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von Ponyhof » 12.03.2015, 18:58
Batongo, für mich sieht das augenblicks so aus (und bitte verbessere mich, wenn ich falsch liege!!!):
Ich sehe da drei Ebenen:
1. Du bist in den Typen verknallt, und meinst, er könne sich ja einfach Arbeit, Wohnung und sein Leben hier aufbauen, und dann könntest Du sehen, ob das klappt. So wie eben mit jedem andern auch. Und Du vermutest, das Einzige, was ihn von einem europäischen Menschen (also z.B. einem Mann aus Polen, der ja hier auch fremd ist) unterscheidet, sei seine Hautfarbe.
Sorry, dem ist NICHT so. Er kann hier nicht einfach "arbeiten gehen", und er unterliegt vermutlich der Residenzpflicht (also einfach "umziehen" geht auch nicht). Eine Heirat mit wem auch immer -Hauptsache deutsche(r ) Staatsbürger(in)- oder Kind (mit wem auch immer, Hauptsache deutsche Mutter) ist für ihn die einfachste und billigste Möglichkeit hier zu bleiben. Zur Mentalität: lies mal die ganzen Beiträge hier, es geht immer absolut "nett" los und endet in der Hölle. Ganz besonders kann ich dir auch mal Valerians Thread ans Herz legen. Im Klartext: Die Wahrscheinlichkeit, dass du für ihn nur Mittel zum Zweck bist ist extrem hoch, erst recht wenn ich mir das Gesülze von "kein Kind" anhöre, obwohl er eigentlich Kinder möchte….Er darf es sich mit Dir nicht verderben, also plappert er brav das nach, was du hören willst. Bitte verwechsele das nicht mit Liebe!
2. Vielleicht hast Du Angst, ihm Unrecht zu tun wenn du auf dein -schon laut schreiendes!- Bauchgefühl hörst. Unsere Medien und die deutsche Leitpolitik verkaufen uns seit Jahren die Vision vom "edlen Wilden", bei der auch der schlimmste Schwerverbrecher nur "eine schlechte Kindheit hatte". Und ganz schnell wird man als "Ausländerfeind" betitelt, wenn man nur leise Zweifel hat oder auch nur den gleichen Maßstab der Verbrechensbewertung bei allen Menschen anlegen will. Auf dieser Klaviatur spielen die Migrantenverbände hervorragend, aber trotzdem bist du NICHT ausländerfeindlich, nur weil Du eine Beziehung beendest. Das schreibe ich nur, weil diese Herren das gerne dann zum Vorwurf machen nach dem Motto "Du willst mich nicht weil du ausländerfeindlich bist oder rassistisch oder …" Und nein, du tust ihm nicht Unrecht- auch zu einem Deutschen würdest Du wahrscheinlich die Beziehung beenden, wenn du dein Bauchgefühl dir sagt, dass etwas nicht stimmt.
3. Einerseits möchtest Du eine Beziehung, andererseits tust du dich damit ein bisschen schwerer als andere. Da ist es verständlich, dass du es vermeiden möchtest, daß Du diejenige bist, die "Schluß macht". Es bleibt immer ein kleines Restgefühl von "Schuld", vor allem, wenn man sich dann ausmalt, "wie schön es hätte sein können" und man dann das Gefühl hat, sein "Glück weggeworfen" zu haben. Da ist es natürlich besser, der Andere macht Schluss, da "kann man ja nix dafür"…. In diesem Falle aber kannst du sicher sein, dass es "nicht schön geworden wäre", und du "wirfst nicht dein Glück weg", sondern hörst auf dein Bauchgefühl, dass dich -wie wir auch- warnt und warnt und warnt….
4. Zum Totschlagargument 1 "es gibt auch andere": Ja, die gibt es. Die trifft man aber nicht im Asylbewerberheim, sondern als Doktoranden und Wissenschaftler im Fraunhoferinstitut oder der örtliche Uni, wahlweise auch als Mitarbeiter in Festanstellung bei Grossunternehmen- dort, wo man internationale Leute trifft, die es aus eigener Kraft, Qualifikation und mit Fleiss geschafft haben, sich ein Leben aufzubauen, und die eine Frau auf Augenhöhe und/oder Liebe suchen und nicht als finanzielles Backup oder zur Zweckehe für den Aufenthalt.
5. zum Totschlagargument 2:"er hatte vielleicht nicht diese Chancen, aber ist ein Guter": Die Welt ist nicht lieb und gerecht, sondern sie ist gemein und ungerecht. Manche Leute haben die Chancen, andere nicht. Es ist aber etwas anderes, jemanden mit Bildung oder Nachhilfe zu unterstützen oder an die Caritas zu spenden, als eine persönliche Liebesbeziehung zu einer sozialpädagogischen Integrationsmassnahme oder therapeutischen Beziehung zu missbrauchen. Das ist vielleicht etwas hart ausgedrückt, aber was ich sagen will ist Folgendes: Eine Liebesbeziehung ist eine Liebesbeziehung, und gibt beiden Partnern Halt, und idealerweise erfolgt sie auf Augenhöhe. Eine "Liebesbeziehung", die ein solches "Gefälle" aufweist, gleicht her einem Abhängigkeitsverhältnis/Erziehungsverhältnis/Ausnutzverhältnis.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama