Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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morena
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von morena » 20.09.2011, 13:28

Hallo, Mourina


ich kann mich Ladybirds Ausführungen nur anschließen,denn genau wie sie es schildert,kenne ich es auch von Frauen,die irakische Kurden
hier kennen gelernt haben.
Im Endeffekt war alles,was sie erzählt haben gelogen und die Einstellung war ebenso noch tief verwurzelt in der Heimat,was Beziehung und Frau
anbelangt.
Es sollte Dir nicht reichen,dass er empört reagiert auf Deine Zweifel und immer wieder beteuert,er sei ganz anders.
Im Gegenteil,er macht Dir nur ein schlechtes Gewissen,damit Du nicht weiter nachforschst.

Der Rat von Ladybird ist genau richtig,lass Dir eine Vollmacht geben und prüfe alle Aussagen beim Ausländeramt nach.
Nur so wirst Du die Chance haben,etwas über die "Wahrheit" zu erfahren.

Viele Grüße,Morena

Kiki
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Kiki » 21.09.2011, 03:25

Hallo Mourina,
mich würde interessieren, aus welcher Stadt/Gegend dein Freund stammt? Und welcher Religion gehört er genau an? Ich frage deshalb, weil es bei den irakischen Kurden sowohl lokale Unterschiede gibt (z.B. zwischen Stadt, Land, Gegenden wo Mädchenbeschneidung üblich oder völlig unüblich ist usw.). Moslem ist bei Kurden ebenfalls nicht gleich Moslem! Die größte Gruppe bilden die Sunniten, die meist traditionell eingestellt sind. Dann gibt es sehr viele kurdische Aleviten, die liberaler sind - aber nicht so liberal wie es beispielsweise ein deutscher Mann wäre. Auch Aleviten legen in der Regel Wert darauf eine Alevitin zu heiraten und die Traditionen und Kultur zu bewahren, obwohl sie in Sachen Partnerwahl und Lebensführung meist mehr Freiheiten haben als Sunniten.

Ich lebe seit elf Jahren unter Kurden, spreche die Sprache (Kurmanci-Dialekt) fließend. Aber mir ist noch kein kurdischer Mann begegnet, der ernsthaft die Ehe mit einer Frau in Betracht zieht, die ihn bereits betrogen hat. Dies wäre selbst für den liberalsten unter ihnen ein No-Go! Es sei denn, er hat praktisch orientierte Hintergedanken wie zum Beispiel eine dauerhafte AE!

Was du über deine Bekannte schreibst, ich bezweifle sehr, dass sie aus reiner Menschlichkeit bei der Familie des Ex-Mannes ein und ausgehen darf! So etwas ist undenkbar! Als geschiedene Frau des Sohnes würde sie der Ex-Schwiegervater im Normalfall zum Teufel jagen, sollte sie dort je wieder aufschlagen - wenn nichts schlimmeres! Dasselbe würde für den Exmann bei der Familie der Frau gelten! Ich kenne einen Kurden, der sich bis heute - ca. 20 Jahre nach Scheidung von seiner Frau - nicht in deren Dorf wagt aus Angst vor der Familie! Scheidung ist in der kurdischen Kultur ein heikles Thema, zumal viele Ehen nach wie vor von den Familien arrangiert werden und somit immer ein großes soziales Netzwerk daran hängt.
Ich vermute, dass im Falle deiner Bekannten Gelder oder sonstige Zuwendungen fließen und die Familie des Ex daher gute Miene zum bösen Spiel macht. Anders kann ich mir das nicht erklären, sorry!

Ich rate dir, dir erst einmal über deine Gefühle klar zu werden! Liebst du ihn überhaupt oder bist du nur mit ihm zusammen, weil du Angst vor dem Allein-Sein hast? Diese Frage für dich zu beantworten ist doch eigentlich die Grundlage, um überhaupt über eine Beziehung oder gar Heirat nachzudenken!

