Hallo zusammen

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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Evelyne
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Evelyne » 14.06.2016, 19:36

Jedenfalls möchte ich auf dem Niveau und im Zusammenhang mit so Krassen Aussagen nicht in Erscheinung treten.
Du musst mit solchen Aussagen nicht in Erscheinung treten, da sie gelöscht sind.

Ich möchte hier nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass in dieser Rubrik ausschließlich über Bezness bei Flüchtlingen oder Verdacht auf Bezness geschrieben werden soll. Für andere Flüchtlingsthemen gibt es eine Rubrik im Nachrichtenblock.
Evelyne
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Luzi68
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Luzi68 » 14.06.2016, 20:06

Hallo Epipactis,

erstmal wollte ich dich mit >: es schmeichelt, ist vielleicht auch schon länger nicht mehr vorgekommen " nicht angreifen, ich habe bewusst vielleicht geschrieben! Oft ist das ein Punkt, der schnell dazu beiträgt, sich zu verlieben. Das war eine allgemeine Äusserung und nicht auf dich persönlich bezogen.
Dann gab es einen Ausflug für alle interresierte, es gab zwei Gruppen und ich ging bewußt in die andere Gruppe,
ich habe beobachtet das er mich panikartig überall suchte, ich hin und wollte die situaton klären, da ließ er mich mit einem wutentbrannten Gesichtsausdruck stehen.
Das war, was ich als Beispiel nahm und ich sehe darin vier Punkte, die ich mit Manipulation meinte.

1. du bist unfrei bei der Gruppenwahl- du nimmst BEWUSST die andere Gruppe- wegen ihm. Warum orientierst du DEINE Freizeitgestaltung nach ihm?
2. du stehst in deiner nun bewussten anderen Gruppe und beobachtest ihn. Du erkennst dass er dich panikartig sucht. Wenn deine Freiheit nicht von ihm beschnitten wäre, würdest du doch nicht in deiner Gruppe stehen und ihn beobachten.
3. ich hin und wollte die Situation klären- warum? was gab es da zu klären? Du musst schon erklären, warum du dich für eine andere Gruppe entscheidest?
4. er lässt dich stehen.

Verstehst du, dass ich sehe, dass da schon das klassische Ursache/Wirkung Prinzip angewendet wird? Sprich mit deinen Kolleginnen darüber und frage die mal, ob die Angst haben vor ihm? Du lässt dich von seinem Verhalten so unter Druck setzen, dass du entweder nicht mehr hin gehst oder aus Angst um deine Kolleginnen sein Spiel mitmachst.

Ich will dir nichts böses, du bist auch nicht Beznessgefährdet-okay- aber du bist in deinem freien Handeln schon so dermassen beschnitten. Es kann nicht sein, dass du dich befangen fühlen muss, aus Angst vor seiner Reaktion. Wichtig - sprich offen mit den Kollegen, vielleicht haben die ähnliche Erfahrungen machen müssen und trauen sich nicht das anzusprechen. Jeder einzelne findet sein beklemmendes Gefühl vielleicht auch unwichtig.

LG

Epipactis
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Epipactis » 14.06.2016, 21:18

Guten Abend Luzi68,
finde ich sehr nett, das du nochmal auf meine Antwort so gut eingegangen bist.
Du hast Recht, ich lasse mich bei meinen Enzscheidungen von meinem Unbehagen beeinflussen.
Ich habe bereits mit 2weiteren Frauen über mein Problem gesprochen, die eine hat mir sofort geglaubt, obwohl sie den Mann kaum kennt, sie hat nur selten Zeit.
Die Andere hat nur erzählt, das er Ihr mal ein Kompliment über Ihre Frisur gemacht hat.
Tatsache ist, das immer weniger Frauen dorthin kommen und der normale Ablauf kaum noch aufrecht erhalten werden kann.
Wer immer da ist, mit mindestens zwei Kumpeln brauche ich nicht zu erzählen.
Zwei sehr nette kluge natürliche Männer, einer bereits in Arbeit in seinem studierten Beruf, waren früher öfter da,
beide sind im Gespräch mit mir unterbrochen worden, kommen momentan auch nicht mehr.
Ein junger Jezide hat mir erzählt das er bedroht wurde von anderen Flüchtlingen, er kommt auch seit dem nicht mehr.
Das sind alles die anderen Helfer/Dolmetscher gewesen.
Aber die Jungens kann ich nicht fragen, die würden nichts sagen, jedenfalls nicht mir.
Einmal hatte ich ein Erlebnis, da sollte ich für drei Männer Kleidung raussuchen, die haben alles durchsucht, sogar die Müllsäcke und ließen sich nicht stoppen, bis ich eine Kollegin zur Hilfe rief.
Ich weiß nicht was die gesucht haben :idea:
Überlege zum nächsten Öffnungstermin mal wieder hinzugehen, vieleicht kommen dann auch andere Frauen wieder.
Es ist in einem Gruppenkalender einsehbar wer sich einträgt.
Ich möchte auch Babysachen mitnehmen für eine junge Roma, welche hochschwanger vor dem Supermarkt betteln muß,
das Geld wird hinterher von Männern abkassiert. Sie unterhält sich schonmal mit mir. Diese Frauen machen auch was mit.
Die Zeiten werden immer schwieriger, so etwas wäre in den 80ger Jahren nicht vom Ordnungsamt hingenommen worden.

p.s. Habe mich nicht angegriffen gefühlt wegen dem schmeicheln, wollte das nur nicht so stehen lassen das unser eins geschmeichelt sein muß, von einem entlaufenen xxx nochmal im Leben angesprochen zu werden.
Wir sind uns mehr wert. :D .
schönen Abend noch und danke für Deine Hilfe

Luzi68
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Luzi68 » 14.06.2016, 21:42

Hallo Epipactis,

ja, das ist schwierig einzuschätzen, warum die Frauen weg bleiben. Grade im wichtigen Ehrenamt waren anfangs der Flüchtlingswelle viele Helfer und Helferinnen bereit ehrenamtlich zu arbeiten. Das war eine ziemliche Welle. Das ebbte leider ganz schön ab, manche hatten vielleicht keine Lust mehr, manche kamen eventuell mit der Situation nicht klar. Viele nehmen sich die einzelnen Geschichten sehr zu Herzen und können so viel Leid nicht ertragen. Ich vermute auch, dass eine grosse Portion Neugierde an der Welle beteiligt war. Es ist schade, wenn Menschen wie du, die Lust haben zu helfen, Leid erkennen, das Herz am rechten Fleck haben aufhören, weil sie sich bedrängt und befangen fühlen müssen. Dranbleiben und miteinander reden, wenn es dir nicht gut dabei geht, aus Selbstschutz gehen.

LG

Desert Dancer
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Desert Dancer » 15.06.2016, 12:11

Liebe Epipactis !

Vielen Dank für Deine sehr interessanten Erzählungen !

Was für eine traurige Entwicklung an diesem Ort, wo Du nur helfen willst. Die Helfer bleiben weg und Du selber, obwohl Du eine gestandene Frau bist, fühlst Dich so eingeschüchtert, dass Du Dich auch nicht mehr hin getraust.

Das ist alles so frustierend... Ich bewundere Leute wie Dich, die trotzdem noch nicht ganz aufgegeben haben!

Einen Tipp, was Du tun kannst, habe ich leider auch nicht, da ich nach Deinen Beiträgen denke, dass Du eigentlich schon fast alles gemacht hast, was möglich ist und Dich auch nicht falsch verhältst. Das einzige ist vielleicht, dass Du akzeptieren musst, dass Problemlösungen mit diesen ganz anderen Kulturen nicht unbedingt mit einem Dialog funktioniert, so wie Du Dir es aus Deinem ehemaligen Arbeitsleben gewohnt bist. Verstehen tun viele nur eine klare Ansage, weil sie es sich so gewohnt sind. Mitreden oder diskutieren ist ja meist dort in den Schulen schon nicht gefragt...
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Thelmalouis
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Thelmalouis » 15.06.2016, 19:59

Hallo Luzi,

ich finde es toll, dass du dich hier im Forum angemeldet hast und uns und der Welt dort draußen, deine Erfahrungen mitteilst.
Ich bin gerade dabei, diesen Thread hier durchzulesen.
Was ich aber auch lernen durfte ist, dass die ehrlichen und ehrbaren Flüchtlinge hier in Deutschland nicht heiraten und sich verlieben wollen, die haben ganz andere Probleme und die sind aus anderen Gründen hier. Denen muss und sollte aus ganzem Herzen geholfen werden. Die wollen und nehmen kein Geld, keine Frau und nichts. Die möchten in Sicherheit sein, arbeiten und zu ihren Familien zurück, sobald es die Situation erlaubt.
Mich würde jetzt mal aus "1. Hand" interessieren (bei dem Flüchtlingsheim, welches du leitest oder beschäftigt bist), ob die Flüchtlinge, die du in dem Absatz beschreibst, die an "ehrlicher" Hilfe interessiert sind, nur einen tatsächlich kleinen Teil ausmachen. Und diejenigen, die sich nur bereichern wollen, nicht der überwiegende Part sind?

