syrische Mentalität verstehen

Austausch über gemachte Bezness-Erfahrungen in diesen Ländern

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Fierrabras
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syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Fierrabras » 07.04.2016, 12:31

Hallo allerseits,

habe gerade in der Ambulanz einen syrischen Mann ca. Mitte 30 gesehen. Diagnose ist noch unklar. Asylantrag ist anerkannt, ist seit 15 Jahren verheiratet (wobei er die Frau vor der Hochzeit ca. 5 Minuten gesehen habe, ist das realistisch?), Frau und Kinder sind im Libanon, sollen aber nachkommen können. Er klagte über schon in Syrien bestehende Eheprobleme und in D. soziale Isolation u. Langeweile, spricht aber gebrochen deutsch.
Zu mir war er sehr höflich, aber ich bin ja auch Mitte 40 und vermutlich eine Respektperson.
a b e r das Pflegepersonal berichtet, dass der "auf Brautschau" sei. Der habe im Wartebereich sämtliche jüngeren Patientinnen angegraben und auch die jüngeren Krankenschwestern nicht verschont, wobei er nicht distanzlos war (der Sicherheitsmann musste nicht geholt werden).
ich habe ihn für die Ergotherapie daraufhin in die Holzwerkstatt eingetragen, weil da fast nur Patienten sind (Patientinnen machen eher Seidenmalerei oder Töpfern).

jetzt blöde Frage: hat der mit seinem anerkannten Asylverfahren noch Bezness-Absichten? oder ist der einfach nur sexuell frustriert, weil die Ehefrau ja nun im Libanon ist und die Ehe wohl auch nie besonders glücklich war?

verwirrt, Fierrabras

Wathani
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Wathani » 07.04.2016, 13:55

Liebe Fierrabras

ich glaube es ist etwas von beidem - bzw. würde ich jetzt nicht sofort Bezness unterstellen, aber wenn die Frau so weit weg ist, steht der vielleicht unter Strom und da es für ihn ja kulturell durchaus ok ist, 2 oder mehr Frauen zu haben, denkt er sich wahrscheinlich nichts dabei, bei dem Versuch, eine weitere an Land zu ziehen...

Kann aber natürlich sein, dass er entsprechend gewieft ist und Du mit dem Bezness Verdacht recht hast. Dürfte ihm ja aber wohl nichts nützen, wenn er bekannter- und anerkanntermaßen verheiratet ist. Noch eine Frau kann er ja nach deutschem Recht nicht heiraten. Da müsste er die andere erstmal loswerden...

LG
Wathani
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coralia
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von coralia » 07.04.2016, 14:17

Ganz ehrlich Fierrabras, wie soll das denn bitte jemand von uns beurteilen? Wir kennen den Mann doch überhaupt nicht.

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leva
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von leva » 07.04.2016, 14:29

Der Nachzug der Familie scheint ein organisatorisches Problem zu sein.

Es gibt ueberall Maenner,die sich bei zeitlicher Trennung von der Ehefrau o gelebter Ehe/Beziehung versuchen,noch was anderes nebenher klar zu machen.

Fuer die psychische Einschaetzung bist du zustaendig,ob er evtl krank ist.

Fierrabras
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Fierrabras » 07.04.2016, 14:45

ob der psychisch krank ist? bzw was der genau hat? gute Frage...nach 30 Minuten, noch dazu bei Sprachbarriere, ist das schwer zu sagen, anders als in anderen Fächern kann man in der Psychiatrie oft korrekte Diagnosen erst im Verlauf stellen. der wird noch mehrmals kommen (oder auch nicht, psychiatrische Patienten sind notorisch unzuverlässig, es sei denn, sie sind zwangskrank...)

mich wunderte halt nur, dass seines Zeichens nach der Asylantrag in trockenen Tüchern ist, die Familie bald kommen soll und der dennoch so "baggerte". naja, oder der hat mich in bezug auf den Asylantrag belogen...

und kann es stimmen, dass er seine Frau 5 Minuten lang gesehen hat und dann war die Hochzeit? angeblich war sie 15 und er damals 22.

ich will halt meine Patientinnen vor Bezzies schützen. und nun schon wieder so eine Situation...
herrje, das ist eine Quelle beständigen Ärgers!!!

