Am Ende

Gibt es Probleme in der Erziehung? Droht Kindesentzug oder -entführung? Wie kann man sich davor schützen? Hier könnt Ihr Euch austauschen!

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Canim
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Re: Am Ende

Beitrag von Canim » 14.06.2011, 10:58

Der Vorschlag mit den Ferien ist doch ganz gut. Meine ältesten Kinder sind auch Scheidungskinder und meine Tochter äußerte mit 11 Jahren den Wunsch, zu ihrem Vater und dessen neuer Familie zu ziehen (es war schwierig, es gab Verbote, vielleicht ist das bei Papa besser). War es nicht und nach gut 3 Jahren kam sie zurück. Heute sagt sie, sie wollte einfach damals nur ihre Ruhe haben vor meinen Ansprüchen, vor meinen Verboten etc. Beim Vater und dessen Familie gab's davon viel mehr und nach einer Zeit hat sie das auch selbst erkannt und kam zurück.
Lass deinen Jungen ziehen, der wird auch zurück kommen, da bin ich mir ziemlich sicher. Und da er nicht volljährig ist und du es nicht wünscht, dass er vorher schon "ganz" geht, mach ihm den Vorschlag mit den Ferien.
So "verlierst" du ihn nicht ganz und er kann sich schon mal ein Bild machen. Vielleicht hat sich der Wunsch, ganz nach England zu ziehen, dann ja schon erledigt.

In zwei Jahren macht er sowieso, was er will, wenn du jetzt kategorisch ablehnst, dass er bis dahin überhaupt Kontakt aufnimmt bzw. mal ein paar Wochen dort zur "Probe" verbringt, wirst du es die nächsten zwei Jahre nicht einfach haben.

Besser so, als dass er tatsächlich eines Tages abhaut.

LG
Canim
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Elisa
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Re: Am Ende

Beitrag von Elisa » 14.06.2011, 12:50

Arabella, vielleicht gibt es bei den getrennt lebenden Mütter solche Phasen. Das tut dann verdammt weh. Wenn Du zu pflegende Elternteile bei Dir hast, ist das auch so. Die, die nur zu Besuch kommen, sind die gern gesehenen. tut auch weh.

Meine Tochter wollte nach den zweiten Ferien nicht mehr zu Papa, warum, weiss ich bis heute nicht wirklich.

Vielleicht sollte man ganz einfach mehr Vertrauen in ihre Liebe haben.

Den Vorschlag mit den Ferien finde ich gut, aber genauso würde ich wie Du darauf bestehen, die Schule zu beenden. Dann hast Du alles getan.

Zerrissen sind alle Kinder in dem Alter, das gehört einfach zum Erwachsenwerden dazu.

Oft ist es so, dass der Elternteil, der am wenigsten tut, am meisten umworben wird. Ungerecht, aber es ist so.

Mach Dir nicht zuviel Kummer.

Lg Elisa

Micky1244
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Re: Am Ende

Beitrag von Micky1244 » 14.06.2011, 13:43

Es wird von den Psychologen empfohlen, einen Vertrag aufzusetzen, den beide Teile unterschreiben,
der könnte so aussehen:
Arabella verpflichtet sich, ihren Sohn in den Ferien nach England zu schicken.
Der Sohn verpflichtet sich, die Schule in Deutschland zu beenden und einen Abschluss zu erlangen.
Bis er 18 Jahre alt ist, bleibt er bei seiner Mutter.

Übrigens:
Wenn der Sohn ganz zu seinem Vater übersiedeln würde, würde der Vater sicher von Arabella Unterhaltszahlungen fordern, selbst, wenn er nie etwas gezahlt hat.
Liebe Grüße, Micky


"Lass uns angeln gehen", sagte der Haken zum Wurm.
Isaiah Berlin: Die Freiheit der Wölfe ist der Tod der Lämmer.

Bocanda
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Re: Am Ende

Beitrag von Bocanda » 14.06.2011, 16:51

Liebe Arabella,

ich möchte Dir einfach mein Mitgefühl aussprechen.

Es tut mir sehr leid, was Dir passiert ist. Du hast Dir die Entscheidung sicherlich nicht leichtgemacht.

Das was Du ihm all die Jahre gegeben hast, wird er mitnehmen und irgendwann wird er wissen, wer es wirklich gut
mit ihm meint.

Ihn gehen zu lassen ist ein sehr großer Liebesbeweis an Dein Kind.

Herzlichst Bocanda
Liebe Grüße
Bocanda



Der klügste Trick des Teufels ist, uns davon zu überzeugen, dass es ihn nicht gibt (Baudelaire)

Frei
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Re: Am Ende

Beitrag von Frei » 14.06.2011, 19:39

Der Vertrag von Miky ist sehr gut.

Fürchte einfach dass
Lass deinen Jungen ziehen, der wird auch zurück kommen, da bin ich mir ziemlich sicher. Und da er nicht volljährig ist und du es nicht wünscht, dass er vorher schon "ganz" geht, mach ihm den Vorschlag mit den Ferien.
nicht daran denkt, was der Mann für ein Vater (oder für ein Mensch) ist:

ehrlich -> kann Arabella sicher sein, dass der Jung nicht missgehandelt oder so wird?

