Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

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Shanah.ch
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Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 15.06.2010, 14:53

Meiner Freundin ist etwas ganz Krasses passiert und da sie sich trotz meiner monatelangen Zusprache zu sehr schämt um hier zu posten, werde ich das jetzt (mit ihrem Einverständnis natürlich)für sie tun. Wer weiss, vielleicht kommt ja noch der eine oder andere gute Tip, wie sie da jetzt wieder raus kommt...

Sandra (45) hat vor fast zwei Jahren einen Nigerianer (35), wohnhaft in Bamako, Mali, im Internet kennengelernt. Sie unterhielten sich monatelang über Webcam und da sie sich sehr sympatisch waren, beschloss meine Freundin, ihn in Mali zu besuchen. Sie hatte eine längere Beziehung hinter sich und wollte nun, da sie alles verarbeitet hatte, nicht mehr alleine sein und glaubte den Versprechungen und Liebesschwüren aus dem Netz. Trotz Warnungen aus dem ganzen Bekanntenkreis buchte sie einen Flug und flog im Dezember für eine Woche nach Mali. Das Visum hatte er besorgt, per Mail geschickt und wartete mit dem Original am Flughafen in Bamako. Sie hatten vor, sich eventuell zu verloben, bevor sie wieder zurück kommt, deshalb hatte Sandra Verlobungsringe und ein festliches Kleid im Gepäck. Man wollte das schliesslich mit den Freunden (Familie lebt ja in Nigeria) ein bischen feiern - so dachte sie wenigstens...

Als ich sie nach der Woche am dem Flughafen abholte, merkte ich gleich, dass irgendetwas nicht stimmte, brauchte aber mehrere Tage, um das, was passiert war aus ihr raus zu kitzeln... Der Typ hat sie in Bamako die ganze Zeit in einem Zimmer mit Klo und ohne fliessendes Wasser eingesperrt und sie gezwungen mit ihm aufs Standesamt zu gehen. Der Hammer ist, dass dort die Ehe geschlossen wurde, obwohl sie ausser dem Pass (den er ihr am Flughafen schon abgenommen hatte, sowie auch fast ihr gesamtes Bargeld ca. 2'000 Euro) keine Dokumente bei sich hatte. Er hat ihr, mit Hilfe von zwei Kollegen, soviel Druck gemacht, dass Sie sich nicht getraut hat, sich zu wehren und die Urkunden unterschrieb. Die Kollegen waren, wie kann es anders sein, die Trauzeugen... Als sie aus Bamako abreisen wollte, hat man sie nur gegen Schmiergeld in den Flughafen gelassen, weil, dadurch, dass sie die ganze Zeit eingesperrt war, sie nicht auf den Polizeiposten gehen konnte, um das Visum in ihrem Pass eintragen zu lassen, wie es verlangt wurde! Am Zoll bezahlte sie dann gerade nochmals... Sie hatte furchtbare Angst, dort bleiben zu müssen.

Trotz einiger Versuche seinerseits in die Schweiz einzureisen und ein Visum zu erhalten, blieb er zum Glück bisher erfolglos. Sandra hat jeden Kontakt zu ihm abgebrochen, verzweifelt aber schier an dem Gedanken in Afrika verheiratet zu sein, zumal ihr auch jemand erzählt hat, dass, wenn es ihm möglich wäre, irgendwie in die Schweiz zu gelangen, Sie für ihn aufkommen müsste. Es gäbe wahrscheinlich die Möglichkeit, die Ehe als ungültig erklären zu lassen aber wo und wie das gehen soll ist uns nicht ganz klar. Sandra traut sich auch nicht zum Anwalt, da die Ehe hier in der Schweiz nicht registriert ist und sie Angst hat, dass das dann noch gemacht werden muss. Ausserdem schämt sie sich so sehr, einer andern Person davon zu erzählen, weil sie meint, dass man so blöd gar nicht sein kann. Ganz schön verzwickte Sache! Ich möchte meiner Freundin so gerne da raus helfen, Sie leidet wirklich sehr und hat immer noch fuchtbare Angst. Weiss jemand Rat?
Ich bin nicht
-blöd, weil ich frage, wenn ich etwas nicht verstehen
-unverschämt, weil ich schreiben, was ich denke
-arrogant, weil ich manche Leute nicht mag
-ignorant, weil mir manches egal ist.
-respektlos, obwohl ich vielem gerne auf den Grund gehe

altintas
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von altintas » 15.06.2010, 15:08

Eine Ehe kann meines Wissens nach unter bestimmten Voraussetzungen aufgehoben werden, es existiert auch die Möglichkeit einer sofortigen Härtefallscheidung innerhalb von 6 Monaten nach Eheschließung.
Der Fehler deiner Freundin wird nicht besser, wenn sie versucht, ihn durch konsequentes Schweigen zu vertuschen, eher wird es schlimmer werden! Deshalb:
a.) Ab zum Anwalt für Familienrecht und beraten lassen wie sie aus der Sache herauskommt
b.) Sofort Ausländeramt mit entsprechenden Infos kontaktieren
Klar werden die Menschen dieser Stellen sie nicht für herausragend intelligent halten (war auch keine besonders kluge Aktion wobei ich persönlich finde dass nicht immer jemand dumm ist, der eine dumme Handlung vornahm), aber sie werden zu freundlich sein um ihre Meinung durchblicken zu lassen und völlig regungslos bis freundlich mit ihr verkehren, so dass sie sich nicht groß zu schämen braucht. Was soll es auch, sie wird die Menschen niemals wiedersehen. Handeln ist auf jeden Fall besser als Abwarten und unter Umständen die Nachsicht haben, falls ihr Ehemann auftaucht und sie ihn am Hals haben sollte, körperlich und finanziell!