(und es ist sowieso ein Riesenproblem, wenn 2 schwer psychisch Kranke sich in der Psychiatrie kennenlernen, eine Beziehung beginnen und dann evtl. auch noch gemeinsame Kinder haben. wenn zB beide Eltern schizophren und drogenabhängig sind, ist die Katastrophe vorprogrammiert. manchmal entbinden diese Patientinnen in der Psychiatrie und das Jugendamt steht schon bereit, um das Kind sofort mitzunehmen bzw oft ist das Neugeborene entzügig und muss auf die Intensivstation...)

Wathani
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Wathani » 07.04.2016, 14:50

und kann es stimmen, dass er seine Frau 5 Minuten lang gesehen hat und dann war die Hochzeit? angeblich war sie 15 und er damals 22.
Das kann schon stimmen. Wenn die Familien das so arrangiert haben - üblich ist es aber nicht. Normalerweise sind die Ehen zwar arrangiert, aber während der Verlobungszeit trifft sich das Paar einige Male. Aber vielleicht war in der Hektik und im Chaos während des Kriegs keine Möglichkeit für eine lange Verlobungszeit...?

LG
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von leva » 07.04.2016, 14:56

MMn ist es doch fuer deine Situation unerheblich,wie/wann etc die beiden sich kennengelernt haben.

Das ist doch erst bei einer Anaylse/Therapie mit langem Vorlauf ein Thema.

Ich bin nur "Hobbypsychologin",du bist Psycharterin u kennst die Vorgaenge.

Wie ist das bei dir? Nach x Gespraechen musst du ihm sagen,ob du seinen Fall uebernimmst? ihn evtl an einen anderen verweisen mit Sprachkenntnissen u kulturellen Erfahrungen? Die gibt es doch bestimmt auch.
Evtl langweilt er sich nur,dann waere Arbeitsaufnahme,Ehrenamt,Hobbies evtl hilfreicher um etwas Befriedigendes zu tun.

Desert Dancer
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Desert Dancer » 08.04.2016, 12:03

Dass der Herr einen sexuellen Druck verspürt ist ja wahrscheinlich.

Und vielleicht gehört er auch zu denen, die denken alle Europäerinnen sind Schlampen und haben nur darauf gewartet von ihm angebaggert zu werden.

Wenn er sich weiter so benimmt, sollte ihm vielleicht mal jemand klar machen (am besten ein Mann), dass sein Verhalten unanständig ist!
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

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Fierrabras
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Fierrabras » 08.04.2016, 16:11

habe den Fall noch einmal im Team besprochen. wir wissen zwar noch nicht genau, was er nun als psychiatrische Krankheit hat, aber was auch immer es ist, er ist nicht so steuerungsunfähig, dass diese Anbaggerei krankheitsbedingt sein könnte.
(Enthemmung gibt es zB bei Frontalhirnschäden, dann können die Patienten nichts dafür).
wenn er weiter so baggert, werden wir ein deutliches Gespräch haben müssen (da ziehe ich mir auch am besten nen Arztkittel an, was ich sonst nicht mache...).

aber jetzt noch einmal blöde Frage: wenn der Asylantrag bewilligt ist, kann er dann dauerhaft hier bleiben? oder wird das noch einmal neu bewertet, wenn in Syrien Frieden herrschen sollte?
oder anders formuliert: baggert der aus Aufenthaltsgründen, weil noch immer keine dauerhafte AE besteht? oder aus sexuellem Notstand?
kennt Ihr Euch mit den Feinheiten der Asylgesetzgebung aus?

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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von leva » 08.04.2016, 16:35

Ergibt sich ID u status nicht aus seinen Patientendaten/KV? Ihr muesst das doch auch abrechnen mit der KV oder stehe ich auf dem Schlauch?

