Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Cimmone
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Cimmone » 18.01.2020, 22:51

Sanna hat geschrieben:
18.01.2020, 21:24
ich überlege tatsächlich ab wann die Betrügerei anfing...also auch ob ich es quasi ausgelöst habe das er sich eine andere suchen "musste" :shock: ...ich weiß das ergibt alles überhaupt keinen Sinn...mein Selbstwertgefühl ist wohl total im Eimer. Und ich hab irgendwie krasse Denkfehler. ..ich versteh nicht was mit mir los ist. Ich bin noch nichtmal mehr wütend.
Liebe Sanna,

Sein Täuschen war von Anfang an da. Es wurde nicht ausgelöst, durch etwas, dass Du gedacht oder getan hast.
Mir ging es anfangs ähnlich wie Dir. Ab wann, war da nicht doch..... NEIN, war es nicht. Da war nie Liebe von seiner Seite. Da war nur das Visum und die Notwendigkeit, das Mittel ( eine Frau) dazu zu bringen, ihm schmerzfrei eines zu verschaffen.

Wenn Du es zumindest erstmal gedanklich zulassen könntest, das es Betrug, Bezness war - wärst du einen Schritt weiter. Da ist nie, nie, niemals Liebe im Spiel - würde dann ja auch nicht mehr funktionieren, das Beznessgeschäft.

Dass er Dich so manipuliert hat, dass Du jetzt, neun Monate nach der Trennung immer noch den Fehler versuchst bei dir zu finden - der versteht sein Handwerk.
Ich habe es schonmal irgendwo geschrieben, was mir geholfen hat, aus dem Gedankenkarussell auszusteigen war, alles, alles als Lüge zu deklarieren.
Denn das war es letztlich auch. Das schöne zuerst, dann das "Du bist Schuld", die ganzen kleinen Geschichten innerhalb der Geschichte.

Er hat von Anfang an mit anderen Frauen geflirtet - erst als ihr zusammen gelebt habt, konntest Du es bemerken. Und es hat nicht, gar nichts, mit Dir zu tun.

Dass Du beim Aufhören der Grübeleien Körpersymptome bekommst, wundert mich, ehrlich gesagt, nicht. Dein ganzer Körper will Klarheit, Ruhe, Frieden.
Es geht ja schon ziemlich ein dreiviertel Jahr so.
Auch wenn Dein Selbstwert schreit: " Nein, ich will nicht benutzt und betrogen worden sein!" Es wurde benutzt und betrogen.
Und wieder: akzeptiere, dass es geschehen ist. Wenn es Dir hilft, nimm jede einzelne Situation, schicke Dich in Akzeptanz. Es ist nicht mehr zu ändern.
Dann kannst Du auch wieder wütend sein, traurig, entsetzt, später friedlich und auch wieder freudvoll. Lebendig eben.
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Eclipse
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Eclipse » 19.01.2020, 13:38

Sanna hat geschrieben:
18.01.2020, 21:24
Ich bin noch nichtmal mehr wütend.
Müssen wir uns Sorgen machen? :shock: Oder bist Du schon so weit, dass ruhige Verachtung sich in Dir breit macht?
Sanna hat geschrieben:
18.01.2020, 21:24
ich überlege tatsächlich ab wann die Betrügerei anfing...also auch ob ich es quasi ausgelöst habe das er sich eine andere suchen "musste"
Wenn es Dir hilft: Durch Deine ganze Art als europäische Frau bist Du diesen Typen grundsätzlich suspekt und zuwider. Gesetzt der unwahrscheinliche Fall, dass er Dich zumindest anfangs wenigstens gemocht hat - es wird sich schnell verändert haben. Geh ruhig davon aus, dass er Dich recht schnell gehasst hat. Deine Freiheit, Dein Standing als Europäerin, Deine (in seinen Augen "unverschämten") Ansprüche etc. - Du als "nur-Frau" ihm so meilenweit überlegen - wie soll so ein ungebildeter und konfliktunfähiger Orientale vor sich selbst anders "das Gesicht wahren", als indem er Hass entwickelt? Er hat die Zähne mürrisch zusammengebissen, bis er hatte was er eigentlich wollte.

Meines Erachtens solltest Du froh und dankbar sein, dass er "nur" abgehauen ist. Viele solcher Beziehungen enden gewalttätig bzw. blutig (nota bene: ER ersticht SIE, nicht umgekehrt).

Zakra
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Zakra » 20.01.2020, 15:53

Liebe Sanna,
du bist soviel am überlegen, wahrscheinlich denkst du auch immer noch, dass du die Trennung mit verschuldest hast, ich schließe mich den Vorherigen an, sein Ziel war nur eines und dafür muss er ja am Anfang auch nett sein zu dir, aber das kann man nicht über Jahre aufrechterhalten, manche können es, sei froh und glücklich, dass du so aus dieser Sache rauskommst.

