Geschichte von fabinha

Austausch über gemachte Betrugserfahrungen in Deutschland

Moderator: Moderatoren

Antworten
Arche Noah
Beiträge: 1070
Registriert: 12.03.2008, 16:51

Re: Meine Geschichte

Beitrag von Arche Noah » 01.08.2010, 22:09

Herzlich Willkommen im Forum fabinha.

Das 1001 Team wünscht Dir einen guten Austausch.

LG
Arche Noah
Gemeinsam sind wir stark!

Arche Noah
Beiträge: 1070
Registriert: 12.03.2008, 16:51

Re: Meine Geschichte

Beitrag von Arche Noah » 01.08.2010, 22:27

Ich bin immer wieder schockiert darüber,
wie man das Vertrauen durch "angebliche Liebe" so mißbraucht.
Das Leid und die darauf folgenden Umstände spiegeln noch nichtmals im
infernsten das wieder, was einem real wiederfährt.....

Manchmal kann man wirklich nur noch darauf hoffen,
dass jeder das bekommt, was er verdient hat.
Mein Leben habe ich inzwischen geregelt , seine Schulden bezahlt , meine Kinder allein großgezogen und trotz aller Widrigkeiten den Optimismus nicht verloren
Du kannst stolz auf Dich sein , dass Du dein Leben " alleine " wieder in den Griff bekommen hast, aber das "emotionale, seelische" Leiden.....
Es wiegt oft mehr, als das finanzielle Desaster.

Ich hoffe, Du hattest genug Menschen in Deinem Umfeld, die dir beigestanden haben.

LG
Arche
Gemeinsam sind wir stark!

sonnenblume2008
Beiträge: 339
Registriert: 28.08.2009, 20:22

Re: Meine Geschichte

Beitrag von sonnenblume2008 » 02.08.2010, 22:34

fabinha hat geschrieben: Ich habe damals recherchiert und herausgefunden , dass er vor mir fünf mal verheiratet war (im zarten Alter von 34 Jahren) .
parrallel zu meiner Geschichte hatte er noch vier Frauen in der selben Großstadt ,mit denen er identisches Spiel trieb . Wir Frauen haben uns zusammen getan und Anzeige erstellt bei der Polizei ,die verlief im Sande ("Selber schuld").Einzig wegen der Urkundenfäschung hätte man ihn belangen können , aber :
Liebe Fabinha

Es ist schrecklich, wenn einem das widerfährt! Das erstaunt doch sehr. Wie viele Zeugen brauchts denn noch? - Ja, ja, die Polizei. Die lachen sich leider wohl oft nur krumm über die Geschädigten. Solche Geschichten hören die wohl öfter. Vielleicht deshalb. Trotzdem ist es schrecklich, "ausgelacht" und nicht für voll genommen zu werden, "selber schuld". Nein, man ist nicht "selber schuld". Denn die Typen sind ja sehr gerissen, charmant und machen das nicht zum ersten Mal! Eben richtige "Traummänner", an die wir da noch, unerfahrenerweise, geglaubt haben. :wink: Da kann keiner sagen: "Selber schuld". Nicht mal deine Eltern haben sein Spiel durchschaut. Viele Frauen vor dir auch nicht - und nach dir bestimmt auch nicht. Und sicher hat ihn nicht jede geheiratet, die er ausgenommen hat oder versucht hat, auszunehmen...

Es macht mich noch immer wütend, dass unsere Polizei so wenig Sozialkompetenz besitzt. Mir haben sie auch gesagt: "Wer liebt, gibt Geld. Lügen ist nicht strafbar und Seitensprünge auch nicht." - Beim Anwalt sah das dann allerdings etwas anders aus. Da hiess es: Klarer Fall von Betrug - von Anfang an systematisch geplant und Lügengebilde mehr und mehr aufgebaut, mit dem eindeutigen Ziel, sich von vornherein bis zum Schluss finanziell zu bereichern ohne Rücksicht auf "Verluste"." Klar, du gabst ihm kein Geld. Doch lief alles über dich, "fürsorglicherweise"... Indirekt gabst du ihm also das Geld, wusstest es jedoch auch erst am Schluss, ohne je dein Einverständnis gegeben zu haben, zu dem, was er mit dir machte. Kann doch wohl nicht sein, dass er davon kommt, wenn er's schon X-Mal gemacht hat und die Frauen das gleiche sagen wie du! Ich bin einfach nur empört. :evil: Tut mir echt Leid. Hoffe, es ärgert dich heute nicht mehr zu sehr und du nimmst es mit Humor.
fabinha hat geschrieben:
Mein Leben habe ich inzwischen geregelt , seine Schulden bezahlt , meine Kinder allein großgezogen und trotz aller Widrigkeiten den Optimismus nicht verloren.

aber begegnen dürfte er mir nicht...

