nur so interessehalber

Erfahrungen mit Flüchtlingen und Migranten zum Thema Bezness

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Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 23.08.2018, 20:20

Fierrabras hat geschrieben:Es sollte eine Regel eingeführt werden, dass ein/e Deutsche/r, der/die von Transferleistungen lebt und einen Nicht-Deutsche/n heiratet, das gern zu seinem/ihren Privatvergnügen tun kann, dann aber auch die Transferlestungen teilen muss.
So ist das aber nicht. Beim Zuzug zu deutschen Staatsangehörigen spielt die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts keine Rolle. Bildlich gesprochen geht da erste Weg des ankommenden Ehegatten vom Flughafen direkt zum Sozialamt, um den Hartz4 Anspruch anzumelden.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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castanea
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von castanea » 25.08.2018, 13:05

Efendi II hat geschrieben: So ist das aber nicht. Beim Zuzug zu deutschen Staatsangehörigen spielt die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts keine Rolle. Bildlich gesprochen geht da erste Weg des ankommenden Ehegatten vom Flughafen direkt zum Sozialamt, um den Hartz4 Anspruch anzumelden.
Ich kann dieser Aussage nicht wirklich folgen.

Bei mir war es damals, als ich die Familienzusammenführung beantragte, so, dass ich zu wenig Gehalt für zwei Personen hatte. Mir wurde gesagt, dass mein Einkommen nicht reicht und ich mir überlegen solle, im Land meines Mannes zu leben. Außerdem wurde ich gefragt, warum ich unbedingt mit meinem Mann in Deutschland leben möchte.
(Ich hatte zuerst nicht angegeben, dass ich noch einen halben 400-Euro-Job habe, weil ich dachte, das geht niemanden etwas an, für mich war das wie eine stille Reserve. Als ich das dann erwähnte und die erforderlichen Belege, die ich dabei hatte, abgegeben habe, da war mein Einkommen dann grade so hoch wie für die Familienzusammenführung gefordert.)

Sehr oft habe ich aber schon gehört und gelesen, dass Menschen, die hier in Deutschland schon vom Staat leben keine Probleme haben, den Partner hierher zu holen.

Gerecht ist etwas anderes.

Rubinrot
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Rubinrot » 25.08.2018, 13:54

castanea hat geschrieben:
Efendi II hat geschrieben: So ist das aber nicht. Beim Zuzug zu deutschen Staatsangehörigen spielt die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts keine Rolle. Bildlich gesprochen geht da erste Weg des ankommenden Ehegatten vom Flughafen direkt zum Sozialamt, um den Hartz4 Anspruch anzumelden.
Ich kann dieser Aussage nicht wirklich folgen.

Bei mir war es damals, als ich die Familienzusammenführung beantragte, so, dass ich zu wenig Gehalt für zwei Personen hatte. Mir wurde gesagt, dass mein Einkommen nicht reicht und ich mir überlegen solle, im Land meines Mannes zu leben. Außerdem wurde ich gefragt, warum ich unbedingt mit meinem Mann in Deutschland leben möchte.
(Ich hatte zuerst nicht angegeben, dass ich noch einen halben 400-Euro-Job habe, weil ich dachte, das geht niemanden etwas an, für mich war das wie eine stille Reserve. Als ich das dann erwähnte und die erforderlichen Belege, die ich dabei hatte, abgegeben habe, da war mein Einkommen dann grade so hoch wie für die Familienzusammenführung gefordert.)

Sehr oft habe ich aber schon gehört und gelesen, dass Menschen, die hier in Deutschland schon vom Staat leben keine Probleme haben, den Partner hierher zu holen.

Gerecht ist etwas anderes.
Genauso war es auch bei mir im Jahre 2000 FZF beantragt: " Formulare, Formulare, Wohnraum?, Einkommen? Alles ok?, ja, der Mann durfte dann kommen, hat aber auch NUR noch 10 Monate gedauert. nach vielen Überprüfungen durch Konsulat und eingeschaltete "Vertrauensanwältin" Ein afrikanisches AbenTEUER!!! für weiße Frau.
Rubinrot
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Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 25.08.2018, 14:00

