Mr. Tausendsassa

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesem Land

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tausendsassa
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Mr. Tausendsassa

Beitrag von tausendsassa » 15.03.2017, 22:45

Liebe Forumsschreiberinnen,

ich falle gleich mal mit der Tür ins Haus, da ich denke, dass es so am ehrlichsten ist, und auch für mich noch genug Zeit bleibt, um weiteres Unheil zu verhindern.
Denn schon bald soll die Hochzeit sein....
Und ich vertraue auf eure Erfahrung.

Gibt es eine neue Form von Bezness?

Es geht um meine Nachbarin.

Alles fing so ca. vor einem Jahr an. Nach einem Ägyptenurlaub.
Summend kam sie das Treppenhaus hoch, lächelte mich an und meinte: „Ach, wie kann das Leben doch schön sein!“

Hmmmm. Vor mir stand Mrs. PessimismusPurUndPermanet gepaart mit Mauerblümchen.
Dieser Sinneswandel, auf einmal?

Sie ist mit Nix herausgerückt. Dann, nach einigen Monaten, kam ich durch Zufall auf den Grund der diese emotionale Höhenflüge verusachte: ein 30jähriger, charmanter und schüchterner Ägypter.

Ich nenne ihn „Mr. Tausendsassa“. Oder lustig auch schon mal „Wunderwuzzi“.

In meinen Augen ist der so was von geschult im Flirten und Frauen aufs Kreuz legen, hier in beiden Fällen, dass wäre echt schon ein Buch wert, Flirtkurs, oder so!

Mir fallen fast immer die Augen aus dem Kopf, wenn sie mir von ihren Geschichten erzählt.
Nein, nicht, weil ich neidisch bin, vielmehr weil ich nicht glauben kann, dass ein solches Talent es nicht in die ägyptische Filmbranche geschafft hat!

„Ich liebe dich! Ich will dich heiraten, denn ich weiß, europäische Männer wollen dies ja meist nicht. Wo wir leben werden, kannst du dir aussuchen! Dein Geld will ich nicht. Verdiene selber genug.“ Blabla...uswusw...

Ach wie putzig! Und wie unbeholfen und schüchtern er doch war. Und nun, hat er so viel gelernt, von ihr.
Ist schmusig und zärtlich und sie ist so happy, dass sie endlich jemanden gefunden hat, der Küssen kann.

Er hat sie so wohl auch emotional voll im Griff.

Ganz laaangsam und Stück für Stück hat er „daran“ gearbeitet. Ganz Gentleman.
Vom Türe aufhalten bis hin zum Essen kochen, kocht er auch sie langsam weich. Gebildet, viele Mails, usw....

Schon bald steht wieder der nächste Urlaub an.
Und ich hab Angst, das Wunderwuzzi meine Nachbarin komplett mit seinen Liebeskünsten und dem passenden Gesäusel um sämtlichen, restlich verbliebenen Verstand bringt!

Auch wenn sie manchmal seltsam ist, ich will sie nicht traurig sehen, denn ich brauche jemanden der zuverlässig meine Blumen gießt, lieb zu ihnen ist, und nach dem Rechten sieht, da ich oft unterwegs bin!
Und von so einem Tausendsassa lasse ich mir mein Goldstück von Nachbarin und Zuverlässigkeit-in-Person schon gar nicht den Kopf verdrehen, oder gar wegnehmen!

Ja, da bin ich mal ganz egoistisch! (zugegeben, ich will ihr auch das Leid ersparen, was wohl sicherlich auf sie zukommt! Früher oder später.)

Und wie kann das sein, dass sie von ihrem arabischen Traumprinzen, noch nicht mal den wirklichen Namen kennt? Wo er genau arbeitet, usw.? Sie hat niemals ein offizielles Dokument gesehen!
Ich finde das alles echt seltsam. Die Brille ist nicht rosa-rot, die ist mindestens PINK!

Natürlich kann ich Wunderwuzzi jetzt auch Unrecht tun. Vielleicht meint er es wirklich ernst. (hüstel, hüstel)

Für mich spricht einfach dagegen, dass ein arabischer Mann eine Frau ehelicht, die mehr als 3Jahre älter ist als er selber.

