Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Worauf sollte ich achten?

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sonrisa_56
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von sonrisa_56 » 31.12.2021, 13:09

Hallo Gadi,

was ist das überhaupt für eine Zeremonie? Hat die einen Namen? Von wem kommt die?
Dann würde ich mal ein bisschen googeln.
Vorher habe ich noch nie von so was gehört. Nur habe ich neulich im Internet gelesen, dass sich ein Pakistani mit einer spanischen Frau via Zoom "verheiratet" hat. Ein paar kurze Sätze soll es gewesen sei. Das war es. (???)
Mit dieser "Zeremonie" hat er sich aber doch gerade nicht seiner Kultur entsprechend verhalten. Es wäre auch interessant, ob die Frau jungfräulich in die "Zeremonienehe" ging, ob sie jünger ist als der Mann, usw.
Sie ist geschieden und vielleicht 3-4 Jahre älter. Aus der vorherigen Ehe hat sie keine Kinder mitgebracht.

Ich bin froh, dass er sich nicht gemäß seiner Kultur verhalten hat. Ich denke da wie Efende, dass jede Frau sich in diesem Fall über ihre Rechte und die der Kinder informieren muss. Selbst eine binationale Ehe finde ich nicht ohne. Da bräuchte die Tochter einen Anwalt, der sich mit pakistanischen Recht auskennt und den Ehevertrag sattelfest aushandelt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob der pakistanische Mann sich auf das einlassen wird, dass der Ehevertrag dann in Pakistan nicht anerkannt ist.

Freundlicher Gruß
Sonrisa

gadi
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von gadi » 31.12.2021, 13:14

Mal dort anrufen bzw. eine E-Mail schreiben kostet erstmal nichts. Und auch weitergehende Ratschläge kosten erstmal nichts. Warum denn nicht einfach einmal die Situation schildern, ohne einen Namen zu nennen? Mal fragen, was sie raten würden, falls die Dame sich in das Land begeben will. Und dann wirst du schon weitergeführt.
Und, keine Angst, man spricht Deutsch und Englisch.
...
Nachtrag: Das bezog sich auf deinen Beitrag weiter oben, bzgl. Botschaft, Sonrisa.
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gadi
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von gadi » 31.12.2021, 13:49

sonrisa_56 hat geschrieben:
31.12.2021, 13:09
Sie ist geschieden und vielleicht 3-4 Jahre älter. Aus der vorherigen Ehe hat sie keine Kinder mitgebracht.
In deren Augen (ich betone in deren Augen) : Eine "alte, gerbrauchte Frau". Geschieden? Auch sehr schlecht für den Ruf (in deren Augen).
Du denkst, ich übertreibe? Leider nicht. Auch nicht bei den ach so "Modernen, Weltoffenen". Leider
Da bräuchte die Tochter einen Anwalt, der sich mit pakistanischen Recht auskennt und den Ehevertrag sattelfest aushandelt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob der pakistanische Mann sich auf das einlassen wird, dass der Ehevertrag dann in Pakistan nicht anerkannt ist.
Bitte seid äusserst vorsichtig mit Anwälten aus dem Herkunftsland des Mannes. Auch wenn sie auf irgendwelchen Listen der Botschaften stehen.
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gadi
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von gadi » 31.12.2021, 13:51

sonrisa_56 hat geschrieben:
31.12.2021, 13:09
Hallo Gadi,

was ist das überhaupt für eine Zeremonie? Hat die einen Namen? Von wem kommt die?
Dann würde ich mal ein bisschen googeln.
Vorher habe ich noch nie von so was gehört. Nur habe ich neulich im Internet gelesen, dass sich ein Pakistani mit einer spanischen Frau via Zoom "verheiratet" hat. Ein paar kurze Sätze soll es gewesen sei. Das war es. (???)
Es scheint sowas wie eine "islamische Hochzeit" zu sein, davon gibt es wieder viele Formen. Kulturell ist sie aber nicht akzeptiert, höchstens als "Feigenblatt/Gewissensberuhigung". Keine dortige Familie, die etwas auf sich hält, würde ihre Tochter dafür hergeben.
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Efendi II
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von Efendi II » 31.12.2021, 13:56

sonrisa_56 hat geschrieben:
31.12.2021, 13:09
Mit dieser "Zeremonie" hat er sich aber doch gerade nicht seiner Kultur entsprechend verhalten. Es wäre auch interessant, ob die Frau jungfräulich in die "Zeremonienehe" ging, ob sie jünger ist als der Mann, usw.
https://www.islaminstitut.de/2016/darf- ... u-trennen/
Darf ein Muslim in den Ländern der Ungläubigen heiraten, mit der geheimen Absicht, sich später von seiner Frau zu trennen?

Die Mehrheit der islamischen Gelehrten, wie der verstorbene al-Muwaffaq bin Qudama in seinem Werk ‚al-Muqni‘ – Allahe möge ihm Gnade schenken – beurteilten diese Art Ehe als erlaubt, wenn die Absicht zur späteren Scheidung lediglich ein Geheimnis zwischen dem Ehewilligen und Allah sei und [die Eheschließung] ohne zuvor geäußerte Bedingungen geschähe. Wenn z. B. jemand wegen seines Studiums oder anderer Anliegen verreist und dabei zu sündigen fürchtet, darf er heiraten, selbst wenn er dabei die Absicht hat, sich von seiner Frau zu einem späteren Zeitpunkt scheiden zu lassen, wenn sein Ziel dort [in dem betreffenden Land] bereits erreicht ist.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von Efendi II » 31.12.2021, 14:13

Ergänzung:
Als "Ziel" könnte auch das unbeschränkte Aufenthaltsrecht oder die Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit gemeint sein.

