Zur Geschichte 387

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Cimmone
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Re: Zur Geschichte 387

Beitrag von Cimmone » 26.10.2021, 18:12

Karl, wenn Du etwas aus Zeitungen hier herein schreibst oder aus Büchern, musst immer die Quelle angeben. Sonst ist es ein Plagiat.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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KarlG
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Re: Zur Geschichte 387

Beitrag von KarlG » 23.02.2022, 09:32

Prostitution in Kenia - Ukahaba nchini Kenya

Denn so sind die Menschen. Eine gemeinsame Furcht führt sie leichter zusammen als eine gemeinsame Liebe (Hans Fallada)

Kenia gehört zu einem der weitesten entwickelten Ländern in Ostafrika. Es herrscht eine kleine Oberschicht, welche die Mehrheit des Kapitals besitzt. 50 Prozent der Bevölkerung lebt in Armut. Wo diese Armut zu finden ist, überall. Die Mittelschicht ist klein und spielt nur eine geringe Rolle. Da bleibt nicht viel Spielraum.

Ay bora nifee bora nifeeee
huenda nitagomboka pengine
Labda nitagomboka
Ay bora nifeee

Ay besser nifee bora nifeeee vielleicht werde ich wahrscheinlich wahrscheinlich

Er bietet seinen Körper den Touristinnen an, sie den ihren den Touristen. Die beiden sind ein Paar. Auch das gibt es. Jeder nach seinen Vorstellungen. Was wichtig ist, ist das Geld. Sie betreiben das Geschäft mit der Liebe. Sie stammt aus einem Armenviertel in Kenias Hauptstadt Nairobi. Er hat sein Dorf tief im Westen des Landes verlassen. Das Geld der Weißen hat die beiden nach Mombasa gelockt. Dort offerieren sie ihre Jugend und ihre schlanken, athletischen Körper. Er den Touristinnen, sie den Touristen. So ist das Geschäft: die Weißen hoffen auf Liebe und Sex. Die Schwarzen zählen auf das Geld.
Zehntausende Touristen aus Europa zieht es an Kenias Strände. Auf sie warten Tausende Beach Boys und Beach Girls. Sie verkaufen Bootstouren, bunte Tücher oder Schnitzereien, alles wird zu Geld gemacht. . In den Bars sind sie als DJs, Musiker oder Tänzer unterwegs. Ihre wahren Adressaten sind oft ältere Frauen und Männer, manche weit über 70. Sie stammen meist aus Deutschland, Österreich, Großbritannien oder Italien. Den Männern bieten sich Gespielinnen an, die ihre Enkelinnen sein könnten, und es macht ihnen nichts aus.. Die einsamen Frauen zu Hause werden hier Königinnen. „Sugarmama“ oder „Hotcake“ nennen sie die Einheimischen. Das ist schön, alles kann man hier mit Geld kaufen, auch die Illusion geliebt zu werden.
Viele Touristinnen, aber auch Touristen, treffen sich jahrelang mit demselben Mann oder Frau und halten ihren Begleiter oder Begleiterin für einen treuen Liebhaber, bis sie irgendwann rausfinden, dass er oder sie auch andere Kunden bedient. Oder dass die angebliche Schwester eigentlich die Ehefrau ist oder auch umgekehrt. Alles ist möglich, nichts unmöglich, alles kann, nichts muss sein.


Ehhh_ooh
mwili umejaa vidonda donda
kisa kupenda aaah
Naitwa bwege nahisi kwa kuhonga honga
Sabuni chooni
namaliza mimi kwani jamani

Ehhh_ooh der Körper ist voller Wunden Wunden verursachen Liebe aaah


Warum ist die Produktion in Kenia so weit verbreitet? Ich würde meinen, dass es, zu einem großen Teil, von der ausweglosen Situation ist, die wir hier vorfinden. Den jungen Menschen fehlt es an einer Perspektive, die wird ihnen nicht gegeben. Der Kampf um das tägliche Überleben ist hart, unmenschlich! Die Armut ist groß, der Hunger auch. Die Aussicht auf eine regelmäßige Arbeit ist nicht gegeben, da bleibt nicht viel übrig. Die Wahlmöglichkeiten sind nicht groß. Die Jungen können versuchen, wie schon erwähnt, irgendeine Kleinigkeit zu verkaufen, etwas sich aneignen, was nicht ihm gehört, dass ist anstrengend und die meisten Weißen sind nicht interessiert, die sehen nur die glänzenden Körper in der Sonne. Wenn sie ihre Körper verkaufen, bekommen sie viel mehr Geld. Das ist natürlich ein Trugschluss, denn dieses Geschäft funktioniert nur für kurze Zeit. Wenn die Jugend vorbei ist, dann ist auch das Leben vorbei.


