Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Big Mama
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Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Big Mama » 19.04.2017, 21:54

ich habe mich hier angemeldet um ein paar Tipps zu bekommen, folgendes Problem oder folgende Geschichte ist mir passiert bzw stecke noch mittendrin......

2012 lernte ich einen Nigerianer kennen ca. nach einem Jahr kamen wir zusammen alles gut soweit
er gab vor Papiere zu haben und auch Arbeit
was sich dann ca 2 Jahre später als komplette Lüge herausstellte
die Bez. blieb aber bestehen. Er hat mich nie unter Druck gesetzt zwecks Heiraten oder Kinder. Da auch immer im Raum stand das dies aus gesundheitlichen Gründen bei mir gar nicht machbar ist.
Nichts desto trotz wurde ich schwanger, dass war im August 2015.

Da ja dann mittlerweile rausgekommen war das er gar keine gültigen Dokumente besitzt war klar dass ich das Kind bekomme und ihm natürlich weil wir ja auch glücklich waren - die gemeinsame Sorge mitübergebe.
Gesagt getan im Dezember 2015 machten wir eine vorgeburtliche Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklärungbeim Jugendamt.
Er schwor mir das seine Daten alle korrekt sind ausser das Geburtsjahr.
Im April 2016 kam mein kleiner zur Welt vorher hatte sich schon alles zum negativen geändert. Er hatte im Februar ein Abschiebeverbot erhalten aufgrund einer Erkrankung und liess mich das komplett spüren, sozusagen "ich brauch euch nicht mehr" so war auch sein Verhalten nach der Geburt des Kindes.

Lange Rede kurzer Sinn, die Vaterschaftsanerkennung und Sorgerechtserklärung wurde mit seiner Duldung gemacht doch in dieser stimmt gar nichts ausser wohl der Nachname und der Tag der Geburt alles andere FALSCH.

Wie oben schon kurz beschrieben, waren wir die Zeit vorher glücklich - natürlich auch mit höhen und tiefen wie in jeder Beziehung .... von Kulturunterschieden ausser seine Einstellung zu Zuverlässigkeit und Absprachen war alles tutti

Wir sind nun seit Juli 2016 getrennt - weil er sich überhaupt nicht um seinen Sohn kümmert und wenn dann nur sporadisch. Er geht mit dem kleinen um wie mit einer Sache . ab da bestand dann auch kein Kontakt mehr - er rührte sich einfach nicht mehr... und aufeinmal nach dem ich das alleinige Sorgerecht beantragt habe kommt er wieder angekrochen.....

das habe ich mal in einem anderen Forum kurz nach der Geburt unseres Sohnes gepostet:

" Mein Freund der Vater des Kindes benimmt sich. Als haette er Wochenbettdepressionen ihn interessiert dss kind überhaupt nicht grad isvzwar körperlich ab und zu mal anwesend aber wenns um den kleinen geht scheint ihm alles wurscht zu sein. Er braucht uns ja nicht mehr und so verhält er sich auch. Wenn er mal da ist hat er Kopfhörer auf damit ihn das kind nicht. Hab ihn nun schon zwei mal aus der Wohnung geworfen. Weil er sich dem kleinen Verantwortungslos gegen ueber verhält. Er macht gar nichts. Meckert nur rum. Essen ist nicht richtig Kleidung au net
Also ich mach alles falsch . Aber tut auch nichts um es zu aendern das er mal was für den kleinen kauft Fehlanzeige. Nicht mal ne Packung windeln bekommt er hin zu besorgen selbst wenn man ihn drum bittet. Ja er is vielleicht au überfordert aber da kann man sich dennoch anders verhalten
Ich bin nicht perfekt und koennte manchmal ausrasten
Tue es aber nicht
Und er bruellt rum.. Schreit mich an... Und alles vor dem Kind. Wuerde au gerne mal eine Nacht durchschlafen er tut es jede Nacht und motzt mich dann an weil ich müde bin und tagsüber mich mal hinlege.