Hülya

Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Hülya » 15.06.2010, 15:17

Shanah.ch hat geschrieben:Meiner Freundin ist etwas ganz Krasses passiert und da sie sich trotz meiner monatelangen Zusprache zu sehr schämt um hier zu posten, werde ich das jetzt (mit ihrem Einverständnis natürlich)für sie tun. Wer weiss, vielleicht kommt ja noch der eine oder andere gute Tip, wie sie da jetzt wieder raus kommt...

Sandra (45) hat vor fast zwei Jahren einen Nigerianer (35), wohnhaft in Bamako, Mali, im Internet kennengelernt. Sie unterhielten sich monatelang über Webcam und da sie sich sehr sympatisch waren, beschloss meine Freundin, ihn in Mali zu besuchen. Sie hatte eine längere Beziehung hinter sich und wollte nun, da sie alles verarbeitet hatte, nicht mehr alleine sein und glaubte den Versprechungen und Liebesschwüren aus dem Netz. Trotz Warnungen aus dem ganzen Bekanntenkreis buchte sie einen Flug und flog im Dezember für eine Woche nach Mali. Das Visum hatte er besorgt, per Mail geschickt und wartete mit dem Original am Flughafen in Bamako. Sie hatten vor, sich eventuell zu verloben, bevor sie wieder zurück kommt, deshalb hatte Sandra Verlobungsringe und ein festliches Kleid im Gepäck. Man wollte das schliesslich mit den Freunden (Familie lebt ja in Nigeria) ein bischen feiern - so dachte sie wenigstens...

Als ich sie nach der Woche am dem Flughafen abholte, merkte ich gleich, dass irgendetwas nicht stimmte, brauchte aber mehrere Tage, um das, was passiert war aus ihr raus zu kitzeln... Der Typ hat sie in Bamako die ganze Zeit in einem Zimmer mit Klo und ohne fliessendes Wasser eingesperrt und sie gezwungen mit ihm aufs Standesamt zu gehen. Der Hammer ist, dass dort die Ehe geschlossen wurde, obwohl sie ausser dem Pass (den er ihr am Flughafen schon abgenommen hatte, sowie auch fast ihr gesamtes Bargeld ca. 2'000 Euro) keine Dokumente bei sich hatte. Er hat ihr, mit Hilfe von zwei Kollegen, soviel Druck gemacht, dass Sie sich nicht getraut hat, sich zu wehren und die Urkunden unterschrieb. Die Kollegen waren, wie kann es anders sein, die Trauzeugen... Als sie aus Bamako abreisen wollte, hat man sie nur gegen Schmiergeld in den Flughafen gelassen, weil, dadurch, dass sie die ganze Zeit eingesperrt war, sie nicht auf den Polizeiposten gehen konnte, um das Visum in ihrem Pass eintragen zu lassen, wie es verlangt wurde! Am Zoll bezahlte sie dann gerade nochmals... Sie hatte furchtbare Angst, dort bleiben zu müssen.

Trotz einiger Versuche seinerseits in die Schweiz einzureisen und ein Visum zu erhalten, blieb er zum Glück bisher erfolglos. Sandra hat jeden Kontakt zu ihm abgebrochen, verzweifelt aber schier an dem Gedanken in Afrika verheiratet zu sein, zumal ihr auch jemand erzählt hat, dass, wenn es ihm möglich wäre, irgendwie in die Schweiz zu gelangen, Sie für ihn aufkommen müsste. Es gäbe wahrscheinlich die Möglichkeit, die Ehe als ungültig erklären zu lassen aber wo und wie das gehen soll ist uns nicht ganz klar. Sandra traut sich auch nicht zum Anwalt, da die Ehe hier in der Schweiz nicht registriert ist und sie Angst hat, dass das dann noch gemacht werden muss. Ausserdem schämt sie sich so sehr, einer andern Person davon zu erzählen, weil sie meint, dass man so blöd gar nicht sein kann. Ganz schön verzwickte Sache! Ich möchte meiner Freundin so gerne da raus helfen, Sie leidet wirklich sehr und hat immer noch fuchtbare Angst. Weiss jemand Rat?

Hallo Shanah,

Deine Freundin muß erstmal sofort zum Rechtsanwalt. Der RA hat ja Schweigepflicht.Der kann ihr am besten die Rechtslage erklären. Auch weiß er genau , wie es weitergehen soll.

