Meiner (war) ist "einer von den Guten"

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Sayde
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Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Sayde » 15.03.2012, 12:45

Meine Geschichte ist schon was her und ich bin nicht dran zerbrochen, wie so viele hier im Forum. Aber totzdem soll sie allen Frauen helfen, die glauben oder wissen "Meiner ist einer von den Guten".

Vor einigen Jahren war mein Leben noch ausgefüllt und leicht. Ich hatte einen wunderbaren, gutaussehenden Mann, der immer für mich da war und dessen Liebe mich umhüllte wie ein wärmender Mantel. Wir wollten damals „Goldene Fäden in das Gewand der Tage weben“, das jedenfalls versprachen wir uns bei unserer Hochzeit... bis zu jenem sonnigen Spätnachmittag im August:
Ich stand auf dem Balkon unserer traumhaften Altbauwohnung, schaute über die Dächer unserer Stadt und mein Mann stand in der Tür und teilte mir mit, er werde mich jetzt verlassen. Für immer! Ohne Vorwarnung, ohne Streit, ohne Ehekrise. Mein wunderbarer Ehemann, mit dem ich seit 7 Jahren mein Leben teilte, und den ich damals in Marokko im Urlaub kennen gelernt habe, zeigte auf einmal ein ganz anderes Gesicht. Er dankte mir für alles, was ich für ihn getan habe (Oh ja!). Er liebe mich zwar immer noch, könne sich aber ein Leben ohne Kinder nicht mehr vorstellen. Unsere Liebe reichte ihm nicht mehr. Klar, ich war fünfzehn Jahre älter als er, und natürlich haben wir die Kinderfrage vor unserer Hochzeit geklärt. Ich hatte keine Lust mehr auf Babys, wollte mit meinem jungen Ehemann mein Leben genießen, und außerdem hatte ich ja bereits eine erwachsene Tochter. Er beteuerte damals: Für ihn seien Kinder nicht wichtig. Hauptsache er könne mit mir zusammen sein.
Dieser Abend an dem er einfach ging, war mein ganz persönlicher Supergau der fortan mein Leben begleitet, obwohl ich längst einen anderen Partner habe...

In unserem Bekannten- und Freundeskreis galten wir - trotz des Altersunterschieds - immer als Traumpaar. Und dennoch: Die zwei Sätze, die ich mir fortan anhören muss, lauten ungefähr so: „Auf Dauer konnte das ja mit euch nicht gut gehen. Bei dem Altersunterschied!“ Nachgeschoben wird dann noch gerne: „Du bist doch so eine tolle Frau“....

Ich verabscheue diesen Satz. Auch wenn er nett gemeint ist. Was soll „frau“ darauf antworten? Danke, aber besonders toll fühle ich mich seitdem nicht mehr? Oder etwa: Ja, seine jetzige Frau (die Jungfrau aus Marokko, die ein halbes Jahr später meine Nachfolge antrat und gerade mal so alt ist wie meine Tochter) ist bestimmt nicht halb so toll wie ich. Oder wie?

Hätte ich damals diese Seiten schon gekannt, was hätte ich gemacht? Bestimmt die Beine in die Hand genommen. Damals war ich schrecklich verliebt.... und er ist bestimmt einer von den Guten. Und trotzdem: Genützt hat es mir nicht. Die heimische Jungfrau mit Kopftuch wurde irgendwann geheiratet. Und nein, es gab nie ein "böses Gesicht" war er mir zeigt, und nein, es gab nie Geldforderungen und dennoch tut es immer noch weh....

wenn ich heute in die Stadt gehe (er lebt mit Frauchen und zwei Kindern) in meiner - muss ich immer damit rechnen, dass er mir über die Füsse läuft. Dank' mir hat er einen gut bezahlten Job hier in Germany. Vor einigen Jahren hab ich ihn in einem Supermarkt gesehen. Ich habe mich zwischen den Regalen versteck wie eine Diebin (wollte ihm nicht begegnen). Ich konnte ihn eine Weile beobachten wie er mit seiner Familie umging: Ein liebevoller Ehemann der sicherlich auch seine Jungfrau auf Händen trägt... Eben einer "von den Guten"!

Canim
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Canim » 15.03.2012, 13:10

Liebe Sayde,
wenn er 7 Jahre dein Traummann war und sich entsprechend benommen hat, ist das sicherlich schmerzlich und tut auch nach langer Zeit hin und wieder weh. Aber sieh es doch mal positiv, diese 7 Jahre waren toll, das hatten viele beznessgeschädigte Frauen von Anfang an nicht. Und nun hat man sich nach 7 Jahren auseinandergelebt, weil der Kinderwunsch bei ihm dann doch noch unterdrückt war und ausgelebt werden muss.

