Zur Geschichte 372

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 372

Beitrag von Evelyne » 06.04.2020, 14:26

Die ausführliche Geschichte von Träumerin90 beschreibt mehr als deutlich, wie das Geschäft mit den Gefühlen eingefädelt und ausgeführt wird. So wie die Erzählerin auch, haben es hunderte ahnungslose Frauen und Mädchen erlebt.
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Cimmone
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Cimmone » 06.04.2020, 17:17

Liebe Träumerin90,

Vielen Dank für Deine Wahre Geschichte und Herzlich Willkommen bei 1001Geschichte.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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gadi
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von gadi » 06.04.2020, 19:03

Liebe Träumerin,

herzlich willkommen auch von mir.

Zuerst warst du verliebt und wolltest vertrauen. Langsam aber sicher hat der Ungute dich mit seinen immer dreisteren Aktionen immer mehr irritiert. Bis es wirklich genug war. Zum Glück war diese "Beziehung" dann relativ schnell und konsequent wieder beendet. Sei nicht allzu traurig wegen dem finanziellen Verlust, es hätte wirklich schlimmer kommen können. Sei stolz auf dich, dass du seit über zwei Monaten keinen Kontakt mehr mit ihm zulässt und bleib bitte unbedingt dabei.
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Ariadne
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Ariadne » 06.04.2020, 21:38

Liebe Träumerin,
deine Geschichte ist traurig und schmerzhaft, mir und bestimmt vielen User hier ist schon viel früher - deiner Erzählung nach - aufgefallen, dass es auf Bezness hinausläuft. Aber wenn man selbst betroffen ist, möchte man das nicht wahrhaben.
Ich bedauere deine Lage sehr, ich hoffe, dass du die Geschichte überwinden wirst. Wenn keine Gefühle für ihn mehr da sind, wird es leichter werden, aber die Wut und die Enttäuschung braucht vielleicht noch etwas Zeit zum Verarbeiten.

Ich möchte dich trösten, wenn es hilft, und Dir bestätigen, dass die tunesischen Jungs, die im Tourismus arbeiten, auf das Geschäft des Betrugs sehr gut vorbereitet sind. Ich habe viele von ihnen persönlich flüchtig gekannt. Sie sind mit allen Wassern gewaschen. Sie lernen erstmal zu lügen, um Erfolg im Beruf oder im eigenen Geschäft zu haben. Dann ergänzen Sie ihre Fähigkeiten, um europäische Touristen und Touristinnen auszunehmen, zu täuschen, zu betrügen. Ihre Machenschaften sind nicht so leicht zu durchschauen, sie unterstützen sich gegenseitig, oft sind die Familien auch involviert. Die Verwandten und Freunde spielen auch mit, sie gönnen dem Buben doch sein „Geschäft“. Es ist mehr als grausam.

Es ist ein richtiger Wirtschaftszweig in Tunesien geworden: Betrug an Touristen/Touristinnen. Ich lebte in Hammamet, aber auf Djerba ist nicht anders, ich glaube fast, es ist noch schlimmer. Es wäre sinnvoll für Frauen, aber auch für Männer, die Tunesien besuchen eine Warnung auszugeben, aber die Reisebüros machen das nicht, weil sie sonst ihr Gewinn gefährden. Ein paar Tips geben die Reiseleiter schon, habe einige gelesen, aber es reicht nicht aus. Tunesien ist ein gefährliches Pflaster im Tourismusbereich.

Du bist darauf hereingefallen, du bist aber nicht allein. Hier im Forum sind viele, die solche Erfahrungen gemacht haben, du wirst bestimmt noch viele Ratschläge bekommen, tröstende Worte und Tips, wie du alles am besten verarbeiten kannst. Ich halte dir die Daumen, dass es bald besser wird. Aber denk ja nicht daran den Kontakt zu ihm wieder aufzunehmen. Nur das nicht, bitte. Lass ihn dort versauern, mit seinen betrügerischen Inselkumpeln. Irgendwann müssen wir, Europäer/innen erkennen, was da gespielt wird.

Alles Gute und liebe Grüße
Ariadne
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Träumerin90 » 07.04.2020, 08:50

Hallo zusammen und danke für die lieben Worte =)

Zur Zeit bin ich wieder Single, aber das kann auch gern erstmal so bleiben. Sollte Abdel sich wirklich wieder bei mir melden, dann werde ich nicht reagieren. Der Zug ist mittlerweile sowas von abgefahren! Könnte mir aber vorstellen, dass er sich gerade zu Corona-Zeiten wieder meldet, da er jetzt definitiv keinen Hoteljob bekommen wird.

Zum Thema das Reisebüro etc. sollte Warnungen aussprechen...als wir das 1. Mal auf Djerba waren, haben wir morgens an einer Infoveranstaltung im Hotel teilgenommen, was man auf der Insel alles sehen sollte etc. Da hat der Reiseleiter am Ende sogar noch gesagt: "Vertrauen Sie hier niemandem! Nicht der Putzfrau, nicht dem Animateur, nicht der Security und erst recht nicht den Leuten, denen Sie auf dem Markt begegnen." Wir hatten uns etwas darüber lustig gemacht, aber hinterher ist man immer schlauer.

