Scheidung in Marokko

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kaktusfeige1111
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Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 04.12.2013, 21:40

Hallo zusammen,
ich möchte gerne mal wissen, wo ich mich hinwenden muss, wenn ich mich in Marokko scheiden lassen möchte. Ich habe diese Ehe nie in Deutschland legalisieren lassen, weil ich seit 17 Monaten nur im Ausland gelebt habe. Oder soll ich es einfach so lassen, da ich ja dort eh nicht mehr heiraten möchte. Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinem Mann. Ich denke, er wird die Scheidung erst mal nicht einreichen.

Anaba
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Anaba » 04.12.2013, 22:29

Hallo Kaktusfeige,

willkommen auch von mir.
Ist diese Heirat bei der deutschen Botschaft gemeldet worden?
Wenn sie nicht registriert ist, kann dir hier nicht viel passieren
und wenn du Marokko nicht mehr besuchen willst, könnte es dir egal sein.
Wenn dein Mann wieder heiraten möchte, muss er aktiv werden.
Wie steht er denn dazu?

Ich persönlich würde allerdings, um mit allem abzuschließen, den Weg gehen und die Ehe scheiden lassen.
Dazu solltest du zuerst (auch weil es erstmal kostenfrei ist) Kontakt zur marokkanischen Botschaft aufnehmen.
Schildere dort dein Problem und lass dich beraten.
Liebe Grüße
Anaba

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Franconia
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Franconia » 04.12.2013, 23:31

ich gebe eines zu bedenken.
Eine Ehe die nach Landesrecht geschlossen wurde und dort rechtlich gültig ist, ist auch in D gültig. Also wenn du nach dortigem Gesetz verheiratet bist, dann giltst du auch nach dt. Recht als verheiratet, wobei du nicht verpflichtet bist die Ehe in D registrieren oder nachbeurkunden zu lassen.
Deswegen würde ich mich auch mal beim Standesamt oder einem Anwalt erkundigen wie es sich verhält, nicht das du, falls du irgendwann wieder heiraten willst, unwissentlich Bigamie begehst. Falls nötig kannst du dann hier die Scheidung betreiben (in Abwesenheit vom Mann möglich). Damit geltet ihr zwar in Marokko immer noch als verheiratet, aber das dürfte dann wohl eher deinen Mann stören.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

kaktusfeige1111
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 05.12.2013, 07:01

Vielen Dank schon mal für die Auskünfte. Wir haben dort geheiratet und waren danach nicht auf der Dt. Botschaft und haben was registrieren lassen, nicht mal die Papiere sind übersetzt worden, da ich dort 8 Monate gelebt habe. Danach bin ich in ein anderes arabisches Land, da ich dort einen Job bekommen haben und in Marokko leider nicht. Er wollte nachkommen, wir hatten auch noch ca. 1 Monat Kontakt, dann hat er mir geschrieben, daß wir besser getrennte Wege gehen und er auch nicht nachkommt. Seine Familie hat es ihm verboten, sie möchten wohl lieber, daß er eine Einheimische heiratet. Das sehe ich so, er hat immer behauptet, das stimmt so nicht. Ich denke, er will sich nicht scheiden lassen, damit er dort nicht heiraten kann und eventuell müßte er mir auch noch für 3 Monate Unterhalt bezahlen. Ich hatte ihm eine ziemlich harte email geschrieben, als er mich abserviert hatte, danach war er wohl beleidigt.

kaktusfeige1111
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 05.12.2013, 09:27

Ich weiß, daß es sich komisch anhört, so eiskalt, ohne jegliches Gefühl, aber so war es nicht. Ich habe sehr gelitten, schon als ich in Marokko gelebt habe und erst recht als ich in dem anderen Land lebte und arbeite, da ich mich dort nicht wohlfühlte, aber ihm zuliebe dort hingegangen sind. Es ist nicht immer so schön und leicht als Europäerin in diesen Ländern zu leben, besonders wenn man dort verheiratet ist. Man darf vieles nicht und macht man es trothdem, na dann ist aber was los. Aber wenn man verliebt ist, steckt man vieles weg und versucht sein bestes. Ich bin jetzt seit 8 Monaten ohne ihn und ohne Kontakt von ihm und ich denke, es ist besser abzuschließen, egal ob es wehtut. Was meint Ihr dazu? Es hat doch so keinen Sinn und gegen seine Familie anzukämpfen, da hätte er mal ein Machtwort sprechen müssen, aber Blut ist ja bekanntlich dicker als Wasser. Ich habe vieles dort gesehen und erlebt und habe festgestellt, daß diese Männer nicht mal so schlimm sind, wie ihre Familien.

