Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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Nilka
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Nilka » 08.03.2015, 19:08

panhead hat geschrieben:
Lizzie hat geschrieben:Ich hoffe in ein paar Tagen haben wir hier eine Meldung dass sie es geschafft hat,denn ich muss sehr oft an sie denken!
Wenn ich mir vorstelle dass sie bleiben muss und dann auf Gedeih und Verderb mit ihrem Kind der "ägyptischen Landbevölkerung" ausgeliefert ist wird mir ganz schlecht.
Und wie schlimm muss es für den Vater sein der das mitansehen muss,

L.G. Lizzie
na verdammt, auch dann sollte es doch eine Lösung geben! Wo gibt es denn sowas das die Frau mit ihrem Kind der ägypt. Landbevölkerung "gehört" !
In Ägypten, leider!
LG ♥ Nilka

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Wende
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Wende » 09.03.2015, 22:44

Es kann doch nicht so schwer sein mit einem Pass und Schwangerschaft aus Ägypten auszureisen!
Verschläge gab es ja nun wirklich genug, jetzt heißt es HANDELN!
Der Vater scheint ja schon zu wissen, wie manches funktioniert um seine Tochter aus dem Schlamassel rauszuholen. Jetzt Butter bei die Fische und ab nach Deutschland! Was hält diese Frau auf? Doch nicht etwa......Liebe?

Ammit
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Ammit » 10.03.2015, 07:55

So, da bin ich mal wieder.

Ein kleiner Zwischenbericht. :oops: Meine Freundin hat mich gerade informiert, dass die Frau in Ägypten wohl lediglich Aufmerksamkeit gebraucht hat. :oops: :oops: :oops: Sie ist auf einmal nicht mehr zu erreichen, postet aber auf Facebook fleißig Bildchen von sich und habibi und auch Fotos von gemeinsam gebackenen Muffins, die nach Aussage von habibi "mit Liebe gemacht worden sind, daher die Zuckerherzen". :oops:

Schade, das dieser Frau wohl nicht zu helfen ist und ich entschuldige mich, dass ich euch in Atem gehalten habe mit einer Fake- Story. Wir wussten es nicht besser. Falls das Thema gelöscht werden sollte, ist das ok. Aber ansosnten hilft es ja vielleicht einmal einer anderen Frau in ähnlicher Situation.
„Am meisten fühlt man sich von Wahrheiten getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte.“
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Lizzie
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Lizzie » 10.03.2015, 08:18

Hallo ihr Lieben,
da kann man nur sagen "manche lernen es nie"!

Lizzie

nabila
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von nabila » 10.03.2015, 08:25

hallo ammit,


eine Dramaqueen also. Mach Dir bitte keinen Kopf. Das konntest Du ja nicht ahnen/wissen.

Lieber einmal zuviel als einmal zuwenig.


Liebe Grüße ♥
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Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Candy
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Candy » 10.03.2015, 09:47

Ammit hat geschrieben:Meine Freundin hat mich gerade informiert, dass die Frau in Ägypten wohl lediglich Aufmerksamkeit gebraucht hat.
Liebe Ammit,

wer weiss, was wirklich dahinter steckt - vielleicht ein Sinneswandel?
Mit Sicherheit wacht sie eines Tages auf, kann sein, dass sie dann allein da steht, weil ihr niemand mehr glaubt.
Wie dem auch sei, du hast dein Möglichstes versucht um zu helfen und nicht ahnen können, dass es nur ein Fake ist.
Du bist nicht für ihr Verhalten verantwortlich, deshalb mach dir bitte keine Gedanken, weil du hier Hilfe gesucht hast.

Nennen wir es einfach mal Probealarm :wink:
Liebe Grüsse
Candy
Candy@1001Geschichte.de



Wer alles glaubt hat aufgehört zu denken (v.R.J.-M.)

Ammit
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Ammit » 10.03.2015, 11:04

Danke ihr Lieben. Es ärgert mich nur fürchterlich. Nun hat sie am Freitag sogar noch Ultraschallbilder gepostet. Ich glaube, das endet schlimm, und dann sucht sie Hilfe, weil das Kind dann weg ist oder sie nur ohne ausreisen darf.

