Zur Geschichte 348

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Atin
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Atin » 06.08.2018, 14:07

Aber ein Patentrezept wie man das ahnden könnte hat sie auch nicht.
Deine Vor- und Ratschläge zur Lösung des Problems stehen auch noch aus.
Dann eröffne doch einen Thread darüber.

Darf ich dich an deine erste Erfahrung einer muslemischer "Hochzeit" erinnern, Da warst du bereits verheiratet ,mit einer Asiatin, und bist trotzdem dermaßen blauäugig dahingegangen. Womöglich hast du mehr Zeit und Ausdauer in die Wahl deiner Schuhe gesteckt anstatt dich mal …/ bzw hast zu wenig Zeit in deine angeblich ausdauernde Forschung von Büchern über Asiatische Länder, aus Läden, gesteckt... und somit schließt sich der Kreis.
Bis heute rügt sie dich doch, wenn ihr mal wieder verreist seit und du "zu europäisch" dh. nett, bist. Deine Worte.
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karima66
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von karima66 » 06.08.2018, 15:25

Ah, ok., danke, @Julija, ja schwierig, da es ja nichts zum erpressen gab so hätte man gegen ihn vorgehen können, aber ich versteh schon die Situation, ich war auch oft gutgläubig, hab vieles gemacht dem Partner zuliebe was ich gar nicht gut fand, aber zu Geld hab ich ein anderes Verhältnis nach dem Motto "bei Geld hört die Freundschaft auf".
Ich frage weder Eltern noch Freunde danach, meine Eltern würden von mir nie was nehmen, aber eben auch nur geben von sich aus an mich, niemanden sonst und ich verleihe auch nichts, hab nach wie vor mit Partner getrennte Konten.
Ich hab damals mit meinem Extunesier nur die ersten 3 Monate bezahlt als er noch keine Arbeit hatte, für die Hochzeit etwas mehr, beim ersten Heimaturlaub hab ich die Geschenke noch bezahlt, aber dann auch die die ich passend fand und später gab ich gerne für die Beerdigung meines Schwiegervaters u.ä.in der Familie, ich hab aber auch Monate bei Ihnen gelebt in meiner Tunesienzeit wo sie mich mitversorgten und das als noch nicht klar war, dass ich nach D zurück gehe und ihn heirate.
Bei Geld bin ich also komisch, vielleicht gut so, wenn man mich auch sonst schon ausnutzen konnte, heute eher weniger, so aber nicht finanziell.

karima66
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von karima66 » 06.08.2018, 15:30

Zum Thema Bezness als Straftat, ich finde es war schon eine große Sache bei XY im TV, ansonsten ist es schwer greifbar als Straftatbestand, Gefühle kann man schwer aufwiegen, wo fängt es an strafbar zu werden, was gehört zur allgemeinen Lebenserfahrung, die Wenigsten haben es schriftlich oder per Fotobeweis den Betrug.
Bei Stalking oder auch Gewalt, Missbrauch in der Ehe kann man eher klare Beweise festhalten.
Leider.

Rebecca80
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 15:49

Hallo Karima,

warum, kann ich Dir auch nicht sagen, warum sie so gehandelt haben. Grundsätzlich haben sie in der Situation nicht zu mir gestanden, sondern zu ihren eigenen (inneren ?) Richtlinien, deshalb war es ja u.a. so extrem schlimm und traumatisierend.
Letztendlich habe ich ein Spiegelbild zu dem, was hier häufig über die orientalen Kulturen berichtet wird, in meinem eigenen Umfeld erlebt. ,Kulturelle’, überlieferte Vorstellungen dominieren über die Wünsche des Individuums vielleicht. Das gibt es hier ja auch noch. In ,alten’ Strukturen.
Wie geschrieben, er hat sie abgestoßen. Das war deutlich zu spüren.

Sie haben auch nicht gezahlt, natürlich nicht, vielleicht habe ich mich verschrieben?
Ich habe gezahlt. Für alles. Und damit meine ich nicht ,nur‘ Geld.

