Zur Geschichte 390

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 390

Beitrag von Evelyne » 22.07.2021, 14:16

Aicha's lange und sehr ausführliche Geschichte zeigt einmal mehr ganz deutlich das Verhalten und die Denkweise muslimischer Beznesser auf. Viele Betroffene werden sich hier wiederfinden. Vielen Dank liebe Aicha für Deine klaren Worte und für Dein Lob an uns!
Evelyne
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Aicha
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 22.07.2021, 14:42

Liebe Evelyne
und liebe User!

Herzlichen Dank für die Aufnahme, nun bin ich offiziell dabei und nicht mehr als langjährige stille Leserin.

Lange hatte ich überlegt, ob ich meine Geschichte schreibe, habe mich dann letzten Endes dafür entschieden.
Ich möchte, dass man wachrüttelt und somit Frauen und Männer davon abhalten könnte, in eine ungewisse Zukunft mit einem Beznesser zu gehen. Im Grunde ist das Einlassen in eine solche Beziehung eher keine ungewisse Zukunft, denn all die Geschichten hier im Forum zeigen ganz deutlich, wie wenig rosig diese sein wird.

Toll finde ich, wie hier im Forum tatkräftig unterstützt wird, Mut zugesprochen wird und man sich vor allen Dingen nicht allein fühlt und man weiss, dass viele andere auch ähnliche Erfahrungen gemacht haben und niemand einen verurteilt oder auslacht.

Ich war und bin sehr dankbar, dass ich auf dieses Forum stieß. Zuweilen waren einige Kommentare auch amüsant, und obwohl man in schlechter Verfassung war, lächelte oder lachte man, an trüben Tagen ein "made my day".

Ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Tag und denen, die in einem großen Tief stecken wünsche ich ganz viel Kraft, Durchhaltevermögen und Mut.
Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.

Cimmone
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Cimmone » 22.07.2021, 14:51

Liebe Aicha,

Herzlich Willkommen.
Wie schön, dass Du Dich für den aktiven Part entschieden hast.
Das Team wünscht Dir einen angenehmen Austausch.

Und nun lese ich Deine Geschichte.
"Im übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht." Kurt Tucholsky

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Cimmone
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Cimmone » 22.07.2021, 15:25

Liebe Aicha,

Vielen Dank für Deine Geschichte und die lebenden Worte für dieses Forum.

Bei Deiner Ehe möchte ich per sé auch nicht von Bezness ausgehen.
Ein Muslime, der eine Ungläubige heiratet, kennt ihren Stellenwert und Du hast das so klar empfunden und geschrieben, Sklavin.

Es ist traurig, diese Weltanschauung lässt sich nicht teilen, Du hast das Verbogen werden sollen am eigenen Leib erlebt und es ist schmerzlich.

Auch den Lebenshunger danach kann ich gut verstehen.
Du warst noch sehr jung, gründlich gebeutelt und! Bei allem hast Du Dir Deinen Kern bewahrt, hast Dich zwar biegen aber nicht brechen lassen.


Mit dem tunesischen Beznesser war viel materieller Schaden, Du hast aber erkannt, es bringt nichts. Konntest hinter die Fassade blicken, da ist nur Lieblosigkeit und Gier.

Es gibt keinen gemeinsamen Nenner, wenn man Gegenseitigkeit und Augenhöhe will.

Alles liebe erstmal und nochmal, Dankeschön.
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Aicha
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 22.07.2021, 15:44

Liebe Cimmone,

danke Dir für Deine Worte und auch wenn es komisch klingt, ich kenne Euch alle schon recht gut, ihr aber lernt mich jetzt erst kennen :wink:

Ich habe mich oft gefragt, was das da war mit der Ehe, Bezness sicherlich auch in einer "milderen" Form, denn es ging ja im Großen und Ganzen auch ums Ausnutzen auf materieller und psychischer Ebene. Gut möglich ist auch, dass er keine versprochene Braut in petto hatte und/oder ihm bis dato keine geeignete Jungfrau gut genug war. Irgendwie eine Ironie des Schicksals, dass ich mir irgendwann nur noch gewünscht habe, diese besagte göttliche Jungfrau möge ihm erscheinen, mein Wunsch wurde einfach nicht berücksichtigt von höherer Stelle :roll:

Brechen lassen habe ich mich nicht, auch wenn ich oft genug wohl kurz davor war, ich schaffte es, nicht gänzlich verlorenzugehen.

Und ja, sie sind gierig, wollen mehr und mehr und trampeln auf unseren Gefühlen herum. Gott sei Dank hat der tunesische Beznesser seine Auserwählte geehelicht und man mag es nun sehen wie man will, aber nachdem die beiden schon einige Jahre verheiratet sind, lässt der Nachwuchs auf sich warten. Wer wohl von beiden nicht in der Lage ist??? Nun ja, mir ist die Antwort auf die 3 Fragezeichen wurscht-piep-egal; finde es nur irgendwie amüsant 8)

Für mich kommen nur noch Augenhöhe, respektvolles Miteinander und Ehrlichkeit in Frage, in jeder Beziehung - freundschaftlich und beziehungstechnisch.

Ich habe gelernt und hoffe, dass ich das auch so weiter durchziehen kann und werde.
Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.

Nilka
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Nilka » 22.07.2021, 16:09

Herzlich Willkommen im Forum, liebe Aicha und vielen Dank für deine ausführlich und anschaulich erzählte Geschichte!

Man kann sich gut in dich versetzen, ganz besonders als du beim ersten Mal ohne Ahnung über die unterschiedlichen Kulturen in die Falle getappt bist.

Es tut immer weh, wenn man solche Geschichte erzählt bekommt und auch die Gewissheit, dass es immer wieder solche Geschichten geben wird, wegen Unwissenheit, Naivität und und und. Du hast alles schön aufgezählt.

Du hast deine bittere Lektion erhalten, hast aber erfreulicheweise :D deine beiden Beziehungen beenden können. Dazu gratuliere ich dir herzlich und wünsche dir, dass in absehbarer Zeit ein Mr. Right deinen Lebenseweg kreuzen möge.
LG ♥ Nilka

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gadi
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von gadi » 22.07.2021, 21:23

Von mir auch ein nettes Willkommen bei uns, liebe Aicha!

Mir geht es auch so wie u.a. Nilka beim Lesen deiner Geschichte. Man geht Schritt für Schritt mit als ob man alles selber so erlebt hätte. Du beschreibst sehr nachvollziehbar, wie man so schleichend hineingerät und plötzlich gefangen ist im Bezness-Spinnennetz und wie der Ungute sich nach und nach zu seiner schlechten Seite entwickelt/diese mehr und mehr zeigt.

Bezness kann zwar jedem passieren, aber dir nun nicht mehr, da bin ich mir ganz sicher. Du legst nun ganz andere Maßstäbe an, und das wird ganz andere Menschen in dein Leben ziehen. Sehr gut so!🐾
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 23.07.2021, 09:33

Euer Wort in Gottes Ohr........ man weiss ja nie, an wen man so gerät, zumindest bin ich ein gebranntes Kind, dass sich seinen Humor niemals hat nehmen lassen.

Einiges habe ich weggelassen, war ja ohnehin schon fast ein Roman und alle, die mit Bezness zu tun hatten, wissen genau, was einem so alles passiert, welche Worte man ständig hörte, welchen Lebensinhalt die Beziehung hatte usw. Beim Schreiben ist mir nur aufgefallen, dass man gedanklich wieder zurückversetzt war in die Zeit, allerdings war es nicht beklemmend, was ich anfangs befürchtete. Vielleicht habe ich aus einem inneren Schutz heraus Jahre gewartet, ehe ich zur Tat schritt und schrieb. Es sprudelte nur so aus mir heraus.

Heute sehe ich vieles so glasklar und die Vorwürfe werden immer leiser an mich selbst - weder bringt es was - noch hilft es mir weiter. Ich habe Fehler gemacht und PUNKT.
Achtsamkeit ist mein ständiger Begleiter und letzten Endes bin ich froh, dass ich heute mit viel Humor über Erlebtes reden kann. Einiges habe ich bislang nur einem sehr ausgewählten Kreis erzählt, die Scham ist groß. Und wir alle kennen die Worte "selbst Schuld, haben wir dir doch gleich gesagt, du wolltest ja nicht hören"... sowas will man nicht hören, auch weil es einen weiter ins Loch zieht.

Was bleibt ist halt nun mal die Erkenntnis, dass keiner dieser Beznesser mich jemals verdient hatte.

Wenn ich mir so meine Geschichte nochmals durchlese, hat man irgendwie den Eindruck, dass alles so mild und wenig nervenaufreibend gewesen sein muss. Wie wirkt das auf Euch? Ich schrieb ja, dass meine Erlebnisse - Gott sei Dank - nicht geprägt waren von körperlicher Gewalt. Psychische Gewalt ist nicht zu unterschätzen, das wissen viele hier.

Mir hat auf jeden Fall dieses Forum hier immens geholfen, verarbeitet habe ich fast alles für mich allein, Kraft geschöpft durch dieses Forum, bestärkt durch die Ratschläge, die Geschichten und dem Wissen, dass es weitaus mehr Frauen gibt, denen ähnliches widerfahren ist. Tausend Dank dafür nochmals an dieser Stelle.
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von gadi » 23.07.2021, 09:38

Aicha hat geschrieben:
23.07.2021, 09:33
Wenn ich mir so meine Geschichte nochmals durchlese, hat man irgendwie den Eindruck, dass alles so mild und wenig nervenaufreibend gewesen sein muss. Wie wirkt das auf Euch?
Im Gegenteil, Aicha. Bei mir entsteht schon der Eindruck, dass alles sehr sehr nervenaufreiben war.
Danke für deine lobende Worte an das Forum!
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Nilka » 23.07.2021, 09:46

Ich habe auch überhaupt nich den Eindruck, dass es mild war.
Man kann sich das, was da noch zwischen den Zeilen steht, ausmalen.

Ich bewundere deine Nervenstärke in der bangen Zeit bis zu der Scheidung.
LG ♥ Nilka

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Aicha
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 23.07.2021, 09:54

die Nervenstärke hatte nur das eine Ziel: Scheidung!

Der Weg war steinig, aber den letzten Rest bis zur Befreiung musste ich irgendwie durchhalten. So manches Mal war ich kurz davor, die Nerven zu verlieren. Sehr geholfen hat mir die Ablenkung durch meine Arbeit, der Rückhalt in der Familie und Freunden.
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Anaba
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Anaba » 23.07.2021, 10:32

Guten Morgen Aicha,

danke für das Einstellen deiner Geschichte und herzlich willkommen im Forum.
Ich wünsche dir einen regen, guten Austausch.

Ehen, wie deine habe ich viele kennengelernt.
Leider verlieren viele der Frauen nicht die Hoffnung auf Besserung ihrer Lage.
So vergeht viel Zeit.
Zeit, die Kraft und Geld kostet und letztendlich keine Änderung bringt.
Ich rate jeder Frau, die bemerkt, dass ihr Mann sich verändert, sofort dagegen zu steuern,
ihm klare Grenzen aufzuzeigen und wenn alles nichts bringt, die Ehe sofort zu beenden.
Denn, es wird sich nichts ändern, wenn man versucht diesen Männern alles recht zu machen,
in der Hoffnung, dann „wird er mich mehr lieben und dankbar sein“.
Nein, er wird sie jedesmal ein bisschen mehr verachten und die Schrauben stärker anziehen.
Der alte Spruch: „Wenn du den kleinen Finger gibst, nehmen sie die ganze Hand“ passt hier vorzüglich.
Du hast es geschafft, ihn loszuwerden, aber der Weg war lang und steinig.
Das es du noch einmal auf einen Unguten reingefallen bist, ist nicht gut, hat dich zum Glück nicht aus der Bahn geworfen.
Denn was wäre geworden, wenn er keine andere Frau geheiratet hätte?

Sorgen macht mir allerdings, dass du diese Länder für dich nicht abgehakt hast und deinen Urlaub immer noch dort verbringst.
Könnte es wirklich nicht ein drittes Mal passieren?
Was reizt dich an solchen Ländern?
Das solltest du dich fragen.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute, eine schöne Zeit und ein selbstbestimmtes Leben, ohne Schmarotzter,
die dich ausnutzen.
Genieße deine Freiheit.
Liebe Grüße
Anaba

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anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Aicha
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 23.07.2021, 11:00

Liebe Anaba,

ich habe zu lange gewartet mit dem Schritt heraus aus dieser Ehe, das stimmt und es stimmt auch, dass man immer die Hoffnung hatte, dass er sich ändert. Du beschreibst es mehr als passend, wie es weiter läuft.

