Einblick in die Fremden Lebensweisen

Tauschen Sie sich mit den anderen Mitgliedern über Ihre eigenen Erfahrungen über Beziehungen und Ehe mit einem orientalischen Mann aus.

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Jakobs_Weg
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Jakobs_Weg » 15.05.2014, 11:58

Wie in den Beiträgen vorher geschrieben: Es sollte vor so wichtigen Ereignissen, wie eine Ehe (wie so vieles im Leben), aus einem anderen Blickwinkel (Im Fall aus dem einer orientalischen Kultur) betrachtet werden.

Dann ist es leichter vorstellbar, wie die westliche Braut vom Bräutigam, seinen Verwandten, seinen Freunde und event. sogar von seiner heimische Braut (wenn nicht schon sogar Ehefrau) verspottet wird, wie dumm sie sei, wir "billig" sie (zu haben) ist. Dabei wäre gut die Landessprache zu beherrschen, ob die ausgelassene Stimmung und Heiterkeit lediglich wegen der Feierlichkeit ist oder auf "Unkosten" der (doofen) Braut. Ob die Gäste sie anlachen - oder gar auslachen...

Selbst im Westen gilt häufig (wenn auch nur auf materielle Dinge bezogen): Was billig ist, ist nichts wert.

Nein, er ist kein "moderner Ägypter", weil er die Frau bezahlen lässt, sondern ein Gauner.
Und nein, ER wird niemals wertschätzen, was die Europäerin alles für ihn alles getan (gezahlt) hat...
LG, Jakobs_Weg

Nein, nicht alle Orientalen sind Beznesser!

LadyJo
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von LadyJo » 16.05.2014, 08:09

darkness schreibt:

Was kommt dann? "Meiner ist ein moderner Ägypter"...


Leider! Modern ist ja auch so eine subjektive Auffassung, persönlich habe ich bisher keinen Ägypter / Ägypterin, die 'modern' sind (vorallem, wenn in Ä geboren und aufgewachsen) :roll:

Jakobs_Weg schreibt:


Nein, er ist kein "moderner Ägypter", weil er die Frau bezahlen lässt, sondern ein Gauner.
Und nein, ER wird niemals wertschätzen, was die Europäerin alles für ihn alles getan (gezahlt) hat...


Genau! Und mit dem Wertschätzen ist es auch so eine Sache, was will man auch von jemanden erwarten, der nicht einmal die Bedeutung von 'Bitte' und 'Danke' kennt!!??
Viele Grüße

__________________________________________________________________________________


Es gibt nur einen Weg, eine glückliche Ehe zu führen, und sobald ich erfahre, welcher das ist, werde ich erneut heiraten.

Clint Eastwood

Darinka
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Darinka » 16.05.2014, 11:42

LadyJo hat geschrieben:darkness schreibt:

Was kommt dann? "Meiner ist ein moderner Ägypter"...

(LadyJo:) Leider! Modern ist ja auch so eine subjektive Auffassung, persönlich habe ich bisher keinen Ägypter / Ägypterin, die 'modern' sind (vorallem, wenn in Ä geboren und aufgewachsen) :roll:
Das dumme ist nur, das Argument "ich bin ein moderner Ägypter" wirkt bei Amiga-Mädels wie Heilwasser für alle Zweifel... :roll:
Da sage ich nur: Mädels - lesen, informieren, lesen, informieren.....

Und nicht auf Aussagen anderer Bezzie-Verdächtiger Paare vertrauen... Richtige binationale Paare kommen fast ausschließlich aus dem Kreis von Expats oder Universitäten. :idea: :idea: :idea: Und nein, nicht der Strandakademie...

LG darkness
Menschen glauben fest an das, was sie wünschen. - Julius Cäsar
Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte. - Friedl Beutelrock

Liebesbeweis
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Liebesbeweis » 20.11.2014, 15:38

Hallo,

ich hab gerade den Thread gefunden und finde ihn super geschrieben!!
Er hilft sicher einiges besser zu verstehen.