Zudem dürfen Egys nix mit ner Touristin in einem Hotel „anfangen“ oder ein Apartment mieten! (offiziell, ohne Urfi!)
So ganz scheint das also nicht mit rechten Dingen zu laufen.

Bissel Zahlen von ihm an Portiers fürs Augen zumachen, usw....Geliebtes Bakshish sei Dank!

Hat jemand von euch schon mal von so einer neuen Masche gehört?

Und was will der Typ? Dauervisum? Dann später Scheidung und Unterhalt? Einträge im Grundbuch?

Wenn ich mehr Zeit hätte, dann hätte ich sie schon mal begleitet und Mr. Wunderwuzzi auf den Zahn gefühlt. Ohne dass er mitbekommt, dass sie und ich „zusammengehören“, aber ich kann nicht.
Gute Ideen und Vorschläge sind meinerseites herzlich willkommen.
Vor allem brauche ich einen funktionellen Weg, um dieser hoffnungslos, bis über beide Ohren verliebten Tante klarzumachen, dass sich ihr arabischer Prinz früher oder später in etwas verwandeln wird, für das mir im Moment die Worte fehlen.

Und wenn möglich auch so, dass nicht ICH die Böse bin und sie mich haßt! Denn die emotionale Weichkochmasche hat bei ihr volle Wirkung gezeigt. Vor allem das Küssen!

Habe schon mal erwähnt, dass sie mal die Idee mit einem Ehevertrag einbringen soll. Sie ist stolze Besitzerin mehrerer, kleinerer Eigentumswohnungen. (Und sie hat ihm das auch schon erzählt!!!!)

Boah eh, watt is der geduldig! Mensch, haben die einen langen Atem!

So, das war es für den Anfang, denn alles erzählt mir MissMauerblümchen ja auch nicht.

Auch wenn der Text jetzt lustig klingt, eigentlich ist es ziemlich traurig......

Allen noch einen schönen Abend, eine gute Nacht und einen guten Start in den neuen Tag!

Herzlichst, "watching Mr. Tausendsassa"

Efendi II
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Efendi II » 15.03.2017, 23:04

tausendsassa hat geschrieben: Hat jemand von euch schon mal von so einer neuen Masche gehört?
Was soll denn daran neu sein ?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Anaba
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Anaba » 16.03.2017, 06:01

Hallo Tausendsassa,

willkommen im Forum von 1001 Geschichte.

Das Team wünscht dir einen informativen Austausch.


Wie ich dir bereits geschrieben habe, es gibt keinen sicheren Weg, jemanden von einer vermeintlichen Liebe abzubringen.
Noch dazu scheint er es geschickt anzustellen. Er lässt sich Zeit, fällt nicht mit der Tür ins Haus, zieht alle Register.
Ein Profi.
Der Altersunterschied von drei Jahren ist nicht so groß wie oft bei anderen Paaren.
Sicher würde er keine arabische Frau heiraten, die nur ein paar Monate älter ist, aber hier wird er ihr schon verklickern, dass ein paar Jahre kein Problem darstellen, wenn wahre Liebe im Spiel ist.
Du kannst versuchen, sie auf unsere Seite hinzuweisen.
Obwohl ich denke, dass sie die schon kennt und wie so viele Betroffene nichts davon hält.
"Alles Frauen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben und jetzt die ausländischen Männer schlechtreden".
Das übliche Klischee halt.
Du kannst versuchen, sie zu einer Anfrage an die Schwarze Liste zu überreden. Vielleicht ist der Ungute bereits gemeldet.
Sie wird nicht glauben wollen, dass er sie benutzen wird, um seine Träume zu erfüllen. Ein besseres Leben in Europa.
Denn er ist ja ganz anders, als die anderen.
Ich weiß nicht, wie eng du mit ihr bist, aber eine Freundin würde ich mit knallharten Fakten konfrontieren.
Die sprechen gegen solche Verbindung.
Du könntest auch mal erwähnen, dass Männer in seinem Alter in diesen Ländern oft schon eine Familie haben.
Sie fragen, warum sie nicht viel über ihn weiß, noch keine Papiere gesehen hat z.B.
Das spricht nicht gerade für ehrliche Absichten.
Allerdings wird er nicht locker lassen. Er hat einen Goldfisch an der Angel.