Kama Mwajumaa
nimempa simu cha ajabu kani block
Salimaaaa
hataki mapenzi anataka pochi
Magumu Avelinaaa
baada ya kumpa gari eti hanitaki
Nguvu sinaa eeh
Wololoo loooo
Ay bora nifeee
Huenda nitagomboka pengine

Wenn ich ihm am Freitag einen seltsamen Anrufblock gegeben habe Salimaaaa er will keine Liebe er will eine Brieftasche Hard Avelinaaa nachdem er ihm ein Auto gegeben hat will er keine Macht Ich habe kein eeh Wololoo loooo Ay besser nifeee Vielleicht werde ich brechen


Armut ist kein Naturereigniss, Armut wird gemacht. Teilweise wird Armut erwünscht! Jetzt könnte man fragen, wer wünscht sich Armut? Was für Idioten sind das? Diese "Idioten" kennen wir alle, dass sind die Inhaber großer Firmen. Warum? Sie wollen die Löhne niedrig halten. Die Produkte werden teurer verkauft, dass rechnet sich in einer hohen Rendite. Die Reichen werden reicher, die Arbeiter ärmer.


Ay bora nifeee
Huenda nitagomboka pengine
Kwani nasubiri nini duniani
nasubiri nini

Ay better nifeee Ich bin vielleicht verwirrt, weil ich auf die Welt warte und worauf ich warte


Das ganze Problem könnte gelöst werden, wenn es die Regierungen wollten. Ein Beispiel : Eine Kleiderfirma erzeugt in Bangladesch. Der Lohn ist sehr gering, deshalb können die Produkte in Europa billig verkauft werden, was den Konsumenten freut, den Arbeiterinnen in Bangladesch allerdings nicht. Was noch hinzukommt, keine dieser Firmen zählt Steuern! Das ist eine Gesetzeslücke die gnadenlos ausgenützt wird. Die Arbeiter sind die Verlierer. Die Regierungen könnten da Abhilfe schaffen, genau das tun sie nicht, und so dreht sich die Spirale weiter.
Arme Menschen bräuchten nicht arm sein, wenn die Reichen nicht zu viel hätten. Man gibt lieber seine Frau weg, als etwas Geld.


Kwani nasubiri nini duniani
nasubiri nini
Niliempendaga mwenzangu
akaumiza roho yangu tu
Kaniwazisha niwe padri
nihudumie kanisa tu

Worauf warte ich in der Welt und worauf warte ich?Ich habe meinen Partner geliebt und nur meine Seele verletzt.


Und jetzt kommen ich zurück zur Prostitution. Die Prostitution ist ein gutes Geschäft. Nicht für den oder die, die sie ausführen. Tausende Urlauber kommen ins Land, sind kaum an der Kultur, Natur interessiert, sie interessiert nur billiger Sex. Alle sehen hin, sehen es, keiner sagt etwas, denn Geld stinkt nicht. Die Sittenwächter am Strand, sahen genau so, wie alle anderen ab. Jeder weiß natürlich, wenn es keine Prostitution gibt, gibt es wenige Touristen und somit auch weniger Geschäft. So gesehen sind die Prostituierten ein Wirtschaftsmotor. Ganze Städte leben von den Prostituierten. Was noch schlimm ist ist, dass sich kaum wer um die Prostituierten kümmert.


nikaogopa mapenzi tu
Tena usinywe na sumu ukautoa uhai (ya nini)
Usijemlaumu alokuacha zamani (zamani)
Ukikata na roho utajibu nini siku ya kiama
Kama Diana
nimempa simu cha ajabu kani block
Ayeee Peninaaaa
hataki mapenzi anataka pochi
Mama Ivanaa
baada ya kumpa gari eti hanitaki
Nguvu sina