Hierzu wäre noch zu erwähnen, dass die meisten islamischen Länder die Aufgabe der Staatsangehörigkeit ihrer Bürger nicht zulassen und diese deshalb in Deutschland unter Beibehaltung ihrer bisherigen Staatsangehörigkeit eingebürgert werden.
Zuletzt geändert von Efendi II am 31.12.2021, 14:19, insgesamt 1-mal geändert.
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von gadi » 31.12.2021, 14:19

Efendi II hat geschrieben:
31.12.2021, 13:56
sonrisa_56 hat geschrieben:
31.12.2021, 13:09
Mit dieser "Zeremonie" hat er sich aber doch gerade nicht seiner Kultur entsprechend verhalten. Es wäre auch interessant, ob die Frau jungfräulich in die "Zeremonienehe" ging, ob sie jünger ist als der Mann, usw.
https://www.islaminstitut.de/2016/darf- ... u-trennen/
Darf ein Muslim in den Ländern der Ungläubigen heiraten, mit der geheimen Absicht, sich später von seiner Frau zu trennen?

Die Mehrheit der islamischen Gelehrten, wie der verstorbene al-Muwaffaq bin Qudama in seinem Werk ‚al-Muqni‘ – Allahe möge ihm Gnade schenken – beurteilten diese Art Ehe als erlaubt, wenn die Absicht zur späteren Scheidung lediglich ein Geheimnis zwischen dem Ehewilligen und Allah sei und [die Eheschließung] ohne zuvor geäußerte Bedingungen geschähe. Wenn z. B. jemand wegen seines Studiums oder anderer Anliegen verreist und dabei zu sündigen fürchtet, darf er heiraten, selbst wenn er dabei die Absicht hat, sich von seiner Frau zu einem späteren Zeitpunkt scheiden zu lassen, wenn sein Ziel dort [in dem betreffenden Land] bereits erreicht ist.
Ich schrieb von Kultur, Efendi, nicht von Religion.
Keine Familie, die auf sich hält, wünscht sich dort einen Sohn, der Bezness betreibt. Wenn, dann wird dies abgestritten und vertuscht.
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von gadi » 31.12.2021, 14:22

Efendi II hat geschrieben:
31.12.2021, 14:13
Ergänzung:
Als "Ziel" könnte auch das unbeschränkte Aufenthaltsrecht oder die Annahme der deutschen Staatsangehörigkeit gemeint sein.

Hierzu wäre noch zu erwähnen, dass die meisten islamischen Länder die Aufgabe der Staatsangehörigkeit ihrer Bürger nicht zulassen und diese deshalb in Deutschland unter Beibehaltung ihrer bisherigen Staatsangehörigkeit eingebürgert werden.
Das kenne ich auch so, von vielen "dortigen Ländern." Bei Unsicherheiten kann man ja im Internet suchen.
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von Efendi II » 31.12.2021, 14:27

gadi hat geschrieben:
31.12.2021, 14:19
Ich schrieb von Kultur, Efendi, nicht von Religion.
Ich vermag da in den muslimischen L#ndern keinen keinen großen
Unterschied erkennen oder gibt es da eine Kultur die nicht von der
Religion ganz wesentlich geprägt ist?
Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.
- Aristoteles -

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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von gadi » 31.12.2021, 14:33

Efendi II hat geschrieben:
31.12.2021, 14:27
gadi hat geschrieben:
31.12.2021, 14:19
Ich schrieb von Kultur, Efendi, nicht von Religion.
Ich vermag da in den muslimischen L#ndern keinen keinen großen Unterschied erkennen oder gibt es da eine Kultur die nicht von der Religion ganz wesentlich geprägt ist?
Meinen Erfahrungen nach gibt es große Überschneidungen, aber auch Unterschiede. Eine große Hochzeit für den Sohn, mit vielen Freunden und Verwandten, Nachbarn, die viel Geld kostet, was auch nach aussen zur Schau gestellt wird. Die Braut natürlich jünger, jungfräulich und der richtigen Religion angehörig. Denkst du, seine "Bezness-Zweitfrau" (muslimisch verheiratet) wird auch vor den Nachbarn erwähnt? Das ist ein Unterschied zwischen Religion und Kultur.
Anderes Beispiel: Das Verhältnis zu Musik und Feierlichkeiten. Laut Koran...gemäß Kultur...
Anderes Beispiel: Koptische Religion in Ägypten. Wird da die "Bezness-Frau" vor den Nachbarn erwähnt? Natürlich nicht. Hochzeit gibt es nur einmal, bis der Tod sie scheidet. Gilt auch für den Mann.
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karima66
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Re: Unterscheidung Kultur/Islam von Bezness

Beitrag von karima66 » 03.01.2022, 12:50

Ich seh da auch Überschneidungen, aber auch Unterschiede…wird groß gefeiert mit Musik und europäisch gekleidet oder ganz sittsam und religiös nur und ja ganz wichtig wird die Erstfrau, wenn’s die Europäerin ist, der Familie vorgestellt, oft hat sie sogar Mitspracherecht zur Zweitfrau oder wird sie verheimlicht…..
Ich kenne keinen Pakistani hier der nicht schon eine Frau in der Heimat hat die manchmal nicht immer nachgeholt wird und der wenigstens noch 1-2 hiesige Frauen nebenbei hat…..nur islamisch geheiratet wird meist auch hier nicht mehr von Imamen toleriert und wenn doch dann ist das nur um dem Mann Absolution zu erteilen, dass es ok ist Sex zu haben mit der Frau.
Ernsthaftigkeit macht das nicht deutlich.

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