Seine staendige Anbaggerei finde ich nicht gut,gibt es ei euch keine Hausregeln um kranke Patienten/innen davor zu schuetzen?
Wenn du da was zu sagen hast,dann erklaere doch mal die Hausregeln/Schutzzone fuer Kranke/angeschlagene Menschen.

leva
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von leva » 08.04.2016, 16:51

Ich habe dir mal Arbeit abgenommen.Guckst du hier:

http://www.bamf.de/DE/Migration/AsylFlu ... -node.html


Rechtsfolgen der Entscheidung
Erteilung und Verlängerung des Aufenthaltstitels

Einem Antragsteller, der als Asylberechtigter anerkannt worden ist, wird von der Ausländerbehörde eine Aufenthaltserlaubnis mit dreijähriger Gültigkeit ausgestellt; gleiches gilt, wenn ihm die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt worden ist. Nach den drei Jahren wird eine unbefristete Niederlassungserlaubnis erteilt, wenn das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge der Ausländerbehörde mitgeteilt hat, dass die Asylberechtigung bzw. die Flüchtlingsfeststellung nicht zu widerrufen oder zurückzunehmen ist. Ein Widerruf oder eine Rücknahme der positiven Entscheidung kann auch später noch erfolgen, wenn die Voraussetzungen hierfür vorliegen; die Entscheidung darüber liegt (sofern keine schwerwiegenden strafrechtlich relevanten Gründe vorliegen) im Ermessen des Bundesamtes.

Wer als subsidiär Schutzberechtigter anerkannt wird, erhält von der Ausländerbehörde eine Aufenthaltserlaubnis mit einjähriger Gültigkeit, die für jeweils zwei Jahre verlängert wird. Nach sieben Jahren kann eine unbefristete Niederlassungserlaubnis erteilt werden, sofern weitere Voraussetzungen (wie z. B. die Sicherung des Lebensunterhalts und ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache) erfüllt sind. Eine vorherige Prüfung durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, ob der subsidiäre Schutz zu widerrufen oder zurückzunehmen ist, muss nicht generell erfolgen, ist aber bei Vorliegen entsprechender Anhaltspunkte möglich.

Ist ein Abschiebungsverbot festgestellt, darf keine Abschiebung in den Staat erfolgen, für den dieses Abschiebungsverbot gilt. Dem betroffenen Ausländer soll von der Ausländerbehörde eine Aufenthaltserlaubnis erteilt werden, es sei denn, ihm ist die Ausreise in einen anderen Staat möglich und zumutbar, er ist seinen Mitwirkungspflichten hierbei nicht in der erforderlichen Weise nachgekommen oder es liegen Ausschlussgründe (von ihm begangene Verbrechen gegen den Frieden, Kriegsverbrechen oder Handlungen gegen die Ziele und Grundsätze der Vereinten Nationen) vor. Die Aufenthaltserlaubnis wird für mindestens ein Jahr erteilt und kann wiederholt verlängert werden. Für die Erteilung der Niederlassungserlaubnis gilt das Gleiche wie bei subsidiär Schutzberechtigten (siehe oben).

Fierrabras
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Fierrabras » 08.04.2016, 18:03

aber hat nicht Mutti vor einiger Zeit herumgetönt, dass die syrischen Flüchtlinge wieder nach Syrien zurück sollten, sobald dort Frieden herrscht und dann mitnehmen sollten, was sie bei uns gelernt haben für den Wiederaufbau??? oder habe ich das falsch verstanden?

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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Fierrabras » 08.04.2016, 18:08

tschuljung, hatte zu früh auf Senden gedrückt.
in meiner Naivität hatte ich Mutti so verstanden, dass -auch wenn ein Asylantrag anerkannt wurde bei den Syrern- bei Frieden in Syrien noch einmal neu bewertet wird, ob noch ein Asylgrund vorliegt und auch anerkannte Asylbewerber wieder zurück geschickt werden sollten.
aber wenn es nach 3 Jahren eine unbefristete AE gibt...dann können wir ja nur hoffen, dass binnen 3 Jahren dort Frieden einkehrt, oder?

leva
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von leva » 08.04.2016, 18:45

Woher weisst du eigentlich,dass er Syrer ist? Der kann doch sonstwas erzaehlen......

Ich hoffe auch,dass ihr eure anderen Patient/innen jetzt vor Belaestigungen schuetzen werdet.
Das geht mir nicht aus dem Kopf u du nimmst keine Stellung dazu.