Ich hatte einfach Angst vor der Liebe.
Und trinke nicht mit Gift und gib das Leben hin (was)
Beschuldige nicht das, was du in der Vergangenheit (früher) hinterlassen hast
Wenn du mit dem Geist schneidest, was du am Tag der Auferstehung antworten wirst
Wie Diana
Ich gab ihm eine seltsame Telefonsperre
Ayeee Peninaaaaa
Sie will keine Liebe, sie will Geldbörsen
Mutter Ivanaa
nachdem Sie dem Auto einen Syp gegeben haben
Strom, den ich nicht habe


Hier noch ein kleiner, aber bedeutender Hinweis, Prostitution in Kenia, Wikipedia.
"Prostitution in Kenya is widespread. The legal situation is complex. Although prostitution is not criminalised by Federal law, municipal by-laws may prohibit it. (Nairobi banned all sex work in December 2017). It is illegal to profit from the prostitution of others, and to aid, abet, compel or incite prostitution. (Sections 153 and 154 of the Penal Code). UNAIDS estimate there to be 133,675 prostitutes in the country."
Was ich nicht weiß ist, ob die 15.000 Kinder die, teilweise von ihren Eltern, vermietet werden, hier mitgezählt wurden.
Was sagt uns das? Die Sexindustrie ist das größte, gewinnbringende Unternehmen in Kenia. Ich denke, dass es keine Firma in Kenia gibt, die mehr Menschen beschäftigt wie die Sexindustrie, und, es wird auch kein Unternehmen geben, was soviel einbringt.


Japokuwa hujaniwish hii hii
kwenye birthday yangu
ila usikose mazishi
kwenye Msiba wangu
Japokuwa huja ni wish hii hii
kwenye birthday yangu
ila usikose mazishi
Siku ya msiba wangu

Obwohl Sie mir dies nicht an meinem Geburtstag gewünscht haben, aber die Beerdigung an meiner Tragödie nicht verpassen. Obwohl Sie hierher kommen, ist dieser Wunsch an meinem Geburtstag, aber die Beerdigung an dem Tag meiner Tragödie nicht zu verpassen

KarlG
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Re: Zur Geschichte 387

Beitrag von KarlG » 07.06.2022, 11:30

Liebe in Kenia

Schön langsam muss ich doch zu einem Ende kommen. Jetzt habe ich ca. 800 Seiten über meine Abenteuer in Kenia geschrieben, dass war nicht immer einfach, manchmal habe ich mich richtig durchkämpfen müssen.
Über die Liebe in Kenia habe ich schon einiges geschrieben, wiederholen möchte ich mich nicht, dass ist einfach unnötig und auch langweilig.
"Liebe", dass ist das was den meisten Menschen interessiert. Es gibt, so wie überall, positive und leider auch negative Meldungen. Nicht alle haben das Glück, die oder den Richtigen zu finden. Es ist nicht einfach in Kenia,  dass muss ich gleich zu Beginn schreiben, dass kein falscher Eindruck entsteht.
Eine neue Beziehung einzugehen ist eine aufregende Erfahrung, und die Art und Weise, wie wir in einer globalen Gesellschaft Liebe zeigen und geben, ändert sich ständig.  Diese Realität gilt auch für Kenia, insbesondere aufgrund sich ändernder sozialer Normen in Bezug auf Beziehungen und Ehe. Die moderne Liebe in Kenia sieht heute ganz anders aus als früher. Um zu veranschaulichen, wie sehr sich Beziehungen und Liebe in Kenia im Laufe der Zeit verändert haben, ist es hilfreich, einen Blick auf die Zahlen zu werfen.
Untersuchungen legen nahe, dass das „Verknallen“ in jemanden oder das Erleben vorübergehender und intensiver Gefühle der Anziehung normalerweise nur bis zu vier Monate anhält.  Wenn Gefühle über diesen Punkt hinaus verweilen, ist es wahrscheinlich, dass sie sich in Liebe entwickeln.
Menschen in Kenia tendieren dazu, sich zu Partnern hingezogen zu fühlen, die ähnliche Hintergründe und Eigenschaften haben.  Im Gegensatz zu der Realität, die durch arrangierte Ehen der Vergangenheit geschaffen wurde, schätzen viele junge Kenianer, die ernsthafte Beziehungen suchen, Personen, mit denen sie sich identifizieren können.
Das Durchschnittsalter für Frauen in Kenia, die ihre erste Ehe eingehen, beträgt jetzt 19,7 Jahre;  In den vergangenen Jahrzehnten war es üblich, dass junge Frauen, die gerade die Pubertät beendet hatten, ältere Männer heirateten.
Ebenso beträgt das Durchschnittsalter für Männer in Kenia, die ihre erste Ehe eingehen, jetzt 25 Jahre.

