Entführt ins Ausland - kein Einzelfall - Presseberichte

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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Arche Noah
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Arche Noah » 28.12.2009, 20:23

NÜRNBERG - Es ist der Alptraum jeder Familie: Das Kind wird entführt.
Doch was, wenn der eigene Ehemann die Tochter ins Ausland verschleppt?
Eine 39-Jährige Nürnbergerin kämpft um ihre zweijährige Tochter Nina.


http://www.altmuehl-bote.de/artikel.asp ... =10&man=10

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Wüsteninsel
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Wüsteninsel » 01.03.2010, 15:40

Ich weiß nicht, ob gestern einer von Euch Spiegel TV gesehen hat.

Dort zeigten sie eine Italienerin, die in Deutschland wohnt und geschieden ist von einem Libanesen. Beide hatten das Sorgerecht für die Tochter. Er ist dann nach seinen Urlaub im Libanon mit der Tochter nicht mehr zurückgekommen.

Sie ist mehrmals dorthin gereist, das Gebiet für er mit der Tochter wohnt ist jedoch Sperrgebiet und für Touristen nicht zu erreichen. Eine libanesische Anwältin konnte ihr auch gar nicht helfen.

Ich hatte wirklich Gänsehaut. Das ist wirklich das Schlimmste was einer Mutter passieren kann, wenn das Kind weg ist.


Ute H.
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Ute H. » 02.03.2010, 14:17

ja, das ist schlimm.

Aber leider hat man in Deutschland als Mutter wenig Chancen, das Kind vor solchen Dingen zu schützen.

Ich erfahre das am eigenen Leib.
Dieses Szenario wird von Jugendämtern, Familiengerichten und z.B. vom Kinderschutzbund als extrem exotisch dargestellt. Es wird die Meinung vertreten, dass die Männer Kindesentzug oft androhen i.d.R. aber nicht wahrmachen. Mein Anwalt hat mir erklärt, dass die bloße Drohung, die im Raum steht, nichts nützt. Man müsse dem KV nachweisen können, dass er so etwas vorbereitet... ich frage mich, was man da groß vorbereiten muss? KV setzt sich mit falschen Papieren ins Auto, fährt gemütlich über die Grenze (z.B. nach F), taucht dort bei illegal eingewanderten Verwandten/Bekannten mit dem Kind unter und nimmt die nächste Fähre von Marseille nach Tunis. Dazu müssen keine Pläne geschmiedet werden. Das schütteln diese Typen mal so aus dem Handgelenk.

Es bringt der Mutter auch keinen Pluspunkt, wenn der KV nachweislich aggressiv und mit wenig sozialer Kompetenz ausgestattet ist. Das wird dann immer damit entschuldigt, dass er Arme in einer Ausnahmesituation ist. Und damit sind wohl auch sämtliche Verfehlungen und der Drogenkonsum als Bagatelle abgetan. Zugekifft sein allein genügt auch nicht. Er muss schon schwer drogenabhängig sein. Was ist das? 10 Jahre an der Nadel hängen?
Die Mutter dagegen, soll sich immer schön tolerant und nachgiebig verhalten. Zum Wohle des Kindes (wirklich?). Zum Wohle des KV ist mein Eindruck. Das Kindeswohl wird vorgeschoben und die Rechte des KV durchzusetzen. Und dagegen kommt Frau nicht an. Die Mutter wird dadurch gebrochen. Denn es werden zweierlei Maßstäbe angelegt. Ist die Mutter dann durch die ewigen Kämpfe mit den Nerven etwas runter, dann wird ihr noch unterstellt, den Erziehungsansprüchen nicht gewachsen zu sein... das fehlt bei mir noch. Darauf warte ich noch.

Ich konnte 2 BUs nicht wahrenehmen. 1x war der Sohn krank. 1x ich. Und schwuppdiwupp hat der Kindrschutzbund einen Bericht ans das Familiengericht geschickt. Darin werde ich als aufgebracht, voller Hass gegen den KV beschrieben. Und ich würde nur abfällig von ihm reden. Ich behaupte, dass er sich nur gut darstellt, um sein Ziel zu erreichen und wäre ständig bekifft.
Ach! Die unterstellen mir also, dass ich Lüge. Die Aussagen und das Verhalten des KVs werden aber anscheinend nicht angezweifelt... toll!
Das mit dem kiffen stimmt. Das hat er ja selbst vor Gericht zugegeben und auch nochmals beim Mediator.
Und mein Kinderarzt konnte das - bei seinem Ausraster dort - auch bestätigen. Ebenso seine unberechenbare Art und sein aggressives Auftreten. hmm. Und so einem soll eine Mutter das Kind anvertrauen? Ist das das Kindeswohl? Ich finde nicht!

Normalerweise schützt man Kinder vor Gewalt, Aggression und Drogen.
Das gilt aber anscheinend nicht, wenn dies vom KV ausgeht... wer macht in D eigentlich solche Gesetze???


Ich bin immer wieder sprachlos...