Shanah.ch
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 15.06.2010, 15:43

Die zuständige Person vom Migrationsamt weiss Bescheid. Er hat schon mal angerufen, als der "Ehemann" versucht hat, sich ein Visum in Senegal zu besorgen. Er gab sogar ein falsches Geburtsdatum an, da das Visum in Mali schon mal abgelehnt wurde. Das ist alles so unglaublich...
Ich bin nicht
-blöd, weil ich frage, wenn ich etwas nicht verstehen
-unverschämt, weil ich schreiben, was ich denke
-arrogant, weil ich manche Leute nicht mag
-ignorant, weil mir manches egal ist.
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Shanah.ch
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 15.06.2010, 17:12

Ich würde sie sowieso begleiten, kein Problem. Sie hatte schon mal telefonisch Kontakt mit einem RA, der meinte dann noch, die Angelegenheit müsse man auf dem Gericht in Mali klären und hat ihr eine Liste von Rechtanwälten geschickt. Eigentlich hatte sie ihm ein Mail geschrieben und er hat sie dann zurückgerufen, war ihr ja gar nicht Recht... Die Anwälte in Mali sprechen jedoch nur französisch, d.h. man müsste erst mal einen Dolmetscher einschalten oder einen Anwalt hier und wenn man dann einen afr. RA erwischt, der nur Geld verdienen will, bezahlt man sich wieder dumm und dämlich ohne was zu erreichen. Ist schon verzwickt! Vor allen Dingen ist das ein bischen rechtliches Niemandsland. Sandra ist wie ich Deutsche und lebt schon viele Jahre in der Schweiz. Die Schweizer interessieren sich nicht für diese Ehe weil sie deutsch ist und die Deutschen interessieren sich nicht, weil sie schon so lange in der Schweiz lebt. Ganz komische Sache... Keiner ist zuständig und jeder schickt sie in eine andere Richtung... Sieht aus, als ob das eine richtig teuere Sache wird.
Ich bin nicht
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AbIHayat
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von AbIHayat » 15.06.2010, 22:05

Hallo Shanah
Ehm, Dein Zwilling (Nick-mässig) hat in einem anderen Forum in Mali geheiratet und die C-Bewilligung in der Schweiz. Geraten hat Dein Zwilling einer Dame mit kenianischem Freund, was ich auch schreiben wollte, nämlich dass die Schweiz wohl in der Tat nicht einmal zuständig ist, sondern Deutschland bzw. das deutsche Zivilrecht, Ableitung EU-Freizügigkeit etc. pp dann auch für den "Ehemann" betreffend Aufenthalt in der Schweiz. Aber dies gilt es ja zu verhindern...

Was ein Anwalt in Mali soll damit nun, weiss ich auch nicht. Aufgrund der Geschichte bietet sich "Sandra" eine Strafanzeige an (in der Schweiz natürlich) gegen ihren "Ehemann" wegen Entführung und was weiss ich noch alles - da wird ein Anwalt entsprechend wissen, was möglich und sinnvoll ist, so dass zumindest eine Einreisesperre möglich ist. Sofern sie ihre Scham überwinden kann.
Zumal der Mann vom Migrationsamt ja Bescheid weiss. Im übrigen weiss ich nicht, wie der "Ehemann" von "Sandra" ohne ihre Zustimmung überhaupt legal einreisen, geschweige denn ein Aufenthaltsrecht erhalten sollte. Und somit verstehe ich auch die Panik ehrlich gesagt nicht.

Illegal ist es immer - irgend wie - möglich. Egal ob "Ehemann" oder nicht.

Im übrigen wäre es mir so etwas von egal, ob ich in Mali verheiratet wäre oder nicht - in diesem geschilderten Fall "Deiner Freundin Sandra" und es drängt sich auch - meines Erachtens - keine Eintragung und somit auch keine Ungültigkeitserklärung (die in der CH auf zwei Arten möglich wäre, aber eben, es gilt deutsches Recht).

Nun gut. Ich habe lange nicht mehr hier geschrieben und ich hoffe, es war nicht umsonst.

Gruss, AbIHayat

Shanah.ch
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 16.06.2010, 06:52

@ABIHayat
Da der Wohnsitz ständig in der Schweiz ist, ist das schweizer Migrationsamt zuständig. Das ist aber geregelt. Legal kann er nicht kommen, aber die finden ja immer Mittel und Wege...

@Blume
Die Originaldokumente hat der "Ehemann", sie hat nur Kopien. Die Ehe wurde aber tatsäschlich auf dem Standesamt geschlossen. Der Beamte kam extra an einem Samstag. Möchte nicht wissen, wieviel dafür geflossen ist... Fotos existieren auch. Sie hat auch die Absteige fotografiert, wo sie eingesperrt war und die "Trauzeugen" sowie den Standesbeamten. Er brauchte die Fotos schliesslich... Es war alles gut geplant!

