Mein syrisches Tandem

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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Alkione
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Mein syrisches Tandem

Beitrag von Alkione » 20.07.2016, 22:40

Dann fang ich hier mal an.
Wie schon gesagt bin Ende Zwanzig, am studieren und trinationaler Abstammung. Vater ist koreanisch, japanischer Abstammung, Mutter ist deutsch.

Ich hatte mir vor einem halben Jahr vorgenommen wieder arabisch zu lernen. Als Jungendliche war ich mal ein Jahr in Dubai, aber Dubai und arabisch lernen, naja. Kurz und gut hab ich vor einem halben Jahr wieder angefangen zu lernen und habe mich dann an der Uni nach Tandempartner umgeschaut. Man muss dazu sagen das es bei der Tandemsuche nicht ersichtlich ist ob jemand männlich oder weiblich ist. Wie auch immer 15 Araber haben mich angeschrieben insgesamt und bei dreien bin ich am Ende hängen geblieben. Einer davon war er. Wir sind beide gleichalt, also ich bin 8 Monate älter und er studiert wie ich im Master, wenn auch ein anderer Bereich. (Er Maschinenbau, ich Politik). Er kam vor 2 Jahren nach Deutschland als Flüchtling inklusive Vater und Mutter, aber sein älterer Bruder ist schon seit 6 Jahren hier und arbeitet als Arzt. Insgesamt hat er 4 Geschwister die alle viel älter sind als er (alle haben studiert, Schwestern arbeiten in den Golfstaaten), also das Nesthäkchen. Ich selber bin Einzelkind. Er viel mir gleich auf was das Aussehen betraf und das Wässerchen das er benutzt. Ich gebe zu diese Mischung aus grünen Augen und schwarzen Haaren, kein Bart finde ich faszinierend. Wir treffen uns zwei-dreimal die Woche meist zwischen 21/2- 4 Stunden ,lernen die Sprache und reden über Gott und die Welt. Sein deutsch ist ungefähr auf C1 Niveau.

Ja, wo ist das Problem? Ich würde sagen das Problem geht momentan erstmal eher von mir aus da ich mich wohl ein wenig verguckt habe und Sorge habe als Nutzen zum Zweck her zuhalten. Ich war oft in Nordafrika und habe Angebote bekommen ihm Beisein meiner Mutter, die ich nie angenommen habe. Ich habe einige eurer Geschichten gelesen und so etwas wünsche ich Niemandem, noch möchte ich es selber erleben.Ich habe mich auch schon gefragt wieso gerade er und nicht wenigstens der liberale Saudi oder der Atheist aus dem Yemen (Auch Tandempartner). Ja, wir haben natürlich Gemeinsamkeiten: Wir rauchen und trinken nicht, gehen zusammen klettern, interessieren uns für Kampfsport (mach ich seit 24 Jahren), können beide gleich schlecht kochen, ähnlicher Musikgeschmack, Interesse an Wissenschaft und Philosophie etc...aber natürlich gibt es auch wichtige die Dinge trennen. Ich bin Atheist, Vegetarier, pro- LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) und er scheint zumindest für deutsche Verständnisse ziemlich religiös zu sein. Er versucht nach den 5 Säulen des Islam zu leben, trägt deswegen auch Hosen mit bestimmter Länge, tut auch nichts wo er Frauen anfassen müsste, außer Begrüßen oder was unter Hilfsbereitschaft fällt. Er akzeptiert alle Religion und meinte das ich ihm auch nicht immer alles gleich glauben sollte sondern selber nach der Wahrheit suchen muss, was ich sowieso mache. Imame an sich interessieren ihn nicht und er versucht immer den besten Weg zu finden, den er für gottgefällig hält. Eine Heirat zwischen einem Muslim und Andersgläubigen/ Atheist empfindet er nicht als Ideal, aber nicht als Weltuntergang.

Wir haben uns oft über Verständigungsschwierigkeiten unterhalten und wie wir den anderen öfter auch mal missverstehen. Auch wenn wir die gleiche Sprache sprechen, werden wir das gesagte immer anders beurteilen. Ich habe es selbst erlebt zwischen meinen Eltern und da war keine Religion im Spiel. Ein Kampf gegen Windmühlen oft, große Kompromisse. Große Familien machen mir Angst, nicht nur weil ich EInzelkind bin, sondern auch weil ich ihre Macht kenne, von der koreanischen Kultur. Eltern mischen sich ständig ein und oft gehorchen die Kinder dann dem Willen ihrer Eltern und stehen nicht zum Partner. Tja wieso also dann genau ein Araber? Frag ich mich schon die ganze Zeit. Noch keine Antwort gefunden.Ich weiß das ich mich oft mit Menschen wohl fühle, die nicht ganz deutscher Natur sind, aber...hmm....

Sein Verhalten irritiert mich auch. Wenn ich über seine Einstellung nachdenke weiß ich nicht genau was ich denken soll. Was genau ist das los? Als ich meinte er soll aufpassen das er nicht ausrutscht meinte er das er jetzt besser aufpasst weil er ja mit mir Tandem macht. Er hat ein Bild von mir komplimentiert, sagt jedes mal wenn wir uns Treffen das er sehr gerne mit mir redet und hat mir schon zweimal das Trinken bezahlt. Wäre er ein Deutscher wüsste ich, da wäre was im Busch. Aber so? Und natürlich im Hinterkopf immer dieser letze Gedanke das es nur um den Aufenthalt geht.

Was meint ihr? Was soll das Verhalten was will er damit zum Ausdruck bringen? Ja ich weiß am Besten beim Tandem bleiben. Wäre viel sicherer.