Einerseits stellt man die Mütter - wenn etwas passiert ist - als dumm dar. Und dass es doch auf der Hand liegt, dass solche Typen mit solchen Charaktern ihre Drohungen ernst meinen. Andererseits wird die Mutter genötigt, klein bei zu geben, damit ihr das Kind nicht schon vom JA weggenommen wird... immer mit der Gefahr, dass das Kind vom KV entführt wird. Hier muss Frau einem Mann vertrauen, der in den meisten Fällen, die Frau unn deren Gefühle jahrelang mit den Füßen getreten hat. Der die Frau ruiniert hat.
Was also, bitte, sollte so einen Menschen davon abhalten, die Frau ganz zu brechen, in dem er das Kind entführt???
Nichts, meiner Meinung nach.

Arche Noah
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Re: Ohne meine Tochter

Beitrag von Arche Noah » 11.03.2010, 21:44

Arche Noah hat geschrieben:Kindesentziehung

Ohne meine Tochter

Rhein-Ruhr, 25.02.2009
Wuppertal.

Yeliz Evrensel wurde erst zwangsverheiratet, dann verprügelt.
Als sie anfing, sich zu wehren, tauchte ihr Mann mit der Tochter in der Türkei ab.

„Ich war 14, als meine Mutter anfing, mir Fotos von meinem Cousin zu zeigen.” Ganz ruhig erzählt Yeliz Evrensel ihre Geschichte.
Die beginnt wie eine türkische Klischee-Klamotte und endet wie ein Krimi. Das Problem: Sie will nicht zu dem passen, was man sieht.


Yeliz Evrensel.
Eine kluge, junge Frau. 26 Jahre alt, selbstständig,
perfektes Deutsch.
„Kennen Sie dieses Mädchen, das in der Schule immer Klassensprecherin ist, das sich bei Referaten meldet und bei allen beliebt ist?
So eine war ich.” Das passt schon besser.
Und doch ist es ein und dieselbe Person.
Yeliz, die bei Klassenfahrten dabei ist, obwohl andere Kinder türkischer Eltern nicht mitfahren dürfen.
Und Yeliz, die mit ihrem Cousin zwangsverheiratet wird.
Die bei ihm bleibt, obwohl er sie schlägt.
Und die jetzt beim Anwalt sitzt, weil ihr Mann ihre Tochter entführt hat.

Es war 1998, Yeliz war mit ihren Eltern in der Türkei. „Mustafa wird dir ein guter Ehemann sein”, sagte ihre Mutter.
„Er war wie ein Bruder für mich”, sagt Yeliz. Abhauen?
Daran habe sie nie gedacht. „Dafür habe ich meine Familie zu sehr geliebt.”
Ihr Bruder versucht noch, die Mutter umzustimmen.
Keine Chance. Wie das aussehen würde, fragt die nur.
Schließlich sei es ihre Verwandtschaft.

Yeliz hat Angst. Von Anfang an.
Vielleicht wird sie deshalb immer kleiner.
Von der selbstbewussten Schülerin zur scheuen Hausfrau und Mutter.
„Ich hab mich nicht wohl gefühlt in seiner Anwesenheit”, sagt sie über Mustafa, der immer ihr „Abi” war, ein großer Bruder, zu dem sie aufschaut und dem sie jetzt die Frau sein soll.
„Ich wusste doch nicht, wie das mit einem Mann ist.
Ich hatte doch nie einen Freund.”

Ein Jahr später. Die Familie fährt in die Sommerferien,
Hochzeit feiern. Yeliz versucht es ein letztes Mal.
Sie will in der Türkei leben, macht sie zur Bedingung.
Vielleicht schreckt es den Cousin ja ab, vielleicht hat er es ja nur auf ein Leben in Deutschland abgesehen.
Er willigt ein – scheinbar. „In der ersten Woche nach der Hochzeit habe ich die erste Ohrfeige bekommen”, sagt Yeliz.
Zwei Monate später will er nach Deutschland.
Sie ziehen nach Goslar, Yeliz' Geburtsort.

„Auf einmal war Mustafa ganz lieb und nett”, erinnert sie sich an die erste Zeit in Deutschland.
„Er hat mir im Haushalt geholfen und kam mit zur Schwangerschaftsgymnastik.”
Mustafa ist wie ausgewechselt. Bis er 2004 seine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhält. „Dann fingen die Schläge an”, sagt Yeliz.

Einmal lief alles gut, neun Monate lang.
Das Paar kauft ein Häuschen. „Alle dachten, es ist alles in Ordnung.
Ein Kind, ein Haus, zwei Autos. Aber nichts war in Ordnung.
” Mustafa flippt wieder aus, verprügelt seine Frau, setzt sie nachts vor die Tür.
Finanziell geht's auch bergab.
Da fasst Yeliz sich ein Herz. Sie verlässt ihn, zieht mit Tochter Emel nach Wuppertal.
Am Anfang scheint Mustafa es zu akzeptieren, hilft sogar beim Umzug. Sobald sie getrennt leben, beginnt der Terror.
Er steht vor der Tür, bedroht und beschimpft sie. Yeliz stellt Anzeige wegen Stalking.

Die Scheidung ist eingereicht.
Bei der Sorgerechtsverhandlung erhält Mustafa Umgangsrecht.