Rebecca80
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 16:00

Der Mann, den ich kurz erwähnt habe in einem anderen Post, wurde ebenfalls in einer öffentlichen Tv Sendung namentlich genannt. Mehrere Frauen hatte er professionell betrogen.
Und war steinreich geworden.
Vor ihm wurde in der Sendung sehr deutlich gewarnt.

Da es sich bei den Geldern um Schenkungen handelte, oder, anders gelagert, wie in meinem Fall Mietverhältnisse natürlich rechtskräftig sind o.ä. ist der Schaden, auch der innere ja auch so groß.
Es läuft eben alles über die gezielte Manipulation von Emotion. Und dazu gehört natürlich auch das Isolieren und Einlullen.

Ich glaube, dass Öffentlichkeit eine nicht ungeringe Macht hat. Die schwarze Liste, das ,Aktenzeichen’,darüber sprechen, öffentliche Sendungen, Foren etc. Es ist nicht schön, sich so wiederzufinden. Aber sicher notwendig.

Liebe Grüße

karima66
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von karima66 » 06.08.2018, 17:07

Ah, ok., weil in deiner Geschichte, nicht hier im Thread, schriebst du "und auch meine Eltern zahlten" .

Ja, sicher ist Öffentlichkeit super wichtig und jeder Betroffene User der hier schreibt verarbeitet das Erlebte damit besser und findet auch raus durch Selbstreflektion und Antworten Anderer warum es Einem passieren kann, dass man nicht alleine betroffen ist und um vorzubeugen damit es nicht wieder passiert, man für solchen Betrug nicht mehr offen ist.

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 18:00

Ja, stimmt. Sie haben gezahlt, damit waren eher kleine Dinge gemeint am Anfang. Keine größeren Investitionen. Das war ungeschickt ausgedrückt oder ungenau erinnert.

Ich erinnere mich an das Gespräch mit dem Anwalt.
Er hat versucht, den Mietvertrag zu beenden, obwohl er ja gültig war. Er rief den Vermieter an und das Sozialamt (ob das Amt bereit sei, die Miete ganz zu übernehmen) und setzte sich sehr ein. ,Seien Sie fair. Kommen Sie, lassen Sie die Frau da raus, Sie merken ja, in was für einer Verfassung sie ist. Wir finden gemeinsam eine Möglichkeit.‘ Da lachten beide (!) nur. Sie informierten die Vermieter, dass ich — plötzlich — nicht mehr zahlen wolle und, anscheinend ,krank‘ sei. Das war natürlich nicht körperlich gemeint. Sie pochten darauf, dass ich zahlen müsse und versuchten, mich als eine mental derangierte Persönlichkeit darzustellen, mal mit mehr, mal weniger Erfolg.
Ich glaube, was ich immer wieder betonen möchte ist das wirkliche Schaden — Wollen, regelrecht vernichten — wollen. In jeder Handlung. Es ging gar nicht so sehr darum, das sehe ich im Abstand, wirklich ,nur‘ nach Geld zu fragen, auch vor den Eltern, sondern immer auch um das Treffen, Versehren und Fertigmachen. Der Grund ist mir bis heute nie richtig klar geworden. Es war immer die Suche danach, in einer Öffentlichkeit zu verletzten, bloßzustellen und zu demütigen, und zu beschämen, dort, wo es (mir) weh tat.

Jeder Mensch hat ja seine individuellen Schamgrenzen, oder Sachen, die einem persönlich sehr wichtig sind, obwohl ein anderer sie für ganz nebensächlich hält. Dies herauszufinden für sich und gesund zu erhalten macht Integrität ja auch aus u.a. Diese Schwellen, Stellen und Linien von Grenzen herauszufinden und Sie immer wieder zu versehren bis sie einbrachen und zerstört wurden, hat ein schwereres Trauma ausgelöst (vor den Eltern nach Geld fragen, Gerüchte über die geistige Verfassung streuen etc ... die Öffentlichkeit als Plattform nutzen — umgekehrt, zum Unguten)

Die Geschichte von Dylan hat mich sehr betroffen gemacht, denn sie verlief ja ähnlich, körperlich wesentlich brutaler und gewalttätiger, aber auch da ging es anscheinend nur darum, einem Menschen weh zu tun.