Nefertari1998
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Nefertari1998 » 05.12.2013, 13:44

Gegen die Familien hast du dort kaum eine Chance, liebe Kaktusfeige.

Bitte versuch das rechtlich in trockene Tücher zu bekommen und das heßt: informieren, informieren, informieren.
Wenn du hier als verheiratet gelten solltest, dann musst du dich unbedingt scheiden lassen.
Ich befürchte sonst, dass dein Mann (+die Familie hinter ihm) Ansprüche an deine Rente und vielleicht anderes anmelden könnte.

Und wenn im Moment nicht, weißt du nicht, was unsere Gesetzgebung sich in den nächsten Jahren noch alles einfallen lässt...

Gilt in Marokko nicht die Einehe?
Dann müsste er sich ja auch scheiden lassen...

Herzlich
Nefertari

kaktusfeige1111
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 05.12.2013, 14:11

Ja, auf der Hochzeitsurkunde ist extra vermerkt, daß er nur einmal heiraten darf. Ich habe es extra noch mal gezielt aufnehmen lassen. Jetzt habe ich natürlich auch die Hoffnung, daß er dort zum Gericht geht und die Scheidung einreicht. Ob er so schnell wieder heiratet, da bin ich mir nicht so ganz sicher. Er macht zwar vieles was die Sippe will, aber bei dem Thema Hochzeit ist er doch sehr komisch. Er ist ein gebranntes Kind, seine Eltern sind geschieden, deshalb hängt sich auch noch Oma und Onkel mit rein. Sein Vater ist gebildet und modern, aber mit ihm hat er nicht viel zu tun, wegen der Sippe. Ich habe einen Flug für nächste Woche gebucht und fliege mal hin, mal schauen ob ich was vor Ort erreiche kann. Ich gehe in ein gutes Hotel und ich habe niemand informiert das ich komme. Meint Ihr ich soll mal auf der Deutschen Botschaft vorstellig werden oder bringt das nichts? Oder gleich zum Gericht? Habe nur ein wenig Angst, daß ich dann treffen muß. Es ging zwar mal nicht um Geld in dieser Beziehung, aber auch ich bin verzweifelt und innerlich total kaputt. Hatte ja eigentlich nicht aus Spaß geheiratet und bin dann noch in ein anderes arabisches Land zum Arbeiten gegangen, sondern wegen ihm.

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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Nefertari1998 » 05.12.2013, 14:30

Du gehstwwirklich durch eine schwere Zeit, Kaktuseige, und ich wünsche dir viel Kraft dadurchzukommen.

Aber in all dem behalte kühlen Kopf und tu das Notwendige, Sinnvolle.
Das heißt: informiere dich gut, welche Schritte du gehen kannst und musst.
Und dann arbeite dich durch: Schritt für Schritt!
Informiere dich in Deutschland und dann evtl. auch bei der Botschaft in Marokko.

Nefertari

Franconia
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Franconia » 05.12.2013, 15:01

@ Kaktusfeige
Kläre auf alle Fälle ab in wie weit diese Ehe auch ohne Registrierung hier Gültigkeit hat, denn das ist für deine Zukunft wichtig (finanziell oder falls du wieder irgendwann heiraten willst)
Es könnte auch sein, falls du z. B. einen neuen Freund hast, von ihm schwanger wirst, dass dein jetziger Mann als Vater gilt wenn die Ehe nicht geschieden ist. Daher ist es wichtig, dass du nicht nur die Ehe sondern vor allem dann die Scheidung hier registrieren lässt, falls du in Marokko geschieden wirst.

Die andere Seite ist, wenn er in Marokko die Scheidung einreicht und durch zieht, dann ist kannst du nicht davon ausgehen, dass du auch automatische davon erfährst oder eine Scheidungsurkunde bekommst. Falls dies für dich irgendwann einmal wichtig sein sollte, dann musst du dich darum kümmern und hast den ganzen Aufwand samt Kosten.
Daher fände ich es in deinem eigenen Interesse besser wenn du diesen Schritt machst, denn dann hast du die Kontrolle darüber und hinterher auch alle nötigen Papiere in der Hand und musst dich nicht irgendwann, wenn du vielleicht schon lange mit ihm und der ganzen Sache abgeschlossen hast, erneut mit ihm oder den Behörden herum schlagen.


