Ein neuer Anfang

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Hülya

Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Hülya » 27.06.2010, 21:24

Hallo magnuna,

was soll ich jetzt dazu sagen / schreiben.

Wie Du ja festgestellt hast, sind wir ja ein Forum gegen Bezness. Wir haben noch nie behauptet, das eine binationale Ehe nicht gutgehen kann. Aber wie Du ja selbst schreibst, gibt es viele schwere Probleme.

Bei uns schreiben User mit vielen Erfahrungen.

Auch ich war 12 Jahre verheiratet mit einem Türken und habe meine Ehe verteidigt wie eine Löwin. Habe alles verloren, sogar meine Kinder.

Ich wünsche Dir und Deinen Kindern nicht so ein Leid.

Hülya

Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Hülya » 27.06.2010, 21:24

magnuna hat geschrieben:ich bin durch meine freundin auf dieses forum aufmerksam geworden und zum glueck erkenne ich nirgends aehnlichkeiten in form meines mannes.
seit ueber 8jahren bin ich mit einem aegypter verheiratet und wir haben 2 tolle, herzige und manchmal auch "muehsame" :D kinder. diejenigen die sich mit kinder beschaeftigen, wissen sicher wie ich das meine.

kennengelernt hab ich meinen mann in sharm el sheikh, wie koennte es auch anders sein. wir haben beide fuer die gleiche hotelkette gearbeitet, ich hier in der schweiz, er in sharm. am zweitletzten abend haben wir uns "kennengelernt",er hat uns bedient. es passierte rein nix und auf die neujahrskarte damals (1998)hab ich nie ne antwort bekommen. ein halbes jahr spaeter(fruehling '99) flog ich wieder nach sharm und er erkannte mich sofort wieder. zwischen uns ist damals nie etwas passiert-das moechte ich hier klarstellen. es war auch nie die rede von einer ferienbeziehung oder sonst was aehnlichem, er hat mich auch nie angeflirtet. wir waren einfach bekannte.
nach diesem urlaub hoerte ich nichts mehr von ihm, bis er eines tages ploetzlich in der lobby meines hotels stand. das muss ungefaehr ein jahr spaeter gewesen sein. wir verbrachten einige naechte im ausgang zusammen aber nichts passierte. ich hatte sowieso keinen kopf fuer ihn, war mit anderen sachen beschaeftigt.
dann war funkstille bis ich im ramadan 2000 ploetzlich ein sms von ihm bekam. ob ich noch wisse wer er sei?? ob ich mich noch an ihn erinnere???

das war der beginn unserer love story. ein jahr lang jettete ich hin und her, bevor wir uns(resp.ich, hatte ihm naemlich gar keine grosse wahl gelassen, was dazu zu sagen)) dazu entschlossen, zu heiraten. im maerz '02 heirateten wir standesamtlich in der schweiz und nach beendigung seines deutsch kurses bekam er gleich eine stelle in einem ***** sterne hotel. die ersten 3 monate lebten wir nur von meinem lohn-er hatte ja nichts, war mit leeren haenden gekommen. ebenso habe ich den deutschkurs fuer ihn bezahlt.
das erste jahr-wie auch die uebrigen-waren gepraegt von sich kennenlernen, versuchen gemeinsame nenner zu finden, streitereien usw und sofort. 2004 kam unsere tochter auf die welt und im 2006 unser sohn.
ich habe von anfang an versucht, eine klare linie zu fahren. irgendwie habe ich geahnt, dass wenn ich nicht stark bin ,ich untergehe.

irgendwann wusste mein mann, dass wenn ich NEIN sage, es auch so meine. was natuerlich nicht heisst, dass er es immer akzeptiert hat. da sein lohn bis heute nie fuer uns alle reicht, gehe ich teilzeit arbeiten(ist mir unterdessen aber auch recht, soviel FREIzeit habe ich sonst nie :lol: ). so musste er schon von anfang an, seine vaterpflichten ausueben.