Freunde sagen das sind afrikaner Bekannter is au von Afrika sagt so verhalten die sich

Er hat ja sein Aufenthalt auch ohne das Kind. so dachte er wohl... aber war nur ein Abschiebeverbot

Vom finanziellen mal ganz abgesehen er hat seit das kind da ist kein einzigen cent rueber wachsen lassen und die Unterschriften auf den Anträge hat er auch nicht gemacht.... Anwalt hat die Gelder durchgeboxt. Der mann ist für mich gestorben.... Zum Glück sind keine richtigen Daten in den Urkunden so hat er keine Rechte"

Sorry ist lang geworden.... "



Im August hat auch meine Anwältin dass alleinige Sorgerecht beantragt für mich und dies Verfahren ist jetzt am laufen....nur ich bin der Meinung aufgrund seiner falschen Daten kann man ihm auch kein Sorgerecht entziehen... aber das sehen die Behören drum herum leider anders.....

unter anderem hat endlich meine Anwältin das mit den falschen Dokumenten verstanden und wollte die Info beim Gericht einreichen, hat aber dann über das Bundesamt rausbekommen dass seine Daten noch immer nicht korrigiert wurden

mittlerweile wurde auch ein Verfahrenshelfer hinzu gezogen, die absolut gegen mich arbeitet und Dinge behauptet die gar nicht stimmen. selbst das Jugendamt glaubt dem "dahergelaufenen Asylanten" alles was er labert... er behauptet mein Kind schläft in der Abstellkammer im Dreck, er stinkt und wird nicht gewaschen und bekommt nix zu essen... unmöglich..... auf meine Bitte das das Jugendamt sich vom Gegenteil überzeugen kommt geht niemand ein - ich bekomme kein Termin für einen Hausbesuch ....

das ganze läuft mittlerweile echt in eine Richtung möchte mir gar nicht ausmahlen wohin .....

wenn ihr noch mehr Infos braucht bitte um Rückfragen
und bitte seit lieb... Fehler macht jeder im Leben und Nein mein Sohn ist das grösste Glück was mir passieren konnte der Fehler war nur der Erzeuger

hoffe es ist nicht zu lang und ihr kommt mit wenn ich mal etwas durcheinander gekommen sein sollte

gadi
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von gadi » 19.04.2017, 22:12

Hallo Big Mama und willkommen,

du fragst "Bezness ja oder nein?" Die Frage meinst du nicht wirklich ernst, oder doch ?

Du schreibst ja selbst, dass sich zur gleichen Zeit zu der es ein "Abschiebeverbot" wegen Krankheit gab, sein Verhalten dir gegenüber sehr zum Schlechteren verändert hat.

Zudem hat er betrogen mit seinen persönlichen Angaben, behandelt dich schlecht und zeigt kein Interesse an seinem Kind.

Woher weißt du, dass der Verfahrenshelfer angeblich "gegen dich arbeitet" und das Jugendamt "dir nicht glaubt"?
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Big Mama » 19.04.2017, 22:30

Woher weißt du, dass der Verfahrenshelfer angeblich "gegen dich arbeitet" und das Jugendamt "dir nicht glaubt"?
es gibt ja Dokumente einmal vom Jugendamt über einen angeblichen Besuch bei mir Haushalt - der nie stattgefunden hat
und ein Bericht der Verfahrenshelferin wo selbst meine Anwältin nicht zufrieden ist - ich muss zu diesen Termine 2 Stunden fahren bei Wind und Wetter klar mit Kleinkind - dazu war ich nicht bereit ein drittes Mal in die Praxis da zu fahren und wollte ihr Angebot annehmen - den Termin mit dem KV - bei mir zu Hause wahrzunehmen - ihr Kommentar dazu war nur - es kann dem KV nicht zugemutet werden in meinen Ort oder nur in die Nähe zu fahren - und dann kutschiert sie ihn noch hier her .... dann behautpet sie mein "noch nicht laufendes Kind was noch nicht mal ansatzweise Papa oder richtig Mama sagt " wäre beim Termin dem KV mit ausgestreckten Armen entgegen gelaufen und hätte Papa gesagt - ebenso behauptet sie es gäbe zwischen KV und Sohn eine innige Beziehung - lachhaft der KV war seit Weihnachten maximal 7x da und jedesmal will der Kleine nur von ihm weg und weint.... und davor hat er sich 5 Monate nicht um den kleinen geschert