Alkione
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Alkione » 20.07.2016, 23:24

Abend Never :D ,

vier meiner Tandempartner haben mich gleich beim ersten Treffen gefragt ob ich verheiratet bin und auf sms kam dann so eine Anrede wie "Hey Süße", oder virtuelle Blumensträusschen. Da wusste ich natürlich was Sache war. Hmmm ich denke das ich mich schon ein wenig in ihn verguckt habe und wahrscheinlich würde sich ein winziger Teil in meinem Gehirn darüber freuen wenn es was geben würde. Dieser Teil der sich eben darüber freuen würde das ich ihm gefallen könnte. :? Aber gerade wegen seiner Ansicht über Frauen etc, hab ich mich eben gefragt wie ich dieses Verhalten einschätzen kann, mit dem Trinken und Bildchen etc.

Ich hatte schon Partner aus anderen Kulturen und bin da auch nicht unbedingt abgeneigt, nur in diesem Fall diese spezielle Kombo, ist halt schon ein starkes Stück zusätzlich zu diesem heimlichen Verdacht denn man eventuell hegt. Aber du hast recht, als Tandempartner ist er allemal gut.

Wende
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Wende » 20.07.2016, 23:38

Wie bitte?
Ich bin Atheist, Vegetarier, pro- LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) und er scheint zumindest für deutsche Verständnisse ziemlich religiös zu sein. Er versucht nach den 5 Säulen des Islam zu leben, trägt deswegen auch Hosen mit bestimmter Länge, tut auch nichts wo er Frauen anfassen müsste, außer Begrüßen oder was unter Hilfsbereitschaft fällt. Er akzeptiert alle Religion und meinte das ich ihm auch nicht immer alles gleich glauben sollte sondern selber nach der Wahrheit suchen muss, was ich sowieso mache. Imame an sich interessieren ihn nicht und er versucht immer den besten Weg zu finden, den er für gottgefällig hält. Eine Heirat zwischen einem Muslim und Andersgläubigen/ Atheist empfindet er nicht als Ideal, aber nicht als Weltuntergang.
Was ist denn das für ein Hardliner? Aua.

happy mind
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von happy mind » 21.07.2016, 00:57

Alkione hat geschrieben:aber natürlich gibt es auch wichtige die Dinge trennen. Ich bin Atheist, Vegetarier, pro- LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) und er scheint zumindest für deutsche Verständnisse ziemlich religiös zu sein. Er versucht nach den 5 Säulen des Islam zu leben, trägt deswegen auch Hosen mit bestimmter Länge, tut auch nichts wo er Frauen anfassen müsste, außer Begrüßen oder was unter Hilfsbereitschaft fällt. Er akzeptiert alle Religion und meinte das ich ihm auch nicht immer alles gleich glauben sollte sondern selber nach der Wahrheit suchen muss, was ich sowieso mache. Imame an sich interessieren ihn nicht und er versucht immer den besten Weg zu finden, den er für gottgefällig hält. Eine Heirat zwischen einem Muslim und Andersgläubigen/ Atheist empfindet er nicht als Ideal, aber nicht als Weltuntergang.
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Hallo Alkione,

was ihm und SEINER Familie neben deinem deutschen Pass am besten gefallen dürfte bist du als Vegetarierin. Da gibt es zumindest beim Verzehr von Schweinefleisch kein Problem.
Als gläubiger und praktizierender Muslim akzeptiert er eben nicht ALLE Religionen, sondern nur die erlaubten Drei Buchreligionen. Und eine Verbindung, sogar Eheschließung, mit einer Atheistin ist haram und daher ein absoluter Weltuntergang.
Selbst wenn er dich nett finden sollte, seine Familie wird eure Verbindung untersagen. Das ist in ihren Augen gottgefällig.
Fahre in deinem eigenen Interesse deine Verliebtheitsgefühle auf Null, widme dich einem anderen Studienpartner und verliebe dich in deinem Kulturspektrum. Das wird dich eher glücklich machen.

Lieben Gruß

lunaverde
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von lunaverde » 21.07.2016, 03:50

Alkione hat geschrieben:Und natürlich im Hinterkopf immer dieser letze Gedanke das es nur um den Aufenthalt geht.
Kannst du ein bisschen mehr über seinen Aufenthaltsstatus schreiben? Als Syrer ist er wahrscheinlich als Flüchtling anerkannt und hätte dann einen dreijährigen Aufenthalt. Nach Ablauf der drei Jahre kann er dann eine Niederlassungserlaubnis (d. h. unbefristetes Aufenthaltsrecht) bekommen, wenn die Flüchtlingseigenschaft weiter vorliegt. Wenn er seit zwei Jahren in Deutschland ist, würde das also in ein bis knapp zwei Jahren anstehen (je nachdem, wie schnell sein Antrag damals bearbeitet worden ist). Da stehen seine Chancen als Syrer sehr gut, wenn sich die Lage in Syrien nicht überraschenderweise massiv verbessert.

Wie sieht es ansonsten mit seinem Studium aus? Wie weit ist er? Hat er gute Chancen, den Abschluss zu schaffen (sollte ja auch bisherigen Noten ersichtlich sein, wenn es nicht gerade sein erstes Semester in Deutschland ist)? Nach erfolgreichem Abschluss des Studiums hätte er ebenfalls sehr gute Aussichten auf einen Aufenthaltstitel, da er mit einem deutschen Master in Maschinenbau relativ einfach einen angemessenen Arbeitsplatz finden sollte (dafür hätte er auch 18 Monate Zeit).