Kannst du das beurteilen?
Gruß Thelmalouis


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Luzi68
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Luzi68 » 16.06.2016, 07:52

Hallo Thelmalouis,

das ist für mich wirklich schwer zu beurteilen, weil die Einrichtung eine Notunterkunft ist. Bei uns sind die Gäste mehr oder weniger lange da. Unsere Übersetzer haben oft Kontakte über die Zeit hinaus mit einigen , denen sie helfen möchten und da sind viele ehrliche drunter.

Nehmen wir mal nur die nackte Statistik, dann waren in meiner Einrichtung 60% aus Kriesengebieten- Syrien, Irak. Laut eigenen Angaben! Da waren viele ohne Pass, manche auch mit nagelneuem Pass aus Syrien ( die wurden ja mal hoch gehandelt ;-) ) Ich ziehe in meinem Kopf immer mal noch 20% ab.

Dann packe ich mal noch ein paar drauf, die glauben am falschen Gott, sind homosexuell oder haben die falsche Frau- im arabischen/ muslimischen Land bist du da schnell mal verfolgt.
Der Rest ist rein aus wirtschaftlichen Gründen hier.

Bei denen ist übrigens KEINER dabei, der das so zugibt. Keiner hat uns je erzählt, dass er hofft hier ein finanziell besseres Leben führen zu können.

Bis Deutschland so weit ist, die Spreu vom Weizen getrennt zu haben, jeden einzelnen auf seine Herkunft und seinem Grund durchleuchtet zu haben, glaube ich nichts!!! Also glaube ich, dass wir in zwei Jahren sagen können, wie viele Kriegsflüchtlinge/ verfolgte tatsächlich hier angekommen sind.

Also, passt auf euch auf

LG

Franconia
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Franconia » 16.06.2016, 18:26

@ Thelmalouis,

Ich kann mir gut vorstellen, dass auch Geflüchtete die gute bis sehr gute Chance auf Asyl haben mitunter zweigleisig fahren.
Denn die Bearbeitung des Asylantrags dauert und dauert, selbst bei Geflüchteten mit guten Chance und dann bedeutet ein erfolgreicher Asylantrag nicht automatisch, dass man für immer und ewig hier bleiben kann. Ein positiv entschiedener Antrag ermöglicht demjenigen ja erst mal den Aufenthalt für eine begrenzte Zeit (3 Jahre).

So, und bis über den Antrag entschieden ist, ist die Unterbringung in einer Asyleinrichtung obligatorisch und man kann sich auch nicht aussuchen wo man lebt.

Mit einer dt. Frau/einem dt. Kind hat man aber ein 2. Ass im Ärmel und kann statt einer Anerkennung als Asylant einen Antrag auf AE als Ehepartner (nach der Heirat) oder Vater eines dt. Kindes stellen, was vom Status und den daraus folgenden Möglichkeiten wesentlich besser ist.

Und mal ehrlich, wenn die Bearbeitung eines Asylantrags bis zum endgültigen Entscheid 1 Jahr oder länger dauert... da kann man(n) doch schon aus rein praktischen Gründen auf die Idee kommen sich eine Frau für eine Ehe an Land zu ziehen oder ein Kind zu zeugen um damit das Verfahren um den Aufenthalt abzukürzen und zudem noch eine wesentlich sicherere AE zu ergattern.

Von den Männern, die hier eh keine Chance auf Asyl haben und für die Frau und/oder Kind der rettende Strohhalm sind ganz zu schweigen. Da kommt sicher einiges an Männern zusammen die eine Frau/Kind vorrangig als Wegbereiter ihrer eigenen Zukunft sehen.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

lunaverde
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von lunaverde » 16.06.2016, 22:37