ich habe die Termine von mir aus eingeleitet - weil ich ja dazu verpflichtet bin dem Kind Umgang mit dem KV zu ermöglichen aber bei jedem Termin wird immer klarer das er das Kind nur für seinen Aufenthalt missbrauchen will..... er beschäftigt sich maximal 10min mit dem kleinen macht seine obligatorischen Selfies und stöhnt dann dass alles ja zu anstrengend wäre und schläft ein ...

mittlerweile dokumentiere ich alles schriftlich mache Videos und Fotos - aber selbst dieses interessiert die Verfahrenshelferin herzlich wenig - sie sagt sogar was ich mache ist ihr sch.... egal.....

Hat jemand Erfahrungen mit sowas? Also mit Verfahrenshelfern die eine Lüge nach der anderen aufstellen nur das der KV als toller Vater da steht.... möchte gerne dagegen vorgehen aber selbst meine Anwältin sagt damit schiess ich mir ins eigene Bein. Jetzt gibt's einen neuen Termin wegen dem Sorgerecht hoffe wir können da einiges widerlegen ....
du fragst "Bezness ja oder nein?" Die Frage meinst du nicht wirklich ernst, oder doch ?
mittlerweile bin ich davon überzeugt .... wusste nur nicht wie ich das Thema benennen soll....
nachdem was ich hier so alles gelesen habe. Ich war immer der Überzeugung dabei geht es echt nur ums Geld aber man wird echt eines besseren belehrt....
:arrow: :)

aber zum Glück kann ich sagen, dass ich was das finanzielle anbetraf immer sehr klar war und ihm nie Geld grossartig gegeben habe und meistens kamen die Mini Beträge auch wieder zurück nur zum Schluss nicht mehr

Justicia

Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Justicia » 20.04.2017, 18:09

Hallo bigmama,

du hast richtigerweise selbst erkannt, dass der Vater deines Kindes ein Beznesser ist. Trotzdem befürchte ich, dass du den nicht allzu schnell los wirst. Er ist ja der Vater des Kindes.

Ich vermute, dass die falschen Angaben in der Anerkennung gar keine große Auswirkung haben. In diesem Moment war zwar alles außer Nachname und Geburtstag falsch, aber es war ja immer noch der gleiche (richtige) Mann, nämlich der Vater. Das wird korrigiert werden können.

Hast du versucht, der Verfahrenshelfern mal mitzuteilen, wie ihre Arbeit auf dich wirkt? Nicht vorwurfsvoll, sondern eher fragend "Ich nehme es so wahr, dass gegen mich gearbeitet wird... Das schließe ich hier und hier [konkrete Beispiele nennen] raus... Ist das tatsächliche Ihre Intension?" oder so in der Art? Manchmal hilft ein sachliches Gespräch, wenn es möglich ist.

