Beziehung mit Afrikaner

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Laura Marie

Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Laura Marie » 14.08.2017, 00:01

Wie Laura Marie schon sagte: was bringt es bei der Situation in Angst und Panik zu verfallen? Was ändert das? Nichts oder? Außer dass man sich Sorgen macht, Zukunftsängste hat etc..
Die Situation, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ist doch schon längst eingetreten, und nicht nur in Deutschland, in allen "attraktiven" europäischen Ländern. Ich lebe in einer Stadt mit einem Gesamtausländeranteil von 50%. In der Innenstadt ist ein ganzes Stadtviertel fest in türkischer Hand. Ansonsten sind hier alle Nationen der Erde vertreten.
Die Globalisierung ist schon da, ein zurück gibt es nicht mehr. Natürlich können wir nicht jeden aufnehmen & es müssen politische Lösungen gefunden werden, aber die Zukunft sieht doch so aus: Die Völker dieser Erde mischen sich, die Welt wächst zusammen, die Kulturen nähern sich einander an.
Zum Thema Entwicklungshilfe, von Anaba angesprochen, könnte ich ganz viel sagen, aber das sprengt den Rahmen, einiges wurde auch schon angesprochen. Nur soviel: wie das Beispiel von ich glaube Chavah mit den zwei Lehrern zeigt, geht unglaublich viel Geld für Projekte drauf, die entweder an den wahren Bedürfnissen der Leute dort vor Ort vorbeigehen oder falsch geplant sind und und und...
Was z.B. In Afrika abläuft ist doch, das auf der einen Seite Ausbeutung durch westliche Unternehmen existiert, auf der anderen unglaubliche Summen in die Entwicklungshilfe gepumpt werden.
Auf kultureller Ebene haben viele Nicht- westliche Kulturen bzw. ehemals kolonialisierte Länder einen "Minderwertigkeitskomplex". Dieser ist durch die koloniale Geschichte und die kulturelle sowie politische Dominanz des "Westens" entstanden. Dieser Minderwertigkeitskomplex führt u.A. zu Reaktionen wie verstärktem Traditionalismus, religiösem Fundamentalismus u.A. , aber auch zu einer Abwerung der eigenen Kultur & Übernahme westlicher Werte.
Auch der Islamismus ist in diesem Kontext zu verstehen.
Bei kulturellem Kontakt wird immer auch die eigene kulturelle Identität neu abgesteckt. In einem ersten Schritt wird sie einem "bewusster" wenn man sich mit anderen kulturellen Identitäten auseinandersetzt. Egal ob als Ausländer in einem fremden Land oder wie bei uns in Deutschland durch die vielen "Flüchtlinge" im Moment.
Auch die Ängste vieler hier in Deutschland sind in diesem Kontext zu sehen. Die anderen Kulturen werden als "Bedrohung" der eigenen kulturellen Identität empfunden. Und bei Identität geht es um etwas Existenzielles, um die Basis, um das Fundament sozusagen, daher die starken Reaktionen.
Ein Auseinandersetzen mit den "fremden Kulturen" ist in einer globalisierten Welt wichtiger denn je, da ein Aufeinandertreffen der Kulturen Alltag ist. Dabei muss man sich, und zwar alle Beteiligten um wirkliches kulturelles Verständnis bemühen, jenseits von Abwertung und Ängsten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan.
Ein Anfang wäre es z.B.,in den westlichen Medien auch die wirklichen Experten zu Wort kommen zu lassen (Ethnologen, Religionswissenschaften etc). Kommt viel zu selten vor. Die hätten da einiges beizutragen. Viele Ängste der Bevölkerung werden u.A. Durch Fehlinformationen und Medienhysterie verstärkt.
Liebe Katrina,