M.M.n. wird es schwer, sie von ihm abzubringen. Die rosa Brille sitzt fest, sie ist verliebt, er baggert mit Erfolg.
Hört sich nicht danach an, als ob sie den Unguten aufgeben wird.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Darinka
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Darinka » 16.03.2017, 10:42

Hallo tausendsassa,

schön, dass Du Dich um sie sorgst. Auch wenn Du weniger Fakten über ihn geschrieben hast und mehr über Deinen Eindruck von ihr, man kann trotzdem schon erkennen, dass es stark nach Bezness riecht. :( Warum das Beschriebene eine neue Masche sein soll, verstehe ich allerdings nicht. Das ist altbekanntes Bezness.

Wenn er wirklich ehrlich an ihr als seiner zukünftigen Frau interessiert wäre, würde er niemals mit ihr zusammen ein Appartment anmieten und sie so dem Umfeld als Hure präsentieren. Auch ein eventuell unterschriebener Urfi/Orfi-Vertrag ändert da nichts dran. Der ist nur dazu da, dass er nicht in den Knast muss, wenn er mit ihr erwischt werden würde. Das ist in Ägypten nämlich verboten und strafbar. Das Papier - so fern es das zwischen den beiden gibt - ist nur ein "Sex-Erlaubnis-Papier" (um das mal noch freundlich auszudrücken). Das stempelt sie sichtbar zur Hure ab. Leider wissen das viele Frauen einfach nicht. :? :(
Ihm wäre die Ehre seiner Frau mega wichtig und er würde sowas niemals machen (weder das Papier noch ein gemeinsames Appartment), wenn er es ernst meinen würde und er wollen würde das sie alle anderen als seine ehrbare Frau ansehen.

Wenn sie Immobilien besitzt, ist sie nicht nur hinsichtlich AE ein Lottogewinn -> sondern auch noch um sie in größerem Umfang abzuzocken zu können. Auch wenn sie ihm da nicht so schnell was überschreiben würde, sie hat damit Sicherheiten um Kredite aufzunehmen für Immobilien in Ägypten oder ein Business für ihn oder was auch immer.

Du wirst sie nicht davon abbringen können, so verliebt und rosa verblendet sie aktuell scheint. Bitte weise sie auf das Forum hin. Sie muss die Parallelen zu anderen Geschichten selbst erkennen. Das halte ich für das Wichtigste. Nur Hinweise von Dir darauf werden leider nichts bringen. Und selbst das Lesen hier bringt bei sehr verblendeten im ersten Moment so schnell auch nichts. Das dauert mit der Erkenntnis oft sehr, sehr lange. Manchmal Jahre.
Es wäre schon viel erreicht, wenn man sie zu Vorsichtsmaßnahmen hinsichtlich Schadensbegrenzung bekommen könnte, z.B. einem Ehevertrag, der sie maximal schützt und ein Testament, dass ihn vom Erbe ausschliesst.

Viele Grüße
Darinka
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

tausendsassa
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von tausendsassa » 17.03.2017, 15:53

Danke an alle und deren Antworten!

Ich glaube, dass wird noch ein Stück Arbeit!

Bezüglich Ehevertrag in EGY, ich versuch mal Kontakt zu einem RA aufzunehmen. Und das liebe Erbrecht in DE, wie ich es liebe *grummel*! Er bekommt nen Pflichtteil, auch wenn sie das nicht will.


Und nein, sie wird nix hier lesen! Der Satz "die wollen nur alle Männer schlechtreden!", der ist festgefahren in ihrem Kopf.

