Zur Geschichte 276

Lest die wahren Bezness-Geschichten auf unserer Webseite und diskutiert in dieser Rubrik darüber mit den betroffenen Frauen. Hier bitte nur über die veröffentlichten Geschichten schreiben und bitte nur ein Thema zu jeder Geschichte eröffnen!

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Evelyne
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Zur Geschichte 276

Beitrag von Evelyne » 23.06.2013, 12:53

Obwohl gingerlemon gedemütigt, geschlagen und schlecht behandelt wurde, liebt sie ihren Peiniger noch immer. Das braucht wohl einen langen Heilungsprozeß, den sie vielleicht alleine nicht schafft. Positiv an der Geschichte ist nur, dass sie erst 22 Jahre alt ist und ihr ganzes Leben noch vor sich hat , wenn sie es erst einmal geschafft hat, auch emotional von ihm loszukommen. .
Evelyne
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Jakobs_Weg
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Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von Jakobs_Weg » 23.06.2013, 13:33

Liebe Gingerlemon,

im letzten Absatz schreibst du "Unsere Männer sind Traummänner". Darin liegt leider sehr oft Wahrheit.

Diese Männer werden zum Traummann erträumt, aus einer Wunschvorstellung heraus, aufgrund der großen Entfernung, der deraus resultierenden Sehnsucht über Wochen und Monaten. Dann wird interpretiert, Liebesgeflüster und Liebesschwüre werden nicht als (orientalische) Werbung verstanden, sondern gewichtet und für wahr empfunden. Daraus verdichten sich die Gefühle zur Liebe. Das Gefühlsdurcheinander wird verstärkt durch Zuckerbrot & Peitsche, es wird gehofft, dass es wieder wie zu Anfang sein möge, denn es war einmal schön...

Doch das weißt du alles selbst. Toll finde ich, dass du dich dem Ganzen stellst und deine Erfahrungen anderen zur Verfügung stellst. Vielleicht kann sich die eine oder andere wieder erkennen oder nimmt es als Warnung, dass sie ihren Schatz eigentlich gar nicht wirklich kennt.

Das waren nur mal meine Gedanken dazu, die mir während des Lesens einfielen. Ich hoffe so sehr, dass du dich in jeder Beziehung von diesem Mann wirst lösen können, um ein friedvolles, selbstbestimmtes Leben zu führen.

Ich wünsche dir herzlich alles Gute!
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

Tonopah
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Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von Tonopah » 24.06.2013, 16:52

Für mich stellst du alles irgendwie noch zu positiv dar. Wahrscheinlich weil Du noch nicht richtig darüber hinweg bist.
Du sagst er hätte Dich nicht nur wegen des Visa geheiratet - das hoffst du, weil Du ihn, wie Du ja auch zugibst, noch liebst. Du sagst dass er Dich auch liebt, wenn auch auf eine "kranke Weise" - nein ,er liebt Dich nicht und hat Dich nie geliebt. Das sieht man an seinem Verhalten. Das was Du als Europäerin darunter verstehst gibt es dort auch gar nicht, würde er auch nie begreifen (mal abgesehen davon dass "Liebe" für einen Mann im Allgemeinen etwas völlig anderes meint als für eine Frau). Du bist noch nicht so weit den Gedanken zulassen zu können dass er Dich eben nicht geliebt hat sondern Du Dich die ganze Zeit getäuscht hast. Das liegt auch ein bisschen an Deinem jungen Alter. (zu der Zeit habe ich auch noch an Liebe geglaubt, und dass sie alles überwinden kann...)

Immer wieder frage ich mich warum so viele Frauen so schnell mit einem fremden Mann (und auch noch im Ausland) intim werden - das würde mir nie einfallen. So vertrauensselig zu sein, das liegt nicht in meiner Natur...ich verurteile nicht, ich wundere mich nur gewaltig dass manche einfach so furchtlos darin sind....