dodos02` Ausführungen stimme ich vollkommen zu. Der fettgedruckte Satz, ist genau das, worum es mir geht. Mir geht es um den menschlichen Aspekt, nicht um Definitionen. Auch habe ich nicht vor, mich perfekt zu informieren um, wie Du schreibst, keine Angriffsfläche zu bieten. Warum sagst Du "ANGRIFFSFLÄCHE"???? Warum? Es ein Forum gegen Bezness und nicht gegen einzelne Mitglieder. Es sollte hier darum gehen, sich auszutauschen, eher Mut zu machen, statt sich gegenseitig in der Panik zu bestärken. Ich habe noch von keinem gelesen, dass er sich in die Politik eingemischt hat. Ihr habt so viel Wissen, argumentiert hier, bestärkt Euch in der Aussichtslosigkeit der Lage. Ist das der Sinn? Was bringt´s? Tut es Euch gut?

Ich bin ein bisschen müde, alles zu rechtfertigen, was ich hier schreibe und durchaus auch mittlerweile ärgerlich. Um meckernden Menschen zu begegnen, die aufgegeben haben zu kämpfen und an etwas zu glauben, brauche ich nicht weit laufen. Noch zusätzlich möchte ich mich hier nicht rumärgern.


Aber: Vielen Dank für Deinen Post, liebe Katrina :D , für Deine Mühe, zu schreiben.

So, nun muss ich Schluss machen. Viel werde ich jetzt zu dem Thema nicht mehr schreiben.
Der Frieden auf der Welt fängt nebenan an, wenn wir ihn denn stiften.

Gute Nacht.

Laura

chui
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von chui » 14.08.2017, 05:09

dodo02 hat geschrieben: Die Globalisierung ist schon da, ein zurück gibt es nicht mehr. Natürlich können wir nicht jeden aufnehmen & es müssen politische Lösungen gefunden werden, aber die Zukunft sieht doch so aus: Die Völker dieser Erde mischen sich, die Welt wächst zusammen, die Kulturen nähern sich einander an.


Es ist ein Irrtum anzunehmen , dass sich die arabische Kultur der europaeischen anaehern wird . Voelker haben sich immer schon vermischt aber nicht invasionsartig . Solange man die Menschen mit Booten aufsammelt um sie nach Europa zu schippern anstatt sie retour zu bringen wird sich nichts aendern .
Meine persoenliche Meinung : Die Grenzen gehoeren wieder geschlossen genauso wie sich unser Mitleid in Grenzen halten sollte , Es sind keine Kriegsfluechtlinge die kommen sondern Kriminelle .
Wir haben bereits einen Religionskrieg ueberall , denn was sollte es denn sonst sein wenn Christen , Juden und andere Konfesionen verfolgt , getoetet oder verstuemmelt werden .

LG chui

Silur10
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Silur10 » 14.08.2017, 07:27

Ich möchte hier nur ein Zitat von Peter Scholl-Latour erwähnen.....

Wer halb Kalkutta aufnimmt hilft nicht etwa Kalkutta , sondern wird selbst zu Kalkutta.

Dieses Zitat beinhaltet eigentlich alles. Sollten sich einige User hier mal sehr oft durchlesen. Der Auslandsjournalist hat die Welt gesehen .

Anaba
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Anaba » 14.08.2017, 07:32

Laura Marie hat geschrieben:@ alle, die meinen Beitrag kritisch sehen.

Ich habe doch nun schon so viel geschrieben, was soll ich da noch sagen.
Was für einen Vorschlag habt Ihr GANZ PERSÖNLICH für den Umgang mit dieser Zuwanderungswelle. Ihr gebt Eurer Angst statt und dann...??? Ihr spürt ständig dieser Angst hinterher...und dann???