Es wurde mich aber auch nicht wundern, wenn die Verfahrenshelferin schon längst eingelullt wurde. Immerhin warst du ja auch Jahre glücklich. Und so wie sie dieser Teil deines Beitrages liest
Da ja dann mittlerweile rausgekommen war das er gar keine gültigen Dokumente besitzt war klar dass ich das Kind bekomme und ihm natürlich weil wir ja auch glücklich waren - die gemeinsame Sorge mitübergebe.
finde dein Verhalten äußerst fragwürdig. Bestimmt war es nicht so gemeint, wie ich es interpretiere, aber so würde ich das niemals vor Gericht sagen. Du hast das Kind nur bekommen, weil er keine gültigen Dokumente besitzt? Aber irgendwie waren die ja doch eigentlich für dich gültig im Sinne von stimmig, sonst würdest du das ja nicht als Argument anführen, weshalb die Anerkennung und Übertragung nicht rechtens gewesen sei.
Da versuch unbedingt deine Worte besser zu kontrollieren, wenn du bei Gericht bist.

Hast du denn das Gefühl, dass deine Anwältin erfahren ist? Das frage ich, weil du geschrieben hast, dass du Fotos und Videos zu Beweiszwecken machst. Ich hoffe doch, dass der Kindsvater dir nachweislich sein Einverständnis gegeben hat. Ansonsten kommt es zu einem Verwertungsverbot (d. h. deine Aufnahmen bringen dich nicht weiter, weil sie in einem Verfahren gar nicht berücksichtigt werden dürfen) und du machst dich sogar strafbar wegen Verletzung des Persönlichkeitsrechts. Kein Witz.
Was du aber tun kannst ist zu dokumentieren, dass dein Kind z. B. eben noch nicht laufen kann. Das geht vielleicht durch den Kinderarzt. Oder ein Video zur Sprachfertigkeit von deinem Kind. Damit könntest du versuchen zu belegen, dass der Bericht nicht den Tatsachen entsprechen kann. Aber auch das solltest du genau mit deiner Anwältin besprechen.

Das sind so die Tipps, die mir auf den ersten Blick einfallen. Vielleicht ergänze ich später noch was.

Und noch eine kleine Sache: Bitte entschuldige dich doch nicht für die Länge deiner Beiträge! Du bist in einer schwierigen Situation. Wenn dich das Schreiben entlastet, dann tu es! Dafür ist dieses Forum ja da.

brighterstar007

Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von brighterstar007 » 12.05.2017, 19:55

Hi,

an deiner Stelle würde ich eine Art Tagebuch führen mit Datum, Uhrzeit, Anwesenden und was dort geschehen ist bzw. was der
Zweck der Besuche/ Vorkommnisse war - als deine Gedankenstütze.
Dies kannst du auch bei einer Gerichtsverhandlung zu Hilfe nehmen.

Liebe Grüße

Brighterstar

Fierrabras
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Fierrabras » 13.05.2017, 11:13

was ist denn sonst Deine soziale Situation? arbeitest Du? jetzt mit Baby ja vermutlich nicht, aber was war denn vorher? hast Du ein soziales (familiäres) Netz, was Dir bei der Kindererziehung helfen kann?
bzw wenn Du nicht arbeitest: wieso kannst Du dann nicht mit dem Baby in den Öffis zu einem Amt fahren, auch wenn das insgesamt mehrere Stunden Fahrzeit sind?

(das erinnert mich jetzt an meine nicht arbeitenden Patient/innen, denen es ach so schlecht geht und die unbedingt eine ambulante Psychotherapie brauchen. a b e r die Psychotherapiepraxis soll dann möglichst mit einem 5-minütigem Fussweg erreichbar sein...schon die Vermittlung an eines der allesamt innerhalb der Berliner S-Bahnrings gelegenen Ausbildungsinstitute für Therapeuten, wo freie Therapieplätze innerhalb weniger Monate zu haben sind, gilt als zu stressig und freie Therapieplätze bei Therapeuten in den Aussenbezirken (in diesem Fall allerding von einer S-Bahnstation mit 10 Minuten Laufzeit erreichbar) wurde hohnlachend abgelehnt, und zwar von mehreren Patientinnen.) Ich kontere dann immer damit, dass es ihnen ja dann sooooo schlecht nicht gehen könnte und drohe dann die Fortführung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu verweigern...nun ja, zumeist suchen sie sich dann einen anderen Arzt.)

will sagen: Deine mehrmalige Weigerung, selbst zu dem Jugendamt zu kommen, macht keinen guten Eindruck.