Franconia hat geschrieben:Und mal ehrlich, wenn die Bearbeitung eines Asylantrags bis zum endgültigen Entscheid 1 Jahr oder länger dauert... da kann man(n) doch schon aus rein praktischen Gründen auf die Idee kommen sich eine Frau für eine Ehe an Land zu ziehen oder ein Kind zu zeugen um damit das Verfahren um den Aufenthalt abzukürzen und zudem noch eine wesentlich sicherere AE zu ergattern.
Es mag sein, dass manche Asylbewerber sich eine deutsche Frau suchen oder ein deutsches Kind zeugen, um eine sicherere AE zu bekommen. Eine große Beschleunigung dürfte es allerdings kaum darstellen. Die AE aufgrund eines Kindes bekommt man erst nach der Geburt, so dass das schon mal mindestens neun Monate dauert. Zuvor muss derjenige ja auch noch eine Frau finden, die ein Kind mit ihm möchte (oder nicht vorsichtig genug ist), das geht normalerweise auch nicht von heute auf morgen. Viel schneller als ein Jahr wird das also auch nicht gehen. Eine Ehe mag in Einzelfällen sehr schnell gehen, die meisten Frauen werden aber vermutlich auch nicht so schnell heiraten, wenn nicht die Abschiebung bevorsteht und das ist bei Asylbewerbern mit guten Aussichten ja nicht der Fall. Je nach Herkunftsland und vorhandenen Dokumenten kann es außerdem auch schnell ein paar Monate dauern, bis das Standesamt grünes Licht für die Eheschließung gibt. Ganz so schnell und einfach wie es hier manchmal dargestellt wird, ist das also nicht. Eine ziemlich sichere AE gibt es hingegen schon (wie Franconia ja auch schreibt), das mag natürlich eine Motivation sein.

Desert Dancer
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Desert Dancer » 17.06.2016, 12:16

Jedenfalls versüsst es ganz sicher die Wartezeit, wenn man eine Frau an der Seite hat... die einem hilft bei allerlei Dingen, allenfalls finanziell unter die Arme greift, oder Geschenke macht. Und bei der Mann sich "ankuscheln" kann...
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

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Efendi II
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Efendi II » 17.06.2016, 13:48

Franconia hat geschrieben:
Von den Männern, die hier eh keine Chance auf Asyl haben und für die Frau und/oder Kind der rettende Strohhalm sind ganz zu schweigen. Da kommt sicher einiges an Männern zusammen die eine Frau/Kind vorrangig als Wegbereiter ihrer eigenen Zukunft sehen.
Glücklicherweise finden sich aber immer noch genügend Frauen, die bereit sind dem Vorschub zu leisten und sich von Asylbewerbern schwängern lassen.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Galadria
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Galadria » 17.06.2016, 15:45

Aus meiner Arbeit in einer beständigen Unterkunft einer Kommune sind mir von 260 Flüchtlingen insgesamt 5 Fälle bekannt, die eine deutsche Freundin haben.
Die anderen jungen Männer beschäftigen vor allem Themen wie: Wann kriege ich einen Sprachkurs? Wann kann ich arbeiten? Wann habe ich endlich mein Interview?
Natürlich gibt es auch Fälle, wo mir zugetragen wurde, dass sie sich im Frankfurter Rotlichtmilieu rumtreiben und sich "ausprobieren"?!
Man sollte auch beachten, dass ein kaum deutsch sprechender Jung-Asylant, der sich mit 3 Anderen das Zimmer teilt nicht der Traummann einer deutschen Frau ist :).
Die orientalen Urlaubsprinzen gaukeln unter Palmen dann doch die romantischere Kulisse vor.

Luzi68
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Luzi68 » 17.06.2016, 21:51

Galadria hat geschrieben:Man sollte auch beachten, dass ein kaum deutsch sprechender Jung-Asylant, der sich mit 3 Anderen das Zimmer teilt nicht der Traummann einer deutschen Frau ist :)
Für alle deutschen Frauen/Mädchen mit ausgeprägtem Helfersyndrom perfekt. Die können sehr gut auf Mitleid machen.

Wir haben in unserer Kommune natürlich neben NUK noch zwei Asylheime für zugewiesene, da sind definitv mehr als 5 mit deutschen Frauen liiert. Mal abgesehen davon rennen die Mädels den Asylanten hinterher in die zugewiesenen Kommunen.

Facebookgruppen gibt es da, die darüber diskutieren, wie menschenunwürdig ihre Liebsten hier in Deutschland leben müssen.