castanea hat geschrieben: Ich kann dieser Aussage nicht wirklich folgen.
Was allerdings nicht das Geringste daran ändert, es ist einfach so.
Bei mir war es damals, als ich die Familienzusammenführung beantragte, so, dass ich zu wenig Gehalt für zwei Personen hatte. Mir wurde gesagt, dass mein Einkommen nicht reicht und ich mir überlegen solle, im Land meines Mannes zu leben. Außerdem wurde ich gefragt, warum ich unbedingt mit meinem Mann in Deutschland leben möchte.
Das ist richtig, nannte sich "Regelausnahmen", wurde aber inzwischen abgeschafft.
Sehr oft habe ich aber schon gehört und gelesen, dass Menschen, die hier in Deutschland schon vom Staat leben keine Probleme haben, den Partner hierher zu holen.
Sofern es sich bei den hier Lebenden, zu dem der Zuzug erfolgen soll, um einen deutschen Staatsangehörigen handelt, ist die eigenständige Sicherung des Lebensunterhalts nicht erforderlich
Gerecht ist etwas anderes.
Etwa 85% der Wählerschaft in Deutschland finden das aber völlig in Ordnung und die Mehrheit entscheidet nun mal, wie es laufen soll.

https://www.youtube.com/watch?v=5AjgLbt-WUQ
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castanea
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von castanea » 25.08.2018, 14:24

Efendi II hat geschrieben: Das ist richtig, nannte sich "Regelausnahmen", wurde aber inzwischen abgeschafft.
Wann genau wurde das abgeschafft? Bei mir war die Anfrage zur FZF Anfang 2012. Das ist jetzt auch noch nicht so lange her.

Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 25.08.2018, 18:16

castanea hat geschrieben:Wann genau wurde das abgeschafft? Bei mir war die Anfrage zur FZF Anfang 2012. Das ist jetzt auch noch nicht so lange her.
Guck mal hier, eventuell findest Du genaueres:
https://www.familiennachzug-visum.de/so ... -ausnahmen
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Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 28.08.2018, 12:29

heute aus einem Aufnahmebefund in der Ersten Hilfe... "Begonnen habe der Alkohol- und Drogenkonsum mit seinem Umzug nach Deutschland 2015. Hier könne er nicht das Leben leben, dass er sich vorgestellt habe. Er sei auf der Suche nach seiner Identität, die Sprachbarriere und die "Arroganz" einiger Menschen hier, würden dies zusätzlich erschweren. Früher in seinem Heimatland habe einen ganz anderen "Lifestyle" gehabt. Geldprobleme habe es nie gegeben, er habe Drogen verkauft, davon habe er finanziell völlig unabhängig leben können. Er gebe monatlich 200 Euro für Klamotten aus, außerdem gehe er gern feiern"

Ist das nun wirklich ein Mensch, der schutzbedürftig ist? Müssen wir den echt dauerhaft behalten?

Nilka
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Nilka » 28.08.2018, 13:52

Ich bin gespannt, wie diese Frage nicht das Mob/die neuen Andersdenkende beantwortet hätten :wink: :twisted:
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

EmilyStrange
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von EmilyStrange » 29.08.2018, 13:57

Fierrabras hat geschrieben:heute aus einem Aufnahmebefund in der Ersten Hilfe... "Begonnen habe der Alkohol- und Drogenkonsum mit seinem Umzug nach Deutschland 2015. Hier könne er nicht das Leben leben, dass er sich vorgestellt habe. Er sei auf der Suche nach seiner Identität, die Sprachbarriere und die "Arroganz" einiger Menschen hier, würden dies zusätzlich erschweren. Früher in seinem Heimatland habe einen ganz anderen "Lifestyle" gehabt. Geldprobleme habe es nie gegeben, er habe Drogen verkauft, davon habe er finanziell völlig unabhängig leben können. Er gebe monatlich 200 Euro für Klamotten aus, außerdem gehe er gern feiern"

Ist das nun wirklich ein Mensch, der schutzbedürftig ist? Müssen wir den echt dauerhaft behalten?
Da seine Probleme ursprünglich auf das ausbeuterische Verhalten der westlichen Welt zurückzuführen sind, kann die Antwort immer nur lauten: JA
There is freedom of speech - but I cannot guarantee freedom after speech - Idi Amin

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 30.08.2018, 11:55

Ja, ich glaube auch...zumindest sehen das Berliner Politiker so.

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 08.09.2018, 13:30

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/sc ... 26876.html

genau solche Eltern, wie die hier von dem kleinen Emil, habe ich als Kollegen. Jaaa, im "schicken" Eppendorf sind bestimmt nicht allzu viele Flüchtlinge. und bei Pflaumenkuchen mit Streuseln kann man auch darüber räsonieren, dass der Nachwuchs doch lieber für mehr Flüchtlinge denn gegen Smartphones vorgehen sollte....
Denen muss ich dann immer wieder sagen, dass man sich als Arzt strafbar macht, wenn man wissentlich eine Fehldiagnose stellt bzw bescheinigt. und dann kann auch die Approbation weg sein.

Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 08.09.2018, 19:56

Fierrabras hat geschrieben:heute aus einem Aufnahmebefund in der Ersten Hilfe... "Begonnen habe der Alkohol- und Drogenkonsum mit seinem Umzug nach Deutschland 2015. Hier könne er nicht das Leben leben, dass er sich vorgestellt habe. Er sei auf der Suche nach seiner Identität, die Sprachbarriere und die "Arroganz" einiger Menschen hier, würden dies zusätzlich erschweren. Früher in seinem Heimatland habe einen ganz anderen "Lifestyle" gehabt. Geldprobleme habe es nie gegeben, er habe Drogen verkauft, davon habe er finanziell völlig unabhängig leben können. Er gebe monatlich 200 Euro für Klamotten aus, außerdem gehe er gern feiern"
Deshalb sollte er umgehend und auf schnellsten Wege wieder in sein Herkunftsland zurückkehren.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Atin » 08.09.2018, 21:00

Das sollte er umgehend tun. Dann kann er weiter abfeiern u Klamotten shoppen gehen. Ich wünsche einen guten Flug.
Wissen ist Macht.

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 10.09.2018, 14:23

tja, heutiger Verlaufsbericht: "Pat. kommt heute versehentlich zu Psychologengespräch. Dieses war letzte Woche abgesagt worden, da der eingeplante Psychologe angemerkt hatte, dass er nicht genügend englisch spricht und daher jemand anderes die Behandlung übernehmen müsse. Pat. sehr verärgert, angespannt, beginnt zu schreien, er sei nicht informiert worden, fühlt sich ungerecht behandelt, er sei schon mehrmals hierher gekommen und werde immer wieder weggeschickt (so nicht nachvollziehbar, er ist zu einem Psychologentermin bei noch einem anderen Psychologen vor einigen Monaten unentschuldigt nicht gekommen, dann monatelang gar nicht mehr gekommen, vor 2 Wochen unvermittelt wieder aufgetaucht, heutiger Termin wurde abgesagt, weitere abgesagte Termine sind im Terminbuch nicht zu sehen). Patient fühle sich außerdem durch Behörden oft schlecht behandelt, falsch verstanden, nicht respektiert (habe in Syrien studiert, wolle jetzt nicht als Tellerwäscher arbeiten). Reagiere dann impulsiv mit Wut, Schreien, riskantem mitunter selbstverletzendem Verhalten.
Pat. habe angeblich traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Freunde seien bei Bombenanschlägen und durch Suizide ums Leben gekommen.
generell paranoide Haltung (Deutschland sei Schuld am Krieg in Syrien/ keine Willkommensmentalität/ wenig Fürsorge), externalisiernder Stil (alle anderen sind Schuld, er nicht).
Pat. beginnt zu schreien, bedroht verbal Personal, spuckt, tritt verbal aggressiv und körperlich bedrohlich auf, fängt dann zu weinen an, weigert sich Medikation abzunehmen, hört erst zu schreien auf, als sich eine Pflegekraft seiner annimmt und ein halbstündiges Gespräch auf englisch mit ihm führt."

tja, offensichtlich liegt eine emotional-instabile Persönlichkeitsstörung mit Impulskontrollstörung und narzisstischen Anteilen vor. Leider ist das extrem schwer zu behandeln, denn Stimmungsstabilisierer helfen da nur sehr bedingt. Da hilft nur lange Psychotherapie, wenn Veränderungsmotiviation besteht (bei ihm wohl eher nicht).
Meiner Ansicht nach sollte der schnellstmöglich nach Syrien zurück. Da kann er sein Studium nützen und wird respektvoll behandelt. Das wäre eine wirklich erfolgversprechende Therapie.

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 10.09.2018, 14:56

tja der Typ https://www.tagesspiegel.de/berlin/der- ... 38554.html
ist gestern auf dem Tempelhofer Feld erschossen worden. (kann den link auch gern nachreichen)
Und zu uns kommen aufgelöste Familienangehörige mit Wunsch nach Beruhigungsmitteln. Wo mir dann die Frage auf der Zunge lag "Und, sind Sie auch so ein Intensivtäter?", da ich aber gewaltigen Ärger kriegen würde, habe ich mir das verkniffen.