Denke nicht mehr soviel nach, sondern schaue in die Zukunft, die sehr schön werden kann, auch ohne Mann, muss ja nicht für immer sein.

Toastie
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Toastie » 20.01.2020, 21:50

Sanna hat geschrieben:
18.01.2020, 21:24
Hallo und vielen lieben Dank für eure Beiträge! Ich wollte schon mehrmals einen Beitrag verfassen und hab es aber dann doch nicht gemacht....ich hab das Gefühl ich kann mich momentan irgendwie nicht klar ausdrücken bzw. ist alles immer noch so diffus und kann es schlecht ausdrücken. Ich weiß wirklich nicht wie ich euch das beschreiben soll und was nicht stimmt. Seit Jahresbeginn versuche ich ja weniger zu grübeln und ich habe aber dann gemerkt, dass es dadurch
aber nicht besser wird sondern ich mich körperlich schlechter fühle (erschöpft, Magen- und Kopfschmerzen). Ich hab heute seit längerer Zeit bei meinen Eltern nochmal das Thema angeschnitten und meine Mutter meinte es wäre teilweise so, dass ich komplett ausblende was passiert ist oder er gemacht hat. Und genau wie du es beschreibst Eclipse, ich überlege tatsächlich ab wann die Betrügerei anfing...also auch ob ich es quasi ausgelöst habe das er sich eine andere suchen "musste" :shock: ...ich weiß das ergibt alles überhaupt keinen Sinn...mein Selbstwertgefühl ist wohl total im Eimer. Und ich hab irgendwie krasse Denkfehler. ..ich versteh nicht was mit mir los ist. Ich bin noch nichtmal mehr wütend.
Liebe Sanna!

Meine Vorschreiberinnen haben es schon sehr gut auf den Punkt gebracht. Ich denke, du musst dich uns gegenüber gar nicht "klar ausdrücken", denn den meisten von uns ist sehr klar, was jetzt mit dir nicht "stimmt" und warum du noch immer so verunsichert bist. Es fällt dir sehr schwer, den Betrug an deiner Seele anzuerkennen. Den Rattenschwanz an scheußlichen Emotionen zu akzeptieren, den diese Akzeptanz mit sich bringt, das einfach mal gedanklich zuzulassen, sich zumindest vorzustellen "was wenn nichts echt war? Also gar nichts?". Cimmone hat das großartig beschrieben, ich denke ich habe es auch ähnlich gemacht, nämlich ALLES als Lüge definiert. Ich musste daher nicht mehr zurückgehen in der Erinnerung zu dem Punkt, wo alles mir noch "echt", liebend, wahrhaftig erschien. Das Ende deiner Verunsicherung kannst du selbst herbeiführen. Durch die Akzeptanz der Wahrheit, einer Illusion verfallen zu sein, für etwas jahrelang gekämpft zu haben, das immer nur eine Fantasie und ein Lügenkonstrukt war, eine einseitige Hoffnung, ein einseitiger Kampf von deiner Seite aus, echte aber einseitige Gefühle deinerseits. Aber niemals seinerseits! Er hat dich nicht geliebt, nicht zuvor, nicht währenddessen oder nach eurer Ehe. Du hattest keinerlei Einfluss auf seine Persönlichkeit. Er hat dir gesagt, dass es an dir lag, um sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen, ein Gefühlschaos bei dir auszulösen, dich emotional "zu beschäftigen", bevor du seine Einbürgerung noch verhindern hättest können! Er hat sich durch dich nicht verändert. Er hat dich nicht respektiert, geschätzt, er hat dich benutzt, bis er den Pass in der Tasche hatte. Weil er ein Mensch ohne Skrupel ist, wie alle Beznesser :twisted: . Er hat dich entwertet und zuletzt bespuckt :evil: . Du hast alles gegeben und was er getan hat, nicht verdient. Noch weniger hast du jedoch verdient, dass es für immer so weiter geht, da du ihn unbewusst weitermachen lässt, selbst wenn ihr nun nichts mehr miteinander zu tun habt! Du opferst ihm dein Leben und stiehlst dir wertvolle Lebenszeit, indem du die Wahrheit ausblendest (wie deine Mutter auch so richtig erkannt hat!).