Grüße
Laura
Guten Morgen Laura,
du hast viel geschrieben, aber bitte werde doch mal konkret.
Wie soll denn dieser Massenansturm verkraftet werden?
Interkulturelle Dialoge, Gespräche im Sportverein oder in der Firma bringen uns keinen Schritt weiter.
Du schreibst sinngemäß, du hättest dich absichtlich nicht genau informiert, um keine Angriffsfläche zu bieten?
Das erklärt allerdings deine rosarote Sichtweise.
Ich sehe es auch nicht als Panikmache, wenn ich die Gefahren kenne und klar benenne.
Du nennst es meckern? Es ist die berechtigte Sorge, um die Zukunft unserer Kinder und unseres Landes.
Dein Einwand, warum wir nicht in der Politik sind, ist doch Unsinn.
Nicht alle können in die Politik gehen.
Dafür wählen wir "Volksvertreter", die uns dort vertreten sollen.
Wir wählen die, von denen wir denken und hoffen, dass sie unsere Interessen vertreten werden.
Leider hat sich das in den letzten Jahren als Trugschluss erwiesen.
Auf deine Frage, ob mir der Dialog über dieses Thema guttut, ein klares JA.
Er zeigt mir, es gibt viele die dieses Problem ähnlich sehen, es zeigt, dass ich mit meiner Angst nicht allein bin.
Dodo schreibt, die Kulturen würden sich zwangsläufig vermischen.
Das muss nicht gut sein, weil es eben Kulturen gibt, die nicht zusammenpassen.
Chui hat damit völlig recht.

Man kann etwas gegen diese Entwicklung tun.
Zuerst alle Grenzen schließen.
Einwanderung ja, aber nur für Menschen, die wir brauchen.
Das schaffen andere Länder auch. Siehe Australien.
So werden wir auch nicht zum Sozialamt der ganzen Welt.
Wenn Menschen hier einwandern, die wir brauchen und die hier leben wollen, dann werden auch die Probleme weniger.
Denn die werden sich integrieren. Weil die selbst daran interessiert sind.
Vor allem dürfen nicht weiterhin Migranten mit Flüchtlingen vermischt werden.
Wer flüchten muss, der soll auch die Gelegenheit bekommen, hier in Frieden zu leben.
Wer aber der Armut entfiehen will, der kann nicht bleiben. Wir können nicht die ganze Welt retten.
Frauen dürften auch nicht mehr Männer ins Land holen, die von Sozialhilfe abhängig sind.
Kinder dürften kein Freifahrschein für skrupellose Väter sein, die weder für das Kind, noch für sich jemals selbst sorgen werden.
Das haben die Frauen selbst in der Hand.
Auch wenn sie noch so verliebt sind, sollten sie sich nicht sofort auf ein Kind einlassen.
Oft von Männern, die sie kaum kennen, deren Identität und Aufenthalt ungeklärt sind.
Es sollten alle Alrmglocken läuten, wenn der Ungute keinen sicheren Aufenthalt hat und sofort von einem Kind faselt.
Dann ist doch die Absicht klar.
Das ist auch so, wenn der Ungute sofort von Hochzeit redet, nichts tut und von Ausreise bedroht ist.
Was ist dann wohl seine Absicht?
Die große Liebe sicher nicht.
Man kann auch im Privaten/ Kleinen beginnen.

Jetzt habe ich viel mehr geschrieben, als beabsichtigt.
Ich wünsche allen einen guten Wochenstart.
Liebe Grüße
Anaba

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Wathani
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Wathani » 14.08.2017, 07:35

@Dodo
Wie Laura Marie schon sagte: was bringt es bei der Situation in Angst und Panik zu verfallen? Was ändert das? Nichts oder? Außer dass man sich Sorgen macht, Zukunftsängste hat etc..
Die Situation, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ist doch schon längst eingetreten
(...)
Ein Anfang wäre es z.B.,in den westlichen Medien auch die wirklichen Experten zu Wort kommen zu lassen (Ethnologen, Religionswissenschaften etc). Kommt viel zu selten vor. Die hätten da einiges beizutragen. Viele Ängste der Bevölkerung werden u.A. Durch Fehlinformationen und Medienhysterie verstärkt.
Wegen der Länge Deines Beitrags habe ich nun nicht alles zitiert, ich beziehe mich aber auf alles: es hat mir gut getan das zu lesen. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass Du formuliert hast was mir so nie gelingt.

Ich teile Deine und Laura Maries Ansicht: die Globalisierung ist eine Tatsache und ein Vermischen der Kulturen nicht aufzuhalten! Besonders da hier aufgrund einer zusammengerückten Welt nur ein Prozess schneller vonstatten geht, der schon immer stattgefunden hat.