Efendi II
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Efendi II » 10.09.2018, 18:57

Fierrabras hat geschrieben:Pat. habe angeblich traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Freunde seien bei Bombenanschlägen und durch Suizide ums Leben gekommen.
generell paranoide Haltung (Deutschland sei Schuld am Krieg in Syrien/ keine Willkommensmentalität/ wenig Fürsorge), externalisiernder Stil (alle anderen sind Schuld, er nicht)..
Dann wäre es doch für ihn am Besten, wenn er nach Hause zurückkehren würde und sich dort behandeln ließe. Damit entfielen auch die Sprachprobleme. Wieso erwartet er, dass man in Deutschland Ärzte zur Verfügung stellt, die eine fremde Sprache sprechen? Amts- und Umgangssprache ist hierzulande Deutsch.
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Atin
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Atin » 11.09.2018, 13:22

Pat. beginnt zu schreien, bedroht verbal Personal, spuckt, tritt verbal aggressiv und körperlich bedrohlich auf, fängt dann zu weinen an, weigert sich Medikation abzunehmen, hört erst zu schreien auf, als sich eine Pflegekraft seiner annimmt und ein halbstündiges Gespräch auf englisch mit ihm führt."
Schon mal was von Exorzismus gehört? :mrgreen:

Klar ist der Gedanke daran in die Heimat zurück zu müssen sicher ein Alptraum für so manche.
Und zu uns kommen aufgelöste Familienangehörige mit Wunsch nach Beruhigungsmitteln.
Was brauche die? Beruhigungsmittel von deren Randale im Krankenhaus?? :mrgreen:
Wissen ist Macht.

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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 11.09.2018, 14:14

noch so eine Anamnese: "Pat. war bis letzte Woche in der Entwöhnungsklinik in xyz in Behandlung zur Entwöhnung seines multiplen Substanzabusus. Dort sei er entlassen worden, weil ihm vorgeworfen wurde, eine Frau sexuell belästigt zu haben. Pat. selbst streitet den Vorfall ab. Er gibt an, dass es in der Entzugsklinik in xyz im Rahmen der Vorfälle in Chemnitz zu rassistischen Äußerungen/ Auseinandersetzungen in der Klinik gekommen sei. Da der Patient der einzige "Südländer" dort gewesen sei, habe sich ein Großteil der Mitpatienten gegen ihn verschworen. Die Klinikleitung habe sich dann nicht anders als mit einer Entlassung des Pat. zu helfen gewusst, um die Situation zu deeskalieren. Die Klinikleitung bestreitet diese Version und insistiert auf die sexuelle Belästigung als disziplinarischen Entlassungsgrund. Mitarbeiter einer Flüchtlingshelfergruppe, die den Patienten betreuen (ua mit juristischen und sozialarbeiterischen Kenntnissen) wollen jetzt juristisch gegen die Klinikleitung vorgehen. Der Patient ist leider obdachlos, da es sich in seiner ihm zugewiesenen Einrichtung so lange nicht mehr habe blicken lassen, dass der Wohnplatz anderweitig vergeben wurde. Die Mitarbeiter der Flüchtlingshelfergruppe fordern nun, dass der Patient in irgendeinem Krankenhaus stationär behandelt werden muss, bis eine andere Entwöhnungsklinik gefunden wird."

Meine Fresse: Warum kann die Flüchtlingshelfergruppe ihn nicht mit in ihre Wohnungen nehmen? Zu dem Rest...ohne Worte.

Fierrabras
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Fierrabras » 12.09.2018, 10:39

tja, hier hat sich mal einer von meinen "Schätzchen" selbst ein Bein gestellt:
hier sind meine früheren Einträge zu diesem Typen: "dafür kam der Typ wieder, über den ich auf der ersten Seite hier mich schon beklagt habe. Der, der nach 2 Jahren seinen Namen änderte. Mit dem ist es wie in Treibsand, weil er ja bei jeder unangenehmen Frage sofort sämtliche Sprachkenntnisse verliert...
offensichtlich hat er in intoxikiertem Zustand am Wochenende in einer Kneipe randaliert und Morddrohungen ausgestoßen, wurde in Handschellen auf die Station gebracht, musste auch dort einigie Stunden fixiert werden. Nach Detoxikation sollte ihn seine Frau abholen, die kam nicht, er ist dann einfach so entlassen worden.
Ich wollte das heute mit ihm nachbesprechen. Es war nicht möglich, auch nicht mit Dolmetscher...obwohl er jetzt sichtlich nüchtern war, hat er a) entweder alles vergessen und zwar wirklich alles, inclusive seiner seit 2 Jahren von mir verschriebenen Medikation oder b) ihm schwanden sämtliche Sprachkenntnisse von deutsch, französisch und arabisch im Angesicht meiner Fragen oder c) beides gleichzeitig.
Ich weiss noch nicht einmal, ob mal wieder die Abschiebung droht und/oder es Probleme mit seiner Frau gibt (wobei auch da nicht klar wurde, ob er diese Frau nun geheiratet hat oder noch heiraten wird auch nicht ob sie nun deutsch ist oder eine Landsfrau)."