Fierrabras
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Fierrabras » 13.05.2017, 11:19

oh, tschuljung, Du hast diese mehrstündige Fahrt doch zweimal gemacht mit Baby? ok, dann ist Deine Weigerung, ein drittes Mal diese Reise auf Dich zu nehmen, verständlicher.

Tonopah
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Tonopah » 13.05.2017, 12:18

Fierrabras hat geschrieben:was ist denn sonst Deine soziale Situation? arbeitest Du? jetzt mit Baby ja vermutlich nicht, aber was war denn vorher? hast Du ein soziales (familiäres) Netz, was Dir bei der Kindererziehung helfen kann?
bzw wenn Du nicht arbeitest: wieso kannst Du dann nicht mit dem Baby in den Öffis zu einem Amt fahren, auch wenn das insgesamt mehrere Stunden Fahrzeit sind?

(das erinnert mich jetzt an meine nicht arbeitenden Patient/innen, denen es ach so schlecht geht und die unbedingt eine ambulante Psychotherapie brauchen. a b e r die Psychotherapiepraxis soll dann möglichst mit einem 5-minütigem Fussweg erreichbar sein...schon die Vermittlung an eines der allesamt innerhalb der Berliner S-Bahnrings gelegenen Ausbildungsinstitute für Therapeuten, wo freie Therapieplätze innerhalb weniger Monate zu haben sind, gilt als zu stressig und freie Therapieplätze bei Therapeuten in den Aussenbezirken (in diesem Fall allerding von einer S-Bahnstation mit 10 Minuten Laufzeit erreichbar) wurde hohnlachend abgelehnt, und zwar von mehreren Patientinnen.) Ich kontere dann immer damit, dass es ihnen ja dann sooooo schlecht nicht gehen könnte und drohe dann die Fortführung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu verweigern...nun ja, zumeist suchen sie sich dann einen anderen Arzt.)

will sagen: Deine mehrmalige Weigerung, selbst zu dem Jugendamt zu kommen, macht keinen guten Eindruck.
Es wundert mich,und ich empfinde es als befremdlich dass Du so abwertend über Patienten/innen schreibst, wo Du Dich doch der seelischen Hilfe verschrieben hast; da solltest Du wissen dass jede Veränderung, jeder fremde Ort, jedes Fahren in einem öffentlichen Verkehrsmittel oder auch im eigenen Auto zur Tortur werden kann wenn man unter Angstzuständen usw. leidet. Sogar ein kurzer Spaziergang kann zu einem Riesenproblem werden.
Da überlegt man sich was schlimmer ist, zuhause weiter verkriechen oder das Risiko eingehen unterwegs eine Panikattacke zu erleiden. Denn ob einem wirklich in einer Therapie geholfen wird, ist ja nicht gesichert. Es ist ja kein Knochenbruch, der dort geschient wird.

Ich glaube auch nicht dass die Patienten wirklich "hohnlachend" abgelehnt haben, wie Du schreibst.

Nur weil einige Patienten nicht arbeiten (was wohl fast immer auf den psychischen Problemen beruht), heißt das in meinen Augen ganz und gar nicht dass ihnen mehr zuzumuten ist als anderen, eher wohl im Gegenteil, da sie sich bereits aus dem "normalen" Leben zurückgezogen haben.

Ich finde es nicht gut, wie Du schreibst "denen es ach so schlecht geht"...Wäre es nicht so würde man ganz sicher nicht freiwillig eine Therapie in Erwägung ziehen.