Verglichen damit, auf welcher "Basis" früher fremde Kulturen die europäische "heimgesucht" haben oder früher die europäische Kultur andere "bereichert" hat, würde ich den Prozess eher nicht als "Invasion" bezeichnen.

@LauraMarie
Es sollte hier darum gehen, sich auszutauschen, eher Mut zu machen, statt sich gegenseitig in der Panik zu bestärken. Ich habe noch von keinem gelesen, dass er sich in die Politik eingemischt hat. Ihr habt so viel Wissen, argumentiert hier, bestärkt Euch in der Aussichtslosigkeit der Lage. Ist das der Sinn? Was bringt´s? Tut es Euch gut?

Ich bin ein bisschen müde, alles zu rechtfertigen, was ich hier schreibe und durchaus auch mittlerweile ärgerlich. Um meckernden Menschen zu begegnen, die aufgegeben haben zu kämpfen und an etwas zu glauben, brauche ich nicht weit laufen. Noch zusätzlich möchte ich mich hier nicht rumärgern.
Auch mich lässt dieses sich gegenseitig zur Panik aufstacheln und dieses ständige "Gemecker" verzweifeln...sowas hat noch nie zu irgendetwas geführt (ausser in die Resignation) ... weder im Kleinen noch im Großen

@chui
Es ist ein Irrtum anzunehmen , dass sich die arabische Kultur der europaeischen anaehern wird . Voelker haben sich immer schon vermischt aber nicht invasionsartig .
Nein...es ist kein Irrtum...diese Annäherung findet und fand durchaus statt...nur war es schon immer so, dass derartige Annäherungen, rein historisch betrachtet, nicht so schnell stattfinden, dass du es beobachten könntest...es sei denn sie wurden per Eroberung erzwungen...alle anderen kulturellen Annäherungen ziehen sich über mindestens 1 Jahrhundert.
Und es ist auch NICHT richtig, das kulturelle "Vermischungen" in der Vergangenheit NICHT invasionsartig stattfanden...genau genommen fanden sie in der Vergangenheit häufig bis meist NUR invasionsartig statt...weder sind die Römer irgendwo mit Geschenkkörben und unverbindlichen Infobroschüren aufgetaucht, noch die Germanen und die Christen noch die Muslime...die Liste ließe sich beliebig fortsetzen...

@silur
Wer halb Kalkutta aufnimmt hilft nicht etwa Kalkutta , sondern wird selbst zu Kalkutta
Erstens sind wir da wieder beim Schwarzmalen und Händeringen und zweitens sind wir von "halb Kalkutta" noch ganz weit weg...
Grüsse
Wathani
Viele Grüße
Wathani

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Anaba
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Anaba » 14.08.2017, 08:26

Dann rechne mal nach. Halb Kalkutta kommt der Realität näher, als du denkst.
Ganz ohne Händeringen oder Schwarzmalen. :wink:

Kalkutta hatte bei der letzten Volkszählung 2011 etwas über 4 Millonen Einwohner.
So viele Menschen hat Deutschland seit 2015 garantiert aufgenommen.
Dieser Spruch hat durchaus Berechtigung.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Kalkutta
Liebe Grüße
Anaba

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Silur10
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Silur10 » 14.08.2017, 08:36

@ Wathani , dein Satz den du ganz lapidar geschrieben hast , zeigt sehr deutlich, daß du dieses Zitat nicht annähernd erfasst hast .

dodo02
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von dodo02 » 14.08.2017, 08:40