Deinen Satz mit den Traummännern sollte man hoffentlich so verstehen wie Jakobs_Weg schrieb; ansonsten wäre der Satz irgendwie fehl am Platz und würde einige bezness-labilen Frauen noch bestärken, finde ich.

gingerlemon
Beiträge: 3
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Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von gingerlemon » 07.07.2013, 19:16

Danke für eure Antworten!
Ich finde auch nicht, dass ich das zu positiv darstelle. Klar wars nicht toll, aber es gibt viele Dinge im Leben die man nicht mehr rückgängig machen kann, und ich versuche, nicht alles nur schlecht zu sehen. Und auch wenn ich gelitten habe hatte ich trotzdem auch einige der schönsten Momente mit ihm.
Es ist schade, dass du, Tonopah, nicht mehr an Liebe glaubst. Ich werde immer daran glauben.

Daisy2510
Beiträge: 157
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Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von Daisy2510 » 08.07.2013, 00:22

Hallo,
ich freue mich für dich, dass du den Schritt aus dieser Beziehung raus gegangen bist. Es ist verdammt schwer, so blöd das auch für jemanden klingen mag, der nie in einer solchen Beziehung war. Ich denke, dass er eine Form von Gefühlen für dich hatte, nur dass diese nicht mit "unserem" Weltbild kompatibel sind. Diese Erklärung hat mir persönlich sehr geholfen, als ich meinen Ex immer wieder nach dem "Warum" gefragt habe. Er konnte mir nicht antworten, weil er sich zum einen keine Blöße geben wollte, zum anderen aber auch, weil er einfach nicht verstanden hat, wo denn nun mein Problem ist.
Ich glaube, dass jede Frau nach so einer nervenzehrenden Beziehung Zeit braucht, um sie zu verarbeiten, aber eine glücliche und gute Beziehung danach ist wieder möglich, ich spreche aus Erfahrung.
Du wirst ihn nicht ändern, er wird sich auch nicht von alleine ändern, weil er keinen Bedarf sieht. In seinen Augen sind seine irren Reaktionen logisch.
Ich habe gelernt, dass in der arabischen Kultur gerne Schuld anderen zugewiesen wird. Sei es der böse Blick, ein Schirk oder einfach eine Freundin, die dich verändert. Der Mann selbst hat nie Schuld. Das mag ja eine Zeit laufen, ist aber eben auf Dauer ein Problem - weil Probleme nicht gelöst werden.
Ich wünsche dir viel Kraft auf deinem Weg!
LG Daisy

brighterstar007

Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von brighterstar007 » 13.07.2013, 00:46

Ihr LIeben,

das ist in der afrikanischen Kultur nicht anders bzw. ein urmenschliches Problem.

Bei Adam und Eva fing es an,
bis der Mann sogar Gott die Schuld für seine Misere gibt "Das Weib, das DU mir gegeben hast, brachte mich dazu..."
Kein Wort mehr, dass Gott Adam zuvor das größte aller Geschenke gemacht hatte ..."Es ist nicht gut, dass der
Mensch allein ist..."
Im privaten Umfeld nehmen sich Männer und Frauen nicht viel in bezug auf Schuldzuweisung .
Es ist klüger, sich ernsthaft als Paar mit den gottgegebenen Unterschieden von Mann und Frau zu befassen
und diese zu akzeptieren /verstehen und dementsprechend zu handeln, als mit dem Finger aufeinander zu zeigen.