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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Nefertari1998 » 08.04.2016, 19:05

Das Verhalten passt eher zu Arabern aus Tourismusgebieten, wie Tunesien, Marokko, Ägypten.
Ich sehe es so wie Desert Dancer:
Man glaubt, das hier alle Frauen locker drauf sind, leicht zu haben.
Da wird das Anbaggeern halt probiert.

Dieser Mann muss dringend in die Schranken gewiesen werden.
Ich würde ihn damit konfrontieren, dass sein Verhalten inakzeptabel und "haram" ist.

Nefertari

Lizzie
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Lizzie » 08.04.2016, 22:06

Wißt ihr woher der kommt? Aus einer größeren Stadt oder vom Land?
Das macht schon einigen Unterschied in der Denke dann auf dem Land gibt es noch mehr Verbote als in der Stadt.
Aber leider ist es so, dass gerade dort wo Sex vor der Ehe verboten ist und Unverheiratete nicht miteinander allein in einem Raum sein dürfen usw. die Typen nichts anderes in den Köpfen haben als nur das Eine.
Seid mal nicht zu freundlich zu dem Kerl und lächelt ihn nicht an. Er interpretiert das unter Garantie falsch. Bei Anfassen sofort auf die Finger hauen und anschreien.
Verheiratet zu sein hindert doch dort keinen andere Frauen anzubaggern wenn das Eheweib weit ist. Wäre sie hier, wäre er etwas vorsichtiger.Diese Frauen können ganz schön rabiat werden.
Eins habe ich jedenfalls in langen Jahren gelernt: Diese Männer sind die Sklaven ihrer Emotionen, können und wollen sich in keinster Weise beherrschen und glauben sie können sich alles erlauben denn sie sind Gottes Antwort auf die Gebete der Frauen
Dem solltete ihr mal schleunigst seine Grenzen zeigen und zwar gründlich bevor die Sache aus dem Ruder läuft.
Am besten wäre es wenn ein Mann einmal Klartext mit ihm redet, eine Frau wird er nicht ernst nehmen.
er muß lernen:
nein, ein freundliches Lächeln ist keine Aufforderung zum Sex
wenn eine Frau "Nein" sagt, dann meint sie auch nein und das hat er zu akzeptieren
Frauen sind hier gleichberechtigt und er hat auch das zu akzeptieren
nein, sie ist keine unanständige Frau weil sie einen kurzen Rock trägt und es erlaubt ihm nicht sie anzubaggern
Zischen, Pfeifen, mit der Zunge schnalzen,oder die Augenbrauen auf eine bestimmte Art hochzuziehen soll er gefälligst lassen, das ist respektlos.
Zeigt ihm nachdrücklich wo's langgeht und zwar lieber heute als morgen.

LIZZIE

Zwoelfe
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Zwoelfe » 09.04.2016, 08:19

Liebe Fierrabas , dieser Aufenthalt bei Euch kann auch eine schlichte "Abwehrmaßnahme" zu eventueller Abschiebung sein . Wenn er eine der beliebten Diagnosen wie "posttraumatische Belastungsstörung" ergattern kann , hat das unter Umständen einen Haufen Vorteile für diesen Mann . Ein Vorteil wäre , dass er aufgrund der Diagnose weder arbeiten noch Integrationskurse besuchen müßte und eventuell erhöhtes Sozialgeld bekommen könnte und eine Abschiebung erschwert bis unmöglich macht - wie gesagt : könnte!

Es ist eine Sache , ein "Abschiebungsgesetz" zu haben und eine andere , dieses anzuwenden . Von Bundesland zu Bundesland werden Abschiebungen verschieden gehandhabt und noch ist Berlin eines der Bundesländer , die so gut wie gar nicht abschieben . Zur Zeit aber werden die Asylgesetze so schnell umgeändert , das bei nicht wenigen Syrern und auch anderen Menschen mittlerweile der "Arsch auf Grundeis" geht , dass es sie auch treffen könnte , diese Ausweisung . Bei "meinem" Heim ist der Unruhepegel bezüglich bleiben oder ausgewiesen werden erheblich gestiegen - gnz besonders bei den Syrern .