Nein, ich habe überhaupt keine Sorge, dass es mir ein weiteres Mal passieren wird in Tunesien, für mich ist mein Urlaub dort Erholung, sie können mit ihren Wimpern klimpern bis sie schwarz werden, das prallt alles an mir ab. Ich kann nachvollziehen, dass Du Dir diesbezüglich Sorgen machst und finde das sehr lieb von Dir. Im Laufe der Jahre habe ich mir mein Hirn zurückerobert und es gibt gewisse "Trigger", die sofort präsent sind sowie mein Bauch, der kann grummeln sag ich Euch, Halleluja. Und ich höre auf den, egal in welcher Situation.

So manches Mal habe ich mich gefragt, wie ich so blöd sein konnte. Der Mangel an Zweisamkeit und Bedürfnis nach einer Partnerschaft, kann nicht mehr so groß sein, dass ich mich erneut auf "so einen" einlassen werde. Erst vor 3 Jahren habe ich den Zusammenhang zwischen den Geschehnissen und meiner Bedürftigkeit/meinem Mangel erkannt und verstanden, dies alles verinnerlicht und mein Verhalten verändert, ich bin viel fröhlicher geworden und weiss, wann ich mein Auftreten ändere, um klar zu machen, welchen Standpunkt ich vertrete.

Meine Erfahrungen haben mich ausreichend geprägt und ich habe daraus gelernt. Zwar bin ich weiterhin ein freundlicher Mensch, dafür aber mit höflicher Distanz und einer gewissen Arroganz gegenüber den Tunesiern im Urlaub, hier in Deutschland ebenso. Seitdem diese unsäglichen Geschichten ein Ende fanden, erlebe ich erholsame Urlaube im Kreise deutscher Freunde, die ebenfalls dort ihren Urlaub verbringen. Da ich weiterhin Single bin, habe ich weniger Lust, allein an fremde Orte zu reisen und ich würde mich eher gegen eine Reise ganz allein entscheiden. Vor einigen Jahren bin ich mit einer Freundin in die Türkei geflogen, wir wollten mal woanders hin, aber das hat uns beiden überhaupt nicht gefallen, wir waren und sind von unserem tun. Hotel anderes gewöhnt. Ob das auch in der Zukunft auch so sein wird, das bleibt abzuwarten.

Corona hält uns zwar gerade davon ab, durch die Welt zu reisen, aber ich laufe hier nicht herum und bin halb krank, weil ich nicht ans Mittelmeer komme. Natürlich bin ich auch offen, was andere Urlaubsziele angeht. Ich lasse die Zukunft auf mich zukommen, bin offen für Neues, aber nicht für die nächste Katastrophe.
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Anaba
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Anaba » 23.07.2021, 11:14

Na, das hört sich doch beruhigend an. :wink:
Liebe Grüße
Anaba

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Aicha
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 23.07.2021, 11:25

Der Wille ist sehr stark, das auch so durchzuziehen.

Gebe meine Power nicht mehr her :twisted:
Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.

Toastie
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Toastie » 24.07.2021, 18:17

Liebe Aicha,

vielen Dank für deine Geschichte! Ich fand´s total schön, dass du deine eigenen Gedanken und Gefühle so gut beschrieben hast, neben den Fakten! Das hilft nämlich, sich darin so gut wiederzuerkennen und zu spüren, dass man mit dem Erlebten ganz und gar nicht alleine ist. Du hast ganz viel Schlimmes ertragen müssen und das tut mir sehr leid :cry: ! Die psychische Gewalt ist mitunter sogar schlimmer als die physische, weil sie ja oft schleichend kommt und erst mal überhaupt als solche von einem selbst "entlarvt" werden muss. Wenn Manipulation am Start ist, durchschaut man das Ganze ja oft erst recht spät und gibt sich manchmal selbst die Schuld an allem, was nicht "läuft". Ich bewundere es, dass du zwei Mal die Kurve gekratzt hast und deinen Weg gegangen bist, auch wenn du davor sicherlich sehr viel gelitten hast. Dass du gleich zwei Mal in die "Falle" getappt bist hat sicher damit zu tun, dass du Bezness noch nicht so richtig greifen konntest. Dennoch hast du den Kampf am Ende zu dir zurück gewonnen und das ist wunderbar! :D Ich bin mir sicher, wenn es dein Herzenswunsch ist, einen Mann zu finden, der dich schätzt und verdient, wird das in Erfüllung gehen, man muss nur fest daran glauben! :wink:
Ob es Bezness war zu Beginn, das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Auch ist er nicht gegangen als er seinen unbefristeten Aufenthalt hatte, diese Angst war anfangs immer präsent, später habe ich es mir gewünscht, aber den Gefallen tat er mir nicht. Auch ging er nie fremd, zumindest ist mir nichts bekannt und vorstellen kann ich mir das auch nicht, aber es interessiert mich einfach nicht. Vielleicht war es die Tatsache, dass ich funktioniert habe, ihm alles abgenommen habe und er ein sehr gutes und bequemes Leben mit mir hatte. Ich denke auch, dass er mich wirklich geliebt hat und wohl erst nach einiger Zeit (nach unserer Scheidung) begriffen hat, was er falsch gemacht hat.
Schwer zu sagen, ob es Bezness war oder einfach nur Bequemlichkeit, vielleicht auch beides? Liebe (ich meine das mitteleuropäische Verständnis davon) war es m.M.n. nicht von seiner Seite, das wäre für mich - angesichts der äußerst unterschiedlichen kulturellen Konzepte von Liebe - einfach extrem weit hergeholt und eine riesige Ausnahme (inzwischen denke ich so, nachdem ich durch meine eigene Bezness-Erfahrung viel darüber nachgedacht habe). Bequemlichkeit trifft es da schon besser, reine Bedürfnisbefriedigung nach dem Win Win-Prinzip, du hast ihm ein schönes Leben geboten, viel finanziert, organisiert, übernommen und ihm gar keinen Grund gegeben, dich zu diesem Zeitpunkt in seinem Leben zu verlassen. Dass er dich immer mehr zur muslimischen Frau machen wollte hat in meinen Augen nur den Grund, dass er seine Macht wiedererlangen/behalten musste über dich und dafür musst du nun mal "klein", isoliert und hörig/demütig sein, wenn du schon für zwei die Brötchen verdienst.
Der gesunde Menschenverstand allein sollte der erwachsenen Frau doch sagen, dass ein Altersunterschied von vielen Jahren weder funktionieren kann noch akzeptabel ist in diesem Land und anderen Ländern.
Ich weiß nicht, ob der gesunde Menschenverstand ausreicht, ich denke man muss einfach mehr über die Kultur in muslimischen Gesellschaften WISSEN bzw. sich dieses Wissen aneignen. Dafür benötigt man das Interesse, auch hinter die Kulissen zu blicken! Heutzutage wird in einer globalisierten Welt in meinen Augen leider der Irrtum ans Allgemeinwissen und den Hausverstand weitergegeben, dass alle Menschen und Kulturen unterm Strich sowieso gleich sind und es überall "binationale" Liebe gibt, die funktioniert. Jede-/r kennt ja irgendwen, der/die mit jemandem aus einem "exotischeren" Land zusammen ist, also redet man sich möglicherweise dann ein (oder schön), dass man nur (härter) kämpfen muss für diese besondere, grenzenüberwindende "Liebe" :roll: .
Niemand soll sich falsch verstanden wissen, ich klage niemanden an, es kann jeden treffen. Das geschulte Bezness-Personal findet jede Schwachstelle im System Frau.
Das hast du sehr treffend formuliert! 8) Genau so ist es! Es kann jeden treffen, der sich zu wenig mit den Motivationen der "Liebes"-Kandidaten in diesen Ländern und deren kulturellen Vorstellungen von Beziehung/Ehe/Familienleben auseinandersetzt. Wie schön, dass dich diese grausame Erfahrung stärker gemacht hat und du diesen ganzen Stress nun nicht mehr nötig hast und dich nun um dich kümmern kannst! :D
Liebe Grüße, Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

Aicha
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 26.07.2021, 10:53

Liebe Toastie,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.

Ich habe meine Ehe nie unter dem Aspekt Bezness gesehen, zumindest nicht damals und auch nicht als ich mich trennte, denn da kannte ich Bezness einfach nicht. Erst durch diese Seite und das Lesen ist mir vieles nach langer Zeit klarer geworden, und beim Schreiben meiner Geschichte habe ich mich gedanklich mit dem Thema auseinandergesetzt, was diese Ehe eigentlich gewesen ist. Meine Naivität hat mich mit europäischem Denken reinschlittern lassen. Durch diese Betrachtung und dem vielen Lesen hier im Forum sowie zahlreichen Beobachtungen ist mir auch erst bewusst geworden, welches Verständnis wir hier in Europa von der Ehe, der Liebe, von Beziehungen/Freundschaften haben. Man geht einfach immer davon aus, dass diese Sichtweise nicht an der Grenze endet. Nun bin ich definitiv schlauer und habe diese Ehe auch abgehakt, der Groll ist zwar nicht verschwunden, aber er weicht mehr und mehr.

Nachdem ich mehr Einblicke hatte in deren „Familienleben“ war für mich klar, dass das keine Option für mich ist. Heiraten dort unten ist ein Geschäft, da allein vergeht mir schon alles. Schon allein diese irrsinnigen Hochzeiten, die dort stattfinden, wo jeder den anderen übertreffen will und man sich das Geld für ein derartiges Tamtam ersparen sollte, gibt doch Wichtigeres als das. Im Grunde ist die Ehe da nichts weiter als Versorgung durch den Ehemann und Produktion vieler Kinder. Jeder lebt sein eigenes Leben, die Rollen sind verteilt. Während er sich den ganzen Tag im Café rumtreibt, labert und sich die Lunge schwarz räuchert, läuft bei ihr zu Hause den ganzen Tag der Fernseher, es wird gekocht und die Kinder notdürftig versorgt, erzogen werden sie ohnehin nicht. Bei uns ist Familie ein Gemeinsam, zumindest sollte es so sein, leider gibt’s auch bei uns zahlreiche Ausnahmen. Aber jeder hier weiss, wie ich das meine.

Toll fand ich Deine Aussage „win-win-Prinzip“, denn das trifft es ganz gut, allerdings eher nur ein einseitiges Gewinner-Prinzip, denn im Grunde gewinnt nur der Beznesser während sich der andere Part (in dem Falle die meisten Frauen hier im Forum) aufreibt und nichts gewinnt.

Der Kampf, den man gegen die ganze Welt führt, bezeichnet man in der Regel ja immer als „wir gegen den Rest der Welt“. Wie auch immer sie es hinbekommen, sie bringen einen dazu, genau das zu denken BEVOR man die Ehe eingeht, denn die Hürden bis dahin sind nicht so einfach zu überwinden. Das Prinzip lebt man dann nach der Eheschließung weiter, man hat es längst verinnerlicht. Die Frau kämpft, organisiert, investiert, reibt sich auf während der Bezzi sich zurücklehnt und sie auslacht. So gut manipuliert ist es fast ein Selbstläufer, mögliche Interventionen von außen aus dem Weg zu räumen. Immer wieder ist es das Denken, dass andere nur neidisch sind auf den tollen Fang, der sich später als Alptraum herausstellt.

Bei vielen, die sich im Urlaub verlieben, spielt die Urlaubsatmosphäre eine Rolle, die Leichtigkeit des Seins, das Fremde, das Exotische, der Alltag ist weit weg…. Keiner denkt über den Altersunterschied nach, man läuft im Urlaub verpeilt durch die Gegend, so als sei man auf Drogen. Gewisse Situationen, kämen sie hier in Deutschland vor, würde man nicht so an sich heranlassen/sie zulassen.

Beispiele:
- Wie wahrscheinlich ist ein Einlassen einer 60jährigen Frau mit einem 20jährigen hier in Deutschland?
(ohne damit die ältere Generation zu beleidigen, nichts liegt mir ferner)
- Ginge man hier in eine Absteige, um Zweisamkeit zu genießen?
- Bezahlt die Frau hier den Restaurantbesuch, das Taxi, die Absteige, bringt sie Geschenke mit zum Date?

Obwohl hierzulande die Herren auch kaum noch bereit sind, der Frau einen Kaffee zu spendieren, das muss ich leider an dieser Stelle auch erwähnen, ohne damit die Taten der Beznesser zu schmälern. So manches Mal habe ich mich gefragt, ob die dt. Männer sich was abgucken....