Das Gericht legt fest, dass er Emel über Silvester sehen darf.
Yeliz händigt sie ihm aus – obwohl sie Bedenken hat.
Am 4. Januar soll er sie zurückbringen. Um 15 Uhr.
„Um 15.30 Uhr hatte ich schon Panik”, sagt Yeliz. Ihre Befürchtungen werden Gewissheit.
Ihr Mann ist weg – mit Emel.

„Er wird auftauchen”, sagt Oguz Sarikaya, „spätestens, wenn das Kind krank wird und zum Arzt oder ins Krankenhaus muss.” Sarikaya vertritt Yeliz als Rechtsanwalt.
Er habe öfter mit solchen Fällen zu tun, sagt er.
„Es sind meistens die Leute, die zuheiraten.”
Zum Glück sei die Türkei Unterzeichner des Haager Abkommens, was sie verpflichtet, das Kind so schnell wie möglich ins Ursprungsland zu überführen.
Daran würden die Behörden jetzt mit Hochdruck arbeiten.
Es gab schon Razzien bei den Verwandten.
„Irgendwann geben die Leute auf”, sagt der Anwalt, „die Verantwortung für ein Kind ist viel zu groß.”

Im April wird Emel sechs. „Sie muss doch eingeschult werden”, sagt Yeliz leise.
Doch sie ist nicht mehr die, die sie war.
Sie zieht jetzt um, erzählt sie, und will ihr Abi machen.
Sie freut sich auf ein neues Leben – mit ihrer Tochter


Quelle: WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)


Hintergrund: Kindesentziehung ist keine Seltenheit

Der Fall Emel
Kindesentziehung ist keine Seltenheit
Rhein-Ruhr, 24.02.2009, Thomas Mader
Essen.
Kindesentziehungen durch einen Elternteil machen selten große Schlagzeilen, dabei tritt dieser Fall deutlich häufiger auf als die „klassische” Entführung.

„Etwa 100 000 Kinder werden jedes Jahr als vermisst gemeldet, aber in rund 98 Prozent der Fälle tauchen sie von alleine wieder auf oder werden gefunden”, erklärt Carl Bruhns vom „Committee for Missing Children”. Drei Viertel der restlichen Fälle betreffen Eltern, die ihre Kinder verschleppen. Fast immer sind es die Väter.

Rund 1800 Fälle hat das Bundeskriminalamt im Jahr 2007 gezählt. Das waren 16,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten dieser Kindesentziehungen geschehen über Grenzen hinweg. Und die Väter verschleppen ihre Kinder keineswegs nur in andersartige Kulturräume. Die Liste der Zielländer führt laut Bundesjustizministerium die USA (46) an, gefolgt von Polen (42) und schließlich der Türkei (40) – gemessen am Anteil der in Deutschland lebenden Türken eine relativ kleine Zahl. England und Wales sind fast ebenso betroffen (34).

Praktisch keine Chance, ihr Kind auf juristischem Weg wiederzuholen, hätten Eltern, wenn es in ein islamisches Land verschleppt wird, so Bruhns. Denn die meisten dieser Länder sind nicht dem Haager Abkommen beigetreten, das solche Fälle juristisch regelt. Seit August 2000 gilt es jedoch in der Türkei (ebenso wie das Europäische Sorgerechtsübereinkommen).

„Wir haben gute Erfahrungen mit der Umsetzung in der Türkei gemacht”, sagt ein Sprecher des Bundesjustizministeriums. Die Grenzkontrollen seien gut, das Problem sei die Lokalisierung von Gesuchten innerhalb des Landes. Nur selten seien deutsch-türkische Ehen betroffen, meist handele es sich um türkisch-türkische Konflikte. Von den vierzig verschleppten Kindern im Jahr 2007 kehrten nur fünf nicht aus der Türkei zurück. Viele Väter gaben freiwillig auf, oder die Mütter zogen den Antrag zurück.

Quelle : WAZ ( Westdeutsche Allgemeine Zeitung )

Kind entführt: Vater gefasst und in Haft

Gegen den Willen der Mutter soll ein 34-Jähriger das gemeinsame Kind in die Türkei gebracht haben.
Jetzt wurde er verhaftet. Das Mädchen war nicht bei ihm


Wuppertal.
Es war im Juli vergangenen Jahres, als Zivilfahndern in Wuppertal ein per Haftbefehl gesuchter Türke nur knapp entkam.
Dem wegen Kindesentzugs gesuchten Mannes gelang damals die Flucht.
Anfang Februar ging der 34-Jährige der Polizei in Süddeutschland ins Netz, wie die Wuppertaler Staatsanwaltschaft jetzt bestätigt.
Das vorläufige Ende einer Flucht, die vor allem für die Mutter des gemeinsamen Kindes einem Nervenkrieg gleichkam.

Im Dezember 2008 soll ihr Mann, mit dem sie einst zwangsverheiratet worden sein soll, die gemeinsame Tochter nach einem Urlaub in die Türkei verschleppt haben.
Zehn Jahre bildete die 27-jährige Türkin mit ihrem Mann ein Paar.
Die Tochter kam 2003 zur Welt. Als sie es in der Beziehung nicht mehr aushielt, verließ sie ihn, zog mit ihrer Tochter nach Wuppertal und reichte die Scheidung ein.

Bei der Verhandlung ums Sorgerecht erhält ihr Mann Umgangsrecht.
Das Gericht legt fest, dass der Vater das Mädchen über Silvester sehen darf.
Am 4. Januar 2009 soll er sie zurückbringen – er tat es nicht. Die 27-Jährige hat ihre kleine Tochter bis heute nicht gesehen.
Schnell war der Polizei klar, dass sich der 34-Jährige in die Türkei abgesetzt hat. Der Mann wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Auch die Kindsmutter ist dem mutmaßlichen Entführer ihrer Tochter auf der Spur. Sie schaltete die Medien ein – in Deutschland und in der Türkei.
Sie gibt Interviews, zeigt in der Türkei Fotos von ihrem Mann und ihrer Tochter. „Sie hat eine regelrechte Jagd auf ihren Mann begonnen“, sagt Oberstaatsanwalt Wolf Baumert und fügt hinzu: „Aber sie war natürlich auch im Recht.“

Ins Netz gegangen sei der 34-Jährige der Polizei, als er sich Anfang des Jahres in Freiburg bei der Ausländerbehörde gemeldet hatte, sagt Baumert.
Dort habe man in den Akten sofort die Fahndungsnotiz entdeckt und die Polizei eingeschaltet. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft befindet sich der 34-Jährige in Freiburg in U-Haft, soll aber in den nächsten Tagen nach Wuppertal gebracht werden.

Das Mädchen hatte er bei seinem Besuch in Deutschland nicht bei sich. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft schweigt der Vater bislang zum Aufenthaltsort seiner Tochter.
„Er hat aber angekündigt, dass er sich dazu noch äußern will“, sagt Baumert.
Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft gegen den 34-Jährigen Anklage wegen Kindesentzuges erhoben.
Kommt es zum Prozess, muss der Mann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.

:arrow: Quelle : WZ - Newsline
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Arche Noah
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Arche Noah » 14.03.2010, 00:34

Arche Noah hat geschrieben:NÜRNBERG - Es ist der Alptraum jeder Familie: Das Kind wird entführt.
Doch was, wenn der eigene Ehemann die Tochter ins Ausland verschleppt?
Eine 39-Jährige Nürnbergerin kämpft um ihre zweijährige Tochter Nina.


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:arrow: Mutter bringt ihre entführte Tochter zurück nach Hause

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leah_neu
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von leah_neu » 14.03.2010, 13:47

Naja, ich bin gespannt, wie nun der Umgang gestaltet wird. Es ist ja zu erwarten, dass er zu einem vorbildlichen Vater mutiert, bis er hat, was er will. Hoffentlich berichten die Medien weiter, denn das ist ja noch nicht wirklich ein Happy End.

Möcht nicht wissen, wie es in der Seele der Kleinen aussieht :(
Herzliche Grüße
von Leah

Ute H.
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Ute H. » 15.03.2010, 21:10

genau,

das wäre doch mal ein kleiner Tipp für die Presse:
Bitte nach dem Bericht auch die sehr wahrscheinliche Prognose bzgl. des Umgangs schildern.
Dann hätte man noch einen weiteren 'Aufreger des Tages' in der Zeitung... und würde auch mal die Not der Mütter zur Sprache bringen.

Arche Noah
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Arche Noah » 16.03.2010, 11:26

Da hat die Presse kein Interesse dran.
Ich hab es auch versucht.

Gruß
Arche
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Arche Noah » 17.03.2010, 15:43

Schwabacher Kinder nach Tunesien entführt

Mutter hat den Kontakt zu Nadine und Mohammed verloren - Vater ignoriert Beschluss


SCHWABACH - Familiendrama in Schwabach: Ein Mann tunesischer Herkunft mit deutschem Pass hat seine beiden fünf und sieben Jahre alten Kinder entführt und bei Verwandten in seinem Heimatland versteckt.

Aus Sicht der Mutter ist alle Juristerei vergebens. Es gibt zwar einen Beschluss des Familiengerichts Schwabach, dass der Vater die Kinder unverzüglich der Frau übergeben muss.
Doch der ist nicht durchsetzbar, weil Tunesien das dafür nötige Haager Abkommen nicht unterzeichnet hat und in solchen Fragen ohnehin nicht mit deutschen Behörden kooperiert.
Nach tunesischem Gesetz ist Karim L. (Name geändert) sogar im Recht und kann alleine über die Kinder bestimmen.

Jetzt droht dem Mann zwar in Deutschland ein Strafverfahren wegen Kindesentführung oder, wie die Polizei sagt, wegen »Kindesentziehung».
Aber auch eine Verurteilung würde der verzweifelten Mutter, die sich inzwischen vor dem Mann versteckt hält, nicht helfen.

Nicht einmal mehr Kontakt hat sie zu ihren Kleinen, die auch von ihren Schwabacher Freunden vermisst werden:
Der Platz von Nadine L. in der ersten Klasse der Luitpoldschule ist seit den Faschingsferien verwaist.
Ihr Vater wollte die Siebenjährige und ihren fünfjährigen Bruder Mohammed Aziz, die beide in Schwabach geboren wurden, eines Tages im Februar zum Einkaufen mitnehmen.
Das sagte er zumindest seiner Frau.