Wir haben eine tolle Adresse von Ocean erhalten und ich werde dafür sorgen, dass Sandra heute noch per Mail Kontakt aufnimmt. Wir arbeiten zusammen im selben Büro, so dass ich schon ein bischen Einfluss nehmen kann. Die Gefahr ist wirklich die, dass der Mann illegal hier ankommt und dann Asyl beantragt. Dann ist sie finanziell dran!
Ich bin nicht
-blöd, weil ich frage, wenn ich etwas nicht verstehen
-unverschämt, weil ich schreiben, was ich denke
-arrogant, weil ich manche Leute nicht mag
-ignorant, weil mir manches egal ist.
-respektlos, obwohl ich vielem gerne auf den Grund gehe

Chika

Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Chika » 16.06.2010, 08:15

Shanah.ch hat geschrieben:Die zuständige Person vom Migrationsamt weiss Bescheid. Er hat schon mal angerufen, als der "Ehemann" versucht hat, sich ein Visum in Senegal zu besorgen. Er gab sogar ein falsches Geburtsdatum an, da das Visum in Mali schon mal abgelehnt wurde. Das ist alles so unglaublich...

Hallo Shanah

Es geht hier um 2 verschiedene "Geschäfte" (mal abgesehen vom illegalen... :evil: ).

1. Heirat = Zivilstand, BüG
2. Familiennachzug = AuG

Handelt es sich um eine Deutsche Staatsangehörige oder eine Schweizerin? Sorry, falls ich das überlesen hätte, dann täte mir das sehr leid. Ich gehe mal von der Situation "Ehegattin Schweizerin" aus. Die Heirat wurde in Mali geschlossen, es besteht eine Heiratsurkunde. Diese müsste nun, damit die Heirat auch in der Schweiz im Zivilstandsregister registriert (und auch anerkannt) wird, natürlich in die offizielle Schweiz geschickt werden. Das funktioniert folgendermassen:
1. Einreichen der Urkunde bei der zuständigen Schweizer Vertretung im Land, wo die Heirat geschlossen wurde und das die Urkunde ausgestellt hat --> in Mali das DEZA-Verbindungsbüro in Bamako. Da diese Büros (weil mit Entwicklungshilfe betraut) meist nur profane konsularische Geschäfte abwickeln (Registrierung von Schweizer Bürgern im Land, das höchste der Gefühle sind evtl. Diplo-Visa oder mal ein bombensicheres Tourivisa, wenn Zeitdruck besteht), wird das Deza-Büro die Urkunde legalisieren (als "echtes", malisches Dokument bestätigen) und dann an die für die üblichen konsularischen Ereignisse kompetente, konsularische Schweizer Vertretung in Dakar schicken (Mali liegt im Konsularkreis von Senegal unter der Verantwortung der Schweizer Botschaft in Dakar). Diese Vertretung wird die Urkunde dann weiter in die Schweiz schicken, dort gehts 1. ins EAZW (eidg. Amt für Zivilstandswesen) 2. ins Zivilstandsamt des Wohnkantons 3. in den Heimatort der "Ehe"-gattin, damit das Zivilstandsereigniss entsprechend registriert wird. Ist das gemacht, wird das Bündel Papier wieder zurück an die Botschaft in Dakar geschickt, welche die Eintragung ans DEZA-Büro bestätigt. Und dann ist der Prozess durch. Eine legale Einreise ist nur mit der Registrierungbestätigung NICHT möglich, er wird auf keinen Fall ein Visum erhalten, weder ein bewilligungsfreies Besuchervisum und schon gar keinen Familiennachzug.
Für diesen zu beantragen müsste der Gute sich nach Dakar deplatzieren und dort den entsprechenden Visumantrag (für Familiennachzug) machen. Der ausgefüllte Antrag wird dann in die Schweiz geschickt, dieses Mal passiert er 1. das Bundesamt für Migration BFM 2. das Migrationsamt des Wohnkantons 3. die Einwohnerkontrolle des Wohnorts der "Ehegattin". Die Entscheidung, ob er in die Schweiz einreisen kann, obliegt in diesem Fall dem Migrationsamt des Wohnkantons... Die würden die Visumsermächtigung nach Dakar schicken, dort würde das Visum dann ausgestellt werden.

Wie es nun ist, wenn Deine Freundin nun eine in der Schweiz wohnhafte Deutsche Staatsbürgerin ist, weiss ich im Detail nicht. Sicher ist aber, dass der Zivilstandsfall, die "Heirat" bei der Deutschen Vertretung in Mali registriert werden müsste, damit die Heirat dann auch in den Deutschen Registern drin ist und anerkannt. Eben, und wenn das dann mal anerkannt wäre, müsste er wohl mit diesem Papier nach Dakar (zu den Schweizern, weil er wohl zu seiner in der Schweiz lebenden "Ehefrau" möchte...) und dann die ganze Einreisegeschichte dealen gemäss obiger Beschreibung zum Thema "Familiennachzug". Dazu bräuchte er sehr viele legalisierte Kopien von diversen Unterlagen Deiner Freundin, wie zum Beispiel Wohnsitzbestätigung, Kopie der Schweizer Bewilligung, etc. und NUR DANN würde der Visumantrag überhaupt entgegen genommen.