LG

Anaba
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Anaba » 17.06.2016, 23:23

Das sich der Großteil der jungen Männer hauptsächtlich mit den Fragen ob sie einen Deutschkurs bekommen, ob sie bald arbeiten werden oder wann ihr Interview stattfinden wird beschäftigen, wage ich zu bezweifeln.
Im Gegenteil, das Thema Frauen wird eine große Rolle spielen.
Garantiert finden sich auch Damen, denen es nicht viel ausmacht, dass die Herren zu viert auf einem Zimmer sind.
Liebe Grüße
Anaba

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Rainer78
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Rainer78 » 18.06.2016, 21:49

Franconia hat geschrieben:Denn die Bearbeitung des Asylantrags dauert und dauert, selbst bei Geflüchteten mit guten Chance und dann bedeutet ein erfolgreicher Asylantrag nicht automatisch, dass man für immer und ewig hier bleiben kann. Ein positiv entschiedener Antrag ermöglicht demjenigen ja erst mal den Aufenthalt für eine begrenzte Zeit (3 Jahre).
Meine berufsbedingte Wahrnehmung für den Bereich Nordbayern:
Die Asylverfahren von Migranten aus Syrien (Entscheidung meist positiv) und Balkan (meist negativ) werden vorrangig bearbeitet. Die anderen Nationen stehen entsprechend hinten an.
Personen vom Balkan werden umgehend in die Ankunfts- und Rückführungseinrichtung (ARE) in Bamberg gebracht. Und auch bereits in Anschlußunterbringung befindliche Personen wurden dorthin verlegt.
Syrern wird derzeit oft schon 3-4 Monate nach Einreise die Flüchtlingseigenschaft zuerkannt. Das geht also fix. Bei anderen Nationen (z. B. Ukraine) kann sogar 2 Jahre nach Einreise noch keine Entscheidung getroffen sein.

Fierrabras
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Fierrabras » 18.06.2016, 22:40

tja, ich gehöre nun nicht zu den von de Maiziere gescholtenen Ärzten, die Gefälligkeitsatteste ausstellen (da habe ich auch so viel von), aber dieses Problem (Attest als Schutz vor Abschiebung) habe ich oft. ich weigere mich nicht aus Prinzip, sondern ich verlange die Möglichkeit einer sorgfältigen Diagnostik, sprich mindestens über 6 Monate regelmäßige Arzt- und Psychologengespräche mit Dolmetscher, dann könnte ich eine exakte Diagnose stellen und ggf auch einen Abschiebehinderungsgrund bescheinigen. Das sehen die "Schutzsuchenden" (so werden sie ja neuerdings bezeichnet) anders. und wie unflätig ich dann beschimpft werde...teilweise muss unser Sicherheitsmann einschreiten.

aber vielleicht gehöre ich auch zu einer aussterbenden Art von Ärzten...habe jetzt einen Patienten von einem Kollegen "geerbt". dieser Patient ist seit 1999 in Berlin, immer auf Duldung, kriegte immer wieder Atteste, aber es ist nie eine exakte Diagnose gestellt worden, alle die ärztlichen Kollegen, die ihn über die Jahre behandelt haben, hielten dies wohl nicht für nötig. ich habe nun durchgesetzt, dass er stationär aufgenommen wird zur Beobachtung, ausführliche Diagnostik mit cerebraler Bildgebung, Fremdanamnese und natürlich mit Dolmetscher geführten Psychologengesprächen. natürlich kostet das jetzt die Krankenkasse vield Geld, aber der Herr bezog seit 1999 Sozialleistungen!!!
ok, wenn sich jetzt herausstellt, dass er tatsächlich krank ist, und er tatsächlich in seiner Heimat nicht angemessen behandelt werden kann, dann soll er bleiben dürfen (es sind seltsame Symptome, es könnte tatsächlich eine seltene neurodegenerative Krankheit evtl. auch mit epileptischen Anfällen sein, oder er kann echt gut simulieren, ich kann es echt nicht sagen in den 15-minütigen Arztkontakten, die mir in meiner Sprechstunde zugestanden werden). aber was war mit all den Kollegen vor mir, die immer diese Bescheinigungen ausgestellt haben? waren die zu faul? oder aus ideologischen Gründen bereit für Scheinatteste? und bin ich jetzt rassistisch oder rechtsradikal?oder nur eine gewissenhafte Ärztin? (ich kriege auch vom Personal kritische Äußerungen, wieso ich diesem armen Mann nicht glaube)

happy mind
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von happy mind » 18.06.2016, 23:10

In der Medizin geht es um DIAGNOSE und Therapie. Es geht nicht darum einem Patienten nicht glauben zu wollen. Das sollte doch auch für den Fachbereich Psychatrie gelten. Merkwürdig, dass Pflegepersonal das anders sehen kann.

