Zur Geschichte 293

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Candy
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Candy » 25.05.2014, 14:11

Zahra hat geschrieben:
Liebe Candy,
vielen Dank.
Genau deshalb gab ich meine Geschichte und Gefühle hier preis. Nicht, um mir sagen zu lassen, dass ich naiv sei, der Wahrheit nicht ins Gesicht schauen zu wollen oder ALLES überhaupt nicht richtig einordnen zu können.
Ich denke nicht, dass dir das jemand vorwirft.
Wenn ich versuche, mich in die Situation vieler aufs übelste gebessnezter Userinnen zu versetzen,
und dann deine Geschichte, die Sichtweise von dir dazu lese, muss ich schon sagen, dass es mir da auch bei einigen deiner Schilderungen sehr schwer fällt deine Empfindungen nachzuvollziehen.
Aber eben, ich sagte ja, Menschen empfinden die Schicksale und Schmerzgrenzen unterschiedlich...
Zahra hat geschrieben: Es geht auch nicht um Selbstschutz.
Es geht um Eigenverantwortung. Ich bin für alles selbst verantwortlich: wie ich mit allem umging, oder was ich mit mir machen ließ, oder ob ich blauäugig war. Vielleicht war ich ein weiteres "Opfer". Das kann gut sein.
Aber ich bin auch jetzt dafür verantwortlich, wie ich mich fühle. Lass ich den Kopf hängen, bedauere mich selbst, versinke in Bitterkeit über diesen schlechten Mann, fokusiere nur alles Negative?
Oder sag ich:
" Okay. Mag sein, dass mich A. ausgenutzt hat, mich über den Tisch gezogen hat, mich nach Strich und Faden angelogen hat, alles nur gespielt war. Trotzdem hatte ich wunderbare Monate mit ihm. Er gab mir das Gefühl, geliebt, bewundert, geachtet und verehrt zu werden. Das hat er in mir ausgelöst, egal ob es gespielt war oder echt. Für mich war es echt. Und darauf kommt es an. Wenn es wirklich alles gespielt war, dann Hut ab! Dann hat er sich sein Geld redlich verdient. Denn er machte mich glücklich, 14 Monate lang. Und dieses Glück trägt mich weiterhin. Ich weiß wieder, dass es möglich ist, dass es IN MIR ist."
Selbstschutz ist es auch, wenn man negative Geschehnisse in einer ganz besonderen Weise (verherrlicht) betrachtet, um den Schmerz darüber nicht zu lassen zu müssen. Trügerisch dabei ist allerdings, dass alle Gefühle sich irgendwann ihren Platz verschaffen.
Versteh mich bitte nicht falsch, aber ich erlebe genau dieses Bemühen um eine positive Sichtweise von schmerzenden Erlebnissen, auch von Enttäuschungen immer wieder bei meiner Arbeit mit Menschen in einem ganz anderen Bereich und Zusammenhang.

Ich wünsch dir Kraft und Glück, dass dich deine Sichtweise vor grössere Schmerzen schützt,
Liebe Grüsse
Candy
Candy@1001Geschichte.de



Wer alles glaubt hat aufgehört zu denken (v.R.J.-M.)

Zahra
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Zahra » 25.05.2014, 14:27

[quote="Anaba"][quote]

Für mich schließen sich schon wahre Liebe und finanzielle Interessen aus.

Ja, ich weiß, für uns Europäerinnen schließen sich Liebe und finanzielle Interessen aus. So sind wir aufgewachsen. Das ist auch für mich so.
Aber die Araber wachsen eben mit anderen Wertvorstellungen auf. Ich nehme das nicht persönlich, sondern schau es mir einfach neutral an. Die eine oder andere Sichtweise ist nicht "besser" oder "schlechter".
Das meinte ich in meiner Geschichte mit: Kann ich einen Wolf dafür hassen, dass er ein Wolf ist und Schafe reisst?
Ich kann einen Araber nicht dafür hassen, dass er Araber ist, mitsamt seinen völlig unterschiedlichen Denkweisen.
Ich kann mich von ihm abwenden, wenn es mir zuviel wird.


Wenn es dir hilft mit diesem Glauben an ihn besser durch den Trennungsschmerz zu kommen, dann ist jedes Mittel recht.
Auch sich die Beziehung ein bisschen schönzureden.

Ich glaube nicht AN IHN, sondern an mich! Ich nehme mir das Recht, die guten Erinnerungen an eine wunderbare Zeit zu behalten. Ich stelle trotzdem die ganze Beziehung und seine Motive in Frage. Wenn mir etwas hilft, durch diesen Trennungsschmerz zu kommen, dann bestimmt nicht mein Glaube an ihn. Da wäre schon eher mein Verstand, der alles in Frage stellt, die Hilfe. Ich kann natürlich über die altbewährte Schiene fahren, den Schmerz nicht zuzulassen, weil "er es nicht wert ist, dass ich leide."
Ich will raus aus diesem alten Muster. Diese "alten Energien" haben mir noch nie geholfen, mein Herz zu heilen. Diese Art von Aufarbeitung zieht mich mehr und mehr runter, ich stecke dabei alle meine Energie hinein, ihn zu hassen und abzulehnen.
Diesmal gehe ich den anderen Weg. Ich weiß, dass ich vielleicht von Anfang an benutzt wurde. Ich ließ es geschehen, unbewusst. Aber in meiner Unwissenheit durfte ich wirklich gute Gefühle und wunderbare Monate erleben. Als sich etwas zum Negativen veränderte, wusste ich, es ist Zeit zu gehen. Aber die guten Erinnerungen habe ich ja als "gute Zeit" in mir gespeichert. Und diese gute Zeit nimmt mir doch keiner weg. Auch die Erinnerung daran beschmutze ich doch jetzt nicht freiwillig. Wozu denn? Ich rede mir die Beziehung nicht schön. Sie war schön. Und ich werde sie mir jetzt nicht schlechtreden. Auch wenn seine Motive andere waren, als ich dachte. Das ändert nichts an meinen schönen Erinnerungen.

nabila
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von nabila » 25.05.2014, 14:48

hallo,

habe leider Deine Geschichte noch nicht lesen können, nur Deine Beiträge hier.