Zu dem Thema Türken in Deutschland lese ich gerade zufällig ein Buch. Es heißt: "Unsere Ehre ist uns heilig" Muslimische Familien in Deutschland und ist eigentlich sehr interessant. Es wird darauf eingegangen was bereits zuvor schon erwähnt wurde.

Dann wollte ich noch was zur Sprache des binationalen Partners sagen und finde es auch sehr wichtig, diese zu lernen. Wie schon beschrieben wurde können auch Schlüsselworte helfen.

Ich kann dazu eine wahre und noch relativ aktuelle Geschichte erzählen:

Deutsche ist mit Tunesier in Hammamet liiert und glaubt aber trotz Warnungen nicht, dass Tunesier nur an den Pass will.
Die Hochzeit - um die sie sich natürlich gekümmert hat - wird im großen Stil gefeiert.
Mit Deutschen und Tunesiern. Auch viele Freunde des Bräutigam sind dabei.
Und was grölen diese nach dem Ja Wort: Du hast es geschafft! Dein Ticket nach Europa steht bereit!

Man hätte meinen können Sie freuen sich für das Brautpaar...

Liebesbeweis
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Liebesbeweis » 20.11.2014, 18:31

Dazu fällt mir ein interessantes Buch ein Strauss, welches ich auch mal gelesen habe.

Es hieß: warum Frauen von der Liebe träumen und Männer nur Sex wollen.

Und der Autor dieses Buches legte wissenschaftlich folgende Dinge fest: Dass diese Liebe, an die wir Glauben, ein Gerüst ist, was nicht länger als 10 Jahre in unserem Körper anhält (so wie auch die Verliebtheit irgendwann verschwindet)
DIe Liebe würde aber abgelöst von einem Gefühl der Vertrautheit und Verborgenheit, wodurch wieder Zuneigung entsteht.
Hierzu müsste man sich aber in der Partnerschaft ein Gerüst geschaffen haben, welches für beide Seiten profitabel ist... ALso genau so, wie es in diesen Ländern ist, nur dass dort direkt nach Profit aus Ehe gesucht wird.

Ich denke aber auch die Liebesheirat ist dort immer häufiger geworden.

Ich glaube auch, dass arrangierte Ehen gut funktionieren können. Wenn das Paar sich sympatisch ist und die gleichen Ziele und Lebensvorstellung hat, dann funktioniert das denke ich ganz gut.

kkj
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von kkj » 21.11.2014, 02:11

Liebesbeweis hat geschrieben:Wenn das Paar sich sympatisch ist und die gleichen Ziele und Lebensvorstellung hat, dann funktioniert das denke ich ganz gut.
Jetzt denk nochmal darüber nach, worum es hier in diesem Forum geht und dann denk mal über deine zitierte Aussage nach. Blinkt was im Kopf?
LG
kkj

nabila
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von nabila » 21.11.2014, 14:51

@@ Liebesbeweis

Ich sag' Dir gerne erneut : wenn Du KEINE Kenntnisse hast, sind Deine "Infos" sinnentleert.

und Du schreibst ...von einem Gefühl der Vertrautheit und Verborgenheit,...... ??? Sorry, reizt zum Lachen


Liebe Grüße
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Du kannst ruhig langsam gehen. Denn am Ende findest Du nur wieder zu Dir selbst zurück.

Liebesbeweis
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Liebesbeweis » 21.11.2014, 15:01

nabila hat geschrieben:@@ Liebesbeweis

Ich sag' Dir gerne erneut : wenn Du KEINE Kenntnisse hast, sind Deine "Infos" sinnentleert.

und Du schreibst ...von einem Gefühl der Vertrautheit und Verborgenheit,...... ??? Sorry, reizt zum Lachen


Liebe Grüße
Was soll ich dir darauf Antworten nabila? Was "empört" dich denn so stark an meinem Beitrag? Ja du hast recht, Verboregnehit war wohl ein Tippfehler.. das habe diese Neumodischen Geräte immer an sich, wenn sie in die falsche Richtung weiterdenken ;)

nabila
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von nabila » 21.11.2014, 19:53

hallo,

uuuuuiiiih Deine neumodischen Geräte denken ??? ------ Du schreibst ....Verboregnehit war wohl ein Tippfehler...... ach echt jetzt ?

