwei weitere Ehenformen gefaßt, die aber nicht dazugehören:

Dies sind zum einen die "
Unter den Begriff "Urfi" werden sodann zwei weitere Ehenformen gefaßt, die aber nicht dazugehören:

Dies sind zum einen die "Mutah"-Ehe, welche eine "Ehe auf Zeit" (auch als "Urlaubsehe" bekannt) ist und die mit Ablauf einer bestimmten Zeitperiode automatisch endet, und die "Misyaar"-Ehe, welche sich dadurch auszeichnet,"-Ehe, welche eine "Ehe auf Zeit" (auch als "Urlaubsehe" bekannt) ist und die mit Ablauf einer bestimmten Zeitperiode automatisch endet, und die "Misyaar"-Ehe, welche sich dadurch auszeichnet,
Das diese beiden "Eheformen" auch unter dem Begriff Urfi laufen, war mir nicht bekannt.



Das Wichtigste für die Frauen sollte sein, nichts unterschreiben, was man nicht versteht und sehr gut darüber nachzudenken, ob man sich wirklich auf so eine Verbindung einlassen will.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Anaba » 25.10.2013, 09:53


Wie ich schon an anderer Stelle schrieb, ist die Hochzeit kein "Sakrament" im islamischen Glauben, sondern ein reiner Privatvertrag zwischen Mann und Frau; aus diesem Grunde ist die Anwesenheit eines Religionsvertreters natürlich nicht erforderlich. Die Zeugen müssen muslimischen Glaubens sein, weil nur diese einen gültigen Vertrag bezeugen können (2 Männer oder 4 Frauen). Ist die Frau keine Muslimin, dann wird die Einwilligung des Vaters gegebenenfalls durch einen Muslim, der von anderen respektiert wird, gegeben.
So recht klar ist mir das noch nicht.
Vereinfacht gesagt würde das doch bedeuten, das Paar kann die Trauung mit den Zeugen allein ausführen.
Es wird der Vertrag unterzeichnet und gut ist es.
Also kein Unterschied zur Urfi Eheschließung?
In welchen Regionen wird denn so getraut?
Liebe Grüße
Anaba

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Naomi

Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Naomi » 25.10.2013, 12:30

hallo
Vereinfacht gesagt würde das doch bedeuten, das Paar kann die Trauung mit den Zeugen allein ausführen.
Oder eben auch ohne Zeugen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Da frage ich mich aber schon, wie erkenne ich als Laie ob es sich bei beiner Trauung um eine Urfi-Ehe handelt oder nicht?

Da kann der Partner weiss Gott was erzählen. Mein Freund hat mir immer gesagt, dass der Imam nicht zwingend notwendig sei, da die Ehe eine Sache zwischen mir, ihm und Gott sei. Ich habe ihm das nie gelaubt. Da habe ich ihm wohl untrecht getan.

Bocanda
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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Bocanda » 25.10.2013, 15:08

Naomi hat geschrieben:hallo
Vereinfacht gesagt würde das doch bedeuten, das Paar kann die Trauung mit den Zeugen allein ausführen.
Oder eben auch ohne Zeugen, wenn ich das richtig verstanden habe.

Da frage ich mich aber schon, wie erkenne ich als Laie ob es sich bei beiner Trauung um eine Urfi-Ehe handelt oder nicht?

Da kann der Partner weiss Gott was erzählen. Mein Freund hat mir immer gesagt, dass der Imam nicht zwingend notwendig sei, da die Ehe eine Sache zwischen mir, ihm und Gott sei. Ich habe ihm das nie gelaubt. Da habe ich ihm wohl untrecht getan.

Aber letztlich hat es sich doch erledigt. Denn ihr seid doch getrennt, oder willst Du ihn etwa heiraten?
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Naomi

Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Naomi » 25.10.2013, 15:18

Hallo Bocanda

Nein, ich möchte ihn natürlich nicht heiraten. Ich spreche da von meinem jetzigen Freund. Mit dem Ägypter ist es seit 2 Jahren vorbei.

Bocanda
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Re: Umfrage: Die Urfi-Ehe

Beitrag von Bocanda » 25.10.2013, 15:23

Ach so....wieder ein Ägypter?
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

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