Jede Geschichte hier ist anders, nicht besser, nicht schlechter, nur anders.

Die Art, wie Du damit umgehst, finde ich gut. Du nimmst an, was Dir passiert ist. Es ist Dir aus einem Grund passiert.
Und das erkennst Du. Das lässt Dich zu der werden, die Du bist. Es ist Deine Art in Deinem Tempo und so, wie Du es
entscheidest. Du vertraust Dir.

Dass das keine Allgemeingültigkeit hat, keine Werbung zur Nachahmung ist, keine Blindheit ist > versteht sich. Ist trotzdem
gut, dass Du es nochmal erwähnt hast. Jede ist nicht so klar und straight wie Du.

Ich wünsch Dir alle Kraft und alles Gute


Liebe Grüße ♥
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Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Jakobs_Weg
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Jakobs_Weg » 25.05.2014, 15:08

Liebe Zahra,

Araber wachsen natürlich mit anderen Wertvorstellungen auf,
jedoch ist Betrug schon das "Un-Ding" jedes einzelnen, wie überall auf der Welt.

Er wurde aber nicht zum Betrüger, Abzocker und Prostituierten, weil er es von klein auf nicht anders kannte, sondern er wählte für sich diesen Weg. Wie jeder Mensch die Wahl hat, zwischen Gut und Böse.

Selbst, wenn er "reinrutschte", er entschloss sich, ihn weiter zu gehen. Nur dein Schlussstrich beendete es bei DIR. Ich bin aufgrund der Erzähungen nach wie vor der Meinung, er fuhr diese Masche bei dir nicht zum ersten Mal und du wirst nicht die einzige (gewesen) sein. Daz war seine Masche zu perfide und hinterlistig.

Warum er das Ende eurer Bekanntschaft akzeptiert? Entweder, er hat wirklich kapiert, dass er bei dir den Bogen überspannt hat und bei dir nichts mehr abzusahnen geht, und es wieder einzurenken wäre ihm zu anstrengend. Da kann er die Zeit anderweitig (Opfer) nutzen.

Oder er meint, er lässt dich nun am langen Arm aushungern, meint, du würdest dich vor Sehnsucht nach ihm verzehren. So könnte er versuchen, dich für zukünftige Geldgaben weich zu kochen. Wenn er dann wieder auftaucht, das kann auch nach Monaten noch sein, dann wärst du glücklich und bereit, ihm zu geben, was ihn glücklich macht (Bares). "Zuckerbrot & Peitsche".

Die Jungs haben es drauf. Sie beherrschen alle Tonarten der emotionalen Manipulation.
Und das nicht nur bei Frauen, viele verkaufen sich auch an Männer.

Wobei ich nicht oft genug auf die Gefahren des ungeschützten Verkehrs hinweisen kann, siehe :arrow: klick mich

Dass du aus dieser Erfahrung deinen Anteil, deine Verantwortung sowie die Lehre (im positiven Sinn) für dich ziehst bzw. erkennst, hilft dir bestimmt bei der Aufarbeitung. Die relativ kurze, aber intensive Zeit des Abschiednehmens in den fünf Wochen hat garantiert auch viel zu deiner Heilung und Befreiung beigetragen.

Auch verstehe ich, dass du gerne an die schönen Stunden zurück denkst. Dein Verstand erinnert dich jedoch daran, nicht die Bodenhaftung zu verlieren. Deinen Worten entnehme ich, dass du wissentlich die Umstände genau durchschaut und erkannt hast.- bloß, würdige die "schöne Zeit" nicht im Übermaß - denn leider war sie nur Illussion, eine Fata Morgana.

Betrug kann jeden treffen. Leider.
Doch bitte die Tatsachen nicht aus den Augen verlieren:
Er war der Täter, du sein gutgläubiges Opfer.

Hinfallen,
aufstehen,
Krone richten,
weiter schreiten.


In diesem Sinn: Alles Gute für dich!
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Anaba
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Anaba » 25.05.2014, 15:59

Ja, ich weiß, für uns Europäerinnen schließen sich Liebe und finanzielle Interessen aus. So sind wir aufgewachsen. Das ist auch für mich so.
Aber die Araber wachsen eben mit anderen Wertvorstellungen auf. Ich nehme das nicht persönlich, sondern schau es mir einfach neutral an.
Das stimmt so nicht. Araber wachsen natürlich mit anderen Werten auf, wie wir.
Aber, wie auch Jakobs_Weg schon schrieb, Betrug ist Betrug. Nur ein kleiner Teil von ihnen werden zu Beznessern.
Ein anständiger Araber würde keinen Cent von einer Frau nehmen. Eine arabische Frau würde er niemals nach Geld fragen.
Was glaubst du wohl, warum er diese Hemmungen bei Europäerinnen nicht hat?
Das solltest du schon persönlich nehmen. Warum eigentlich nicht?
Er hat doch Geld von dir abgezockt und letztendlich war es ihm zu wenig.
Du solltest den Gedanken zulassen, dass er nicht anders ist, als andere auch.