Seine Familie wird immer an erster Stelle für ihn stehen und für die Familie besitzt du keinen Stellenwert, da du nicht aus deren Kultur kommst und nicht ihren Wertvorstellungen einer idealen Schwiegertochter entsprichst.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

Anaba
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Anaba » 05.12.2013, 15:30

Die andere Seite ist, wenn er in Marokko die Scheidung einreicht und durch zieht, dann ist kannst du nicht davon ausgehen, dass du auch automatische davon erfährst oder eine Scheidungsurkunde bekommst.
Fakt ist doch, dass er auch an einer Scheidung interessiert sein wird. Das heißt, dass er wieder ein freier Mann sein möchte.
Hast du mit ihm noch Kontakt und kannst das evtl. doch mit ihm klären?

Liebe Kaktusfeige,
du hast es ganz richtig erkannt, die Familie ist immer wichtig bei diesen Männern.
Selten wirst du einen finden, der sich gegen die Familie stellt.
Ich kann mir gut vorstellen, dass dir das in Marokko viele Probleme gemacht hat.
Sieh nach vorn und versuch damit abzuschließen.
Dazu alles Gute.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 05.12.2013, 17:21

Ich habe seit Ende April keinen Kontakt mehr mit ihm, da hat er mit mir über Skype Schluß gemacht, per Nachricht. Wir hatten vorher ein paar Tage Probleme mit skypen, da ich noch nicht einen richtigen Internetanschluß in meinem Zimmer hatte, da Ich ja in dem anderen arabischen Land wohnte. Ich hatte Skype nur auf dem Handy und das funktionierte mal so und mal so. Ich habe ihm eine böse Nachricht zurückgeschrieben, daß es doch nur um seine Sippe geht und daß ich jetzt in einem Land sitze wegen ihm, wo es mir überhaupt nicht gefällt. Ich war so sauer und enttäuscht. Wir sind verheiratet und er macht über Skype per email Schluß. Ich dache, ich bin im falschen Film und kann meine Gefühle gar nicht beschreiben. Aber the Show must go on und ich habe mir nichts anmerken lassen und habe weiterhin bei den Gästen gute Miene zum schlechten Spiel gemacht und habe nur nachts geweint und war halt traurig. War eine schlimme Zeit, aber ich denke, der Job hat mich auch abgelenkt, man hatte keine Zeit zum trauern. Er hatte mir irgendwann im Oktober über FB ein slt geschickt, was wohl Salut bedeutet. Ich habe aber nichts zurückgeschrieben, zu tief sitzt die Enttäuschung über seine Feigheit und Gemeinheit. Er hat sich schon ein paar Mal gegen seine Sippe gestellt, als ich noch da war, aber als ich aus dem Land rausging, dann hat es keine 4 Wochen gedauert und schon hatten sie ihn klein gemacht.

Vielleicht hat er doch eine Möglichkeit die Scheidung offiziell zu umgehen und kann trotzdem wieder heiraten. In Marokko ist mit Geld vieles möglich. Ich werde mal auf dem Gericht nachfragen, was ich machen muß, um eine Scheidung dort einzuleiten. Ich habe es wirklich nirgendwo anerkennen lassen, was mir vielleicht viel Ärger und Geld erspart hat. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man unbedingt heiraten will und sich dann nach 11 Monaten so verhält. Er war es gewohnt, daß ich immer nachgegeben habe, wenn wir Streit hatten und mich entschuldigte und ich denke, er hat es auch bereut, daß er Schluß gemacht hat. Er dachte, die meldet sich schon wieder und bettelt rum, aber da hatte er sich dieses Mal getäuscht. Ach ja, er meinte noch in dieser email, daß ich nur Party machen würde und keine Zeit für ihn hätte, da ich ja nicht drangehe, wenn er über Skype anruft.

