Gehen oder bleiben?

[chavah]

Ich denke, eines wird hier vernachlässigt. Er sass beruflich und kulturell in London fest im Sattel. Er finanziert sein Leben, das seiner Kinder und zumindest teilweise das von Claudia. Warum sollte er seinen Betrieb aufgeben, das wäre doch denkbar leichtfertig und verantwortungslos gewesen. Claudia sitzt ebenso fest im Sattel in Deutschland. Das Experiment, im Land des wirtschaftlich stärkeren zusammen zu leben, das ist gescheitert. Sie kommt mit London nicht zurecht, er stünde in Deutschland vor dem Nichts. Und dann hat man sich eben auseinander gelebt. Was ist da jetzt überraschend oder verwerflich dran? Entweder man kann mit dieser Lebensform zurecht kommen, oder man lässt sich scheiden. Ganz ohne Dreck schmeissen. Beides ist doch als Lebensform zu akzeptieren.

Und der Mann braucht die Frau nun wirklich nicht. Nigeria war britische Kolonie. Bewohner aus den Kolonien wurden auch vor dem Beitritt GBs in die EU bevorzugt behandlt, hatten eine (fast) unbeschränkte Einwanderungsmöglichkeit nach GB. Diese Haltung hat sich nie geändert. Vielleicht hat die Ehe den Nachzug der Kinder beschleunigt. Mehr aber auch nicht. Da ist allenfalls was erleichtert worden. Kein klassischer Beznessfall. Eher der Fall einer gescheiterten binationalen Beziehung.

Chavah

[Anaba]

. Beides ist doch als Lebensform zu akzeptieren.

Das kann man natürlich, wenn denn auch beide mit dieser Lebensform einverstanden sind.
Hier ist es aber so, dass er inzwischen nicht mehr möchte, dass sie in London lebt und das auch klar sagt/ zeigt.

Nun mag er es als Nigerianer leichter hat als andere in England Aufenthalt zu bekommen.
Das weiß ich nicht so genau.
Fakt ist aber auch, er wollte zwei Kinder aus Nigeria nach England holen. Dazu brauchte er eine Frau.
Auch scheint er für einen unbefristeten Aufentalt Claudia zu benötigen, wie sie selbst schreibt.
Was also unterscheidet ihn denn von einem Beznesser, der Frauen benutzt, um seinen Lebenstraum zu erfüllen?
Genau das macht er doch auch.
Er ist jetzt auf der Zielgerade und sein Interesse an Claudia schwindet. Das zeigt er ihr deutlich.
Alles passt ins Bild der Männer, mit denen wir hier zu tun haben.
Außer, dass er finanziell gut aufgestellt ist und nichts von Claudia benötigt, sondern sie unterstützt.

[chavah]

Du vergisst, dass sie ihn verlassen hat, nicht er sie. Und zwar nicht, weil sie ausgenutzt wurde, sondern weil ihr London nicht lag. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu den klassischen Fällen hier. Und nochmals, er lebte schon in England, als sie sich kennen lernten. Er kommt aus der Kolonie, den hat schon vor 7 Jahren niemand mehr aus GB raus geschmissen. Es ist für die Menschen aus den Kolonien immer problemlos gewesen, nach GB auszuwandern. Was meinst du, wo die wirklich riesige indische Kolonie in London herkommt? Die ganzen Pakistani? Nee, der als guter Steuerzahler sitzt schon ewig ganz fest im Sattel. Der Familiennachzug mag durch die Heirat vereinfacht worden sein, was allerdings gegen meine Erfahrungen spricht. Vielleicht hat er sich dadurch eine Überprüfung vom youth welfare office erspart. Und die sollen in GB ja ziemlich zickig sein, keine Ahnung, ob das zutrifft.

Noch ein Hinweis: wir hatten ja bis vor einigen Jahren übergangsweise die Zugangssperre für Einwanderer aus den neuen EU-Ländern, also im wesentlichen aus Rumänien, Bulgarien, Polen. GB hatte diese nie, hat diese Menschen ohne Auflagen vorbehaltlos aufgenommen. Selbst da waren die Briten wesentlich großzügiger als wir. Durch den Kolonialismus hat sich GB da ganz anders entwickelt, Frankreich ja auch.

Und niemand ist ein Beznesser, nur weil er die Frau nicht zurück nimmt, die ihn verlassen hat. Was ist das denn für eine Haltung? Die beiden haben jetzt eine andere Lebensform. Entweder sie kommt damit zurecht, dann ist das doch völlig in Ordnung. Oder aber sie kann so nicht leben, dann muss sie sich scheiden lassen. Sie muss sich dann allerdings darüber im Klaren sein, dass dann Zusatzgeschenke wie Laptops und Autos wegfallen werden.