Wird ja immer wirrer ! Mal nachdenken bis es blinkt ? Also in Deinem Hirn meine ich, nicht in den Geräten, den neumodischen.


Liebe Grüße
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Anaba
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Anaba » 21.11.2014, 20:11

nabila hat geschrieben:hallo,

uuuuuiiiih Deine neumodischen Geräte denken ??? ------ Du schreibst ....Verboregnehit war wohl ein Tippfehler...... ach echt jetzt ?

Wird ja immer wirrer ! Mal nachdenken bis es blinkt ? Also in Deinem Hirn meine ich, nicht in den Geräten, den neumodischen.


Liebe Grüße
Wahrscheinlich schreibt sie mit dem Handy.
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nabila
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von nabila » 21.11.2014, 21:24

hallo,

warum nur kommt mir das gerade so bekannt vor ?


Liebe Grüße ♥
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Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 26.11.2014, 01:20

Hallo ihr Lieben,
ich habe eure Beiträge mit großem Interesse gelesen und kann nur nochmals darauf hinweisen wie wichtig es ist die Sprache zu lernen und zwar so gut wie möglich. Und wenn möglich auch ein bisschen lesen. Nicht überall werden z. B. auch Strassenschilder auf Englisch aufgestellt, und wenn du dann in eine Gegend kommst wo nur alles arabisch ist verstehst du zum ersten Mal wie schrecklich es ist Analphabet zu sein! Kompliziertere Sachen wie Dokumente kann ich auch nicht gut lesen und es hat mich immer immens gestört dass man da einfach glauben muss was einem jemamd vorliest.
Als meine Kinder dann in die Schule kamen wars ok, da haben sie es mir vorgelesen.
Ich kann euch sagen es ist sehr aufschlussreich was man zu hören bekommt wenn die Leute denken dass man die Sprache nicht versteht! Hätte ich die Sprache nicht so gut gelernt wäre ich unteregangen.
Übrigens gab es eine Sendung ( ich weiss leider nicht mehr auf welchem Sender ) über ein junges Mädchen das ihren Habibi orfi gheiratet hat, nur die Oma war da die sich Sorgen gemacht hatte und diese Sendung hat mich immens aufgeregt. z,B. Das MÄDchen kommt in Hurghada an, der Typ holt sie ab, man umarmt un küßt sich! ( In der Öffentlichkeit ein no go) und das Gegrinse und die Zurufe der Taxxifahrer im Hintegrund wurden als begeisterte Zustimmung verkauft. Das Gegenteil war der Fall! Man war beim Anwalt, der sowieso offensichtlich ein Gauner war,aber das war egal weil von denen ohnehin keiner verstanden hat was er gesagt hat. Die arme Oma die sich in Deutschland erkundigt hatte wie das mit OrFI so ist wurde mundtot gemacht. Die ägyptische Familie hat die Heirat boykottiert. Und überall ein deutsches Fernsehteam dabei! Da fragt man sich schon: sind die alle blöd? Recherchieren die nicht?
Was bezwecken die mit so einem Blödsinn?
Zur Eheschließung in Äypten:
Ich habe während meiner Zeit dort viele Verlobungen und Hochzeiten miterlebt, die waren alle arrangiert.Da geht es immer im Wesentlichen darum was hat seine Famillie , was die ihre, wie angesehen sind sie, ist die Verbindung in etwa adäquat usw. Dort heiratet man immer in seinem gesellschaftlichen Niveau. Niemals würde der Sohn aus gutem upper class Hause die Tochter vom Hausmeister heiraten und wenn sie Miss Universe wäre. ALs Zweitfrau vielleicht.
Häufig ist es so, dass die potentielle Braut von ihrer Familie solange bekniet und unter Druck gesetzt wird, bis sie den nimmt den sie nehmen soll. Wenn er natürlich reichlich Geld hat erleichtert es die Überzeugungsarbeit der Familie. Da manche Äypterinnen auch die Position der Zweitfrau in Betracht ziehen wenn die Kasse stimmt, sollte man auf seinen Ehemann aufpassen, da die dann vor nichts zurückschrecken. Auch in diesem Fall ist eine profunde Kenntnis der arabischen Sprache sehr hilfreich.
Da der Bräutigam die Hochzeit zahlen muss, können allerdings viele arme Äypter nicht heiraten.
Da Sex vor der Ehe nicht erlaubt ist, sie aber nichtsdestoweniger Bedürfnisse haben, reagieren sie sich ab indem sie sich entweder als Spanner betätigen, oder Frauen und Mädchen belästigen und begrapschen wo immer es geht. Das ist nicht erst seit der Revolution so, das gibt es schon seit 50 Jahren, vor Tourismus und vor Bezness, nur wird es heute wesentlich frecher und unverschämter praktiziert.
Wo immer viele Menschen sind, im Gewühle, im Bus, in der Metro werden Frauen befummelt und begrapscht, eal ob verschleiert oder nicht, und zwar mit einer Unverschämtheit die ihresgleichen sucht.
Schaut euch mal auf you tube den Film KAiro 678 an, genau so ist es.
Was mich dabei immer am meisten aufgeregt hat ist dass die Äypter immer so tun als wären bei ihnen Sitte und Moral erfunden worden , dabei läuft dort alles was bei den unmoralischen Ausländern auch läuft. Der Unterschied ist nur, dass man dort alles klammheimlich tut. Alles geht, Hauptsache es weiss keiner oder es tun zumindest alle so als würden sie es nicht wissen.
Das sind unglaubliche Heuchler.

Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 26.11.2014, 08:09

Danke, liebe Luzzie, für Deinen sehr interessanten Beitrag.
Wie Du bereits schriebst, hast Du ja einige Zeit in Ägypten gelebt und nun lest Du wieder in Deutschland..
Darf ich Dich fragen, in welcher Zeit und wie lange Du dort gelebt hast?
Wie kamen Deine Kinder dort zurecht?
Leben sie noch in Ägypten?
Ich frage das nur, weil es mich interessiert, wie die zweite Generation, die in dieses Land hineingeboren ist,
sicher auch im Einfluss der Familie des Mannes stand, dort zurecht kommt und mit den dortigen Lebensbedingungen umgeht.
Liebe Grüsse
Candy
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Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 26.11.2014, 12:41

Hallo Candy,
wir waren schon 10 jahre verheiratet und hatten drei Kinder als wir nach Ägypten gezogen sind, das vierte ist dort geboren. Wir sind 1976 nach Kairo gezogen. Die älteste Tochter war damals 9, die beiden Jungen 6 und 4. Sie hat sich nie dort wohlgefühlt und hat es immer gehasst. Ihr einziges Ziel war so schnell wie möglich die Schule hinter sich zu bringen und dann abzuhauen.
Wir sind fast jedes Jahr in den Sommerferien in Ägypten gewesen, ich hatte eine Schwiegermutter die mich liebte und habe mich mit der ganzen Familie sehr gut verstanden, meine Schwägerin ist bis heute meine beste Freundin.
Es hätte also eigentlich alles gut gehen sollen, aber es gab zu viele unangenehme Überraschungen.
Hätte ich alle diese Dinge vorher gewusst wäre ich nie hingezogen.
Meine Kinder gingen in die deutsche Schule (sehr teuer) aber weil der Vater Ägypter war mussten sie das komplette deutsche und das komplette arabische Programm machen. Das heißt der Schulbus holte sie um 7Uhr15 ab und sie kamen erst um 15 Uhr aus der Schule zurück. Es kam vor, dass der Kleine im Bus einschlief und den Ausstieg verpasste als er noch in der Grundschule war, denn er ging in Dokki zur Schule (gemischte Schule) die älteste in die deutsche Mädchenschule in Bab el Louk. Meine älteste Tochter war ein sehr selbstbewusstes kluges Mädchen, sie hat später studiert, doch um ihretwillen wünschte ich ich wäre nie nach Äypten gegangen. Ihr bisher aufgeschlossener , toleranter Vater begann sich aufzuführen wie ein Ägyptischer Bauer aus der hintersten Provinz der die Tugend seiner Tochter bewacht und zog den jüngeren Bruder stets vor, obwohl der in der Schule grade so so lal la war und auch sonst viel Blödsinn machte. Der war ab sofort sein Lieblingssohn und konnte sich viel erlauben. Ich versuchte da gegenzusteuern, doch das war sehr schwierig.
In den arabischen Fächern musste immens viel auswendig gelernt werden ( selber denken war da überhaupt nicht gefragt) und man brauchte Privatlehrer. Selbst die ägyptischen Kinder schafften es nicht ohne. Denen musste ich erst erklären, dass die ägyptische Methode ( nämlich das Kind zu zwicken oder Ähnliches) von mir nicht toleriert würde. Ausserdem musste man immer alles unter Beobachtung halten den Ägypten ist die Heimat der Fummler und Grapscher, und glaubt mir, man muss auf die Jungen genauso aufpassen wie auf die Mädchen.
Bald gab es DIfferenzen bei der Kindererziehung an der er bisher nie etwas auszusetzen gehabt hatte. Nun wollte er mir die handgreifliche äyptische Methode schmackhaft machen und und als er seinem kleine Sohn mit einem Schlappen ins Gesicht schlug weil der das 1MAL1 nicht schnell genug lernte, gab es einen Riesenkrach.
Er hatte sich in kurzer Zeit so verändert dass ich ihn kaum noch wiedererkannte.
Von da an gings bergab, könnte man sagen und nach 25 Jahren Ehe und 15 JAhren in Ägypten warf ich dann das Handtuch und ging mit den Kindern zurück . Zum Glück hatte ich ein Elternhaus in daas ich zurückkehren konnte. Von den Kindern ist niemand mehr dort, keine meiner Töchter wollte etwas von einem ägyptischen Ehemann wissen. Auch die Söhne sind heute verheiratet, beide in zweiter Ehe, denn die mit einer Orientalin hat bei keinem funktioniert. Bei denen geht es nämlich nach dem Motto:"es prüfe wer sich ewig bindet ob er nicht noch was Bessres findet. "Die Mentalität, die Art zu denken sind einfach zu verschieden.
Ich habe auch festgestellt dass Vieles was ich meinem Mann angekreidet habe nicht nur sein Charakter war, nein die sind alle so, die werden zum Teil auch zu dem erzogen was sie sind.
Manches ist für uns gar nicht nachvollziehbar.
ein kleines Beispiel. Ich: um 6 Uhr aufgestanden, Frühstück für die Kinder, Schulbus, trinke noch einen Kaffee und lese die Zeitung, um 9 Uhr kommt die Haushälterin. Ich gehe ins Atelier wo eine Menge Arbeitauf mich wartet.
Er: kam um 4 Uhr früh von einer Nachtclub Tour nach Hause und schläft.
14 Uhr: er ruft mich im Atelier an und sagt:" Komm nach Hause Schatzi und mach mir Kaffee!"
Ich: "ABer die Haushälterin ist doch da, sie macht dir doch alles was du willst! Ich habe viel zu tun!"
Er:"Aber er schmeckt mir viel besser wenn er von deinen schönen Händen zubereitet wurde, Schatzi!"
Mein Gott, denke ich, ein paar weniger schöne Hände werden es wohl auch tun!
Es war als Kompliment gedacht gewesen und er hatte erwartet ich würde mich darüber freuen und gleich zu ihm eilen.
Als er hörte er müsste leider mit dem Kaffee der HAushälterin vorlieb nehmen ich könnte erst in einer Stunde kommen war er eingeschnappt und knallte den Hörer auf.
Und das war der Mann, der hier voll integriert war, mehr einheimische Freunde hatte als ägyptische, kein Problem mit Schweinefleich und Alkohol, den ich für einen Ausbund an Toleranz und Weltoffenheit gehalten hatte.
Meine Söhne gehen sehr liebevoll mit ihren Kindern um ( Sohn und Tochter) denn sie hatten das beste Beispiel wie man es nicht machen soll lange genug vor Augen.
Gott sei Dank hat jeder seinen Weg gemacht, da bin ich dem lieben Gott wirklich dankbar, denn in Ägypten ist es sehr leicht an Drogen zu geraten oder argen Typen in die Hände zu fallen.
Besonders wenn der Vater die Zügel schleifen läßt. Er hat seinem Sohn. als der das Schuljahr nich schaffte gesagt: " Du kannst ja in die PYramids bla bla Schule gehen, da kenn ich die Direktorin, da brauchst du nichts lernen! Wie schwierig es ist , einem Jungen ddann klarzumachen dass man doch etwaas lernen muss, könnt ihr euch sicher vorstellen.
Soviel für heute!
Fragt wenn ihr was wissen wollt.

Thelmalouis
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Thelmalouis » 26.11.2014, 13:02

Hallo Lizzie,

ich lese deine Schilderungen mit großem Interesse.
Ich glaube mit deinen Erfahrungen, die du gemacht hast, könntest du locker ein Buch füllen.

Lieben Gruß
Gruß Thelmalouis


_____________________________________________________________________________
Es gibt Berge über die man hinüber muss, sonst geht der Weg nicht weiter. (Ludwig Thoma)

Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 26.11.2014, 15:16

Liebe Lizzie,

herzlichen Dank, für die Mühe, die Du Dir mit diesem ausführlichen Beitrag gemacht hast.
Ich weiss ja nun , dass das Schreiben für Dich recht anstrengend ist.
Deine Beiträge finde ich wirklich spannend und sehr interessant.
Du hast 1o deutsche Jahre und 15 Jahre in Ägypten (seiner Heimat) Erfahrungen gemacht.
Es wäre schön, wenn Deine Erfahrungen mit ihm in Deutschland, wo es ja eine ganz "normale" Ehe war,
dann aber schlussendlich diese totale Kehrtwende in Ägypten, vielen Leserinnen hier in unserem Forum einen Denkanstoss geben würde.
Immer wieder liest und hört man, dass sich orient. Männer radikal verändern, sobald sie wieder in ihrer Heimat sind.
In gewisser Weise scheint ihre Verwandlung logisch zu sein, denn sie kehren so zu ihren tiefverwurzelten Traditionen zurück,
so wie es "die Alten" vorlebten, ihnen schon mit der Muttermilch eintrichterten und wie es Allah gefällt :wink:
Liebe Grüsse
Candy
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von leva » 26.11.2014, 16:00

Lizzie,sehr aufschlussreich,was du geschrieben hast. :idea:

Das sollte sich jede deutsche Frau ,die dort evtl leben moechte zu Herzen nehmen.
Noch authentischer geht es mMn gar nicht mehr.......du hast es durch/erlebt.

Und "Strauss",bitte komme hier jetzt nicht mit "Einzelfaellen".... :lol:

Lizzie
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Lizzie » 26.11.2014, 20:20