Verglichen mit dem ewigen "Zweifel-Zustand", diesem Nirwana, in das man sich reinmanövriert, wenn man der "bösen Wahrheit" nicht ins Gesicht sieht, ist der grausame "Dolchstoß", den das Einsehen und Einsetzen der Wahrheit auslöst, jedoch relativ kurz und auf Dauer weniger schmerzhaft. Du kannst das schaffen, wie so viele Frauen hier! Der extreme Schmerz wird dann nämlich beständig weniger und vielleicht wird einem sogar bewusst, dass es diese massive Verletzung gebraucht hat, dass alles einen Sinn hatte, damit man wieder drauf kommt, wer man ist, was man will im Leben und wie man ein glückliches Leben durch eigene Initiative, durch Selbstbestimmung erreichen kann! Unabhängig von früheren Erfahrungen, von allen Männern auf diesem Planeten, von deren Feedback und Urteil! Man landet sonst möglicherweise in der nächsten toxischen Beziehung, weil man dazwischen nicht gelernt hat, wer man ist, was einen ausmacht, wie viel man eigentlich wert ist und wie wenig das eigene Glück von dem abhängig sein sollte, was "er" will und denkt! Ob andere denken, dass die eigenen Gefühle Berechtigung haben? Wen kümmert es, wenn man die eigenen Gefühle selbst liebt und schätzt? Am Ende muss man v.a. mit sich selbst zurechtkommen, seine eigenen Gefühle anerkennen, sonst wartet man sein Leben lang wie der Pawlowsche Hund darauf, auf ein "Signal" von außen reagieren zu dürfen! Es gibt da sicher viele Meinungen, ich finde, dass man keinen Mann braucht, um sich als Frau "ganz" zu fühlen, dass man keinen Partner braucht, um ein glückliches Leben zu leben, mit sich im Reinen zu sein. Wenn man weiß, wie und wer man ist und fähig ist, den eigenen Weg zu gehen, ohne sein Bauchgefühl, seine eigene Gefühlswelt, seine Gedanken, seine Identität für jemand anderen (auf)opfern zu müssen. Wenn eine Partnerschaft so viele Zweifel auslöst, zeigt dass, dass es eben nicht möglich ist, mit diesem Menschen man selbst zu sein! Man kann bestenfalls noch das Opfer-Lamm für diese Person werden! Das hast du nicht verdient!
Ich wünsche dir viel Kraft!
Alles Liebe, Toastie
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chavah
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von chavah » 22.01.2020, 16:07

Meine Einschätzung weicht vielleicht etwas von den anderen ab, ich versuche es trotzdem mal: nicht jeder, der nicht mit Geld umgehen kann, ist kaufsüchtig, nicht jeder, der trinkt, der ist Alkoholiker. Nicht jeder Ausländer, dessen Ehe hier scheitert, ist ein Beznesser. Irgendeiner - unabhängig vom Grund der Trennung - kommt immer schlechter weg von Beiden. Ich denke da z.B. an die vielen Scheidungen, in denen das klassische Modell gefahren wird, also sie zu Hause, er bringt das Geld, und dann das Gejammere hinterher: er meint, sie sei faul gewesen und habe sich bereichert, auf seine Kosten gelebt; sie meint, sie habe ihm den Rücken frei gehalten, was weiss ich, und solle sich nun bescheiden.

Worauf ich hinaus will. Auch wenn eine Ehe für einen Ausländer Vorteile bringen kann, so heisst das nicht zwangsweise, dass wir einen Ehebetrug vorliegen haben. Gerade in dieser Beziehung hier war es doch wohl so, dass es auch sehr gute Zeiten gab. Wie kann man bei der Konstellation helfen? Die Fragestellerin muss sich vom Kopf her klar machen, dass die Beziehung gescheitert ist. Dass Ursachenforschung zwar zermürbt, aber ihrem Seelenfrieden überhaupt nicht günstig ist, einfach nicht weiter hilft, jetzt, wo alles vorbei ist. Dass jetzt ein neuer Lebensabschnitt da ist, dass du eine tolle Frau bist, die mit beiden Beinen im Leben steht. Und selbst wenn es von ihm aus Betrug war, bist du kein Dummerchen, das auf etwas hereingefallen ist. Quäle dich nicht durch Grübelei. Organisiere dein (und nur dein) Leben neu. Und irgendwann ist dann auch der Schmerz vorbei, es sei denn, du hältst diese Phase des Zermürbens bewußt aufrecht.

Man kann sich gut ablenken, z.B. indem man irgendwo ein Ehrenamt annimmt, anderen hilft. Dann wird man nämlich sehr schnell feststellen, was wirkliches Elend und Leid ist. Ich begleite z.B. von Zeit zu Zeit einen Sterbenden in einem Hospiz, helfe auch der Familie dann. Wenn man sowas macht, dann relatviert sich eigentlich sehr schnell eigenes Leid zu dem, was es objektiv ist, von der rangigkeit her. Auch der weiße Ring, das rote Kreuz und viele andere gemeinnützige Organisationen freuen sich über Unterstützung. Das mal nur so als Tipp.

Viel Erfolg!

Chavah

Cimmone
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Cimmone » 22.01.2020, 17:04

chavah hat geschrieben:
22.01.2020, 16:07

Man kann sich gut ablenken, z.B. indem man irgendwo ein Ehrenamt annimmt, anderen hilft. Dann wird man nämlich sehr schnell feststellen, was wirkliches Elend und Leid ist. Ich begleite z.B. von Zeit zu Zeit einen Sterbenden in einem Hospiz, helfe auch der Familie dann. Wenn man sowas macht, dann relatviert sich eigentlich sehr schnell eigenes Leid zu dem, was es objektiv ist, von der rangigkeit her. Auch der weiße Ring, das rote Kreuz und viele andere gemeinnützige Organisationen freuen sich über Unterstützung. Das mal nur so als Tipp.