Ich würde also eher denken, dass er nicht auf einen Aufenthaltstitel aus ist, da er dich vermutlich überhaupt nicht braucht, um seinen Aufenthalt zu sichern. Um das genau sagen zu können, bräuchte man aber natürlich mehr Informationen über seinen Aufenthaltsstatus.

Ansonsten musst du selber wissen, ob du mit seiner Einstellung in einer Beziehung leben könntest. Du hast auch nicht so viel zu seinen persönlichen Ansichten geschrieben. Dass er jeweils selber versucht, zu beurteilen, was "gottgefällig" ist und was nicht, anstatt irgendeinem Prediger zu folgen, finde ich erst mal durchaus positiv. Nun kommt es aber natürlich darauf an, wie er die Dinge dann beurteilt. Hast du z. B. schon mal mit ihm über die Rolle der Frau gesprochen? Wie steht er zur Gleichberechtigung von Frauen? Wie findet er es, wenn eine verheiratete Frau männliche Freund hat? Wie steht er zu Homosexuellen?

Du schreibst, dass es wichtige Dinge gibt, die euch trennen. Was sind das konkret für Dinge? Geht es "nur" darum, dass er generell religiös ist und du Atheistin bist oder hast du damit auch konkrete Einstellungen zu bestimmten Themen gemeint?

Anaba
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Anaba » 21.07.2016, 06:06

Dass er jeweils selber versucht, zu beurteilen, was "gottgefällig" ist und was nicht, anstatt irgendeinem Prediger zu folgen, finde ich erst mal durchaus positiv. Nun kommt es aber natürlich darauf an, wie er die Dinge dann beurteilt. Hast du z. B. schon mal mit ihm über die Rolle der Frau gesprochen? Wie steht er zur Gleichberechtigung von Frauen? Wie findet er es, wenn eine verheiratete Frau männliche Freund hat? Wie steht er zu Homosexuellen?
Diese Fragen sind nach der Beschreibung des Mannes ziemlich naiv.
Er beurteilt selbst, was "gottgefällig" ist und folgt keinem Prediger?
Wer's glaubt.
Die anderen Fragen beantworten sich von selbst.
Welcher strenggläubige Moslem ist für die Gleichberechtigung der Frau, würde es tolerieren wenn seine Partnerin sich mit männlichen Freunden trifft?
Sein Verhältnis zu Homosexuellen? Auch diese Frage ist sinnlos, so wie dieser Mann wie beschrieben wurde.
Er ist strenggläubig. Eine Ehe mit einer Atheistin ist also ausgeschlossen.
Die Familie würde das nie gestatten und er selbst würde sicher nur eine Muslima heiraten.
Bei vielen Muslimen kommt keine andere Frau infrage. Buchreligion hin oder her.
Warum sollte die TE ihm solche Fragen stellen?
Eine ehrliche Antwort kann sie kaum erwarten.

Wie Never ganz richtig schreibt, kann man der TE nur raten es beim Sprache lernen zu belassen.
Sollte sie allerdings im Begriff sein, sich in diesen Mann zu verlieben, dann wäre es besser einen anderen Partner oder besser Partnerin zum Sprache erlernen zu suchen.

Denn außer Kummer wird ihr das alles nichts bringen.
Liebe Grüße
Anaba

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Franconia
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Franconia » 21.07.2016, 09:11

Alkione hat geschrieben:Ich bin Atheist, Vegetarier, pro- LGBT (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) und er scheint zumindest für deutsche Verständnisse ziemlich religiös zu sein. Er versucht nach den 5 Säulen des Islam zu leben, trägt deswegen auch Hosen mit bestimmter Länge, tut auch nichts wo er Frauen anfassen müsste, außer Begrüßen oder was unter Hilfsbereitschaft fällt. Er akzeptiert alle Religion und meinte das ich ihm auch nicht immer alles gleich glauben sollte sondern selber nach der Wahrheit suchen muss, was ich sowieso mache. Imame an sich interessieren ihn nicht und er versucht immer den besten Weg zu finden, den er für gottgefällig hält. Eine Heirat zwischen einem Muslim und Andersgläubigen/ Atheist empfindet er nicht als Ideal, aber nicht als Weltuntergang.
Das ist doch ein Widerspruch an sich.
Für einen Moslem ist ein Heirat mit einer Atheistin nach den Regeln des Islam ausgeschlossen und ein gläubiger Moslem, als den du ihn beschreibst, würde das nicht mal in Erwägung ziehen.
Und wenn die Familie ebenso an der Religion hängt und er an seiner Familie, dann wird sie darauf drängen das er eine standesgemäße Frau ehelicht - also eine muslimische Jungfrau.
Zieht er (und ggf. die Familie mit) als angeblich soooo gläubiger und allahgefälliger Moslem eine Heirat mit einer Atheistin in Erwägung, würde es mich nicht verwundern wenn es ihm nicht um die Frau geht sondern nur um das was sie darstellt bzw. um die Vorteile die sie ihm bringt --> AE.

Und was seine eigene Interpretation seines Glaubens betrifft...
natürlich ist es nicht verkehrt nicht alles abzunicken was einem irgendwer (in dem Fall der Imam) vorsagt, sondern sich auch seine eigenen Gedanken zu machen, Dinge zu hinterfragen und für sich einen Weg zu finden.
Andererseits ist in der Eigeninterpretation seinerseits auch viel Spielraum Dinge nach seinem Gusto und zu seinen Gunsten auszulegen - und sein Einstellung in Bezug auf eine Heirat mit einer Atheistin spricht da schon Bände.