Chavah

[Anaba]

Ein Blick auf die Seite http://www.info4alien.de/ reicht, um festzustellen, dass es für Nigerianer nicht ganz so leicht ist
ist, unbefristeten Aufenthalt in England zu bekommen.
Selbst mit deutscher Ehefrau gestaltet sich das schwer.

Selbst wenn sie andere Vorstellungen vom Zusammenleben hatten, zeigt er jetzt kein Interesse mehr daran, dass sie nach England kommt.
Mal sehen, wie er es anstellt, wenn es um seinen endgültigen Aufenthalt geht und er dazu seine Frau benötigt.
Vielleicht ändert sich dann seine Einstellung ganz schnell.

Letztendlich muss Claudia entscheiden.
Gehen oder bleiben?

Ich sehe das hier etwas anders als du. Das ist aber kein Problem.

[gadi]

Ich denke, eines wird hier vernachlässigt. Er sass beruflich und kulturell in London fest im Sattel. Er finanziert sein Leben, das seiner Kinder und zumindest teilweise das von Claudia. Warum sollte er seinen Betrieb aufgeben, das wäre doch denkbar leichtfertig und verantwortungslos gewesen. Claudia sitzt ebenso fest im Sattel in Deutschland. Das Experiment, im Land des wirtschaftlich stärkeren zusammen zu leben, das ist gescheitert. Sie kommt mit London nicht zurecht, er stünde in Deutschland vor dem Nichts. Und dann hat man sich eben auseinander gelebt. Was ist da jetzt überraschend oder verwerflich dran? Entweder man kann mit dieser Lebensform zurecht kommen, oder man lässt sich scheiden. Ganz ohne Dreck schmeissen. Beides ist doch als Lebensform zu akzeptieren.

Und der Mann braucht die Frau nun wirklich nicht. Nigeria war britische Kolonie. Bewohner aus den Kolonien wurden auch vor dem Beitritt GBs in die EU bevorzugt behandlt, hatten eine (fast) unbeschränkte Einwanderungsmöglichkeit nach GB. Diese Haltung hat sich nie geändert. Vielleicht hat die Ehe den Nachzug der Kinder beschleunigt. Mehr aber auch nicht. Da ist allenfalls was erleichtert worden. Kein klassischer Beznessfall. Eher der Fall einer gescheiterten binationalen Beziehung.

Chavah

Du vergisst, dass sie ihn verlassen hat, nicht er sie. Und zwar nicht, weil sie ausgenutzt wurde, sondern weil ihr London nicht lag. Das ist ein himmelweiter Unterschied zu den klassischen Fällen hier. Und nochmals, er lebte schon in England, als sie sich kennen lernten. Er kommt aus der Kolonie, den hat schon vor 7 Jahren niemand mehr aus GB raus geschmissen. Es ist für die Menschen aus den Kolonien immer problemlos gewesen, nach GB auszuwandern. Was meinst du, wo die wirklich riesige indische Kolonie in London herkommt? Die ganzen Pakistani? Nee, der als guter Steuerzahler sitzt schon ewig ganz fest im Sattel. Der Familiennachzug mag durch die Heirat vereinfacht worden sein, was allerdings gegen meine Erfahrungen spricht. Vielleicht hat er sich dadurch eine Überprüfung vom youth welfare office erspart. Und die sollen in GB ja ziemlich zickig sein, keine Ahnung, ob das zutrifft.

Noch ein Hinweis: wir hatten ja bis vor einigen Jahren übergangsweise die Zugangssperre für Einwanderer aus den neuen EU-Ländern, also im wesentlichen aus Rumänien, Bulgarien, Polen. GB hatte diese nie, hat diese Menschen ohne Auflagen vorbehaltlos aufgenommen. Selbst da waren die Briten wesentlich großzügiger als wir. Durch den Kolonialismus hat sich GB da ganz anders entwickelt, Frankreich ja auch.

Und niemand ist ein Beznesser, nur weil er die Frau nicht zurück nimmt, die ihn verlassen hat. Was ist das denn für eine Haltung? Die beiden haben jetzt eine andere Lebensform. Entweder sie kommt damit zurecht, dann ist das doch völlig in Ordnung. Oder aber sie kann so nicht leben, dann muss sie sich scheiden lassen. Sie muss sich dann allerdings darüber im Klaren sein, dass dann Zusatzgeschenke wie Laptops und Autos wegfallen werden.

Chavah

Und warum sagt er ihr dann, dass er ja schon bald in Deutschland bei ihr leben will???