Vielleicht hilft es ja jemand anderem.

Wünsche euch allen jedenfalls einen schönen Tag.
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Nilka
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Nilka » 10.03.2015, 11:32

Ammit hat geschrieben:Danke ihr Lieben. Es ärgert mich nur fürchterlich. Nun hat sie am Freitag sogar noch Ultraschallbilder gepostet. Ich glaube, das endet schlimm, und dann sucht sie Hilfe, weil das Kind dann weg ist oder sie nur ohne ausreisen darf.

Vielleicht hilft es ja jemand anderem.

Wünsche euch allen jedenfalls einen schönen Tag.
Bestimmt :!: :D
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Darinka
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Darinka » 10.03.2015, 11:46

Ammit hat geschrieben:Danke ihr Lieben. Es ärgert mich nur fürchterlich.
Liebe Ammit,

Du wolltest Jemandem helfen, der offensichtlich den Eindruck einer Notfallsituation erzeugt hat, die eine fluchtartige Ausreise erfordert /gerechtfertigt hätte. Lieber Jemanden unterstützt haben, der nur heiße Luft erzeugt hat, als Jemanden in solcher tatsächlichen Situation im Stich lassen, weil man nicht sicher ist, ob es nun wirklich so ernst ist oder doch nicht.
Und ich denke auch, der Thread wird sicher für Jemand ganz anderen hilfreich sein. So wie es oft mit Threads ist, wo bei der eigentlichen TE nix wirklich ankommt, für andere Leser aber durchaus schon. :wink:

Viele liebe Grüße
darkness
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moonlight
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von moonlight » 10.03.2015, 14:09

http://www.focus.de/panorama/welt/drama ... 1503091422

Lizzi schrieb ja schon mehrfach, dass Kindererziehung in Ägypten auch körperliche Züchtigung bedeutet. Dies folgende hier allerdings hat mit Erziehung rein gar nix mehr zu tun, das ist pure Willkür. Wenn eine Frau schon um sich selbst willen das Land nicht verlassen möchte, den Kindern zuliebe sollte sie es auf jeden Fall tun. Und solange das Kind noch nicht geboren ist, sollte sie die Beine in die Hand nehmen und rennen.

Lehrer prügelt 12-jährigen Schüler tot

In Ägypten hat ein Lehrer seinen Schüler so heftig geschlagen, dass der Zwölfjährige am nächsten Tag seinen Verletzungen erlag. Der Junge hatte Kopfverletzungen und eine Hirnblutung erlitten. In Ägypten sind Züchtigungen an der Tagesordnung.

Nach heftigen Schlägen seines Lehrers ist in Ägypten ein zwölfjähriger Junge gestorben. Der Junge sei am Sonntag gestorben, nachdem er am Vortag in Kairo von seinem Lehrer verprügelt worden sei, teilte das ägyptische Bildungsministerium mit. Der Lehrer sei suspendiert worden, ein Ermittlungsverfahren solle die Todesursache des Jungen klären. Der Chef der zuständigen Gerichtsmedizin, Hischam Abdel Hamid, sagte, der Zwölfjährige habe Kopfverletzungen und eine Hirnblutung erlitten.

In Ägypten ist körperliche Züchtigung von Schülern an der Tagesordnung. In jüngster Zeit nahm die Misshandlung von Kindern in dem nordafrikanischen Land aber dramatisch zu. Zwischen Januar und Ende Oktober 2014 nahmen die Übergriffe auf Kinder im Vergleich zu dem Durchschnittswert der vorherigen drei Jahre um 55 Prozent zu, wie der dem Familienministerium unterstehende Nationale Kinder- und Mütterrat im Dezember mitteilte. Die Hälfte der Gewalttaten sei in Schulen registriert worden.

Dalama
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Dalama » 10.03.2015, 14:43

Ich habe noch die kleine Hoffnung, dass sie gute Miene macht, bis der Besuch da ist ...

nabila
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von nabila » 10.03.2015, 14:48

hallo,

war auch meine Idee.

Sie meldet sich nicht, niemand weiß warum. ---Gepostet auf fratzebook wird honeymoon, niemand weiß wer.

Für SIE gilt > now or never !

Schaun wir mal, bevor die Realität der Hoffnung eins in die Fresse haut.


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Lizzie
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Lizzie » 10.03.2015, 18:20

http://sz.de/1.2384448

hier ein Link zur süddeutschen Zeitung ich hatte ihn bei Kairo 678 gepostet. da ist noch ein anderer Beitrag von mir, der eigentlich viel besser hierher passen würde. Vielleicht kann man ihn ja verschieben.
Hier ist die Geschichte des armen Jungen noch detaillierter beschrieben:
Alle wussten davon schon lange, Eltern hatten sich schon beim Direktor beschwert, aber es ist natürlich nichts geschehen .
AUsserdem gab es schon Missbrauchsfälle an dieser Schule die ebenfalls unter den Teppich gekehrt wurden.ist
Ist ja klar, das Kind wird missbraucht , aber sie Eltern schämen sich, man will keinen Skandal, dem Opfer wird sowieso immer eine Mitschuld angelastet (wenn nicht gar die Hauptschuld )
Was für eine verkehrte Welt ist das doch!!
Wenn ich damals gewusst hätte, als ich nach Ägypten gezogen bin, was da unter dem Deckmäntelchen der Wohlanständigkeit alles läuft, hätte ich es bestimmt nicht getan.Aber ich hatte ja keine Ahnung! Wie denn auch, so behütet wie ich aufgewachsen bin! WIe hätte ich ahnen sollen was es dort alles gibt!
mein MAnn hat allerdings manchmal Bemerkungen gemacht die micht ziemlich verwundert haben und die ich irgendwie nicht einordnen konnte, erst als ich mit der ägyptischen Realität konfrontiert wurde ist mir ein Licht aufgegangen.
Einmal sagte er zum Beispiel dass in einem Kinderzimmer kein Bett stehen dürfe das groß genug sein dass außerdem Kind noch jemand drin schlafen könnte! ????
Erst als ich den bigotten Heuchlerverein durchschaut hatte wurde mir alles klar.
Darum war es mir ein Herzensbedürfnis in meinem Buch mal so richtig genau zu beschreiben was sich hinter dem schönen Schein der Frömmigkeit und Wohlanständigkeit tatsächlich verbirgt. Gerade weil die Ägypter immer so tun als wären SItte und Moral ihre ureigenste Erfindung und natürlich nur die Ausländer diejenigen die moralisch verdorbene notorische Sünder sind.
Ihr würdet zum Beispiel staunen wieviele Säufer es auch dort gibt.Wer kann sich hier schon vorstellen dass die frommen Saudis die den Blogger Raif wegen "Beleidigung des Islam" auspeitschen in Kairo die Nachtclubs bevölkern, WHisky bechern und den Bauchtänzerinnen die Geldscheine in Höschen und Bh Stopfen? Natürlich wollen sie auch "Weiber aufreissen" , doch in Ägypten gibt es ja keine Prostitution, aber eine einfache lösung: die "Dame" wird geheiratet, Mo'acher (Brautgeld ) vereinbart, fertig. Morgen geschieden, bezahlt (hoffentlich)..... die nächste bitte!! das läßt sich beliebig oft wiederholen.
Offiziell gibt es auch keine Schwulen ( es wimmelt davon!) keine Pädophilen (hat er die Kleine halt begrabscht, dann kann er sie auch heiraten, wie die ist erst 12 ? na ist egal, ist zwar verboten, aber eine Geburtsurkunde zu fälschen ist ja kein Problem und alle sind zufrieden und der schöne Schein einer hochmoralischen und gottesfürchtigen Gesellschaft gewahrt.
Ich habe mich oft gefragt wie die Typen dort einander überhaupt noch in die Augen schauen können ohne Ekel zu verspüren.
Und die Frauen, die machen mit weil sie sich entweder nicht trauen, oder einfach dran gewöhnt sind dass immer alles schön unter den Teppich gekehrt wird. Der liebe Onkel begrabscht die Tochter, die Mutter ( seine Schwester) tut als hätte sie nichts gesehen. Aber wehe, jemand spricht es offen an, verwahrt sich dagegen, dann bricht Panik aus!
Wäre das mein Bruder gewesen, der hätte sein letztes Gebet sprechen können.