Und jetzt ist eben eine neue Zeit und ein neuer Partner in deinem Leben. Das sind die Höhen und Tiefen, wie mein Scheidungsanwalt mir mit auf den Weg gab, die muss man durchschreiten, daran kann man wachsen.

Und ob du vor 7 Jahren die Beine in die Hand genommen hättest? Wer weiß das schon, vielleicht hättest du das AMIGA-Syndrom gehabt.

Geniesse doch dein Leben und lass dich nicht nach so langer Zeit noch herunterziehen. Ich sehe hier auch kein Bezness, er war 7 Jahre an deiner Seite bis zum Schluss ein toller Ehemann, der Abgang war zwar sch... aber ansonsten scheint es dir ja an nichts gemangelt zu haben.

Ich wünsche dir angenehme weitere Lebensjahre.

Herzl. Gruß
Canim
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Amely
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Amely » 15.03.2012, 13:13

Hallo Sayde,

auch von mir ein herzliches Willkommen.

Der Titel ....ist einer von den Guten... hat mich zunächst in die Irre geführt, aber man wird dann schnell
eines besseren belehrt. Deine Geschichte zeigt wieder mal beispielhaft, wie die Sache letztendlich auch nach
vielen Jahren für die Frau ausgeht. Dein Mann hat sich jahrelang vorbildlich verhalten und du wähntest
dich sicher. Dabei hat er sich hier in aller Ruhe mit deiner Hilfe eine Existenz aufgebaut, und eines Tages
war der Zeitpunkt für die Jungfrau gekommen. Das sollten sich alle vor Augen führen, die gerade aktuell in
einer solchen Beziehung stecken und glauben, ihrer ist aber ganz anders.....
Letztendlich geht die Sache mit hoher Wahrscheinlichkeit so aus wie deine.
Liebe Grüße Amely

Sayde
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Sayde » 15.03.2012, 13:39

Ja, ihr habt alle sooo recht!

Sayde
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Sayde » 15.03.2012, 13:52

... vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass noch viele Dramen mit vielen Tränen nach unserer Trennung folgten. Für ihn und für mich war die Sache schmerzlich!
Bestimmt so eineinhalb Jahre lang, habe ich gehofft....

Die Scheidung (an einem Freitag den 13.) war der schlimmste Tag in meinem Leben. Als die Richterin mich fragte, ob ich die Ehe als zerrüttet betrachte, hätte ich schreien können...

Selbst unser Anwalt meinte, er habe noch nie ein Paar kennen gelernt, dass sich trotz Liebe scheiden lässt (?)

Ach ja, das Modell von der "Zweitfrau" in Marokko hat mein Mann mir auch vorgeschlagen. Eigentlich gab es mehrere Vorschläge seinerseits - aber natürlich kam das nie für mich in Frage!

Ja, die Geschichte aus dem 'Fernsehen könnte meine sein.... Jedenfalls habe ich das immer in den ersten zwei Jahren unserer Ehe so oder so ähnlich gesehen... Irgendwann habe ich wohl menen "Widerstand" aufgegeben... Ich wähnte mich in Sicherheit!

Sayde
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Sayde » 15.03.2012, 14:26

Canim - danke für deine Wünsche!

Ja, ich lasse es mir gut gehen! Nur manchmal kommt eben noch meine Trauigkeit ein wenig durch...

Ironie des Schicksals: Mein neuer Partner (Iraner, seit über 30 Jahren hier in Deutschland) ist sehr wohlhabend. Manchmal muss ich ein wenig darüber schmunzeln....

Aber keine Spekulationen: Aushalten lasse ich mich natürlich nicht. Ich arbeite Vollzeit - aber ein bisschen Luxus und keine Geldsorgen ist in meinem Alter (ich bin jetzt 54) auch ganz angenehm.