Stattdessen kutschierte er sie zum Flughafen und brachte sie nach Tunesien.
Anschließend kehrte er zum Arbeiten zurück nach Schwabach.
Haftgründe - das wären Flucht- oder Verdunkelungsgefahr - gibt es nach Ansicht der Justizbehörden nicht.

Unklar ist, was hinter dem Streit steckt. Differenzen um kulturelle oder religiöse Fragen sollen es nicht sein.

Der Anwalt des Vaters, Oliver Blum aus Schwabach, führt die Version seines Mandanten aus: Demnach habe es in der Familie eine Übereinkunft gegeben, mittelfristig wieder nach Tunesien zurückzukehren.
Da er das Gefühl gehabt habe, seine Kinder hätten sich in Schwabach nicht wohl gefühlt, habe er sie zur Verwandtschaft nach Tunesien gebracht.

Diesen Eindruck kann allerdings Nadines Klassenlehrerin nicht bestätigen. »Das Mädchen war voll integriert und hatte viele Freundinnen,
es ging gerne zur Schule und hing unheimlich an seiner Mutter.»

Fotos aufgetaucht

Doch Rechtsanwalt Blum ist von den aufrichtigen Motiven seines Mandanten überzeugt. »Ich habe den Eindruck, dass er kein Prinzipienreiter ist, sondern dass es ihm in erster Linie um das Wohl seiner Kinder geht.»

Blum spricht von einem »angeblichen Beschluss eines tunesischen Gerichts», laut dem der Vater im Recht sei. Und er habe aktuelle Fotos der Kinder gesehen. »Die machen keinen unglücklichen Eindruck.»

Auf völliges Unverständnis stößt die Situation der verschwundenen Kinder bei ihren Freunden: »Nadines Klassenkameraden», erzählt die Lehrerin und blickt auf den leeren Platz im Klassenzimmer, »fragen jeden Tag nach dem Mädchen.»

:arrow: nn-online
17.3.2010

:arrow: http://www.schwabacher-tagblatt.de/arti ... 122&kat=24
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von leah_neu » 17.03.2010, 17:37

Dass sich immer noch Anwälte finden, die diese Männer verteidigen :evil:
Herzliche Grüße
von Leah

Ute H.
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Ute H. » 17.03.2010, 22:30

...ich würde zum Anwalt mal sagen:
Ein klarer Fall von Geldgeilheit.

eigentlich ganz schön mies, wenn man sich auf diese Art und Weise seine Brötchen verdienen muss... auch ein Anwalt sollte ein Mindestmaß an Ehre und Moral besitzen

Ute H.
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Ute H. » 18.03.2010, 13:19

Liebe Blume,

da haben wir eben verschieden Meinungen... und das ist auch gut so.

Solche Dinge kann ich immer nur vor dem Hintergrund 'verstehen', dass Recht eben nicht immer ge-recht ist.

Ich finde es sehr schade, dass gewisse Menschen unsere Rechtslage ausnutzen, um z.B. Kinder in das muslimische Heimatland des Vaters zu verbringen. Diese Menschen werden hier zuerst straffällig, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Sie nehmen unsere vergleichsweisen milden Strafen gerne in Kauf. Denn letztendlich haben sie das erreicht, was sie auf legalem Weg nicht geschafft hätten. Das Kind ist weg. Die Mutter ist gebrochen und hat i.d.R. keine Chance mehr, ihre Kinder (für die sie dann nachträglich :roll: das alleinige Sorgerecht erhält) jemals wiederzusehen.

Frage:
Wer hilft der Mutter?
Antwort:
Niemand! :shock: :cry:

Und das regt mich unglaublich auf.

Dass Anwälte ihre Arbeit machen, ist okay.
Aber man kann sich seine Mandaten auch aussuchen, oder?

Arabella
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Arabella » 18.03.2010, 13:31

Bockiger Esel hat geschrieben: Das Kind ist weg. Die Mutter ist gebrochen und hat i.d.R. keine Chance mehr, ihre Kinder (für die sie dann nachträglich :roll: das alleinige Sorgerecht erhält) jemals wiederzusehen.

Frage:
Wer hilft der Mutter?
Viel schlimmer noch wer hilft dem Kind?
Ein Kind das von heute auf morgen in fremder Umgebung, fremden Land mit fremden Sitten zurecht kommen muss. Ohne gefragt zu werden auf den Kopf gestellt wurde!!!

Es geht indirekt natürlich auch um die trauernde Mutter, aber doch eigentlich um die Seele des Kindes, das Wohl des Kindes!
LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !

leah_neu
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von leah_neu » 19.03.2010, 18:38

Liebe Clara,

natürlich hat auch ein Straftäter das recht auf einen professionellen Beistand. Insofern war mein Protest oben auch etwas oberflächlich formuliert. Mich entrüstet weniger, dass diese Männer einen Verteidiger finden, sondern dass sich Anwälte finden, welche diese Männer derart (nämlich im Brustton der Überzeugung verteidigen. Zu den Aufgaben eines Anwaltes gehört es doch nicht, vor die Presse zu treten und allen Ernstes tunesisches Recht auf deutschem Boden angewendet wissen zu wollen.