Diese Frau, die hockt nun in Ägypten auf dem Land wo das Ganze noch schlimmer ist, wo nur die Männer das Sagen haben, da kommt sie gar nicht dagegen an.
Dort essen heute noch der Ehemann und die Söhne zuerst und Mutter und Töchter kriegen was übrig bleibt.
Da wird heute noch fleissig beschnitten auch da wird gegrabscht und missbraucht und dann vertuscht. Ich hoffe nur inständigst dass sie kein Mädchen bekommt!

Was ist an so einem ägyptischen Hinterwäldler so unwiderstehlich dass eine Frau das alles auf sich nimmt und es auch noch ihren Kindern antut?
Der Tag wird ziemlich bald kommen an dem die rosarote Brille grau und aus dem Gesülze Befehlston wird und dann ist es zu spät.
Dann wird sie hören: Du kannst ja gehen, aber die Kinder bleiben da! Und dann?

Aber irgendwie will es einfach keine glauben. Ich staune immer wieder wie es möglich ist dass man so blind sein kann ( und will)
Na ,Gott sei Dank, wenigstens hat die "verliebt in eine Pakistaner" Glück gehabt. Sie sollte seiner Familie dankbar sein dass sie die Sache verhindert hat.

Lizzie

Gioia
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Gioia » 10.03.2015, 19:24

Bigi hat geschrieben:und JA noch immer kann eine Frau die mit einem Ägypter verheiratet ist nicht ohne seine Erlaubnis das Land verlassen
Liebe Bigi das stimmt nicht. Eine Frau darf ohne Erlaubnis aus Ägypten ausreisen. Dies weiss ich, weil mein Ex meine Ausreise verhindern wollte. Diesbezüglich ging er zur Polizei und hat den Antrag gestellt, mich unter Arrest zu stellen und dem Flughafen Bescheid zu geben, damit ich an der Ausreise gehindert werde. Die Polizisten haben ihm dann klar gemacht, dass dieses Gesetz schon seit einigen Jahren nicht mehr existiert und dass ich ausreisen darf wann immer ich möchte. Eine andere Sache ist das Kind.....

Liebe Grüsse
Gioia

nabila
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von nabila » 10.03.2015, 19:49

hallo,


da in Ägypten jedes Gesetz eine Nummer und ein ab wann gültig Datum hat > magst das mal benennen bitte ?


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Lizzie
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Lizzie » 10.03.2015, 21:18


Hallo Ihr Lieben,
hier eine Info
es wären aber nicht die ägypter wenn nicht wieder eine pferdefuss dabei wäre!

Ägypterinnen erhalten das Recht,
ohne Zustimmung ihrer Männer zu reisen –
Zur aktuellen Politik für (und gegen) Frauen
von Bettina Knauth

Papyrus-Logo Nr. 1—2/2001, p. 26

Verfassungsgericht in Kairo untersagt dem Innenministerium, Frauen die Ausstellung eines Reisepasses zu verweigern
Mona, 25 Jahre alt, verheiratet, wohnhaft in Kairo, möchte ihre Schwester besuchen, die in Dubai verheiratet ist. Doch an der Passkontrolle am Flughafen in Kairo endet ihre Reise, bevor sie begonnen hat: ihr wird die Ausreise verweigert. Monas Ehemann hatte ihren Namen auf eine Art "schwarzer Liste" des Innenministeriums setzen lassen und ihr so Reiseverbot erteilt.