Ich glaube bzw. ich weiß es, daß er sehr verletzbar ist und totale Verlustängste hat, weil er durch Scheidung seiner Eltern, eigentlich niemand richtig hatte, der sich um ihn kümmerte und dann bin ich Böse auch noch weggegangen und habe Party gemacht. Ich bin gespannt, ob ich in Marokko was erreichen kann, der Scheidung betreffend, aber ich denke, er willigt nicht ein, er könnt mir keinen anderen Mann.

happy mind
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von happy mind » 05.12.2013, 22:13

Empfehlenswert wäre der Besuch der Deutschen Botschaft in Marokko. Denn der Eheschließung
ging doch wahrscheinlich das Dokumentenprocedere, wie Ehefähigkeitszeugnis über Standesamt und Konsularbescheinigung über Deutsche Botschaft, voraus. Damit heiratet frau ja dann normalerweise und ist somit bei den deutschen Behörden erfasst, auch ohne spätere Übersetzung und Legalisation.

Aus welchem Grunde sollte er für Deutschland Rentenansprüche geltend machen können?
Die Ehe wurde schließlich nicht nach deutschem Recht gelebt.

mara
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von mara » 06.12.2013, 00:44

Hallo,

erster Schritt: Deutsche Botschaft in Rabat! Es gibt auch eine webseite und ich meine, dass da was von Ehescheidungen drin steht.
Soweit ich weiß, ist die Ehe in Deutschland nur gültig, wenn sie von deutschen Behörden legalisiert wird. Normalerweise geht man ins Konsulat oder in die Botschaft. Dort wird die Richtigkeit, der in deutsch übersetzten, beglaubigten Kopie der Heiratsurkunde, bestätigt.Wenn man den Mann einreisen lassen möchte, geht diese Kopie an die Ausländerbehörde mit dem Antrag auf Familienzusammenführung.Nach einem persönlichen gespräch gehen die Papiere wieder an das Konsulat in Marokko und man bekommt ein schengen Visum. Wenn man mit der beglaubigten Kopie der Heiratsurkunde zum Standesamt geht, kann man die Ehe dort noch ein Mal registrieren lassen, es ist zur Anerkennung aber nicht nötig.

Ich denke, dass du in Deutschland nicht verheiratet bist, da die Urkunde nie irgendwo registriert und anerkannt wurde.
Erkundige dich bei der Botschaft!
Da euer Lebensmittelpunkt Marokko ist/war und ziemlich sicher keine Ehe in Deutschland registriert ist unterliegst du den marokkanischen Scheidungsgesetzen. Normalerweise musste der Mann den Lebensunterhalt der Frau sichern wie er Standardmäßig in der Ehe war. eigene Güter der Frau wie z-B. die gezahlte oder zu zahlende Morgengabe gehören der Frau und haben auch wie ihr Erbe oder Geschenke oder auch ihr Verdienst wenn sie arbeitet nicht zu ihrer Lebenshaltung dazu gezählt werden. Es sei denn es gibt zusätzliche vertragliche Vereinbarungen im Falle einer Scheidung. Viele Männer zahlen dann auch höhere Abfindungen um sich von der Unterhaltspflicht freizukaufen.

Die zuständigen Anwälte sind die Oudulen, die auch Eheschließungen machen.
Du musst dich dann an die wenden. Eventuell kann die Botschaft vermitteln.
Wenn du die Scheidung einreichst, wird dein Mann angeschrieben und auch umgekehrt. Wenn der Partner nicht zu ermitteln ist kann , glaube ich auch in Abwesenheit geschieden werden, aber man braucht dann 12 männliche Zeugen, die bestätigen, dass die Ehe nicht fortgeführt wurde.

Es könnte sein, dass du schon geschieden bist? Das kannst du da erfahren, wo die Ehe in Marokko registriert wurde oder halt bei deinem Nochmann.