Ich kann euch mal von dieser Seite her beruhigen, ein Visum würde er nicht bekommen auf diesem Weg, weil es 1. generell viel Papierkram ist und von beiden Parteien sehr viel Aufwand benötigt und 2. weil Sandra ihm verschiedenste Dokumente liefern müsste von ihr, also auch GU, etc.
Zum Thema der Möglichkeit einer Annullation der Ehe kann ich nichts sagen, da ich nicht juristisch ausgebildet bin. Dazu geht ihr ja zum RA, ich bin sicher, dass Ocean euch entsprechend gute Infos geben konnte.
Eventuell muss Deine Freundin damit leben, dass sie in Mali "verheiratet" ist. Da die Urkunde wohl aber nie bis in die Schweiz / D kommt und dort erfasst wird und Mali nicht wirklich als Ferientraumdestination gilt, wo man sicherlich nochmals hin müsste in diesem Leben, könnte ich damit leben im schlimmsten Fall.

Zum Thema "er kommt auch sonst irgendwie hier hin und sie müsste zahlen"....
Generell, aufgrund von meinem beruflichen Hintergrund kann ich euch sagen: Ein Nigerianer, der auf dem Landweg 'gen Europa ist und in Mali "blockiert" ist, schon seit längerem, ist in meinen Augen nicht wirklich clever und kennt sich nicht gut aus (es gibt da ganz andere Exemplare!). Dass er es bis nach Europa schafft, mit dem Boot übers Mittelmeer nach Lampedusa oder von Mauretanien nach Gran Canaria o.ä. ist in meinen Augen nicht wirklich eine grosse Wahrscheinlichkeit.
Dass sie zahlen müsste, kann ich verneinen. Denn sie hat die "Hochzeit" auf einem "Zivilstandsamt" in Mali durchgezogen und keinerlei Bürgungsbestätigungen aus der Schweiz unterschrieben (das wäre dann beim Familiennachzugsantrag auf der Botschaft aktuell geworden...). Also, angenommen der Fall, der "Gute" schaffts tatsächlich bis in die Schweiz ohne Kontrolle (P (1/200000) und würde dann ein Asylgesuch stellen, das wäre der absolute Worst Case, aber auf Sandra kommen sicher keine Kosten, sofern sie nichts dergleichen unterschrieben hat und die Registrierung der Heirat nicht vorgenommen wurde.

Ich würde jetzt in einem ersten Schritt informieren, ob der Gute angezeigt werden könnte für die Schweinerei, die er ihr angetan hat. Nicht dass ich glaube, dass dies DIREKT ihr helfen würde, aber dann könnte man glaub ich ihn in RIPOL erfassen und eine Einreisesperre für den gesamten Schengenraum aussprechen. Das heisst wenn der Depp dann tatsächlich mit dem Boot bis nach Euroland gekommen ist, würde man ihn entsprechend identifizieren können, denn er wird wohl so dämlich sein und glauben, dass er mit dem Fusse in Europa und der Heiratsurkunde etwas erreichen könnte, demnach wird er seinen echten Namen (oder mind. den, mit welchem er geheiratet hat, man weiss da nie so genau...) angeben und könnte also auch gefunden werden im Schengen-Polizeisystem... Falls eine Anzeige tatsächlich gemacht werden könnte, würde ich eine entsprechende Bestätigung mit einem kurzen Brief an die Vertretung in Dakar ( dak.vertretung@eda.admin.ch) und auch ans Dezabüro in Bamako (bamako-ac@sdc.net ) schicken. Einfach dass die schon mal was gehört haben von diesem Typen und damit sie ihn entsprechend abwimmeln können. Falls sie nun Deutsche ist, würde ich die Deutsche Vertretung in Bamako genauso informieren nach der Anzeige.

Klärt das doch mal ab,.... Falls ihr noch Fragen habt zum konsularischen Bereich, anytime... Shanah, ich denke mein Post kommt Dir evtl ein bisschen spanisch vor, da ich Dich vorgängig ein bisschen "hart" angegangen bin... Ich hoffe, dass ihr was anfangen könnt mit meinem Beitrag, es hat mich in den Fingern gejuckt, war ich doch auch mal im Ausland auf einer Vertretung in genau diesem konsularischen Bereich tätig...

LG und Kopf hoch für Deine Freundin

C

PS: Dass ich so ausführlich beschrieben habe, sollte in keinster Weise eine Anleitung für den Feind sein, sondern aufzeigen, dass die ganze Chose sowieso schon kompliziert ist, aber wenn eine Partei von beiden gegenspielt, die Sache UNMÖGLICH durchzuziehen wird für den Feind!!! Mein Post ist als Ermutigung gedacht für Sandra, dass sie nicht allzu verängstigt ist.... Wir sagen hier "Da muss noch viel Wasser den Rhein runter, bis dieser Schangli hier ist..."... Und hey, ein bisschen Galgenhumor, wenn er dann wirklich über Asyl hierherkommt, hätte ich noch andere Adressen, gäll Ocean :-)

Chika

Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Chika » 16.06.2010, 08:25

Shanah.ch hat geschrieben:@ABIHayat
Da der Wohnsitz ständig in der Schweiz ist, ist das schweizer Migrationsamt zuständig. Das ist aber geregelt. Legal kann er nicht kommen, aber die finden ja immer Mittel und Wege...