Ich lese mir alle Anteile, Antworten hier sehr aufmerksam und ausführlich durch und freue mich sehr.

Rebecca80
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 18:19

Ganz abgesehen von den bereits diskutierten Themen ist es grundsätzlich natürlich auch ganz unerheblich ob jemand ,verrückt‘ ist oder ,normal‘ (was auch immer das meint) als Grund, ihn vorsätzlich zu benutzen, krank oder gesund, leicht zu beeindrucken oder schlau wie ein Fuchs. Wie auch immer, es gibt kein Recht dazu.

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von leva » 06.08.2018, 18:25

Du hast ja frueh erkannt,dass etwas nicht stimmt.
Hattest du immer die Hoffnung,dass er sich scheiden laesst u mit dir Eine Ehe?Familie aufbaut?Falls du es noch nicht gesagt hast.Wie ist denn der Inder u seine afrikanische Ehefrau ueberhaupt nach D gekommen?
indisch/afrikanische Ehe ist auch eher ungewoehnlich,mMn.evtl war das schon ein Zweckbuendniss.Da gibt es ja kaum kulturelle Gemeinsamkeiten.Religion,Kaste etc....

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von leva » 06.08.2018, 18:42

OMG...du hattest es ja wirklich mit Psychopathen zu tun.
Die sind gestoert u total berechnend.Gut dass du da raus gekommen bist.Hoffe du bist wohlauf und kannst dein Leben langsam wieder in die Hand nehmen.
Noch Eine Frage: Warum hast du den Mietvertrag fuer die beiden uebernommen? Was war da der Grund ?Die hatten doch schon alles.laut deiner Schilderung.

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 20:34

Liebe Leva,

das alles liegt zum großen Glück jetzt zurück, hinter mir, und ich versuche im Nachhinein alles so detailgenau zu rekonstruieren, wie es vorgefallen ist. Du liegst wahrscheinlich richtig darin, dass die Gemeinschaft der beiden schwierig war, was auch immer sie zusammenhielt. Soweit ich Einblicke hatte, glaube ich mich erinnern zu können, dass sie sich im Urlaub (!) kennenlernten, und er über sie nach D.kam (das hatte schon einmal geklappt, wie es ausschaut), relativ schnell, und dass sie ebenso schnell mehrere Kinder hatten. Ich glaube mich auch erinnern zu können, dass er schon bei ihr das ,große Geld‘ sah, und enttäuscht war, dass das nicht so war. Das kam aber, natürlich, erst zu einem späteren Zeitpunkt heraus.

Ich habe die Frau nie persönlich getroffen, doch sie hatte meine Telefonnummer — woher auch immer — und rief mich an, schrie herum, stieß unglaubliche Beleidigungen und Drohungen aus, und sprach mich ausschließlich mit ,unanständige Frau‘ und ,Nutte‘ an. Es folgten detaillierte Auskünfte über sexuelle Praktiken der beiden. Ich legte auf. Es war alles grauenhaft. Ich kann mir vorstellen, dass sie eventuell oft betrogen worden ist von diesem Mann.

Es tut aber nichts zur Sache, denn sie hat in der Geschichte voll mitgemacht und sie in der Form, die sie dann annehmen sollte, maßgeblich mitinszeniert.
Ich habe die Nummer gewechselt. Natürlich.

Damals wohnte ich in einer Wg, und nach diesen Anrufen und Anschreiben an Stellen gab er an, sich sofort trennen zu wollen. Er tat schockiert und entrüstet.

Ich habe für ihn und mich die Wohnung gezahlt, nicht für das Paar.

Es brach eine Art Schockwelle über mich herein. Ich glaubte ja an seinen Singlestatus, dann hatte er plötzlich Frau und mehrere Kinder, und ein gewaltiger Psychoterror brach los. Am Anfang habe ich mir selbstverständlich, wie es auch schon von ,Anaba‘ hier geschrieben wurde in einem Thread eine feste Partnerschaft gewünscht, denn ich habe dem Schein ja voll geglaubt. Es war eine Falle. Es stimmte an diesem Menschen: gar nichts.
Ich konnte ihn aus der gemeinsam angemieteten Wohnung nicht rauswerfen. Denn er, bzw. das Sozialamt zahlte einen Teil auf die Frist gerecht. Ich bin gegangen, und habe gezahlt, weil es unerträglich war.