Rat von mir:
Such dir in deinem eigenen Interesse und zu deinem eigenen Wohl besser eine TandempartnerIN, denn die rosa Brille hast du schon auf der Nase und die kann und wird, je länger du an ihm klebst, nur noch fester und dunkler werden und dir früher oder später den Blick auf die Realität, die Gefahren, das ausgenutzt werden, etc. ganz vernebeln.
Wenn die Guten nicht kämpfen, werden die Schlechten siegen. (Platon)

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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Efendi II » 21.07.2016, 10:25

Alkione hat geschrieben: Wie schon gesagt bin Ende Zwanzig,
d.h. also 28, 29 Jahre alt-
...interessieren uns für Kampfsport (mach ich seit 24 Jahren),
Wo machen 4 oder 5jährige Kinder Kampfsport?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

Alkione
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Alkione » 21.07.2016, 11:17

Danke erstmal für die bisherigen Antworten.

Puhh also zu dem Aufenthaltsstatus kann ich erstmal nichts sagen, konnte bisher noch nicht so fragen hat nie irgendwie gepasst. Kann man ja aber nächstes Mal machen. Ich weiß nur das sein älterer Bruder für die Eltern aufkommt. Er hat mit dem Studium erst angefangen und Noten mäßig ist da bisher noch nichts gelaufen, das kommt erst. Also warten.

Ich finde es gut das ihr das genau so merkwürdig findet wie ich. Bestätigt irgendwo. Er meinte von sich aus er sei nicht soo religiös, allerdings habe ich da widersprochen. Ich habe mehrmals nachgehakt wie das mit der Heirat zwischen Muslimen und anderen ist und er meinte, kein Weltuntergang.Er meinte dazu das im Falle einer anderen Religion es ihm z.B erlassen bliebe erst bei den Eltern der Frau anzuklopfen. Das hat mich irgendwo irritiert denn gerade Atheist und Muslim geht ja überhaupt nicht, also nicht wenn man so religiös ist :?Darüber hatte ich mich auch mit dem Atheisten aus dem Yemen unterhalten und er meinte auch so was geht gar nicht.

An sich sprachen wir darüber das er meinte das Männer Frauen gerne beschützen und bei Kindern ging es darum das Frau eher halbtags arbeiten sollte, meinte aber auch nachdem ich eingehakt habe das er das eben so gewohnt sei. Er findet es aber nicht so gut wenn Frauen oben ohne liegen im Park. In einer Partnerschaft mit einer Nichtmuslimin meinte er das auch er zu respektieren hat das die andere Person kein Muslim ist und man eine Person nicht zum Glauben zwingen kann. Er meinte eben das in Deutschland viele Dinge anders sind aber auf nachfragen, antwortete er auch das es kein Problem sei sich darauf einzustellen. Will jetzt auch von den Eltern ins Studentenwohnheim umziehen, da er der Ansicht war sich so besser integrieren zu können, hat bisher nicht viele deutsche Kontakte.

@lunaverde
Naja neben Atheismus, gehts auch darum das ich keine Kinder will und er wohl eher, ich keine Interesse an Heirat habe sondern wenn eher an einer Lebensgemeindschaft. An sich habe ich aber noch nicht so viel darüber gesprochen, weil ich es ja nicht so machen kann das er denken soll ich will was von ihm.

@ Frankonia, glücklicherweise bin ich immer viel Kopf und bei der Affäre mit dem Marrokaner habe ich ihn auch nach drei Monaten in den Wind geschossen. Tandempartnerinnen habe ich leider nicht so gerne, an sich kann ich mit Männern einfach viel besser wie ich aus Erfahrung gelernt habe. An der Uni ist es auch verdammt schwierig Frauen zu bekommen da Männeranteil um gute 75%-80%.

@Efendi II
Ich hab in Ostasien damit angefangen, absolut normal das man auch mal mit drei anfängt, aber auch in Deutschland kenne ich viele Vereine wo Kinder mit 5 anfangen. Der Unterschied ist das es hier noch viel spielerischer ist.

Alkione
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Alkione » 21.07.2016, 11:34

P.S. Ich hatte noch vergessen zu erwähnen das es weniger schlimm für ihn ist wenn eine Frau von sich aus ihn anfasst weil es nicht seine Initiative ist. Er meinte eben, wenn er eine Frau in Syrien anfasst, zb Hand auf die Schulter, dann gilt das als Belästigung, aber wer weiß auch das in Deutschland das anders ist mit dem Kumpelhaften. Er möchte nur nicht ausgenutzt werden und mag es nicht wenn Frauen Süßholz raspeln.

Also wie gesagt, ich schreibe alles jetzt so wie er es gesagt hat, ohne meine eigenen Interpretationen.

Wathani
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Wathani » 21.07.2016, 12:21

@Franconia
Zieht er (und ggf. die Familie mit) als angeblich soooo gläubiger und allahgefälliger Moslem eine Heirat mit einer Atheistin in Erwägung, würde es mich nicht verwundern wenn es ihm nicht um die Frau geht sondern nur um das was sie darstellt bzw. um die Vorteile die sie ihm bringt --> AE.
Also, ich kann noch nicht mal herauslesen, dass ER and Alkione überhaupt Interesse im Sinne von Beziehung oder Ähnlichem geäußert hat. Ich lese hier nur von einer Schwärmerei ihrerseits. Ich finde auch sonst nicht, dass sich die ganze Story nach Bezness anhört ...