Hallo ihr Lieben,
was für die Ägypter noch ganz wichtig ist, das ist das Essen. Wenn jemand eingeladen wird dann muss sich der Tisch biegen, Fleisch, verschiedene Sorten, Fisch, Gemüse, Reis, Süßspeisen und, und, und......... Da kriegst du den Teller voll gehäuft und kaum wird er ein bisschen leer wird nachgelegt. Und noch dies und noch das.... wenn du besonders hoch geschätzt wirst,wirst du auch noch gefüttert. Wenn wir z.B. zu irgend einem Anlass Familie und Freunde eingeladen haben,dann wurde oft zwei Tage lang gekocht, gemacht und getan. Seither vergeht mir der Appetit wenn ich voll gehäufte Teller sehe obwohl ich das ägyptische Essen sehr gerne mag.
Und es wird verschwendet, obwohl es soviele arme Leute gibt. So hat es mich immer sehr gestört wenn von dem Fladenbrot nur der obere Teil gegessen und der untere weggeworfen wurde. Noch dazu wird dieses Brot schon seit Ewigkeiten vom Staat subventioniert. Leider kann es jeder zu diesem subventionierten Preis kaufen ob reich oder arm, genau wie die subventionierten Grundnahrungsmittel in den Staatsläden, was ich nicht für richtig halte
Wenn wir mit Bekannten essen gingen wurde ich immer ein bisschen scheel angeguckt weil ich für die Kinder jeweils zu zweit eine Portion bestellte. Oh, ist die geizig? Nein, bin ich nicht. Aber ich weiß dass mein Kind keine ganze Portion ißt. Wenn die Teller der anderen Kinder dann mit dem halbgegessenen zermatschten Inhalt abserviert wurden, fragte ich mich immer was der Kellner wohl denken mochte, dessen Gehalt kaum zum Leben reichte. Bei solchen Dingen sind die Ägypter durchwegs bemerkenswert unsensibel.
Auch mit Tieren und Bediensteten gehen sie oft unglaublich schlecht um und da sie wissen dass Ausländer da anders sind wird versucht daraus Kapital zu schlagen.
So haben Strassenjungen einem kleinen Spatz die Schwanzfeden ausgerissen und ihn auf jede erdenkliche Art gepiesackt und ihre Rechnung ging auf.Meine beiden Jungs kauften ihnen den Spatz ab und päppelten ihn zuhause wieder auf. Mein Mann sagte immer ich würde gefährlich leben weil ich es einfach nicht lassen konnte mich einzumischen wenn einer seinen Esel prügelte weil der den übebeladenen KArren auf de Steigung nichht mehr vorwärtsbrachte.
ÜBrigens nervte mich am meisten diese Wahnsinns-Esserei im Ramadan. Die Frauen kochten den ganzen Tag, es gab sogar regelmässig Engpässe bei Zucker ,Mehl usw. Es kann doch nicht der Sinn des Fastens sein dann dreimal soviel zu essen wie sonst. Im übrigen kann ich nur jedem raten im Ramadan möglichst nichts auf Ämtern zu erledigen. Da die Männer meist Raucher sind und da den ganzen Tag auch nicht rauchen dürfen haben sie Kotzlaune die sie an ihren Klienten auslassen. Also Behördengänge immer nach den Ramadan verschieben wenn es geht.
So schön das Land auch sein mag, so interessant die tausenjährige Kultur, so herrlich die Ferien, wenn man dort lebt gibt es doch vieles das man einfach nicht tolerieren kann.

Anaba
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Anaba » 26.11.2014, 21:01

Liebe Lizzie,

auch mir gefallen deine Beiträge sehr.
Vieles kenne ich aus eigener Erfahrung und kann dich nur ermuntern und bitten weiterzuschreiben.
Der Umgang mit ärmeren Menschen, Angestellten, Behinderten oder Tieren ist einfach unfassbar.
Ich denke dabei auch an das Blutbad beim Opferfest.
Das stört nicht maldie Kinder.
Mir hat das oft den ganzen Tag verdorben, weil ich das nicht ertragen konnte.
Ich kenne es nur aus dem Urlaub. Da hat es mir schon gereicht.

Nie und nimmer möchte ich in einem arabischen/ moslemischen Land leben.
Egal was mir ein Mann versprechen würde. Never.
Liebe Grüße
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Re: Einblick in die Fremden Lebensweisen

Beitrag von Candy » 26.11.2014, 21:53

Anaba hat geschrieben:Der Umgang mit ärmeren Menschen, Angestellten, Behinderten oder Tieren ist einfach unfassbar.
Das schockiert mich total.
Was machen Eltern, bzw. wie handhaben sie es, wenn ein Kind behindert zur Welt kommt?

Liebe Lizzie, mich würde auch noch interessieren, wie du mit deiner Religion dort gelebt hast.
Musstest du, oder bist du konvertiert?
Liebe Grüsse
Candy
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