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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von gadi » 07.04.2020, 09:37

Liebe Träumerin,

hat der Reiseleiter nicht noch gesagt "außer mir natürlich"? :wink: :lol:
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Träumerin90 » 07.04.2020, 10:32

So dreist war er nicht, musste aber selber etwas lachen, als er das sagte :D
Mir ist auch aufgefallen, dass dort viele schlecht über ihre eigenen Landsleute reden...alle lügen sie, alle sind sie schlimm, alles Diebe....alle außer mir natürlich :D

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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von gadi » 07.04.2020, 10:34

...genauso ist es dort. Hinter dem Rücken der anderen. Aber wenn man sich dann trifft heisst es "Habiiiibi", Bussi hier, Bussi da. :lol:
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Ariadne
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Ariadne » 07.04.2020, 10:55

„Mir ist auch aufgefallen, dass dort viele schlecht über ihre eigenen Landsleute reden...alle lügen sie, alle sind sie schlimm, alles Diebe....alle außer mir natürlich :D


Liebe Träumerin,
tatsächlich sagen sie die Wahrheit, auch wenn man den Eindruck hat, dass sie schlecht über andere reden. Keiner sagt aber“ich bin auch so“.

Zum Hinweis des Reiseleiters, das ist, was ich gemeint habe, sie schneiden oberflächlich das Thema an, halbwegs witzig, so dass die Touristen gar nicht auf die Idee kommen, dass es die Wahrheit ist. Wenn sie tiefer gehen würden und konkret auf Fälle hinweisen würden, würden sie auch Verluste erleiden, denn die Touristen würden nicht nochmal dort buchen. Deshalb müssen sie vorsichtig sein. Sie möchten ihren Job nicht verlieren.

Ich habe einige Sachen mitbekommen, als ich dort lebte, ich hatte damals nicht so viel mit dem Tourismus zu tun. Als ich später nur Urlaub buchte und in Hotels unterkam, konnte diese Dreistigkeit der Anis, Kellner, usw. beobachten können. Ich war einmal in Hammamet in einem Hotel und wurde von einem Kellner richtig beschimpft, weil ich auf seine Aufmerksamkeiten nicht einging.
Meine Nachbarn am Nebentisch war ein junges Pärchen aus Deutschland, er Tunesier, sie Deutsche. Sie waren auch erstaunt über seine Frechheit, und der Tunesier hat ihm was auf arabisch gesagt, so dass er die Stimmlage leiser drehte.

Sie haben keine Angst, die anderen Hotelangestellten und Teils auch die Führung spielen da mit. Dieses Netz von Lug und Betrug kann man als Tourist gar nicht durchschauen.
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Träumerin90 » 07.04.2020, 11:34

gadi hat geschrieben:
07.04.2020, 10:34
...genauso ist es dort. Hinter dem Rücken der anderen. Aber wenn man sich dann trifft heisst es "Habiiiibi", Bussi hier, Bussi da. :lol:
Das habe ich ja auch mitbekommen...man hat mich diese Verlogenheit sauer gemacht. Wenn ich jemanden absolut nicht leiden kann, warum auch immer, dann ziehe ich doch nicht so eine Show ab. :evil:

Eclipse
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Eclipse » 07.04.2020, 16:34

Träumerin90 hat geschrieben:
07.04.2020, 11:34
Das habe ich ja auch mitbekommen...man hat mich diese Verlogenheit sauer gemacht. Wenn ich jemanden absolut nicht leiden kann, warum auch immer, dann ziehe ich doch nicht so eine Show ab. :evil:
Wenn die ganze Existenz durchseucht ist von Lüge und Unaufrichtigkeit, kann man wahrscheinlich nicht mehr anders. Diese "Kultur" bringt lauter Persönlichkeitsgestörte hervor. Wären sie nicht so abscheulich, müsste man sie bedauern.

Liebe Träumerin, danke für Deine detaillierte Geschichte. Gerade in ihren konkreten Einzelheiten wird sie (hoffentlich) für viele Frauen erhellend sein. Die Masche, dass der Habibi zunächst tatsächlich selbst bezahlt, kommt hier in letzter Zeit immer öfter vor. Wahrscheinlich finanzieren sie nach der Art von Ponzi / Schneeballinvests die jeweils neue Flamme mit dem Geld der alten Flamme, damit es so aussieht, als seien sie gar nicht darauf aus, worum es ihnen in Wahrheit geht: Geld, Sex, Aufenthalt.


Jüngst las ich ein Buch von einem Syrer, der seinen Integrationsweg in Deutschland beschrieb. Unter den "sonderbaren deutschen Gebräuchen" erwähnte er als besonders skurriles Faszinosum: Dass Frauen selbst bezahlen. Ein arabischer Mann würde nie, nie, nie eine Frau bezahlen lassen. Das scheint nach wie vor zuzutreffen.

Atin
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Re: Zur Geschichte 372

Beitrag von Atin » 20.06.2020, 14:49

Die einheimischen Frauen haben gar kein Geld um auch nur irgend etwas zu bezahlen ausserdem, wie wir ja alle wissen, sind sie auf das Geld der anderen getrimmt.

Es gibt Regelmäßige Beiträge im arabischen TV (al Jazeera) in dem derartige Familien Reportagen gedreht werden. Erstmal wirdderreporter ins Haus gebeten dann kurz hallo gesagt, alle Frauen n sitzen dort , verschleiert, weil Show muss ja sein, dann gibt die Hausherrin einzelinterview inkl taschtuch Szene(n). Zwischendurch wird zum Buffet gereicht.

Weiss nicht was das soll oder was die sich davon erhofft? Einen neuen Geldgeber? Spenden?
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