Anschließend wäre der nächste Schritt, dich mit der Kultur und Lebensweise der Kurden zu beschäftigen. Du muss dir die Frage stellen, ob du so leben kannst und willst. Kannst du akzeptieren, dass du als Frau eines Kurden nicht mehr unbedingt leben wirst wie die Durchschnittseuropäerin? Kurze Hosen und Trägertop im Sommer sind auch bei liberalen Familien tabu - ebenso wie in der Regel Schweinefleisch. Disko, Partys, Freundschaften mit Männern, die nicht zum engen Familienkreis gehören? Vergiss es! Alkohol und Rauchen? So was gehört sich nicht, für eine Frau schon gar nicht! Du wirst ständig irgendwelche Verwandten um dich haben, ob es dir passt oder nicht und bei all deinem Tun darauf achten müssen, der Familie keine Schande zu bereiten. Bei Kurden kommt immer erst die Familie, danach alles andere wie zum Beispiel eigene Interessen. Außerdem werden Konflikte auftauchen über Grundsätzliches, die du mit einem deutschen Mann nie haben wirst - einfach weil da kulturell Welten aufeinander prallen! Glaub mir, ich weiß wovon ich rede!

Dies alles solltest du dir einmal durch den Kopf gehen lassen! Alles in allem kann ich zu einer Heirat ohnehin nur raten, wenn seitens des ausländischen Partners zumindest eine unbefristete AE vorliegt. Alles andere ist mit zu großem Risiko verbunden, finde ich!
Bei deinem Freund hege ich ganz erhebliche Zweifel: Vorstrafen, Lügen... Auch bei einem Mann gleicher Kultur würde ich bei einer solchen Vorgeschichte Vorsicht walten lassen! Sei vorsichtig und höre auf deine Bauchgefühl, das dich zurecht warnt!

LG Kiki
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben möchten.

Efendi II
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Efendi II » 21.09.2011, 18:34

Kiki hat geschrieben: Anschließend wäre der nächste Schritt, dich mit der Kultur und Lebensweise der Kurden zu beschäftigen. Du muss dir die Frage stellen, ob du so leben kannst und willst.
warum sollte sie das tun ?
Schließlich leben sie doch in Deutschland, da wäre es doch logischer, wenn er sich mit der deutschen/mitteleuropäischen Kultur auseinandersetzt und diese akzeptiert.

Warum sollte sich eine/ein Deutsche/r einer Kultur unterwerfen, die hier in unseren Breiten übehaupt keine Rolle spielt.

Man sollte sich doch wohl eher den Lebensgewohnheiten des Landes anpassen, in dem man lebt.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

morena
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von morena » 21.09.2011, 19:07

Efendi II hat geschrieben:
Kiki hat geschrieben: Anschließend wäre der nächste Schritt, dich mit der Kultur und Lebensweise der Kurden zu beschäftigen. Du muss dir die Frage stellen, ob du so leben kannst und willst.
warum sollte sie das tun ?
Schließlich leben sie doch in Deutschland, da wäre es doch logischer, wenn er sich mit der deutschen/mitteleuropäischen Kultur auseinandersetzt und diese akzeptiert.

Warum sollte sich eine/ein Deutsche/r einer Kultur unterwerfen, die hier in unseren Breiten übehaupt keine Rolle spielt.

Man sollte sich doch wohl eher den Lebensgewohnheiten des Landes anpassen, in dem man lebt.


Hallo, Efendi

leider sieht die Realität so aus,dass Frauen hier sich mehr oder weniger,meistens mehr ,den Lebensgewohnheiten dieser Männer anpassen und
nicht die geringste Anforderung an den Mann stellen,sich auch mit der Kultur,Tradition un d Lebensweise in seinem nun zum Lebensmittelpunkt gewordenen
Land ,zu stellen.Im Gegenteil,Frauen verbiegen sich ohne Ende und sind auch noch stolz,zu sagen,ich "wie eine Tunesierin"(kann beliebig ausgetauscht werden
gegen andere Nationalitäten ).
Nur ist es eine Tatsache,dass sie es nicht sind,auch wenn sie noch so sehr konvertieren und Purzelbäume schlagen,um sich aufzugeben oder zu verbiegen.
Wenn viele Frauen die eigenen Werte und Ideale der eigenen Nationalität und ihres Landes höher halten und wertschätzen würden,gäbe es viele dramatische Beziehungen der besonderen Art nicht.