lunaverde
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von lunaverde » 18.06.2016, 23:25

@Fierrabras: Ich gehe mal davon aus, dass du auch bei einem Deutschen auf einer solchen Diagnostik bestehen würdest, wenn er ein Attest haben wollen würde (z. B. zur Arbeitsunfähigkeit). Daher kann dir deswegen wohl kaum jemand deswegen vorwerfen, dass du rassistisch oder rechtsradikal wärst. Und selbst wenn du ihm bedingungslos seine Symptome glauben würdest, wäre die Diagnostik doch nur vorteilhaft für ihn, wenn er die beschriebenen Symptome wirklich hat. Mit einer vernünftigen Diagnostik kann er doch auch viel besser behandelt werden. Daher finde ich es absolut richtig, was du dort tust. Es wundert mich auch, dass der Mann nie zum Amtsarzt geschickt wurde. Normalerweise sollte das passieren, wenn er längere Zeit wegen Krankheit nicht abgeschoben werden kann.

Fierrabras
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Fierrabras » 19.06.2016, 09:54

da passieren viele seltsame Dinge oder eben nicht. bei JC scheint das stark vom jeweiligen Sachbearbeiter abzuhängen. ich habe Patienten, bei denen das JC bereits nach einigen Monaten aktiv wird (mit Amtsarzt etc), und kürzlich "erbte" ich einen endfünfzigjährigen Deutschen, der von meinen Vorgängern seit 5 Jahren (!!!) ununterbrochen krank geschrieben wurde, ohne dass das JC das irgendetwas beanstandete.
Der allererste Arzt vor 5 Jahren muss ein ziemliches Faultier gewesen sein, denn in seinen Erstaufzeichnungen finden sich gerade einmal 2 Sätze zu der Krankengeschichte. und der hätte die Zeit gehabt, denn anfangs gibt es 30 Minuten pro Patientenkontakt. Die 5 Nachfolger hatten vermutlich tatsächlich keine Zeit/ und oder Lust, diese Versäumnisse nachzuholen. Seit Januar 2016 (wo ich ihn "erbte") gibt es neue AU-Formulare, da muss der Beginn der Krankschreibung notiert werden und auch, ob dies länger als 7 Wochen her ist. (vorher nahm man nur das aktuelle Datum und rechnete die erlaubten 4 Wochen vor). so musste ich mich die die Aufzeichnungen in unserem Computersystem zurück scrollen...bis 2010!!!
tja, Patient wurde wütend (sieh mal einer an), wieso ich es wage ihm all diese unverschämten Fragen zu seiner beruflichen Qualifikation zu stellen, er habe inzwischen ein Gewohnheitsrecht auf eine AU. ich habe nun durchgesetzt, dass eine amtsärztliche Begutachtung erfolgt, immerhin...besser spät als nie, wobei ich nicht glaube, dass dieser Patient jemals wieder arbeiten wird.

ich habe mir da mittlerweile eine gewisse Reputation erarbeitet, viele Patienten (die kennen sich oft untereinander) sagen direkt an der Anmeldung, dass sie nicht zu mir wollen. Ich wurde schliesslich zum Chef zitiert, musste Rede und Antwort stehen, konnte aber beweisen, dass es um diese Gefälligkeitsatteste ging, da konnte er nicht viel sagen.

Galadria
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Re: Hallo zusammen

Beitrag von Galadria » 19.06.2016, 16:56

Anaba hat geschrieben:Das sich der Großteil der jungen Männer hauptsächtlich mit den Fragen ob sie einen Deutschkurs bekommen, ob sie bald arbeiten werden oder wann ihr Interview stattfinden wird beschäftigen, wage ich zu bezweifeln.
Im Gegenteil, das Thema Frauen wird eine große Rolle spielen.
Garantiert finden sich auch Damen, denen es nicht viel ausmacht, dass die Herren zu viert auf einem Zimmer sind.
Und warum bezweifelst du das oder woran machst du deine Vermutung fest (vllt medial?)? Bist du konkret im Asylheim tätig und siehst, was den Männern auf den Herzen brennt?
Also bei uns sind das definitiv NICHT die Frauen. Ich sehe da kaum welche, noch wüsste ich von Männern, die regelmässig auswärts bei einer Deutschen schlafen. Vielmehr ist es ganztägig Langeweile, das Warten aufs Interview, das Bangen, ob man mit 19 nochmal in die InteA-Kurse der Schulen darf, das Rangeln um Deutschkursplätze....LG

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