Seit diesem Jahr gibt es ein neues Gesetz. Bei Scheidung stehen jedem Partner 50% des gemeinsamen Besitzes zu. Wenn dein Mann z.b. ein Haus besitzt, dürftest du die Hälfte fordern. Ähnlich unserer Zugewinngemeinschaft.
100%ig weiß ich das aber nicht.
Botschaft kontaktieren!

kaktusfeige1111
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 06.12.2013, 09:20

Vielen Dank für Eure Hilfe, Ihr seid wirklich spitze. Aber ich bekomme doch langsam die Krise, wie lange das sich hinziehen kann. Ich kann doch nicht schon wieder im Februar dorthin fliegen, ich weiß noch nicht mal ob ich hier arbeiten gehe oder wieder ins Ausland. Was habe ich mir da angetan. Am besten wäre er würde sich scheiden lassen, weil er eine Marokkanerin heiraten soll/muss. Vielleicht bekomme ich ja in Marokko was raus, wenn ich mich erkundige. Ich werde so schnell nicht mehr heiraten, weder dort noch hier, das weiß ich. Es ist gut, daß ich jetzt mal dorthin fliege, denn von hier aus hat das alles keinen Sinn. Hoffe nur, daß er mir nicht auflauert, falls er es doch gesteckt bekommt, daß ich da bin. Man hört ja immer, wie schnell es sich dort alles rumspricht. Irgendwie habe ich schon ein wenig Angst, ihm dort zu begegnen, ist ein komisches Gefühl, da wir uns ja nicht mal gezofft haben, als ich weggeflogen bin.

Übrigens ist in der Hochzeitsurkunde eingetragen, daß er mir 1000 Euro und einen goldenen Armreif für 450 Euro zur Hochzeit geschenkt hat, was auch stimmte. Er war mächtig stolz darauf, daß er damit punkten konnte. Er hat auch viel Geld bezahlt für die Papiere, da ich ein wenig träge war bzw. kränklich zur dieser Zeit. Ich mußte z.B. nicht nach Rabat fahren, wegen der Papiere, er konnte es mit einer Unterschrift selbst erledigen. Die Polizei hat er auch bestochen, da die Papiere eigentlich schon abgelaufen waren. Er hat damals 6000 euro beim Pferderennen gewonnen und das stimmt auch, ich war dabei. Er hat noch einmal letztes Jahr im Dezember 5600 Euro gewonnen und wir haben ganz gut gelebt damit, bis die Sippe Stress machte und auch was abhaben wollte. Er war immer großzügig zu mir, hat mir Schmuck gekauft, wenn es die finanzielle Lage zugelassen hat. Mir war das schon ein wenig peinlich, aber er bestand darauf. Dafür hatte ich natürlich wenig Freiheit, ich konnte kaum was alleine machen und wenn ich mal weggegangen bin mit meinen Exkollegen, dann gab es immer Streß. Ist halt ein anderes Leben.

Ich hoffe so sehr, daß er vernünftig ist und die Scheidung einreicht, ich will auch kein Geld von ihm, sondern einfach nur meine Ruhe und keinen Stress in Marokko. Schade ist, daß diese Sippen immer überall mitmischen und ihren Kindern keine Ruhe lassen. Ich bin jetzt schon 18 Monate verheiratet und habe gar nichts davon, lebe alleine im Ausland oder hier in Deutschland.

Efendi II
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Efendi II » 06.12.2013, 12:17

mara hat geschrieben: Soweit ich weiß, ist die Ehe in Deutschland nur gültig, wenn sie von deutschen Behörden legalisiert wird.
Wenn die Ehe nach Ortsrecht geschlossen wurde, dann entfaltet sie ihre Rechtswirksamkeit auch hier.
Wenn man den Mann einreisen lassen möchte, geht diese Kopie an die Ausländerbehörde mit dem Antrag auf Familienzusammenführung. Nach einem persönlichen Gespräch gehen die Papiere wieder an das Konsulat in Marokko und man bekommt ein Schengen Visum.
Dieses "persönliche Gespräch" ist nicht in jeden Falle unbedingt erforderlich. Wenn es keine Fragen mehr gibt, kann auch darauf verzichtet werden.

Auf der Grundlage eines
Schengenvisum Typ C (Besuchs- oder Touristenvisum) kann kein längerfristiger oder dauerhaften Aufenthalt erteilt werden. Dazu bedarf es eines nationalen Visums (Typ D), auf welches dann in Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden kann. Bei der Einreise mit einem Schengenvisum ist das nicht möglich.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 06.12.2013, 13:28

Dein Text macht mir Angst, Efendi, ich kann ihn hier nicht brauchen, nachdem was passiert ist. Es ist von meiner Seite kein Vetrauen mehr da, er hat mich im Stich gelassen. Wäre er wenigstens für 2 Wochen mal nach T. geflogen und hätte dann gesagt, daß es ihm dort nicht gefällt, was ich jetzt verstehen kann, dann wäre es noch ok gewesen. Aber mich dort einfach alleine zu lassen, obwohl er es mir geschworen hat, das ist einfach zu viel für mich. Ich hatte mir dort sogar schon 4 Wohnungen angeschaut für uns, konnte diese aber noch rechtzeitig absagen.

