Ich denke nicht, dass dir das jemand vorwirft.Zahra hat geschrieben:
Liebe Candy,
vielen Dank.
Genau deshalb gab ich meine Geschichte und Gefühle hier preis. Nicht, um mir sagen zu lassen, dass ich naiv sei, der Wahrheit nicht ins Gesicht schauen zu wollen oder ALLES überhaupt nicht richtig einordnen zu können.
Wenn ich versuche, mich in die Situation vieler aufs übelste gebessnezter Userinnen zu versetzen,
und dann deine Geschichte, die Sichtweise von dir dazu lese, muss ich schon sagen, dass es mir da auch bei einigen deiner Schilderungen sehr schwer fällt deine Empfindungen nachzuvollziehen.
Aber eben, ich sagte ja, Menschen empfinden die Schicksale und Schmerzgrenzen unterschiedlich...
Selbstschutz ist es auch, wenn man negative Geschehnisse in einer ganz besonderen Weise (verherrlicht) betrachtet, um den Schmerz darüber nicht zu lassen zu müssen. Trügerisch dabei ist allerdings, dass alle Gefühle sich irgendwann ihren Platz verschaffen.Zahra hat geschrieben: Es geht auch nicht um Selbstschutz.
Es geht um Eigenverantwortung. Ich bin für alles selbst verantwortlich: wie ich mit allem umging, oder was ich mit mir machen ließ, oder ob ich blauäugig war. Vielleicht war ich ein weiteres "Opfer". Das kann gut sein.
Aber ich bin auch jetzt dafür verantwortlich, wie ich mich fühle. Lass ich den Kopf hängen, bedauere mich selbst, versinke in Bitterkeit über diesen schlechten Mann, fokusiere nur alles Negative?
Oder sag ich:
" Okay. Mag sein, dass mich A. ausgenutzt hat, mich über den Tisch gezogen hat, mich nach Strich und Faden angelogen hat, alles nur gespielt war. Trotzdem hatte ich wunderbare Monate mit ihm. Er gab mir das Gefühl, geliebt, bewundert, geachtet und verehrt zu werden. Das hat er in mir ausgelöst, egal ob es gespielt war oder echt. Für mich war es echt. Und darauf kommt es an. Wenn es wirklich alles gespielt war, dann Hut ab! Dann hat er sich sein Geld redlich verdient. Denn er machte mich glücklich, 14 Monate lang. Und dieses Glück trägt mich weiterhin. Ich weiß wieder, dass es möglich ist, dass es IN MIR ist."
Versteh mich bitte nicht falsch, aber ich erlebe genau dieses Bemühen um eine positive Sichtweise von schmerzenden Erlebnissen, auch von Enttäuschungen immer wieder bei meiner Arbeit mit Menschen in einem ganz anderen Bereich und Zusammenhang.
Ich wünsch dir Kraft und Glück, dass dich deine Sichtweise vor grössere Schmerzen schützt,