Danke Wathani für Deinen Beitrag! Danke auch für den historischen Überblick. Genau so ist es.
Ich finde es auch höchst unkonstruktiv und konfliktverschärfend, wenn der Islam ständig verteufelt & für alle Übel verantwortlich gemacht wird. "Den Islam" gibt es nicht.
Der Islam wie er in Afrika praktiziert wird ist anders als der indische, iranische, indonesische etc
der Hinduismus, der übrigens immer als friedliche Religion wahrgenommen wird (Yoga, Meditation etc. etc.) ist mindestens so frauenverachtend wie der Islam. Indien ist ein höchst frauenfeindliches Land (80% Hindus)
Der heutige Islamismus oder islamische Fundamentalismus um den es eigentlich geht ist nicht mit dem Islam gleichzusetzen, er ist eine Strömung innerhalb des Islam und er ist eine moderne Strömung des Islam. Es gibt ihn noch nicht so lange und er ist auch als Reaktion/ Folge des Aufeinandertreffens der kulturellen Identitäten zu sehen.
Ich vermute, jetzt gibt es wieder aufgeregte Antworten, aber ich wollte es mal gesagt haben. Ich hatte im Rahmen meines Studiums einige Seminare zum Thema religiöser Fundamentalismus, ist zwar schon eine Weile her, aber einiges weiss ich noch.
Es ist wie es ist.

Anaba
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Anaba » 14.08.2017, 08:49

Ein Anfang wäre es z.B.,in den westlichen Medien auch die wirklichen Experten zu Wort kommen zu lassen (Ethnologen, Religionswissenschaften etc). Kommt viel zu selten vor. Die hätten da einiges beizutragen. Viele Ängste der Bevölkerung werden u.A. Durch Fehlinformationen und Medienhysterie verstärkt..
Das bringt mich eher zum Schmunzeln.
So genannte (oft selbsternannte) Religionswissenschaftler kommen öfter zu Wort als den meisten lieb ist.
Ihre Schönfärberei interessiert doch inzwischen nur noch wenige.
Denn die Relalität sieht anders aus, als das, was sie uns vermitteln möchten.
Es gibt nämlich keinerlei Annäherung der Religionen.
Die, die ihre Religion kennen und durchaus kritisch sehen, kommen kaum noch zu Wort und müssen geschützt werden,weil die in vielen Fällen mit dem Tode bedroht werden.
Deren Meinung möchte niemand hören, will keiner wissen. Denn das stört den schönen Multikultitraum.
Welche Fehlinfomationen meinst du eigentlich?
Die, das im Namen der Religion schlimmste Gräultaten begangen werden?
Wie soll da in absehbarer Zeit ein friedliches Miteinander möglich werden?

Übrigens stimmt es nicht, dass die Medien Hysterie verbreiten. Das Gegenteil ist der Fall.
Man verschweigt, was möglich ist, um die Menschen nicht noch mehr zu ängstigen.
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Wathani » 14.08.2017, 08:51

Dann rechne mal nach. Halb Kalkutta ist näher als du denkst.
@ Anaba, abgesehen davon, dass nicht mal nachgewiesen ist, dass Scholl-Latour dies tatsächlich gesagt hat (wenn ich mich irre, so bitte nenne die Quelle), bleibt es eine Metapher - man kann alles schwarz malen und sich jeden Tag 'reinsteigern, dass alles schlechter wird, während man die Hände in den Schoß legt, oder man kann versuchen, "halb Kalkutta" irgendwie in den Griff zu kriegen, die Probleme, die man in Kalkutta sieht und mitverursacht hat, vor Ort beheben und den Problemen, die die Einwohner Kalkuttas zu einem nach Hause gebracht haben, bei sich zu Hause die Stirn bieten - welchen Weg man wählt, bleibt jedem selbst überlassen.

Scholl-Latour sagte übrigens (immerhin nachweislich)
„Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes. Das Christentum hat teilweise schon abgedankt. Es hat keine verpflichtende Sittenlehre, keine Dogmen mehr.“
Da ist viel dran - nur wenn sich die eigene Kultur ihrer Stärken nicht sicher ist, muss sie Angst haben, von einer anderen "überfremdet" zu werden...und damit meinte Scholl-Latour vor allem das Christentum als moralische und ethische Instanz, die derzeit nicht die Kraft hat, den jungen Menschen Halt zu bieten

Scholl-Latour hat viele kluge Dinge gesagt - oft werden sie heute aus dem Zusammenhang gerissen und für populistische Zwecke eingesetzt - er hatte aber ein ganz umfassendes Wissen über den sogenannten "Orient" und hätte nie eine Seite der Medaille ohne die andere betrachtet - so wie das heute allzugerne gemacht wird...