Im Internet fällt mir seit Corona verstärkt auf, dass viele Frauen es zutiefst bedauern, nicht zu ihrem Habibi zu kommen. Einige nehmen Quarantäne und Umstände in Kauf, um doch hinzufliegen. Für die Bezzis ist diese Situation zwar anders, aber sie sind ständig auf Empfang, dank Internet ist es einfacher, denn sie müssen keinen Körpereinsatz leisten, Western Union hat ja schließlich kein Corona.

Euch allen einen schönen Montag.
Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.

Ariadne
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Ariadne » 26.07.2021, 21:12

Aicha hat geschrieben:
26.07.2021, 10:53


Nachdem ich mehr Einblicke hatte in deren „Familienleben“ war für mich klar, dass das keine Option für mich ist. Heiraten dort unten ist ein Geschäft, da allein vergeht mir schon alles. Schon allein diese irrsinnigen Hochzeiten, die dort stattfinden, wo jeder den anderen übertreffen will und man sich das Geld für ein derartiges Tamtam ersparen sollte, gibt doch Wichtigeres als das. Im Grunde ist die Ehe da nichts weiter als Versorgung durch den Ehemann und Produktion vieler Kinder. Jeder lebt sein eigenes Leben, die Rollen sind verteilt. Während er sich den ganzen Tag im Café rumtreibt, labert und sich die Lunge schwarz räuchert, läuft bei ihr zu Hause den ganzen Tag der Fernseher, es wird gekocht und die Kinder notdürftig versorgt, erzogen werden sie ohnehin nicht. Bei uns ist Familie ein Gemeinsam, zumindest sollte es so sein, leider gibt’s auch bei uns zahlreiche Ausnahmen. Aber jeder hier weiss, wie ich das meine.

Toll fand ich Deine Aussage „win-win-Prinzip“, denn das trifft es ganz gut, allerdings eher nur ein einseitiges Gewinner-Prinzip, denn im Grunde gewinnt nur der Beznesser während sich der andere Part (in dem Falle die meisten Frauen hier im Forum) aufreibt und nichts gewinnt.


Euch allen einen schönen Montag.
Liebe Aicha,

wie recht du hast, besser hätte ich es nicht formulieren können, diesen "Betrug" , angefangen mit der Abschließung der Ehe, dann den ganzen Zirkus mit der pompösen Hochzeit - wo man nur raten kann, wer die Braut ist, so stark verändert sie durch die Schminke ist - dann die Farce des "Familienlebens", was eigentlich gar keins ist. Das ist mehr als eine Komödie.

Ich habe deine Geschichte gelesen, sie hat mich sehr mitgenommen, du hast viel mitgemacht, deine europäische Sichtweise hat dich sehr, sehr viel gekostet. Ich freue mich trotzdem, dass du die Kraft gefunden hast, dein Leben in den Griff zu bekommen. Diese Kraft und die gewonnenen Erkenntnisse werden dich bestimmt zum Erfolg führen. ich bin mir absolut sicher. Viel Glück! :)

Was du in deiner Geschichte über die Gesellschaft geschrieben hast, kann ich nur bestätigen, ich habe die gleichen Beobachtungen gemacht.
Ich finde deine Zeilen treffend:

"Je mehr Einblick man hat in das, was sie Leben nennen, desto mehr widert/ekelt es einen
an. Ihre Doppelmoral, ihre Meinung über uns Europäer, egal ob es Männer oder Frauen
sind, sie verachten uns. Sie wissen, wie wir ticken, wie wir leben und nutzen dieses Wissen
für ihre kranken Bedürfnisse, die fast ausschließlich materiell sind: und das alles höchst
legal gedeckt durch ihren Glauben. Sie begegnen einem freundlich, sie lachen einem ins
Gesicht und ihre Gedanken sind mehr als unmenschlich über uns."

So ist es ganz genau, wer das nicht erkennt, ist arm dran. Ich bin glücklich, dass ich es hinter mir habe, ich würde es nie mehr im Leben ausprobieren wollen.