Bezüglich dieses nicht Sehens oder Kennenlernen der syrischen Ehefrau kann ich nur sagen , dass mir dieses Verhalten von einigen muslimischen Familien bekannt ist . Die Braut und die Brautfamilie gelten dann als besonders ehrbar und fromm , wenn die Braut auf ihr "Recht" verzichtet , den zukünftigen Ehemann zu sehen oder sprechen . Schließlich haben die Eltern ausgewählt , das Ziel ist , eine islamische Familie zu gründen ist . Daher ist es "unwichtig" wie er aussieht oder sonst so ist .

Und das bringt mich zu dem anwesenden Dolmetscher : Hat er übersetzt , was gesagt wurde ... hat er übersetzt , was er verstanden zu haben glaubt ... ist er ein staatlich vereidigter Dolmetscher oder "nur" irgendwer , der zufällig ein paar Worte in dessen Sprache kann . "Der Staat" möchte nun eine Qualifizierungsmaßnahme für Dolmetscher , um die "Qualität der Übersetzungen " sicher zu stellen , da ihm diese "Übersetzungsprobleme" sehr wohl bekannt sind - inklusive , dass Dolmetscher von irgend welchen Organisation auch oft Dinge sagen , die von "Aktivisten" vorgegeben werden .

Du hast mal eine ähnliche Frage bezüglich von Flüchtlingsfrauen und Dolmetschern gestellt . Es ist beinahe schon egal , ob ein Mann - ist noch schwieriger - oder eine Frau dolmetschen . Tatsaches ist , dass dann vor Dritten "Familienprobleme" besprochen werden , gar eine Vergewaltigung und da werden viele erst mal sonst was erzählen .Ein deutscher Arzt hat grade 1000 Jesidinnen nach Berlin? geholt und "erstaunliche" Dinge erfahren . allerdings spricht dieser Mann die Mundarten dieser Frauen und hat lange dort gelebt und genießt damit deren Vertrauen .

Und die sexuelle Übergriffigkeit ? Wenn sie nicht krankhaft ist , entspricht sie einem Verhaltensmuster , dass ich von vielen Männer , genau so wie von Frauen oder ganzen Familien aus diesen sehr fremden und zumeist muslimischer Kultur kenne - das mich unglaublich genervt hat und dessen wahren Ursprung ich mir bis heute nicht erklären kann . Ich hatte schon vor Jahrzehnten das Vergnügen , mit Menschen diesere Kulturen zu leben und zu arbeiten .

Bei übergriffigen Männer wurde natürlich erklärt , das und warum das ein unangebrachtes Verhalten ist - kaum ausgesprochen , machten sie sich an das nächste Opfer ran . Dabei vermeinten wir doch , das Licht der Erleuchtung in deren Augen gesehen zu haben . Ob sie der Meinung waren , dass dieser Vortrag nur bei verschleierten Frauen zur Geltung kommen soll oder was der eigentliche Grund war , immer wieder "das Verbotene" zu tun , entzieht sich meiner Kenntnis .

Eine kurdische Azubine wurde mal am ersten Arbeitstag vom Vater in die Einrichtung gebracht - is`ja süüüß , nicht war ? Der Vater ginng wegen seiner Tochter mit in jedes Zimmer und verletzte somit die Privatsphäre des Kranken . Egal , wie wir ihm versuchten , das klar zu machen ... er hörte ernsthaft zu , nickte verstehend und ging mit ins nächste Zimmer ... Die Azubine rief am nächsten Tag an und sagte , dass sie sich ihren Berufswunsch noch mal überlegen müßte ...