Wir wollen vielleicht mit eher positiven Rückmeldungen. Wir wollen mit einem Schweizer beginnen.
Für die Arbeit bei einer Non-Profit-Organisation machte sich ein Schweizer 2017 auf nach Kenia. Er war sich sicher, dass er in spätestens neun Monaten wieder zu Hause sein würde. Doch dann kam alles anders. "Ich habe mich verliebt". Die Entscheidung zu bleiben, fiel ihm nicht schwer. Seit bald drei Jahren lebt dieser Schweizer mit seiner Frau Evaline (44) und zwei Kindern in Kenia. Damit der Schweier seine grosse Liebe heiraten konnte, musste er allerdings einige Hürden überwinden. "Kenia ist anders", verrät er schmunzelnd. Er musste für seine Frau bezahlen. Fünf Kühe an ihren Vater und einige Geldgeschenke an den Rest der Familie, dass war ihm Evaline wert.
Das war eine Hochzeit die offenbar traditionell war. Das ist in Kenia möglich. Traditionell bedeutet, dass der Bürgermeister, ein Pastor, einige Familienmitglieder anwesend sind. Aber eins nach dem anderen. Die typischen Heiratsbräuche und -rituale des Stammes der Braut oder Bräutigam muss man kennen. Dieses Wissen kann bei Ehen wichtig werden. Stellen Sie sicher, dass Sie dieses Thema mit allen Seiten der Familie ansprechen, damit jeder mitreden kann, was für ihn wichtig ist. Die meisten Gemeinschaften haben mindestens zwei oder drei Treffen. Zunächst werden die Eltern der Braut von dem Mann in Begleitung seines Vaters und seiner Onkel besucht, damit er sein Interesse an der zukünftigen Braut bekunden kann. Bei einem ausländischen Werber ist das schwierig, da muss man schon selbst und alleine ajtiv werden. Die zweite ist normalerweise eine Mitgiftverhandlung. Bei einem Abschlusstreffen wird oft die Mitgift bezahlt oder die Hochzeitspläne besprochen. Alle Verhandlungen werden normalerweise von den Vätern und Onkeln geführt. Der Bräutigam sitzt ruhig und darf selten sprechen. Währenddessen kochen, servieren und warten die Frauen – und reden auch nicht, wenn man sie anspricht. Die Braut bleibt verborgen, bis sie von den Ältesten gerufen wird, um zu bestätigen, dass der Bräutigam "der Richtige" ist. Aber aufgrund der Kosten für diese Feste ziehen es die meisten Eltern jetzt vor, all diese verschiedenen Besuche in einer einzigen Zeremonie zu verschmelzen. Das ist das offizielle Verfahren für Kenianer. Bei uns Ausländern verhält es sich erwa auch so. Hier wird mit dem Brautvater verhandelt, ganz einfach.
Noch einige Worte zur Familie in Kenia.
Das Familiensystem in Kenia ist hauptsächlich patriarchalisch und patrilokal.  Dieses System wird durch die Notwendigkeit betont, dass der Bräutigam oder seine Familie der Familie der Braut vor der Heirat eine Mitgift zahlen müssen.  Die Zahlung der Mitgift erfolgt in der Regel in Form von Geld oder Sachleistungen (Vieh) und kann einige Tage vor der Eheschließung oder über einen längeren Zeitraum von der Geburt bis Jahre nach der Eheschließung erfolgen.  Die Mitgift dient dazu, Gerechtigkeit und Legalität in den Augen der beteiligten Familien zu erfüllen.  Mit dem Scheitern von Ehen in der modernen Gesellschaft wird diese Tradition als ein Faktor angesehen, der die Gesellschaft mit den starken moralischen Standards früherer Tage verbindet, weil die Frau sich für ihren Ehemann wertvoll fühlt und daher der Ehe treu bleiben kann.
