Liebe Katrina,Wie Laura Marie schon sagte: was bringt es bei der Situation in Angst und Panik zu verfallen? Was ändert das? Nichts oder? Außer dass man sich Sorgen macht, Zukunftsängste hat etc..
Die Situation, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ist doch schon längst eingetreten, und nicht nur in Deutschland, in allen "attraktiven" europäischen Ländern. Ich lebe in einer Stadt mit einem Gesamtausländeranteil von 50%. In der Innenstadt ist ein ganzes Stadtviertel fest in türkischer Hand. Ansonsten sind hier alle Nationen der Erde vertreten.
Die Globalisierung ist schon da, ein zurück gibt es nicht mehr. Natürlich können wir nicht jeden aufnehmen & es müssen politische Lösungen gefunden werden, aber die Zukunft sieht doch so aus: Die Völker dieser Erde mischen sich, die Welt wächst zusammen, die Kulturen nähern sich einander an.
Zum Thema Entwicklungshilfe, von Anaba angesprochen, könnte ich ganz viel sagen, aber das sprengt den Rahmen, einiges wurde auch schon angesprochen. Nur soviel: wie das Beispiel von ich glaube Chavah mit den zwei Lehrern zeigt, geht unglaublich viel Geld für Projekte drauf, die entweder an den wahren Bedürfnissen der Leute dort vor Ort vorbeigehen oder falsch geplant sind und und und...
Was z.B. In Afrika abläuft ist doch, das auf der einen Seite Ausbeutung durch westliche Unternehmen existiert, auf der anderen unglaubliche Summen in die Entwicklungshilfe gepumpt werden.
Auf kultureller Ebene haben viele Nicht- westliche Kulturen bzw. ehemals kolonialisierte Länder einen "Minderwertigkeitskomplex". Dieser ist durch die koloniale Geschichte und die kulturelle sowie politische Dominanz des "Westens" entstanden. Dieser Minderwertigkeitskomplex führt u.A. zu Reaktionen wie verstärktem Traditionalismus, religiösem Fundamentalismus u.A. , aber auch zu einer Abwerung der eigenen Kultur & Übernahme westlicher Werte.
Auch der Islamismus ist in diesem Kontext zu verstehen.
Bei kulturellem Kontakt wird immer auch die eigene kulturelle Identität neu abgesteckt. In einem ersten Schritt wird sie einem "bewusster" wenn man sich mit anderen kulturellen Identitäten auseinandersetzt. Egal ob als Ausländer in einem fremden Land oder wie bei uns in Deutschland durch die vielen "Flüchtlinge" im Moment.
Auch die Ängste vieler hier in Deutschland sind in diesem Kontext zu sehen. Die anderen Kulturen werden als "Bedrohung" der eigenen kulturellen Identität empfunden. Und bei Identität geht es um etwas Existenzielles, um die Basis, um das Fundament sozusagen, daher die starken Reaktionen.
Ein Auseinandersetzen mit den "fremden Kulturen" ist in einer globalisierten Welt wichtiger denn je, da ein Aufeinandertreffen der Kulturen Alltag ist. Dabei muss man sich, und zwar alle Beteiligten um wirkliches kulturelles Verständnis bemühen, jenseits von Abwertung und Ängsten. Das ist natürlich leichter gesagt als getan.
Ein Anfang wäre es z.B.,in den westlichen Medien auch die wirklichen Experten zu Wort kommen zu lassen (Ethnologen, Religionswissenschaften etc). Kommt viel zu selten vor. Die hätten da einiges beizutragen. Viele Ängste der Bevölkerung werden u.A. Durch Fehlinformationen und Medienhysterie verstärkt.
dodos02` Ausführungen stimme ich vollkommen zu. Der fettgedruckte Satz, ist genau das, worum es mir geht. Mir geht es um den menschlichen Aspekt, nicht um Definitionen. Auch habe ich nicht vor, mich perfekt zu informieren um, wie Du schreibst, keine Angriffsfläche zu bieten. Warum sagst Du "ANGRIFFSFLÄCHE"???? Warum? Es ein Forum gegen Bezness und nicht gegen einzelne Mitglieder. Es sollte hier darum gehen, sich auszutauschen, eher Mut zu machen, statt sich gegenseitig in der Panik zu bestärken. Ich habe noch von keinem gelesen, dass er sich in die Politik eingemischt hat. Ihr habt so viel Wissen, argumentiert hier, bestärkt Euch in der Aussichtslosigkeit der Lage. Ist das der Sinn? Was bringt´s? Tut es Euch gut?
Ich bin ein bisschen müde, alles zu rechtfertigen, was ich hier schreibe und durchaus auch mittlerweile ärgerlich. Um meckernden Menschen zu begegnen, die aufgegeben haben zu kämpfen und an etwas zu glauben, brauche ich nicht weit laufen. Noch zusätzlich möchte ich mich hier nicht rumärgern.
Aber: Vielen Dank für Deinen Post, liebe Katrina , für Deine Mühe, zu schreiben.
So, nun muss ich Schluss machen. Viel werde ich jetzt zu dem Thema nicht mehr schreiben.
Der Frieden auf der Welt fängt nebenan an, wenn wir ihn denn stiften.
Gute Nacht.
Laura