@Alkione
Gesetzt den Fall, dass da wirklich auch von seiner Seite Interesse and Dir besteht, das über ein kleines Techtelmechtel hinausgeht:

Ich gehöre jetzt nicht zu denen, die von vorneherein sagen, eine Beziehung in der derartige kulturelle Unterschiede bestehen, ist zum Scheitern verurteilt, aber Du solltest Dir bei aller Schwärmerei für sein exotisches Äußeres überlegen, ob Dir das den Stress wert ist.

Versteh mich nicht falsch, ich denke, dass jede Beziehung genug Potential für Konflikte bietet. Ich sehe da in der bikulturellen Beziehung auch durchaus eine Chance, dass einem BEWUSST ist, dass man ständig an einer Beziehung arbeiten MUSS, was in vielen Beziehungen ja gerne mal in Vergessenheit gerät...

Allerdings muss Dir klar sein, dass Du ständig und bei fast JEDER Situation alles neu ausloten, aus zwei Blickwinkeln betrachten, mehrfach Deine eigenen unverrückbaren Ansichten, Freiheiten und Grenzen begründen und ggf. verteidigen musst, dass Du über für Dich selbstverständliche Dinge oft stundenlang diskutieren musst, undundund...

Die Frage ist ja nicht nur, ob ER Deine Andersartigkeit und mangelnde Religiosität akzeptiert, sondern, ob DU das auch wie selbstverständlich mit SEINER Kultur und Religiosität tust. Jemanden in seiner Gläubigkeit ernst zu nehmen, wenn man selbst Atheist ist, ist nämlich gar nicht einfach. Zumal alle Argumente, die er für alle möglichen Dinge in Diskussionen anführen wird, für Dich nicht zählen, da Du ja nunmal nicht an einen Gott glaubst. Und schon gar nicht an ein Buch, dessen Inhalt nicht diskutierbar ist, weil es ja direkt von Gott kommt, an den Du ja nicht glaubst...usw...Du verstehst worauf ich hinaus will?

Es kann aber auch nicht angehen, den anderen in Diskussionen von vorneherein nicht ernst zu nehmen, nur weil Du meinst, dass Deine "wissenschaftliche" und empirische Sicht der Dinge mehr Wert hat.
Ich fand immer, dass DAS wirklich schwierige ist, in einer Beziehung, in der einer gläubig ist und einer Atheist...das sind ja nicht nur Hobbies, sondern komplett verschiedene Weltanschauungen...darüber, was "die Welt im Innersten zusammenhält", um es mal mit Faust zu sagen.
@lunaverde
Naja neben Atheismus, gehts auch darum das ich keine Kinder will und er wohl eher, ich keine Interesse an Heirat habe sondern wenn eher an einer Lebensgemeindschaft. An sich habe ich aber noch nicht so viel darüber gesprochen, weil ich es ja nicht so machen kann das er denken soll ich will was von ihm.
DAS ist keine gute Grundlage - in KEINER Beziehung. Jemandem Kinder zu verwehren, der welche möchte und umgekehrt funktioniert NIE. Denn das ist einfach was Essentielles ...

@ Effendi
Wo machen 4 oder 5jährige Kinder Kampfsport?
ich würde sagen in den meisten deutschen Großstädten? Meine haben auch mit 3 1/2 mit Judo angefangen...was ist daran so abwegig?

@ Alkione
P.S. Ich hatte noch vergessen zu erwähnen das es weniger schlimm für ihn ist wenn eine Frau von sich aus ihn anfasst weil es nicht seine Initiative ist. Er meinte eben, wenn er eine Frau in Syrien anfasst, zb Hand auf die Schulter, dann gilt das als Belästigung, aber wer weiß auch das in Deutschland das anders ist mit dem Kumpelhaften.
Seltsame Einstellung... :?:

und davon
Er meinte dazu das im Falle einer anderen Religion es ihm z.B erlassen bliebe erst bei den Eltern der Frau anzuklopfen.
hab ich auch noch nie gehört! Wieso soll einem die Religionsverschiedenheit ersparen, bei den Eltern "um die Hand zu bitten"?

ich würde Dir raten, das Ganze auf der platonischen Ebene zu belassen, selbst wenn das alles Hand und Fuß hat, scheinen mir eure Lebenskonzepte nicht annähernd zusammen zu passen

LG
Wathani
Viele Grüße
Wathani

 "Ursprünglich aber hat niemand an einem Orte der Erde zu sein mehr Recht als der andere." (Immanuel Kant)

Lizzie
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Lizzie » 21.07.2016, 13:49