Liebe Grüße

Brighterstar

Johanna
Beiträge: 25
Registriert: 28.02.2011, 23:05

Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von Johanna » 18.07.2013, 01:09

gingerlemon hat geschrieben:Danke für eure Antworten!
Ich finde auch nicht, dass ich das zu positiv darstelle. Klar wars nicht toll, aber es gibt viele Dinge im Leben die man nicht mehr rückgängig machen kann, und ich versuche, nicht alles nur schlecht zu sehen. Und auch wenn ich gelitten habe hatte ich trotzdem auch einige der schönsten Momente mit ihm.
Es ist schade, dass du, Tonopah, nicht mehr an Liebe glaubst. Ich werde immer daran glauben.
Und genau dieser Glaube an die Liebe lohnt sich, liebe gingerlemon - erst nach meinen schlimmen Erfahrungen habe ich mich in jemanden verliebt, der mir wirklich gut tut. :)
Ich bewundere Deinen differenzierten Blick auf die Sache. Mir ging es ähnlich wie Dir: Erst habe ich ihn vergöttert. Dann abgrundtief gehasst. Dann darum getrauert, dass es nicht gut gehen konnte zwischen uns. Und inzwischen ist er mir vollkommen egal.
Den Weg des Lebens in Verbitterung weiterzugehen wäre auch für mich keine Option gewesen. Die kurze Phase, in der ich verbittert war und sämtlichen Menschen in meinem Umfeld mit aus meiner Sicht nahezu krankhaftem Misstrauen begegnete, war sicher wichtig für meine Entwicklung. Dennoch hätte sie mich auf Dauer zu sehr in meiner Lebensqualität eingeschränkt.
Die Sonne lehrt alle Lebewesen die Sehnsucht nach dem Licht. Doch es ist die Nacht, die uns alle zu den Sternen erhebt.
-Khalil Gibran-

gingerlemon
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Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von gingerlemon » 12.09.2013, 13:22

Danke für eure Antworten!
Ich finde auch nicht, dass ich das zu positiv darstelle. Klar wars nicht toll, aber es gibt viele Dinge im Leben die man nicht mehr rückgängig machen kann, und ich versuche, nicht alles nur schlecht zu sehen. Und auch wenn ich gelitten habe hatte ich trotzdem auch einige der schönsten Momente mit ihm.
Es ist schade, dass du, Tonopah, nicht mehr an Liebe glaubst. Ich werde immer daran glauben.

gingerlemon
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Re: Zur Geschichte 276

Beitrag von gingerlemon » 13.05.2014, 19:03

Hallo zusammen,

ich dachte ich geb noch ein kurzes Update, wie es mit meiner Geschichte weitergegangen ist.
Ich habe meinen Ex vor einem Jahr angezeigt, aus einer Bauchentscheidung heraus. Der Staatsanwalt hat im Dezember 2013 entschieden, dass mein Ex trotz gegenteiliger Behauptungen seinerseits schuldig sei und hat ihn zu einer Geldstrafe von 15'000.- CHF verurteilt.
Mein Ex hat daraufhin aber Einsprache erhoben. In der Anhörung beim Gericht im März 2014 hat mich der Richter vor die Wahl gestellt: da ich keine Beweise und keine Zeugen habe, hat er mir klar gesagt, würde ich bei einer Gerichtsverhandlung bei ihm verlieren und die Gerichtskosten tragen müssen, da er "wegen ein paar Uneinigkeiten in der Ehe" und "ein paar Watschen" kein solches Theater veranstalten machen wolle und mir das sowieso nicht glaube. Ich hatte also die Wahl zwischen einer garantierten Niederlage vor Gericht und dem Vorschlag des Richters, meine Anzeige zurückzuziehen und in die Scheidung einzuwilligen. Ich wählte letzteres da ich als Studentin nicht genug Geld habe, die Gerichtskosten zu tragen.
Beim Scheidungstermin im April 2014 willigte mein Ex dann aber nicht in die Scheidung ein, da er vermutlich hofft, doch noch eine Aufenthaltsbewilligung für die Schweiz zu bekommen, da so seine Ausweisung aufgeschoben wird.
Ich habe mir jetzt eine Anwältin genommen und werde die Scheidung einfordern sowie eine Entschädigungszahlung. Ich lasse mich nicht einfach so besiegen.

Liebe Grüsse
gingerlemon

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