Nun, die Patienten suchen sich einen anderen Arzt?
Das würde ich an deren Stelle auch tun. Was ist das für eine "einfühlsame" Methode zu sagen, wenn Sie da nicht hingehen schreibe ich sie nicht mehr krank?
Nur weil es einige Simulanten gibt ist das kein Grund alle über einen Kamm zu scheren.
Ein labiler Patient sucht nach eine Vertrauensperson, auf die er sich seelisch stützen kann.

Laura Marie

Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Laura Marie » 13.05.2017, 15:41

Gerade schaue ich mal wieder rein und denke, ich lese wohl nicht richtig!!!! So ein freches Statement über bedürftige, psychisch kranke Menschen. Dein Artikel, liebe Fierrabras, strotzt ja gerade so vor Empathie und Niveau (Ironie - selbstverständlich). Man, man, man, mit diesem Artikel blamierst Du Dich selbst so richtig.

chavah
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von chavah » 13.05.2017, 15:57

Konzentrieren wir uns doch mal auf das, was wir haben. Der Vater hat das Kind 7x seit Weihnachten gesehen. Das ist, wenn ich mir deutsche Väter ansehe, gar nicht soooo schlecht. Aber, kann dahingestellt bleiben. Ich persönlich halte das Sorgerechtsverfahren für absolut überflüssig, im Augenblick. 99% aller Entscheidungen sind Alltagsentscheidungen des täglichen Lebens. Für die braucht es keine Unterschrift beider Elternteile. Die entscheidet das Elternteil, bei dem das Kind lebt, allein. Die nächste Entscheidung, bei der die Unterschrift des Vaters gebraucht würde, das wäre die Entscheidung für einen Kindergarten, eine Kita eventuell. Dann für die weiterführende Schule, auch eventuell. Also, was soll das Sorgerechtsverfahren jetzt? Interessant wird ein Sorgerechtsverfahren, wenn der Vater eine wichtige Unterschrift verweigert. Deshalb sehe ich den Ausgang des Sorgerechtsverfahrens nicht unbedingt positiv für die Mutter. Was hat da bloß die Anwältin geritten?

Wird hier vielleicht Umgang mit Sorgerecht verwechselt?

Chavah

Fierrabras
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Fierrabras » 13.05.2017, 16:18

bei Depressionen oder Angsterkrankungen ist das Schlimmste, was man machen kann, sich zu Hause zu verkriechen und im Bett zu liegen. Wenn es ganz schlimm ist, dann muss (tages)klinische Behandlung her. Sonst intensive (Gruppen)-Psycho-Therapie, Bewegung, komplementäre Therapien. Das alles wird von uns angeboten bis auf die intensive Einzelpsychotherapie. Den Patienten, die diese Konzept mitmachen, geht es bald (wir reden hier über Monate bis Jahre) besser, den anderen eben nicht. und ich stelle denen, die wirklich aktiv an ihrer Genesung arbeiten auch bis zu 18 Monaten eine AU aus (danach wird es kompliziert, aber das ist ein anderes Thema).
und wenn ich dann schon höre "Das Job Center sitzt mir im Nacken, schreiben Sie mir bitte eine AU (möglichst für ein Quartal)", dann verlange ich Gruppen-Therapieteilnahme, Sportteilnahme und aktives Suchen nach einem Therapieplatz. sonst gibt es keine AU. und wenn dann eben kommt,"nee, ich bin nicht bereit, auch nur ein bißchen für meine Genesung mit zu arbeiten,weil es mir so schlecht geht, aber ins Krankenhaus will ich auch nicht", dann gibt es keine AU.

ok, mehr werde ich dazu nicht sagen, denn das sprengt das Thema des Threads.

Ponyhof
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Ponyhof » 13.05.2017, 16:28

Langsam, langsam... vielleicht war das ein bisschen zu flapsig formuliert.

Es gibt viele Menschen, die wirklich psychisch krank sind, und denen aufgrund ihrer Erkrankung weite Wege schwerfallen oder gar unmöglich sind. Da sind solche Äusserungen unangebracht, aber ich denke, um diese Menschen geht es hier nicht.