Wie geschrieben, meine Geschichte erinnert mich stark an den jungen Mann, der ahnungslos nach Benin flog und in einem Horrortrip landete.
Ich glaube, es braucht sehr lange zu begreifen, das die ,Love chats‘, oder das ,nette Kennenlernen‘ ein Köder sind. Nur das, nichts sonst. Den ,man’ geschluckt hat. Je mehr ,man’ zappelt, desto tiefer hängt ,man‘ drin.
Als der Terror plötzlich von allen Seiten losging, wollte ich irgendwann einfach nur noch dort heraus.

Wie geschrieben, mir ist nie wirklich klar geworden, was diese Leute eigentlich von mir wollten — denn: sie hatten ja schon alles, wie Du richtig schreibst.
Ich nehme heute an, dass sie einfach immer mehr wollten. Blind. Mehr. Immer nur mehr. Und zwar beide.
Vielleicht hat aber jemand auch eine andere Idee.

In dem ich hier schreibe, geht mir im Nachhinein auch immer noch einmal mehr auf. Verknüpfungen, die ich vorher so nicht sehen konnte. Ich möchte allen danken, die sich hier beteiligt haben, für alle Anstöße und Fragen.

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 20:45

Ich habe meinen Anteil an der Wohnung gezahlt, das war der Trick.
Denn als es unerträglich wurde, und ich gegangen bin, musste ich für die eine Wohnung weiter zahlen, und für die neue and so on. Sie hingegen hatten auf einen schönen Zeitraum eine Zusatzwohnung für das Unterstellen von Sachen für den Laden oder was auch immer. Und haben meine privaten Sachen, die ich so schnell nicht mitnehmen konnte, gleich einkassiert oder abtransportiert.
So hat es funktioniert.

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 20:57

Die mündliche Absprache, die Miete zu teilen, galt am Tag des Einzugs nicht mehr, als herauskam, das er gar kein Einkommen hatte. Also ich die Kaution zahlen musste in voller Höhe, die ersten Mieten vorstrecken und auf das Sozialamt warten. Er hatte den Mietvertrag unterschrieben und ,gewinnbringend‘ den Vetmieter von sich überzeugt.
So erinnere ich mich. Wie geschrieben, ich bin von all dem sehr schwer krank geworden, wenn einiges manchmal etwas hinkt, bitte ich es zu entschuldigen. Ich versuche alles nachzuholen

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 06.08.2018, 21:08

Im Gegensatz zu vielen anderen Frauen hier im Forum war ich zu der Zeit innerlich kein gefestigter Mensch, ich bin es erst geworden.
Ich war ein Opfer, und kein schlechtes, ich hatte sehr viele Ängste, war sehr selbstunsicher und wollte von ,allen‘ gemocht werden. Ich war äußerlich sehr erfolgreich, innerlich eher nicht und noch auf der Suche nach mir selbst.
Wenn ich tiefer reflektiere, muss ich es so zugeben.

Der Moment des Umschlags aus dieser Katastrophe kam genau in dem Moment, in dem ich mir das eingestanden habe, ein Opfer geworden zu sein.
Opfer.
Es war furchtbar demütigend, ich habe mich unfassbar geschämt, und konnte mich selbst nicht mehr ansehen im Spiegel.
Danach ging es bergauf. Und der innere Genesungsprozess setzte ein.

Justicia

Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Justicia » 07.08.2018, 00:41

Liebe Rebecca,

du musst dich doch hier nicht entschuldigen. Du hast gerade angefangen im Forum zu schreiben.
Ich denke, wir haben alle Verständnis, wenn es mal unstrukturierter zugeht.