Micky1244
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Micky1244 » 15.03.2012, 16:08

Liebe Sayde,
auch von mir ein herzliches Willkommen und vielen Dank für deinen Bericht.
Was schief an der Sache war, ist, dass er im Gegensatz zu dir von Anfang an wusste was gespielt wird, während du goldene Fäden ins Gewand der Tage webtest.
Ein wunderbares Bild, die goldenen Fäden im Gewand der Zeit...
Fair wäre gewesen, wenn er dir gesagt hätte, dass es eine Beziehung auf Zeit ist.
Liebe Grüße, Micky


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Canim
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Canim » 15.03.2012, 16:26

Liebe Mickey,
warum sollte er das wirklich so geplant haben? Das kann ich in diesem Fall nicht wirklich glauben. Vielleicht hat er tatsächlich gedacht, er steht über dem doch in seinem Land üblichen Kinderwunsch und kann auf Kinder verzichten. Vielleicht hat er sich doch nur dem Druck der FAmilie gebeugt. Oder hat eben doch festgestellt, dass er doch noch Kinder möchte. Da wäre er nicht der einzige Mann.

Ein früherer Lebensgefährte von mir wollte auch keine gemeinsamen Kinder, keine Verantwortung übernehmen und was sonst noch dazu gehört. Nach unserer Trennung wurde er dann doch Vater und ist heute einer der liebevollsten Väter, die ich kenne.

Ich sehe hier kein Bezness, ich sehe hier nur ein Lebensmodell, was auf Dauer nicht von beiden Partnern favorisiert wurde. Das ist normal und menschlich und hat für mich nichts mit Bezness zu tun.

Menschen und ihre Meinungen können sich doch ändern.

LG
Canim
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Micky1244
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Micky1244 » 15.03.2012, 16:50

Liebe Canim,
Ich kenne etliche Männer aus orientalischen Ländern, bei denen es im Endeffekt auch immer darauf hinauslief, dass irgendwann die einheimische Jungfrau geheiratet wurde.
Diese Männer hatten in Deutschland studiert, einige hatten auch die deutsche Staatsangehörigkeit.
Die Beziehung zur deutschen Frau war immer nur auf Zeit geplant.
Liebe Grüße, Micky


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Sayde
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Sayde » 15.03.2012, 17:23

Ja, das mag ja alles sein. Aber trotzdem gibt es doch auch Liebe zwischen den Paaren. Und glaubt mir, mein Exmann hat mir immer das Gefühl gegeben, ich werde geliebt und begehrt....

Von Anfang an hat er das nicht geplant. ER war so jung als wir uns kennen gelernt haben, war gerade fertig mit dem Studium und dachte damals wirklich nicht an Kinder... Außerdem hätte ich damals auch noch welche bekommen können. Theoretisch... Ich glaube auch darauf hat er ein bisschen spekuliert...

Nein er war garantiert kein Bezi - aber genützt hat es mir trotzdem nix. Große Liebe hin oder her. Es hat zum Schluß einfach nicht erreicht! Basta!

Ein Deutscher Mann würde aus Liebe auf Kinder verzichten. Ein Mann aus Marokko nicht! Heute ist mir das Sonnenklar. Damals nicht. Ein Fehler. Ich weiß!

Nilopa
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Nilopa » 15.03.2012, 17:53

Hallo Sayde,

Du hast geschrieben:
Mein wunderbarer Ehemann, mit dem ich seit 7 Jahren mein Leben teilte, und den ich damals in Marokko im Urlaub kennen gelernt habe, zeigte auf einmal ein ganz anderes Gesicht. Er dankte mir für alles, was ich für ihn getan habe (Oh ja!).
Was hast Du denn so alles für ihn getan? :?

Und außer mit Worten, womit hat er es Dir sonst noch gedankt,
wenn er nämlich wirklich "einer von den Guten" sein möchte,
sollte sich die Dankbarkeit meines Erachtens durchaus auch in Taten ausdrücken. :wink:

8) LG Nilopa
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Anaba » 15.03.2012, 18:11

Nein er war garantiert kein Bezi
Liebe Sayde,

du solltest diesen Gedanken aber zulassen.
Diese Männer planen langfristig und immerhin hast du ihm Deutschland ermöglicht.
Als er sich mit deiner Hilfe hier eine Existenz gesichert hatte, kam Schritt zwei. Die marokkanische Jungfrau.
Er hatte sie sicher schon länger im Auge, denn so schnell heiratet man nicht.
Vielleicht waren sie bereits verlobt, während er dir den guten Ehemann vorgespielt hat ?
Vielleicht wurde diese Ehe im gemeinsamen Urlaub eingefädelt und du hast nichts davon geahnt.
Nach sieben Jahren ist es sicher geschafft und hat die deutsche Staatsbürgerschaft.
Alles passt genau zusammen.
Hier ist vielen Frauen Ähnliches passiert.
Manche lassen sich auf den Deal ein und gestatten ihm die zweite Frau in der Heimat.
Immerhin haben sie ihn dann elf Monate im Jahr für sich. Bei Zweitfrau und Kindern verbringt er dann einen Monat.
Liebe Grüße
Anaba

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Elisa
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Elisa » 15.03.2012, 18:33

Liebe Sayde, ich denke da wie Anaba. So etwas wird von den Familien ja von langer Hand geplant.