Liebe Alkione,

Mein ägyptischer Schwager, hat mir gleich zu Anfang meiner Ehe mit seinem Bruder klargemacht, dass ich immer davon ausgehen muß dass ein Ägypter ( kann man auf jeden anderen Araber anwenden) immer bleibt wer und was er ist, egal wie lange er im Ausland gelebt hat.
Ich mochte es kaum glauben, denn mein Mann hatte mehr österreichische Freunde als ägyptische, beherrschte die deutsche Sprache perfekt ( sogar Dialekt), hatte haufenweise Freundinnen, keine Probleme mit Schweinefleisch, etc.
Er hatte schon in Österreich manchmal auf Dinge in einer Art reagiert dir mir völlig fremd war, aber erst als wir nach Ägypten zogen merkte ich dass vieles was ich für Toleranz , cosmopolitische Weltsicht etc gehalten hatte ganz andere Gründe hatte.
Ich fragte mich dann oft ob er überhaupt noch derselbe MAnn war den ich geheiratet hatte.
Er hatte die Idee gehabt nicht nur auf dem Standesamt und in der Botschaft zu heiraten sondern auch kirchlich, was mich glauben ließ er sei ein wahrer Ausbund an Toleranz.
Dabei hatte es ihm nur die Formel angetan die damals noch hieß........du sollst ihn lieben und ehren und ihm dienen bis der Tod euch scheidet. Sie hatte im das Gefühl gegeben "die kann mich nie verlassen!" Er war, wie die ganze Familie nicht besonders religös, trotzdem vertrat er oft Ansichten die mich schockierten , weil ich eben nie auf die Idee gekommen wäre dass er an so etwas glaubte oder es gut hieß. Außerdem werden so ziemlich alle Muslime mit zunehmendem ALter auf einmal fromm unf immer frömmer, dass man so manchen Schlawiner kaum noch wiedererkennt.
Seither weiß ich, dass all das Moderne, das Tolerante und das Leben und Leben lassen nur so eine dünne Lasur an der Oberfläche ist, die sich in der passenden Gesellschaft schneller in Nichts auflöst als einem lieb sein kann. Ich dachte wir wären uns bei der Kindererziehung einig, was in Österreich auch stimmte, aber in Ägypten war dann plötzlich alles ganz anders.
Ich habe viele Jahre in Ägypten gelebt und mich mit Land und Leuten und Kultur eingehend befaßt, ich weiß wie die Menschen denken, trotzdem kann ich vieles was ihnen normal und logisch erscheint bis heute nicht wirklich nachvollziehen.
Das ist einer der Megafehler der deutsche Politiker, dass sie alle diese Menschen von ihrer eigenen Warte aus beurteilen und behandeln aber nicht den Hauch einer Ahnung haben wie sie wirklich denken.


LIZZIE

lunaverde
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von lunaverde » 21.07.2016, 13:50

Anaba hat geschrieben: Diese Fragen sind nach der Beschreibung des Mannes ziemlich naiv.
Er beurteilt selbst, was "gottgefällig" ist und folgt keinem Prediger?
Wer's glaubt.
Die anderen Fragen beantworten sich von selbst.
Welcher strenggläubige Moslem ist für die Gleichberechtigung der Frau, würde es tolerieren wenn seine Partnerin sich mit männlichen Freunden trifft?
Sein Verhältnis zu Homosexuellen? Auch diese Frage ist sinnlos, so wie dieser Mann wie beschrieben wurde.
Ich kenne mehrere Moslems, die sich selbst als gläubig beschreiben, regelmäßig beten, in die Moschee gehen, etc., aber trotzdem für die Gleichberechtigung der Frau sind, männliche Freunde okay finden und nichts gegen Homosexuelle haben. Die sind allerdings alle in Deutschland aufgewachsen. Einer davon hat auch vor Kurzem eine Frau geheiratet, die keiner Religion angehört, und hat damit überhaupt kein Problem. Und damit der Gedanke an Bezness gar nicht erst aufkommt: Es handelt sich bei ihm um einen Deutschen. Er meint eben, dass er weder einem Prediger folgt, noch sich an den Wortlaut des Korans hält, sondern versucht, die Grundprinzipien seiner Religion auf die heutige Zeit anzuwenden. Und da findet er eben, dass die Gleichberechtigung der Frau dem Geist der Religion entspricht. Im Übrigen machen die meisten Christen nichts anderes. Viele strenggläubige Katholiken (und davon kenne ich aus meiner bayerischen Heimat einige) glauben dem Papst nicht jedes Wort und das obwohl er im Katholizismus als Stellvertreter Gottes gilt. Trotzdem sind viele sehr gläubige Katholiken dafür, dass Frauen Priesterinnen werden können und dass Kondome benutzt werden dürfen.

Sicher sieht es bei einem Syrer noch ein bisschen anders aus als bei Moslems, die in Deutschland aufgewachsen sind. Trotzdem halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass ein syrischer Moslem sich seine eigenen Gedanken macht.
Alkione hat geschrieben:An sich sprachen wir darüber das er meinte das Männer Frauen gerne beschützen und bei Kindern ging es darum das Frau eher halbtags arbeiten sollte, meinte aber auch nachdem ich eingehakt habe das er das eben so gewohnt sei. Er findet es aber nicht so gut wenn Frauen oben ohne liegen im Park. In einer Partnerschaft mit einer Nichtmuslimin meinte er das auch er zu respektieren hat das die andere Person kein Muslim ist und man eine Person nicht zum Glauben zwingen kann. Er meinte eben das in Deutschland viele Dinge anders sind aber auf nachfragen, antwortete er auch das es kein Problem sei sich darauf einzustellen. Will jetzt auch von den Eltern ins Studentenwohnheim umziehen, da er der Ansicht war sich so besser integrieren zu können, hat bisher nicht viele deutsche Kontakte.
Für mich hört sich das so an, als würde er momentan seinen Weg in Deutschland suchen und ausloten, inwiefern er die lockereren Regeln hier akzeptieren kann. Ich denke, es ist einfach noch nicht abzusehen, ob er letzten Endes einen Teil seiner bisherigen Vorstellungen über Bord wirft und sich damit den hier verbreiteten Moralvorstellungen annähert oder ob er sich eher immer mehr auf seine gewohnten Regeln besinnt und noch religiöser wird.
Alkione hat geschrieben:Naja neben Atheismus, gehts auch darum das ich keine Kinder will und er wohl eher, ich keine Interesse an Heirat habe sondern wenn eher an einer Lebensgemeindschaft. An sich habe ich aber noch nicht so viel darüber gesprochen, weil ich es ja nicht so machen kann das er denken soll ich will was von ihm.
Wenn du definitiv keine Kinder willst und er das möchte, würde ich eine mögliche Beziehung auf jeden Fall sein lassen. Da stimme ich Wathani voll und ganz zu. Über kulturelle Unterschiede, verschiedene Wertvorstellungen, etc. kann man diskutieren (und auch mal akzeptieren, dass der Partner einfach eine andere Meinung hat), aber darüber, ob man Kinder möchte, kann man eben nicht sinnvoll diskutieren.