Viele Grüße,Morena
dieser Art nicht

Elisa
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Elisa » 21.09.2011, 19:21

Mourina,

so wie kiki es beschrieben hat, so kenne ich es von meinen Bekannten, und die leben hier.

Es ändert nichts, wenn sie hier leben. Sicherlich ist da manches leichter, Frau hat z.B. Anspruch auf Unterhalt. Aber Du musst einfach mit dem umgehen können.

Drücke Dir die Daumen, dass Du die für Dich richtig Entscheidung triffst.

LG Elisa

Kiki
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Kiki » 21.09.2011, 20:32

Efendi II hat geschrieben:
Kiki hat geschrieben: Anschließend wäre der nächste Schritt, dich mit der Kultur und Lebensweise der Kurden zu beschäftigen. Du muss dir die Frage stellen, ob du so leben kannst und willst.
warum sollte sie das tun ?
Schließlich leben sie doch in Deutschland, da wäre es doch logischer, wenn er sich mit der deutschen/mitteleuropäischen Kultur auseinandersetzt und diese akzeptiert.

Warum sollte sich eine/ein Deutsche/r einer Kultur unterwerfen, die hier in unseren Breiten übehaupt keine Rolle spielt.

Man sollte sich doch wohl eher den Lebensgewohnheiten des Landes anpassen, in dem man lebt.
Hallo Efendi,
wenn Mann/Frau jemanden aus einer anderen Kultur heiratet, heiratet er oder sie automatisch die entsprechende Kultur mit. Wenn ich mich mit eben dieser Kultur nicht zumindest ein Stück weit arrangieren kann, ist die Ehe von vorn herein zum Scheitern verurteilt - gilt für beide Partner!

Gerade bei der Heirat mit einem kurdischen Mann heiratet Frau nicht nur ein Individuum, sondern dessen ganze Familie - ob es gefällt oder nicht. In dieser Kultur steht das Wohl des gesamten Clans über allem - erst danach kommen die Interessen des Einzelnen. Auch wenn sie in Deutschland leben, muss sich Mourina darüber im Klaren sein, was sie erwartet.

Ich denke, wir wissen beide, dass sich ein kurdischer Mann nicht der europäischen Frau zuliebe in einen Europäer verwandelt! Darauf zu hoffen, wäre Selbstbetrug! Im besten Fall ist er zu Kompromissen fähig und verlangt diese nicht ausschließlich von der Ehefrau! Nach dem, was ich von Mourina gelesen habe, bezweifle ich letzteres bei ihrem Freund. Alles deutet darauf hin, dass er nur auf den Aufenthaltstitel aus ist.

Liebe Mourina, sei bitte vorsichtig und wachsam!

LG Kiki
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Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 21.09.2011, 20:41

Wenn ich mich mit eben dieser Kultur nicht zumindest ein Stück weit arrangieren kann, ist die Ehe von vorn herein zum Scheitern verurteilt
Liebe Kiki,

"ein Stück weit" wäre schön.
Aber du weißt doch am Besten, dass in den meisten Fällen nach den Traditionen der Herren gelebt wird und sich fast immer die Frauen anpassen, an Männer, die hier die Traditionen ihrer Heimat weiterleben.
Sie denken nicht daran sich hier anzupassen, in ihrer neuen Heimat.
Warum auch, wenn sie Frauen haben, die ihre eigenen Werte aufgeben ?
Liebe Grüße
Anaba

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Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 21.09.2011, 21:35

Hallo Ihr :)

Er kommt aus Sulaymaniyah, seine Familie gehören zu den Sunniten.