Aber vielleicht hab ich ne Idee. Wenn es geklappt hat, oder auch nicht sag ich Bescheid. Vermute nach den vielen Posts etwas.... :wink:

Und meine liebe Goldfisch-Nachbarin, tja, natürlich kann ich mit der Tür ins Haus fallen. Die Wahrheit tut meist immer weh, ist aber heilsam! Nur....da wäre eben noch.....meine Wohnung!

Für mich gibt es diese arabische Liebe nicht. Alles ist ein Geschäft und alles hat eine Zuordnung. Das macht sich schon in der Sprache bemerkbar. Und das liebe "Ana behebik - behebak!"...Kann ich auch zu ner Pizza sagen, denn es gibt keinen Unterschied zwischen Mögen und Lieben.

Die Ehe ist ein Geschäft! All inclusive extra Plus für den Herrn und für die Frau, Hausfrau und Mutter, sowie oft Hausmädchen für seine Familie. Basta, ohne Wenn und Aber!

Wenn man also niemals von Kindheit an gelernt hat, was "Lieben" für eine wahre Bedeutung besitzt, dann wird es als Erwachsener noch schwerer sein.

Ich versuche ihr mal beizubringen, was Massouliha und Masslaha für eine große Bedeutung in so einem Land haben. Meine Verantwortung, mein Vorteil. Vielleicht versteht sie dann langsam, dass er es nicht ehrlich meint.

chavah
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von chavah » 17.03.2017, 20:30

Ist sie denn wohlhabend? Ist bei ihr ausser einem Einreisevisum noch was zu holen?

Chavah

Efendi II
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Efendi II » 17.03.2017, 22:06

chavah hat geschrieben:Ist sie denn wohlhabend? Ist bei ihr ausser einem Einreisevisum noch was zu holen?
tausendsassa hat geschrieben:Sie ist stolze Besitzerin mehrerer, kleinerer Eigentumswohnungen. (Und sie hat ihm das auch schon erzählt!!!!)
Passt doch.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Sisal
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Sisal » 18.03.2017, 20:36

Wenn sie nach deutschen Recht heiraten, hat er erstmal nichts von den Wohnungen, denn sie hat die mit in die Ehe gebracht und somit gehören sie weiterhin ihr.

Allerdings erbt er in ihrem Todesfall... :shock:

Und er kann sie dazu benutzen, dass sie die Wohnungen verkauft und mit ihm zusammen etwas kauft oder sie das Geld anderweitig für ihn investiert.

happy mind
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von happy mind » 18.03.2017, 23:19

Auch wenn sie nach ägyptischem Recht heiraten- dort gilt im Familienrecht die Gütertrennung- und die Ehe für Deutschland legalisiert wird und auch hier gelebt wird, hat er zwar nichts von ihrem Grundbesitz, allerdings ohne Gütertrennung im Zugewinn lebend im Scheidungsfalle Anspruch auf den hälftigen Vermögenszuwachs der Immobilien, sei es durch Vermietung oder Verkauf.
Wird zudem notariell vertraglich ein Versorgungsausgleich ausgeschlossen müssen beide sozialversicherungspflichtig sein, um Rentenanwartschaften aufzubauen. Ab Vertragsbeginn darf innerhalb des ersten Jahres keine Arbeitslosigkeit eintreten.

Als ihr Ehemann würde er sie zu 100% beerben, sollte sie Nachwuchs haben dann 50/50. Hat sie bereits testamentarisch einen Haupterben festgelegt bleiben ihm nur 25%- sein Pflichtteil.

Bei dieser Geschichte ist ja noch nichts klar. Heiraten sie? Wo werden sie dann leben?

Eines ist sicher: Diese Dame ist hochgradig naiv direkt ihr Vermögen zu offenbaren.

Efendi II
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Efendi II » 19.03.2017, 10:36

happy mind hat geschrieben:Wird zudem notariell vertraglich ein Versorgungsausgleich ausgeschlossen.
Eine solche Vereinbarung, auch notariell, wäre unwirksam und nicht zulässig (jedenfalls in Deutschland)..
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

happy mind
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von happy mind » 19.03.2017, 11:42

Efendi II hat geschrieben:
happy mind hat geschrieben:Wird zudem notariell vertraglich ein Versorgungsausgleich ausgeschlossen.
Eine solche Vereinbarung, auch notariell, wäre unwirksam und nicht zulässig (jedenfalls in Deutschland)..
Es gibt in Ägypten keinen Versorgungsausgleich. Ich befand mich bei meinen Ausführungen bei deutschem Recht.