Anaba
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Anaba » 21.07.2016, 15:01

Alles was er sagt passt doch nicht.
Er hat recht komische Ansichten, die wohl keiner nachvollziehen kann.
Fakt ist, wenn er wirklich ein strenggläubiger Moslem ist, dann passen seine Aussagen nicht dazu.
Denn dann ist es mit der Toleranz nicht weit her.
Du solltest dir erst mal darüber klar werden, was du eigentlich von ihm willst/ erwartest.
Möchtest du eine Beziehung?
Das kannst du vergessen.
Mit einer Atheistin, die kein Kind möchte, wird er keine ernsthafte Beziehung eingehen.
Ich kann dir nur empfehlen, das alles abzubrechen und dir eine andere Möglichkeit zu suchen die Sprache zu lernen.
Liebe Grüße
Anaba

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leva
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von leva » 21.07.2016, 15:10

M E n ist die TE schon an einer Beziehung/Lebensgemeinschaft interssiert.
So lese ich das aus ihren Aussagen.
Aber mit diesem Mann sollte sie das nicht forcieren.

Was seine Aussage angeht,dass er keine Frauen anfaesst sich aber anfassen lassen wuerde ist schon zum Schmunzeln. :mrgreen: :idea:
Das war dann das boese,suendige ,unglaeubige Weib und er konnte nicht anders......also liebe TE :Haende weg und auf Spracherlernung konzentrieren,einen neuen Partner/in finden,sonst laesst die Konzentration nach.
Du machst dir jetzt schon zuviele Gedanken,die durchblicken lassen,dassdu Feuer gefangen hast.
Dass er in deinem Fall nicht die Notwendigkeit sieht,sich im Vorfeld (vor der Ehe) mit deinen Eltern anzufreunden,sagt doch sehr viel.....

leva
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von leva » 21.07.2016, 15:39

Will jetzt auch von den Eltern ins Studentenwohnheim umziehen, da er der Ansicht war sich so besser integrieren zu können, hat bisher nicht viele deutsche Kontakte.
Da geht es doch bestimmt darum ,Frauenkontakte /sex Erfahrungen fern der elterlichen Ueberwachung warnehmen zu koennen....

Die Einladung "er wuerde sich anfassen lassen "hat er ja schon verlautbart.Mmn geht es nicht offensichtlicher.....! :!:

leva
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von leva » 21.07.2016, 17:05

Tandempartnerinnen habe ich leider nicht so gerne, an sich kann ich mit Männern einfach viel besser wie ich aus Erfahrung gelernt habe. An der Uni ist es auch verdammt schwierig Frauen zu bekommen da Männeranteil um gute 75%-80%.
Du suchst halt ueber Tandem den Kontakt zu Maennern,(weibliche Partnerinnen willst ja nicht.VHS Kurse sind auch noch eine option)ist nicht verwerflich,aber du solltest wissen,wie du dann gerade bei Moslems gesehen wirst.

Alkione
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Alkione » 22.07.2016, 02:56

Oh noch mehr Antworten danke =). Es schön viele kritische Kommentare zu lesen, ich wusste warum ich hier poste.
Ja es ist noch kein Bezness, aber ich hatte gedanklich eben schon weiter gedacht ab und an und was sonst noch passieren könnte eventuell. Allerdings gerate ich doch immer mehr ins Wanken je mehr ich über seine Gläubigkeit erfahre, das fing aber erst die letzen zwei Tage an, davor haben wir noch nicht so viel darüber gesprochen. Ich finde es an sich interessant sich darüber zu unterhalten, ohne Aggressionen, so wie ich mich auch angefangen habe mit Buddhismus und Shintoismus zu informieren. Besuche auch häufig Kirchen, Synagogen, Moscheen, Tempel und Schreine. Habe ihm auch erklärt wie Koreaner und Japaner glauben.

Das Schreiben hier ist wirklich gut denn es hilft auch zu reflektieren. Generell ist es mir in der Tat lieber wenn man in der Sache gleich denkt, sonst braucht man viel Toleranz, nicht unmöglich, aber ja schwierig. Habe davor schon mal Männer abgelehnt da zu gläubig. Es viel mir halt positiv auf das er nicht Dinge gesagt hat wie, "es gibt nur einen Gott", was ich oft erlebt habe. In so einem Fall müsste er eben nicht nur mit meinem Atheismus klar kommen, sondern auch mit dem Buddhismus und Shintoismus, wenn auch indirekter.

Ihr habt, aber in einem Recht, wenn es um Kinder geht kann man nicht diskutieren, es muss stimmen oder nicht, den das Kind wird immer der Leidträger sein. Allerdings meinte er auch einmal das er Kinder grässlich findet.Das mit den Eltern meinte er wohl so, das man dort eben nicht heiratet ohne mit der Mutter zusprechen die dann mit der anderen Mutter spricht, so eine Art Erlaubnis. Er braucht hier ja dann nicht meine Mutter zu fragen ob er mich heiraten dürfte.

@Lizzie,
das ist sehr interessant, ich hatte Ähnliche Erfahrungen wenn auch mit Japan und Korea, die einem ja oft weil ja soo modern von außen, so nah erscheinen. Aber wenn der Vorhang fällt merkt man oft, wie traditionell, wie patriarchalisch die Dinge sich noch verhalten.Wie sehr Konfuzius da noch greift...und wie wenig ich oft mit meiner Denke dort hinein gepasst habe.