Es gibt aber -leider- auch einen gewissen Prozentsatz von Menschen, die das System ausnutzen und nur eine -egal welche- Diagnose für den Rentenversicherungsträger brauchen. Oder die eine Diagnose benutzen, um sich andere Vorteile zu verschaffen. Da ist eine "psychische Diagnose" natürlich praktisch, weil sie nicht unbedingt mit Laborbefunden etc. widerlegt werden kann. Sprich, Leute, die gesund sind, und auch nicht psychosomatisch krank, und die Therapieplätze blockieren bzw. gar keine Therapie machen wollen. Die kommen dann mit 1000 Ausreden um die Ecke, warum dies und das und jenes nicht geht und nicht zumutbar ist. Und um diese Leute dreht sich vermutlich der Beitrag.

Die meisten Leute, denen es wirklich schlecht geht, sind -sofern sie dazu fähig sind- sehr froh, wenn ihnen geholfen wird. Sie versuchen Wege zu finden, ihre Therapie zu machen- egal wie schwer ihnen das aufgrund ihrer Erkrankung fällt. Die Angstpatienten sind ein schönes Beispiel: Ja, ihnen fallen unter Umständen lange Wege schwer. Aber das Zurücklegenkönnen dieses längeren Weges ist ein Therapieziel, welches mit dem Therapeuten geübt werden kann. Da ist es dann aber so, dass die Patienten das wieder lernen WOLLEN, und eben nicht mit kreativen Ausreden kommen, im Gegenteil, denen ist ihr Problem oft unangenehm, und sie sind hoch motiviert, daran zu arbeiten-auch wenn das natürlich nicht gleich klappt.

Kurz: Wenn jemand wirklich krank ist, gibt es gar keine Frage, aber ich glaube diese Menschen waren nicht gemeint. Sondern die Leute, die offensichtlich nicht an einer Therapie interessiert sind, und weder im Betrieb arbeiten noch an sich selber arbeiten wollen.
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

Ponyhof
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Ponyhof » 13.05.2017, 16:29

Sorry, ich war zu spät...

Zurück zum eigentlichen Thema!
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

chavah
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von chavah » 13.05.2017, 17:23

Ich hab mir die Sache nochmals durch den Kopf gehen lassen.

Das Verfahren dauert vermutlich deshalb so lange, weil, zumindest nach dem Sachvortrag hier, kein Grund für den Entzug des Sorgerechts da ist. Das ist wahrscheinlich auch der Eindruck des Jugendamtes und der Verfahrenspflegerin für das Kind. Über diesem ganzen Gewurschtele wird das wesentliche vergessen. Das ist die Gestaltung des Umgangsrechts. Ich würde das Verfahren weiter laufen lassen, allerdings eine klare Gewichtung auf den Umgang legen. Wann, wie oft, wo? Ich habe volles Verständnis dafür, dass du den Kerl nicht in deiner Wohnung haben willst. Würde ich auch nicht wollen. Mach dich doch mal schlau, ob bei euch beim Jugendamt oder einer anderen Einrichtung (pro familia z.B.) betreuter Umgang stattfinden kann. Dann bist du aus der Schußlinie, und jemand hat ein Auge auf die Angelegenheit. Der Vorteil wäre auch, dass jemand dabei ist und die Vater/Kind-Beziehung bzw. die Entwicklung derselben beobachtet. Dann ist wenigstens ein Teil dieses verquasten Verfahrens gerettet. Und, du hast klare Vorgaben, quasi Korsettstangen. Das ist sehr hilfreich. Wie er sein Kommen zum Jugendamt oder wem auch sonst zwecks Umgangs mit dem Kind organisiert, das dann dir dann schnurz sein. Ich denke mal, dann wirst du dich auch besser fühlen. Du musst dich nicht anbrüllen lassen, du musst ihn nicht auf deinem Sofa schlafen lassen, gar nichts.