Gruß Wathani
Viele Grüße
Wathani

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Anaba » 14.08.2017, 08:59

Der Satz ist klar, verständlich und deutlich.
Er spricht genau das an, was heute passiert.
Selbst wenn er nicht von Scholl- Latour wäre, (Ich war nicht dabei, als er gesagt wurde :mrgreen: ),
stimmt er genau und ist aktueller als zuvor.
Dazu braucht man sich nur mal in den europäischen Großstädten umzusehen.

Die Schwäche des Abendlandes fürchte ich auch.
Völlig zu recht.
Liebe Grüße
Anaba

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karima66
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von karima66 » 14.08.2017, 09:39

Jetzt habe ich so viel nachgelesen, dass ich gar nicht weiß wo anfangen.
Ich muss ja auch nicht alles wiederholen, aber Einiges doch bzw. ergänzen.

Ich möchte @Katrina meinen Respekt zollen für die sehr gut formulierten Zeilen, deren Inhalt schließe ich mich völlig an.
Auch die Beiträge von @Anaba unterschreibe ich und sehe es genau so wie @chui schrieb.

Auch wenn es nicht unbedingt mit dem Alter zu tun hat, weiß nicht wie alt du bist @Laura Marie, aber ich erkenne vieles in dir wieder von mir vor 20 Jahren.
Man verändert sich aber mit den Lebenserfahrungen und dem Wissen was man sich aneignet und auch wenn mir manche meiner heutigen Gedanken und Einstellung nicht unbedingt gefällt so haben sie sich so entwickelt mit dem Lauf der Zeit/der Welt.
Und es hat nichts mit Panik oder Meckern zu tun wenn man sich austauscht über dieses Thema das alle beschäftigt, im Gegenteil, was bringt es Angst zu verdrängen, sich alles schön zu reden und zu hoffen, dass es schon nicht so schlimm wird.
Hier zu schreiben tut mir nicht nur gut, sondern ich sehe das Internet wie früher die Flugblätter, die Meinung, der Protest verteilt sich und viele lesen es.
Das und natürlich rausgehen und sich mit dem Thema beschäftigen im realen Alltag das kann ich tun, vielleicht irgendwann auch mehr.

Globalisierung ist für mich die dümmste Erfindung überhaupt, ja ich kann sie nicht aufhalten, es ist der Lauf der Dinge, aber sie muss mir trotzdem nicht gefallen.
Heißt ja nicht, dass ich mich nicht für andere Kulturen interessiere, ganz im Gegenteil, das dürfte hier auch bekannt sein wie, aber so wie ich mich in dem Land wo ich lebte anpassen musste und arbeiten, weil sonst kein Aufenthalt so erwarte ich es eben auch von Menschen die wählen hier zu leben und leider ist das eben nicht so und das nicht erst mit den Massen an heutigen Ankommenden, sondern schon seit 30-40 Jahren, da waren es bloß nicht so viele.
Die "Vermischung" wie man es hier nannte hat die letzten Jahrzehnte nicht funktioniert, von beiden Seiten nicht, auch mit gut integrierten, gebildeten Migranten ist zwar Dialog möglich und ein zivilisiertes Miteinander, aber noch lange keine Nähe und Freundschaft wie wir es hier definieren.