Du schreibst an mich
Ich glaube nicht AN IHN, sondern an mich! Ich nehme mir das Recht, die guten Erinnerungen an eine wunderbare Zeit zu behalten.
Doch, du glaubst an ihn. Du glaubst seine Geschichten, du entschuldigst seine Abzocke mit anderen Wertvorstellungen der Araber, du redest dir diese Beziehung schön.
Du versuchst sein Handeln zu verstehen.
Das ist für die meisten Frauen hier ungewöhnlich.
Keinen Groll, keine Wut, wenn du das kannst ist es für dich in Ordnung.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Sinaluise
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Sinaluise » 25.05.2014, 16:07

Zahra hat geschrieben: Oder sag ich:
" Okay. Mag sein, dass mich A. ausgenutzt hat, mich über den Tisch gezogen hat, mich nach Strich und Faden angelogen hat, alles nur gespielt war. Trotzdem hatte ich wunderbare Monate mit ihm. Er gab mir das Gefühl, geliebt, bewundert, geachtet und verehrt zu werden. Das hat er in mir ausgelöst, egal ob es gespielt war oder echt. Für mich war es echt. Und darauf kommt es an. Wenn es wirklich alles gespielt war, dann Hut ab! Dann hat er sich sein Geld redlich verdient. Denn er machte mich glücklich, 14 Monate lang. Und dieses Glück trägt mich weiterhin. Ich weiß wieder, dass es möglich ist, dass es IN MIR ist."

Das wollte ich eigentlich zur Diskussion stellen. Natürlich geht jede mit ihrer Geschichte um, wie es ihr möglich ist. Vielleicht wollte ich einen kleinen Denkanstoß geben, einen anderen Aspekt in die Sichtweise bringen....
Liebe Zahra,

meinst Du es in etwa so: als Du ihn kennenlerntest, war Dir dieses Gefühl FÜR DICH SELBST abhanden gekommen. Durch ihn hast Du es wieder erhalten. Das ist Dir den dafür zu zahlenden Preis durchaus wert gewesen?

Das könnte ich gut verstehen, ebenso Deine Weigerung, Dich als Opfer zu betrachten...lächel...

Aber gerade DANN möchte ich fragen, wie es für Dich schmerzlos einzuordnen ist, dass er so Knall auf Fall gar nichts mehr von sich hören lässt? Gerade WENN es so wundervoll, so stimmig war - fehlt jetzt nicht irgendwie etwas? Wie lange wird die Euphorie des "es war schön" anhalten? Wie gehst Du an trüben Wintertagen damit um?

Ich lese Dich so, dass Du Dich der - evtl. aufkommenden - Traurigkeit durchaus zu stellen bereit bist. Allerdings nicht jetzt...und das ist gut so! So gibt Dir Deine Seele die Möglichkeit, erst einmal Abstand zu gewinnen.

Alles Gute und viel Kraft!
Zufall ist die Maske des Schicksals, wenn es inkognito bleiben will

Jakobs_Weg
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Jakobs_Weg » 25.05.2014, 16:31

Jetzt zitiere ich mich mal selbst:
Jakobs_Weg hat geschrieben:Die Jungs haben es drauf. Sie beherrschen alle Tonarten der emotionalen Manipulation.
Und das nicht nur bei Frauen, viele verkaufen sich auch an Männer.
Damit kein Missverständnis aufkommt - mit den "Jungs" meinte ich selbstverständlich Beznesser.

Liebe Zahra,

noch als Nachsatz, warum ich so hartnäckig erwähne, den Tatsachen (nicht der beschönigten Version) deines Erlebnisses ins Auge zu sehen, ist die Sorge, dass du einer neuerlichen Illussion aufsitzen könntest. Nicht, dass ich glaube, du schälst ihn nun mental aus seiner betrügerischen Hülle und übrig bleibt ein strahlender Engel, der doch nur dein Bestes wollte, doch fürchte ich das immer, wenn ich (nicht hier) lesen muss, wie sich jemand mit Esoterik alles schön malt, böse Menschen damit aus ihrer Verantwortung ent-schuldet.

Und doch wollte er dein (für ihn) Bestes: Nämlich dein Geld und Sex, der für ihn, außerhäusig, in seiner Heimat (Kultur) nicht so einfach (und vor allem nicht gratis) zu haben ist. Wo im Fall durch überhöhte Preise (Urfi, Flats, dies und das) sogar du dafür bezahlt hast. Wie Anaba so (auch meiner Meinung nach) so richtig schrieb "schließen sich wahre Liebe und finanzielle Interessen aus". Das sind leider die Fakten, was mir persönlich für dich sehr leid tut.

Doch macht es (m.M.N.) mehr Sinn, eine Wunde gründlich zu säubern, den ganzen Dreck zu entfernen und wirklich gut ausheilen zu lassen. Lässt man aber nur rasch Schorf bilden und will nicht wahrhaben, dass es darunter eitern könnte, dann kann das gefährlich werden.
LG, Jakobs_Weg

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Sinaluise
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Sinaluise » 25.05.2014, 16:44

Jakobs_Weg hat geschrieben:
.... ist die Sorge, dass du einer neuerlichen Illussion aufsitzen könntest. Nicht, dass ich glaube, du schälst ihn nun mental aus seiner betrügerischen Hülle und übrig bleibt ein strahlender Engel, der doch nur dein Bestes wollte, doch fürchte ich das immer, wenn ich (nicht hier) lesen muss, wie sich jemand mit Esoterik alles schön malt, böse Menschen damit aus ihrer Verantwortung ent-schuldet.
Genau das stört mich auch an der esoterischen Denkensart, natürlich ebenso nicht hier im Forum, sondern anderswo.

Nach esoterischer Denkensart hat A. der Zarah seine Liebe schon allein dadurch bewiesen, dass er sie um Geld gebracht hat. Er hat ihr dadurch gezeigt, dass sie dieses Geld nicht braucht, dass sie auch ohne dieses leben kann - also stark ist! Und er hätte sich auch jemand anders suchen können, um diesem Menschen seine Stärke vor Augen zu führen - aber nein, er hat genau sie gewählt. Welch ein Liebesbeweis!

Ja, so kann man es sehen. Und es verhindert Hassgefühle, Kummerfalten, durchweinte Nächte und Ärger. Aber leider keine weitere Enttäuschung....