Efendi II
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Efendi II » 19.03.2017, 14:19

happy mind hat geschrieben: Es gibt in Ägypten keinen Versorgungsausgleich. Ich befand mich bei meinen Ausführungen bei deutschem Recht.
Ja und eben im deutschen Recht wäre eine solche Vereinbarung sittenwidrig und damit unwirksam.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

happy mind
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von happy mind » 19.03.2017, 15:46

Efendi II hat geschrieben:
happy mind hat geschrieben: Es gibt in Ägypten keinen Versorgungsausgleich. Ich befand mich bei meinen Ausführungen bei deutschem Recht.
Ja und eben im deutschen Recht wäre eine solche Vereinbarung sittenwidrig und damit unwirksam.
Ich weiss jetzt nicht auf welcher Themenebene du dich befindest....
Natürlich lässt sich nach deutschem Recht per notariellem Ehevertrag der Versorgungsausgleich ausschließen, wenn die vorher von mir genannten Kriterien vorliegen.
Das ist weder sittenwidrig noch unwirksam, sondern entspricht geltendem deutschen Familien/ Ehe/ Scheidungsrecht.

karima66
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von karima66 » 20.03.2017, 18:30

Der Versorgungsausgleich lässt sich auch noch im laufenden Scheidungsprozess ausschließen, ohne Ehevertrag, wenn Beide sich einig sind, jedenfalls ging das bei meiner Scheidung 2001.

happy mind
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von happy mind » 20.03.2017, 20:57

Hallo Karima,

das mag durchaus der Fall sein, aber nur wenn beide- Antragsteller so wie Antragsgegner- auch anwaltlich vertreten werden. Bei einer zu erwartenden einvernehmlichen Scheidung, bei der nur der Antragsteller einen Scheidungsanwalt an seiner Seite hat, wird der notarielle Ehevertrag wichtig. Dazu wird er eventuell auch gerichtlich überprüft, der Streitwert erhöht sich, somit auch die Gerichtskosten.

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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von gadi » 20.03.2017, 23:47

happy mind hat geschrieben:
Efendi II hat geschrieben:
happy mind hat geschrieben: Es gibt in Ägypten keinen Versorgungsausgleich. Ich befand mich bei meinen Ausführungen bei deutschem Recht.
Ja und eben im deutschen Recht wäre eine solche Vereinbarung sittenwidrig und damit unwirksam.
Ich weiss jetzt nicht auf welcher Themenebene du dich befindest....
Natürlich lässt sich nach deutschem Recht per notariellem Ehevertrag der Versorgungsausgleich ausschließen, wenn die vorher von mir genannten Kriterien vorliegen.
Das ist weder sittenwidrig noch unwirksam, sondern entspricht geltendem deutschen Familien/ Ehe/ Scheidungsrecht.
Kann unwirksam sein (z.B. durch dann nicht mehr hinreichende Alterssicherung eines Ehegatten).
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von gadi » 20.03.2017, 23:49

happy mind hat geschrieben:Hallo Karima,

das mag durchaus der Fall sein, aber nur wenn beide- Antragsteller so wie Antragsgegner- auch anwaltlich vertreten werden. Bei einer zu erwartenden einvernehmlichen Scheidung, bei der nur der Antragsteller einen Scheidungsanwalt an seiner Seite hat, wird der notarielle Ehevertrag wichtig. Dazu wird er eventuell auch gerichtlich überprüft, der Streitwert erhöht sich, somit auch die Gerichtskosten.
Abwägungssache wegen andererseits gegebener Kostenersparnis bei einvernehmlicher Scheidung.
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von gadi » 20.03.2017, 23:56

tausendsassa hat geschrieben:Danke an alle und deren Antworten!