Im übrigen, auch wenn ich zu alt bin zum kämpfen, wie @Laura Marie schrieb, so hab ich nicht aufgegeben und glaube sehr wohl und nur meckern tue ich auch nicht, ich fahre jetzt gleich zu einem Interkulturellen Zentrum wo ich Migrantenkinder bei den Hausaufgaben helfen will, ich betätige mich in einem Verein von Akademikerinnen (alles Migrantinnen) die Flüchtlingsfrauen Kurse geben und diese unterstützen Arbeit zu finden und mein Mann beschäftigt in seiner Firma gerade einen weiteren syrischen Flüchtling und ist begeistert über dessen Motivation, hat bisher nur gute Erfahrungen.
Normalerweise mache ich das nicht überall public, aber es ärgert mich massiv hier, dass man nur weil man realistisch sieht, differenziert und Probleme anspricht für Meckerer und Panikmacher gehalten wird.
Ich verschließe mich den Veränderungen gegenüber nicht, aber ich kann sehr wohl vieles anprangern und auch Angst haben vor vielem.

Katrina
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Katrina » 14.08.2017, 09:47

Hallo,

@Anaba: Wir sind offenbar auf der selben Wellenlänge unterwegs.

dodo schrieb:
Der heutige Islamismus oder islamische Fundamentalismus um den es eigentlich geht ist nicht mit dem Islam gleichzusetzen, er ist eine Strömung innerhalb des Islam und er ist eine moderne Strömung des Islam. Es gibt ihn noch nicht so lange und er ist auch als Reaktion/ Folge des Aufeinandertreffens der kulturellen Identitäten zu sehen./quote]

Ich kann nicht sagen, dass mich das jetzt beruhigt: Wenn der Islamismus Folge des Aufeinandertreffens der kulturellen Identitäten ist, sollte ein solches Aufeinandertreffen tunlichst unterbunden werden. (Unaufgeregt geschrieben, da die Logik mich anspringt)

Laura schrieb:
 Ich habe noch von keinem gelesen, dass er sich in die Politik eingemischt hat. Ihr habt so viel Wissen, argumentiert hier, bestärkt Euch in der Aussichtslosigkeit der Lage. Ist das der Sinn? Was bringt´s? Tut es Euch gut?
Ja, es tut mir gut, das mitzuteilen, was ich sehe. Die Diskussion darüber ist eine Möglichkeit, meine Meinung zu überprüfen. Leider stelle ich fest, dass die sachlichere Bestandsaufnahme und Analyse eher von den Kritikern des momentanen Geschehens kommen. Das bestätigt mir persönlich meine Wahrnehmung. Ich bin nicht der Typ für rosarote Brillen und bunte Blümchenkleider, ich sehe gerne klar und denke lange nach, bevor ich etwas Unumkehrbares in die Wege leite. Den Schlüssel zu meinem Haus habe ich noch nie aus reinem Mitleid einem Unbekannten in die Hand gedrückt.
In die Politik kann ich nicht gehen, weil jeder, der nicht Mitglied der SPDCDUGrüneFDP-Einheitspartei werden möchte, als links- oder rechtsradikal verleumdet wird. Dafür fehlt mir erstens die Kraft, zweitens bin ich keins von beiden. Man könnte sagen, ich habe meine politische Heimat im Herbst 2015 verloren.

Die angeblich über die Medien verbreitete Hysterie habe ich noch nicht gefunden. Ich habe eher den Eindruck, dass erst der Versuch gemacht wird, Missstände zu verschweigen, und erst wenn es gar nicht mehr anders geht, in homöopathischen Dosen informiert wird. Vor wenigen Jahren noch habe ich an unabhängigen Journalismus geglaubt, das ist leider vorbei...

@Laura: OK, Angriffsfläche war nicht gut ausgedrückt. Nachhakpotential klingt besser.

LG, Katrina

Katrina
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Katrina » 14.08.2017, 09:59

Entschuldigung, ich sehe gerade, dass die Zitierfunktion und ich Stress miteinander haben. Ich hoffe, dass man mich trotzdem versteht.