Ich muß mich echt vor Ort darum kümmern, dass es zur Scheidung kommt. Sollte dies nicht so schnell gehen, muß ich die Botschaft informieren, daß er nicht in Deutschland einreisen kann, da die Ehe keinen Bestand mehr hat. Ich denke eh, daß er bei der Sippe bleiben muß, da sie ihn ja für den Müll brauchen. Die können nichts alleine machen, wegen jedem Mist wird angerufen etc. Jeden Tag klingelte das Handy, jeden Tag. Als moderner, erwachsener Mensch geht einem das so auf den Keks. 15 mal fragen, wie geht es, geht es gut.
Hoffentlich willigt er der Scheidung ein, ihr kennt ja diese Männer, die haben schon manchmal komische Ideen, wenn sie verlassen werden.

Bocanda
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Bocanda » 06.12.2013, 15:23

Jeden Tag klingelte das Handy, jeden Tag. Als moderner, erwachsener Mensch geht einem das so auf den Keks. 15 mal fragen, wie geht es, geht es gut.
Das ist in der arabischen Welt der "Normalfall". Wer das nicht möchte, sollte die Hände von solchen Männern lassen. Kibe hat Dir doch gute Tipps zu Scheidung gegeben. Danach würde ich vorgehen.
Liebe Grüße
Bocanda



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kaktusfeige1111
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von kaktusfeige1111 » 06.12.2013, 16:39

Ja, das mach ich. Ich gehe erst mal nachfragen, ob er schon was in die Wege geleitet hat.
@Bocando: Dieser Telefonterror ging aber erst nach der Hochzeit los, vorher kamen höchstens 2 Anrufe pro Woche. Ich nehme mal an, daß sie ihn genervt haben, daß wir doch nach Deutschland gehen. Ich glaube nicht, daß es denen gepasst hat, daß ich nach Marokko übergesiedelt bin und wir nur eine kleine 2 Zimmerwohnung hatten, wo sie sich nicht ausbreiten konnten, denn sie wohnen 600 km entfernt und reisen doch so gerne :D

Drückt mir mal die Daumen, daß ich in den 3 Wochen, die ich dort bin, doch was bewirken kann.

Bocanda
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Bocanda » 06.12.2013, 18:39

Drückt mir mal die Daumen, daß ich in den 3 Wochen, die ich dort bin, doch was bewirken kann.
Das wünsche ich Dir natürlich und bin überzeugt, dass Du das schaffst, was Du Dir vorgenommen hast.
Liebe Grüße
Bocanda



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Franconia
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Re: Scheidung in Marokko

Beitrag von Franconia » 06.12.2013, 18:43

Ich drücke dir die Daumen, dass du in Marokko etwas erreichst.

Und um dir etwas die Sorge zu nehmen, von wegen er könnte hier auftauchen.
Für ein FZF-Visa braucht es eine Zusammenarbeit mit dir. Das bekommt er nicht einfach so indem er zur Botschaft geht und mit der Heiratsurkunde wedelt. Dazu musst auch du bei der zuständigen ABH Papiere vorlegen und auch dafür unterschreiben, dass es eure Absicht ist hier die eheliche Gemeinschaft zu leben.
Sollte er es also versuchen, einfach der ABH die Wahrheit sagen, nämlich dass ihr getrennt lebt und du dabei bist die Scheidung einzuleiten bzw. die Scheidung läuft. Dann hat sich das für ihn erledigt.
Und für ein Besuchsvisum bräuchte er einen Bürgen, der eine Verpflichtungserklärung für ihn abgibt, dass im Fall der Fälle alle anfallenden Kosten gedeckt sind.

Aber wenn du eh in Marokko zur Dt. Botschaft gehst kannst du denen schon dort mitteilen, dass die Ehe gescheitert und die Scheidung beabsichtigt ist. Das erspart den Mitarbeitern dort im Zweifel unnötige Arbeit, falls er irgendwie noch auf die Idee kommen sollte den letzten Strohhalm zu ergreifen :wink:
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