Viel Erfolg!

Chavah
Leid und Leid lässt sich nicht vergleichen.
Natürlich kann ich sagen, Person x kann nicht laufen, sein Leid muss größer sein als meines, Liebeskummer + Bezness.
So lange jemand aber in seinem Leid, wie auch immer geartet, steckt, gibt es keine Vergleiche, weil es zu individuell ist.

Wo kämen wir denn da hin, von außen zu beurteilen, wer das Recht hat zu leiden und wer nicht?
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von gadi » 22.01.2020, 17:08

Chava, doch, wir haben Ehebetrug vorliegen. Er ging, als sein Aufenthalt in trockenen Tüchern war. Nur ein Beleg von vielen. Ich kann momentan nicht genauer nachsehen, bin "unterwegs".
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Cimmone
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Cimmone » 22.01.2020, 17:16

gadi hat geschrieben:
22.01.2020, 17:08
Chava, doch, wir haben Ehebetrug vorliegen. Er ging, als sein Aufenthalt in trockenen Tüchern war.
Und eben diese "schönen Zeiten" von denen chavah schrieb, dienten ja nur dazu, erstmal Sanna und damit das Visum in trockene Tücher zu bekommen.
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von gadi » 22.01.2020, 17:19

Genau. Also sehr schlechte Zeiten, äußerst schlechte Zeiten.
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Toastie
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Toastie » 22.01.2020, 17:36

Liebe Chavah,

ich bin mir nicht sicher, ob du den ganzen Thread gelesen hast?
chavah hat geschrieben:
22.01.2020, 16:07
Worauf ich hinaus will. Auch wenn eine Ehe für einen Ausländer Vorteile bringen kann, so heisst das nicht zwangsweise, dass wir einen Ehebetrug vorliegen haben.
Nein, das heisst es nicht, aber in genau diesem Fall ist es ziemlich sicher so, dass wir das vorliegen haben anhand der offensichtlichen Indizien.
Gerade in dieser Beziehung hier war es doch wohl so, dass es auch sehr gute Zeiten gab.

Seit wann gibt es Bezness ohne die sehr guten Zeiten? :lol: :roll:
Wie kann man bei der Konstellation helfen? Die Fragestellerin muss sich vom Kopf her klar machen, dass die Beziehung gescheitert ist. Dass Ursachenforschung zwar zermürbt, aber ihrem Seelenfrieden überhaupt nicht günstig ist, einfach nicht weiter hilft, jetzt, wo alles vorbei ist.
M.M. nach hilft diese "Ursachenforschung" schon, wenn man es dadurch schafft, die Motive und emotionale Manipulation vom Expartner zu durchschauen und die dadurch ausgelösten noch immer vorhandenen unberechtigten Schuldgefühle im Hier und Jetzt ein für alle Mal abzuwerfen! Dass es gescheitert ist, ist nicht die Ursache, dass Sanna so sehr leidet, sondern der fehlende Selbstwert, den ihr Bezzie m.M. nach strategisch, über lange Zeit zerstört hat. Wie dieser vorher war, weiß ich nicht, aber wie genau diese, für Bezness typische Art der Manipulation sich negativ auf den eigenen Selbstwert auswirken kann, habe ich selbst erlebt und Sanna hat dafür in ihrem Thread sehr deutliche Beispiele gebracht.
Und selbst wenn es von ihm aus Betrug war, bist du kein Dummerchen, das auf etwas hereingefallen ist
.
Niemand, der "Opfer" von Bezness wurde, ist ein "Dummerchen" :shock: ! Ich muss zugeben, ich verstehe deine Aussagen und Ratschläge nicht so ganz!
Liebe Grüße,
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

Nilka
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Nilka » 22.01.2020, 18:05

Toastie hat geschrieben:
22.01.2020, 17:36

Seit wann gibt es Bezness ohne die sehr guten Zeiten? :lol: :roll:
Gute Frage!
LG ♥ Nilka

Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt. Thomas Mann

gadi
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von gadi » 22.01.2020, 18:33

Nilka hat geschrieben:
22.01.2020, 18:05
Toastie hat geschrieben:
22.01.2020, 17:36

Seit wann gibt es Bezness ohne die sehr guten Zeiten? :lol: :roll:
Gute Frage!
Oh ja, eine sehr gute Frage. Natürlich sind die "Anfangzeiten" geradezu paradiesisch, genau das ist ja das Wesen dieses üblen, perfiden Betruges.
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nabila
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von nabila » 22.01.2020, 18:38

hallihallo,

hatte gerade die Faust in der Tasche und die Zähne gefletscht > und da hat Toastie schon mein Denken in wohlgesetzte Worte

gefasst. Danke liebe Toastie


liebe Grüße ♥
لا يزال بإمكانك الذهاب ببطء. لأنه في النهاية سوف نعود إلى نفسك فقط.
Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

chavah
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von chavah » 22.01.2020, 19:44

Ich maße mir nicht an, per Ferndiagnose in dem Fall hier festzustellen, was das Motiv des Zusammenlebens war. Ich habe auch nicht geschrieben, dass man nicht Leiden kann/sollte, weil es immer noch was Schlimmeres gibt. Ich maße mir ferner nicht an, zu entscheiden, auf welche Art und Weise jemand nach so einer Katastrophe diese am besten aufarbeitet/verarbeitet.