Allerdings besagen die ehrwürdigen esoterischen Regeln auch, dass uns nur das im Außen begegnen kann, was bereits in uns ist. So gesehen, hat dieser A. die Liebe, die in Zahra verschüttet war, wieder freigelegt...okay, kann ich nachvollziehen. Aber überraschend war für mich unter diesem Aspekt, wie extrem wichtig es Zarah war, wirklich von ihm geliebt worden zu sein...
Zufall ist die Maske des Schicksals, wenn es inkognito bleiben will

Maus
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Maus » 25.05.2014, 20:26

Es ist gefährlcih zu schreiben: "Es hat mir was gebracht..." Ich glaube da nicht so ganz daran, dass Zarah es so einfach hinnimmt. Und wenn, dann muss der Selbstschutz schon sehr groß sein.

Ausserdem ist es gefährlich für Frauen, die sich nicht vorstellen können, durch welchen Schmerz man hinterher gehen muss. Viele denken evtl. nach Zarahs Worten:" Ach, dann probiere ich es doch einfach mal mit meinem, wird ja nicht schlimm werden...."

Ein Bezness, auch wie es hier wieder typisch beschrieben wird, ist eine seelische Vergewaltigung. Leider kein Straftatbestand! In manchen Ländern wird heute noch der Frau die Schuld an einer Vergewaltigung gegeben. Und sich selber die Schuld " ich habe es nicht anders gewollt " oder " ich bin diesen Schritt gegangen" an einer seelischen vergewaltigung zuzuschreiben ist mangelndes Selbstbewusstsein. NEIN, Zarah ist nicht schuld, sie wurde bewusst manipuliert und dies ist noch immer in ihrem Kopf.

Oder Zarah, was würdest du zu einem Vergewaltigungsopfer sagen, welches sagt, es sei selber schuld?
Oder, was würdest du sagen, Zarah, wenn jemand einen ermordet, weil er Hunger erleidet. Das ist die Rechtfertigung einiger Bezness Opfer, weil sie sich seelisch und finanziell ausbeuten lassen.

Für alles gibt es Grenzen und diese sind beim Bezness, was einer seelischen Vergewaltigung gleichkommt, weit überschritten!

nabila
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von nabila » 25.05.2014, 21:45

hallo,

Zara hat für sich einen Weg gefunden zu erkennen , was ES ihr gebracht hat. ES und nicht er.
Sie erkennt, dass sie Teil dieses Geschehens ist, und übernimt die Verantwortung ihrer Anteile.

Auch wie sie damit umgeht ist ihre Entscheidung. Sie möchte nicht Opfer sein hat sie beschlossen.
Er ist ja zum Glück auch nicht zähnefletschend gewaltvoll auf sie getroffen. JAAA, er hat seine Entscheidung
getroffen > aaaber sie auch. Das sind nachvollziehbare Gedanken.

Sie steht hier gerade und selbstbewusst und klar, kein jammern und zittern. Die Vergangenheit kann sie sowieso nicht ändern,
bestenfalls draufgucken und aus evtl. Fehlern lernen. Und den Eindruck habe ich von ihr.

Ob evtl. möglicherweise vielleicht später was auch immer, werden wir DANN erfahren, wenn sie uns teilhaben lässt.


Liebe Grüße ♥
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Roseline
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Roseline » 25.05.2014, 23:55

Hallo Zahra,

ich wollte mir mal wieder die Geschichten hier zur Gemüte führen, und diesmal war es deine.
Auch wenn deine Sicht der Dinge irgendwie bewundernswert und edelmütig ist, muss ich noch etwas loswerden:

Es ist zwar gut, dass du für dich das Positive an der Geschichte siehst, aber irgendwie ziehst du die falschen Schlüsse daraus.
"Dein" Ägypter hatte natürlich die Wahl, ob er zum Betrüger wird oder nicht. Denn nicht alle Ägypter sind Betrüger und nutzen Europäerinnen aus. Viele lehnen diese Leute ab, da sie dem Ruf schaden. Du aber meinst, es wäre ihr Naturell. Solche Betrügern findest du z.B. auch in der Dominikanischen Republik etc.
Natürlich kann man darüber nachdenken: Würde ich das gleiche tun wenn ich von so einer Armut betroffen wäre?
Dann musst du allerdings bedenken, dass manche Leute einfach keinen Bock auf "ehrliche" Arbeit haben. Warum arbeiten wenn einem die Europäerinnen Geld in den Rachen schieben? (aus Mitleid..wie du es tust)
Und das hättest du spätestens dann gemerkt, wenn er bei dir in Deutschland auf der Couch liegt und ihm die Arbeit, die er bekommen würde, als "Minderwertig" und "unter seinem Niveau" abstempeln würde. Hättest du dafür auch noch verständnis gehabt? Denn so ticken diese Betrüger eben.

Ich möchte dir nicht zu Nahe treten, aber in deiner Geschichte sehe ich nur eine einseitige Liebe und zwar von dir. "Dein" Ägypter hat dich nicht respektiert, denn ein männlicher Araber der respektiert, fordert und jammert nicht nach Geld. Noch dazu kommen 1000 Vorurteile über Europäerinnen (wie du ja schon geschrieben hast), die dazu beitragen dass er dich von Anfang an nicht respektiert hat. Also wie kannst du dich dann immer noch geliebt fühlen, von einem Mann der dich so offensichtlich nicht respektiert?
Es ist in der arabischen Mentalität ublich, Komplimente zu machen, mit Worten zu spielen (da ihre Sprache blumiger ist), was aber nichts über seine Zuneigung dir gegenüber aussagt. Worte können lügen oder nicht?
Gerade wenn man in so eine Welt eintauchen will, muss man auch irgendwann anfangen die Dinge kritisch zu sehen und sich diese Welt nicht romantisch zurechtmalen.
Du baust auf Illusionen (oder ist es eher Verdrängung?), was deinen Schmerz lindert.
Ist auch gut so, aber was tust du wenn du irgendwann auf irgendeinem Weg ZUFÄLLIG erfährst, dass er dich nur betrogen hat?
Ich denke das dann zu verkraften, wo du dir doch jetzt so sicher bist, wird dann um einiges schwieriger ... :?

lg Roseline

Tonopah
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Tonopah » 26.05.2014, 00:39

Zahra hat geschrieben: Oder sag ich:
" Okay. Mag sein, dass mich A. ausgenutzt hat, mich über den Tisch gezogen hat, mich nach Strich und Faden angelogen hat, alles nur gespielt war.
Sagst Du ja aber gar nicht. Du ziehst es zwar angeblich in Betracht - meiner Ansicht tust Du das in Wahrheit aber gar nicht. Zumindest nur halbherzig.