@Blume
Die Originaldokumente hat der "Ehemann", sie hat nur Kopien. Die Ehe wurde aber tatsäschlich auf dem Standesamt geschlossen. Der Beamte kam extra an einem Samstag. Möchte nicht wissen, wieviel dafür geflossen ist... Fotos existieren auch. Sie hat auch die Absteige fotografiert, wo sie eingesperrt war und die "Trauzeugen" sowie den Standesbeamten. Er brauchte die Fotos schliesslich... Es war alles gut geplant!

Wir haben eine tolle Adresse von Ocean erhalten und ich werde dafür sorgen, dass Sandra heute noch per Mail Kontakt aufnimmt. Wir arbeiten zusammen im selben Büro, so dass ich schon ein bischen Einfluss nehmen kann. Die Gefahr ist wirklich die, dass der Mann illegal hier ankommt und dann Asyl beantragt. Dann ist sie finanziell dran!
Ich hoffe, dass Deine Freundin bald zur Ruhe kommen kann und die Erlebnisse verarbeiten wird... Es ist wohl sicher noch viel mehr vorgefallen, als dass wir uns je vorstellen können.... Solche Geschichten machen mich sehr traurig....

Dass der Beamte "extra" am Samstag gekommen ist----- In Mali gilt der Sa als normaler Arbeitstag......

Chika

Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Chika » 16.06.2010, 08:28

AbIHayat hat geschrieben:Hallo Shanah
Ehm, Dein Zwilling (Nick-mässig) hat in einem anderen Forum in Mali geheiratet und die C-Bewilligung in der Schweiz. Geraten hat Dein Zwilling einer Dame mit kenianischem Freund, was ich auch schreiben wollte, nämlich dass die Schweiz wohl in der Tat nicht einmal zuständig ist, sondern Deutschland bzw. das deutsche Zivilrecht, Ableitung EU-Freizügigkeit etc. pp dann auch für den "Ehemann" betreffend Aufenthalt in der Schweiz. Aber dies gilt es ja zu verhindern...

Was ein Anwalt in Mali soll damit nun, weiss ich auch nicht. Aufgrund der Geschichte bietet sich "Sandra" eine Strafanzeige an (in der Schweiz natürlich) gegen ihren "Ehemann" wegen Entführung und was weiss ich noch alles - da wird ein Anwalt entsprechend wissen, was möglich und sinnvoll ist, so dass zumindest eine Einreisesperre möglich ist. Sofern sie ihre Scham überwinden kann.
Zumal der Mann vom Migrationsamt ja Bescheid weiss. Im übrigen weiss ich nicht, wie der "Ehemann" von "Sandra" ohne ihre Zustimmung überhaupt legal einreisen, geschweige denn ein Aufenthaltsrecht erhalten sollte. Und somit verstehe ich auch die Panik ehrlich gesagt nicht.

Illegal ist es immer - irgend wie - möglich. Egal ob "Ehemann" oder nicht.

Im übrigen wäre es mir so etwas von egal, ob ich in Mali verheiratet wäre oder nicht - in diesem geschilderten Fall "Deiner Freundin Sandra" und es drängt sich auch - meines Erachtens - keine Eintragung und somit auch keine Ungültigkeitserklärung (die in der CH auf zwei Arten möglich wäre, aber eben, es gilt deutsches Recht).

Nun gut. Ich habe lange nicht mehr hier geschrieben und ich hoffe, es war nicht umsonst.

Gruss, AbIHayat
Dass D zuständig ist für den Zivilstandsfall, kann ich unterschreiben. Wenns aber um die geregelte Einreise in die Schweiz geht, sind die hiesigen Behörden zuständig, es geht um einen Antrag Familiennachzug unter FZA, aber behandelt wird er trotzdem von den Schweizer Behörden, gem. Territorialprinzip. :wink: Es gilt also nur Deutsches Recht im Bereich des Zivilstandsfalles.

LG
C

Shanah.ch
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 16.06.2010, 09:55

@ chika
Vielen Dank für deine detaillierten Ausführungen. Ja die Freundin ist Deutsche, das macht die Sache etwas kompliziert, hat aber auch Vorteile, weil sich keiner wirklich für die Ehe interessiert hat, so dass nichts registriert wurde. Die Ehe wurde auch nicht legalisiert. Anscheinend hat der Idiot auch keine Familie in Europa - zum Glück.
Das noch mehr vorgefallen ist, kann ich auch bestätigen. Alles möchte ich aber hier nicht erzählen, das würde zu weit führen. Meine Freundin tut mir nur sehr leid, weil sie sich immer noch einigelt. Sie ist verwitwet und hat auch Kinder, da geht es noch um ganz anderes, wie du dir sicher vorstellen kannst. Mehr will ich jetzt nicht dazu sagen.
Ich bin nicht
-blöd, weil ich frage, wenn ich etwas nicht verstehen
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-respektlos, obwohl ich vielem gerne auf den Grund gehe

Anaba
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Anaba » 16.06.2010, 10:37

ocean12 hat geschrieben:Die meisten Frauen igeln sich ein und schämen sich alleine.
Darum haben wir eine Selbsthilfegruppe Schweiz gegründet, mit dem Dachverband der schweiz.Selbsthilfegruppen.
Wenn ich nur wüsste, wie ich den Flyer einstellen kann... und darf ...