[Anaba]

Und niemand ist ein Beznesser, nur weil er die Frau nicht zurück nimmt, die ihn verlassen hat. Was ist das denn für eine Haltung?

Hatte sie ihn verlassen?
Ich lese das anders.
Sie wollte nicht in England leben und pendelte, mit seinem Einverständnis.
Das sollte so lange so laufen, bis er nach Deutschland kommen wollte, um dann das gemeinsame Leben zu beginnen.
Unter verlassen stelle ich mir etwas anderes vor.

[gadi]

Nein, natürlich hat sie ihn nicht verlassen.

[chavah]

Anaba, er ist einfach zu lange in England. Er brauchte sie nie. Möglicherweise hat die Heirat die Einwanderung der Kids beschleunigt (geordnete Familienverhältnisse). Aber, es wäre doch dann viel einfacher gewesen, eine Londonerin zu heiraten, wenn das der einzige Zweck gewesen wäre. Es hat sich hier wohl um echte Zuneigung gehandelt. Nur, es hat nicht funktioniert. Sie kann nicht in London leben, er nicht in Deutschland. Und, sie hat ihn doch verlassen. Sie ist nach Deutschland zurück gegangen.

Chavah.

[Anaba]

Anaba, er ist einfach zu lange in England. Er brauchte sie nie. Möglicherweise hat die Heirat die Einwanderung der Kids beschleunigt (geordnete Familienverhältnisse). Aber, es wäre doch dann viel einfacher gewesen, eine Londonerin zu heiraten, wenn das der einzige Zweck gewesen wäre. Es hat sich hier wohl um echte Zuneigung gehandelt. Nur, es hat nicht funktioniert. Sie kann nicht in London leben, er nicht in Deutschland. Und, sie hat ihn doch verlassen. Sie ist nach Deutschland zurück gegangen.

Chavah.

Verlassen würde bedeuten, sie ist gegangen, um ihn nicht mehr zu sehen und die Beziehung zu beenden.
Sie ist aber, mit seinem Einverständnis, zurück nach Deutschland gegangen und wollte hier auf ihn warten, denn
er hatte ihr versprochen, mit ihr eines Tages hier zu leben.
Solange pendelte sie.
Verlassen, wäre endgültig. Das war es aber nicht.

Es ist müssig, darüber zu spekulieren und unsere Meinungen über diesen Umstand hier auszutauschen.
Claudia wird sich sicher dazu noch einmal äußern.

[clouds]

Hallo,
ich wuerde mich gerne zu Chavah aeussern.....auch wenn Nigeria mal eine britische Kolonie war, ist es fuer die Leute kein Leichtes nach England zu kommen. Sonst wuerden sie ja nicht luegen und betruegen um den Aufenthalt zu erlangen. Ich habe noch von keinem im Bekanntenkreis meines Mannes gehoert der sich den Aufenthalt nicht mit irgeneinder Luege erschlichen hat. Dazu hat immer ein EEA National gehoert. Nicht immer per Heirat, aber in England kann man das auch anders angehen.
Auch der Antrag fuer seinen Sohn wurde 3 x abgelehnt. Beim letzten Mal mit der Auflage einen DNS Test vorzulegen. Erst dann hat es geklappt. Als die Tochter an der Reihe war lief es schon besser. Soviel dazu das sie keine Frau bzw. Mann brauchen um Aufenthalt im UK zu erlangen.

Auch schrieb Chavah, dass er ja schon "fest im Sattel" sass als ich rueber bin. Das ist so nicht richtig. Er hatte einen Vollzeitjob und "Minijob" als Reinigungskraft. Mehr nicht. Ich finde das ist jetzt nicht was was man nicht zurueck lassen koennte, wenn man wollle.
Alles andere hatte er sich nur mit Hilfe des EEA Nationals aufbauen koennen.
Du behauptest er brauchte mich nie......vielleicht kennst du Faelle wo es anders war, aber in diesem Fall liegst du voellig falsch. Er brauchte mich und tritt mich nun, mehr oder weniger, in die Tonne. Das hat sicherlich nichts damit zu tun, dass ich nach Deutschland zurueck bin, denn verlassen habe ich ihn nicht.

LG
Claudia

[Anaba]

ich wuerde mich gerne zu Chavah aeussern.....auch wenn Nigeria mal eine britische Kolonie war, ist es fuer die Leute kein Leichtes nach England zu kommen

Genau das meinte ich damit, dass ein Blick auf die Seite http://www.info4alien.de/ reicht, um zu wissen, dass es für Nigerianer nicht leicht ist in England Aufenthalt zu erhalten.
Die Fragen dort gehen immer in die Richtung " Wie bekommt mein nigerianischer Mann, Freund in England Aufenthalt?".