Du sagst nämlich gleichzeitig Sachen wie "Ich habe eine 50:50 Chance dass ich die Erste war...ich denke trotzdem dass er wirklich getrennt lebte...dass es nur die verschiedenen Kulturen waren die das Missverständnis um bestimmte Summen verursacht haben...dass er mich doch geliebt hat....er doch unerfahren war...er war ja nicht "gemein", nur arm....."

Du siehst nicht "klar", so wie du es Dir einredest. Wenn Du so eine rationale Person wärst, wie Du Dich gibst, würdest du sagen: Jetzt ist mir klar geworden, dass alles nur eine Masche war. (denn rational gesehen IST das klar.) Aber ich werde damit fertig; ich bin stark. Denn damals wußte ich es nicht besser, das werfe ich mir auch nicht vor, weil das nichts bringt - und ausserdem hatte ich eine gute Zeit und ich versuche es daher ohne Groll zu sehen."
Zahra hat geschrieben:Trotzdem hatte ich wunderbare Monate mit ihm. Er gab mir das Gefühl, geliebt, bewundert, geachtet und verehrt zu werden. Das hat er in mir ausgelöst, egal ob es gespielt war oder echt. Für mich war es echt. Und darauf kommt es an. Wenn es wirklich alles gespielt war, dann Hut ab! Dann hat er sich sein Geld redlich verdient. Denn er machte mich glücklich, 14 Monate lang. Und dieses Glück trägt mich weiterhin. Ich weiß wieder, dass es möglich ist, dass es IN MIR ist."
Ich verstehe schon was Du damit meinst (obwohl ich ganz und gar nicht der Meinung ist dass er sich "sein Geld damit verdient hat"; das könnte man vielleicht bei einem Callboy sagen, der sich offen anbietet und nichts vorspielt. Das hört sich ja fast so an als ob diese Art von Betrug ein geldwerter Gefallen für manche Frau ist und somit seine Berechtigung hat.). Du hast Gefühle entdeckt die Du für "tot" gehalten hast.

Aber gerade deshalb ist es ja so schwer Dir dieses : "vielleicht hat er mich betrogen, vielleicht auch nicht...egal." abzukaufen. Ich glaube nicht dass es einem mehr oder weniger egal sein kann ob jemand einem so lange Monate Liebe vorgespielt hat. Und daher hängst Du Dich auch insgeheim noch an diesen "50/50 dass er es doch ehrlich meinte!" Gedanken, weil es zu weh tut.

Ich habe damit keine persönliche Erfahrung - aber wenn Du ihn wirklich geliebt hast, wie Du sagst, dann KANN es Dir doch nicht derart gleichgültig sein, dass nur Kalkül dahinter stand. So eine Erkenntnis wirft einen sicher zu Boden und man fühlt sich bestimmt ohne Ende gedemütigt, verlacht, benutzt, belogen, zutiefst verletzt, was nicht noch alles. Gerade WEIL man doch so glücklich war?

Da wärst Du ja die ganz große Ausnahme dass Du nach einer so großen Liebe sagen kannst, c´est la vie, betrogen oder nicht, Hauptsache ein gute Zeit gehabt.

Das wäre ein Riesenglück für Dich und für jede Trennung wünschenswert....? Ich kann es mir nicht vorstellen, wünsche mir aber für Dich dass es tatsächlich so ist, denn das hätte Vorbildcharakter.

Darinka
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Darinka » 26.05.2014, 11:50

Liebe Zahra,

ich finde es toll, dass Du versuchst aus Deiner Geschichte Erkenntnisse zu ziehen und für Dich etwas daraus zu lernen.

Man muss beim Lesen Deiner Zeilen aber auch sehen, dass dies alles noch ganz ganz frisch ist. Februar 2013 kennengelernt, Dauer 15 Monate – dann sind wir ja ganz aktuell im Mai 2014…
Ich persönlich finde, dass man durchaus auch etwas Abstand benötigt, um gewisse Dinge klarer sehen zu können. (Bzw. die Erkenntnisse die man gewinnt, können sich im Zeitverlauf weiter verändern, weil der Prozess des Erkennens noch weiter andauert.)

Ich finde dies hier von Dir sehr wichtig:
Zahra hat geschrieben: Ich zweifle manchmal alles an meiner Geschichte an. Von der echten Liebe, über seine Unerfahrenheit, über seine Frau, über finanziell ausgenutzt worden zu sein, über seine sexuelle Treue usw. Alles, was mir hier alle sagen. Das sagt mir auch mein Verstand.
Aber mein Herz und mein Bauch sagen mir, dass es trotzdem auch wahre Liebe war.
Nein, Dein Bauch nicht – Dein Bauchgefühl ist es, das Deinen Verstand immer wieder anstupst und zu diesen Zweifeln äußern lässt. Weil das Unterbewusstsein in Dir sehr wohl weiß, was real ist und was nicht. Dein Herz will es allerdings nicht glauben.