Ein anderes Beispiel sah in bei meinem letzten Besuch im KH . Während ich im Aufenthaltsraum der Station auf die Oberärztin wartete , konnte ich eine muslimische Familie beobachten , die sich auffällig verhielt . Immer wieder drangen sie in das Zimmer einer Angehörigen ein , die frisch operiert war und noch keinen Besuch haben sollte. Das konnte/wollte die Familie nicht akzeptieren und umkreiste das Stations/Schwesternzimmer . um zu sehen , ob auffiel , dass schon wieder ein Familienmitglied sich klammheimlich ins Zimmer aufmachte . Die Schwestern sausten also den ganzen Nachmittag immer wieder ins Zimmer , um Teile der Familie dort raus zu holen , die fröhlich am Bett picknickten und der Kranken bestimmt etwas abgeben wollten . Mit Worten war nichts zu wollen , also wurde die schwerkranke Bettnachbarin gefragt , ob sie woanders hin wolle - ja! - und das Zimmer wurde abgeschlossen und die Schwestern gingen einer engmaschigen Kontrolle nach . Die Familie schäumte ...

Das habe ich oft genug beobachtet bei diesem - nicht dem allerkleinsten - Personenkreis : Worte nutzen gar nichts , entweder man hat ein Machtmittel an der Hand oder "unsere" Regeln werden stillschweigend übergangen .

Natürlich kenne ich den Patienten nicht und vielleicht habe ich ihm mit jedem meiner Worte unrecht getan - doch "man" sollte diese Dinge bei der Entscheidungsfindung im Hinterkopf haben .

Zwoelfe
Love all , trust a few and do wrong to none ...

... ich hab`mal gehört , der ist von Shakespeare - oder isses der Glückskeksspruch vom Chinamann nebenan ?

Fierrabras
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Fierrabras » 09.04.2016, 12:41

Patientinnen schützen.... gute Frage, schwierig zu beantworten.
habe gerade Wochenendbereitschaftsdienst in der Klinik. da war ein junger schizophrener Mann, türkisch-stämmig, der das weibliche Personal und Patientinnen bedrohte und beleidigte. bei dem kommt das aber vermutlich größtenteils durch die Krankheit. den haben wir jetzt mit Gurten ans Bett fesseln müssen, ich habe ihm ein Neuroleptikum gegen seinen Willen gespritzt, weil er von "den Fotzen keine Tabletten annehmen wollte". nun sitzt ein Pfleger neben seinem Bett (man darf fixierte Patienten nicht allein lassen), so langsam kommt Pat. wieder runter. und vielleicht hilft ja das Neuroleptikum oder vielleicht lernt er auch etwas über Sanktionen bei Fehlverhalten gegenüber den F...n.

der junge Mann vorgestern aus der Ambulanz...ob dessen Angaben stimmen, können wir nicht feststellen. er spricht englisch, so gar ganz gut, so geht die Verständigung. bei dem ist das Fehlverhalten offensichtlich nicht krankheitsbedingt. wenn der noch einmal kommt (viele Flüchtlinge sind notorisch unzuverlässig bzw. kommen zu einem Termin und dann nie wieder) und das wieder passiert, dann werden wir uns weigern, ihn weiter zu behandeln bzw. es wird ein hartes Gespräch geben, welches vermutlich ein Kollege halten wird, ggf kriegt er sogar Hausverbot.

tja, und sonst....viele psychisch kranke Frauen sind Bezzi-Opfer, sie schützen, wenn sie nicht stationär im Krankenhaus behandelt werden, ist ungeheuer schwierig...

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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von leva » 09.04.2016, 19:25

Patientinnen schützen.... gute Frage, schwierig zu beantworten.
Mir ging es in meinem Posting um die Frauen im Wartezimmer/Station und natuerlich auch um Personal.

Wer verbal sich fehlverhaelt muss auch von eurer Seite eine Aufforderung zur Unterlassung erfahren.Das ist jetzt wohl von euch so ueberdacht,Hoffe ihr setzt es in die Tat um.

Und da sind mMn kulturelle Unterschiede nicht ausschlaggebend,sondern ihr muesst euer Hausrecht/Hausregeln darlegen.

Das waere doch auch in jedem anderen Land der Welt so.

Moppel
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Re: syrische Mentalität verstehen

Beitrag von Moppel » 09.04.2016, 21:10

Fierrabras hat geschrieben:Patientinnen schützen.... gute Frage, schwierig zu beantworten.
...
Ist recht einfach zu beantworten.
Die Maßnahme ist den Kerl rauszuschmeißen.
Gruß

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