Dir wünsche ich alles Gute, dass deine Wunden vollständig heilen, dass du dein Glück findest - das wünsche ich dir aus dem ganzen Herzen.
Alles Liebe

Ariadne
Die Liebe ist so unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgäste und die Straße.
Franz Kafka

Aicha
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Aicha » 27.07.2021, 10:02

Liebe Ariadne,
liebe User,

danke für die Worte, fühlt sich sehr gut an und bestärkt mich, gut in der Spur zu liegen.
Über Deine Worte bzgl. der Schminke bei der Hochzeit musste ich schmunzeln. Ich fand schon immer, dass die tunesischen Frauen ihren Mangel (vermutlich in allen Bereichen) durch zukleistern ihrer Gesichter kaschieren wollen. Ihr Lebensinhalt ist Mode, Schminke und 'nen Ehemann ergattern, für andere Dinge interessieren sie sich gar nicht. Man mag darüber denken, wie man möchte, aber sie sehen schrecklich aus, einfach „too much“ – und das im Alltag. Das Krönchen ist dann tatsächlich bei der Hochzeit, kaum wiederzuerkennen und ich habe mich oft gefragt, was die Männer darüber denken, obwohl mir die Antwort eigentlich egal ist.

Da hätte ich doch gleich noch eine kleine Anekdote zu dem Thema:
Ich war mit anderen Gästen unseres Hotels auf einer Hochzeit eingeladen, Lust hatte ich keine, aber bin dann doch gegangen, auch ein wenig aus Neugier, weil ich bis dato noch nie auf einer solchen VERANSTALTUNG war. Der Bräutigam arbeitete in unserem Hotel. Dieser ohrenbetäubende Lärm der Musiker, die Verkleidungen der anwesenden Frauen (man mag mich jetzt beschimpfen, aber sie wirkten auf mich wie Damen aus dem horizontalen Gewerbe). Wir schauten uns das Spektakel eine Weile an, bis wir geschlossen zum Gratulieren marschierten. Als ich vor der Braut stand, die auf ihrem Thorn saß, war ich völlig verstört, dieser Zustand hielt einige Tage an. Zum einen war ihr Gesichtskleister so dick aufgetragen, dass er bröckelig war, man konnte die Risse deutlich erkennen auf den Wangen und am Kinn, sie starrte ins Leere, war völlig teilnahmslos und kam mir vor als sei sie auf Drogen.

Das Forum hat mich zurück ins Leben gebracht, ohne wäre ich heute nicht da, wo ich bin. Ich glaube zu wissen, dass nur Menschen Verständnis aufbringen, die ähnliches erlebt haben und man sein Wissen weitergeben kann, unterstützen und eingreifen kann, wenn man in Selbstvorwürfen unterzugehen droht.
Mir hat es sehr geholfen, dass ich Kraft durchs Lesen hier schöpfen konnte. Besonders wichtig war zu wissen, dass es viele Frauen gibt, die diese Scham empfinden und sich gerade deshalb nicht trauen, mit jemandem darüber zu reden. Man kann sich nämlich nicht vorstellen, dass es viele Frauen gibt, die ähnlich fühlen. Im Grunde denkt man nicht darüber nach, dass es viele betrifft. Der Prozeß dauert, man ist in seinem Schmerz gefangen, man quält sich zusätzlich mit Selbstvorwürfen.

Was ich einfach damit sagen möchte, damit die stillen Leserinnen hier (so wie ich eine über einen sehr langen Zeitraum war) darin bestärkt werden, den Schmerz und alles, was zu ihrer Geschichte dazugehört, anzunehmen und sich damit auseinandersetzen, dass sie nicht allein sind damit und das nahezu alle, die ähnliche Erlebnisse haben, genau diese Scham in sich trugen, die sich wie ein Stachel tief ins Innere bohrte.

Indem man immer wieder über Scham, Selbstvorwürfe usw. las, durchbrach das zumindest bei mir irgendwann die Mauer der Lähmung und ich konnte es zulassen, den Weg finden zum Loslassen dieser Gedanken. Es ist wie eine Befreiung, ein wichtiger Schritt in Richtung Zukunft.

So taff, wie ich jetzt wirke, war ich lange Zeit nicht, ich habe mir alles wieder zurückgeholt, bin durch das alles gewachsen und gefestigt – das gebe ich nicht wieder her.
Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.

Nilka
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Re: Zur Geschichte 390

Beitrag von Nilka » 27.07.2021, 11:16

:D Es tut gut zu lesen, dass es dir wieder gut geht und dass unsere "Gemeinde" :wink: dir dabei behilflich war.
Das heißt, das das Forum ihren Zweck erfüllt hat. :D
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

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