Ich war heute beim Anwalt, mit einer Vollmacht. Gibt so keine nennenswerten Neuigkeiten, die ich nicht schon wusste.
Seinem Auftenhaltstitel " unbefristete Niederlassungserlaubnis" stünde eig. nichts mehr im Wege. Anwalt rechnet damit, dass er diese AE bald bekommen wird.
So hatte es mir mein Freund vorher auch erzählt, aber ich glaubte es nicht so...dachte ja er wolle mich NUR wegen dem Aufenthalt heiraten
Mein Freund meinte dann heute auch, wenn ich das so will, warten wir mit der Hochzeit bis er die AE hat, damit ich ihm doch endlich glaube, dass er mich wirklich liebt (???)
Und halt dann noch die üblichen Aussagen, wie immer: Er lebe ja in Deutschland, klar sei seine Familie sehr wichtig für ihn, aber er lebt sein westliches Leben hier weiter.
Dass ich im Internet mit "Betroffenen" schreibe, habe ich ihm erzählt. Er war recht verärgert, ich solle mich nicht nach dem richten, er sei anders (ja, das kennen wir ja alle :P )

Aber kann ich denn hier dann nicht von Liebe ausgehen, wenn er mit der Hochzeit sogar noch warten will?

Das ich mich auch mit seiner Kultur auseinandersetzen muss ist klar, aber er natürlich auch mit unserer. Was er ja auch tut. Könnt mir auch nie vorstellen, dass
er irgendwann zum religiösen Fanatiker wird (aber da wär er ja nicht der einzige)

@Kiki:
War dein Mann schon immer ein "echter" Kurde, oder hat er erst nach einiger Zeit sein "wahres Gesicht" gezeigt. Ich mein damit, dass er vielleicht Alkohol getrunken hat, dich freizügig rumlaufen lassen hat usw...
Sorry, dass ich vielleicht so dumm frag, aber hab nur kurz den Zeitungsartikel gelesen, den du vor einiger Zeit von dir eingestellt hast...

Mourina
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Mourina » 21.09.2011, 21:43

Für das, dass ich mir über die Gefühle nicht im Klaren bin, oder denke, dass ich vll. nicht lieben würde, verbing ich doch recht viel Zeit hier und grüble den ganzen Tag über ihn und uns nach.
Oh mann...
Kann es eigentlich auch sein, dass der Verstand so sehr überhand gewinnt, dass man sich Gefühle ausredet, die man hat?

Aus dem Menschen soll mal einer schlau werden.


Aber es geht ja hier im eventuelles Bezness bzw. die Probleme einer binationalen Ehe

Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 21.09.2011, 21:48

War dein Mann schon immer ein "echter" Kurde, oder hat er erst nach einiger Zeit sein "wahres Gesicht" gezeigt. Ich mein damit, dass er vielleicht Alkohol getrunken hat, dich freizügig rumlaufen lassen hat usw...
Liebe Mourina,

du solltest Kikis Geschichte einfach mal lesen.
Sie hat hier im Forum viele Diskussionen und Unverständnis ausgelöst.
Kiki ist die Zweitfrau eines Kurden und lebt mit der ersten und allen Kindern mit ihn zusammen.
Deshalb ist er wohl ein "echter" Kurde, der seine Traditionen hier lebt und ihr das allerdings ehrlich von Anfang an gesagt hat.
Liebe Grüße
Anaba

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Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 21.09.2011, 21:59

Was du heute vom Anwalt erfahren hast, ist doch ein Glück für dich.
Du kannst dir Zeit lassen, ihr müsst nicht schnell heiraten, weil er auch ohne dich Aufenthalt erhält.
Prüfe deine Gefühle und teste ihn.
Diese Chance haben wenig binationale Paare. Die meisten heiraten überstürzt.
Liebe Grüße
Anaba

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Haram
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Haram » 21.09.2011, 23:31

@ Anaba

Einen Mehrfachkriminellen würde ich weder prüfen noch testen.

Gruss
haram
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hulla
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von hulla » 22.09.2011, 07:19

Haram hat geschrieben:@ Anaba

Einen Mehrfachkriminellen würde ich weder prüfen noch testen.