Bocanda
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Re: Am Ende

Beitrag von Bocanda » 14.06.2011, 19:48

Ich fürchte da kann man sich nie sicher sein. Nun würde ich nicht den Teufel an die Wand malen, aber ganz offensichtlich wird das "Kind" ja bereits vom Vater beeinflusst, von daher ist dieses in die Ferien schicken ein zweischneidiges Schwert.
Klar, dass dem Jungen eingeredet wurde, dass in Deutschland alles ganz schwer ist. Allerdings kann man Kinder in dem Alter auch nicht mehr so ohne weiteres halten. Arabella hat ja auch bereits diskutiert und Argumente dagegen gebracht. Ein Kind zu halten, kann sich oftmals ins Gegenteil schlagen und der junge Mann wird dann evtl. gar nicht mehr auf die Mutter hören.
Liebe Grüße
Bocanda
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Leyla20
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Re: Am Ende

Beitrag von Leyla20 » 14.06.2011, 22:05

Hi Arabella,

es tut mir sehr leid, dass Lesen zu müssen,
aber ich denke gerade im jungen Alter neigt man dazu das Unbekannte zu idealisieren.

Ich habe einen Freund er ist Halb Mosambikaner, halb Deutsch,
er redet immer so als würde er sich nur als Mosambikaner sehen.
Er profiliert sich sehr als "Schwarzer", d.h. über seine Hautfarbe.
Seine Internetprofile sind auch so aufgestellt,
dass man meinen könnte, er hätte sein halbes Leben dort gewohnt,
obwohl er noch nie da war.

Er ist das "Ergebnis" eines One Night Stands,
hat seinen Vater auch relativ spät kennengelernt,
nun ist er zu ihm gezogen ( er lebt aber hier )..
Ich bin gespannt, wie es für ihn ausgeht,
weil auch er immer meinte, dass ja dann alles viel besser für ihn würde.
Das was du bei deinem Sohn beschreibst sehe ich bei ihm auch, wobei er schon 22 ist.
Er ist mit allem unzufrieden, vor allem meiner Meinung aber mit sich selbst..
Er hat mir auch einiges erzählt, was er in jungen Jahren aufgrund seiner Hautfarbe
erlebt hat und es stimmt schon es ist wirklich nicht einfach und teilweise sehr grausam.


Ich denke für meinen Kumpel ist es sehr wichtig,
dass er diesen Schritt gegangen ist,
weil ich hoffe das es ihm letzt endlich die Augen öffnet.
Manchmal kommt er mir immer noch vor wie ein trotziges Kind
und ich hoffe, dass ihm das jetzt zeigt, dass er selbst etwas tun muss,
wenn er etwas erreichen möchte.
Ich denke daher auch, wenn dein Sohn jünger ist,
soll er doch ruhig in den Ferien ein paar Wochen bei seinem Vater sein,
denn sonst kann er dir immer vorwerfen, dass es ja dort ganz anders wäre..

Liebe Grüße
Kein Mann ist so schön wie meine Freiheit.

Frei
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Re: AM ANFANG

Beitrag von Frei » 15.06.2011, 07:12

Also liebste Arabella,

zuerst eine Gedankensänderung ausüben. Jetzt fängt etwas neues an, es ist keine Ende.

Weiss du etwas von den - so zu sagen - Erziehungsmethoden der nigerianischen Gesellschaft (Kultur)?

Ist der Vater ein Lüger, oder kann man (du) ihm ehrlich fragen, was kann sich den Jung davon erwarten?

(Welche Verhaltensregelungen werden beim Vater/nigeriano-englischen Mann zu Hause und in seiner Gemeinschaft - vom Jung - erwartet?)

Kennt ihr - in eurer Umgebung - keine Nigeriane?

(Möglicherweise) könnte man (du) den Jung zum Nachdenken zu führen: welche (kulturelle) Unterschiede gibt es,

was findet er toll, was nicht.

Vielleicht wird er sich (innerlich ...) eine rationalere Vorstellung - von der nigeriano-englischen Gemeinschaft - machen.

Er wird auch verstehen, was er bei ihm zu Hause (bei dir) hat (oder geniessen kann),

und was er dort nicht haben kann.

Meine Meinung nach, eine Urlaub beim Vater ist nicht, wie eine andere Urlaub im Ausland.

Ein englischer Kurs würde ich nochmals beraten.

Denke an dich/euch und virtuell umarme dich/euch. Glück an euch! :)

Frei
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Re: Am Ende

Beitrag von Frei » 15.06.2011, 07:48

Entschuldigung, mit dem Ende/Beginn fällt mir etwas auf.

Psychologisch wäre es GERADE so, dass Jugendlichkeit DIE GLEICHE Themen DER KINDHEIT auf dem Tisch bringt.