Glaub mir, Viele hier kennen diese Widersprüche. Ich bin sicher, nach einiger Zeit wirst Du alles viel besser einordnen können. So manche Deiner heutigen Gedanken befinden sich noch auf Irrwegen, wenn ich das so direkt anmerken darf. Zum Beispiel das hier:
Zahra hat geschrieben: Ja, ich weiß, für uns Europäerinnen schließen sich Liebe und finanzielle Interessen aus. So sind wir aufgewachsen. Das ist auch für mich so.
Aber die Araber wachsen eben mit anderen Wertvorstellungen auf. Ich nehme das nicht persönlich, sondern schau es mir einfach neutral an.
Andere Wertvorstellungen: Ja. Aber Deine Schlussfolgerungen in Bezug auf Eure Beziehung sind leider nicht richtig. Auch in seiner Kultur gehören Liebe und finanzielle Interessen nicht zusammen. Ganz im Gegenteil. Ein ehrbarer Ägypter würde NIEMALS Geld von seiner Angebeteten auch nur in Erwägung ziehen. Das würde sein Stolz gar nicht zulassen. Das hat nichts aber auch gar nichts mit einer anderen Art von Liebe zu tun. Im Grunde genommen sogar noch strikter als bei uns, denn hier schaffen sich Paare gemeinsam eine Lebensgrundlage. Dort ist der finanzielle Background allein seine Aufgabe. Stolperst Du da in Deiner gezogenen Erkenntnis nicht drüber?


Natürlich kannst Du auch an dem Punkt, an dem Du jetzt gedanklich bist, einen Haken dran machen und fertig.

:arrow: Aber Du hast geschrieben, Du möchtest daraus lernen...
Wenn Du das wirklich willst, dann höre hier zu und denke darüber nach. Auch über Sachen, die Du im Moment abwehrst.
Ich finde, dass Du durchaus gute Beobachtungen machst, aber ggf. die Wahrheit, die sich hinter all dem verbirgt, noch nicht richtig erkennst oder nicht an Dich ran lässt.
Auch wenn Du verneinst, dass aus Selbstschutz zu tun, sage ich Dir: Doch genau deshalb.

Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. (Friedl Beutelrock)
Es tut nämlich weh, sehr weh, die ganze Wahrheit zu sehen. Zu sehen, was wirklich real war und was eben nicht. Aber das zu erkennen macht Dich stärker und auch reicher an sinnvollen Lebenserfahrungen. :idea:

Deshalb wünsche ich Dir:
Bleib nicht stehen auf Deinem Weg der Betrachtung, sondern gehe weiter, schaue noch mal neu, wäge ab, denke nach.
Und lass auch den unangenehmen Gedanken zu, dass Du eventuell immer noch einen etwas leicht rosa verklärten Blick hast.
Ich bin sicher, in einem halben Jahr schmunzelst Du darüber, dass es jetzt noch so war… :wink:

Viele liebe Grüße
darkness
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Geena
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Registriert: 06.05.2008, 11:12

Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Geena » 26.05.2014, 15:48

@ Zahra

Mich stört deine Verallgemeinerung, ALLE Araber seien wohl so. Nein, sind sie nicht. Kein anständiger Araber würde sich von einer Frau aushalten lassen. Kein anständiger Araber würde je Geld von einer Frau einfordern. Damit siehst du eigentlich schon den Stellenwert, den du für ihn hattest.
Deswegen hinkt auch dein Vergleich mit dem Wolf und dem Schaf gewaltig.
Es liegt in der Natur des Wolfes, Schafe zu reißen, weil er ja nun mal Nahrung braucht.
Kein gerissenes Schaf hat je Verständnis dafür gezeigt :wink: .
Bei deinem Beznesser geht es aber nicht ums Überleben. Es geht um Abzocke und um nichts Anderes.

Wenn es dir hilft, das Ganze unter dem Deckmantel der Esoterik so zu sehen, wie du es siehst, dann mag das so sein.
Ich für meinen Teil kann das nicht verstehen. Ich kann auch nicht verstehen, das du ernsthaft von "Liebe" schreibst. Wie kann man sich ehrlich und aufrichtig lieben, wenn es allein schon so große Sprachbarrieren gibt, die einen vernünftigen kommunikativen Austausch fast unmöglich machen?
Reicht es wirklich aus, Komplimente zu bekommen und guten 6 zu haben?
Wir beide sind in einem Alter, daher verwundert mich deine Sichtweise etwas. Nicht falsch verstehen: Es verwundert mich, ich verurteile es nicht.

Vielleicht ist es ja so, dass das Ganze für dich tatsächlich noch sehr frisch und nicht wirklich verarbeitet ist. Sei froh, dass es jetzt so ist, wie es ist.
So einen Mann braucht Frau so dringend wie Loch im Kopf.

Liebe Grüsse
Geena
If your religion requires you to hate someone - YOU NEED A NEW RELIGION!!!

Zahra
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Zahra » 27.05.2014, 17:48