Wenn er schon an die Öffentlichkeit geht, dann doch: mein Mandant versteht die unterschiedliche Rechtslage nicht... o.ä. Kein Strafverteidiger würde öffentlich sagen, sein Mandant habe gemordet, weil er seine Ehre verteidigen musste - zumindest spräche da jeder im Konjunktiv.

Aber wir wissen ja auch nicht, inwiefern die Presse schreibt, was der Anwalt wirklich gesagt hat. Ich bin auch in erster Linie von meinem Anwalt ausgegangen, der nach unserer letzten Verhandlung sagte, so jemanden wie den Antragsgegner würde er nie als Mandanten annehmen.

Also, tut mir Leid, das sollte nicht so rüberkommen :oops:
Herzliche Grüße
von Leah

goldrob
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von goldrob » 09.04.2010, 17:03

nein - leider kein Einzelfall
aktuelle Meldung:
Eine Schwabacher Mutter bangt um ihre beiden nach Tunesien entführten Kinder.

http://www.br-online.de/studio-franken/ ... 761419.xml

Arche Noah
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Re: Ohne meine Tochter

Beitrag von Arche Noah » 11.04.2010, 23:00

Arche Noah hat geschrieben:
Arche Noah hat geschrieben:Kindesentziehung

Ohne meine Tochter

Rhein-Ruhr, 25.02.2009
Wuppertal.

Yeliz Evrensel wurde erst zwangsverheiratet, dann verprügelt.
Als sie anfing, sich zu wehren, tauchte ihr Mann mit der Tochter in der Türkei ab.

„Ich war 14, als meine Mutter anfing, mir Fotos von meinem Cousin zu zeigen.” Ganz ruhig erzählt Yeliz Evrensel ihre Geschichte.
Die beginnt wie eine türkische Klischee-Klamotte und endet wie ein Krimi. Das Problem: Sie will nicht zu dem passen, was man sieht.


Yeliz Evrensel.
Eine kluge, junge Frau. 26 Jahre alt, selbstständig,
perfektes Deutsch.
„Kennen Sie dieses Mädchen, das in der Schule immer Klassensprecherin ist, das sich bei Referaten meldet und bei allen beliebt ist?
So eine war ich.” Das passt schon besser.
Und doch ist es ein und dieselbe Person.
Yeliz, die bei Klassenfahrten dabei ist, obwohl andere Kinder türkischer Eltern nicht mitfahren dürfen.
Und Yeliz, die mit ihrem Cousin zwangsverheiratet wird.
Die bei ihm bleibt, obwohl er sie schlägt.
Und die jetzt beim Anwalt sitzt, weil ihr Mann ihre Tochter entführt hat.

Es war 1998, Yeliz war mit ihren Eltern in der Türkei. „Mustafa wird dir ein guter Ehemann sein”, sagte ihre Mutter.
„Er war wie ein Bruder für mich”, sagt Yeliz. Abhauen?
Daran habe sie nie gedacht. „Dafür habe ich meine Familie zu sehr geliebt.”
Ihr Bruder versucht noch, die Mutter umzustimmen.
Keine Chance. Wie das aussehen würde, fragt die nur.
Schließlich sei es ihre Verwandtschaft.

Yeliz hat Angst. Von Anfang an.
Vielleicht wird sie deshalb immer kleiner.
Von der selbstbewussten Schülerin zur scheuen Hausfrau und Mutter.
„Ich hab mich nicht wohl gefühlt in seiner Anwesenheit”, sagt sie über Mustafa, der immer ihr „Abi” war, ein großer Bruder, zu dem sie aufschaut und dem sie jetzt die Frau sein soll.
„Ich wusste doch nicht, wie das mit einem Mann ist.
Ich hatte doch nie einen Freund.”

Ein Jahr später. Die Familie fährt in die Sommerferien,
Hochzeit feiern. Yeliz versucht es ein letztes Mal.
Sie will in der Türkei leben, macht sie zur Bedingung.
Vielleicht schreckt es den Cousin ja ab, vielleicht hat er es ja nur auf ein Leben in Deutschland abgesehen.
Er willigt ein – scheinbar. „In der ersten Woche nach der Hochzeit habe ich die erste Ohrfeige bekommen”, sagt Yeliz.
Zwei Monate später will er nach Deutschland.
Sie ziehen nach Goslar, Yeliz' Geburtsort.

„Auf einmal war Mustafa ganz lieb und nett”, erinnert sie sich an die erste Zeit in Deutschland.
„Er hat mir im Haushalt geholfen und kam mit zur Schwangerschaftsgymnastik.”
Mustafa ist wie ausgewechselt. Bis er 2004 seine unbefristete Aufenthaltserlaubnis erhält. „Dann fingen die Schläge an”, sagt Yeliz.