Gruß Fabinha
Das ist gut. Du klingst trotz allem nach einer zufriedenen Frau, die diese Enttäuschung überwinden konnte. Ja, manchmal muss man einfach vorwärts sehen im Leben und den ganzen "Mist", der sowieso schon passiert ist und du nicht mehr ändern kannst, hinter dir lassen. Los lassen, auch wenn es heisst, noch Schulden abbezahlen oder sein Geld nie zurück zu kriegen. Irgendeinmal ist auch das fertig. Doch wissen wir jetzt, was Sache ist und sind den Typen endlich und gottseidank los. Von jetzt an wissen wir, wohin unser Geld fliesst oder auch nicht und bestimmen unser Leben und das unserer Kinder wieder selbst. 8)

Weiss nicht, ob du damit was anfangen kannst oder nicht, ist etwas übertragen. - Es gab da gerade so eine Debatte am Radio zu anderen schlimmen Taten, die jemandem oder ganzen Völkern angetan wurden, und irgend so ein Mann meinte dazu: Vergessen ist heilsamer als erinnern (z. B. jährliche Volksfeste zur Feier der Bezwingung einer anderen Bevölkerungsgruppe, die zusammen mit ihnen im Land leben, kann ja wohl nicht förderlich sein für einen Frieden der Gruppen... ). Vergessen gleich Versöhnung mit sich selbst, der Gegenwart und der Zukunft = Freiheit. Erinnern wäre sich wieder quälen und wieder quälen, Rachegefühle, sich hintersinnen = Gefängnis für sich selbst, Krieg und mehr Unheil. Übertragen: Um eine neue Beziehung eingehen zu können denke ich, darf und soll man sich von Zeit zu Zeit erinnern, was da mit einem geschehen ist, denn es ist Teil seines Lebens, jedoch sollte man auch vergessen können und wieder frei sein für das Hier und Jetzt und mit Mut und Zuversicht und Offenheit, mit dem Wissen um Betrüger und der nötigen Skepsis, jedoch ohne Angst und generellem Misstrauen, den neuen Weg begehen, der noch nicht auf einem Blatt Papier geschrieben steht.

Zum Glück gibt es auch noch ehrliche Menschen. Es gibt ein Leben "danach".

Ich wünsche dir alles Gute und sei stolz auf dich: Du hast unglaublich viel geleistet die letzten Jahre!

Sonnenblume
"You can't regain your innocence, but you can retain your sweetness."
Von einer Freundin

brighterstar007

Re: Meine Geschichte

Beitrag von brighterstar007 » 03.08.2010, 19:53

Liebe Fabinha,

schön, dass Du Dein Leben wieder im Griff hast.

Es gibt ein interessantes Buch (englischsprachig), in dem ein christlicher afro-amerikanischer Pastor, der tausende von tödlichen
Beziehungstaten vor Gericht als Gutachter/ Berater verfolgt hat, zerstörerische Beziehungen bis in`s "i"-Tüpfelchen analysiert -
unter christlichen Aspekten.
Beim Lesen Deiner Geschichte musste ich daran denken. Beim eifrigen Lesen musste ich unwillkürlich denken, dass frau
für die Enttarnung aller Gefahren eine Art Geheimdienstausbildung braucht, die mindestens drei Jahre dauert.
Fast niemand hat diesen klaren messerscharfen Blick - oft zum eigenen Untergang.

So ließ z.B. eine alleinerziehende Mutter mit entsprechend-alter Tochter unwissentlich einen Kinderschänder, der gerade aus
dem Gefängnis- mit Auflagen, sich keinen Kindern in der Altersklasse XXX zu nähern - entlassen worden war, nach nur zwei Wochen
Bekanntschaft bei sich (und ihrem Kind) einziehen, da sie seinem Charme und gutem Aussehen total erlegen war, bis über
beide Ohren verliebt...
Als sie eines Tages ihre Tochter von der Arbeit aus mehrfach nicht erreichen konnte, stellte die Polizei Nachforschungen über "Mister Charming"
an... Drei Monate lang schwieg er über ihr Versteck (Grab), bis sie tot gefunden wurde.

Leute, die wir gar nicht kennen - manchmal nicht einmal den richtigen Namen oder deren wirkliche Adresse - sind mit Vorsicht zu genießen.