Lass mich dir eines raten:
Ja, du warst ein Opfer! ABER du hast dich herausgekämpft und holst dir jetzt Stück für Stück dein Leben zurück!
Vergiss das bitte nicht und sei nicht so hart zu dir. Hier sind so viele Betrogene, die zu Kämpfern wurden. Das schaffst du auch.

Du hast dem Falschen vertraut. Das ist kein Grund für Scham. Scham sollte der Betrüger empfinden, nicht du. Auch das halte dir in schwierigen Momenten immer wieder vor Augen.

An dem seinerseits erschlichenem Mietvertrag siehst du, dass auch der Vermieter ihm geglaubt hat.
Leider bringt dir das wenig, weil du sowieso haftest, aber vielleicht hilft es dir zu wissen, dass du nicht alleine bist.

Ich finde, du bist auf einen guten Weg. Man merkt noch, wie durcheinander du bist, aber wer wäre/war das nicht bei solchen Erlebnissen...

Rebecca80
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 07.08.2018, 12:47

Danke, Julija!

Ich habe in den letzten Jahren viel nach vorn geblickt und im Rückblick auf die Geschichte kommen auch Gefühle wieder hoch, die ich bereits überwunden glaubte. Der Austausch hier ist aber sehr gut!

Ja, das war ein absoluter Blender. Deshalb auch so gefährlich.

Mignon
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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Mignon » 07.08.2018, 13:50

Rebecca80 hat geschrieben:Ja, stimmt. Sie haben gezahlt, damit waren eher kleine Dinge gemeint am Anfang. Keine größeren Investitionen. Das war ungeschickt ausgedrückt oder ungenau erinnert.

Ich erinnere mich an das Gespräch mit dem Anwalt.
Er hat versucht, den Mietvertrag zu beenden, obwohl er ja gültig war. Er rief den Vermieter an und das Sozialamt (ob das Amt bereit sei, die Miete ganz zu übernehmen) und setzte sich sehr ein. ,Seien Sie fair. Kommen Sie, lassen Sie die Frau da raus, Sie merken ja, in was für einer Verfassung sie ist. Wir finden gemeinsam eine Möglichkeit.‘ Da lachten beide (!) nur. Sie informierten die Vermieter, dass ich — plötzlich — nicht mehr zahlen wolle und, anscheinend ,krank‘ sei.
Sorry, Rebecca, aber ich stehe schon wieder auf dem Schlauch. Der Anwalt telefonierte mit dem Sozialamt, und wer lachte daraufhin? Der Mitarbeiter des Sozialamtes und der Anwalt? Und wer informierte den Vermieter? Auch der Anwalt und der Mitarbeiter des Sozialamtes?

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 07.08.2018, 19:05

Also.
Vielleicht wird es so etwas deutlicher.
Ich versuche es knapp zu halten.

Er wollte sich trennen. Wir, bzw. ich fand(en) eine Wohnung ganz in der Nähe meiner Familie. In diesem Zusammenhang kam es zum Kaffeetrinken zu Hause — und den ersten Anfragen nach Geld.
Die Wohnung war befristet zu mieten.
Ich konnte sie zahlen, er nicht. Er hatte dem Vermieter aber etwas ganz anderes erzählt, der hatte ihm geglaubt und vertraut.
Da der Vermieter sich in der Gegend gut auskannte und die Familie auch unsere kannte, glaubte und vertraute man. Das wusste natürlich auch der Betrüger. Es geht in der ganzen Geschichte um Vertrauen, das auf jeder Ebene schamlos benutzt wird. Wo es ging.

Kurz nach dem Einzug wollte der Vermieter dann gern die Kaution, Monatsmieten etc.Da waren wir schon eingezogen, und es kam Stück für Stück heraus, dass er GAR nichts hatte. Und nicht zahlen konnte. Er musste vom Amt Unterstützung beantragen, ich zahlte Kaution und Miete, Essen, Einrichtung, alles.
Er und seine Frau (!) riefen dann den Vermieter an und stellten mich als geistesgestört dar. Ich würde nicht zahlen wollen und sei krank. Sie hingegen seien die ,Guten‘.
Ich habe mit meinem Anwalt versucht, da irgendwie herauszukommen, was natürlich rein rechtlich nicht möglich war.
Er hat versucht, auf ,freundschaftlicher‘ Ebene zu verhandeln.
Das Ehepaar hat sich totgelacht. Fett bezahlte Wohnung, Zuschuss vom Amt. Ich wollte natürlich nach Ablauf des Vertrages die Kaution zurück, das war eine widerliche, unangenehme Zeit.