ocean
Hallo Ocean,

du solltest dich mit Evelyne in Verbindung setzen und ihr eure Selbsthilfegruppe kurz vorstellen.
Liebe Grüße
Anaba

Administratorin
anaba@1001Geschichte.de

“Am Ende wird die Wahrheit siegen, über Ängste und gut getarnte Lügen.
Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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brighterstar007

Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von brighterstar007 » 16.06.2010, 10:52

Ihr Lieben,

aus meinen schlauen Büchern habe ich eine schlimme Vermutung: der Mann ist nigerianischer Menschenhändler
und will seinen Status in der EU für sein Imperium legalisieren.
Bamako ist eine zentrale Anlaufstelle für Zwangsprostituierte , die inzwischen , laut Recherche in "Ware Frau" Kreutzer/...,
zu Fuß!!!! die Wüste von Nigeria bis Nordafrika, durchqueren, da "Festung Europa" mit dem Flugzeug immer schwerer zu erreichen ist.
Teilweise sitzen sie monatelang oder gar Jahre in irgendwelchen Lagern fest - viele sterben natürlich auch unter den unvorstellbaren
Strapazen.

Auf alle Fälle würde ich die örtliche Ausländerbehörde informieren und vielleicht einen RA, der sich sehr gut mit internationalem Eherecht
auskennt, wobei die Ehe für ungültig erklärt werden kann, wenn die Frau gezwungen wurde.

Mali ist meines Wissens nach 99% - 100% islamisch, vielleicht ist sie "nur" nach islamischem Recht verheiratet. Deine Freundin
kann sich - ohne Anwalt - einfach beim schweizerischen Standesamt schlau machen.

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S. Es sei die Frage erlaubt : Was ist in der Welt los, dass junge ahnungslose Menschen diese Höllentrips auf sich nehmen ?
Sie sehen reiche Nigerianer, die sich zuhause Villen bauen. Ihnen wird erzählt, dass sie in Europa zu viel Geld kommen können.
Reiche Länder sollten mit kluger Überwachung/ ständiger Begleitung sowie mit Sicherheitschecks bezüglich der Finanzen,lokale
Projekte IN diesen Ländern fördern, sodass solche unwürdigen Völkerwanderungen irgendwann aufhören.

Shanah.ch
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 16.06.2010, 11:35

Hallo alle

Ich bin Sandra, die Freundin von Shanah. Ich möchte mich auch mal zu Wort melden und mich bei euch für alles bedanken.

Ich habe schon ein Mail an die Adresse gesendet, welche Ocean meiner Freundin für mich empfahl. Ja, ich werde das jetzt alles in die Hand nehmen und hoffe, dass es mir gelingt, diese Sache irgendwie aus der Welt zu schaffen, wenn ich diese 7 Tage in Mali auch niemals vergessen werde, das war die Hölle auf Erden.

Ich habe im Netz sogar ein paar Seiten gefunden, die meinen "Mann" M. als Scammer betiteln und vor ihm warnen. Mit Foto. Hätte ich das mal früher gesehen.

Durch meine Situation hier, als Deutsche in der Schweiz, wird es mir nicht gerade einfache gemacht, diese Angelegenheit auf rechtlicher Ebene wieder in Ordnung zu bringen. Ich war mir eigentlich immer sicher, dass man so eine "Ehe" annulieren kann, habe (auf Anraten einen Anwalts) sogar Hilfe beim schweizer Konsul im Bamako gesucht, jedoch hat man abgelehnt, als man meine Mail nach der 3. Aufforderung endlich mal beantwortet hat. Zweimal wurde sie sogar ungelesen gelöscht! Die deutschen Behörden in Berlin haben mir dann mit einer Liste von Anwälten aus Bamako geschickt, das war alles. So sind die Fakten! Alles nicht so einfach. Keiner ist zuständig. Wie soll man als Privatperson wissen, was man am besten tun kann, wenn nicht mal Behörden oder ein Anwalt richtig Bescheid wissen? Blöde Lage...

Es ist also nicht so, dass ich noch gar nichts versucht hätte, bin einfach immer wieder an irgenwelche Grenzen gestossen, wo ich nicht mehr weiter kam. Ich habe noch Kinder, die in meinem Haushalt leben (der Vater ist verstorben) und kann mein Geld nicht für unnötige Aktionen ausgeben ohne zu wissen, wie der richtige Weg ist, den ich gehen muss.

Ich danke euch von Herzen für alles und setze nun meine Hoffnungen auf den neuen Kontakt!
Ich bin nicht
-blöd, weil ich frage, wenn ich etwas nicht verstehen
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-respektlos, obwohl ich vielem gerne auf den Grund gehe

Canim
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Canim » 16.06.2010, 13:01

Eine MÖglichkeit wäre vielleicht, dass dein Rechtsanwalt sich an die Botschaft des Landes wendet und zwar schriftlich. Dass die Ehe unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eingegangen wurde und du dort die Scheidung einreichst bzw. eine Auflösung der Ehe. Evtl. kannst du da beim Auswärten Amt der Bundesrepublik etwas in Erfahrung bringen, wie dt. Bundesbürger in schwarzafrikanischen Staaten geschieden werden können. Schreib doch mal an das AA eine mail.