Klar wollen Betrüger, Kinderschänder, Unterschriftenjäger (um ihre Schulden auf die ahnungslose rechtschaffene Frau, die noch
KEINEN Offenbarungseid leisten musste) usw. unentdeckt bleiben - und natürlich auch Beznesser bzw. JEDE/R, dem/r Lügen, Verrat, Abzocke,
sXXuellen Abartigkeiten zur zweiten Natur geworden sind...

Liebe Grüße

Brighterstar

ulla167
Beiträge: 95
Registriert: 22.01.2010, 16:30

Re: Meine Geschichte

Beitrag von ulla167 » 07.08.2010, 12:57

Liebe Fabinha,
es ist bewundernswert, wie Du alles gemeistert hast. Nur gefällt mir nicht, dass Du Dich für zu gutgläubig hältst. In gutem Glauben sein, wo ist da ein Fehler. Werden wir nicht fast alle schon im Elternhaus dazu erzogen,folgsam, gut zu sein, zu glauben? Werden wir auf solch eine infame, zerstörerische Vorgehensweise, wie sie uns begegnet ist vorbereitet, etwa davor gewarnt? Das geht nicht, weil sie normalen Menschen unvorstellbar ist. Gegen Soziopathen ist kein Kraut gewachsen. Gott sei Dank können wir es mit unserem Verstand nicht nachvollziehen, ist uns solch ein grundböses Vorgehen fremd. Ich kann nur von mir sprechen: trotz aller Kraft und Stärke, die wir an den Tag legen, mein/unser Trauma wird uns bis zum letzten Atemzug begleiten.
Ich wünsche Dir weiter viel Kraft und schicke Dir ganz liebe herzliche Grüße.
Ulla

Micky1244
Beiträge: 2930
Registriert: 29.03.2008, 11:55

Re: Meine Geschichte

Beitrag von Micky1244 » 07.08.2010, 14:59

ulla167 hat geschrieben:Liebe Fabinha,
es ist bewundernswert, wie Du alles gemeistert hast. Nur gefällt mir nicht, dass Du Dich für zu gutgläubig hältst. In gutem Glauben sein, wo ist da ein Fehler. Werden wir nicht fast alle schon im Elternhaus dazu erzogen,folgsam, gut zu sein, zu glauben? Werden wir auf solch eine infame, zerstörerische Vorgehensweise, wie sie uns begegnet ist vorbereitet, etwa davor gewarnt?
Ulla
Falls die Erziehung im Elternhaus tatsächlich so ist, wie du es beschreibst, wird man zu einem Menschen erzogen, der sich immer wieder allzu leicht " über den Tisch ziehen " lässt.
Allerdings sollte man mit wachsender Lebenserfahrung schon verinnerlichen, dass nicht alle Menschen gut sind, es gut mit einem meinen, und dass viele Menschen ( die allermeisten?) ganz einfach ihren Vorteil suchen und in erster Linie dafür sorgen, dass es ihnen selbst gut geht.

Skepsis und ein gesundes Misstrauen sind im Umgang mit anderen Menschen, wie auch beim Lesen der Geschichten hier im Forum klar wird, durchaus angebracht. Leider! Also, demnach halte ich Gutgläubigkeit und Vertrauensseligkeit für riskant und auch für weltfremd.
Frei nach dem Motto : Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

ulla167
Beiträge: 95
Registriert: 22.01.2010, 16:30

Re: Meine Geschichte

Beitrag von ulla167 » 07.08.2010, 16:06

Hallo Micky,

Du sprichst vom alltäglichen Lebensablauf, mit Stärken und Schwächen, Höhen und Tiefen, die in jedem Elternhaus, bei jedem Menschen egal welche Erziehung er genossen hat, an der Tagesordnung sind.
Ein Soziopath zieht nicht über den Tisch, er ist bestrebt und legt es mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln darauf an, gnadenlos zu vernichten. Darum, so behaupte ich und da spreche ich aus bitterer Erfahrung, kann sich keiner vor solch einem Individium schützen, ist er auch noch so skeptisch, misstrauisch, auf der Hut und ist er noch so reich an Lebenserfahrungen. Skepsis und Misstrauen gehören zum Umgang mit Menschen genauso, wie Vertrauen und Glauben.

Was ist daran verwerflich, dafür zu sorgen, dass es einem selber gut geht, auf den eigenen Vorteil bedacht. Wer sich selbst gut versorgt, kann auch mit den Mitmenschen gut sein. All diese menschlichen Züge sind "unseren Betrügern" fremd. Sie erkennen intuitiv die Defizite ihres gut ausgesuchten Opfers und schon sind sie in ihrem Element. Zu was sie fähig sind, kann sich niemand, der es nicht selber mit solch jemandem zu tun hatte, in den kühnsten Träumen vorstellen. Sie scheuen nicht davor zurück, skrupellos das Leben des eigenen Kindes(meiner setzte auf das Augenlicht und Leben seines Sohnes) ein zu setzen, nur um glaubwürdig zu erscheinen. Mir jedenfalls ist das Leben meiner Kinder unantastbar heilig, nicht weil ich so erzogen bin, weil ich so fühle.