Es gibt was Neues an der Front…
Kennt ihr das auch? Plötzlich lüftet sich der Schleier der Illusion. Man sieht die Dinge wie sie “wirklich” sind. Klarheit breitet sich aus und fühlt sich an wie eine Befreiung von Fesseln, die man bis dahin nicht mal gespürt hatte.
So ging es mir gestern.
Ihr hattet im Vorfeld schon mal den Boden bestellt, indem ihr mir ständig sagtet, dass Ahmed auch nur ein Beznesser ist wie alle anderen auch.
Und jetzt ein gutes Beispiel dafür, dass einem im Leben zwar oft Hinweise gegeben werden, man sie aber nicht immer gleich erkennt. Doch irgendwann, wenn man dafür bereit ist, kommt ein Hinweis so klar an, dass man nur staunen kann:
Zuerst stieß ich im Fernseher auf so eine Doku-Soap, von wegen “Große Liebe im Ausland” o.ä. War mir noch nie untergekommen. Aber “zufällig” ging es um 2 Deutsche, die mit Arabern zusammen sind. Der eine war auch aus Luxor. Die Mädchen waren auch bei den Familien eingeladen und die Eltern des “Bräutigams” versicherten eifrig, dass sie die Wahl ihres Sohnes respektierten. Ich schaute mir das natürlich an und dachte noch: wahrscheinlich alles gestellt, und wenn nicht, dann werden diese 2 Mädchen bestimmt auch belogen...
Nicht genug. 1,5 Std. später lief ein Film im Zweiten: “Trust”. Dieser Film brachte den Durchbruch. ( Die Geschichte einer 14 Jährigen, die durch Lügen und Schmeicheleien auf einen wesentlich älteren Mann reinfällt, der sie schließlich sexuell nötigt. Sie bleibt aber nach der Tat in ihrer Verliebtheit und als Eltern und Polizei den Typen suchen, steht sie emotional weiterhin zu ihm. Ihre Reaktionen vor allem dem Vater gegenüber, der ihr hart klarmachen will, dass der Typ schlecht sei, ein Vergewaltiger sei, sind äußerst ablehnend. Sie kann die Wahrheit nicht sehen, sie hängt in der Illusion fest, dass der Typ sie wirklich liebt, sie die Einzige und Schönste ist, der Altersunterschied keine Rolle spiele…)
In dieser Ablehnung des jungen Mädchens erkannte ich plötzlich mein eigenes Verhalten. Ich sah die Parallelen zu meiner eigenen Geschichte, obwohl es eine ganz andere Story war. Es war, als fielen alle fehlenden Puzzle-Teile an ihre Stelle und ergaben auf einmal ein klares Bild:

Natürlich hat mich Ahmed von vorn bis hinten ausgenutzt, belogen, betrogen, mir was vorgespielt, ich war weder die Erste noch die Letzte !!!

Ja, ich hatte diese Wirklichkeit zuvor (noch) nicht ansehen können.
Jetzt bin ich gelandet auf dem Boden “eurer” Tatsachen.

Diese neuen Erkenntnis bewegt mich noch sehr. Ich empfinde in solchen Momenten des Durchbruchs, des “Plötzlichen Wissens” oder eines Neuanfangs immer große Dankbarkeit dem Leben und allen geistigen und weltlichen Helfern gegenüber. Ich weiß, dass ich es allein und ohne Führung nicht geschafft hätte.

In diesem Sinn: ein großes Dankeschön an euch alle, die ihr mich zuerst mal geschüttelt und meine rosarote Brille blankgeputzt habt!
Danke für diese Plattform, auf der ich den therapeutischen Effekt des Schreibens ausleben durfte und darf.

Und nicht zuletzt ein ganz großes Dankeschön an mich selber, mein Über- und Unterbewusstsein, das mich am Anfang und am Ende meiner ägyptischen Geschichte zu dieser Seite und euren Geschichten führte.
Danke an mein Herz, das mich zu Ahmed führte und ich dadurch endlich meine Selbstliebe entdeckte. Von hier, von der Selbstliebe, geht alles aus!
Irgendetwas in mir hat auch hervorragend geklappt, als ich plötzlich Schluss machte mit Ahmed und mir quasi selber einen Schritt voraus war. Welches Bewusstsein auch immer da die Führung übernahm und mich steuerte: Bravo!
All die letzten Monate stärkten mein Vertrauen in mich selbst ungemein: zu wissen, dass ich richtig damit liege, sowohl meinen Instinkten zu folgen und immer besser in mich hineinzulauschen, als auch meinen Verstand zu benutzen. Schöne Momente bewusst zu genießen und im Jetzt zu sein so viel wie möglich. Mich mit positiven Menschen und Gedanken zu beschäftigen. Diese Geschichte zeigt mir auch, dass ich in Momenten der “Gefahr” richtig zu handeln weiß oder “gehandelt werde”. Dass da eine Stärke in mir ist, auf die ich mich verlassen kann. Dass der Selbstschutz funktioniert, solange wie nötig. Dass, dass, dass...

Ihr fragt euch vielleicht, ob ich jetzt endlich sauer, beleidigt, traurig, oder wütend bin? Nein.
Mit der Klarheit stellte sich eine Ruhe und Zufriedenheit in mir ein. Der unbewusste Kampf der Abwehr ist vorbei.

Ob ich verletzt bin? Ja.
Aber ich hatte letzte Nacht ganz klar das Gefühl: jetzt beginnt die Heilung.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten...

Da fällt mir ein wunderbarer Spruch ein, der genau wiedergibt, wie ich mich fühle:

Die Zelte sind abgebrochen. Der Horizont ist wieder frei.

Maus
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Maus » 27.05.2014, 18:29

Du hattest schon 5 Wochen vollen Leides mitgemacht. Schön zu hören, dass es dir, trotz neuer Erkenntnis, gut geht.

Du hast es schon vorher gewusst, aber nicht wahrhaben wollen. Wahrscheinlich hast du es deswegen auch hier gepostet.

Nimm dich in Acht: So wie ich es verstanden habe, hast du ihm gesagt, dass es jetzt kein Geld gibt, evtl. im Sommer wieder. Sowas vergisst ein Bezzi nicht! Er wird sich rechtzeitig (einige Tage/Wochen vor Sommerbeginn) bei dir wieder melden. Aber, so wie ich dich einschätze, wird er damit nicht weit kommen! ;) :)

Micky1244
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Micky1244 » 27.05.2014, 18:36

Liebe Zahra,
ich denke, du bist auf einem guten Weg.

Die Verklärung des Beznessers ist vielleicht so eine Art Stockholm-Syndrom, dachte ich beim Lesen deines Textes.
http://de.wikipedia.org/wiki/Stockholm-Syndrom
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
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Sinaluise
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Sinaluise » 27.05.2014, 18:39

Zahra hat geschrieben:
Natürlich hat mich Ahmed von vorn bis hinten ausgenutzt, belogen, betrogen, mir was vorgespielt, ich war weder die Erste noch die Letzte !!!

Ja, ich hatte diese Wirklichkeit zuvor (noch) nicht ansehen können.