Gruß
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

Shanah.ch
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 16.06.2010, 13:16

Sorry aber das mit Berlin habe ich schon alles hinter mir, steht auch in meinem Beitrag...
Ich bin nicht
-blöd, weil ich frage, wenn ich etwas nicht verstehen
-unverschämt, weil ich schreiben, was ich denke
-arrogant, weil ich manche Leute nicht mag
-ignorant, weil mir manches egal ist.
-respektlos, obwohl ich vielem gerne auf den Grund gehe

Chika

Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Chika » 16.06.2010, 13:23

Shanah.ch hat geschrieben:Sorry aber das mit Berlin habe ich schon alles hinter mir, steht auch in meinem Beitrag...
Liebe Sandra

Du hast von Ocean die kompetente Stelle vermittelt bekommen. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du mit dieser Geschichte bald abschliessen kannst! Vergessen tut man nie, das ist klar,... Die Selbsthilfegruppe ist sicherlich eine gute Sache! Vielleicht trifft man sich ja sogar dort mal live...

Was die leidige Sache angeht mit dem schreibfaulen Konsul in Bamako, das kann ich mir gut vorstellen, weil es eben halt wohl ein Mitarbeiter der DEZA ist, der mehrheitlich im Bereich der Entwicklungsarbeit tätig ist und die konsularischen Aufgaben noch zusätzlich erledigen muss, weils der Auftrag ist wenn sonst keine diplomatische Verbindung im Land ansässig ist. Wenn Du in Zukunft nochmals Schriftverkehr hast an die Auslandsvertretungen kannst Du mich gerne anschreiben, ich werde versuchen zu eruieren (über Schleichwege), wen man am besten anschreiben könnte.

Liebe Grüsse und alles Gute
C
Zuletzt geändert von Chika am 16.06.2010, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.

Chika

Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Chika » 16.06.2010, 13:38

Shanah.ch hat geschrieben:@ chika
Vielen Dank für deine detaillierten Ausführungen. Ja die Freundin ist Deutsche, das macht die Sache etwas kompliziert, hat aber auch Vorteile, weil sich keiner wirklich für die Ehe interessiert hat, so dass nichts registriert wurde. Die Ehe wurde auch nicht legalisiert. Anscheinend hat der Idiot auch keine Familie in Europa - zum Glück.
Das noch mehr vorgefallen ist, kann ich auch bestätigen. Alles möchte ich aber hier nicht erzählen, das würde zu weit führen. Meine Freundin tut mir nur sehr leid, weil sie sich immer noch einigelt. Sie ist verwitwet und hat auch Kinder, da geht es noch um ganz anderes, wie du dir sicher vorstellen kannst. Mehr will ich jetzt nicht dazu sagen.

Liebe Shanah

Was Du tust, ist für sie sicher sehr wertvoll, nämlich, Du bist für sie da und sie weiss, dass sie auf Deine Unterstützung zählen kann. Das finde ich wirklich toll!
Dass Sandra solch eine Erfahrung machen musste, tut mir extrem leid. :(
lg
C

Shanah.ch
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Re: Eingesperrt und zur Heirat gezwungen

Beitrag von Shanah.ch » 16.06.2010, 14:13

@ Blume
Vielen Dank für deine Hinweise. Sandra hat Gründe dafür, dass sie keinen grossen Wirbel machen möchte und defitiv eine Annulation und keine Scheidung anstrebt. Mehr möchte ich hier nicht dazu sagen. Wer zwischen den Zeilen lesen kann, weiss wahrscheinlich warum.

@ Chika
Danke für die Blumen :D , das ist in einer Freundschaft wohl selbstverständlich.

Eigentlich haben Sandra und ich uns hier vor einiger Zeit eingelesen, weil wir noch eine andere Freundin haben, um die wir uns sehr sorgen (Heirat mit Tunesier 25/ Sie CH 44), die ist aber noch auf dem Amiga-Trip. Wir wollen einfach gewappnet sein, wenns da mal richtig kracht und das kann auch nicht mehr lange gehen... Geschlagen hat er sie schon, dabei ist er erst 2 Monate in der Schweiz. Jetzt ist sie auch noch schwanger und bekommt mit 44 ihr erstes Kind... Wir machen uns tierische Sorgen, haben momentan aber keine Möglichkeit, etwas zu unternehmen... Leider! Aber wir warten im Hintergrund auf unseren "Einsatz" und werden da sein, wenn sie uns braucht. Zu viel dagegen reden darf man ja auch nicht, sonst erzählt sie nichts mehr. Sch....situation. Ihr wisst ja, wie das so ist. Hier haben ja einige mehr oder weniger Erfahrung mit diesen Dingen.
Ich bin nicht
-blöd, weil ich frage, wenn ich etwas nicht verstehen
-unverschämt, weil ich schreiben, was ich denke
-arrogant, weil ich manche Leute nicht mag
-ignorant, weil mir manches egal ist.
-respektlos, obwohl ich vielem gerne auf den Grund gehe

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