Natürlich gestehe ich jedem zu, seinen Standpunkt, seine Sicht der Tatsachen zu vertreten, Motto hin, Motto her.

Pamela
Beiträge: 1465
Registriert: 27.07.2008, 22:23

Re: Meine Geschichte

Beitrag von Pamela » 07.08.2010, 18:07

Beim Lesen solcher Geschichten bekomme ich doch das Gefühl, dass nicht nur nach einer Scheidung vom ausländischen Ehemann die Frauen oft von Seiten des Staates alleine gelassen werden.
Auch bei den Konsequenzen für deutsche Heiratsschwindler scheint hierzulande so einiges im argen zu sein... Man sollte doch meinen bei einem so klaren Fall von Betrug haben wir hier in Deutschland klare Rechte und Gesetze! Da muss Frau sich noch anhören, dass man da nix machen kann, und das, obwohl sie mehrere Zeugen hat... :?:

Liebe Fabinha,

Respekt wie Du Dich aus dieser schwierigen Situation selbst wieder herausgezogen hast!

Ich wünsche Dir alles Glück der Welt auf Deinem weiteren Lebensweg!
Gruß
Pamela
_____________________________________________________________
Ich fürchte nicht die Stärke des Islam, sondern die Schwäche des Abendlandes.
(P. Scholl-Latour)

Micky1244
Beiträge: 2930
Registriert: 29.03.2008, 11:55

Re: Meine Geschichte

Beitrag von Micky1244 » 07.08.2010, 18:38

Es ist so traurig, dass es Menschen gibt, die , wie Ulla schreibt, Soziopathen sind.
Menschen, die ihr Gewissen deaktivieren können und skrupellos andere Menschen
ausplündern und abzocken.
Nein, ein allzu großer Unterschied ist sicher nicht zwischen den deutschen Betrügern und den Beznessern.

Beide spielen den Frauen glaubhaft Liebe und ein schönes Leben zu zweit vor, und haben dabei nur
ihre Strategie vor Augen, wie sie die Frau, die ihnen vertraut, an sich binden und restlos auspressen können.
Bei den Beznessern endet die Geschichte fast immer damit, dass der Beznesser, nachdem er erreicht hat, was er wollte seine orientalische Jungfrau nach Europa holt und mit ihr ein relativ traditionsverbundenes Leben führt.

Bei den deutschen Betrügern scheint es so zu sein, dass sie nur daran interessiert sind, so viel Geld wie möglich in die Hände zu bekommen, um es zu verprassen und zu vergeuden.
Die Beznesser landen eher nicht im Gefängnis, die deutschen Heiratsschwindler haben im Gefängnis nicht allzu viel auszustehen und bekommen deutlich mehr staatliche Zuwendung als die betrogenen, geschröpften Frauen.
Gerecht ist das alles nicht.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

brighterstar007

Re: Geschichte von fabinha

Beitrag von brighterstar007 » 08.08.2010, 16:08

Hallo Ulla,

falls Dir die Frage nicht zu persönlich ist . was meinst Du mit der Bemerkung, Dein soziopathischer Ex habe das Augenlicht/
Leben eures Kindes auf`Spiel gesetzt ?

Liebe Grüße

Brighterstar

Micky1244
Beiträge: 2930
Registriert: 29.03.2008, 11:55

Re: Geschichte von fabinha

Beitrag von Micky1244 » 08.08.2010, 16:43

Liebe brighterstar,
ich habe Ulla so verstanden, dass der Ex beim Augenlicht seines Sohnes geschworen hat um glaubwürdig zu scheinen.
Das Schwören haben ja die Beznesser auch drauf.
Mich würde es eher wundern, wenn mich jemand mit Schwören beim Kopf seiner Mutter ( ras ommi) vom Wahrheitsgehalt seiner Geschichten überzeugen wollte.
Nun, der Sohn wird von den falschen Schwüren keinen Schaden davon getragen haben.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

ulla167
Beiträge: 95
Registriert: 22.01.2010, 16:30

Re: Geschichte von fabinha

Beitrag von ulla167 » 09.08.2010, 17:03

Hallo Brighterstar,

Micky hat Dir die richtige Antwort gegeben. Allerdings hat er bei seinen Schwüren weder Vater noch Mutter ausgelassen.

Herzlichst
Ulla

Antworten