Da kann die Nachforschung, ob es Bezness war, helfen. Sie kann aber auch schaden. Dass muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist, dass man raus kommt, dass man weiterkommt. Und, dass man sich nicht schämt, sondern sich nach außen öffnet. Und da ist Engagement für Menschen, die Hilfe benötigen, eine unglaubliche Hilfe, muss zwar nicht sein, kann aber. Darauf habe ich hingewiesen.

Chavah

gadi
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von gadi » 22.01.2020, 20:00

chavah hat geschrieben:
22.01.2020, 19:44
Ich maße mir nicht an, per Ferndiagnose in dem Fall hier festzustellen, was das Motiv des Zusammenlebens war.
Umso tiefer man sich einliest und Hinweise bzw. Belege erkennt und erfasst, umso weniger liegt "Anmaßung" vor. Wenn in einem Forum nur Einschätzungen von Personen geschrieben werden dürfen welche bei genau dieser "Geschichte" "live dabei" waren, dann kann man Foren auch gleich schließen.

Den ganzen Thread hier einmal aufmerksam und in Ruhe durchzulesen, würde schon helfen. Alsdann kann nach "Aktenlage" entschieden werden.
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Toastie
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Toastie » 22.01.2020, 20:11

Gerne, liebe Nabila :mrgreen:
nabila hat geschrieben:
22.01.2020, 18:38
hallihallo,

hatte gerade die Faust in der Tasche und die Zähne gefletscht > und da hat Toastie schon mein Denken in wohlgesetzte Worte gefasst. Danke liebe Toastie
liebe Grüße ♥
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Sanna
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Sanna » 22.01.2020, 20:24

Hallo ihr Lieben,
ich kann es ja nochmal zusammenfassend schildern....fühl mich nur immer noch total ausgelaugt und fürchte es geht jetzt wieder alles durcheinander. Ich finde meine Geschichte hat sich nach und nach immer mehr verändert weil ja die Dinge die ans Tageslicht kamen ja immer noch eins draufgesetzt haben.

Mein Selbstwert war glaube schon immer etwas wackelig. Nach meiner ersten Langzeitbeziehung hatte ich schon ordentlich zu kämpfen. 10 Jahre und dann zum ersten mal richtig allein nach der ersten großen Liebe das war echt hart mit knapp 30. Trotzdem hatten wir ja lange gekämpft und uns auch nicht total fertig gemacht nach der Trennung. Mit meinem Ex war nun alles anders!!!

Vor meinem Ex ging es mir gut. Ich wünschte mir schon wieder jemanden an meiner Seite aber war sonst mit allem zufrieden. Beruflich ging es stetig aufwärts, ich reiste gern und öfters alleine, tolle Freunde, Familie usw. Dann kam er :-( und tendenziell ging es von da an bergab bzw. die Fahrt in der Achterbahn ging los, was ja laut seiner Aussage nicht mit ihm sondern mir zutun hatte (in der Beziehung sagte ich schon öfters "alle Schuld auf mich" weil es fast immer so ablief).

Ich fühlte mich damals wohl in meiner Haut und strahlte das auch aus. Ging viel aus mit Freundinnen und wurde regelmäßig von Männern angesprochen obwohl ich garnicht wirklich am suchen war. Es ergab sich einfach. Es war garnicht er der mich ansprach sondern sein bester Kumpel. Und wie ich später rausfand begann es direkt mit einer Lüge. Mein Ex machte sich zwei Jahre älter und sagte mir das erst als wir dann schon zusammen waren. Er versprach mir das nie wieder was komisches passieren würde und auch keine Lügen mehr. Rückblickend wäre schon hier der Zeitpunkt gewesen den Abflug zu machen und zwar schnell!

Ich merke gerade wenn ich so weiter schreibe wird es sehr lange.