Und ich glaube auch, dass es auch dort Männer gibt, die lieben, was wir darunter verstehen.

Aber nimm es einfach als gute Zeit, obwohl das alles so einen bitteren Nachgeschmack hat.
Die Wahrheit wirst Du nie erfahren.

LG Elisa

urmel
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von urmel » 15.03.2012, 18:46

Liebe Sayde,
bitte hadere nicht mit dir,- wir können es nicht verstehen, was in den Köpfen anderer Mentalitäten vorgeht.- Je länger ich mich im Ausland aufhalte, desdo klarer wird mir das, ich habe als junge Frau das auch nicht wahrhaben wollen, aber die Erfahrung hat es einfach gezeigt.
Wie du es schilderst, hat er schon Gefühle für dich gehabt,- er ist ja auch über die notwendige Zeit bei dir geblieben, vielleicht ist der Druck der Familie irgendwann zu groß geworden.
Auch hier gibt es Trennungen , wo der Verlassene nicht versteht...was passiert ist.
Du hast sicher viel für ihn getan, immerhin kann er jetzt mit gutem Job hier mit seiner neuen Familie leben und noch die Familie zuhause unterstützen. Schon das allein reicht.
Wenn er ein bischen Ehrgefühl im Leib hat, kann er dir auch nicht mehr in die Augen schauen.
Du mußt aber versuchen jetzt mehr nach vorne zu gucken-, ich weiß, manchmal holt es einen ein,- es tut gut es sich von der Seele zu schreiben.
lg
Urmel

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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Elisa » 15.03.2012, 19:13

Urmel, ich konnte immer dann nicht verstehen, wenn die oder der andere nicht die Wahrheit gesagt hat. Geht einem mit Freunden auch mal so.
Es ist der Widerspruch zwischen Gesagtem und Realität, der einen so durcheinander macht. Ich liebe Dich, aber ich muss mich von Dir trennen, das ist ja schon ein unendlicher Widerspruch.

Sayde, Kopf hoch. Lass Dich mal virtuell umarmen.

Lg Elisa

Canim
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Canim » 16.03.2012, 07:51

Warum soll sie denn nach so langer zeit den Gedanken an Bezness zulassen? Sie ist doch glücklich, hat sich einfach nur noch mal erinnert. Warum soll man 7 Jahre, die sie sich geliebt und begehrt fühlte, jetzt im Nachhinein noch schlecht reden, nur weil der Mann dann doch seinen Kinderwunsch zuließ. Das kann auch in D mit deutschen Paaren passieren. Mein dt.Expartner wurde auch nach langjähriger Beziehung verlassen, weil seine Freundin noch Kinder wollte und er keine.

Man kann auch im Nachhinein noch alles tot reden. Da macht man das Tuch des Vergessens drüber und gut ist.

Gruß
Canim
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Canim
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Canim » 16.03.2012, 11:37

Liebe Noor,
ich sehe das trotzdem anders als ihr. Sie hat doch nichts vermisst, wurde am Ende "ausgetauscht". Natürlich tut das weh und schmerzt vielleicht auch noch nach Jahren. Auch wenn sie "aus Sicht des Mannes" eingesetzt wurde, ihr war das doch gar nicht bewußt und sie hat eine schöne Ehe geführt "aus ihrer Sicht". Warum soll man das im Nachhinein noch schlecht reden. Sie hat einfach erzählt ,wie es für sie war und dass ihr Mann aufgrund seiner Herkunft oder seines Stolzes oder was auch immer dann doch noch Kinder wollte, ist bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Wie viele deutsche Frauen werden denn nach Jahren verlassen, die ihrem Mann z. b. das Studium ermöglicht haben, die Kinder erzogen haben, wurden die dann auch nur für die ersten Jahre eingesetzt?

Das ist mir zu profan.

Er hatte einen Job (völlig irrelevant, wer den besorgt hat), sein Auskommen, sie waren glücklich, sie hat sich wohl gefühlt und dann kann man die Ehe aus welchen Gründen auch immer nicht weiterführen.