heute kam der wieder, diesmal brachte er (!) eine Dolmetscherin mit, für französisch, was er auf einmal fliessend sprechen konnte.
Worum ging es? Natürlich: die Abschiebung droht. Und nun sollte ich ein Gutachten schreiben, natürlich für einen Gotteslohn. Als ich erklärte, dass so ein korrekt durchgeführtes Gutachten mehrere Stunden Gespräch und Untersuchung und dann noch einmal mehrere Stunden Aktenstudium und Schreibtätigkeit erfordert und daher 600-800 Euro kostet, ging das Geheule wieder los, er habe kein Geld. Nun finanziert ihm eine Flüchtlingsorganisation aber ein WG-Zimmer im schicksten Kreuzberg (Altbau), damit er nicht in der Flüchtlingsunterkunft leben muss. Aber nein, die könne er natürlich nicht um Kostenübernahme bitten.
Nun ja, ich bin hart geblieben, habe mich nicht erpressen lassen, aber es stand natürlich der Vorwurf im Raum "Wenn ich jetzt abgeschoben werde, sind Sie schuld".

tja, vor 2 Tagen kam er emsig wieder (immer wenn er was will, kann er ganz emsig sein...) und wollte eine Bescheinigung, welche Medikamente er nimmt. Außerdem eine Aussage, wie lange er dieses Medikament noch braucht und ob es im Niger zu erhalten ist,.
tja, daraufhin habe ich ihm Blut abgenommen und den Spiegel des Antipsychotikums bestimmten lassen: Naja, Spiegel war Null!!!

Nun ja, ich habe daraufhin freudestrahlend der Rechtsanwältin einen Brief geschrieben und ihr mitgeteilt, dass er das Medikament mindestens eine Woche lang nicht nehme. Das sei aber nicht schlimm, denn ich hätte eh einen Auslassversuch demnächst geplant, da er ja 2 Jahre darunter stabil war (mein Supervisor meint sogar, der habe auf der Station damals die Psychose nur vorgespielt und das Medikament nie genommen.). Und wenn er mir jetzt sagen würde, wie lange er es schon nicht mehr nehme (und warum er mir das nicht gesagt hat), könnte man auch Rückschlüsse ziehen, ob er es noch einmal braucht. Und wenn nein, dann hätte sich auch die Frage erledigt, ob das Medikament im Niger zu haben ist.

(achso, zum Thema Spiegelbestimmung: es gibt einige Medikamente wie Lithium, wo häufige Spiegelbestimmungen nötig sind. Bi anderen wie zB Clozapin korreliert der Spiegel stark mit dem Auftreten psychotischer Symptome, daher macht man das auch regelmäßig. Bei dem Antipsychotikum, welches er nimmt, sind Spiegelbestimmungen unüblich, man macht sie nur bei dem Verdacht, dass jemand, dem es nicht besser geht, das Medikament ggf nicht nimmt. Bei jemandem, dem es gut geht, denkt man, er nimmt das Medikament, daher macht man es nicht, denn es ist teuer und die Proben müssen sogar an ein Speziallabor geschickt werden, was ich jetzt mal für gerechtfertigt hielt)

Naja, vielleicht ehelicht ihn ja seine Rechtsanwältin (grins) zwecks Sicherung des Aufenthalts.

Nilka
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Re: nur so interessehalber

Beitrag von Nilka » 12.09.2018, 11:49

Mir kocht gerade das Blut in den Adern :twisted:
Du musst Nerven, Nerven wie Drahtseile haben!
Naja, vielleicht ehelicht ihn ja seine Rechtsanwältin (grins) zwecks Sicherung des Aufenthalts.
Das soll sie tun, viel Eheglück! :lol: :lol: :lol:
Sie ist hoffentlich instande ihn und seine Sippe zu ernähren.
LG ♥ Nilka

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