Gruss
haram

........ und schon gar nicht heiraten.

der wahn ist kurz, die reue lang :!: sagt man bei uns

grüßle hulla

Efendi II
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Efendi II » 22.09.2011, 08:08

Anaba hat geschrieben:Was du heute vom Anwalt erfahren hast, ist doch ein Glück für dich.
Nur leider erteilt nicht der Anwalt die Aufenthaltserlaubnis, sondern die Ausländerbehörde und Anwälte erzählen bekanntlich viel, wenn der Tag lang und es im Interesse ihres Mandanten ist.
Haram hat geschrieben:@ Anaba
Einen Mehrfachkriminellen würde ich weder prüfen noch testen.
Aber anscheinend strahlen Kriminelle auf manche Frauen eine besondere Attraktivität aus, deren Faszination sich diese Frauen nicht entziehen können. Gepaart mit einen fremdländischen Aussehen, einem dogmatischen und strikten Religionsverständnis erscheint doch die Zukunft in den rosigsten Farben. Da ist doch sicher recht bald damit zu rechnen, daß es so richtig "auf die Fresse" gibt. Ideale Voraussetzungen für Masochstinnen.

Aber über Geschmack sollte man bekanntlich nicht streiten.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

morena
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von morena » 22.09.2011, 08:28

Hallo, Mourina

ich denke nicht,dass Deine Liebe ihn abhält,wieder zuzuschlagen,wenn eine Situation ihn überfordert oder reizt.
Denn wer Gewaltpotential hat,legt dies nicht einfach ab.Und auch die anderen Straftaten sind ein Zeichen,dass er
es nicht so genau nimmt mit Werten un d Gesetzen hier.

Vor allen Dingen wird er Dir,wenn er Dich "fest" in der Hand hat,auch Dein Fremdgehen übel vorhalten.

Im übrigen sehe ich es so wie Efendi,was nützt Dir eine Aussage des Anwaltes,er sagt Dir natürlich,was sein Mandant Dich wissen lassen will.
Der Ansprechpartner wäre die Ausländerbehörde.

Dieses Risiko einzugehen,diesen Mann zu heiraten,wenn man schon so viele Zweifel hat,ist sehr hoch.

Klare Gedanken und gute Entscheidungen wünscht Dir,Morena

Anaba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Anaba » 22.09.2011, 08:43

Nur leider erteilt nicht der Anwalt die Aufenthaltserlaubnis, sondern die Ausländerbehörde und Anwälte erzählen bekanntlich viel, wenn der Tag lang und es im Interesse ihres Mandanten ist.
Eins ist mir erst nach meinem Beitrag erst eingefallen.
Warum wollte er eigentlich eine Scheinehe eingehen, wenn seine Chancen für den Aufenthalt so gut stehen ?
Liebe Grüße
Anaba

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Kiki
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Kiki » 22.09.2011, 09:24

Mourina hat geschrieben:Hallo Ihr :)

Er kommt aus Sulaymaniyah, seine Familie gehören zu den Sunniten.

Das ich mich auch mit seiner Kultur auseinandersetzen muss ist klar, aber er natürlich auch mit unserer. Was er ja auch tut. Könnt mir auch nie vorstellen, dass
er irgendwann zum religiösen Fanatiker wird (aber da wär er ja nicht der einzige)

@Kiki:
War dein Mann schon immer ein "echter" Kurde, oder hat er erst nach einiger Zeit sein "wahres Gesicht" gezeigt. Ich mein damit, dass er vielleicht Alkohol getrunken hat, dich freizügig rumlaufen lassen hat usw...
Sorry, dass ich vielleicht so dumm frag, aber hab nur kurz den Zeitungsartikel gelesen, den du vor einiger Zeit von dir eingestellt hast...
Hallo Mourina,
klar darfst du fragen: Mein Mann hat sich nie verstellt mir gegenüber. Er war von Anfang an offen und ehrlich und hat sich so gegeben, wie er ist. Aber bei uns waren die Voraussetzungen andere: Wir waren über Monate einfach nur gute Bekannte, daraus wurde irgendwann Liebe. Ich habe mich also nicht in einen Fremden verliebt. Außerdem hatte mein Mann bereits die unbefristete AE und sich bereits beruflich etwas aufgebaut.
Er stammt nicht aus der Unterschicht! Seine Familie ist für irakische Verhältnisse wohlhabend, so dass wir nie Geld nach unten schicken mussten, wie es andere kurdische Familien fordern. Er kam wie alle Verwandten, die hier sind, aus politischen Gründen. Sein Vater hatte es sich mit dem Saddam-Regime verscherzt wie viele Kurden zu der Zeit und nur wenige Kilometer von dort wo sie wohnen, schlug die erste Giftgasrakete von mehreren ein...