2007 bin ich schwer erkrankt und da hab ich festgestellt, dass mir unsere beziehung nicht mehr passt. ich musste alles organisieren, er nahm sich viel freizeit ohne die kinder, half mir ganz selten im haushalt und viele probleme waren kulturell bedingt. ich wusste bald, dass ich mich von ihm trennen wollte, nur der mut, der hat gefehlt.

im fruehling 2009 hatte ich endlich die kraft und trennte mich von ihm. es war DIE erleichterung fuer mich und ich genoss mein leben ohne ihn, auch wenn es finanziell sehr dramatisch war. er hat sich weiterhin um die kinder gekuemmert, mal besser und mal schlechter. wichtige termine die unsere kinder betrafen, haben wir aber immer gemeinsam wahr genommen.
leider erlitt ich ende jahres einen rueckfall meiner kranklheit, was mich dazu zwang, ihn wieder nach hause zu holen. nach meiner genesung flogen wir gemeinsam zu seiner familie(nie haette ich ihn mit den kindern alleine gehen lassen).

seinen 3 schwestern habe ich ganz schnell gesagt, dass wir nicht mehr zusammen sind, weil er ihnen naemlich nichts gesagt hatte. in diesen ferien passierte was mit uns, was kann ich selber nicht genau sagen. fuer mich selber hat mein rueckfall eine grosse rolle gespielt und die liebe zu ihm, war nie wirklich weg, nur wurde sie ganz schlecht behandelt.
seit maerz sind wir wieder offiziell zusammen und ja, es laueft gut. vielleicht musste das jahr sein, um zu erkennen was man hat, was man will und was nicht. wir machen auch zusammen eine paartherapie und er kommt freiwillig mit.

ich weiss, dass ich DAS ticket fuer meinen mann in eine bessere welt und zukunft fuer seine kinder war. und ob er mich wirklich von anfang an schon so geliebt hat, wie er das immer behauptet, bezweifle ich auch. aber ich bin davon ueberzeugt, dass er irgendwelche gefuehle fuer mich hatte.

sollte meine ehe jemals in brueche gehen, dann wegen vielen sachen, aber nicht wegen bezness.


sorry, fuer das wirre geschreibsel. aber ich moechte einfach aufzeigen, dass so eine ehe durchaus funktionieren kann. ups and downs gibts ueberall, hier sind einfach die probleme anders verteilt. es muss aber von beiden seiten eine gewisse flexibilitaet da sein, sonst scheiterts bald einmal.
ich bin uebrigens nicht konvertiert und habe es auch nicht vor. ich bin gluecklich als atheistin :) , auch wenn die religion unser groesstes streitthema ist. ob ich allerdings nochmals so eine ehe eigehen wuerde, bezweifle ich allerdings. es bruacht soviel an kraft und ausdauer, dass es schnell an die substanz gehen kann.


PS Habe ganz vergessen zu fragen, was willst Du uns damit sagen?

Arche Noah
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Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Arche Noah » 27.06.2010, 21:35

Liebe magnuna

Und trotzem , kannst du dir nie ganz sicher sein, ob er dich aus Liebe geheiratet hat oder nur für´s Visum ....

Ich habe auch zwei Kinder aus einer binationalen Beziehung.

Aber,was jetzt gerade passiert ,sprengt meine ganze Vorstellungskraft.

Gehe bitte nicht so blauäugig in die "Vergangenheit" zurück, du kannst dir nie sicher sein, was
noch so alles passiert.....

Wäre schön , wenn wir alle eine Kugel hätten an der wir reiben dürfen ...in die Zukunft sehen könnten....

Deine Ehe ist schon in die Brüche gegangen, ob sich seit/ab März etwas ändert ?

Vielleicht, aber auch dafür hast du keine Garantie


Du warst doch schon ohne ihn glücklich
es war DIE erleichterung fuer mich und ich genoss mein leben ohne ihn
Warum , frage ich mich, läßt du es nochmal darauf ankommen ?