Monas Fall ist frei erfunden. Dennoch gibt es nicht wenige Fälle, in denen Frauen an der Ausreise aus Ägypten gehindert wurden, weil ihre Ehemänner ein Reiseverbot über sie verhängt oder die Ausstellung ihres Reisepasses verhindert hatten. Damit soll jetzt Schluss sein: Das Verfassungsgericht in Kairo verfügte im November des vergangenen Jahres, das Innenministerium habe nicht das Recht, Frauen das Reisen zu verbieten. Alle Ägypter und Ägypterinnen hätten Anrecht auf einen Reisepass. Jede andere Regelung widerspreche dem in der Verfassung verankerten Recht auf persönliche Bewegungsfreiheit. Auch das Recht zu reisen sei ein Bestandteil der öffentlichen Freiheiten. Der Innenminister besitze nicht die Autorität, dieses Recht auszulegen oder gar einzuschränken.

Das Gericht erklärte damit den Artikel 21 des ministeriellen Dekrets 63 von 1959 für ungültig, nach dem eine Ehefrau ohne Erlaubnis ihres Mannes das Reisen nicht erlaubt war. Dieses Dekret war 1996 in einem weiteren Dekret dahin gehend erweitert worden, dass ein Ehemann erst seine Zustimmung geben musste, bevor seiner Frau ein Reisepass ausgestellt werden konnte. Wenn der Ehemann sich damit einverstanden erklärte, seiner Frau einen Pass ausstellen zu lassen, so nahm man an, dann werde er ihr damit auch das Reisen erlauben. Damit musste sie nicht extra für jede Reise eine Genehmigung einholen.

Für die Ägypterinnen bedeutet die Entscheidung des obersten Gerichts ein Stück mehr Bewegungsfreiheit; Frauenrechtlerinnen feierten sie als wegweisend. "Alle Frauen sollten stolz auf die Entscheidung des Gerichts sein, weil sie niemals annulliert werden kann", betonte Fawziya Abdel-Sattar, Juraprofessorin in Kairo. "Und es ist im Sinne der ägyptischen Verfassung, dass Männer und Frauen gleiche Rechten und Pflichten haben."

Dennoch haben ägyptische Ehemänner noch immer die Möglichkeit, ihre Frauen am Reisen zu hindern: Sie müssen dazu vor Gericht ein entsprechendes Gesuch einreichen, über das dann der Richter entscheidet. Die Neuregelung gelte zudem nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung, gibt Wolfgang Köhler in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu bedenken: "In den wohlhabenden Kreisen (...) herrschen liberalere, an westlichen Vorbildern orientierte Vorstellungen (...). In den wohlhabenden Familien, für die Auslandsreisen erschwinglich sind, erhalten die Töchter oft noch vor ihrer Eheschließung Reisepässe. Diese schon in jungen Jahren welterfahrenen Töchter würden (...) kaum einen Mann heiraten, der ihre Reisen von seiner Erlaubnis abhängig mache."

Quellen:

"Flying free at last", in: "Al Ahram" vom 9.—15. November 2000
"Mehr Freiheit für Ägypterinnen", in: "FAZ" vom 11. November 2000

Lizzie
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Lizzie » 10.03.2015, 21:47

Hallo,

wie ihr seht, wieder einmal eine echt Ägyptische Lösung. Sie darf, aber eigentlich wenn ihr der Ehemann blöd kommt auch nicht.
Da kommt es dann wieder drauf an ob der Ehemann oder die Familie der Ehefrau die besseren Beziehungen haben.
In Österreich war es schon in den Siebzieger JAhren Pflicht , bei Eheschließung mit einem Ägypter beim Notar einen Ehevertrag zu unterzeichnen.
Darin musste dieser u.a. erklären dass er die Frau nicht gegen ihren WIllen in Ägypten festhalten werde und ihr auch die Rückreise bezahlen werde.
Der springende Punkt ist aber dass dasselbe nicht für die Kinder gilt die sie zurücklassen müsste.
ausserdem was mit der einen Hand gegeben wird, wird mit der anderen wieder genommen, seht hier:

Überraschend kam dann allerdings am 5. Mai die Nachricht, daß das Oberste Verfassungsgericht dieses sogenannte "Sadat"-Gesetz als verfassungswidrig zurückgewiesen habe, da es ohne Zustimmung des Parlaments in Kraft gesetzt wurde. Zwar steht laut Verfassung dem Präsidenten in Notstandszeiten verfassungsgebende Vollmacht zu; das Gericht, in einem Unterhaltsstreit als Schiedsrichter aufgerufen, verneinte allerdings, daß die Notwendigkeit für eine Ausschaltung des Parlaments im Falle des Gesetzes Nr. 44 gegeben war.

In diesem Gesetz war den Frauen eine Reihe von Rechten zugebilligt worden: u.a. mußten sie im Falle einer weiteren Heirat des Ehemannes informiert werden, konnten statt die Zustimmung zu geben, auch die Scheidung verlangen, waren Kinder vorhanden, so besaß die Frau nach der Scheidung Anrecht auf Unterhalt und Wohnung, bis die Erziehung der Kinder abgeschlossen war. Wurde die Frau "verstoßen", erhielt sie für jedes Ehejahr eine angemessene Entschädigung.

Nach der Zurückweisung des 79er-Gesetzes galten nun wieder die alten Gesetze von 1920 und 1929, die dem Manne zubilligten, ohne Information weitere Ehen einzugehen und sich durch formlose Willenserklärung von der Ehefrau zu trennen.

Die revolution hat die Frauen allerhand Nachteile gebracht.


L G Lizzie

nabila
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von nabila » 11.03.2015, 00:07

hallo lizzie,


lieben Dank, da geht mir das Herz auf, so kenn ich das auch.


Und wenn denn noch geklärt ist, zu welchem Bevölkerungsteil eine nicht ägyptische Ehefrau (amtl.rechtl.registrierte Voll-Ehe-Frau) gehört

und das alles am Flughafen ausdiskutiert ist, in arabischer Sprache natürlich >>> ist der Flieger weeech .


Deshalb halte ich solch nur lapidar eingestellte Zeilen wie oben von Gioia fast für sträflichen Leichtsinn, tut mir leid,

denn damit werden möglicherweise nicht zu haltende Hoffnungen geweckt.


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nabila
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von nabila » 11.03.2015, 01:07

hallo,

aus dem M e r k b l a t t Botschaft Kairo

Eheschließung in Ägypten. Gilt sowohl für Eheschließungen zwischen Deutschen und Ägyptern als auch zwischen zwei Deutschen bzw.

Deutschen und Drittstaatlern. (Stand: 01/2014) Gemäß dem Ministerialdekret Nr. 130 aus dem Jahre 1997 werden binationale Ehen nur bei den

beiden zuständigen Standesämtern (Staatliche Grundstücks- und Notariatsamt „Shahr El Akari“) in Kairo und Alexandria vorgenommen.

Andere Standesämter oder Dienststellen sind nicht zuständig.

Der "Maazoun" ist gemäß § 19 der Vorschriften der Standesbeamten (Maazoun) nicht für die Eheschließung zwischen binationalen Ehepartnern

zuständig. Eine Eheschließung in der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Kairo ist nichtmöglich.
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Ammit
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Re: Ausreise aus Ägypten mit ungeborenem Kind?

Beitrag von Ammit » 11.03.2015, 08:00

Meine Freundin und ihre Mitadmin wurden gestern dann sogar noch von ihr beleidigt. Es hätte ein Familie zu Familiegespräch stattgefunden und nun wäre alles in Ordnung. Erstaunlich, oder? Wenn es so einfach war, warum hat sie dass nicht 6 Moante eher getan? Warum ruft sie ERST die Botschaft an und dann ihren Vater?

Es kam keine Entschuldigung und keine Erläuterung. soviel zum Helfen wollen.

Ich denke, sie wird dann in einem halben Jahr ohne ihr Kind dort sitzen und laut schreien. Und dann sind wieder alle anderen schuld.
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