Was daran schon widersinnig ist: Ganz einfach, warum sollte er 7 Jahre warten, die AE bekomme ich nach 3 Jahren, da hätte er seine Jungfrau schon viel früher holen können.

Und wer sagt denn, dass er seine Frau nicht geliebt hat? Sie fühlte sich geliebt, also....

Man kann aus ner Mücke auch nen Elefanten machen.

Vielleicht hätte sie den Schritt nicht gewagt, wenn sie von Bezness gewußt hätte. Aber die Anzeichen standen bei der Konstellation nicht unbedingt auf Bezness. Ja, und manche trauen sich dann nicht und andere erst recht. Das weiß man heute nicht und deshalb ist das spekulativ.

Dass Hochzeit nichts mit Liebe zu tun hat in arabischen LÄndern, sollte man eigentlich wissen. Da wäre wohl noch Aufklärung vonnöten, dass diese Ehe entweder Zwangsehen, Zweckehen, Vielehen und sonst noch was sind, aber selten aus Liebe geschlossen werden.

Liebe kommt später, hat meine tr. ExSchwimu immer gesagt, wir heiraten nicht aus Liebe. Bei Ehen im nordafrik. und auch im türk. Raum ist (heute vielleicht nicht mehr so viel) immer Kalkül dabei.
Die Dumme ist immer die Frau.

LG und ein sonniges WE
Canim
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Nilopa
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Nilopa » 16.03.2012, 11:48

Hallo Canim,

Du hast geschrieben:
Warum soll man 7 Jahre, die sie sich geliebt und begehrt fühlte, jetzt im Nachhinein noch schlecht reden, nur weil der Mann dann doch seinen Kinderwunsch zuließ.
Ob er "seinen Kinderwunsch dann doch zuließ" oder ob er und seine Familie dies schon von Anfang an schon so geplant hatten,
das wird nur er selbst wissen. :?

Da dieses Phänomen aber offensichtlich bei diesen Männern leider so oft der Fall ist :( ,
ist es mMn durchaus legitim, eher von einem absichtlichen und systematischen Verhalten auszugehen. :evil:

Einem "netten" Betrüger, bei dem Du hinterher feststellen mußt, daß er Dich bewußt getäuscht hat,
indem er Dir z.B. vorgauckelte, sein gebrauchtes Auto wäre in bestem Zustand und deshalb einen höheren Preis von Dir kassiert hat,
wirst Du ihm wohl kaum dankbar dafür sein, weil er Dir dankbar dafür ist, daß Du ihm Dein Vertrauen geschenkt hast? :roll:

Möchtest Du dann nicht vielmehr eine Wiedergutmachung des Dir entstandenen Schadens von ihm verlangen dürfen? :wink: :)
8) LG Nilopa
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Anaba » 16.03.2012, 11:49

. Warum soll man das im Nachhinein noch schlecht reden.
Kein Mensch redet ihr die Beziehung schlecht.

Aber bei aller Trauer um Verlorenes, sollte Sayde durchaus den Gedanken zulassen, dass alles
ein abgekartes Spiel war.
Wieviele Männer planen langfristig und lassen sich Zeit mit der Trennung, bis alles in trockenen Tüchern ist ?
Genau so sehe ich das hier.
Liebe Grüße
Anaba

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Anaba
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Re: Meiner (war) ist "einer von den Guten"

Beitrag von Anaba » 16.03.2012, 11:57


Und wer sagt denn, dass er seine Frau nicht geliebt hat? Sie fühlte sich geliebt, also....

Man kann aus ner Mücke auch nen Elefanten machen.

Vielleicht hätte sie den Schritt nicht gewagt, wenn sie von Bezness gewußt hätte. Aber die Anzeichen standen bei der Konstellation nicht unbedingt auf Bezness. Ja, und manche trauen sich dann nicht und andere erst recht. Das weiß man heute nicht und deshalb ist das spekulativ
Wieso standen die Anzeichen nicht auf Bezness ?
Was hätten wir denn geraten, wenn sie hier geschrieben hätte,
sie möchte ihre marokkanische Urlaubsliebe (15 Jahre jünger) heiraten und nach Deutschland holen ?

Du hast recht, er hat zwar nach drei Jahren sicheren Aufenthalt, aber es ist für einen Deutschen viel leichter, seine ausländische Ehefrau zu holen, als für einen Migranten.
Oder vielleicht hatte er nach drei Jahren noch nicht genug Geld, für Frau und Kinder ?
Alles ist möglich.
Liebe Grüße
Anaba

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