Einmal lief alles gut, neun Monate lang.
Das Paar kauft ein Häuschen. „Alle dachten, es ist alles in Ordnung.
Ein Kind, ein Haus, zwei Autos. Aber nichts war in Ordnung.
” Mustafa flippt wieder aus, verprügelt seine Frau, setzt sie nachts vor die Tür.
Finanziell geht's auch bergab.
Da fasst Yeliz sich ein Herz. Sie verlässt ihn, zieht mit Tochter Emel nach Wuppertal.
Am Anfang scheint Mustafa es zu akzeptieren, hilft sogar beim Umzug. Sobald sie getrennt leben, beginnt der Terror.
Er steht vor der Tür, bedroht und beschimpft sie. Yeliz stellt Anzeige wegen Stalking.

Die Scheidung ist eingereicht.
Bei der Sorgerechtsverhandlung erhält Mustafa Umgangsrecht.

Das Gericht legt fest, dass er Emel über Silvester sehen darf.
Yeliz händigt sie ihm aus – obwohl sie Bedenken hat.
Am 4. Januar soll er sie zurückbringen. Um 15 Uhr.
„Um 15.30 Uhr hatte ich schon Panik”, sagt Yeliz. Ihre Befürchtungen werden Gewissheit.
Ihr Mann ist weg – mit Emel.

„Er wird auftauchen”, sagt Oguz Sarikaya, „spätestens, wenn das Kind krank wird und zum Arzt oder ins Krankenhaus muss.” Sarikaya vertritt Yeliz als Rechtsanwalt.
Er habe öfter mit solchen Fällen zu tun, sagt er.
„Es sind meistens die Leute, die zuheiraten.”
Zum Glück sei die Türkei Unterzeichner des Haager Abkommens, was sie verpflichtet, das Kind so schnell wie möglich ins Ursprungsland zu überführen.
Daran würden die Behörden jetzt mit Hochdruck arbeiten.
Es gab schon Razzien bei den Verwandten.
„Irgendwann geben die Leute auf”, sagt der Anwalt, „die Verantwortung für ein Kind ist viel zu groß.”

Im April wird Emel sechs. „Sie muss doch eingeschult werden”, sagt Yeliz leise.
Doch sie ist nicht mehr die, die sie war.
Sie zieht jetzt um, erzählt sie, und will ihr Abi machen.
Sie freut sich auf ein neues Leben – mit ihrer Tochter


Quelle: WAZ (Westdeutsche Allgemeine Zeitung)


Hintergrund: Kindesentziehung ist keine Seltenheit

Der Fall Emel
Kindesentziehung ist keine Seltenheit
Rhein-Ruhr, 24.02.2009, Thomas Mader
Essen.
Kindesentziehungen durch einen Elternteil machen selten große Schlagzeilen, dabei tritt dieser Fall deutlich häufiger auf als die „klassische” Entführung.

„Etwa 100 000 Kinder werden jedes Jahr als vermisst gemeldet, aber in rund 98 Prozent der Fälle tauchen sie von alleine wieder auf oder werden gefunden”, erklärt Carl Bruhns vom „Committee for Missing Children”. Drei Viertel der restlichen Fälle betreffen Eltern, die ihre Kinder verschleppen. Fast immer sind es die Väter.

Rund 1800 Fälle hat das Bundeskriminalamt im Jahr 2007 gezählt. Das waren 16,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Die meisten dieser Kindesentziehungen geschehen über Grenzen hinweg. Und die Väter verschleppen ihre Kinder keineswegs nur in andersartige Kulturräume. Die Liste der Zielländer führt laut Bundesjustizministerium die USA (46) an, gefolgt von Polen (42) und schließlich der Türkei (40) – gemessen am Anteil der in Deutschland lebenden Türken eine relativ kleine Zahl. England und Wales sind fast ebenso betroffen (34).

Praktisch keine Chance, ihr Kind auf juristischem Weg wiederzuholen, hätten Eltern, wenn es in ein islamisches Land verschleppt wird, so Bruhns. Denn die meisten dieser Länder sind nicht dem Haager Abkommen beigetreten, das solche Fälle juristisch regelt. Seit August 2000 gilt es jedoch in der Türkei (ebenso wie das Europäische Sorgerechtsübereinkommen).

„Wir haben gute Erfahrungen mit der Umsetzung in der Türkei gemacht”, sagt ein Sprecher des Bundesjustizministeriums. Die Grenzkontrollen seien gut, das Problem sei die Lokalisierung von Gesuchten innerhalb des Landes. Nur selten seien deutsch-türkische Ehen betroffen, meist handele es sich um türkisch-türkische Konflikte. Von den vierzig verschleppten Kindern im Jahr 2007 kehrten nur fünf nicht aus der Türkei zurück. Viele Väter gaben freiwillig auf, oder die Mütter zogen den Antrag zurück.

Quelle : WAZ ( Westdeutsche Allgemeine Zeitung )

Kind entführt: Vater gefasst und in Haft

Gegen den Willen der Mutter soll ein 34-Jähriger das gemeinsame Kind in die Türkei gebracht haben.
Jetzt wurde er verhaftet. Das Mädchen war nicht bei ihm


Wuppertal.
Es war im Juli vergangenen Jahres, als Zivilfahndern in Wuppertal ein per Haftbefehl gesuchter Türke nur knapp entkam.
Dem wegen Kindesentzugs gesuchten Mannes gelang damals die Flucht.
Anfang Februar ging der 34-Jährige der Polizei in Süddeutschland ins Netz, wie die Wuppertaler Staatsanwaltschaft jetzt bestätigt.
Das vorläufige Ende einer Flucht, die vor allem für die Mutter des gemeinsamen Kindes einem Nervenkrieg gleichkam.