Ich muss ganz ehrlich sagen das ich es mir auch noch immer nicht so richtig vorstellen kann das die komplette Verliebtheit gespielt war. Aber wer baut denn bitte so viel Mist und würde das alles einer Frau antun die er liebt! Das ergibt nämlich keinen Sinn. Vorgestern war ich übrigens seit Wochen wieder mal beim Therapeuten und ich erzählte alles was jetzt noch rausgekommen ist im Dezember/Januar. Letzte Nacht träumte ich sogar das mein Ex versucht hat mich umzubringen indem er mir etwas in den Kopf bohrt. Ich bin total geschockt aufgewacht. Trotz allem fragte der Therapeut mich aber vorgestern, ob ich tatsächlich glaube das er mich nie geliebt hat...sehr hilfreich :-( und schwups weiß ich natürlich wieder nicht was jetzt Sache ist.

Tatsache ist das wir häufig Streit hatten und es immer mehr ausgeartet ist. Ich hab das aber bis zum Schluss immer so wahrgenommen, dass er nahezu jedes mal Mist gebaut hatte und ich mich aufgeregt hab (zunehmend immer mehr). Das er das selbst nicht erkannt hat kann definitiv nicht sein. Das er Probleme mit dem Visum hat wusste er mit Sicherheit länger und auch die Studienprobleme. Mir erzählte er Anfangs nichts davon. Rückblickend sagte er nach der Trennung ich hätte von Anfang an gewusst das er heiraten muss (das ich nicht lache...hätte er diesen Satz gesagt am Anfang hätte ich mir vermutlich an den Kopf gegriffen). Also aujedenfall total berechnend, was immerhin auch der Therapeut bestätigte. Klar kann einem eine Ehe irgendwann um die Ohren fliegen wenn man so viel streitet. Aber direkt kampflos nach einer Einbürgerung aufgeben?! Wie ich ja erst vor einem Monat rausfand gab es ja auch schon parallel mindestens 5 Monate die andere Frau. Man zieht doch nicht ernsthaft zusammen, gibt zwei Wohnungen auf, baut eine neue Küche ein und sucht sich direkt eine Nachfolgerin. Als ich das rausfand glaubte ich 100% an Betrug. Dann schwankte ich wieder.

Aber so vieles stimmte ja nicht. ..Alter, Studienleistungen wurden viel besser dargestellt (ich hab die Hälfte und in Wahrheit vielleicht 1/7)...das er unbedingt das Studium retten will/muss weil schon so weit. Das war alles gelogen. Da wir erst ein halbes Jahr nach der Hochzeit zusammen gezogen sind weiß ich ja auch garnicht was sonst so abgegangen ist an Tagen wo wir uns nicht getroffen haben. Und das zusammen leben deckte für mich ja einiges auf. Schon Frauenchats vor der Hochzeit (laut seiner Aussage wäre nicht klar gewesen was aus uns wird) aber Rückblickend erinnerte ich mich dann nach der Trennung daran, dass er mir genau nach diesen Frauenchats während dem Marokko Urlaub zahlreiche Geschenke kaufte und sie zu mir nach Deutschland schleppte. Widersprüche ohne Ende! Dumm nur das ich erst im September 2018 das entdeckte und nicht vor den Heiratsplänen im September 2017. Aber auch hier wieder. ..für mich sah das ja alles anders aus. Zwischen den Frauenkontakten (und wer weiß was da sonst noch lief) und dem Gespräch über Heirat lagen nur Ca. 5 Tage. Ich bekam das liebe und die Geschenke zu Gesicht, hinter meinem Rücken wurden andere mit Liebling angesprochen. Für mich noch immer unvorstellbar das es ein und dieselbe Person ist.

Muss jetzt hier mal zum Ende kommen...an Ehebetrug hab ich tatsächlich zunächst während der Ehe nicht gedacht. Wir war zwar klar das es ein Risiko gibt aber soviel Dreistigkeit hätte ich mir niemals vorstellen können. Aber die Lüge mit dem Studium hätte er niemals gebeichtet und flog nur durch die Ausländerbehörde auf drei Monate nach der Heirat. Ich war so außer mir und sprach die Lüge immer wieder an und wie ich ihm so vertrauen soll. Er meinte er würde nicht lügen und tauchte ja erstmal gekränkt unter. Tagelang angeschwiegen zu werden hinterließ tiefe Verletzungen und ich rannte ihm hinterher. Das alles von ihm ausgelöst wurde rückte total in den Hintergrund.

Wirklich zerstört und fertig gemacht haben mich letztendlich Versprechungen die immer wieder gemacht wurden...wir bleiben immer zusammen, Kind, Haus und blabla...und ja wir hatten vor dem zusammen ziehen auch schon Streit (der ja nur durch mich kam...weil ich ja gern streite)...aber ich fand seine Initiative sehr schwankend. April 2018 war gut mit Urlaub und Wohnungssuche+ Vertrag, im Mai hing er schlagartig fast nur noch mit Kumpels ab. Vielleicht bin ich da zu empfindlich und erwarte zuviel aber plötzlich wurde ich innerhalb eines Monats so unsicher das ich plötzlich im Juni mehrmals zweifelte (da waren die Wohnungen aber schon gekündigt).

