Bezness:ja oder nein? Nepal

Austausch über gemachte Bezness - Erfahrungen in diesem Kontinent

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morena
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Re: Bezness:ja oder nein? Nepal

Beitrag von morena » 13.12.2012, 20:48

Efendi II hat geschrieben:
morena hat geschrieben:So etwas ist nur in den romantischen Köpfen und Ideen vieler westlicher Frauen und vielleicht auch Männer vorhanden. Die Realität ist etwas anderes.
Nach meinen Beobachtungen wird dieser Familienzusammenhalt nur nach außen demonstriert. In Wirklichkeit findet auch innerhalb der Familie ein "Hauen und Stechen" statt und einer gönnt dem anderen nicht das Schwarze unter den Fingernägeln.

Nach meinen jahrzehntelangen Erfahrungen in diesen Kulturkreis sind Freundschaften lediglich temporäre Zweckbündnisse und die dort übliche inflationäre Verwendung des Begriffes "Freund" hat längst nicht die gleiche Bedeutung wie in unseren Breiten.

Diese oft beschworene "warmherzige Familienatmosphäre", findet lediglich in den Köpfen westlicher Romantiker statt, dort gelten strenge Hierachien, denen man sich ohne wenn und aber unterwerfen muß. Während ich genau weiß, daß ich mich auf meine deutsche Familie immer und in jeder Situation verlassen kann, ist es bei der Familie meiner Frau immer eine Kosten/Nutzen-Rechnung.


genau so ist es. Leider wird diese Fehlinformation der "Romantik" auch fleißig von Menschen aus dem z.B. islamischen Kulturkreis verbreitet und als
Gewicht der besonderen wunderbaren Lebensweise verkündet, im Gegensatz zur ungläubigen Kuffar-Gesellschaft. Da müssten manche Frauen und Männer hier einfach einmal nachdenken und nicht pauschal auf diese Einbahnstrasse reinfallen.

Gruß,Morena

Efendi II
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Re: Bezness:ja oder nein? Nepal

Beitrag von Efendi II » 13.12.2012, 22:33

Meine Frau kümmert sich mit einiger Regelmäßigkeit um alte Menschen in einem Heim und ein weiteres mit behinderten Kindern in Sri Lanka. Nach Aussage der Heimleiterin werden z.B. die Kinder einfach des nachts vor dem Heim von ihren Angehörigen abgelegt oder für einige Tage dorthin verbracht und dann nie wieder abgeholt.

So weit her ist es mit der treusorgenden Familie in diesen Ländern auch nicht. Durch das nicht vorhandene Meldesystem läßt sich der Aufenthaltsort der Familien kaum oder garnicht ermitteln. Im Wesentlichen existieren diese Heime von Spenden aus westlichen Ländern oder karitativen Organisationen. Auch Arbeitskräfte sind im Inland nach Aussage der Heimleiterin kaum oder nur schwer zu finden. So arbeiten dort überwiegend Jugendliche und Studenten aus Japan, Korea, Australien und Europa in ihren Ferien oder im Rahmen eines sozialen Jahres. Für Einheimische sind solche Jobs trotz (vorgeblich) hoher Arbeitslosigkeit weitgehend unzumutbar und bedauerlicherweise mit ihrer Kaste nicht vereinbar.

Kein Absolvent mit einem höheren Bildungsabschluß wäre dort bereit eine solche "niedere Arbeit" zu verrichten. Da sitzt man dann doch lieber in der Sonne (oder besser gesagt im Schatten) und schaut sich das Meer und die Wellen an oder versucht sich als Bezzi bei den Touristen. Verhungern tut keiner, dafür wird gesorgt.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Violine
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Re: Bezness:ja oder nein? Nepal

Beitrag von Violine » 14.12.2012, 09:15

morena hat geschrieben:
Efendi II hat geschrieben:
morena hat geschrieben: Diese oft beschworene "warmherzige Familienatmosphäre", findet lediglich in den Köpfen westlicher Romantiker statt, dort gelten strenge Hierachien, denen man sich ohne wenn und aber unterwerfen muß. Während ich genau weiß, daß ich mich auf meine deutsche Familie immer und in jeder Situation verlassen kann, ist es bei der Familie meiner Frau immer eine Kosten/Nutzen-Rechnung.