Aber vielleicht hab ich ne Idee. Wenn es geklappt hat, oder auch nicht sag ich Bescheid. Vermute nach den vielen Posts etwas.... :wink:

Für mich gibt es diese arabische Liebe nicht. Alles ist ein Geschäft und alles hat eine Zuordnung. Das macht sich schon in der Sprache bemerkbar. Und das liebe "Ana behebik - behebak!"...Kann ich auch zu ner Pizza sagen, denn es gibt keinen Unterschied zwischen Mögen und Lieben.

Die Ehe ist ein Geschäft! All inclusive extra Plus für den Herrn und für die Frau, Hausfrau und Mutter, sowie oft Hausmädchen für seine Familie. Basta, ohne Wenn und Aber!

Wenn man also niemals von Kindheit an gelernt hat, was "Lieben" für eine wahre Bedeutung besitzt, dann wird es als Erwachsener noch schwerer sein.

Ich versuche ihr mal beizubringen, was Massouliha und Masslaha für eine große Bedeutung in so einem Land haben. Meine Verantwortung, mein Vorteil. Vielleicht versteht sie dann langsam, dass er es nicht ehrlich meint.
Hast du auch schonmal dort gelebt @tausendsassa? Liest sich irgendwie so.

Vielleicht könntest du ihr sagen, dass es hier auch Geschichten gibt von Ehen mit einem Ägypter, die jahrelang funktioniert haben und beide Partner sich wirklich "geliebt" haben, sie vielleicht auf Schuschas Beiträge verweisen:
z.B. http://forum.1001geschichte.de/viewtopic.php?f=4&t=6134
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karima66
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von karima66 » 21.03.2017, 11:31

@gadi, das dachte ich auch beim lesen, wäre interessant.

@happy mind, wie @gadi schrieb ist es einvernehmlich möglich, wir hatten nur einen gemeinsamen Anwalt, aber es wurde dann geregelt als wir bei Gericht waren, der holte einen Kollegen dazu und gut.

Vielleicht bin ich in dem Punkt naiv, aber für mich kamen Eheverträge nie in Frage, gut ich habe auch keine Immobilien, aber selbst dann, wenn ich meinem Mann zutraute mich zu bescheißen dann würde ich mich in der Ehe nicht wohlfühlen, bei solchen Bedenken gäbe es für mich keine Ehe.
Ich staune auch immer wenn die Frauen die Männer testen, kontrollieren, Passwörter haben und da vorweg nachprüfen, wäre für mich nie eine Basis für eine Beziehung und von vorne herein zum scheitern verurteilt, heiraten würde ich so Jemanden schon gar nicht.
Bei den Unguten um die es hier geht würde ich natürlich jeder Frau empfehlen einen solchen Ehevertrag zu machen wenn sie denn meint ihn heiraten zu müssen, ganz klar, aber wie gesagt Jemandem dem ich so wenig trauen würde den würde ich nicht heiraten.
Wenn man heiratet geht man ja davon aus, dass man auch in schlechten Zeiten Jemanden an der Seite hat, einen Vertrauten der im Ernstfall mein Bevollmächtigter/Betreuer ist der alles in meinem Sinne regelt, auf solchen Unguten könnte man sich da doch nie verlassen.

Desert Dancer
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Re: Mr. Tausendsassa

Beitrag von Desert Dancer » 21.03.2017, 12:22

Vielleicht bin ich in dem Punkt naiv, aber für mich kamen Eheverträge nie in Frage, gut ich habe auch keine Immobilien, aber selbst dann, wenn ich meinem Mann zutraute mich zu bescheißen dann würde ich mich in der Ehe nicht wohlfühlen, bei solchen Bedenken gäbe es für mich keine Ehe.
Es hat doch nichts mit Misstrauen zum Zeitpunkt der Eheschliessung zu tun, wenn man einen Ehevertrag abschliessen möchte. Sondern mit weiser Voraussicht, dass im Falle einer Scheidung, man sich mit grösster Wahrscheinlichkeit nicht mehr gut gesinnt ist und es dann einfacher ist, wenn schon in guten Zeiten Regelungen getroffen wurden.
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

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