Auf der anderen Seite sehen moderne, gebildete und urbanistische Kenianer, die leidenschaftlich an eine Ehe auf der Grundlage der Liebe glauben, diese Tradition umgekehrt und argumentieren, dass sie die Ehe auf rein wirtschaftlichen Faktoren aufbaut, weil die Motivation der Frau, der Ehe treu zu bleiben, basiert  aus Angst, dass ihre Eltern die Mitgift an die Familie ihres Mannes zurückgeben müssten, falls ihre Ehe scheitern sollte.  Das Argument fährt fort, die Aufmerksamkeit auf den erniedrigenden Status zu lenken, dem die Frau ausgesetzt ist, da sie als Ware betrachtet wird, die gekauft und verkauft werden kann (Kilbride 1994).  Da Frauen dieser Situation unterliegen, werden Männer bevorzugt, um Eigentum, Einkommen und Arbeit zu kontrollieren.  Darüber hinaus verstößt die Mitgift gegen die Rechte der Frau, da sie in Fällen, in denen Eltern darauf aus sind, die Mitgift für die Verheiratung ihrer Töchter zu kassieren, zu frühen Eheschließungen anregt.  Vor diesem Hintergrund erodiert die Tradition der Mitgift langsam.
Das nur als Hintergrundinformation.
Hier ein negativer Bericht.
Shela ist der Ort, an dem sich die meisten Touristen aufhalten, da es auch viele schöne Hotels und den Strand gibt. Die die Altstadt ist klein, so war es leicht, die Einheimischen zu erkennen, die sich auf den Straßen aufhielten.  Gegen Ende ihres einwöchigen Aufenthalts bemerkte sie ein neues Gesicht auf den Straßen.  Sie sah diesem verträumten kenianischen Jungen in die Augen, und sobald er lächelte, war sie völlig dahingeschmolzen.
In derselben Nacht, als sie in einer beliebten schwimmenden Bar hing, traf sie den Mann erneut. Nachdem sie sich wieder in die Augen geschaut hatten, beschlossen sie schließlich, sich zu unterhalten.
Wie ein wahrer Charmeur wusste er all die richtigen Dinge zu sagen.  Ob es "Ich bin ein armer Mann, aber ich bin reich in meinem Herzen“ oder "Du bist die einzige Person, die ich will und ich würde dich gerne heiraten“ hieß, sie war hingerissen.  Er sagte ihr sogar, dass er Jungfrau sei.  Seine glatten Worte und sein gutaussehendes Aussehen veranlassten sie, seine Mahlzeiten zu bezahlen, und kurz bevor sie ging, kaufte sie ein Telefon für ihn, damit sie in Kontakt bleiben konnten.
Der Abschied fiel ihr schwer. Während sie sich in den nächsten drei Wochen weiter unterhielten, sagte sie ihrer Mutter, dass sie bereit sei, ihn zu heiraten, und dass sie sich wirklich verliebt habe. Bis die Dinge eine abrupte Wendung nahmen.  Aus dem Nichts schickt der Typ ihr eine Nachricht, in der er sagt, dass sie nie wieder miteinander reden können, und verleumdet ihren Namen.  Obwohl das Herz gebrochen, schockiert und verwirrt war, fragte sie, woher das käme.  Er gab schließlich zu, dass er eine schwangere Frau in Spanien hatte.Trotz des Endes gab es eine Lektion in allem. 
Es ist nicht alles so wue es scheint.