Anaba
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Anaba » 14.08.2017, 11:06

Der heutige Islamismus oder islamische Fundamentalismus um den es eigentlich geht ist nicht mit dem Islam gleichzusetzen, er ist eine Strömung innerhalb des Islam und er ist eine moderne Strömung des Islam. Es gibt ihn noch nicht so lange und er ist auch als Reaktion/ Folge des Aufeinandertreffens der kulturellen Identitäten zu sehen./quote]
Der Islamismus ist eine Folge des Aufeinandertreffens der kulturellen Identität?
Kannst du das vielleicht mal näher erklären?
Liebe Grüße
Anaba

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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von dodo02 » 14.08.2017, 11:35

Hallo Anaba,
Ich hab u.A. Mal Religionswissenschaften studiert, islamischer Fundamentalismus ist natürlich nicht nur eine Folge des Aufeinandertreffens versch. kultureller Identitäten, aber unter anderem auch. Ich hab leider nicht die Zeit das jetzt ausführlich zu beantworten, zumal ich das dann natürlich fundiert & korrekt machen würde wollen, dazu müsste ich selbst auch erst mal wieder lesen. Aber ich hab auf die Schnelle was von Martin Riesebrodt gefunden " was ist religiöser Fundamentalismus" . Ich weiss leider nicht wie ich den Link jetzt mit dem Handy hier reinkopieren kann, aber Google das mal, müsstest du gleich finden.
Ich will hier auch nicht besserwissern oder so, nur die Diskussion bereichern. Ich respektiere hier jede Meinung, bin selber ein eher unpolitischer Mensch, habe aber aufgrund meines Studiums ein bisschen eine andere Meinung als die meisten hier :-)
Es ist wie es ist.

dodo02
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von dodo02 » 14.08.2017, 11:47

Oh hab grad in den Artikel kurz reingelesen, der ist zu allgemein gehalten, ich hab nur jetzt keine Zeit mehr, heute Abend Versuch ich noch was besseres zu finden
Es ist wie es ist.

Anaba
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Anaba » 14.08.2017, 11:53

dodo02 hat geschrieben:Oh hab grad in den Artikel kurz reingelesen, der ist zu allgemein gehalten, ich hab nur jetzt keine Zeit mehr, heute Abend Versuch ich noch was besseres zu finden

Ich hatte angenommen, du weißt was du da schreibst.
Wenn du diese aufgestellte These begründen würdest, würde ich mich freuen.
Denn damit kann ich so nichts anfangen.
Liebe Grüße
Anaba

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Efendi II
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Efendi II » 14.08.2017, 12:56

Anaba hat geschrieben:So genannte (oft selbsternannte) Religionswissenschaftler kommen öfter zu Wort als den meisten lieb ist.
Ihre Schönfärberei interessiert doch inzwischen nur noch wenige.
Es interessiert mich überhaupt nicht, wie Islambefürworter oder Religionswissenschaftler den Islam darstellen oder darzustellen versuchen.
Ich nehme den Islam so wahr, wie er mir tagtäglich auf unseren Straßen begegnet und wie sich seine Anhänger hier aufführen. Was da irgendwelche Imame, Muftis oder andere Islamkenner schwadronieren ist doch völlig nebensächlich und stimmt mit den Realitäten, zumindest wie ich sie zur Kenntnis nehmen muss, überhaupt nicht überein.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Katrina
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Re: Beziehung mit Afrikaner

Beitrag von Katrina » 14.08.2017, 14:18

Ja, Efendi, mir geht es da ganz ähnlich, zumal ich mit "Wissenschaft" in Bezug auf Religion genau so wenig anfangen kann wie mit dem Begriff "Theologie". Kein Gott ist bewiesen, dann kann es auch keine "Lehre von Gott" geben. Und Religion als Wissenschaft ist für mich eigentlich gar nicht seriös. Religionen sind Konzepte, an denen man sich orientieren kann, ähnlich wie z. B. Humanismus. Wenn man es möchte, kann man aus ihnen die Werte ziehen, nach denen man leben will. Sie bzw. seine eigene Religion als Wissenschaft zu betrachten, birgt m. E. die Gefahr, sich zu radikalisieren.

Allenfalls die Entstehung der Religionen wäre für mich als Religionsgeschichte greifbar und als Wissenschaft akzeptabel. Irgendwie verwöhnt der Begriff "Wissenschaft" den Glauben. Zumindest für mich.

LG, Katrina

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