Diese neuen Erkenntnis bewegt mich noch sehr. Ich empfinde in solchen Momenten des Durchbruchs, des “Plötzlichen Wissens” oder eines Neuanfangs immer große Dankbarkeit dem Leben und allen geistigen und weltlichen Helfern gegenüber. Ich weiß, dass ich es allein und ohne Führung nicht geschafft hätte.

In diesem Sinn: ein großes Dankeschön an euch alle, die ihr mich zuerst mal geschüttelt und meine rosarote Brille blankgeputzt habt!
Danke für diese Plattform, auf der ich den therapeutischen Effekt des Schreibens ausleben durfte und darf.

Und nicht zuletzt ein ganz großes Dankeschön an mich selber, mein Über- und Unterbewusstsein, das mich am Anfang und am Ende meiner ägyptischen Geschichte zu dieser Seite und euren Geschichten führte.
Danke an mein Herz, das mich zu Ahmed führte und ich dadurch endlich meine Selbstliebe entdeckte. Von hier, von der Selbstliebe, geht alles aus!
Irgendetwas in mir hat auch hervorragend geklappt, als ich plötzlich Schluss machte mit Ahmed und mir quasi selber einen Schritt voraus war. Welches Bewusstsein auch immer da die Führung übernahm und mich steuerte: Bravo!

... die letzten Monate stärkten mein Vertrauen in mich selbst ungemein: zu wissen, dass ich richtig damit liege, sowohl meinen Instinkten zu folgen und immer besser in mich hineinzulauschen, als auch meinen Verstand zu benutzen. Schöne Momente bewusst zu genießen und im Jetzt zu sein so viel wie möglich. Mich mit positiven Menschen und Gedanken zu beschäftigen. Diese Geschichte zeigt mir auch, dass ich in Momenten der “Gefahr” richtig zu handeln weiß oder “gehandelt werde”. Dass da eine Stärke in mir ist, auf die ich mich verlassen kann. Dass der Selbstschutz funktioniert, solange wie nötig. Dass, dass, dass...

Ihr fragt euch vielleicht, ob ich jetzt endlich sauer, beleidigt, traurig, oder wütend bin? Nein.
Mit der Klarheit stellte sich eine Ruhe und Zufriedenheit in mir ein. Der unbewusste Kampf der Abwehr ist vorbei.

Die Zelte sind abgebrochen. Der Horizont ist wieder frei.
Liebe Zahra,

innigen Dank für Dein Posting! Ich hatte so sehr an Dich gedacht! So sehr gehofft, dass Du für Dich annehmen könntest, weder die Erste noch die Letzte gewesen zu sein! Weil das gar nicht wichtig ist!

Wichtig ist, was Du daraus für Dich mitnimmst: Du fühlst Duch (wieder?), Du liebst Dich, Du vertraust Dir, Du bist es Dir wert!! Das meinte ich, auch schon aus Deinen anderen Postings erlesen zu haben! Aber nun noch einmal ganz besonders!

Du hast jedes Recht dieser Erde, Dich verletzt zu fühlen! Diese Traurigkeit zu fühlen, anzunehmen, loszulassen, aufzustehen...und die Arme ausbreiten, atmen, lachen...

Du Liebe, ich schicke Dir eine dicke Portion guter Gedanken!
Zufall ist die Maske des Schicksals, wenn es inkognito bleiben will

Candy
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Candy » 27.05.2014, 18:45

Liebe Zahra,

realisieren, analysieren, einordnen, damit bist du auf dem besten Weg, um deine Geschichte wirklich zu verarbeiten.
Es freut mich für dich, dass du beginnst realistisch zu sehen, was du erlebt hast, dass du belogen wurdest und wie falsch dir in Wirklichkeit mitgespielt wurde.
Ich nehme immer den Vergleich mit Wäsche in einer Schublade. Alles liegt völlig durcheinander darin. Aber ich kann die Schublade verschliessen und von aussen sieht alles Tipp Topp und in Ordnung aus.
Im Hinterkopf bleibt aber irgendwie das ungute Gefühl und das Wissens der Unordnung und des Aufräumen müssen, vielleicht sogar ein gewisser Druck, dies tun zu wollen. Doch Angst, Dinge dabei zu entdecken, die uns nicht gefallen, hält uns manchmal lange Zeit davon ab, etwas neu einzuordnen.

Das Tohuwabohu bleibt dann so lange darin, bis wir uns bemühen, Stück für Stück herauszunehmen, anzuschauen und neu einzuordnen. Wir betrachten oftmals jedes Teil noch einmal ganz genau, es ist mit Erinnerungen behaftet und dann entscheiden wir uns vielleicht auch, uns von dem einen oder anderen Teil zu trennen, zu verabschieden. Doch die Dinge, die dir am Herzen liegen, darfst du in die Schublade zurück legen und wie einen kostbaren Schatz aufbewahren. Wann immer dir danach ist, kannst du diese Dinge wieder heraus holen und mit den Augen der schönen Erinnerung betrachten.

Summa summarum sind wir um ein paar Dinge erleichtert, aber wir haben Ordnung geschaffen.

Na klar tut es dir weh, zu erkennen, dass es doch nicht ganz so war, wie du es gern gesehen hättest. Aber manchmal braucht man erst mal für einen Moment „einen bunten Fallschirm“, der einen langsam auf den Boden der Tatsachen zurück trägt, damit man nicht zu hart aufschlägt.

Du bist auf dem richtigen Weg, ich wünsch dir von Herzen alles Gute und ganz viel Sonnenschein für deine Seele,
Liebe Grüsse
Candy
Candy@1001Geschichte.de



Wer alles glaubt hat aufgehört zu denken (v.R.J.-M.)

Tonopah
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Re: Zur Geschichte 293

Beitrag von Tonopah » 28.05.2014, 00:14

Wow Zarah, ich freue mich so für dich! Dass Du alles klar siehst und dennoch nicht zusammenbrichst. Respekt! :D

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