Mein Mann ist gebildet und weltoffen - alles andere als ein religiöser Fanatiker! Aber er ist und bleibt ein Kind seiner Kultur. Wie Anaba schon schrieb, hat er zwei Frauen - eine Kurdin und mich. Wir leben mit unseren insgesamt sechs Kindern in einem Haus.

Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass die Verbindung zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen auch ohne Bezness und religiösen Fanatismus mehr als schwierig ist! Es ist ein ewiger Kampf um Kompromisse!

Ich kleide mich westlich, aber nicht so freizügig wie ich es wohl täte, wenn mein Mann Deutscher wäre. Als Frau eines Kurden musst du automatisch darauf achten, die Familie nicht zu blamieren! Es wäre schlimm für meinen Mann, wenn es heißen würde: "Schau mal, seine Frau: kein Anstand usw." Weil ich ihn liebe, tue ich ihm das nicht an! Ich würde ihm zum Beispiel nie öffentlich widersprechen. Zuhause jederzeit, aber nicht vor anderen! Damit würde ich ihn bis auf die Knochen blamieren - ebenso sollte man mich mit einem anderen Mann sehen und sei es nur auf einen Kaffee... Mein Mann vertraut mir und hat mir nie etwas verboten, aber ich achte selbst darauf, mich so zu verhalten, dass ich der Familie keine Probleme mache. Das wirst auch du tun müssen, Mourina - ein kurdischer Mann wird das von dir erwarten und wenn nicht er, dann seine Familie!

Wie gesagt geht es nicht nur um deinen Freund und um seine Einstellungen! Du heiratest seine ganze Familie und ich möchte wetten, dass zumindest die Älteren alles andere als liberal sind - also gerade seine Eltern, Onkel, Tanten, die im Clan den Ton angeben und denen man zu gehorchen hat. Gerade Sulaymaniya und Umgebung gilt als sehr traditionell! Diese Region ist besonders dafür bekannt, dass dort Frauen beschnitten werden!

Denke sehr gut darüber nach, was du möchtest! Lass dich nicht drängen von ihm! Beobachte, wie er sich verhält und warte auf jeden Fall seine unbefristete AE ab, bevor du eine Entscheidung triffst! Geheiratet ist schnell, geschieden nicht - viele Frauen hier können ein Lied davon singen! Gerade bei einem Kurden würdest du mit einer Scheidung die Familienehre verletzen! Das kann je nach Einstellung des Clans sogar lebensgefährlich für dich werden! Also überlege es dir gut!

LG Kiki
Wir sind nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere uns haben möchten.

Tabiba
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Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Tabiba » 22.09.2011, 10:20

Liebe Mourina, es wurde ja hier schon mal nach der Schulausbildung deines Freundes
gefragt, aber Du hast so weit ich das sehen kann, darauf noch nicht geantwortet.

Ist es für Dich nicht so wichtig, welche (Aus-)Bildung dein Freund hat?
Hat er denn die Möglichkeit, eine richtige Berufsausbildung zu machen oder
ist er nur einfacher, also angelernter Arbeiter?
Das hat ja auch finanzielle Konsequenzen und eine gute Berufsausbildung hebt ja
auch das Selbsbewusstsein. Es muss ja nicht jeder studieren, es gibt so viele
interessante Berufe, aber eben mit guter Ausbildung.