Hallo Efendi ll, hallo morena,
deswegen mache ich mir auch große Sorgen. Der Vater des Freundes bestimmt wohl alles. Er hat bestimmt was sein Sohn zu studieren hat (er ist jetzt 29 Jahre), obwohl er eigentlich sehr gerne etwas anderes studiert hätte.
Die Mutter des Freundes ist absolut gegen diese Verbindung.
Vielleicht wird er auch später mal eine Ehefrau für ihn aussuchen die sich besser als unsere Tochter den Sitten und Gebräuchen dieser Kultur unterwirft bzw. besser anpasst. Es ist ja nicht unüblich in Nepal, dass die Ehen arrangiert werden, es ist ja auch in dieser Kultur ein Zweckbündnis.
Oder ist es vielleicht in Kathmandu anders bzw. schon fortschrittlicher?

morena
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Re: Bezness:ja oder nein? Nepal

Beitrag von morena » 14.12.2012, 11:32

Hallo, Violine

es kommt ja nicht darauf an, ob man in Kathmandu fortschrittlicher denkt, sondern wie die Familie eingestellt ist und wie ihre Vorstellungen
von einer Schwiegertochter ist. Wenn der Sohn schon beim Studium nicht selbst entscheiden konnte, wird er bei so wichtigen Dingen wie Ehe
auch dem Gebot der Familie folgen.


Gruß,Morena

Tonopah
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Re: Bezness:ja oder nein? Nepal

Beitrag von Tonopah » 14.12.2012, 16:48

morena hat geschrieben: Wenn der Sohn schon beim Studium nicht selbst entscheiden konnte, wird er bei so wichtigen Dingen wie Ehe
auch dem Gebot der Familie folgen.
Ein sehr gutes Argument, finde ich, morena. :!:

Bocanda
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Re: Bezness:ja oder nein? Nepal

Beitrag von Bocanda » 14.12.2012, 19:36

Africus hat geschrieben:
Nilopa hat geschrieben: ....und was haben diese Fachkräfte mit dem nepalesischen Studenten zu tun, um den es hier in diesem thread geht? :roll:
Möchte ihm Deine Firma über dieses forum einen Arbeitsplatz anbieten??? :o
Wenn er gut ist, kann er sich gerne bewerben.
Nilopa hat geschrieben: ...oder wie oder was gibt es sonst noch aus der "Africus-heile-Männerwelt-Szene" zu berichten? :mrgreen:
Es wird und wurde hier im Forum immer behauptet, dass Männer nur über eine Frau und/oder ein Kind eine AE mit Arbeitserlaubnis für Deutschland erhalten.
Das ist falsch und das habe ich hier richtig gestellt.
Wir haben übrigens auch ChinesINNEN, AfrikanerINNEN, und InderINNEN in der Firma.
such Ihr noch eine Deutsche :D
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Nilopa
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Re: Bezness:ja oder nein? Nepal

Beitrag von Nilopa » 16.12.2012, 18:47

Bei Gehältern von >70.000 Brutto im Jahr kann man von Fachkräften ausgehen.
Wir haben übrigens auch ChinesINNEN, AfrikanerINNEN, und InderINNEN in der Firma.
Hallo Africus,

arbeiten die ChinesINNEN, AfrikanerINNEN, und InderINNEN bei Euch dann auch als Fachkräfte mit 70.000 Bruttojahresgehalt
oder als Putzfrauen und Küchenhilfen mit dementsprechend niedrigem Lohn?

...und sind die Frauen auch nicht(!) mit deutschen Partnern verheiratet?
Meine Firma hat allein in Deutschland ca. 10000 Mitarbeiter. Und wir haben allein in meinem Team Chinese, Russen, Inder, Koreaner, Nigerianer, etc. die dauerhaft hier leben und nicht mit einem deutschen Partner verheiratet sind.
Übrigens, die Tatsache, daß diese gutverdienenden Männer nicht mit einer Deutschen verheiratet sind,
könnte frau/man ohne weiteres so interpretieren, daß sie eben kein Bezness nötig haben,
wogegen der nepalesische Student, wegen seiner schlechten Aussichten auf einen Job,
aber eben durchaus die Tochter von Violine als "Mittel zum Zweck" möglicherweise nur ausnutzen möchte,
um dann später eben doch noch eine Frau aus seinem Heimatland hierher holen zu können? :roll:

Sonntägliche Grüße,
8) Nilopa
»Your rights matter because you never know when you're going to need them.« – Edward Snowden-

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