Also, liebste Arabella, du kannst von deiner Erfahrung der Vergangenheit profitieren!

Du hast schon viel erfahrt, und du weisst, welche Themen - zur Zeit deiner Sohnskindheit - auf dem Tisch WAREN,

und wie du dich ERFOLGREICH auseinandergesetzt hast.

ESSENTIELL, SIND SIE DIE GLEICHE.

Drücke dir die Daumen.

Arabella
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Re: Am Ende

Beitrag von Arabella » 15.06.2011, 08:50

Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure wertvollen Ideen und Ratschläge.
als mein Ex noch in Deutschland lebte hat er meinen Sohn bereits 2 mal mit in die Ferien nach England genommen.( Ging beides mal über Gericht, da ich mir nicht sicher war er bringt ihn zurück in unsrer Streitigkeit.)
Sie lebeten dort bei dem Onkel ( Bruder vom Vater) . Somit kennt mein Sohn dort die Lebensumstände und muss keinen Schnupperkurs mehr beschreiten in Ferien! Doch den Lebensalltag mit Schule usw. kennt er nicht!
Natürlich kenne ich die Erziehungsmethode meines Ex ich war 12 Jahre mit ihm verheiratet und habe mit ihm gelebt!
Sie hat wenig Hand und Fuss, es gehen Dinge durch die ich als unmöglich empfinde und bei Kleinigkeiten wird gebrüllt, vorallem wenn er in seiner Ruhe gestört wird. als kleines Beispiel : in den Ferien war mein Sohzn beim Vater hier in Deutschland. Sie haben die meiste Zeit auf dem Sofa verbracht, dort nachts und tags gelegen und Fern gesehen. Einmal sind sie ins Kino und ab und zu zum einkaufen. . . . nachts lief der Fernseher ununterbrochen ohne Einhalt. Während der Vater schlief sah mein Sohn die schrägsten Dinge im Fernseher. . . .er war noch ein paar Jahre jünger ! :evil:

Mein Sohn meinte jetzt er weiss sein Vater ist ein Schwein, er will dahin um ihn zu beweisen, dass er besser ist!!!

Das war das letzte Statement und ich kann die Gedanken irgendwie verstehen. . . .aber dies kann er auch von hier aus beweisen.
Diese Sehnsucht von zu Hause weg zu wollen kenne ich sehr gut aus meiner Jugend und ich bin mit 17 ins Ausland gezogen zu einem Hochschulstudium. Allein- - - -mit Erlaubnis meiner Eltern- - - es hat gut geklappt, allerdings habe ich dies nach 2 Jahren freiwillig abgebrochen und bin in meine Heimat zurück. Von jetzt nach damals gesehen war dies eine meiner schönsten Zeiten im Leben, auch nicht irgendwie schwierig. . . einfach nur lehrreich und schön.
Einen Englischkurs müsste mein Sohn nicht machen, sein Englisch ist absolut gut , vollkommen ausreichend für einen Start dort zu leben.
Auch hätte ich Vertrauen in meinen Sohn, aber nicht in die Familie meines Ex!!!!
Noch immer warte ich in Ruhe ab. . . gebe meinem Sohn Aufmerksamkeit und Liebe. . .es kam bisher noch kein 2. Ausbruch und wenn er kommt bin ich gerüstet und vorbereitet in Ruhe zu reden ohe emotional durchzudrehen.
Ich danke euch ganz lieb!
Eure Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !

Frei
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Re: Am Ende

Beitrag von Frei » 15.06.2011, 19:47

Liebste Arabella,

Kinder wollen immer die Eltern retten.

Deswegen sind Kinder so einfach verletzbar, von den Eltern.

Kinder lieben die Eltern, die hängen von denen ab,

und sich immer wünschen,

dass die Eltern besser werden, ihnen besser gehen wird, sie (die Kinder) den Eltern helfen können, und so.

Es wäre so wichtig, erwachsene Eltern zu haben,

die sich in Frage stellen,

die alles machen würden, um sich zu verbessern.

Das machst du, für dein Sohn auch,

die Frage ist: macht es dein Ex mann? (Rethorische Frage)

Dein Kind muss wissen, dass ER wichtig ist,

dass ER die Zukunft ist,

und dass ER um sich selbst kümmern muss.

Nicht sein Leben für seinen Vater verlieren:

das wäre schelcht nicht nur für ihn selbst, sondern für den Vater auch.

Die beste Dinge für Eltern sölltet sein, dass die eigene Kinder ein erfolgreiches und glückliches Leben haben.

Ich wünsche dir/ihm/euch alles Gute, Liebe, Glück(lichkeit),

:)

Arabella
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Re: Am Ende

Beitrag von Arabella » 16.06.2011, 13:54

Liebe Frei,
ich stimme dir voll und ganz zu : er muss lernen alles für sich selbst zu tun, für niemanden sonst! Niemnadem muss etwas bewiesen werden, die Menschen danken es sowieso meist nicht!
LG Arabella
Ganz gleich wie beschwerlich das Gestern war-
du kannst im Heute stets neu beginnen !

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