Noch ein Wort zum Sextourismus.
Mit ihrer sechs Monate alten, schlafenden kleinen Tochter unter dem Arm erklärt die 17-jährige Alice, warum sie aus dem "Oberland“ nach Mombasa gezogen ist und wie sie sich den wachsenden Reihen junger Mädchen angeschlossen hat  den kommerziellen Sexhandel an der kenianischen Küste.
Sie wurde mit 16 schwanger und ihre Eltern warfen sie aus dem Haus und sie brach die Schule ab. Sie wollte ein neues Leben zu beginnen. Es gibt keine Jobs, und sie hatte kein Geld.  Sie musste Lebensmittel kaufen, um ihr Baby zu ernähren.  Von da an hat sie einfach weitergemacht.
Sie bedient idealerweise mzungus (weiße) männliche Touristen, aber ansonsten Einheimische. Sie sieht sich selbst nicht als Prostituierte, sie bezeichnet sich selbst als „Sheng“ (kenianischer Slang)-Wort aus Bangaisha, das "um Geschäfte werben“ bedeutet.
Laut einem Bericht des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) wächst der kommerzielle Sextourismus an der kenianischen Küste schnell und gewinnt zunehmend an Akzeptanz als gültige Möglichkeit, ein Einkommen zu erzielen, angespornt durch eine florierende Tourismusindustrie.  Nach Angaben des Kenyan Tourism Board besuchten im Jahr 2005 1,68 Millionen Touristen Kenia.
Doch egal wie schlecht die lokale Wirtschaft wird, ein Aspekt stirbt nie: die florierende Sextourismusindustrie.  In den vielen Cafés dieser Stadt sind jeden Tag ältere Ausländer, Männer und Frauen, begleitet von Einheimischen, von denen viele minderjährig zu sein scheinen.  Kinderprostitution wird hier toleriert, und niemand blinzelt, wenn er junge schwarze Frauen oder Mädchen sieht, die viel ältere weiße Männer begleiten. Auch junge Männer werden in das Geschäft gelockt. Eine Gruppe junger Männer mit nackten Oberkörpern, die wie auf einem Sklavenmarkt vor einem berühmten Hotel Schlange standen.  Die Idee ist, die Aufmerksamkeit alternder weißer Frauen zu erregen, die im Hotel übernachten, die bereit wären, die Männer im Austausch für Sex zu "sponsern“. Das wirft natürlich Fragen auf.
Leider betrachten einige lokale Führer diese Formen der sexuellen Ausbeutung als vorteilhaft für die Wirtschaft.  Vor nicht allzu langer Zeit forderte eine Senatorin ihre weiblichen Wähler auf, ihre Brüste zu entblößen, um den Tourismus anzukurbeln.  Die Senatorin forderte die Frauen auf, oben ohne zu gehen und nur ein Leso um die Hüften zu tragen.  Sie argumentierte, dass Ausländer früher in die Küstenregion Kenias kamen, um sich nackte afrikanische Brüste anzusehen. Sie glaubt offenbar, dass, wenn mehr Küstenfrauen nackt herumlaufen, ausländische Touristen in Scharen in Kenias Strandresorts kommen werden. Die Menschen vor Ort, die mit Armut zu kämpfen haben, sind auch in dem Glauben aufgewachsen, dass ihre Körper dazu da sind, benutzt zu werden.  Ihr verkümmertes Leben erlaubt ihnen nicht, sich einen Ort vorzustellen, an dem sie, nicht die Ausländer, das Sagen haben.  Sie wurden so lange ausgegrenzt und sexuell ausgebeutet, dass sie den Verkauf von Sex als normal ansehen.  Sie streben nicht danach, Ärztin oder Anwältin oder Modedesignerin zu werden, weil es in ihrer Gemeinde nur wenige Vorbilder gibt, die ihnen zeigen können, dass es andere produktivere und weniger selbstverunglimpfende Möglichkeiten gibt, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.  Jene Malindianer, die es schaffen, eine höhere Bildung zu erlangen, machen sich nicht die Mühe, zurückzukommen.

Hier in Kenia bekommt man alles, man muss nur anständig zahlen.


(Love Matters,
Blick,
Kenyanbuzz,
Travel Noire,
The Standard,
Elephant)

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Re: Zur Geschichte 387

Beitrag von Cimmone » 07.06.2022, 15:04

Lieber Karl,

sind die oben stammenden Texte von Dir?

Falls nicht, ist es nötig, eine Quellenangabe mittels Link zu setzen.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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