Traurige Geschichte

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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coralia
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Beitrag von coralia » 03.02.2009, 14:39

Alena, ich finde deine Argumentation ein bisschen beunruhigend, wenn ich das mal so sagen darf.

Wer hat denn gesagt, dass er deutsches Essen mögen soll? Wenn er das nicht mag, dann mag er das eben nicht, es spricht doch gar nichts dagegen, Gewohnheiten aus der Heimat beizubehalten, das nigerianische Essen zu bevorzugen oder nigerianische Musik zu mögen. Nicht alles, was aus Nigeria kommt, ist schlecht, ganz im Gegenteil. Ich zum Beispiel liebe die Musik und esse auch einige nigerianische Gerichte gern. Das ist doch nicht der Punkt.

der Punkt ist, dass er illegal hierher gekommen ist und dementsprechend von Anfang an mit anderen Leuten aus dieser Ecke zu tun hatte. Und er selbst schreckt ja auch nicht davor zurück, die kriminellen Dinge zu tun, die ich bereits vorher angesprochen habe. Falsche Aussagen gegenüber Behörden, Kinder zeugen zur Sicherung des Aufenthalts, krumme Geschäfte beim Verschiffen von Autos usw. Kontakte zu Leuten aus der Drogenszene (davon kann man sich ganz klar distanzieren, wenn man das will, oder man lässt sich eben aus welchen Gründen auch immer darauf ein).

Ich möchte dir nur nochmal sagen, dass du aufpassen solltest, wie du in deinem Kopf argumentierst. Es sind nicht die Kleinigkeiten, um die es hier geht. Dein Freund hat natürlich jedes Recth, Dinge aus seiner Heimat lieber zu mögen als deutsche Dinge, das geht doch jedem von uns so. Das ist völlig normal. Es geht ja nicht darum, dass er möglichst "deutsch" werden soll und alle "nigerianischen" Eigenschaften ablehnen soll und dass du das dann als Beweis für seine Liebe zu dir sehen kannst. Das ist doch Quatsch.

Coralia

Frei
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Beitrag von Frei » 03.02.2009, 18:18

Die deutsche Kultur finde in ihm schon oft.
Alena, es ist schön, was du bemerkst und erzählst. Es hat einen Name, das heisst Integration.

Es gibt keinen Grund zu einem Land gehen, und zu Hause bleiben zu wollen (mit den Gedanken). Das ist unkonsequent.

Es ist schön, dass dein Mann versucht, hier sich zu integrieren oder "international" zu sein [Musik aus USA, ...].

Es zeigt, dass er flexibel ist.

Der Punkt ist: wieviel ist er flexibel (oder besser: wieviel mal könntet er seine Frau ändern ...)?

Ich wünsche dir alles Gute. Eine bi-nationale Beziehung ist es nicht einfach. Mit einem Asylbewerber ist noch schwieriger (wegen welche Grunde hat er nach Asyl gefragt? Wie stark und ehrliche sind seine Glauben? Was möchtet hier nehmen? Was möchtet hier geben? Wieviel ist er selbst-bewusst, dass er zu dieser Gesellschaft in positiver Weise teilnehmen muss?). Und natürlich sind die Frage "von dir über dich zu dir" auch wichtig (liebst du dich, möchtest du das beste für dich, respektierst du dich, ...?). Erwartest du von ihm "zu viel"? Und was erwartet er von dir?

Das beste wünsche ich zu euren Kindern.

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