@Lunaverde,

ich gebe zu das ich deswegen auch es gut fände wenn er sich von daheim löst und mehr an dem Studentenleben teil nimmt. Er hatte mal einen muslimischen Nachbarn erwähnt der auch eine Atheisten geheiratet hat. Aber ja an sich habe ich Probleme das alles einzuordnen ein bisschen. Er redet und erklärt aber gerne nach eigener Aussage, weil er meinte das es das beste Mittel gegen Vorurteile ist.

@Leva, ich suche nicht Kontakt zu Männern als Freunde via Tandem. Das ist mir jetzt das erste Mal passiert in 8 Jahren Tandem. Ich bin einfach von Kind an in der "Männerwelt" mehr oder minder aufgewachsen. Unter Jungs, später unter Männern, habe zu 80% auch männliche Bekanntschaften. Es ist oft so das ich mit Männern mehr gemeinsame Dinge zum reden, oder Hobbies finde.

Das mit dem Anfassen an sich war auch verwirrend. Lange anfassen ist offenbar nicht so gut, weil dann Absichten sichtbar werden und er will nicht ausgenutzt werden von Frau durch Heirat. So kurz anfassen wie in Deutschland, also mal Arm berühren, oder mit dem Ellenbogen, scheint aber ok, oder was auch immer.

Naja so oder so, seit unseren erbaulichen religiösen Gesprächen und auch durch das Reflektieren beim Schreiben, und eure kritischen Fragen ist meine Schwärmerei schon sehr gesunken. =D Davor hab ich mir schon oft mal vorgestellt was wäre wenn, und daher die Sorge wegen Bezness. Hab lange überlegt ob ich hier schreibe. So oder so, als Sprach und Kletterpartner ist er alle mal sehr gut und ich unterhalte mich mit ihm sehr gerne, aber das andere heb ich mir wohl doch für wen anders auf.

Desert Dancer
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von Desert Dancer » 22.07.2016, 12:13

Naja so oder so, seit unseren erbaulichen religiösen Gesprächen und auch durch das Reflektieren beim Schreiben, und eure kritischen Fragen ist meine Schwärmerei schon sehr gesunken. =D Davor hab ich mir schon oft mal vorgestellt was wäre wenn, und daher die Sorge wegen Bezness. Hab lange überlegt ob ich hier schreibe. So oder so, als Sprach und Kletterpartner ist er alle mal sehr gut und ich unterhalte mich mit ihm sehr gerne, aber das andere heb ich mir wohl doch für wen anders auf.
Bravo! Das ist eine weise Erkenntnis !

Nutze diese Bekanntschaft, um etwas über andere Menschen und Kulturen zu lernen, aber blende jegliche Schwärmerei aus!

Bezness müsste es ja nicht mal sein. Aber die Differenzen zwischen den Kulturen machen einfach zu viele Probleme. Du als binationale Frau, kannst ja auch erfassen, wie stark das Traditionen von anderen Kulturen doch Einfluss haben, da Du damit aufgewachsen bist. Du hast den Vorteil, dass Du seit Kind weissts, dass nicht alle Menschen auf der Welt gleich ticken und gleiche Wertvorstellungen haben.
Ehemaliges CIB-Vereinsmitglied

Good thoughts, good words, good deeds…
Nobody but me can Keep me safe...

leva
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Re: Mein syrisches Tandem

Beitrag von leva » 22.07.2016, 16:16

Desert Dancer hat geschrieben:
Naja so oder so, seit unseren erbaulichen religiösen Gesprächen und auch durch das Reflektieren beim Schreiben, und eure kritischen Fragen ist meine Schwärmerei schon sehr gesunken. =D Davor hab ich mir schon oft mal vorgestellt was wäre wenn, und daher die Sorge wegen Bezness. Hab lange überlegt ob ich hier schreibe. So oder so, als Sprach und Kletterpartner ist er alle mal sehr gut und ich unterhalte mich mit ihm sehr gerne, aber das andere heb ich mir wohl doch für wen anders auf.
Bravo! Das ist eine weise Erkenntnis !

Nutze diese Bekanntschaft, um etwas über andere Menschen und Kulturen zu lernen, aber blende jegliche Schwärmerei aus!

Bezness müsste es ja nicht mal sein. Aber die Differenzen zwischen den Kulturen machen einfach zu viele Probleme. Du als binationale Frau, kannst ja auch erfassen, wie stark das Traditionen von anderen Kulturen doch Einfluss haben, da Du damit aufgewachsen bist. Du hast den Vorteil, dass Du seit Kind weissts, dass nicht alle Menschen auf der Welt gleich ticken und gleiche Wertvorstellungen haben.
Schliesse mich dir an.

Fuer eine harmonische Beziehung/Ehe gibt es im Fall der TE mit dem Tandem Partnerzu viele unueberbrueckbare Gegensaetze.

Ich denke unter Deutschen u Asiaten gibt es weniger Spannungen,aber da wird ja auch nicht so oft bina geheiratet,wenn die Frau Deutsche ist.
Das indische Kastenwesen und japanischer/asiatischer Rassismus ist auch nicht zu unterschaetzen.
Allerdings meinte er auch einmal das er Kinder grässlich findet
Ja im Moment evtl noch,aber das wird sich auch im Lauf der Zeit noch aendern koennen.Spaetestens wenn er standesgemaess heiratet und seine Pflichten erfuellen muss.Ganz kann u wird er sich auch nicht von seiner Praegung/Famile/Religion abwenden.

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