[gadi]

Liebe Claudia,

ich bin direkt froh, dass du dich nicht irre machen lässt.
Dein Bauchgefühl trügt dich nicht. Der Grund, warum du hierher gekommen bist, lügt nicht.
Bezness ist sehr vielschichtig, es gibt nicht den "genau klassischen Fall." Oftmals ist alles sehr gut durchdacht und es wird exzellent geschauspielert.

Und ich frag nochmal, wenn alles so easy wäre mit "auseinandergelebt" usw., warum sollte er dich dann anlügen und dir eine gemeinsame, baldige Zukunft miteinander in Deutschland versprechen?

[clouds]

Um mir dann, wenn alles unter Dach und Fach ist, zu sagen das er es sich nun anders ueberlegt hat und nun doch in England bleibt

[Anaba]

Um mir dann, wenn alles unter Dach und Fach ist, zu sagen das er es sich nun anders ueberlegt hat und nun doch in England bleibt

Obwohl du ja noch einen Trumpf in der Hand hast.
Sein Aufenthalt ist doch noch nicht unbefristet. Wie du schreibst, braucht er dich und deinen Pass dafür noch.
Oder habe ich das falsch verstanden?
Das würde ich mir an deiner Stelle gut überlegen.
Aus welchem Grund solltest du ihn jetzt noch unterstützen?

[gadi]

Liebe Claudia,
ich bin direkt froh, dass du dich nicht irre machen lässt.
Dein Bauchgefühl trügt dich nicht. Der Grund, warum du hierher gekommen bist, lügt nicht.
Bezness ist sehr vielschichtig, es gibt nicht den "genau klassischen Fall." Oftmals ist alles sehr gut durchdacht und es wird exzellent geschauspielert.

Und ich frag nochmal, wenn alles so easy wäre mit "auseinandergelebt" usw., warum sollte er dich dann anlügen und dir eine gemeinsame, baldige Zukunft miteinander in Deutschland versprechen?

Um mir dann, wenn alles unter Dach und Fach ist, zu sagen das er es sich nun anders ueberlegt hat und nun doch in England bleibt

Genau. (Und genau das ist Bezness.)

[chavah]

Ich halte die Behauptung von ihm, er benötige die Ehe mit einer Deutschen (!) für einen Fake. Das war der Versuch, sie an sich zu binden. Das mit den Kindern kann ich mir nur unter den Voraussetzungen vorstellen, die ich oben genannt habe. Halte ich aber auch für abwegig.

Chavah

[Anaba]

Ich halte die Behauptung von ihm, er benötige die Ehe mit einer Deutschen (!) für einen Fake. Das war der Versuch, sie an sich zu binden. Das mit den Kindern kann ich mir nur unter den Voraussetzungen vorstellen, die ich oben genannt habe. Halte ich aber auch für abwegig.

Chavah

Wenn Claudia das mit den Kindern selbst so erlebt hat, kannst du es dann nicht glauben?
Warum sollte sie sich das ausdenken?

[clouds]

Das habe ich mich auch gerade gefragt, Anaba. Ich gebe hier weiter was vorgefallen ist und nichts was aus meiner Fantasie entsprungen ist. Wenn jemand meint das das nicht wahr sein kann, dann ist das ihr Ding.

Wollen mal schauen ob es immer noch ein Fake ist, wenn er meinen Pass braucht.

[chavah]

Was hat sie denn selbst miterlebt? Hab ich was überlesen? Ist sie von britischen Behörden befragt worden? Musste sie irgendwelche Dokumente unterzeichnen? Sind ihr die Rechtsgrundlagen genannt worden, das sind die Briten in der Regel recht pingelig. Da ist hier ganz viel nicht stimmig.

Und ich hatte doch drauf hingewiesen. Eine Vereinfachung hinsichtlich der Kinder schliesse ich nicht aus. Eben das youth welfare office bypassen. Aber mehr wohl eher nicht.

Chavah

[Anaba]

Das habe ich mich auch gerade gefragt, Anaba. Ich gebe hier weiter was vorgefallen ist und nichts was aus meiner Fantasie entsprungen ist. Wenn jemand meint das das nicht wahr sein kann, dann ist das ihr Ding.

Wollen mal schauen ob es immer noch ein Fake ist, wenn er meinen Pass braucht.

Ich denke, es bringt nichts darüber länger hin und her zu diskutieren.
Du erzählst vom dem, was du erlebt hast und für mich ist es völlig unverständlich, dass man das anzweifelt.