Natürlich war dann auch er verzweifelt und schwer enttäuscht. Ich müsse eine Ehe führen und sei kein Single mehr. Wir hätten nur Probleme weil ich negativ denken würde. ..ich hätte Angst mit ihm voran zu gehen. Klar kann man mit Angst auch viel kaputt machen und einen Mann davon treiben aber auch hier wieder: Ende Juli 2018 Umzug und habe kürzlich nochmal geschaut...er liebt mich so sehr blabla...und zum Dank nachdem ich im August die ganze Wohnung eingerichtet hatte entdeckte ich schon im September die erneuten Chats mit mehreren Frauen. Alles harmlos, warum ich mich aufrege. Und weil es so harmlos war zog er mit einer dieser Frauen kurz nach unserer Trennung zusammen.

Warum ich ihn im September 2018 nicht rausgeschmissen hab...keine Ahnung. Die Einbürgerung wäre jedenfalls verhindert worden. Tagelanges rebellieren meinerseits wegen den Chats brachte nix. Was ich erreichen wollen würde. Ich würde mir nur noch komische Sachen zusammen reimen und ihn kaputt machen. Ich dachte vielleicht tue ich ihm tatsächlich Unrecht und es ist kaum vorstellbar, aber er war tatsächlich bis zum Schluss auch ziemlich anhänglich. Zweifel an seinen Gefühlen bekam ich tatsächlich erst in den letzten 4-5 Wochen der Beziehung. Ausgenutzt und Vorwürfe das es nur ums Visum geht knallte ich ihm schonmal im August direkt nach dem zusammen ziehen an den Kopf. Immer wieder bis zum Schluss und auch nach der Trennung noch lange dachte ich ich tue im Unrecht. Er tat mir sogar leid. Er legte ja auch noch ein sehr leidendes Ende hin, tief verletzt aufgrund meiner Ausraster. Und da es die Ausraster gab machte es alles Sinn. Er wolle sich weder trennen noch scheiden lassen (so stellte er es vor mir da) und durch meinen erneuten Ausraster machte ich dann endgültig alles kaputt, hinter meinem Rücken gab es schon längst die Umzugspläne mit der neuen. Und gut einen Monat zuvor noch der Hochzeitstag mit Rosen, Geschenken und Liebeserklärungen. Viele Monate dachte ich jeden Tag denselben Satz "das ist nicht normal. ..das ergibt keinen Sinn"...erst nach und nach schrieb ich alles auf...erst ca. 7 Monate nach der Trennung fing ich an wie besessen nachzuforschen. Mir wurde übel und unheimlich. ..immer komischer kam mir alles vor. Ich verlor immer mehr Kraft. Und jetzt nach meinen Entdeckungen im Dezember ging es nochmal bergab. Und jetzt muss ich da raus endlich mal wieder. ..ich wünschte ich hätte ihn ziehen lassen als das Heiratsthema damals aufkam.
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Toastie
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von Toastie » 22.01.2020, 20:52

Liebe Chavah,
chavah hat geschrieben:
22.01.2020, 19:44
Ich maße mir nicht an, per Ferndiagnose in dem Fall hier festzustellen, was das Motiv des Zusammenlebens war. Ich maße mir ferner nicht an, zu entscheiden, auf welche Art und Weise jemand nach so einer Katastrophe diese am besten aufarbeitet/verarbeitet.
ich hatte denselben Gedanken wie Gadi. Das gesamte Forum führt sich doch ad absurdum, wenn man davon ausgeht, dass die "Beziehungen", die hier beschrieben werden, sowieso von außen völlig unergründlich sind und nur von den beiden Menschen, die sie führten, verstanden werden können! Davon abgesehen hat sich Sanna bewusst ans Forum gewandt, um Ratschläge von Menschen zu bekommen, die ev. bereits mit den Themen Bezness oder bi-nationale Beziehungen in Berührung gekommen sind und ihr helfen können zu verstehen, warum alles so gekommen ist, wie es gekommen ist. Ob es "nur" eine ganz normale bi-nationale Beziehung war oder doch "mehr" dahinter steckt (s. Thread-Titel). Seitenweise haben hier viele Forumsmitglieder aufgrund der von Sanna beschriebenen Informationen, die naheliegende Vermutung/Tendenz geäußert, dass es in ihrem Fall Bezness war. Natürlich ist das eine "Ferndiagnose". Eine Ferndiagnose ist es aber auch, wenn du in diesem konkreten Fall sagst, dass "nicht alle Ausländer, die von einer Ehe profitieren, gleich Beznesser sind" trotz der ganzen Fakten, die hier eindeutig für Bezness sprechen.