Arche
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Anaba
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Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Anaba » 27.06.2010, 21:48

ich habe von anfang an versucht, eine klare linie zu fahren. irgendwie habe ich geahnt, dass wenn ich nicht stark bin ,ich untergehe.
Wie Recht du hast. Nur dann wirst du es schaffen.
Aber frag dich bitte ob es die Mühe wert ist und ob sich der Kampf lohnt.
Liebe Grüße
Anaba

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Am Ende wird sich alles fügen und was jetzt am Boden liegt, wird schließlich lächelnd fliegen...“

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Canim
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Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Canim » 27.06.2010, 22:05

Muss man denn immer was sagen? Sie wollte uns sicherlich mitteilen, dass binationale Ehen funktionieren können, es allerdings sicher eine andere Qualität der Auseinandersetzungen, REibungen und Konfrontationen gibt, als in einer dt./dt. Ehe z. B. Es kann Bezness gewesen sein, aber auch nicht. Was sie auf jeden Fall zum Ausdruck gebracht hat, dass er wohl ebenso wie andere ausl. Väter und Ehemänner eine ganz andere Einstellung hat als ein Europäer bzw. eine Europäerin. Und schon kommt es in binationalen Ehen zu Konflikten. Und scheinbar ist es doch möglich, sich wieder zusammen zu raufen, wenn die Liebe doch noch irgendwo glimmt.

Das hilft den meisten Frauen hier vielleicht nicht wirklich, außer zu erkennen, dass eine Ehe mit einem ausl. Partner ganz andere Anforderungen an einen stellt.

Ich hoffe, ihr findet noch einen Weg zusammen und dein Mann ist doch so etwas wie die Nadel im Heuhaufen. Allerdings solltest du im Hinterkopf behalten, dass es auch anders ausgehen kann. Vor allem, was deine Kinder angeht. Ich wünsche dir dabei alles Gute.

Gruß
Canim
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Amaretta
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Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Amaretta » 27.06.2010, 22:16

magnuna hat geschrieben:(...) ob ich allerdings nochmals so eine ehe eigehen wuerde, bezweifle ich allerdings.
es bruacht soviel an kraft und ausdauer, dass es schnell an die substanz gehen kann.
Ja, das ist so.
Selbst wenn kein Bezness im Spiel ist, sollte man sich genau überlegen, ob man eine binationale Ehe eingeht.
Darum finde ich deinen Beitrag nicht weniger wichtig als die Beiträge, bei denen es klar um Warnung vor Bezness geht.
Die viele Mühe, die es macht, eine gemeinsame Ebene bei zwei Menschen aus extrem unterschiedlichen Ländern/Kulturen
zu finden, kostet so viel Kraft und Zeit, das man selten so ganz "normale" Momente im Miteinander hat,
bei denen Absprachen, wie das Miteinander gelebt werden könnte, überflüssig sind.
Dauernd muss man beobachten, aufmerksam sein, sich fragen, wie was jetzt gemeint sein könnte etc etc.
Das nervt.
Wieviel lockerer und entspannter ist da eine Beziehung zwischen zwei Menschen gleichen Hintergrunds!
Man kennt die gleichen Kindersendungen, spielte die gleichen Spiele, lacht über die gleichen Witze.
Man hat ähnliche Einstellungen zu grundsätzlichen Verhaltensweisen, Vorlieben, Essgewohnheiten...
Binational muss ständig neu ausgehandelt werden, dazu ein Kräftemessen, wer sich durchsetzt.
Nein, es muss nicht mal Bezness sein. Es ist auch ohne Bezness kein Zuckerschlecken.

Ich war mit einem Süditaliener verheiratet, Vater meiner zwei Söhne.
Das ist zwar innereuropäisch, und christlich, und somit wesentlich einfacher, aber auch die Konstellation barg viele Tücken
und brachte eine Menge Baustellen mit sich.
Ich bin geschieden und würde aus heutiger Sicht immer zu einem Mann gleichen Hintergrunds raten.
Es ist ALLES einfacher.
LG Amaretta

Hülya

Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Hülya » 27.06.2010, 22:19

Hallo Magnuna,

ich dachte damals auch, meine Ehe, die durch Höhen und Tiefen ging, funktioniert ganz gut. Meine Kinder waren 11 und 8 Jahre als mein Ex sie in die Türkei entführte.