Nur, eines ganz klar: Sorgerecht ist keine Besnezzer-Abstraf-Einrichtung. Und daran hakst jetzt wohl das Verfahren, was natürlich an den Nerven zehrt, an den Nerven von allen. Setz dir die Organisation des Umgangsrechts als primäres Ziel. Und bring klar rüber, dass das bei dir nicht funktioniert, und dass du das Kind auch nicht zum Vater bringst.

Chavah

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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von leva » 13.05.2017, 18:12

Ich traue Fierrabras ihre Kompetenz zu.Nach x Jahrzehnten im Beruf wird sie wissen ,was Diagnose u Therapy beinhaltet.
Patient wie Therapeut muessen das beide wollen,sich ggf auf etwas Langfristiges einlassen.
Kurzfristiges kann man gf mit meds u/o coaching in den Griff bekommen.
Man kann auch Begleitung zu Terminen buchen/bezahlen/ggf durch Nachbarschaftshilfe/Altenhile/etc ueber Vereine auch umsonst.,sich vorher kennenlernen.das gibts in D (auch in den USA)

happy mind
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von happy mind » 13.05.2017, 23:16

@Ponyhof,

schön wieder von dir zu lesen.

Lieben Gruß, happy mind

karima66
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von karima66 » 15.05.2017, 09:29

Habs jetzt erst gelesen, also noch mal kurz OT, ich denke auch, dass @Fierrabras das sehr gut einschätzen kann mit ihren Erfahrungen und unterstütze es, dass sie so vorgeht, ich habe leider bei meiner Arbeit in den letzten Jahren zu oft erleben müssen, dass die meisten Ärzte, Betreuer usw. die Kranken mit Samthandschuhen anfassen und alles durchgehen lassen, ohne drüber zu reden wieder eine AU usw., damit ist den Menschen aber nicht geholfen, es sorgt nur dafür, dass sie sich noch weiter weg von der Gesellschaft entfernen und ganz einigeln zuhause.
Ich habe eine Frau mit schwersten Depressionen über Jahre begleitet, alle Ziele die wir für/mit ihr hatten führten langfristig nicht zum Erfolg, aber sie schaffte es ein Ziel fast immer umzusetzen, in die Werkstatt (WfbM) zum arbeiten zu kommen, nur den Weg, jeden Tag, das war ihr Ziel das sie verbissen umsetzte, selbst im Urlaub kam sie einen Kaffee trinken, ich weiß wie viel Kraft sie dieser Weg kostete, viele Tage hat sie auch nicht gearbeitet dann, es ging nicht, aber gekommen ist sie, immerhin.So hatte ich viele psychisch Kranke, auch mit Ängsten, die meisten hab ich sehr motiviert erlebt, sie wollten was ändern und wir haben sie unterstützt, aber die die ganz klar nicht wollten und das kann man einschätzen wenn man immer damit zu tun hat, die haben Ausreden erfunden, Auflagen nicht eingehalten, Termine schon gar nicht und da gab es dann Konsequenzen.
Wer nicht kann hat jedes Verständnis, aber probieren und wollen muss man schon sonst kann niemand helfen.

Ponyhof
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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Ponyhof » 15.05.2017, 20:10

@Happy Mind: Grüssle zurück! :-)
„Nicht zu bekommen, was man will, ist manchmal ein grosser Glücksfall.“ Dalai Lama

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Re: Bezness ja oder nein? Nigerianer aus Enugu

Beitrag von Big Mama » 11.06.2017, 21:16

sorry Leute dass ich mich jetzt erst melde :shock:
aber viel um die Ohren

misst nun hatte ich soviel schon geschrieben und nu is alles weg durch nen blöden Klick :roll:
befassse mich die Tage nochmal mit Euren Fragen..... jetzt muss ich noch etwas arbeiten :P

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