Vielleicht wäre besser, einen eigenen Thread zu dieser Diskussion zu eröffnen, also wie wichtig es grundsätzlich ist, sich ist nach dem Scheitern einer Ehe v.a. mit der eigenen Zukunft, dem eigenen "Weitergehen" zu beschäftigen, unabhängig von Bezness oder nicht Bezness!? In Sannas Thread finde ich persönlich das eher kontraproduktiv. Dieses "Moving On" ist nach einer Bezness-Erfahrung ungleich schwieriger, v.a. wenn man den Betrug nicht anerkennen kann. Davor haben hier viele gewarnt, weil sie ev. einmal in genau derselben Situation waren und wissen, wie schwierig es ist, aus diesem ewigen Gedankenkarussel, in dem Sanna oft wieder landet, rauszukommen, wenn man das, was eigentlich klar ist, nicht akzeptieren kann, weil es (zu) weh tut! Man bleibt dann in der Vergangenheit gefangen und da helfen alle positiven Gedanken an die Zukunft oder ehrenamtlichen Tätigkeiten etc. nichts, man muss erst verstehen, warum das jetzt alles so unglaublich weh tut, mehr als jeder andere Beziehungsabbruch zuvor, warum man sich ständig so fühlt, als ob man krank wäre, als ob man in der Verarbeitung auf der Stelle tritt und die scheußlichen Gefühle einfach nicht leichter oder besser werden, auch nach vielen Monaten nicht. Natürlich ist die "Diagnose" Bezness nur eine Ferndiagnose von außen, diese kann helfen, muss sie aber nicht! Vielen hat es geholfen, Bezness zu akzeptieren, um weiterzukommen. Ich maße mir jedenfalls auf keinen Fall an, dass meine Gefühle, Gedanken und Erfahrungen jeder/-m helfen können und ich denke die anderen Forumsmitglieder auch nicht!

Alles Liebe,
Toastie
Getoastet aber nicht verbrannt (Toastie)

chavah
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von chavah » 22.01.2020, 21:01

Liebe Sanna,

zerfleisch dich nicht, schließe ab. Natürlich ist es für jeden entsetzlich, wenn die Lebensplanung mal eben so den Bach runter geht. Und das tut sie ja in so Fällen gewaltig, denn man heiratet ja, einfach weil man miteinander alt werden will. Und wenn dann noch die Mäme von anderen dazu kommt, die es ja immer besser gewußt haben .... Es ist jetzt vorbei, du wirst aufgrund seines widersprüchlichen Verhaltens nie rausfinden können. Es hat auf jeden Fall nicht funktioniert, aus was für Gründen auch immer. Natürlich gibt man nicht gleich auf, natürlich versucht man es mehrfach, denn es war ja die ganze Lebensplanung, die den Bach runter ging. Scheidungsanwälte und Frauenhäuser werden dir bestätigen, dass selbst in eindeutigen unfassbaren Fällen das endgültige Ende erst beim zweiten oder dritten Anlauf funktioniert.

Mensch, du bist eine tolle Frau. Grübele dich nicht kaputt. Das ist kein Ex, einerlei ob weiblich oder männlich, deutsch oder nicht wert. Überleg dir, wie du in Zukunft dein Leben zufriedenstellend organisieren wirst. Du hast den ersten mutigen Schritt getan, indem du dich geöffnet hast.

Glaub mir, ich weiss, wovon ich schreibe, bin auf einen deutschen Beznesser reingefallen, bei dem es nur um meine berufliche Reputaion und meinen Verdienst ging, auch ich habe gezögert mit der Trennung, als ich dann endlich konsequent wurde, tja, da hat dann der Staatsanwalt gegen ihn ein Verfahren wegen versuchten Totschlages einleiten müssen. Ich teile mein Leben in drei große Teile ein, die Zeit vor ihm, die Zeit mit ihm, die Zeit nach ihm. Die Zeit nach ihm ist die beste Zeit meines Lebens. Ob mir das so bewußt wäre ohne die Erfahrung? Keine Ahnung.

Packs an, auf deine ganz spezielle Art, die andere nicht verstehen müssen, die dir gut tut. Und zerfleische dich nicht. Das wünsche ich dir von ganzem Herzen.

Chavah

gadi
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Re: Hat es einfach nicht gepasst oder steckt mehr dahinter?

Beitrag von gadi » 22.01.2020, 21:11

Nilka hat geschrieben:
28.05.2019, 14:33
Erstaunlich ist nur, dass er sich nicht bemüht, die Wogen zu glätten bis er die AE in den Händen hält.
Sein Stolz, dass du seine Lebensweise nicht akzeptieren kannst, muss sehr verletzt sein. Eine echte Kränkung so eine
(für ihn) Selbstverständligkeit zu monieren und klären wollen.
Eclipse hat geschrieben:
28.05.2019, 19:23
Sanna hat geschrieben:
28.05.2019, 18:40

Seine Einbürgerung hatte er ja kurz vor der Aussprache erhalten Nilka.
Noch Fragen, liebe Sanna? :wink: Warum sollte er sich Mühe geben - er hat doch was er wollte, und jetzt hat er auch noch seine komplette Freiheit als Bürger von Germoney.
Nein, keine weiteren Fragen mehr, liebe Sanna!
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