Ist er denn mit Dir"intellektuell" so ungefähr auf gleicher Höhe?? Ich erwarte jetzt
nicht, dass er hochgebildet ist und man mit ihm über schwierige wissenschaftliche, politische
oder literarische Themen diskutieren kann.
Aber so eine gewisse Allgemeinbildung sollte doch vorhanden sein. Wie kann er sich diese
angeeignet haben, wenn er angeblich schon mit 12 oder 13 Jahren aus dem Irak "ausgewandert"
ist.
So wie Du schreibst, hört es sich wirklich fast wie eine "Wanderung" über Jahre an, da er ja einige
Zeit in Griechenland war.
Warum hat er den Irak überhaupt so früh verlassen? Seine Familie scheint ja dort nicht politisch
verfolgt zu sein.
Falls Du ihn jetzt doch heiraten solltest (was Du ja im Moment eher nicht vorhast), wie stellst Du
Dir denn ein Leben mit ihm vor. Man heiratet ja, weil man plant, den Rest des Lebens miteinander
zu verbringen, sonst könnte man sich die Heirat ja sparen, da die trennung dann viel leichter wäre.

Sicher wollt ihr ja auch Kinder haben, glaubst Du, dass er mit seinem jetzigen beruf in der Lage ist,
eine mehrköpfige Familie ausreichend zu versorgen? Du musst immer bedenken, dass die Familie
im Irak ja auch Zuwendungen erwartet und natürlich regelmässige Besuche mit Geschenken.

Du schreibst ja auch, dass Du gerne reist. Glaubst Du wirklich, dass er mit Dir auch andere Länder
bereisen will ausser seine Heimat?? Ich glaube nicht, da ist ihm sein Geld sicher zu schade, es sei
denn, Du bezahlst.

Das sind aber alles Gedanken unter der Vorraussetzung, dass die Ehe hält, also nicht nur als Zweck
zum Aufenthalt dient.
Aber auch wenn er ohne Dich den Aufenthalt bekommt, kannst du nicht sicher sein, dass er nicht
doch irgendwann eine Kurdin aus seinem Heimatland heiratet.

Was ist es denn, was ihn für Dich so liebenswert macht, das Dich seine nicht so ganz saubere
Vergangenheit vergessen lässt und was Du bei einem anderen Mann nicht zu finden glaubst?

Du bist doch erst 26 Jahre, für mich also noch sehr jung. Ist es so schrecklich, mal ein oder zwei
Jahre ohne Mann zu leben?? Du weisst ja gar nicht, wie das ist. Oder fühlst Du Dich nicht als
vollwertige Frau, wenn Du mal keinen Mann hast?

Tabiba

brighterstar007

Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von brighterstar007 » 22.09.2011, 11:55

Hallo Kiki,

soweit ich es in Erinnerung habe, ist dein Mann mit zwei Frauen gleichzeitig verheiratet und ihr lebt alle zusammen.
Er lebt also ständig im Ehebruch( und du "erzwungenerweise" auch).
Da finde ich es von deiner Seite sehr bemerkenswert, wie du dich selbst - unter dem Deckmantel deiner Liebe zu ihm -
einschränkst - immerhin lebt ihr in Deutschland und nicht in der Türkei/ Kudistan/ Irak/ Iran.
Meiner Ansicht nennt man soetwas Unterwerfung. Deine Einstellung sei dir unbelassen. Ich finde sie unausgewogen, erniedrigend
und unehrlich (dir selbst und deinem Nachwuchs gegenüber).

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S. Jeder schwarzafrikanische Mann würde dich mit seinen Allmachtsfantasien in den höchsten Tönen loben - eine Frau, die
Polygamie akzeptiert, keine Fragen stellt -ausser, wie sie keinen Anstoß gibt... super !

Tabiba
Beiträge: 1118
Registriert: 04.04.2008, 17:31

Re: Mein Fall - Beziehung mit einem Kurden

Beitrag von Tabiba » 22.09.2011, 12:10

Liebe Brighterstar, über Kikis "Ehe" und ihre Lebensumstände wurde hier schon
mehrfach seitenlang diskutiert.
Ich denke nicht, dass sie sich hier immer wieder rechtfertigen muss.
Ihre Hinweise an Mourina finde ich sehr wichtig.

Tabiba

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