Unter anderem deshalb waren meine Eltern so beschämt, es wurde alles mögliche in der Öffentlichkeit kundgetan.
Ob das nun ,schlimm‘ ist oder nicht, muss natürlich jeder für sich entscheiden. Für sie war es eine unfassbare Peinlichkeit.
Ich habe mich wegen allem geschämt.
Ich selbst hätte niemals meine Familie in so eine Situation gebracht, obwohl ich deren oft ,starren’ Ansichten auch kritisch gegenüberstand. Ich war auch vorher nicht bei Anwälten, obwohl das natürlich richtig war.
Jede einzelne meiner Grenzen ist angegriffen, denunziert und verletzt worden, das wiederhole ich auch.
Ich kannte so etwas zuvor nicht. Scham war ein großes Thema in der Geschichte, Verletzung und Ausbeutung von Schamgefühl. Ein Selbstbewusstsein wieder aufzubauen fiel mir sehr schwer.

Ich hoffe, es ist nun etwas klarer, ich persönlich erinnere mich eher an die Emotionen in der Situation, an die Hilflosigkeit. Die Fakten rauschten irgendwann wie ein Nebel an mir vorüber. Aber ich rekonstruiere gerne.

Insgesamt hat mich dieses Ehepaar über 12. 000 € gekostet. Geld, das ich NIE wiedersehe. Die Konsequenzen aus all dem noch viel mehr.
Auch in meiner Geschichte trifft zu, was hier immer wieder betont wird. Die Frau (meist ist es ja eine Frau) ist am Ende nervlich zerrüttet, und finanziell am Boden, es entsteht nur Verlust.

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 07.08.2018, 19:09

Er hatte natürlich immer Kontakt zu seiner Ehefrau.
Deshalb ,sie‘. Beide.

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Re: Zur Geschichte 348

Beitrag von Rebecca80 » 07.08.2018, 19:22

,Sie‘ haben umgedreht.
Ich hätte diesen armen Menschen verführt und gegen seine Bedenken herumgekriegt, und aufgrund meiner Hilflosigkeit und Beschränktheit hätte er sich aus Mitgefühl nicht direkt trennen können. Jetzt sähe er aber den Fehler ein, und seine Frau helfe ihm mit der angemieteten Wohnung. Er als Ausländer (!) hätte das Wesen der deutschen kranken Frau leider nicht direkt erkennen können, sie als gute Ehefrau stehe ihm aber jetzt selbstverständlich zur Seite.
Um mich zu schützen hätte er sich als liquider ausgegeben als er war. Es täte ihm jetzt sehr leid. Ich sei gefährlich und gestört.
Das habe ich über (relativ direkte) Umwege erfahren und bin zusammengebrochen.

Das Amt und der Anwalt haben keineswegs gelacht. Das Sozialamt war bestürzt, hat sich alles notiert, ist alle Bewilligungen der Fam. durchgegangen, konnte aber nichts tun, da die Wohnung bewilligt worden war. Es ist versucht worden, die Bewilligung zurückzuziehen.
Der Anwalt war sehr aufgebracht und menschlich betroffen. Rechtlich konnte man gar nichts tun, natürlich, und menschlich auch nicht. Er, der Anwalt, hat versucht, mit dem unguten Mann zu reden, und ihn davon abzubringen, weiter Gerüchte zu streuen und meinen Namen schlecht zu machen. Da lachte — er — nur.

Jetzt ist es doch länger geworden.
Ich sage nunmehr ,unguter Mann‘, denn er ist ja nicht wegen Betrugs verurteilt worden, deshalb weiß ich nicht, ob diese Titulierung nicht Schritte nach sich ziehen könnte.

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