Bitte sei Dir nicht so sicher und paß auf Dich und die Kinder auf.


Du kannst mir sehr gerne eine mail oder PN schreiben.

Hülya

Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Hülya » 27.06.2010, 23:16

magnuna hat geschrieben:
@hülya
danke dir. ich werde immer auf der hut sein und tue momentan einfach das, was möglich ist. so sind die kinder nicht in seinem pass eingeschrieben bzw, sie haben gar keinen ägyptischen, weil er da ein bisschen schlampig ist. ferner lass ich sie nicht mit ihm alleine nach ägypten gehen(die kinder sagen ihm auch, dass sie nicht ohne mich gehen wollen). er will ja, dass es seine kinder besser haben als er. somit würde er ein eigengoal schiessen, weil er finanziell sich gar keine privatschule für beide leisten könnte. aber ich weiss, sag niemals nie.

Liebe magnuna,

meine Kinder waren auch nicht in seinem türk. Pass eingeschrieben.Die deutschen Kinderpässe hatte ich bei meinen Eltern im Kohlenkeller versteckt. Einen türk. Kinderpass (Nüfus) hat er ohne mein Wissen und Einwilligung beim türk. Konsulat ausstellen lassen. Da meine Kinder schon 2 mal entführt wurden, wollten sie nie mehr in die Türkei.

Nur an dem Entführungstag, hat er ihnen erzählt, das ich einen Unfall hätte und im Krankenhaus wäre. Deshalb müssten sie in die Türkei zur Oma. Meine Tochter durfte ich 15 Jahre nicht sehen.

Chika

Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Chika » 28.06.2010, 08:02

mist, zu früh am morgen, sollte ne PM sein... :roll:

Canim
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Registriert: 12.03.2008, 16:41

Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von Canim » 28.06.2010, 08:48

Hallo Magnuna,
ich kann daran nicht mehr und nicht weniger erkennen, als dass eure Ehe im Augenblick festgefahren ist und ihr beide gemerkt habt, da ist noch was, das lohnt sich, dafür noch zu arbeiten....
Ich hoffe, dein Mann denkt ebenso über seine Fehler nach wie du über deine und wünsche euch, dass ihr einen Ausweg aus diesem Dilemma findet.
Und was die Kinder angeht, gib einfach ein wenig Obacht und sichere dich ab.

Gruß
Canim
Gemeinsam sind wir stark!

brighterstar007

Re: Ein neuer Anfang

Beitrag von brighterstar007 » 24.07.2010, 16:52

Liebe Magnuna,

generell finde ich es schön, wenn Ehen halten bzw. gekittet werden können. Dazu gehört auch Mut und ich
wünsche euch als Familie Glück, Liebe und Wachstum.

Wo ich auch eine Schwachstelle/ Achillesferse sehe, ist die Möglichkeit der Kindesentführung.

Mir steht die Geschichte von Elisabeth Stahlschmidt vor Augen, die nach jahrelanger glücklicher
Beziehung (beide lebten und arbeiteten eine zeitlang im Ausland, also weder in D. noch in Ägypten),
ihre vier Kinder an ihren ägyptischen Ehemann - während eines gemeinsamen Urlaubs/ Ausflugs -
in Kairo verlor.
Ich bin nicht auf dem neusten Stand, kann die Stärke und den Gottesglauben dieser Frau nur bewundern.

Liebe Grüße

Brighterstar

P.S.1 Canim, wie soll sich Magnuna absichern ? Im Zweifelsfall geht das doch gar nicht.

P.S.2 Hülya, hast Du inzwischen wieder regelmäßigen Kontakt zu Deinen Kindern ? Welche Aussichten hast Du, dieses
Schicksal - mit ihnen ??? - aufzuarbeiten ??

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