Im Dezember 2008 soll ihr Mann, mit dem sie einst zwangsverheiratet worden sein soll, die gemeinsame Tochter nach einem Urlaub in die Türkei verschleppt haben.
Zehn Jahre bildete die 27-jährige Türkin mit ihrem Mann ein Paar.
Die Tochter kam 2003 zur Welt. Als sie es in der Beziehung nicht mehr aushielt, verließ sie ihn, zog mit ihrer Tochter nach Wuppertal und reichte die Scheidung ein.

Bei der Verhandlung ums Sorgerecht erhält ihr Mann Umgangsrecht.
Das Gericht legt fest, dass der Vater das Mädchen über Silvester sehen darf.
Am 4. Januar 2009 soll er sie zurückbringen – er tat es nicht. Die 27-Jährige hat ihre kleine Tochter bis heute nicht gesehen.
Schnell war der Polizei klar, dass sich der 34-Jährige in die Türkei abgesetzt hat. Der Mann wird mit internationalem Haftbefehl gesucht.
Auch die Kindsmutter ist dem mutmaßlichen Entführer ihrer Tochter auf der Spur. Sie schaltete die Medien ein – in Deutschland und in der Türkei.
Sie gibt Interviews, zeigt in der Türkei Fotos von ihrem Mann und ihrer Tochter. „Sie hat eine regelrechte Jagd auf ihren Mann begonnen“, sagt Oberstaatsanwalt Wolf Baumert und fügt hinzu: „Aber sie war natürlich auch im Recht.“

Ins Netz gegangen sei der 34-Jährige der Polizei, als er sich Anfang des Jahres in Freiburg bei der Ausländerbehörde gemeldet hatte, sagt Baumert.
Dort habe man in den Akten sofort die Fahndungsnotiz entdeckt und die Polizei eingeschaltet. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft befindet sich der 34-Jährige in Freiburg in U-Haft, soll aber in den nächsten Tagen nach Wuppertal gebracht werden.

Das Mädchen hatte er bei seinem Besuch in Deutschland nicht bei sich. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft schweigt der Vater bislang zum Aufenthaltsort seiner Tochter.
„Er hat aber angekündigt, dass er sich dazu noch äußern will“, sagt Baumert.
Mittlerweile hat die Staatsanwaltschaft gegen den 34-Jährigen Anklage wegen Kindesentzuges erhoben.
Kommt es zum Prozess, muss der Mann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen.

:arrow: Quelle : WZ - Newsline
:arrow: Tochter (5) in die Türkei entführt: Bewährung für den Vater
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Arche Noah
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Arche Noah » 11.04.2010, 23:03

:arrow: Nicht ohne meinen Sohn

Zwei Mal hat ihr Ex das gemeinsame Kind entführt, einmal davon nach Algerien.
Doch das Bremer Jugendamt sagt ihr: Der Junge braucht seinen Vater
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Arche Noah
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Arche Noah » 13.04.2010, 17:01

goldrob hat geschrieben:nein - leider kein Einzelfall
aktuelle Meldung:
Eine Schwabacher Mutter bangt um ihre beiden nach Tunesien entführten Kinder.

http://www.br-online.de/studio-franken/ ... 761419.xml

:arrow: Radiosendung zum aktuellen Fall
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Ute H.
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Re: Entführt ins Ausland - kein Einzelfall -

Beitrag von Ute H. » 13.04.2010, 20:33

Leute, ich könnte kotzen, wenn ich das lese...

Kürzlich hat mal ein renomierter Psychologe in einer TV-Sendung gesagt, dass sein Berufsstand in den 80-ern noch felsenfest davon überzeugt war, dass a l l e psychischen Krankheiten geheilt werden können. Heute, meinte er, wird wohl niemand mehr abstreiten, dass dies nicht möglich ist und es in der Tat Krankheitsbilder in der Psychiatrie gäbe, die nicht geheilt werden können! ... genauso wie es bei den Kollegen aus der Medizin auch sei. Manche kann man heilen, manche eben nicht!

Ich will damit sagen:
Vielleicht kommen die schlauen Pädagogen u.ä. in einigen Jahren mal zu der Erkenntnis, dass es in manchen Fällen eben doch besser ist, wenn ein Kind seinen Vater nicht (gut) kennt - vorallem wenn eine latente Gefahr von ihm ausgeht.
Wir können nur hoffen.
Wir können nur hoffen, dass die ganzen Fälle öffentlich gemacht werden - ähnlich wie jetzt bei den Mißbrauchsgeschichten in der Kirche und den Internaten. Nur dann gibt es eine Chance, dass sich etwas tut in unserem Land (,indem in vielen Dingen viel zu tolerant mit Gesetzesbrechern umgegangen wird).

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